Wr. 18. Ponnerliag, den 2. Wär; 1882. VII. Jahrgang. Cillier Zeitung. Erscheint jeden Tonnersiai, nnd Sonntag Morgens. — Pranumrcillionsbkdiilgiiuflrn: ,>«r Cilli sammt ZusteUunq in» HauS ganzjShrig fl, . halbjährig fl. 3.—, vicrleljührig fl. 1.50, monatlich 55 fr. Mit Poitvecsendung ganzjährig fl. «.«<>. halbjährig fl. ».20, vieNel>ähriq fl. 1.60. — Redaction unb Administration: Herrengasse Nr. «. Sprechstunden de>? Redacteur» lüftlich, mit Ausnahme der Sonn- und Keienage, von !'— 1 'J Uhr Vor- und von 3—«> Uhr Nachmittags. — Inserate weide» billigst berechnet. Auswärts nehmen Inserai« für die „Cillier Zeitung" alle bedeutenderen Annoncen örpeditionen an. AriedensalpeKten und ?anssavismus. Die drohenden Kriegswolken, welche in letz« ter Zeit den politischen Horizont verdüsterten, wurden bis auf weiteres durch das officiclXc Wetterlauten verscheucht. Die Brandreden Sko-beleff's sind verklungen, und der panslaviftische Wanderprediger hat Ordre erhalten nach Hause zurückzukehren, um über seine oratoriichen Lei-stungen Rechenschaft zu geben oder vielleicht nur Bericht zu erstalten. In politischen Kreisen, die sonst gewohnt sind von den Ereignissen über-rascht zu werden, will man nun plötzlich wissen, daß die Stellung des OberwühlerS, des Grasen Jgnatiess, ernstlich erschüttert sei, daß man maßgebenden Orts einzusehen beginne, der Genannte verursache nur fortwährende Erregungen, ohne int Innern nennenSwerthe Reformen zu ver-anlassen. Es unterliegt jedoch keinem Zweifel, daß falls die Position des Grasen Jgnatieff wirklich gefährdet sei, der Genannte kein Mittel scheuen wird, um sich zu halten. So lange er indeß noch am Ruder ist, kann eine vollständige Beruhigung nicht eintreten. Jgnatieff in amt-licher Stellung bedeutet eine fortwährende Kriegs-gefahr. Mögen daher die Friedenstauben, welche die officielle Staatsweisheit gegenwärtig flattern läßt, sich nicht als Friedensenten entpuppen, dies ist unser innigster, unser patriotischster Wunsch. Wenn unser beschränkter Unterthanenver-stand fähig ist, die rings mit Sprengstoff un-terminirte politische Situation zu deuten oder zu schildern, dann möchten wir dieselbe mit jener vor dem ruffischtürkischen Kriege vergleichen. Wie dem Kaiser Alexander ll. so sucht man auch dem gegenwärtigen Czaren nur friedliche Ab-sichten zu unterschieben. Ter Krieg den damals der rollende russische Rubel so herrlich einge-leitet hatte, brach trotz der Antipathie Alexander II. aus und der gewiß milde und herzensgute Herrscher aller Reuffen sah von einer eigens errichteten Tribüne gleich Xerxes oder einem römischen Imperator zu. wie taufende und tau-sende seiner Landeskinder vor Plewna durch die Kugeln der Türken niedergestreckt wurden. Wir haben auch heute keinen vernünftigen Grund dem gegenwärtigen fast menschenscheuen Herrfcher der Russen, der in Gatschina einsam und mißtrauisch seine Tage verbringt, Kriegs-gelüste zuzutrauen, obzwar die tiefe Gährung und Fäulniß im Innern des Riesenreiches ein äußeres Abenteuer fast plausibel erscheinen lassen. Uns schreckt uur die täglich um sich greifende panslaviftische Propaganda, die zwar der dalma-tinische Abgeordnete Klan- in längerer Rede als eine Fiction hinzustellen sich abmühte. Daß die-selbe jedoch thatsächlich besteht, daß der russische Rubel neuerdings in's Rolle» kam, daß das Slavcn-Comit^ in Moskau für die Rebellen in der Krivoscie, in der Herzegowina und in Bos-nien mit Bienenfleiß sammelt, wer hätte den Muth dies zu leugnen. Nnd wenn etwas die Aspirationen der slavischen Fanatiker a la Kat-soff, Aksakoff, Skobeleff und tutti quanti steigern kann, dann ist eS der Umstand, daß sich Oesterreich uuter der W«yierung des Grafen Taaffe den Anschein eines slavischen Reiches gab, daß es daher in den Augen der genannten ! Herren als Rivale des geträumten slavischen Wellstaates erscheint. Gerade die ostentative sla-vensreuudliche Politik unserer Regierung hat der nie erstickten Eisersucht russischer Heißsporne neue Nahrung gegeben. Rechnen wir noch dazu, daß österreichische Staatsbürger, die gegenwärtig im Parlamente eine Rolle spielen, in Moskau expec-wrirteu. und daß vor nicht langer Zeit ein tschechisches Blatt die „Narodnf listi* die Intervention des Ezaren ansuchte und etwas später mit fabelhaftem Wohlbehagen urbi et orbi ver-kündete, daß der Großfürst Thronfolger die lieb-liche Sprache ^!ibussa's schon besser spreche und verstehe als die russische, so können wir uns selbst den Vers dazu machen, wie ungefähr die jetzt in Rußland das große Wort führenden Panslavisten über Oesterreich denken. Wenn es nun der absoluten Regierungs-gewalt in Rußland nicht gelingt, die Strömung gewisser Kreise, welche alle Freundschafts- und Friedcnsversicherungen bruskiren, zu dämmen, wie soll dann einem Fürsten von Serbien oder Montenegro, welche nach dem Dudelsack ihres Volkes zum Tauze gezwungen werden, eine Be-thätigung der Sympathie für Oesterreich möglich sein? Die freundlichen Beziehungen letzterer Nach-barreiche sind, so lange die Rebellion todt, illu-sorisch; wir stehen stündlich vor neuen Coinpli-cationen. All' die Hätscheleien, die an die Süd-slaven durch den Statthalter Rodich verschwendet wurden, haben nicht verfangen; raublüstern und beutegierig wetzen die Banden ihre Handschars und mit vergnügtem Grinsen bettachtet der Mos-kowite die Flammen des Aufruhrs, den zu schüren er als eine historische Mission Rußlands be-trachtet. Z)ie Inlurrection. Am lti. Februar meldet FML. Dohlen, daß er in den nächsten Tagen ein angriffs-weises Vorgehen gegen die Zagorje beabsichtige, nnd FML. Jovanoviü zur Kooperation aufgefordert habe. Die Unternehmung wurde im Einverständ-niße der beiden Commandanten folgend einge-leitet: Eoncentrisches Vorgehen von vier Colonnen mit dem VereinigungspunkteKalinovie-Mjehovina. Angriff von Norden: (Trnova) Oberst Arlow. Osten: General > Major Leddhin (Toöa) Süden, resp. S-O.: Oberst Sekulich Gacko, Westen: Oberst Haas (Nevefrnje nnd Moftar via Glavati«'evo.) Der Vormarsch der Nord- und Ostcolonnen erfolgte am 21. Februar. M. Leddhin lieferte am 21. vor Budan den Insurgenten ein Ge- Todten. Die Colonne erreichte am 22. Polica. Oberst Arlow warf den Feind aus seiner Stellung Maljeva-Ravan am 22. und züchtigte diesen Ort, da auS den Häusern auf die Truppen ge-schössen wurde. Die Colonne Sekulich mußte wegen Un-passirbarkeit des Terrains (Schneegestöber) den Vormarsch in Tojnica einstellen. Oberst HaaS stieß am 22. bei Glaveticevo auf 690 Insurgenten die beide Rarentanfer be-setzt hielten. Der Feind wurde geworfen. Am 23. stellt Oberst Arlow die Verbindung mit G.M. Leddhin her. G.M. Leddhin marschirt gegen Hotolje, um die Verbindung mit Oberst HaaS aufzusuchen, resp, die Lücke auszufüllen, die die Colonne Sekulich offen ließ. Abgesehen von dieser Operation wurde am 24. bei Fo^a gekümpfl und der Feind überall verjagt, er soll 40 Todte und 60 Verwundete verloren haben. Gerüchtweise verlautet, daß auf dalmatini-schen Boden — in Knin — die dalmatinische Landwehr mit Insurgenten zusammenstieß, wobei letztere zersprengt wnrden. Am 23. siegte die Colonne Haas auf dem Vormärsche von Glavati^evo nach einem Ivftündigen Gefechte, gegen 1000 Insurgenten. Am 26. wurde die Verbindung der Co-lonnen Haas und Leddhin hergestellt — ersterer traf an diesem Tage in Hotoolje ein. Die Auf-ständischen sollen sich in's obere Narentathal zurückgezogen haben. Am 27. wird die Entsendung weiterer Abtheilungen gegen die Versprengten, und von dem combinirten Angriffe auSgewicheneu Insurgenten gemeldet. Aotitische Knndschau. Silli. 