Nr. 293. ________Freitag, 22. December 1899._____________ Jahrgang 118. Mbacher Zeitung. Nel« ^n,e«lt bl« »u 4 geUen ,» k., «r«»«, per Zlil» » K.- btl ö,tt«n Alrdnholungn, per Z,U« » tl, Vlt »valb. Ztg., ersHewt tH»lich. mlt «ulnahm» b»r Vow" »nd »tterU»,». Dtl «b»»>,»»r«t»»» b«find«t ftch mlN»K>. Unfrantieltt Vliese n»rdrn nicht »n«en»»mn>, vl«n»2b« «»«gegeben und versendet. «ach dem «mtsblatte zu« «Wiener geitung» vom 20. De« cnnber !8^9 (3ir. 290) wurde die Welttrverbreitung folgender Vltsserzeugnisse verboten: sir. 89 «Ociin. (München) vom 38. Gilbhar« 2012 (»s. October 1899). Nr. 4b «Nrbeiterwtlle» vom 14. December 1899. Nr, 9 und 10 «l^» Ouslitioue »ocillly» vom 4. und U. November 1699. Nr. 7906 «IV ln6nte» vom 12. December 1899. Nr. 160:! «kzö'lcilni li»ty. vom 12. December 189». Nr. b0 «einvö Ii8ly. vom 9. December 1899. Nr. 391 .<5«»K6 l^m^» vom 10. December 1899. Nr. 2« «Olnlzäin»» vom «. December 1899. Nr. bO «kliieolib I^i«ty» vom 13. December 1899. Nr. 3b «Der Gebirasbote» vom 16. December 1899. Nr. 284 <üto» A»roäu» vom Ib. December 1899. ll. Verzeichnis über die beim l. k. Landcspriisidium in Lalbach eingelangten Vammlungsgelder für die durch Hochwasser i« Herzogthume Salzburg beschädigten Vewohner, und zwar: Sammlungsergebnis der Vezirlshauptmannschaft Stein b ft. Sammlungsergebnis der Bezirlshauptmannschaft Laibach Umgebung: von den Pfarrämtern Franzdorf 5 st.. Podlipa 2 fl., Ieschza 7 fl., Tschernutsch 2 fl. b0 lr., Mariafeld 24 fi.. Golo 2 st. 50 !r. und Kopajn 4 st,; zusammen 47 st. Sammlungsergebnis der Vezirlshauptmannschaft Nadmannsdorf: von den Pfarrämtern Mitterdorf 2 st., Schach 1 fl. 81'/, kr., Alpen 2 st. 30 lr.. Karner-Allach 5 fl. 85 tr.. Steinbüchl 1 ft., Dobrava bei «ropp 1 fl. 85 kr.. Laufen 4 st., Koprivinl 3 st, wiüschnach 9 fl., Lees 12 st. und Weihenfels 3 st.; zusammen 45 st. 81V, kr. Sammlungsergebnis der Bezirtshauptmannschaft «rainburg: von den Pfarrämtern Mauiiö 3 st. 50 tr., mtlack 9 fl. und St. Georgen 9 fl.; zusammen 21 fi. dv lr. Sammlungsergebnis der Bezirlshauptmannschaft Gottschee: von den Pfarrämtern Nesselthal 7fl. I8V, kr., Masern 74'/, kr.. Großpölland 2 fl., Morobih 1 fi. 26 lr.. Gottfchee 7 fl>, St. Gregor 2 fl. 50 kr., Milterdorf 3 fi.. Niederdorf 1 fi. 34 kr.. Reifnih 9 ft. und Ossiunih 1 ft. 62 tr.; zusammen 35 ft. 65 kr. Nichtamtlicher Iheil. Zur inneren Lage. Die Wiener Blätter befassen sich zunächst mit der allgemeinen inneren Lage, welche sie übereinstimmend als im Stadium der Krise befindlich bezeichnen, und ergehen sich in mannigfachen Conjecture« über die nächste Gestaltung der Situation. Das «Extrablatt» betont hiebei neuerlich, besiegt sei nicht das Cabinet Clary, welches ja lein politisches war, sondern eine Regierung, die den Willen des Monarchen auf parlamentarischem W?ge durchzuführen den Auflrag übernommen hatte. Arsirgt sei der Gedanke, dass die derzeitige autonomiftischc Majorität die beste Bürgschaft für die Sicherung aller Staats-nothwendigleiten sei. Besiegt sei die Vorstellung, dass nur die parlamentarische Minorität der Deutschen die Schuld an der Lähmung des österreichischen Parlamentarismus trage. Besiegt seien die Erwartungen des Handels, der Industrie und des Gewerbes, dass die österreichische Volksvertretung der Ort sei, wo die wirtschaftlichen Interrssen der Völker Oesterreichs wahrgenommen werden. Die Czechen mussten sich sagen, dass es ihnen zwar gelungen ist, das Cabinet Clary zu decapitieren, dass sie aber damit die Existenz, berechtigung der Majorität und ihre eigene Stellung als Majorität entwurzelt und bei alltdem keinen anderen als den höchst gehässigen Erfolg errungen haben, mit aller obstructionistijchrn Kraft das für alle Völker und