Ailmcher H)v tt/l^ Plänumeratlonsprei«: Im «lomptoil «anzj. "l.^.. ^^ l si- ll. halbj. fi. 5»o. Nill die Zustellung in« Hau« "^- ^' haldj. »0 lr. Mit dn Post «an,j. fl. 15, halbj. 7 .<>«, ^ „ ______________ ________________________________________________ Montag, 30. Oktober. Inl«rt<°n«8ebül: Filr Ne V» Amtlich« Theil. «, Ihre k. und k. Hoheit die durchlauchtigste Frau Merzuain Alice, Gemahlin Sr. k. nnd k. Hoheit ve» durchlauchtigsten Herrn Erzherzogs Ferdinand, ^rvHerzogs von Toscana, sind den 17. Oktober um /l rs aber nicht für den einseitigen Parteistandpuukt ?uherordeutlich bezeichnend, dass das Princip, welches ^ dem Regierungsprogramme für die Dcckuug des Deficits ausgestellt wird, nämlich Deckung des Deficits "hne Illanspruchnahme des Credites, fast lächerlich Kmiachl wird? Dass das Cabinet Taaffe das Deficit 'ucht durch Zccu-Emijsion von Renten-Obligationen. wndern durch neue Einnahmen decken will, das wird M als eine furchtbare Sünde aufs Kerbholz geschrie. °e«. Mehrbelastung des Volkes, Unerschwinglichteit dcr feuern — das sind Mollklänge, die tief ins Herz ^lnez naiven Lesers greifen; er sieht ein, dass das ^ der Regierung zu inaugurierende Finanzsystcm U Abgruude führt, er felbst sieht sich schon in diesen is,>.^Mo hinabgeschlendcrt; nein! diese Finanzpolitik an.'Vts nutz! Gegen eine solche Anffaffung ist jchwcr lnusz '^^'U' denn sie zeigt von Gereiztheit, dennoch f ">2 der andern Allffafsnng ihr Recht werden. Und da die Ü ^' ö""st: Ist denn nicht von derselben Seite. 5y^h"tte dem Ministerium Taaffe das Vermeiden gez ' ^leditoperationen behufs Deckung desAbgan- scheu!^ ^tualöhaushaltc zilm Vurwnrfe zu machen der n-f ^^" bml Finanzminister Pretis gegenüber, sah d ^ Aufnahme von Reuteuanlehen genöthigt M K? ^"wurf erhoben worden, oafs er den Ercdlt lautes furtgefetzt in Anspruch nehme und dessen Schuldenlast steigere; ist nicht dessen Finanzpolitik, die den bisherigen Weg einzuschlagen gezwungen war, nicht ebenfalls verurtheilt wurden? Nun wollen wir gerne einränmen, dafs die Gegner des Eabinets Taaffe nicht geradezu den Weg des ferneren Schuldenmachens betreten wissen wollen; aber in diesem Falle mnss man sich Klarheit über das ,.Was dann?" verschaffen. „Wenn das normale Deficit nach den gegenwärtigen Budgetverhältnissen mit ^5 Millionen Gulden angenommen wird, so darf man nicht einen Augenblick sich oder andere mit der Illusion trösten, dass diese 25 Millionen lediglich durch Ersparungen im Staatshanshalte hereingebracht werden können. Man kann 5 Millionen, man kann 10 Millionen ersparen, wenn Neductiunen im Armeebudget vorgenommen werden, aber wenigstens 15 Millionen werden durch nene Ein> nahmen herbeigeschafft werden muffen. Das läfst sich nun einmal nicht anders machen. Wir müfscn ehrlich sein uud dürfen nicht Huffnungcu erwecken, als ob dnrch ein künstliches Finanzsystcm, welches leine oder doch nnr geringe Opfer erheischt, die Ordnung im Staatshanshalte hergestellt werden könnte; selbst wenn wirklich weitgehende Ersparnngen vorgenommen werden könnten, so giengc dies nicht von heute auf morgen; denn sie würden eine Rcorganifation in dcr Civil-wie Militärverwaltung bedingen, die ohne wesentliche Störung der lctztcrcu'selbst nicht durchgeführt werden könnte. Alsu auch dann würde der Hauptauthcil zur Deckung des Deficits nicht anf die Ersparungen, sundern auf die neuen Einnahmen entfallen. Allein wenn nicht etwa der ewige Friede in nächster Zeit begrün-det wird — wer denkt jedoch hieran? — wodurch die Ausgaben für die Armeen um die Hälfte reduciert werdeil, wodurch die auschcinend unproouctivstcn Ausgaben bis znr Hälfte verschwinden, so werden auch diese Ersparungen nicht ausgiebig genug sein, um das anzustrebende Ziel der Tilgung des Deficits zu er. reichen. Neue Eiunahmcn — liic; Wwäuu, liic «allu,! Darüber darf man sich keiner Täuschung hingeben. Mit dem-Schuldenmachen sei es einmal vorbei! 'Denn entweder werden rückzahlbare Anlehen contrahiert, dann wird die Steuerlast auf dicfem Wege ebenfalls eine größere nnd empfindlichere, oder es werden Ren-tentitel nach einander emittiert, uud dann summieren sich die Zinsen Jahr auf Jahr zu der gleiche» Höhe, auf welcher die neuen Einnahmen stehen. Gewonnen ist für die Steuerträger hiemit fo viel wie nichts. Wer den Zweck will, muss auch die Mittel hlezu wolleu, und selbst wenn sie Opfer auferlegen. Die Pille ist bitter und sie muss ohne Zucker genommen werden. Aber wozu wird denn fort und fort für die Steuerreform geplant? Ihre doppelte Aufgabe ist es ja oder soll es sein, die Masse der relativ am stärksten in Auspruch genommenen Steuerträger zu entlasten und dennoch die Einnahmsqucllen reichlicher zu machen. Die Steuerreform löst diese doppelte Aufgabe oder sie löst sie nicht; in diesem letzteren Falle ist sie eben schon verfehlt angelegt und sie muss verbessert werden. Das ist dcr einzige, bestimmt vorgezeichnete Weg, auf dem das Ziel der Herstellung des Gleichgewichtes im Staatshaushalte zu erreichen ist. Dass das Cabinet Taaffe