1. März, Inland. Die volkswirthschaftliche Commission des Herrenhauses hatte daS Sperrgesetz, welches die gefügige Majorität des Abgeordnetenhauses be« reitS angenommen hat, verworfen. Die Com-misfion stammt eben noch aus der Zeit, wo im Herrenhause eine verfassungstreue Partei die Majorität hatte. Es kann daher Niemand wundern, wenn in der gestrigen Sitzung das Oberhaus dem Antrage der Commission seine Zustimmung n i ch t gab und den erhöhten Kaffcczoll mit 51 gegen 40 Stimmen in's Leben treten ließ. Im Abgeordnetenhaus« wird die Special' debatte über das Budget nach dem Recepte Dunajewski's fortgeführt. Die gefügige Majorität erweist sich nach wie vor als williger Wärter des kranken Haushaltes. Bei dem Capitel öffentliche Sicherheit sah sich der Abgeordnete Ritter von Schönerer veranlaßt, die Ver» mit Aufbietung ihrer ganzen Willenskraft, er-hob ihre Augen und heftete sie fest auf das Gesicht des Mannes, welcher die Stellung ein-nahm, welche rechtmäßig ihrem Vater gebührte. Ihr Herz war zum Zerspringen voll und doch mußte sie ruhig erscheinen. Nur mit äußerster Gewalt gelang eS ihr, ihre Empfindungen zu verbergen und den durchdringenden Blick des Marquis von Montheron zu ertragen ! In diesem Augenblick litt sie Folterqualen. 18. Kapiiel, (Eint gefährliche Feindin. Der MarquiS von Montheron, vordem Roland Jngestre, hatte nicht die geringste Aehn-lichkeit mit den männlichen Mitgliedern des alten Geschlechtes, dessen letzter Repräsentant er jetzt war; er hatte nicht das blonde Haar und die blauen Augen des Montherons, nicht die hohe kräftige Gestalt, er besaß nicht den edlen Stolz, welches Alles die Männer dieser Familie seit Jahrhunderten ausgezeichnet hatte. Alexa war fast überrascht, daß der MarquiS ihrem Vater so durchaus unähnlich war. Ter MarquiS war in mittlerem Alter, sah aber noch ziemlich jugendlich aus. Er war nicht groß, schmächtig, hatte ein langes, schmales, bleiches Gesicht, dessen Hauptzug eine fast unangenehm berührende Freundlichkeit war. Seine kleinen schwarzen Auge» waren sanft und trübe fassuugSpartei, deren Frennd er nicht ist, gegen den Ministerpräsidenten zu vertheidigen. Er bemerkte, daß diese Partei nicht, wie Graf Taaffe behanptete, eine hochverrätherische, sondern eine staatliche, patriotische Partei sei. der man sogar den Vorwurf machen müsse, daß sie zu schwarz-gelb gefärbt sei und nicht genügend für die Wahrung der deutsch-nationalen Interessen eintrete. Dem Redner wurde, nachdem ihn der Präsident zweimal ermahnt hatte, zur Sache zu sprechen, das Wort entzogen. Ausland. Deutschland hat auf Vorschlag der niederländischen Regieruug beschlossen eine inter-nationale Conferenz abzuheilen bezüglich Besprechung von Maßregeln zur Unterdrückung des unsittlichen Mädchenhandels. In Lause des Sommers dürfte diese Konferenz stattfinde». Als zunächst betheiligte Mächte werden Frank-reich. England, Belgien, die Niederlande und Deutschland genannt. In Frankreich nimmt die Frage der nichtautorisirteu Cougregationen an Bedeutung und Verwicklung zu. Es wurde uämlich die Rückkehr ausgewiesener Mönche denuncirt. Es stellte sich hiebei heraus, daß schon unter dem vorige» Ministerium Jesuiten nach Paris und Toulon zurückgekehrt seien. Die Regierung wurde in der Kammer wegen der Rückkehr der Trap-piste» interpellirt. Der Minister des Innern erklärte nun, daß denselben bereits mit der Anwendung des Gesetzes gedroht wurde. Die Central-Commission des italienischen Senates tritt morgen zusamnmi, um den von der Teputirtenkammer angenommenen Gesetz-entwurf betreffs Einführung des Listen-Scrnti-niums und der Minoritäten-Vertretung zu be-rathen. Die Annahme gilt als gewiß. Die wichtigsten Vorlagen, die dann das Parlament noch zu erledigen haben wird, sind der Entwurf des Kriegsministers betreffs vier neuer Ärmee-Dioi» sionen und der Parenzo'fche Ehegesetz-Vorschlag. AuS England wird das Gerücht ge-meldet, daß Gladstone in Folge des jüngsten Vorgehens des Oberhauses in Sachen der irischen Landacte entschlossen sei, zu demissioniren. Für den Fall, daß die Bildung eines neuen Mini-steriumS nntcr Lord Hartington nicht gelingen sollte, da der radikale Flügel wahrscheinlich abfallen würde, sei eine Auflösung des Parlamentes in Ausficht genommen. Rußland nimmt nach wie vor an der gallischen Grenze Truppenbewegungen vor, welche den normalen Dislociruugen durchaus unähnlich sind. Es fällt »»gemein auf. daß für die täglich wiederkehrenden Meldungen der Journale über bedeutende MnnitioitS' nnd Waffenbestellungen der russische.« Regierung in den heimischen Fa-briken die Censur eingeführt wurde. in ihrem Blick nnd verrithen eine starke Neigung zur Melancholie. Weichheit und beinahe über-trieben? Freundlichkeit waren die vorherrschenden Eigenschaften feines Charakters; seine Stimme war tief und weich, seine Bewegungen vorsichtig und geräuschlos und seine Manieren zeugten von feiner Bildung. Uugeachtet all' dieser Sa»ftmuth und Freuudlichkeit besaß er einen festen Willen und eine Beharrlichkeit in der Durchführung von Ideen, die ihm meistens zum Siege verhalf und ihn zu einem hervorragenden Mitgliede der Ge-sellschaft machte. Vord Montheron war nie verheirathet ge-wesen. Als er noch Roland Jngestre war, hatte er, seiner Armuth wegen nicht an's Heirathen denke» können, als er aber zu Rang und Reich' thum gelangte, hatte er sich ganz dem Gennste eines freie» Lebens hingegeben, bis er vor einigen Jahren wieder mit Lady Wolga Clyffe zusamniengekommen und in die Reihe ihrer Be-werber getreten war. Dem MarquiS konnte der seltsame, scharfe ! Blick Alexa's als er ihr gegenüberstand, nicht entgehen und er fühlte ein gewisses Unbehagen bei"diesem Blick. Die Schönheit ihres Gesichts fiel ihm auf, aber das reiche blonde Haar und die blaue» Augen überraschten ihn; sie kamen ihm bekannt vor und erinnerten ihn an Jeman» den, ohne daß er sich entsinnen konnte, an wen. Auch die A l b a n e s e n beginnen wieder unruhig zu werden. Man merkt die Gährung seit dem Momente, wo Derwisch Pascha im Auftrage der Pforte sich nachNovibazar begab. Sollte es zu kriegerischen Verwicklungen zwischen Oesterreich und Montenegro kommen, dann würden auch neuerdings die Feindseligkeiten der Albanesen gegen die Montenegriner beginnen, was man in Cetinje genau weiß, und welcher Umstand nicht ohne Einfluß auf die Haltung der dortigen Regierung ist. Der Fürst von Serbien hat den General Tischomir Nikolic zum Kriegsminister ernannt. Marburg, 28. Febr. (Trig.