fortschrittlichen Parteien gleich fatale Regime des § 14 wiederum zur Nothwendigkeit gemacht zu haben. Das «Vaterland» hält die Lage durch die neuerlich auch im ungarischen Abgeoronetenhause ausgebrochene Obstruction für wesentlich compllciert. Denn es sei nicht abzusehen, ob und wann die ungarische Regierung die Quote werde durchfetzen können. Ohne ungarische Quote aber habe das diesseitige Ueber-weisungsgesetz laum mehr einen Sinn. Die Einigung der Quolendeputationen erscheine nunmehr als eine ernste Verlegenheit, weil sie den Ausweg der Ent» scheldung durch die Krone abgeschnitten habe. Urberdieg entstehe nun die Frage, wa« mit den gemeinsamen Budget geschehen solle. Bulgarien. Aus Sofia meldet man, dass die Vobranjesession im Interesse der Erledigung des Finanzgesetze» über den ursprünglich in Aussicht genommenen Termin vom 27. December hinaus verlängert werden dürfte. Nach einer weiteren Meldung trägt sich die Regierung mit der Absicht, die ordentlichen Einnahmen des Budaets pro 1900 durch Einführung einer besonderen Steuer auf Weingärten zu erhöhen und au» dem Ergebnisse dieser Sleuer die Gemeinden, welche durch die Aushebung der die consumierende Bevölkerung schwer belastenden Verzehrungs- und Mautsteuer ihrer Haupteinnahmen verlustig werden, zu entschädigen. Unter den von dem Sobranje in erster Lesung angenommenen Vorlagen befindet sich ein Gesetzentwurf für die Regelung des Voltsschulwesens. Diesem Gesetze zufolge, welches mit 1. September 1300 in sraft treten soll, werden die Gememden sür jeden Volksschullehrer monatlich 100 Francs beisteuern, während der Rest des Unterhaltes dieser Lehrkräfte vom Staate getragen wird. Die Bürgerschulen werden gänzlich von den Gemeinden erhalten. Das Gesetz stellt Geldstrafen ür Unterlassung des Schulbesuches seft. Politische Ueverftcht. L«lb»ch. »1. Decnnb««. Ueber die am 20. d. M. abgehaltene Sitzung des ungarischen Abgeordnetenhause» wirb berichtet: Das Abgeordnetenhaus sehte die Debatte über die Quotenvorlage fort. Nachdem Abg. Olah uout.^ gesprochen, trat Abg. Npponnyi in längerer Rede für die Vorlage ein. Er erklärt, da» Interesse be» Lande» erfordere, das Opfer der Quotenvorlage anzunehmen. Wenn wir dieses Opfer bringen, sagt Redner, so ist die moralische Wahrscheinlichkeit gegeben, dass der wirtschaftliche Kampf mit Oesterreich und die österreichischen Wirren selbst, welche diesen Kampf nähren, ein Ende nehmen werben, wenn auch nicht zu dem angegebenen Termin, d. i. am 1. Jänner 1900. Es ist jedoch unschwer zu erkennen, dass die österreichischen Schwierigkeiten sich nicht mehr auf das Meritum der Frage, bezüglich welcher sich bereits eine Annäherung bemerkbar macht, sondern auf andere außerhalb dieser Frage liegende Conflicte beziehen, deren Beilegung wahrscheinlich ist. Wenn die Conflicte beigelegt sind, können die noch ungelösten Theile des Ausgleiches erledigt werden. Dies alles ist wohl nur politische Combination, bietet Feuilleton. Der Krainer Dr. Lulas Guetteuselder, Rector der Wiener Universität (»547 und 1557). Von P. von «adies. . Als «Ngathopedios. erscheint, dem Geschmacke der humanistischen Zeit entsprechend, der Krainer Dr. Lulas guettenfelder als Rector der Wiener Universität zu "en Jahren 1547 und 1557 genannt.' War es aus dem Beisahe «ä.ugti-iucus^l'nwms' ?" .dem Namen AgathopedioS in den Universitäts-Mlften schon ersichtlich, dass Rector Dr. Lucas 'Mthopedios ein Oesterreicher aus Kram gewesen, "no musste man durch Rückübersetzung des gräcisierten "amen» auf den Namen Guettenfelder kommen, so hehren uns die bei dessen Tode (1562) in der "'chenrede' auf den allgemein tief betrauerten Dahm-Uchledenen über ihn beigebrachten biographischen Daten °e« näheren über diesen unseren gelehrten Landsmann, al.5 "" mehr als 300 Jahren zu den Zierden der "^Nihmten .