ihn zu betreten gesonnen ist, das sagt sein Programm, und darum ist dieses Programm principiell richtlg, und als richtig muss es anerkannt werden. „Auch aus der Vielheit der Vorlagen hat man dem Ministerium eiucn Vuwurf gemacht. Es ist wahr, dass mancherlei angekündigt wird, was relativ als zu nebensächlich aussieht, um in einer Thronrede, wo das Bild der künftigen Session nur in grvßen Zügen gezeichnet werden soll, Platz zu fiuden. Allein in unserem culturgcmischtcn Oesterreich werden vielleicht jene Stellen des Programms besser verstanden werden, die auf die Befriedigung verschiedener und untergeordneter Wünsche gerichtet sind; die Regierung streut ihr Programm in Taufend-, Hundert- und auch Ein-Oulden-nuten ans; wer die ersteren nie zu Gesichte bekommen hat, weiß kaum ihren Wert zu schätzen; die kleine Note, die ihm garantiert wird, für sie hat er Verständnis uud nimmt sie dankbar an. Ein Zuviel im wirtschaftlichen Programme kann es nicht geben; wenn in unseren wirtschaftlichen Institutionen reformiert werden full, wenn zur Hebuug dcr Arbeit Gesetzvorlagen dienen tonnten, dann bietet die Thronrede eher noch zu wenig als zu viel; aber sie soll ja nur so viel bieten, als in einer Session legislatorisch bewältigt weiden kann." — Der bemerkenswerte Artikel schließt mit den Worten: „Das wirtschaftliche Programm des Ministeriums Taaffc ist principiell richtig gedacht, und dies darf constaticrt werden. Wenn es die Aufgabe, die es sich selbst gestellt, mit Geschick und Glück durchführt, dann wird es sich um Oesterreich verbleut gemacht haben. Hierüber kann jedoch im gegenwärtigen Augenblicke nichts prognosticiert werden. Weder zu Lob noch zu Tadel darf man sich vorzeitig verleiten lassen. Erst die einzelnen Gesetzvorlagen werden nach und nach Zeugnis dafür ablegen, in welchem Geiste die Regicruna. ihr Programm aufgcfassi hat, in welchem Geiste sie es durchführen will. Zeigt sie sich ihrer Aufgabe ge- Feuilleton. ^ Was die Liebe vermag. ' f"i nach dem Englischen bearbeitet von Ed. Wag n c r (Verfasser dcr „Alexa"). (Fortschunn.) «Hen'n '?" 'H es wage!" murmelte Lord Oscar, ""e w^<6 darf! Arme Emmy! Sie ist fo stolz; m?r Mittheilung wird sie todten!" """tm zuckte die Achsclu. dsrar"/! ""chlch st,, f^.her selbst leiden," sagte Lurd zu heirn! "usstrauisch. ..Sie wies dich ab, um mich sie heirat ??^"chl ""rdcst du, wenn sie frei wäre, erfühl "icht." fasste Clifford sich abwendend, weil l'ach ^.' dass sein Grsicht bleich wurde. ..Ich mnss «ich" N", heiraten. In meiner Kasse ist eine be-^"N. wnä l "„getreten, ebenso wie in der deinigen. «lles^f sagst du zn meinem Vorschlag? Willst du ?°er nMs^'" bemer niedrig geborenen Frau wegen, Ät cw,.„ ^ dich ihrer entledigen? Du kannst es Mdch^n 9. thun. die Versichernng gebe ich dir. Das ^" dir M."'^ misstrauischer als ein Kind. Sie .> deinen F""bcn, ^ du ihr sagst. Sie weis; Miaut w,^ ^'"m noch die Kirche, m welcher sie ?'n Vim- D" wirst dich erinnern, dass wir an Fe ivir enN ^" einer Kirche zur andern fnhren. ""e. u," ,M ."'" "sfrn fanden, nnd sic würde jenes ^ auch i"^?""che Gebäude nicht wiederfinden, wenn 2'du TH''ll d"mch suchte. Du bist ein Thor. plagen ^st. ?."' ^1 "or dir öffnenden Weg e.n-sühn...""' der dlch aus all' dein n Verwicklungen Lord Oscar stand anf und durchmaß mit raschen Schritten das Zimmer. Alle gntcn und bösen Gefühle seiues Innern waren im heftigsten Aufruhr gegen einander. Er wnsste, dass sein Vater rücksichtslos war und dass er ihn, sobald er seine uncbenbürtlgc .heirat ihm gestand, ohne Gnade verstoßen würde. Konnte er aber so gransam und so hart sein gegen ein uuschul-digcs Mädchen, welches ihn über alles liebte und mit ganzer Seele an ihm hieng? Konnte er sie in so namenloses Elend stürzen? Es war ein harter Kampf in seinem Innern, im welchem Wahrheit und Ehre, Pflichtgefühl ilüd Stolz mit dcr Lüge und Erbärmlichkeit, Furcht vor Armut und Sncht nach Glanz nm den Sieg stritten, nnd dieser Kampf endigte mit der Unterwerfung des besferen Theiles, und das Äöfe behielt triumphierend die Oberhand. „Ich will es thun!" rief er mit rauher Stimme. „Ich will nach deinem Rathe handeln, Elifford. Was könnte ich sonst thun? Ich will Emmy anständig versorgen, aber ich will sie glanben machen, dass unsere Heirat nnglltig ist nnd dass wir uns trennen müssen. Ich komme mir vor, wie ein böser Dämon! Armes Mäd« chen! Arme kleine Emmy! Komm' mit mir. Martin. Je eher das Verbrechen begangen ist. nm so besser. Ich habe nicht die meiste Schnld. ich werde dazu gezwungen. Besser, ich breche ihr Herz als dass ich ein Bettler werde! Komm', laß' uns gehen!" Er nahm seinen Hut nnd stürzte aus dem Hanse mit einer Hast, dass ihm sein Freund kaum folgen konnte. 