-Corr.) sEinig-keit unter Slovenen.s Sie werden sich zu erinnern wissen, daß im Sommer vergangenen Jahres Dr. Gregor« im „SlovenSki gospodar" erklärte, daß ein ungenannt sein wollender Patriot mehrere hundert Exemplare seines Blattes behufs sloveuischer Propoganda nach Kärnten verschrieb. Diese billigen Lorbeeren ließen den nationalen Anwalt Kärntens, den hochwürdigen Herrn „Ajn^pilar" nicht ruhen und nachdem Anknüpfungsversuche, den „SlovenSki Gospodar" in der Druckerei des flovenischen Hermagor-Vereines in Klagenfnrt erscheinen zu lassen, scheiterten: wurde für das nationale Seelen-heil der Kärntner Slooenen das neue Hetzblatt „Mir" dcr Friede gegründet. Darob große Verstimmnng im Lager der Marburger Freunde des hochwürdigen Herrn, der um den ganzen Rebach gekommen und nun den Kärntner Frieden in seinem Blatte mit Consequenz todtschweigt. Uebrigens „ . . . . schlägt sich nnd verträgt sich. lielat» rekero. S. — Klagensurt, 27. Februar. (Orig.-Corresp.) Dr. VoSnjak in Kärnten heimge-enchtet.J So leicht läßt sich der Kärntner nicht aus seiner gemüthlichen politischen Ruhe rütteln; Jahrzehnte hindurch hat er mit deut-schen Fleiße und Ausdauer daran gearbeitet sich die politischen Rechte und Freiheiten der neuen Aera zu erhalten und zu vervollkommnen, in dem Kampfe der Parteien und Nationalitäten war dem ruhigen friedliebenden Lande keine Rolle beschieden. Stetig und Hand in Hand mit den Schnlbehörden wurde den Kindern deutsche Bildung angeeignet und mit gerechtem Stolze blickt der Kärntner gerade auf diesem Felde den erzielte» Resultaten entgegen. Da, wie ein Blitz aus heiter'm Himmel, ichlägt die Interpellation des großslovenischen Apost-lS in unser friedliches Land, uns gemahnend, daß nationale Schürrhaken geschäftig sind den Sprachen-Hader und Nationalitätenstreit im deutschen Kärnten anzufachen. An der besseren Einsicht 3 V Fortsetzung im Einlageblatt. Dieser Umstand aber verursachte, daß er immer unruhiger wurde, je länger er das Mädchen sah. Alexa hatte nicht lange Zeit, das Antlitz des Marquis zu studiren. denn bald darauf trat eine ältliche, in Schwarz gekleidete Dame, ein. Sie war Lady Markham, die Witwe eines Barons, welcher sein nicht unbedeutendes Ver-mögen hindurchgebracht und sie gänzlich arm zurückgelassen hatte, so daß sie gezwungen war. sich selbst ein Unterkommen zu suche». Seit längerer Zeit hatte Lady Wolga sie bei sich aufgenommen. Lady Markham war von großer, hagerer Gestalt, mit einem Ernst auf ihrem Gesicht, daß sie wie die Ehrbarkeit selbst aussah. Ihr grau melirtes Haar war zum größten Theil unter einer Art von weißem Häubchen versteckt, unter dem sich ein paar lange, an jeder Seite ihres dünnen Gesichts herabhängende Locken hervor-stahlen. Ihre Augen, mit einer goldenen Brille bewaffnet, waren klein und stechend und voller Argwohn. Sie war Lady Wolga sehr ergeben, welche sie mit der ausgezeichnetsten Achtung und Höflichkeit behandelte, und dazu eifersüchtig ans Jeden und Jede, der oder die sich um die Gunst der Lady Wolga erwarb, mit Ausnahme Lord Montherons. Sie glaubte nämlich, daß Lady Wolga früher oder später einen ihrer zahlreichen Bewerber heirathen würde und hoffte. Anlage zur Nr. 18 der „hillier Aeilunfl." patriotisch fühlender Landbürgermeister scheiterte der erste Angriff der modernen Sarmaten. Sämmt' liche Bürgermeister der sogenannten wendischen Theile Kärntens haben in einem geharnischten Proteste Einsprache dagegen erhoben: als käme der vo>njakische Schmerzensschrei auS der Mitte ihrer Gemeinden, als hätte auch nur der geringste Theil ihrer Insassen Sehnsucht nach der volk-beglückenden Erziehungstheorie slovenischer Fana-tiker. Mit ancrkemicnöwerthen Eifer treten sie für den Fortbestand der deutschen Schulen in ihrer Heimat ein, mit angebornem praktischem Sinne, nicht als deutsche Parteimänner, ver-theidigen sie die Zukunft ihrer Kinder, indem sie für deutsche Schule und Cultur kämpfen in einer Zeit, wo der expansionslüsterne Slavismus seine Krallen regt gegen die Errungenschaften eines Jahrtausendes. — Kärtner haben die ersten der drohenden Slavisirung einer deutschen Provinz ein energisches „Halt" zugerufen; Hohn und Schande für denjenigen, der sich als uube-rufener Anwalt imaginärer Slovenen geberdet. Und wenn es je Wenden in Kärnten gegeben, sie sind hente germanisirt; der Slovene war immer der „Fremdlin g" im Lande. „Z u spät" sind die Sirenenruse, welche die Unter-kärntner für ein Groß-Slovenien locke» wollen; die Früchte deutscher Bildung und eulturelleu Fortschrittes lassen sich nicht um das Linsen-gericht slovenischer Schnlen pflücken. Noch ein Jahrzehnt nnd die sein sollenden Wenden in Kärnten gehören der „Erinnerung" an. Auf welch' unftuchtbaren Boden selbst in Re-gierungskreisen der letzte Faschingsscherz Tr. Vosnjak fiel, möge die Thatsache beweise», daß die amtliche „Klagensnrter Zeitung" den Protest der Bürgermeister wortgetreu oh»e jedes Eommen-tar abgedruckt hat. Der erste Persuch mißlang, gegen weitere werden wir uns zu wappnen wissen. Pdqj. Gründungsfest des Turnvereines. Ein deutsches Fest in deS Wortes schönster Bedeutung, ein Fest, bei dem die nationale Begeisterung unserer Mitbürger den weihevollsten, den edelste» Ausdruck fand, wurde am Abende des verflossene» Sanistag im kleinen Easino-saale, der aus diesem Anlasse mit Turn-Ein-blenien und der bekränzten Büste des Paters Iahn geschmückt war, gefeiert. Unser wackerer Turnverein beging nämlich das Fest seines zwanzigjährigen Bestandes. Turner und Turn-freunde, ausübende und unterstützende Mitglieder hatten sich überaus zahlreich eingesunden, um in stimmungsvoller Art eine Rückschau über eine zwanzigjährige ehrenvolle Thätigkeit zu halten und bei den Klängen deutscher Lieder und Weisen auf das fernere Gedeihen und daß sie ihre alten Tage in behaglicher Ruhe zu Schloß Mont Heron werde verleben können. Daher unterstützte sie des Marquis Bewerbung nach Kräften. Auf alle ander» Personen aber, welche in etwas nähere Beziehungen zu Lady Wolga traten, war sie neidisch nnd eifersüchtig weil sie fürchtete, dieselben möchten ihr