^Im» mute,- Vienna!»' gezählt. ,11 gg^chbach: «^ Men« Universität und ihre Gelehrten, »rti ' 6l2tio in lVmoro c!2ri»»imi viri I.uc»e Uueltenlelöor z"Uln »e pkilosoplnze Doctor,» . . . 6iel» Vienna » Vl' ^">»'° I»!l.»mero in c«ttkeär»I> kcclv»'» 0. 3lepli»m Uir?. , ^"«' ' - ' "VI.XII. V.slm»« >u«tri»o e»cu6<,b»t ^'^«1 5»nn,«5m«n (l. l. Vtudienl>ibli«thet ln U««bach) 4«, Die Leichenrede wurde drei Tage nach dem Tode desselben in der Kathedrale zu St. St»phan^am 27. Juli 1562 durch den Magister der schönen Künste und der Philosophie Dionys Talhammer unter ungewöhnlich großer Theilnahme der Leidtragenden von nah und fern, darunter zahlreiche ehemalige Schüler des ausgezeichneten Lehrers, des Senates mit dem Rector Melchior Hofmayr an der Spitze, gehalten und erschien wenige Tage darauf zu Wien im Drucke. Die Widmung dieses Druckes lautet an den berühmten Landsmann und Gönner Guettenfelders, den au« Kram gebürtigen Diplomaten des Kaisers Maximilian 1> Geheimen Rath und Hofkammer» Präsidenten Siegmund Freiherrn von Herberstein, welcher Staatsmann unseren Guettenfelder wiederholt auf seinen Missionen, u. a. nach Polen und Ungarn, mitgenommen, da auch letzterer durch hervorragende Beredsamkeit glänzte, welche Eigenschaft ihm dann auch den Lehr stuhl der Redekunst an der Wiener Hochschule verschaffte. Lulas Guettenfelder' stammte, wie wir dem weiteren Texte entnehmen, aus dem Orte Gutcnfeld (Dobripolje) ^Unweit von Iobelkbcrg nächst der Psarre Gutenfeld auf dem Verge ist vorzeiten ein Schloss gestanden, Oulenfcld genannt. Das war ein Stammhans der Herren gleichen NamenS, die es aucl, in Vesih gehabt, al« im Jahre 1322 Hi>rr Hermann von Vutenfeld M. Freudenthal); es ist aber dieses Ocschlecht schon länalt verstoßen, wobei auch das Schloss völlig abgebrochen und die Vteine zu andere«Gebäuden angewendet worden». Naloajol, in Unterkrain — heute Station der Bahnstrecke Laibach-Gottschee — von sehr angesehenen Eltern, die theils durch Handel, theils durch Ackerbau die Familie recht" schaffen unterhielten. Sie ließen den Knaben zeitlich zu den Studien kommen. Wie sich Magister Talhammer ausdrückt, begab sich derselbe gar bald in den berühmtesten Hafen geistigen Lebens in Oesterreich, nach Wien, wurde hier von dem der Zuhörerschaft gleichfalls bestbelannten Augustin Prugl liebevoll aufgenommen und zu steißiger Aneignung der ansehnlichsten Wissen-schaften angeleitet. Da Gnettenfelder aber einsah, dass alle Kenntnisse ohne Erfahrung leinen wahren Wert besitzen, begab er sich auf Reisen, zunächst an den Hof des Erzbischofes von Salzburg und bann an verschiedene Orte im deutschen Reiche, wo er überall auch noch den Studien an den Hochschulen kürzere oder längere Zeit oblag. Dann kam Guettenfelder nach Wien zurück und setzte auch hier noch seine philosophischen Studien fort. An der «blühendsten» der Universitäten, an der Wiener Hochschule, erlangte er das Magisterium der Philosophie und die Lehrkanzel der Redekunst und stieg bis zu der höchsten Würde eines Rectors der Unlversität empor (1547). Durch alle Vorzüge des Geistes und Herzens gleich ausgezeichnet und namentlich ob seines trefflichen Charakters sowohl bei seinen Eollegen wie bei den Hörern seines Faches, denen er ein wohlwollender Freund und vorzüglicher Berather und Erzieher zugleich war. gleich beliebt, wurde Huelknjelkl nach w Iahren meder zum N«wl Laibacher Zeitung Nr. 293. 