2. Eavitel. Ein gebrochenes Herz. In einer der fchönsten Vorstädte Londons lag. inmitten eines kleinen Gartens, der von einer Mauer umgeben war, eine reizende Villa, welche zu der Zeit, als unsere Erzählung beginnt, von einem jungen Paare bewohnt wnrde, welche dem Vermiether als Mr. und Mrs. Roccster bekannt waren. Dieser „Mr. Rocrster" war Lord Oscar Saint Berry. Seine Gattin kannte ihn aber nur als Oscar Roccster und glaubte, dass er der Sohn eines reichen Gutsbesitzers sei. Niemals war ihr auch nur die leiseste Ahnnng von seinem wirklichen Range oder Namen in den Sinn gekommen. Die Wohnstube war. wie alle Zimmer des Hauses, lnxuriös ausgestattet. Mobiliar und Teppiche verriethen sowohl den feinen Geschmack wie den enormen Reichthum des Besitzers. Statuen und Bilder waren Werke von Meisterhand. ..Mr. Rocester" hatte ein ganzes Vermögen daran verschwendet, um diesen reizenden ..Käfig" so comfortabel wie möglich zu machen für seinen „kleinen allerliebsten Vogel", den zu fangen, ihm so unendlich viele Mühe gemacht hatte und den er nun wieder in Freiheit zu setzen und seinem Schlck-sale preiszugeben gedachte. ^ . _.. Mrs. Rocester befand sich im Wohnzimmer S« war eine allerliebste Erscheinung, kaum achtzehn ^ayre alt. zart und zierlich, und elegant in ihren Bewegungen wie eine Gazelle. Ihr H^r war von matter Goldfarbe und hieng in einem fe.denen Netz m emer reichen Fülle auf chrcn Nacken nieder, der weiß und Än „Mh Nch,,d'..d jugendlicher LiebOchle.. d.e chr überMM, jeden emzclneu Theil diese» Vestchtl m studinen: j«d« Zu». !»>»ie N»,en, Nun, Nch, 2068 wachsen, dann wird dies von allen Seiten rückhaltslos anerkannt werden; für die Sünde, dass sie nicht Fleisch vom Fleische der Verfassungspartei ist, wird ihr alsdann vollkommene Absolution ertheilt werden, sobald sie nicht an der Verfassung selbst rüttelt. Warten wir also, wie die Dinge sich entwickeln, und harren wir dessen, was da kommen wird!" Oesterreichischer Reichsrath. 5. Sitzung des Abgeordnetenhauses. Wien, 17. Oktober. Präsident: Graf Coronini. Am Ministertische: Graf Taaffe, Dr. Stremayr, Freiherr v. Horst, Graf Faltenhayn, Baron Korb-Weidenheim, Dr. Ziemial-lowski, Dr. Prazak. Die Wahl des Abg. Vesely wird agnosciert. Graf Consolati und Genossen interpellieren das Ackerbauministerium, was die Regierung zur Verhütung der Gefahr einer Einschleppung der Reblaus aus der Lombardei in Südtirol vorzukehren gedenke. — Abg. Bärnfeind und Genossen interpellieren die Regierung, welche Maßregeln sie gegen die Weiterverbreitung der Rinderpest in Steiermark zu treffen gedenke. Es folgt Uebergang zur Tagesordnung. Erster Gegenstand derselben ist die erste Lesung des Gesetzentwurfes, betreffend die Dotation des Hofstaates. Abg. Dr. Herbst stellt den Antrag, mit Abkürzung des Verfahrens sofort in die Berathung dieses Gesetzentwurfes einzugehen. Ritter v. Schönerer be-kä'mvft den Antrag Dr. Herbsts, weil es sich hier um das Geld des Steuerträgers und um eine Summe von 4 Millionen handle. Er verlangt daher die Zuweisung des Antrages an einen Ausschuss. Abg. v. Orocholski unterstützt im Namen seiner Parteigenossen den Antrag Dr. Herbsts. Derselbe wird mit allen gegen 4 Stimmen (Schönerer, Kronawctter, Steudel und Roser) angenommen und sodann als Gesetz, welches die Dotation des Hofstaates auf die nächsten 10 Jahre mit 4.650,000 si. festsetzt, einstimmig in zweiter und dritter Lesung angenommen. Die bosnische Vorlage und der Wehrgesetzentwurf werden einem aus dem ganzen Hause zu wählenden Ausschüsse von 24 Mitgliedern zugewiesen. Der Gesetzentwurf, betreffend das Nekrntencontin-gent pro 1880, wird dem Wehrgesetz - Ausschüsse und oas Gesetz, betreffend die Verlängerung der Wirksamkeit des Gesetzes vom 3. März 18tt8 über die Ge-büren- und Stempelfreiheit bei Arrondierung von Grundstücken, einem aus dem ganzen Hause zu wählenden Ausschüsse von 24 Mitgliedern zugewiesen. Abg. August W e e b e r begründet seinen Antrag rmf Erlassung eines Gesetzes, betreffend die Zinsen-und Nebenleistungen bei Credltgeschäften. Redner beruft sich insbesondere auf die Nothwendigkeit, dem Nebelstande abzuhelfen, dass dcr Richter fi'iv imnwra-lische Wuchergeschäfte den Rechtsschutz augedeihen lassen muss, während das bürgerliche Gesetzbuch unmovallsche, Verträge als ungiltig erklärt und aus Nettcn ent« standenen Forderungen kein Klagerecht gewährt. Dcr Gesetzentwurf wird einem Ausschusse von 24 Mit' gliedern zugewiesen. Abg. Roser begründet seinen Antrag auf gesetzliche Regelung des Versicherungswesens und weist Mund und Kinn vereinigten sich zu einem harmonischen Ganzen, welches unwillkürlich den Beschauer fesselte, ohne dass er fragte, wo eigentlich die Schönheit, wo der Zauber liege. Es war eben alles schön, der Kopf sowohl wie die ganze Gestalt. In diesem Augenblick lag jedoch ein Schatten von Traurigkeit und Sehnsucht auf ihrem engelreinen Antlitz, als ob bei all' ihrer Glückseligkeit es ihr noch an etwas zur Vervollständigung ihres Glückes mangelte. Sie trug ein elegantes schwarzseidenes Kleid und um Hals und Arme und an den Fingern Juwelen von bedeutendem Wert. Sie erwartete ihren Gatten und hatte sich zu seinem Empfange vorbereitet. Er war häufig abwesend, angeblich, um seine Angehörigen auf dem Lande zu besuchen, — in der That, er hatte sich niemals lange in der