vorge-zogen werden oder ihren Einfluß in einer Weise geltend machen, daß ihre Interessen darunter leiden könnten. Lady Wolga stellte Alexa. der Baronin vor, welche das Mädchen kalt und scharf be-trachtete. Lady Markham war der früheren Gesellschafterin der Lady Wolga nicht zngethan gewesen, weil diese mehr mit derselben in Be-rührung gekommen war. als sie, u»d sie faßte augenblicklich eine um so größere Abneigung gegen Alexa. da sie annehmen mußte, daß deren Anmuth nicht verfehlen konnte, die Zu-neigung der Lady Wolga zu gewinnen. „Ihr Bleiben bei Lady Wolga soll nur ein kurzes sein," dachte sie. „Sie eine Gesell-schafterin ? Sie sieht eher aus wie die Erdin eines vornehmen HauseS! Wenn ich »och ei» wenig Einfluß aus Lady Wolga habe, soll dieses Mädchen vor Ablauf eines Monats entlassen werden!" Ihre Mißgunst zeigte sich jedoch weder in Blicken, noch Worte», oder in dem Ton ihrer Blühen eines Vereines, der stets in echt deut-schein Sinne wirkte «nd strebte, zu toastiren. Daß in den markigen Reden, die diesmal durch-wegs die Zuhörer elektrisirten, auch die heutige Politik »nd der Kampf, den das Deutschthnin zu bestehen hat, berührt wurden, wer wollte dies den übervollen Herzen der Redner ver-denken, sind doch gerade die Turnvereine die ureigensten Schöpfungen deutschen Geistes. — Die Festkneipe selbst wurde durch den Kneip-wart des Turnvereines Herrn P a c ch i a f f o mit einer kurzen Begrüßung der Gäste eröffnet. Hierauf sang der Eillier Männergesang-Verein einen prachtvollen Chor von Schmelzer. Nach einem von der Musikvereins Capelle exact vor-getragene» Tonstücke hielt das Ehrenmitglied des Turnvereines Herr Bürgerschullehrcr August Tisch die Festrede. Der Genannte gab in seinen oft von stürmische» Beifalle unterbrochenen Aus-führungen ein Bild der Entstehung des Vereines. Er gedachte der Munifizenz des Cillier Bürgers Max Stepischnegg, welcher da-durch, daß er für das hiesige f. f. Gymnasium aus eigenen Mitteln im Jahre 18(51 einen Sommerturnplatz schasste und die ersten Geräthe aus eigene Kosten beistellte, dein Turnwesen in Cilli den Weg ebnete. Dann gedachte er der Gründer des Vereines, der Herren O r e l und I a k y, weiters unserer deurschsortschrittlichen Gemeindevertretung und deren Bürgermeister Dr. Neckermann, welche den Verein so kräftig unterstützten, daß demselben die Leitung des Turnunterrichtes an den hiesigen Lehranstalten übertragen werde» konnte. Mit der Versicherung, daß der Verein stets bestrebt sein werde, die erworbenen Sympathien zu erhalten, daß er stets deutsche Art und Sitte fördern werde, schloß Redner seine formvollendete Rede. Nun wech-selten wie Blumen in einem Kranze, Lieder Musikweisen und Reden. HerrDr.G l a n t s ch n i g g als Sprechwart des Vereines toastirte in poin-tenreicher Rede auf die deutsche Stadtvertretung. Herr Professor Marek brachte sein „Gut Heil" den» Turvereiiie. Herr Bürgermeister Dr. N e ck e r in a n n toastirte auf den wackeren Turnlehrer August Tisch. Herr Dr. Higersperger auf den Männergesang-Perein, Herr Professor Heinrich auf die Riege der alten Herren, Herr Julius R a k u s ch auf die junge Kaufmannschaft und die Gründer des Turnvereines, und Herr Fritz M ath es auf die grüne Steiermark. Auch zahlreiche Tele-gramme und BeglückwünschungSschreiben kamen zur Verlesung, darunter auch das nachstehende, von einem Turnfteunde verfaßte und anonym eingesandte Gedicht: Gut Heil! zu dieser ftohen Stunde, Du wack're deutsche Turuerschaar! Die nun im enggeschloss'nen Bunde Zusammensteht schon zwanzig Jahr. Stimme. Sie war durchaus höflich und sreund-lich und knüpfte mit Alexa eine Unterhaltung a», während Lord Mont Hero» und Lady Wolga langsam dem Kamin zuschritte». „Ihre neue Gesellschafterin ist eine wirk-liche Schönheit. Lady Wolga." sagte der Mar-quis, seine sanften Augen mit seltsamer Schärse auf das Mädchen gerichtet. „Es ist mir, als hätte ich sie schon irgendwo gesehen. Gestern war sie noch nicht hier. Wo haben Sie sie ge-funden?" „Ich bin merkwürdig glücklich gewesen, sie mir zu sichern," erwiederte Lady Wolga mit einem Blick voll Zärtlichkeit aus das Mädchen. „Sie ist eine Fremde in England. Ich habe nie ein lieblicheres Gesicht gesehen." „Aber ich hosse, daß ihr Engagement nicht allein auf Grund ihrer Schönheit erfolgte," bemerkte der Marquis lächelnd. „Sie wurde mir gut empfohlen," erwiederte Lady Wolga. „Wäre das auch nicht der Fall gewesen, so ist doch ihr Gesicht eine hinreichend gute Empfehlung. Habe» Sie »och nicht daran gedacht, daß ich ganz allein i» der Welt stehe?" fuhr sie fast träumerisch fort. „Meine Eltern sind todt, mein Bruder ist mit seiner eigenen Familie beschäftigt »nd mit dc: Politik. Ich habe versucht, mich an Lady Markham anzn-schließen, oder an meine frühere Gesellschafterin. Schon zwanzig Jahr! in Luft und Leide, In guter und in böser Zeit, Blieb unter schlichtem, grauen Kleide Die Brust Dir frei, das Herz Dir weit. Du blickst aus diese Zahl von Jahren Zurück wohl mit gerechtem Stolz; Man weiß, daß Cilli's Turner waren Geschnitzt stets aus dem rechten Holz, Halt wacker Dich und was das Beste: Urb' laug noch srisch, fromm, fröhlich, frei, Am Reck und Barr'n, wie auch beim Feste, Die alte deutsche Turnerei! — Doch bei der Festgesänge Rauschen, Vergesset wack're Turner nicht Dem Flügelschlag der Zeit zu lauschen. Der ernst und mahnend zu Euch spricht: Habt gute Wacht im Unterlande! Vorposten ihr in künft'ger Schlacht. Die man in ihrem eig'nen Lande So gerne zu fremden Söldern macht. Schwer ist die Zeit, in der wir leben, Den deutschen Stamm traf herbes Loos, Und ostwärts dräuend sich erheben Gewitterwolken, riesengroß; Und wenn die Wolken sich entladen Und gräulich wild entflammt der Brand, Dann schone Gott mit seinen Gnaden Alt-Oesterreich, das schöne Land! Dann wird zum nahen Feind der ferne, Zum Fuchse sich der Wolf gesell'» Und Alle möchten sich so gerne Frohlockend zum Hallali stell'«. Doch, deutscher Leu, dann reck' die Pranken Und streck' die Friedensstörer hin! Und mag der Kamps auch lange schwanken, Zuletzt ist Sieg doch Dein Gewinn! Die Stunde naht, wo's gilt sich wehren Für Eure Sprache, Sitt' und Recht, Und für des alten Reiches Ehren Das man zn schmähen sich erfrecht. Und wenn sie kommt: dann Euere Riegen In erster Reihe werden steh'n, Und wo die besten Banner fliegen Da wird auch Eure Fahne weh'n. Schließlich erwähnen wir noch, daß die Lieder „Stimmt an mit Hellem, hohem Klang" und das „deutsche Lied" mit Begeisterung stehend gesungen wurden, und daß bei der Hospiz-Kneipe die von Herrn S t i b i l l arrau-girte» Spiele lebhasten Anklang fanden. Eine bereits vorgerückte Morgenstunde machte erst dem Feste, das zu den schönsten, die je in Cilli