2342_____________________________________22, December 16W. jedoch die moralische Wahrscheinlichkeit, dass der Wirt« schaftliche Friede mit Oesterreich durch die Opfer der Quotenerhöhung hergestellt werden wird, weshalb Redner die Verantwortung für die Annahme der Quotenvorlage tragen will. (Beifall rechts und im Lentrum.) Redner ist überzeugt, dass ein annehmbarer Ausgleich den Opfern vorzuziehen sei. die mit der Errichtung des selbständigen Zollgebietes verbunden wären. Redner zählt die Vortheile des neuen Ausgleiches auf, als welche er zunächst die Garantie bezeichnet, dass die Verhandlungen zum Abschlüsse der ausländischen Verträge vor Durchführung der Reform des Zolltarife« nicht begonnen werden können. (Beifall im Centrum.) Ein weiterer Vortheil sei die Coincidenz der Ablauf» termine für die ausländischen Vertrage mit jenem für das Zoll- und Handelsbündnis. Hiedurch werde der Uebergang zur wirtschaftlichen Selbständigkeit wesentlich erleichtert. Bei diesem Stande der Dinge würde der sofortige Uebergang zur Selbständigkeit dem Lande weit mehr Opfer auferlegen als die drei Procent der Quotenerhöhung. In dieser Ueberzeugung nimmt Redner die Vorlage an, obwohl er auch jetzt daran festhalte, dass da» mathematische Kraftverhältnis beider Staaten nicht motiviert erscheint. Nachdem noch die Nbg. Fay, Vi-sontai und Sturmann oonti-» gesprochen, wurde die Sitzung abgebrochen. In Bezug auf die kürzlich verbreitete Nachricht, dass mehrere europäische Monarchen die nächstjährige Pariser Weltaus st ellung incognito zu besuchen vorhaben, wird aus der französischen Hauptstadt gemeldet, dass man dort bisher von einer solchen Absicht leine Kenntnis habe. Man müsse es auch für unwahr« scheinlich erachten, dass die Kundgebung einer solchen Abficht bereits erfolgt sei, da dies einleuchtenderweise ohne vorherige Einladung nicht geschehen könnte. Diese Vorbedingung sei aber bis zur Stunde nicht gegeben und die Nachricht, dass in jüngster Zeit an den einen oder anderen Herrscher eine derartige Einladung er» gangen, sei unzutreffend. Die französische Presse bespricht die Ab. berufung desdeutsche «Militärattaches Oberst, lieutenant von Sühkinb im allgemeinen mit großer Zurückhaltung und spricht ihr politische Bedeutung ab. «Figaro», «Marin» und «Journal des Dsbats» erörtern die Angelegenheit unter dem Gesichtspunkte der Frage nach der Zweckdienlichleit der Einrichtung der Militärattaches überhaupt und kommen hiebei zu der Schlussfolgerung, dass die Einrichtung beim heutigen Stande der Kriegswissenschaft und insbesondere auch hinsichtlich der demokratischen Einrichtungen Frankreichs veraltet und überlebt sei. Es gehe, erklären insbesondere die «Dibats», aus den zwischen den Interessierten hier-über gepflogenen Unterredungen hervor, dass man auf beiden Seiten ohne das geringste Bedauern eine Einrichtung verschwinden sehe, die nach und nach von ihrem Ziele abgewichen se» und die schließlich gegen» seitig mehr Verlegenheiten verursachte, als sie Dienste leisten konnte. Aus Helsingfors wird berichtet, dass der Generalgouverneur, General Bobrilow, seine auf die Einführung eines strengeren Regimes in Finnland abzielenden Bemühungen fortsetzt. Seitdem seine vor Monaten in St. Petersburg geltend gemachte Forderung, dass der «kleine» Belagerungszustand über das Groß« fürstenthum verhängt werde, abgewiesen wurde, suche er seine Tendenzen in anderer Form durchzusetzen. Gegen« wärtig liege dem Ezaren ein Ansuchen des General« gouverneurs vor, das die Verschärfung der bestehenden Polizeivoischriften zum Gegenstande hat und mit der Behauptung, dass innerhalb der finnischen Bevölkerung eine sich immer drohender gestaltende Agitation herrsche, begründet wird. In Helsingfors bestreite man die Berechtigung dieser Darstellung und hege die Hofinuna., dass General Bobritow in St. Petersburg auch m>t seinem jetzigen Verlangen leinen Anklang finden werde. Tagesneuigletten. — (Ein Ehepaar), dem