hübschen Villa bei seiner ungen Gattin aufgehalten, und nun war er bereits eit einer Woche abwesend. Die juuge Frau hatte ihn chon seit drei Tagen erwartet und war fest überzeugt, >ass er heute kommen werde. Beinahe eine Stunde hatte sie am Fenster gestanden und sehnsüchtig nach ihm ausgeschaut. Nun gieng sie ermüdet hinweg und setzte sich aus Piano und ließ ihre Finger leicht über die Tasten gleiten, worauf sie eine alte Ballade mit weicher Sopranstimme zu singen begann. ^ . ^, Während sie sang, fuhr em Wagen vor die Gartenthür, aus dem Lord Oscar Berry und sein Vertrauter stiegen. Sie cziengen durch den Garten ins Haus. Oben in dem Vorsaal angekommen, flüsterte Lord Oscar seinem Freunde zu: «Warte hier einen Augenblick; lch habe erst etwas zu besorgen." Clifford nickte zustimmend. (Fortsetzung folgt.) auf den „bodenlosen Schwindel" hin, der mit dem l Versicherungswesen früher getrieben wurde und noch heute getrieben wird. Der Antrag des Abg. Dr.Ruser wird einem aus dem ganzen Hause zu wählenden Aus» schusse von 15 Mitgliedern zugewiesen. Abg. Dr. Karlon begründet seinen Antrag auf Wahl eines Ausschusses von 15 Mitgliedern zur Ausarbeitung eines Gesetzes, betreffend die Erzeugung und den Verkauf aller jener Getränke, welche gewöhnlich mit dem Namen „ Künstln ein" bezeichnet werden. Abgeordneter Ruß überreicht zur Unterstützung dieses Antrages dem Präsidium eine Petition vieler Weinbauern und Wirte seines Wahlbezirkes. Abg. Friedmann will schon deshalb ein Gesetz gegen den Kunstwein, damit der Credit der exportfähigen österreichischen Weine durch den Mangel eines solchen Gesetzes nicht beeinträchtigt werde. — Der Antrag des Abgeordneten Karlon wird angenommen. Abg. Dr. Granitsch begründet seinen Antrag auf Beschränkung des Legalisierungszwanges. Er glaubt dadurch, dass der Betrag der vom Legalisierungszwange befreiten Urkunden von 2C0 auf 500 si. cr-höht werde, die Befriedigung der Bevölkerung zu erreichen. Die Frage des Legalisierungszwanges werde dann endlich von der Tagesordnung verschwinden. Die Verweisung des Antrages an einen Ausschuss von 24 Mitgliedern wird beschlossen. Abg. Granitsch begründet seineu Antrag auf Erlassung eines Gesetzentwurfes, betreffend den Verkauf von Weinen und weinähnlichen Getränken. Der Autrag wird dem zur Berathung des Karlon'schen Antrages zu wählenden Ausschüsse zugewiesen. Abg. He vera begründet seinen Antrag auf Gc> währunq von Erleichterungen für die Spar- und Vor-schnsskassen und theilweise Auflassung der Gcbüreu und Steuern. Redner führt aus, dass die Sparkassen eine fünffache Steuer zahlen: 1.) die Elwerbsteucr, 2.) Einkommensteuer, 3.) die Beiträge zu den Handelsund Gewerbekammern, 4.) die 2percentige Steuer für die Passiuzinsen und 5.) das Gel'ürenäqnwalent. Diese Ueberbürdung mit Steuern werde die Spar- und Vor» schusskassen zugrunde richten, und obwohl der Gegenstand besser in die Cumpeteuz dcs Landtages gehören würde, habe er doch, weil Gefahr im Verzüge sei, seinen Antrag im Reichsrathe eingebracht. Es entspinnt sich eine längere Debatte darüber, ob dieser Antrag einem eigenen Ausschüsse zuzuweisen sei, oder nach dem Antrage v. Grocholstis dem Ans» schusse zur Vorberathung des Gesetzes, betreffend die Verlängerung der Gebürenfreiheit bei Anondierung von Grundstücken. All dieser Debatte betheiligten sich Grocholsti, Roser, Herbst, Granitsch, Steudel. Der Antrag Grocholskis wird angenommen. Es folgt die Wahl des Rinderpest-Ausschusses von 24 Mitgliedern. Das Scrutinium wird vom Bureau vorgenommen. Sodann die Wahl eines Mitgliedes in den Reichsgerichtshof; das Scrutinium wird gleichfalls durch das Bureau vorgenommen. Schließlich folgt die Wahl des Petitionsausschusses mit Namensaufruf. Nächste Sitzung Dienstag, den 21. Oktober. Zur Verlängerung des Wchrgeselzes. Der von Seite der Regierung dem Abgeordneten-Hause zur uerfasslnigsinäßillen Behandlung vorgelegte Gesetzentwurf, womit die Wirksamkeit der in den H§!1 und 13 des Wehrgesetzes vom 5. Dezember 1808 (R. G. Al. Nr. 151) inliettch des Kriegsstandes des stehenden Heeres und der Kriegsmarine, dann inbetreff der Nekrutencontingente für beide Staatsgebiete der Monarchie enthaltenen Bestinnnnngen bis zum Schlüsse des Jahres 1889 verlängert wird, enthält folgende Bestimmungen: „tz 1. Die Giltigkeit des im 8 ^ ^s Wehrgesetzes vom 5. Dezember 1868 mit 800,000 Mann festgesetzten Kriegsstandes des stehenden Heeres und der Kriegsmarine wird bis zum Schlüsse des Jahres 188!) verlängert. Die auf die weitere Feststellung des Kriegsstandcs abzielende Vorlage ist vor Ablauf des Jahres 1888 zur verfassungsmäßigen Behandlung einzubringen. § 2. Das nach ß 13 desselben Gesetzes zwischen den im Reichsrathe vertretenen Königreichen und Ländern einerseits und den Ländern der ungarischen Krone andererseits anrepartierte Nckrntencontin-gent behält, untcr Anfrechthaltung der daselbst ausgesprochenen sonstigen Beschränkung, bis zum Schlüsse des Jahres 1889 seine Giltigkeit. § 3. Mit dem Vollzuge dieses Gesetzes wird Mein