gefeiert wurde», gerechnet werden muß, und welches gewiß dauernd in der Erinnerung der Tbeilnehmer nachzittern wird, ein Ende. Ich bedarf der Zuneigung und Zärtlichkeit. Sie sehen nun, weshalb ich mit solchem Interesse auf dieses juuge Mädchen blicke. Ich hoffe, sie wird mir mit der Zeit mehr werden, als »neinc bezahlte Gesellschafterin." Lord Montheron erröthete leicht; es schien, als wollte er eine galante Erwiderung aufsprechen. Er bedachte sich aber rasch, wenn dies wirklich seine Absicht gewesen war, und sagte lässig: „Abendteuerinnen sind oft schön und un-schuldig von Ansehen. Es scheint zweifellos, daß Miß Strange eine Lady ist von Geburt sowohl wie von Erziehung. Kennen Sie ihre Bergan-genheit?" Unter seiner scheinbaren Ruhe war eine große Neugierde verborgen. „Ich habe noch nicht Zeit gehabt ihr volles Pertrauen zu gewinnen, und weiß nur, daß sie die Tochter eines verarmten englischen Edelmannes ist, welcher im Auslande lebt. Sie kam nach England, nm sich eine angemessene Beschäftigung zu suchen, und die Vorsehung führte sie mir zn." Der MarquiS war nicht ganz befriedigt, doch dies war weder die Zeit noch der Ort, seine Unznsriedenheit zn äußern. Er fuhr fort, Alexa zu beobachten, und sagte leise: Kleine Lkronik. Cilli, >. März. sA u s z e i ch u u n g.j Der Kaiser hat dem Uebungsschullehrer in Marburg Ioharu M i k l o s i ch das goldene Verdienstkreuz ver-liehen. [ßtntnnuiiflcn.] Die f. f. Finanz-Landes-Direction für Steiermark hat den k. k. Steueramts-Adjuukteu in Cilli, Herrn Alexander Duller zuni k. k. SteueramtS-Controlor, mit dem Titel eines Steuer-EinnehmerS ernannt und mit der Leitung des Steueramtes in Mariazell betraut. Ferner wurde der SteneramtS-Prakti-kant Raphael Tolinscheg zum Steueramts-Adj. in St. Marein ernannt. sV o l k S s ch n l e.^ Für die an der hiesigen Knabenschule erledigte Lehrerstelle wurde Herr Alexander Kunz als Suplent bestellt. Der Ge° nannte ist bereits eingetroffen. sR e d a c t i o n s w e ch s e l.] Dr. Adalb. v. S v o b o d a hat seine Stelle als Ehcfredac-teur der „Tagespost" niedergelegt. Die Leitung des genannten Blates wurde mit dem heutigen Tage unter Zustimmung hervorragender Abge-ordnete? und deutschliberaler Parteigenossen von Herr Carl v. R a a b übernommen. Die Tagespost wird nach wie vor die Innressen der Reichseinheit, deS DeutschthumS und der Erhaltung und Vervollkommnung der liberalen Gesetzgebung vertreten. sD er M a r b u rg er Gemeiud ehaus-halt> weist für das Jahr 1881 an Einnahmen 120.624 fl. 21 kr. und an Ausgaben 116.784 fl. 60'/, kr. aus. ES ergab sich somit mit Ende 1881 eine Caffabarschast von 3889 fl. 60'/, kr. sE i s e n b a h u Cilli-Unterdrau» b u r g.] Sonntag, den 5. d. 2)1. 2 Uhr Nachmittags findet im Sitzungssaale des hiesigen Rathhauses eine Versammlung der Mitglieder deS Eisenbahn-ComiteS statt. Zn dieser Ver-sammlung wird auch der Reichsraths Abgeordnete Dr. Richard Aoregger erscheinen und über die bisherigen Arbeiten ic. Bericht erstatten, sowie Anträge, welche auf den wirkliche» Aus-bau der Bahn abzielen, stellen. sC a s i n o v e r e i n.s Die Direction des genannten Vereines versendet soeben daS Pro-gramm für die Frühlings - Saison. Wir ent-nehmen demselben, das? am 11. d. M. ein Conversationsabend mit Tanz, am 23. d. gleich-falls ein Conversationsabend mit Tanz und am 15. April ein Frühlingskränzchen stattfindet. [3 u t Abwendung von Feue rS-g e f a h r] im hiesigen Gefangenhause soll eine Instruktion ausgearbeitet werden. Zu diesem Behufe findet morgen im Präsidium des Kreis-gerichteS eine Zusammenkunft von Sachverständigen statt. Von Seite der Stadtgemeinde er-scheinen hiebei der Obmann der Bausection „Wissen Sie, Wolga, es ist mir, als hätte ich sie srüher schor irgendwo gesehen." Lady Wolga erschrak und wechselte die Farbe. „Unmöglich !" rief sie. „Sie ist eine Fremde in England." „Dann erinnert sie mich an Jemanden, den ich gesehen habe. Ihre Züge sind mir nicht unbekannt." „Ich hatte denselben Eindruck." sagte Lady Wolga. „Sie erinnert mich an Jemanden; aber so viel ich auch darüber nachgedacht, kann ich doch nicht errathen, an wen. Ah! Da kommen meine Gäste." Das Eintreten einer Gruppe Damen und Herren machte der vertraulichen Unterhaltung zwischen Lord Montheron und der Lady ein Ende. — Alexa war mit Lady Markham an ein Fenster getreten, das die Letztere aber verließ, als die Gäste eintraten, unter denen sich Lord' KingScourt nicht befand. Alexa setzte sich aus die weich gepolsterte Fensterbank, halb verborgen von den schwere» Vorhängen. Ihr Herz schlug fast hörbar. Freude und Angst kämpften in ihrer Brust um die Oberband. Ihr Geliebter mußte jeden Augenblick eintreten,° was würde er sagen, sie so unerwartet in Clyffebourue zn finden? Würde er Verdacht und Mißtranen Herr Karl M a t h e S nnd der Stadt-Ingenieur Herr Josef Hig er s p e r ge r. Als Vertreter der Feuerwehr erscheinen Herr Josef S i m a und Josef T e r t s ch e k. sE i n s e l t e n e s F e sts feierten die Brüder P a u s ch a, beide Grundbesitzer im Luttenberger Bezirke. Dieselben hatten vor fünfzig Jahren an ein und denselben Tage zwei Schwestern gehei-ratet und begingen nun am 19. Februar das Fest ihrer goldenen Hochzeit. Beide Paare er-freuen sich der vorzüglichsten Gesundheit und eines gleichen Kindersegens. lEine stille friedliche Eckes, die von so manchen Pasfanten der Theater-Gasse oft am hellen Tage ausgesucht wird, befindet sich am Bezirkshauptma»njchastsgebände vis-i-vis dem Bäcker Regula. Es wurden auch schon wiederholt Klagen über die sich dort entwickelnden mephitischenDünste laut, und bereits mehrmals um Abhilfe gebeten. Die Sanitäts-Commisfion des Gemeinde-.Ausschusses wird sich gewiß um die Bewohner der Theatergasse ein hohes Ver-dienst erwerben, wenn sie gelegentlich — es muß ja nicht gleich sein — gedachte Stelle in den Kreis ihrer Beratbungen ziehen wollte, »nd durch Anbringung einer Warnungstafel oder durch Errichtung eines Pissoirs daselbst, dem oft ge-rügten Uebelstande ein wohlverdientes Ende bereiten würde. ^Endlich ein w a h r e s W o x L] In der „Südsteirischen Post" lesen wir nachstehende Notiz: „Geschmacklosigkeit." Die „Cillier Zeitung" reibt sich in ihren, Leitartikel an dem Reichsrathabgeordneten Dr. VoSniak nnd wählt dazu den Titel „Bosnjakei." Wir erfahren nun, daß es geschmacklos sei sich mit Dr. Vonjak zn befassen. Diesmal geben wir sehr gerne unserer südsteirischen Collegin volles Recht, denn wir selbst können dem Genannten wenig Geschmack abgewinnen. sDie Direction der Cillier i t a l n i c a"j besteht auS den Herren Dr. Seruee, Aovokat, Dr. Filipiö, Adv.-Cand. Dr. Kraschovitz. Adv.-Cand. beide bei Herrn Dr. Sernec. Langerholz, k. k. Gerichtshosadj.. Kossi, k. k. Gymnasiallehrer, Tolgar Michael, k. k. Gymnasialprofessor. s R e u e U u t e r h a l t u n g s a r t. j Für die Mitglieder der Marbnrger Tschitalmi;a sollte, laut Meldung der „Südsteirischen" am Sonntag ein .Fix jour" stattfinden. sN eu e Abfertigungen Dr. V oS-n j a k'S.j Die GemeindeVorstehnngen der slo-venischen Großgemeinden Völkermarkt, Arnold-stein und Eberndors haben geharnischte Proteste an den Cnltniminister gegen die Interpellation Dr. VoSnjak'S abgesendet. sG r o ß e S G r u b e n u n g l ü ck.j In dem Brauukohlen-Bergwerke der Alpinen Montan-Gesellschaft in Seegraben war seit Mittwoch hegen? Doch sie konnte einer Begegnung mit ihm nicht vorbeugen, selbst wenn sie eS gewünscht hätte. Sie zitterte wie Espenlaub, uud ein leichter Schwindel befiel sie» als abermals die Thür geöffnet wurde und mehrere Herren ein-traten, unter denen sich Lord KingSevnrt befand. Es fand die gegenseitige Begrüßuitg in der üblichen Weise statt, dann nahm Lady Wolga des Grafen Arm und führte ihn zu Alexa. — „Ich habe eine junge Gesellschafterin, der ich Sie vorznstellen wünsche," sagte die Lady. „Sie ist hier fremd, und ich rechne ans Ihre Güte, Lord KingScourt, mir behilflich zu fein, sie zu zerstreuen, damit sie ihre Einsamkeit nicht fühlt.'^ - So leise diese Worte auch gesprochen waren, erreichten sie doch Alexa'S Ohr. Sie rafite sich gewaltsam »«samnien, und es gelang ihr. ihre Ruhe zu behaupten. Lady Wolga schlug den Vorhang zurück uud die Beiden standen einander gegenüber. „AUß Strange," sagte Lady Wolga, „er-landen Sie mir, Ihnen Lord KingScourt vor-zustellen." Alexa, bleich bis zu den Lippen, und jeder ihrer Züge voll Verwirrung nnd banger Erwar-tiing, erhob ihre Angen bittend zu dem Geliebten. Lord KingScourt erschrack über das seltsame ein Grubenbrand zum Allsbruch gekommen. Am 25. v. M. ereignete sich nun ein schrecklicher Unglücksfall. Zwischen 4 und 5 Uhr Nachmittags stürzte ein Lustschacht ein und eine Anzahl Be-diensteter fand den Erstickungstod, darunter der Bergverwalter Johann L ö b l, Obersteiger M. Henirich. Bergarbeiter Jllek n. Kamper. — Für die Sicherung der Gruben gegen weitere Verbreitung deS FeuerS wurde von Seite der gesellschaftlichen Direction im Vereine mit der Bergbehörde in Leoben unverzüglich Vorsorge getroffen. sAn edle Menschenfreunde!] Im hiesigen Armenhause befindet sich ein armer, fast ganz tauber Flickschneider. Sein karger Verdienst reicht nicht aus um daS Nothdürstigste für seine vier Kinder zu beschaffen. Sein Weib liegt todtkrank darnieder. Hunger und Elend sind in seiner Kammer tägliche Gäste. Im Namen des Unglücklichen appelliren wir an daS' bewährte Mitgefühl unserer Einwohnerschaft »nd bitten diestlbe durch milde Spenden eine unver-dient bittere Noth lindern zu helfe«. [E i ii unheimlicher Fund.j Beim Vergruben eines Weingartens zu Beratsche bei Windischlandsberg wurde ein Menfchenskelett ausgegraben. Dasselbe lag mit dem Rücken nach oben nnd war mit schweren Steinen be-schwert, weshalb auch der Verdacht eines Ver-brechens begründet erscheint. Das Bezirksgericht Drachenbnrg hat den» auch bereits eine dieSbezüg-liche Untersuchung eingeleitet. sR ü ck g a n g d e r s l o v e n i s ch e n B e-v ö l k e r u n g i n S t e i e r m a r f]. Wie die „statistische Monatsschrift" ausweist, hat sich der Percentsatz der Slovenen Steiermarks vom Jahre 1869 bis zum Jahre 1879 von 37 55'/, auf 32-74°/, vermindert^ Die Zahl der in Steier-mark wohnenden Slovenen beträgt 388*419. Die Gesammtnation umfaßt 1,140.304 Seelen. sGlück im Unglück.j Bei der Hoche-negger Wohlthätigkeitslotterie spielte auch ein Arrestant des hiesigen Gefangenhauses mit, und gewann derselbe einen Haupttreffer. sS e l b st m o r d.] Aus Windischgraz wird uns gemeldet, daß sich der Gymnasial-Schüler LScar Rudel, Sohn des k. k. Notars Josef Rudel, in der Gemeinde Oberfeising mit-telst -ine» Revolverfchuffes entleibte. sE p i d e in i s ch e Krankheit« it.] In Hl. Dreifaltigkeit (W. B.) grassieren seit mehreren Wochen die Blattern und die Diphtheritis. Die Zahl der erkrankten Schulkinder beläuft sich aus zwanzig. sW a l d b r a n d.s In der verflossenen Woche entstand im Gutswatde bei Moittpreis ein Brand, welcher sich auf eine Fläche von zwanzig Joch erstreckte. sDas bedrohte Wiens Ein Wiener Witzblatt schreibt: „Eine große Ueberraschnng und unerwartete Zusammentreffen mit dem Mädchen, das Tag und Nacht seine Seele er-füllte und das er fern in Griechenland wähnte; aber cr äußerte keinen AuSruf der Ueberraschung, noch verrieth er seine Bekanntschaft mit ihr weder durch Worte noch durch Zeichen. Ihre Augen schienen ihm zu sage», er solle Nieman-den merken lassen, daß sie sich srüher schon gesehen, weshalb er sie als eine Fremde be-handelte und sich vor ihr verbeugte mit einer Selbstbeherrschung, welche die ihnge fast noch übertraf. Es fand keine Scene statt. Alexa'S Auf-regnng war so rasch verflogen, daß Lady Wolga sie nicht bemerkt hatte, »ein Auge hatte diese momentane Erregung bemerkt, Niemanden war die Blässe und der bittende Blick Alexa'Sa auf-gefallen, als ^ord Kingscourt und — der Lady Markham. „Was ist das!" dachte die Wittwe. „Der Graf und Miß Strange sehen sich nicht zum ersten Male; und eS ist klar, daß sie fürchtet, er möchte verrathen, wer sie ist! Mein Auge ist scharf. Ich hatte also doch Recht, ihr zu mißtrauen. Lady Wolga hat eine Schlange in ihr Hans ausgenommen." Sie preßte ihre dünnen Lippen aufeinander nnd fuhr fort. Alexa zu beobachten. (Fortsetzung folgt.) steht der Wicnerstadt bevor; ob eine schmerz« liche oder freudiqe mag jeder selbst beurtheilen. Nach der glaubwürdiflen Erklärung des tschechi-schen Abgeordneten Äiattusch in der Sitzung vom 13. Februar haben nämlich die Tschechen aufgehört zu den Bedientenvölkern zu gehören, zu welchen sie die Deutschen immer zählen." Bei der Solidarität im tschechischen Lager ist es also sehr leicht möglich, daß die Wienerstadt eines schönen TageS sämmtliche böhmische Köchinnen und dito AmtSdiener ihrer Fessel» sich entledigen sehen wird und daß wir eines schönen TageS gezwungen sein werden, unseren Bedarf an dienenden Geistern aus unserer eigenen Lauds-mannschast zu recrutiren. Ob der Unistand, daß die Tschechen die Rolle eines Bedienten-volkS zu spielen aufgehört, vielleicht gar in zweiter Linie zu der weiteren Consequenz führen wird, daß dieselben sammt und sonders der hochmüthigen „Wienerstadt" den Rücken kehren, —wer kann'S wissen; die Böhmen sind (siehe Universität ic.) Alles im Stand. Das wäre ein harter Schlag für Wien — 'S Findelhaus müßt' gleich aufgelöst werden. sE i n Wunders Einer hiesigen Hausbesitzerin kani vor einigen Tagen eine werth« volle goldene Ankeruhr sammt Kette abhanden. Sie machte noch am Abende der That der Polizei davon die Anzeige. Am nächsten Tag ließ sie eine Kartenaufschlägerin kommen, welche ihr aus den Karten erklärte, daß die Uhr sich in der Verwandtschaft befinde. Hierauf zahlte die Frau eine heil. Messe. Uud siehe, nach fünf Tagen lag die Uhr richtig am Fensterbrett ihres Wohnzimmers mit einem Taschentuch? zugedeckt. — Da sage noch Einer, daß keine Wunder mehr geschehen. sS ch l e ch t e A u S s i ch t e n.