Minister für Landesvertheidignnq betraut, welcher diesfalls mit Meinem Reichs - Kriegsminister das Einvernehmen zu pflegen hat." Die Begründung, welche dem vorstehenden Gesetzentwürfe bngcsügt erscheint, lautet: „Die Regierung hat gleich nach ihrem Amtsantritte es zu ihren ersten Pflichten gezählt, eben so eingehend als gewissenhaft zu prüfen, ob die Anfrechthältnng des durch das Wehrgesetz vom Jahre 1808 festgestellten KrieaMandes von 800,000 Mann für das Heer und die Kriegsmarine noch fortan nöthig, oder ob eine Herabminderung desselben und bis zu welcher Grenze zulässig sei. Die Regierung ist dabei zu der be- istimmten Erkenntnis gelangt, dass bei der gegen-wärtigen Weltlage und den'Machtverhältnissen der bedeutenderen Staaten Europas an eine Verminderung des Kriegsstandes des Heeres und der Kriegsmarntt, welche naturgemäß auch mit einer tiefgreifenden Reorganisierung verbunden wäre, so bald nicht gedacht werden kann. „Während das Wehrsystem der österreichisch-ungarischen Monarchie in seinen Grundzügen seit deill Jahre 1868 keiner Veränderung unterworfen lvurd^ haben alle anderen Großmächte — infolge der durch den dcnlsch - französischen Krieg entstandenen MU' gestaltungen — ihre Wehreinrichtungen mit der Ten/ denz einer wesentlichen Vermehrung der Streitlrastt revidiert. So bedauerlich diese Thatsache auch erscheinen mag, so steht dieselbe doch fest, und keine Regierung der österreichisch - ungarischen Monarchie lain« ihr gegenüber die Angen verschließen, will sie, '" treuer Pflichterfüllung gegenüber dem Allerhöchst" Throne und den Völkern des Reiches, die SicherP der Monarchie und die ihr gebürende Stellung unter den Mächten Europas aufrecht erhalten. Jede ^ gierung muss vielmehr die Ueberzeugung gewinnen, dass da3 Geringste, was wir gegenüber den in M' während steigender Entwicklung befindlichen Mh^ systemen der anderen Mächte thun könnten, das A>!^ halten an unserer Heeresstärke und an unserem 23ey^ systeme überhaupt ist. „Andererseits aber haben unsere WehreinrichtUNge/ in jüngster Zeit eine Probe glücklich bestanden; >' bedürfen nnr einer sorgfältigen Pflege und des v^ ständigen Ansbanes auf Grundlage gemachter ^^ rungen, um uns jene Beruhigung zu gewähren, welcy das Gefühl der staatlichen Sicherheit bietet. In^"' die Regierung dm Beibehalt der Kriegsstärke ^ Heeres und der Kriegsmarine mit 800,000 M'" während der nächsten zehn Jahre beantragt, erfüllt I demnach nur eine patriotische Pflicht, und sie rech'u mit Zuversicht daranf, im hohen Reichsrathe die glM UelierzcnHNiig zu finden. Für einc eben so patriot!!^ Pflicht würde die Regierung es aber auch ansehen, no^ vor Ablauf der Frist von zehn Jahren die ihr ^ 8 13 des Wchvgesetzes zustehende Initiative zur H" absetznng der Kriegsstärke des Heeres und der Kueg marine so wie anch znr Einschränkung des WehrsW^ überhaupt zu ergreisen, wenn unter den Mächten e von der Regierung gewiss ebenso wie vom !M Reichsrathe ersehnte Verständigung über eine Verw ^ derung der Wehrkräfte flüher erzielt werden !^^ Oagesnmigkeiten. — (Befreiung Wiens vun den Türle^ Das vom Wiener Gemeinderathe eingesetzte 6"'" ' welches die 200jährige Feier der Befreiung Wiens den Türken (Anno 1683) inscenieren full, hat a>n ^ ^ d. M. unter Vorsitz deg Bürgermeisters Dr. v. New ^ seine erste Sitzung abgehalten und beschlossen, i^ Sulxommissionen einzusetzen, deren eine sich A.'.^ii-Publication des historischen Werkes über die Tl" ^ belageruug und die Stadtverhältnisse in jener W ' ^ zweite mit den auf die Errichtung eines Denkm^ ,^ züglichen Agenden befassen soll. Jede SubcoM"'!! ^ zählt sieben Mitglieder, und Archivsoirector Weiß ^ beiden Commissiuucu al«. .^he — (Dr. Holub.) Der berühmte Mika"'!^, Dr. Holub ist bei seiner am 17. d. M. erfolgte" ,^ kuuft in Prag vom Stadtrathe und der Bevölkern"» ehrenvoller Weise begrüßt worden und bildet g ^ wattig den Gegenstand schmeichelhafter ^"^'^hlte Prag, Welche Achtung der junge österreichische ^uel-insbesondere auch in England genießt, beweist ^ dings eines der geachtetsieu und vcclircitetsten un ^he-literarkritischen Blättern Großbritanniens "^^> he^ näum", welches in seiner Nummer vom 4. d. ^i'lel Afrikareisen Dr. Holub einen ausführlicheren ,^ widmet und dabei auch einige biographische "^?^ gemittheilt. Dr. Holub ist im Jahre 1847 in v^» ^ goren, studierte am Gymnasium ill Saaz, ^""^r '"' medicinischeu Facultät iu Prag uud wurde y ^ch Jahre 1872 zum Doctor der Medicin p""^'"^ a", in demselben Jahre trat er seiue Reise nach " Oe-uud zwar, wie das „Athenäum" bemerkt, »nt ei ^,i-sammtkavital von 53 Pfui,d Stcrliug. wovon neu ^c theile ihm von Freunden vorgestreckt wordeil "" ^dert^' des jungen Doctors Unternehmungsgeist ve ^dc^ Das genannte Blatt schildert mm näher dei'f ,^ «^ holte Forschuugsreiseu iu Südafrika, die " ' ,,g d« unternehmen tonnte, wenn er sich durch W" ^ 5tt ärztlichen Praxis die Mittel hiezu erworben. ^ t>c> August des heurigen Jahres uerließ Dr" ^, B Buden Afrikas, kam am 20. August in ^"3" ^ zlN'^' kehrte mm für ciuige Ieit wieder iu d>e Vc ischc — (Entscheidung eines «'', ' Men f"'. Ehrengerichtes.) Dcr Lcsevercm der °"^,,M V deuten au der Wiener Uniuersität wurde ^ ^crei."'^ Dezember vorigen Jahres durch die gelöst. Au der Spitze des Vereins st<"'°'O^ Alfred Aschuer. der seiu Freiwilligeu-Iayr e absolviert hatte und iu derselbe» d" ^" ^floi ^ Lieutcnauts in der Neserve bekleidete. ^^M des Vereins hatte für seinen ehemaligen >" 2oe» 3olge, dass ein militärisches Ehrengericht über ihn abzuurtheilen hatte, dessen Entscheidung nach einer Mittheilung der „Deutschen Ztg." folgendermaßen lautet: ..Ehrenrathsbeschluss. Der Ehrenrath für Oberofficiere »Mb Cadettcn der 2b. Infanterie - Truppendivision zu ">en hat mit Stimmencinheit beschlossen, dass der Lieutenant in der Reserve Alfred Aschner, des k. l. Feld-Artil. lerieregiments Nr. 11, wegen Theilnahme als Mitglied und Obmann an einem von der k. k. Statthaltcrei wegen StaatSgefährlichkeit aufgelösten Vereine und wegen illoyaler, mit dem Officierscharakter nicht vereinbarer Kundgebungen seiner Charge verlustig sei. Wien am 14. Oktober 187N. Carl Baron Sztanchovics m. p., Oberstlieutenant, Vorsitzender. Raimund Dorner m. p., Major. »Wscf Neumann m. p., Rittmeister. Ernst Baron Schrenck m. z>., Oberlieutcnant. — (Richard Wagners Tantiemen in Wlen.) Richard Wagner lässt nach Ablauf eincS jeden ^lerteljahres durch seinen Bevollmächtigten in Wien die ^antiömen für feine im Hosopernthcatcr aufgeführten ^Pern erheben. Für das letzte Vierteljahr erhielt er: sur „Tannhäuser" 208 si. 16 lr., für die „Götter, dammerung" 230 st, 27 lr., für „Nheingold" 190 st. ^ kr., für „Walküre" 183 st. 77 kr., für „Siegfried" 128 st. 74 fr., für „Ricnzi" 115 st. 71 lr.. zusammen IM st- 90 lr. Jedenfalls ist es interessant dabei, dass °er alte „Tannhäuser" seinem Meister das höchste Er-lragnis geliefert. Uebrigens muss noch bemerkt werden, ^>s sich diese Tantiümen mit Ausnahme einer „Tann» Msec".Aufführung im August bloß auf den September flehen, denn im Juli und der ersten Hälfte August Md bekanntlich Opernfcricn. -~ (Der Adel in Frankreich) Graf Hancr-Steenhuyse bringt in seinem jüngst erschienenen Wcrle: ,»^68 (^out.umLk 1''Ü0äu.l68^ einige interessante Details über die Vermehrung des Adels in Frankreich seit Ve< ginn dieses Jahrhunderts. Er sagt: ..Napoleon I. ernannte 9 Fürsten. 32 Herzoge. 388 Grafen und 1090 Barone. Die Rcstanratiom schuf 17 Fürsten, 70 Herzoge. <0 Marquis, 63 Grafen. 62 Vicomtes. 2l5 Barone Und verlieh 785 einfache Adelsbriefe. Die Iuli-Mon» archie machte 3 Herzoge. 19 Grafen, 17 Vicointls und 59 Barone, Kaiser Napoleon 111. endlich schuf 12 Herzoge. 19 Grafen undVicomtcs, 2 l Barone und 368 einfach Adelige. Wird noch eine gewisse Anzahl von Titeln und Prä« dicalsverleihlmgen hinzngercchntt. welche nicht veröffentlicht wurden und welche der Verfasser auf fünfhundert angibt, so ergibt sich daraus, dass in Frankreich seit der ersten Revolution nicht weniger als 3000 AdelS-«rhebungen stattgefunden haben. Es ist das eine enorme Lahl, welche beweist, dass es trotz aller demokratifchcn Institutionen in der Natur des Franzosen liegt, nach °« Erhebung in den Adelstand zu streben." ^ — (Missionäre nach dem Zulu lande.) An Prior des Trappistenklostcrs in Maria - Stern bei Aanjaluka in Bosnien hat sich mit 40 Mitgliedern des Oldens auf Einladung eines englischen Bischofs nach ^ Cap der guten Hoffnung begeben, um daselbst zur Ionisation und Christianisierung des gululandes bei. zutragen. Locales. Aus dem Gemeinderathe. Laibach. 17. Oktober. (Schluss.) Hl. Berichte der Finanz sect ion. Mun^ ^' Dl- Suppan referiert über die Wid-Kai er c^c ll""cmerte,l städtischen Martbudeu auf dem wäs^ "vsessplütze zu Depositorien oer von den Land-die?/! angesammelten Wäsche. Referent bezeichnet schied ""6 brr schmutzigen Wäsche ans den ver« als f.- ".Haustauben am Dom- nnd Rathausplatzc die 3" 1"^ dringendes sanitäres Erfordernis. Was bezam^'.^lche die Wäscher hlefür als Lagerzins zu die «schaben werden, anbelangt, fo werde dieselbe licht? ^ ^M' selche sie jetzt in den Laulxn cnt« die?' """"ich 5 kr. per Wäscher, ohne Rücksicht auf Nötliw ^ ^ Wäschebündcl. Mit Rücksicht auf die stimm/" ^eilweifen Reparaturen in den hiezn be-Mit Ac '^dtischen Markthüttcn weiden die Wäscher ferner^ y, ^ ^^ember dorthin verwiesen und das vom M "slmuahren schmutziger Wäsche in den Lauben "lNWratc strengstens nnlersagt werden, aegen di ^9"li clklint sich aus mehrfachen Gründen unpraff,^ ^"smilräge. welche seiner Ansicht nach '«dem k?«u,"o l'll' das'Pnblicum nnvortheilhaft seien, auf m^ ^"'cher, da diese Nenerung anch bei ihnen "hölw 5^"d stößt, infolqe dessen den Waschlohn tion in M^"- Zudem stehen die Anträqc der Sechsten N c!?