^ Ein Reisen« der bewunderte in einer südlichen Gegend einen in voller Blüthe stehende« Obstbaum. „Da werdet Ihr in diesem Jahre gewiß eine gute Ernte haben," rief er dem Eigenthümer des Baumes zu. — „Ach Gott," entgegnete letzterer, „in unserer Gegend wird das Obst nie reif." — .Wie so. daS Klima ist hier überaus milde." — Das schon, aber unsere Buben fressen das Obst schon auf während es noch grün ist." sD i e G r o ß m n t t e r entführt.^ Ein New-Dorker Blatt erzählt: In Jndiana hei-rathete ein reicher Mann. Thurman seines Namens, aber 70 Jahre alt, eine blühende Schönheit von zwanzig. Nach dem HochzeitS-mahle übermannte den glücklichen Bräutigam, der den» feurigen Madara zu seiner Stärkung etwas zu eifrig zugesprochen, der Schlaf, und als er gegen Mitternacht erwachte, fand er, daß fein 24jähriger Enkel, Ellis Torman. dem Groß-papa noch am Morgen desselben TageS in seiner Herzensfreude ein Präsent mit 13.000 Dollars gemacht, mit seiner reizende» Großmama durchgegangen war. Man vermuthet Großmutter und Enkel in irgend einer italienischen Villa oder im südlichen Frankreich. * * * Das offizielle RcichN'latt von Rom SS. Jänner rn.b 1. ftebrvar 1882 veröffentlicht folgende# Dccret: Pagliano S y r u v. Es wird öffentlich und Kraft des Gesetzes und gegeben, dab nachdem Herr Albert Pagliano Sohn des verst. G. Pagliano der einzige B^yer des Patentes für Bereitung des mit Schlitz warte von der italienischen, sranzüsiichen »nd österreichische» Rcgitrung anerlannien.blulerneuernden Pagliano <5>>rup> ist. kann Niemanden ohne seine Einwilligung, seinen Syrup erzeugen oder verkaufen, ohne dem «trat-geietze Art. >2. vom 30. August 18<>8 zu Versalien Es wird serner kund gegeben, daß nachdem besagtzr Herr Pagliano sein Geheimniß Niemandem anvertraute, alle jene die sich als Fabrikanten des erwähnten Eyrups ausgeben, als falscher >u erklären sind. Es wird endlich kund gegeben, fich detieffS Eonsultationen als auch für Ankauf des Eyrups. liquid oder in Pulversoim, an Herrn Albert» su G. Pagliano, l'aluis Teatro Pagliano in Florenz zu wenden. »B. Der Preis ist immer Lire 1.40 für >ede Schachtel oder Ftäschchen: vorauSdezahtl. DolkswirthfchaMches. sRübcnba it.] Aus Sachsenfeld wird unS geschrieben, daß im Sannthale Heuer Ver-suche mit dem Baue der Zuckerrübe gemacht werden sollen, und falls diese ein günstiges Resultat ergeben, wird die Erbauung einer Zuckerfabrik angestrebt werden. Herr Hanseubichler in Sachsen- selb wird demnächst eine Brochüre über den Hopfenbau veröffentlichen ; — bei der Bedeutung die diese Handelspflanze bei uns gewinnt, ist es eine recht dankenswerte Aufgabe, die sich der Herr Verfasser stellte. fB i e n e n a u s st e l l u u g.] Der Wiener Bienenzüchter-Verein veranstaltet in der Zeit vom 8. bis incl. 15. April d. I. in den hiezu günstigst gelegenen Localitäten der k. k. Garten-ban-Gesellschast in Wien eine internationale Ausstellung von lebenden Bienen (es sollen alle Raceu, aber in beschrankter Anzahl vertreten sein), Honig (in Waben und gesehnt), Honig-produete aller Art, Wachs, Geräthe, Maschinen, Bienenwohnungen, Modelle, Unterrichtsmittel, Literatur:c. aus allen Ländern. [Die erste segensreiche W i r-kung des SperrgesetzeSj ist bereits eingetreten. Die Wiener Kaffeesieder haben den Preis des Kaffee um einen Kreuzer erhöht. Da der gegenwärtige Preis inklusive des obligaten Trinkgeldes ein ohnedies hoher ist, so dürfte vorerst letzteres reduzirt werden. Der neue Kaffee-zoll wird daher am empfindlichsten die Mar-queure treffen. Es ist eben ein charakteristisches Zeichen der neueren Gesetzgebung, daß sie ge-rade die ärmeren Classen der Bevölkerung so liebevoll bedenkt. sF ü r p r a k t i s ch e O b st z ü ch t e r und Gartenfreunde.j Das Billigste, was auf dem Gebiete vo» Obst- «nd Gartenbau-Zeitungen bis jetzt geliefert wurde, ist der „Praktische Obst-züchter", illustrirteS Volksblatt für Obstbau. Ge-müsebau und Schulgartenwesen; die ganze^ Zeitung, die reich illustrirt monatlich je 12 Seiten stark erscheint, kostet nähmlich, Postporto mit inbegriffen, nur 1 fl. Der sehr rührige Landes-Obstbauvereiu für Nieder-Oesterreich hat sich in der That ein wesentliches Verdienst um die Hebung deS Obst- nnd Gartenbaues durch die Herausgabe dieser biligeit uud praktischen Zeitung erworben. Die uns vorliegende zweite Stummer ist so reichhaltig, daß wir Jedermann die Lecture derselben empfehlen müssen. Von der Redaction deS „Praktischen Obstzüchter" in Klosterneuburg bei Wien können übrigens Probenummern gratis bezogen, auch werde» an dieselbe Abonnements aufgegeben. Kourse dcr Wiener Wörie vom 1. März 1882. Goldrente...........92.45 Einheitliche Staatsschuld in Noten . 74.^0 „ „ in Silber . 75.45 1860er Staats-Ahnlehenslose . . . 127.25 Bankaktien...........815.— Creditactien...............297.50 London............120.35 Napoleond'or.......... 9.52 k. k. Mimzducaten........ 5.62 100 Reichsmark.........58.75 Das bekannte und beliebte {früher von Herrn Rob. Jud in Cilli verkaufte) Kochsalz, welches von der Fabrik rlipinlarher in llraKtnlKK unter der Controlle der k. k. Finanz-hehürde erzeugt wird, und von der k. k. landwirth-schaftl. chemischen Versuchsstation in Wien untersucht wurde, M'ietirr ztttn Verlaut f. Lager bei Daniel Rakusch in Cilli. Abgabe nicht unter 50 Kilogramm. Unterfertigter erlaubt sieh das P. T. Publikum auf die eben eiii£elan£ten frischen Garten- n. Feldsämereien aufmerksam zu inachen, nnd zu deren Einkauf höflichst, einzuladen. Besonders schöne Sorten sind zu haben in Blumen, Kohlarten Glaskohlrabi,Salate,Radien, Gurken, Küchenkräuter. Erbsen, Bohn-n, echte Oberndorter Itunkel-röben, Klee- und Grausamen, alle Gattungen Vo Beifutter, japan. Bast Feldgyps. veredelte Obstbäume, zu den möglichst niedrigen Preisen. CILLI, 8. rebruar 1882. Achtungsvoll 87— F. in der Buchdruckerei Rakusch, Cilli. Blutreinigungs-Thee. Als das anerkannt, als es angeboten ist und ausserdem mit Bewilligung der k. k. Hof-kantlei laut Beschluss vom 7. December 1858 und später am 28. März 18Ö1 durch Se. Majestät den Kaiser mittelst Patent gegen Fälschung gesichert, aas ist ein Vorkommen, wie es kaum je bei einem Volks-Heilmittel geschehen ist Es handelt sich in dem gegebenen Falle nämlich um den seit lunger Zeit schon rühmlichst bekannten Blutreinigunga - Thee des Herrn Apothekers Wilhelm inNeankirchena. d. Stldb., tf.