^'p"lche zn einem im vorigen Jahre ge-Hinse i» '^'"lje des Gemcindelathes. demzufolge die ^ichae >, 3 städtische,, gemauerten Marltbnoen ,nit "Mit «^ .' -' lMen erhöht werden sollen. Redner täten V/""terhin in eine weitläufige Kritik der fan,-leere», «Ä'^ln nnd meint, letztere beruhen nur auf "'llcheu ""b der Absicht, daunt Furore zu 2"ade d'^ "'Schrey entaegnet, dass es vielmehr "" Herr Vorredner, der sich allein als del/ patentierten Vertreter der Stadtbevölkerung zu betrachten liebt und die geringfügigsten Anträge dazu benutzt, um zum Fenster hinauszureden, aufs „Furoremachen" abgefehcn zu haben fcheine. Man müsse nur staunen, wie jemand dagegen fein könne, dass endlich der vieljährige und oft gerügte Unfug, die schmutzige Wäsche der ganzen Stadt in einem kleinen Theile der« letzteren zusammenzutragen, abgeschafft werde. Ob sich die Wäscher mit der neuen Anordnung des Ge-meinderathes befreunden weiden, oder ob sie, wie es der Vorredner in der Blume durchblicken ließ, dagegen Widerstand leisten werden, darnm habe sich der Gc-meinderath wenig zn kümmern, der Magistrat werde den Widerstand schon zn brechen wissen. Einen Widerspruch gegen den im Vorjahre gefassten Gcmeinde-rathsbeschlnss findet Redner gleichfalls nicht in dem vorliegenden Antrage, der eben keine Micthzinscrmäßigung, foudern lediglich eine andere Verwendung der frag» lichen Verkaufsbuden beabsichtigt. Referent GR. Dr. Suppan bemerkt, er habe nach der Erwiderung des Vorredners auf die Bemerkungen des GR. Regali nichts weiter vorzubringen. Bei der Abstimmung werden die Scctionsanträge angenommen, wogegen GR. Rcgali seinen Protest zu Protokoll anmeldet. IV. Bericht der Schulsection. GR. Deschmann referiert über die Kosten-passiemng für die Eröffnuug einer Parallelabtheilnng iil der dritten Klaffe der ersten städtischen Knaben-Voltsschule. Die Kosten betragen 40 fl. für den Aus-Hilfslehrer monatlich nnd die Beheizung des Schul-zimmcrs. Die Parallclabtheilung müsse im Sinne des Volksschulgesetzes errichtet werden, da die Anzahl der Schüler dcr dritten Klaffe 102, also wesentlich mehr als 80 beträgt. Der Stadtfchulrath weide aufgefordert werdrn, dieselbe sobald als möglich, vielleicht fchon im nächsten Schuljahre, durch Versetzung der Schüler an die zweite städtische Volksschule, soweit dies ohue Scha» den für deu didaktischen Zweck angeht, anzustreben. (Angenommen.) GR. Peterca interpelliert den Bürgermeister wegen der Anlningnng der sechs Petroleumlampen von dem Bahl'geleise bis nach „Bezigrao" und glaubt, die-selbe wäre jetzt, da der Winter naht, rasch auszuführen. Der Bürgermeiste r theilt mit, dass die Sul> scriptiou bezüglich der Einführung der Gasbeleuchtung bei den Hausbesitzern dieses Stadllheilcs kein günstiges Resultat ergeben habe, indem sich nur ein einziger zur Einführung der Gasbeleuchtung in sein Haus bereit erklärte, alle übrigen aber — darunter auch der Inter» pcllant Herr GR. Peterca selbst — die Einführung ablehnten. Infolge dessen fei das Project der Aeleuch» tung dieser Strecke mit Gas fallen gelassen worden, nnd es werde erst eine neuerliche Verhandlung darüber nöthig seiu, ob die Beleuchtung nun mit Petroleum bewerkstelligt werden full. GR. Goräiö stellt die Anfrage, auf wessen Kosten die gesenkte Tirnauer Brücke gehoben worden sei, ob auf Kosten der Stadtgemeinde oder des Bauunternehmers ? Der Bürgermeister erwidert, oafs die Hebung der Brücke auf Kosten des Vauuuteruehmers Tönnies bewerkstelligt worden sei. In der hieranf folgenden geheimen Sitzung wurden Remunerationen und Gehaltsvorschüsse bewilligt. — (Uebersetzungen.) Der Hauptmann zweiter Klasse Paul Göbcl von der Pulverfabrik in Stein wurde mit 1. November d. I. zum Artilleric-Zeugsdcpot in Prag überfetzt, an dessen Stelle kommt der dortige Oberlieutenant Anton Ionasch, — Der Lieutenant Lindor Ritter v. Gürtz, Pcrsoualadjntant des FZM. Wilhelm Herzog von Württemberg, wurde in den Ctand des Infanterieregiments Freiherr v. Kühn Nr. 17 übersetzt. — (Außer Dienst.) Der Obcrlieutenant in der Reserve des Feldjä'gcrblltaillons Nr. 27 Herr Franz Nizzi (Äezirlsgcrichtsadjunct in Krainburg) wurde mit 1. November o. I. als invalid, unter Beibehaltung des OfficierscharaltcrS, in das Verhältnis „außer Dienst" versetzt. — (Priester! iches Inb i läum.) Der Fran-ciscancr-Ordcnspriestcr in Laibach Herr Pater Andreas Kerzic fcierle gestern um «.) Uhr i» der hiesigen Fran-ciscanerlirchc feine silberne Messe. — (Prüfungscand idate u.) Für die heute unter dem Vorsitze des Herrn Landesschulinspcctors Raimund Pirkcr beginnenden Lchrbefähigungsprüfungcn haben sich im ganzen 38 Candidate» und Kandidatinnen gemeldet. — (Anastasiuö Grün-Denkmal.) Äuf Antrag des artistischen Comitc's und gestiitzt auf das gemeinsame Gutachten dcr Obcrbauräthc 3t. v. Ferstcl und Schmidt wurde, wie die „Tagespost" mittheilt, in der am 15. d. M. in Graz unter dem Vorsitze des Landeshauptmannes Dr. M. von Kaiferfeld stattgehabten Sitznng des Grüu-Denkmalcomitcs beschlossen, das Project dcs Obcrbaurathcs von Hausen auszuführen, und wurde zugleich ein entsprechender Platz für die Aufstellung der accepticrten Porträtbüstc im Stadtparle in Aussicht genommen. — (Kraiuischc Handelskammer.) Die Han« ldels- und Gewerbelammer für Krain hält morgen um 6 Uhr abends im städtischen Rathssaale eine öffentliche Sitzung mit nachstehender Tagesordnung ab: 1) Vorlage des Protokolles der letzten Sitzung; 2.) Geschäftsbericht; 3.) Gerichte der 1. Section: il) über den Kostenvoranschlag für das Jahr 1880. d) über die Inschrift der Grazer Schwesterkammer um Mitwirkung zur Herbeiführung einer Reform des Wehrgesetzes; 4.) Berichte der II. Section: 2) betreffend die Ausstellung in Melbourne, d) betreffend die Unterstützung des technologischen Gewerbcmufcums in Wien ; l>) allfällige sonstige Anträge. — (Nachaichung.) Einer von der hiesigen l. k. Landesregierung kürzlich erlassenen Verordnung zufolge müssen alle in der Zeit bis 1878 geaichten Gegenstände, als: Maße, Gewichte, Wagen und Maßwerlzeuge, möge« dieselben im öffentlichen Verkehre gebraucht worden fein oder nicht (wie z. B. die zum Verlauf bereit gehaltenen ähnlichen Objecte), in den nachfolgenden Terminen der Nachaichung unterzogen werden, und zwar: u,) die bis Ende des Jahres 1870 geaichteu spätestens bis Cnoe Drzember uud d) die im Jahre 1878 geaichten bis Ende März 1880. Nach Verlauf dieser Frist würden nicht nur die der Nachaichung nicht unterzogenen Gegenstände confisciert, fondern auch gegen die Besitzer oer- elben die gefetzlich bestimmten Strafen verhängt werden. — (Ergiebiger Schnepfen st rich.) Die heurige Schnepfenjagd im Laibacher Felde wird von den Jägern fchr gelobt und soll schon seit mehreren Jahren lein so ergiebiges 3iesullut geliefert haben wie gegenwärtig. Als ein Fall bcfonderen Iügerglücks wird uns erzählt, dafs Herr Victor G. vorgestern auf der Waitfcher Jagd innerhalb kurzer Zeit nicht weniger als 23 Schnepfen erlegt hat. und zwar die ersten zwanzig Schuss auf Schufs i» zwanzig Schüssen und die letzten drei mit weiteren acht Schüssen. Allerdings war die Erreichung dieses glänzenden Resultates zum Theil nur mit dem von einem so anerkannt vorzüglichen Jäger benutzten neueste» englischrn Patentgcwlhr System „Choke-bore" möglich, dessen Schusspräcision und weit stärkere Pulverladung das Schießen selbst auf doppelt fo große Distanz, als bei andcien Gewehren, gestattet. — (Steckbrief.) Das l. k. Kreisgericht in Rudolfswert veröffentlicht in der vorgestern in Laibach ausgegebenen Nummer N) ^Z „Polizciblatt für Kram" folgenden Steckbrief: Rudolf Krizel, als Amtsleiter der Ersten VermögcnS-Gcnnindc in Glina bedienstet gewesen, erscheint deS Verbrechens des MisSbraucheS der Amts« gcwalt, des Betruges und der Veruntreuung rechtlich beschuldigt. Derselbe war in letzter Zeit als Förster des Herrn Baron Berg, Besitzers dcr ehemaligen Herrschaft Nassenfuh, bedienstet und in Frcudenthal stationiert und ist von dort flüchtig geworden. Krizel ist zu Smichow bei Prag im Jahre 1836 geboren, gibt sich jedoch auf Grund eines gefälschten Taufscheines und auf Grund wahrscheinlich gefälschter Studienzeugnisse als im Jahre 1840 geboren aus, um seine Identität mit einem sicheren Anton KriKek, welcher seinerzeit als Controlor des Gemeinde-Amtes Carolinenthal sich bedeutende Wechsel-falschungen und andere verbrecherische Handlungen zuschulden kommen lieh und vom l. l. Landesgerichte zu Prag zu fünfjähriger schwerer Kerlerftrafe verurtheilt wurde, zu verdecken, weshalb er sich auch den Namen „Rudolf", feiucn zwcitcn Taufnamcn, beilegte. KrHel ist verheiratet, Vater von drei Kindern, der deutschen, böhmischen, thcilweisc auch der kroatischen und ungarischen Sv ache mächtig Derselbe ist im BetretuugSfalle zu verhaften und nach Nudolfswert einzuliefern. — (Oeffentliche Tombola.) Bei der öffent-lichen Tonibola, welche der Grazer Vchutzverein zu Gunsten feiner neuen Erziehungsanstalt für verwahrloste Knaben am 5. Oktober am Hauptplahe veranstaltete, ergab sich der namhafte Neinertrag von 2172 ft. 22 kr. — (Neue flovenische Grammatik.) Als Ersatz für die im Buchhandel bereits vergriffene und überdies durch neuere Fortschritte in der Sprachlunde zum Theil schon veraltete Sprachlehre von Ianeziö ist sorben im Verlage der St. Hermagoras-Buchoruckerci in Klagensurt unter dem Titel „Slovenischcs Sprach- und Ucbungsbuch" eine neue, in erster Linie für Deutsche berechnete Grammatik der slovenischeu Sprache erschienen, welche den t, l, Gymnnsialprofessor in Klagl-nfurt Herrn Dr. Jakob Stet zum Vcrfasjer hat. Derselbe hat für die Bearbeitung des Stoffes die im Sprachunter> richte seit Jahren beliebte Methode drr Eintheilung in Lectioneu gewählt. In dl>n die erste Abtheilung „Die Formenlehre und deren prallische Anwendung" bildenden Lectioncn 1—40 behandelt der Verfasser alle Negeln und Eigenthümlichkeiten, die für daS Verständnis und den praktischen Gebrauch des Slovrnischcn nothwendig sind. indem er namentlich cms die Erläuterung und Anwendung der in der slovcmschen Srache besonders wlch-t'gen Formenlehre das Hauptgewicht legt. D>e zws'te Abtheilung „Die synlactischen Hc,upte,ge,>thumllchle,ten und deren praktische Anwendung" ist m 30 Lect.onen (47-70) eingetheilt unt> macht den Schuler unter fortgesetzter vergleichsweiser Hi"we,suna