-Oe. welcher, nich tausendfaltiger Erfahrung, durch die seine antiarthritisehe und antirheumatische Wirkung mittelst vorausgehender Regenerirung des Blutes und der Säfte indirekt ffir Gicht und Rheumatismus die entschieden günstigst* Cur nach sich bringt. Unregelmäßige Blutmischung bedingt durchschnittlich zur völligen Behebung eine gewisse Zeit des Gebrauches eine* Präparates, Naturwasser» etc. und finden wir auf Basis dieser Erfahrung den Gebrauch der Curen in Bädern. Wasserheilanstalten etc. eingeführt. In gleicher Weise, und zwar entschieden bewährt in der Wirkung, excellent und im Erfolge eminent, führt nun nicht blos sicher, sondern besser als manche Badecur der Wilheln'sdl« Blntrpinignngs-Tliee (in seiner Anwendung «ls Frühjahr-, Sommer-, Herbst- oder Winter - Curmittel während eines längeren Gebrauches) zur gründlichen Heilung aller der Blnt-vertinreinigung entspringenden Uebel. Und so hochedel an sich diese körperliche Flüssigkeit sich Mir die Menschheit erweist, so mannigfach sind auch die erwachsenden leiden unter Degenerirung der Blutsubstanr. Desshulb, wo Verhältnisse in Beschränkung der Zeit und Unzulänglichkeit der Mittel keinen immerhin zweifelhaften Budebesuch gestatteu, das ist bei Gichtleiden, bei allen veralteten. hartnäckigen Uebeln (Kinderfüsse, stets eiternde Wunden), Hautausschlägen, jeder Art Wimmurl. Flechten, bösartigen und fressenden Geschworen, ist der Wilhelm'ache Blntreini-gnngs-Thee das einzige und naheliegende Mitlei für Jedermann, sich Gesundheit und Leben neu zu schaffen und weiter zu erhalten. Das Theetrinken in der Form Absudes so heil wirkender Kräuter zeigt sieh zunächst als ein lind losendes und urintreibende» Mittel für inneren Gebrauch, wodurch der ganze Organismus des Körpers in einer Weise durchzogen wiid, dass für alle einzelnen Theile eine normale Absonderung (wo solche gestOrt) hervorzurufen ist. Aus diesem Umstände ergibt sich dann aber selbstverständlich noch, wie dieser Blutreinigangs-Thee auch besonders vortheilhaft bei Anschoppungen «1er Leber und MiU, sowie bei jeder Form von HHmorrhoidal-Leiden, bei Gelbsucht. Ilarnbesehwerden, Magendrücken u. *. w. wirken muss. Und selbst bei Uebeln seeundärer Natur, durch Mangel richtiger Function der Hauptorgane hervorgerufen, wie Windbeschwerden, Unterleibs Verstopfung, Pollutionen, Mannesschwäche, Fluss bei Frauen etc.. Leiden wie Skrophelkrankheiten etc., werden bald und gründlich durch diesen Blutreinigungs-Thee geheilt. Dass solch' ein Volksheilmittel und dessen ansehnlicher Bedarf schon zur Tttuschnng oder Verfälschung führen konnte, lässt sich leicht begreifen, und ist es dessbalb nöthig, den Blut» reinigungs-Thee direkt von der Quelle nämlich von Frans Wilhelm, Apotheker in Nenn-klrchen bei Wien, oder in nachstehenden Niederlagen zu beziehen. Schliesslich sei nur noch bemerkt, dass ein Paket für volle acht Tage genügt und dass weitere Gebrauchs-Anweisung jeder Packung, in diversen Sprachen gegeben, beigefügt ist. Preis per Paket Oe. W. II. L—. In Cilli: Bautnbach's Apoth., Josef Kupferschmied, Apoth. — D. - Landsberg: Mtlller'» Apoth. — Feldbach: Josef König, Apoth. — Graz: J. Purgleitoer, Apoth.; Wend. Trnkoczy. Apoth.; Brüder Obcranzmeyer, — Leibnitz: Othmar Russheim, Apoth. — Marburg: Alois Quandest. — I'ettan: J. Baumeister, Apoth. — Prassberg: Tribut.— Kudkersthurg: Caesar E Andrieu. Apoth. — W.-Feistritz: Adam von Gutkovsky, Apoth. Eine Frau wünscht ein Mfldchon im Alter ■von 16 bi« 17 Jahren ton angenehmen Actuaern. solider Erziehung, guten Humor nnd guten Ehern, der deutschen Sprache mächtig, welches für das Kochen Lust und Liebe bat, aufzunehmen and für ein Hotel als heimische Köchin abzurichten. Auskunft in der Expedition d. Bl. 123—2 O Herren- ei Daien-MMte werden zu den l>illiu:Mtoi> Prclwon geputzt bei 120— S Lambert Chiba's Witwe. IlcHohtciww «nrther Ausverkauf. Im Plautz'schen Hause, (•ra*<»rg:n»N<* 73, werden wegen gänzlicher Auflösung des Geschäftes vom 1. März d. J. an sämmtliche 119—2 zu bedeutend herabgesetzt' Specereiwaaren herabgesetzten Preisen ai ausverkauft IS zu verkaufen. Nähere« Expedition. t'.lne rirliene Badewanne billig tu verkaufen Hauptplatz 110, 106—1 Herrengasse Nr. 20 ist ein a*mmtNebenlocaHU.ten sogleich zu venaiothen. Ein mfihlirtes gassenseitige* 12t!—2 Zimmer mit 2 Fenstern sogleich zn beziehen ftrnzerffRNNr 75. Eine grosse feuer- und einbruchsichere F von Wertheim & Wiese ist zu verkaufen. — Näheres Wienerstrasse Nr. 8 im I. Stock. Eine lithographische Presse und ein Glaskasten sind billig zu verkaufen in der Mobelliamllnng, Herren-gass« H.-Nr. 125. 121—8 Fleischer-Ball. Diejenigen P. T. Familien, welche aus Uebersehen zu dem am •'». Miirz stattfindenden HALLE keine Einladungskarte erhalten haben, werden auf diesem Wege höflichst eingeladen. 122—1 Die Fleischer-Innung. Ich versende unterOin-iiziti«? «ler , gegen vorheriger Cassasendung oder per Nachnahme, einen Oz*l|fiiiulll-«I«tr |Borovle»kii) iV 70 l»»#♦#*«*#*•«#*#♦«#####*##♦*»######*##**##♦##♦♦»♦###»##♦#*#«# * ♦ * » » * # » » * m # * * * «t » * * »»» Anstifte, Bezugnehmend auf meine Anzeige vom 19. und 23. Februar d. J. betreff» Uebernahme des SabukoscheggVhen Conditurei-Geschäftes dort Hauptplatz Nr. KM), beehre ich mich im Nachhange dem P. T. Publikum und der Geschäftswelt mitzutheilen, dass ich mich mit Herrn Carl Petriiek dort vereinigt habe und das Geschäft unter der Firma ZaunsctLlrm cfc C1"- 118—1 hochachtungsvollst IKuilolf XuuiiM'liiriii. weiterführen werde. Um zahlreichen Zuspruch bittend zeichne GRAZ, 1. März 1882. ►! $ I ►3 'M Gegen Leber- und Nierenleiden. Hrn. Fr. Wilhelm, Apoth. in Neunkirchen N -Oe. Seefeld, Nied.-Oesturr., den 19. Juni 1881. loh ersuche um 2 Packete von Ihrem ausgezeichneten Wilhelm'a antiarthritischen and antirheumatischen Bin treinigungs-Thee zwei Packete gegen Postnachnnbine unter der Adresse: ObefHeutenant Schwarz, Wien, VII., Menler-gasse Nr. 9, 1. Stock Nr. 6, baldigst zu senden. Hochachtungsvoll Schwarz, Oberlieutenant. Haupt-Depot bei Franz Wilhelm, Apoth. Neunkirchen N.-Oe. Preis pr. Packet 5. W. fl. I.— 8 Theile geth. Zu beziehen in Cilli: Baumbach's Apoth.. Josef Kupferschmied Apoth. — D.-Landsberg: Müller's Apoth.— Feldbach : Jo^efKönig, Apotb. — Graz: J. Purgleitner, Apotli.: Wend. Trnko-czy, Apoth.; Brüder Obcranzmeyer. Leibnitz: Othmar Bussheim. Apoth. — Marburg: Alois Quandest — Pettau: J. Baumeister, Apoth — Prassberg; Tribue — Radkersburg: Caesar E. Andrieu, Apoth. — W.-Feistritz: Adam v. Gut-kov»ky, Apoth. 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