das Iusammenwohnen verboten wird. dürfte wohl noch nicht dagewesen sein Dieses Verbot droht nun jetzt einem jungen Paar in Halle a. S. Die jungen Leute waren vor einigen Monaten aus dem Königreich Sachsen, wo der Ehebund vollzogen war, nach Halle verzogen und hatten dort eine Gastwirtschaft übernommen. Plötzlich gieng von dem Standesamt des Heimatsortes die Nachricht ein, dass ihre Ehe ungiltig sei und ihre Trauung noch einmal am vorigen Orte vollzogen werden müsste. Der Standesbeamte, welcher den ersten Act vollzogen hatte, war nämlich nicht vereidigt gewesen, weshalb die von ihm vorgenommenen Beurkundungen nach dem Gesetz ungiltig waren. Um den gesetzlichen Vorschriften zu genügen, war es nothwendig, die Amtshandlung von dem inzwischen vereidigten Beamten noch einmal vornehmen zu lassen. Das Paar weigerte sich trotz wiederholter Aufforderungen, vor dem Standes« beamten nochmals zu erscheinen. Schließlich wollte es sich gegen Erlegung der Reisekosten und Entschädigung für den Ausfall im Geschäfte dazu verstehen. Darauf gteng natürlich das Standesamt nicht ein, sondern theilte den Fall dem sächsischen Ministerium mit. Das letztere schrieb nun an das Ehepaar, es solle zur Ersparung unliebsamer Weiterungen ungesäumt vor dem Standesamt erscheinen. Thut es dies nicht, so wirb ihm die Polizeiverwaltung zu Halle das Zusammenwohnen untersagen. — (Ein Millionär, der leine Steuern bezahlt), dürfte, wie man der «Voss. Ztg.» schreibt, eine Neuheit sew. Diesertage starb in einem Hotel in Kopenhagen ein dürftig gekleideter Mann, dessen Leiche ins Leichenhaus zebracht wurde. Wie sich herausstellte, war der Verstorbene einer der reichsten Leute Kopen« hagens, der Großlaufmann A. Ibsen, dessen Vermögen etwa 10 Millionen Kronen (12 Millionen Mark) betrug. Hauptsächlich befasste er sich mit Grundstückspeculationen. Ein festes Comptoir besah er nicht, sondern er wohnte in einfachen Gasthöfen, und zwar in jedem immer nur so lange, dass er nicht in die Steuerlisten aufgenommen werden konnte. Auf diese Welse brachte er das Kunststück fertig, nie Steuern zu bezahlen. Da sein Jahreseinkommen etwa 400.000 Kronen betrug, so «sparte» er, begünstigt durch die bestehenden Bestimmungen, jedes Jahr 12.000 Kronen Steuern. — (Oom Pauls Lungen.) Vor Ausbruch des Krieges kamen ein paar Vuren aus dem Hinterlande bei Präsident Krüger zu Besuch. Oom Paul ließ sie unter anderem die Gouvernementsbureaus sehen und fragte die Hinterländer, ob sie wohl imstande seien, die Lichter aus-zublasen. Die Vuren, Riesenterle, stellten sich in Positur und bliesen, dass sie roth wurden wie Truthähne. Aber die Lichter brannten ruhig weiter. Oom Paul lächelte schlau, blies mit aller Kraft und brückte gleichzeitig auf den elektrischen Knopf. Ein allgemeines Ah erfolgte, als gleichzeitig zwei Lichter erloschen. Das ganze Hinterland bewundert jetzt Oom Pauls Lungen, die so viel Lust fassen, dass er damit Licht durch ein Glas hindurch ausblasen kann. — (Eine harmonische Trauermusil.) Zu einer Peinlichen Scene kam es — so erzählt die in Verlin erscheinende «Flamme» — bei der Beerdigung des Gastwirtes M. aus dem Osten der Stadt. An der Beisetzung betheiligten sich drei verschiedene Vereine, vou denen ein jeder eine Musikkapelle zur Trauerfeler engagiert hatte. Da nun keine dieser drei Kapellen zurücktrete« wollte, so kam es zwischen ihnen zum Streite, und schließlich spielte jede ein anderes Stück. Es entstand eine scheußliche Katzenmusik. Als die Trauerversammlung auj dem Begräbnisplatze Aufstellung genommen hatte und die Leiche in die Gruft hinabgelassen war, begannen zwei Kapellen wiederum verschiedene Stücke zu spielen. Der amtierende Geistliche segnete die Leiche ein, aber während er sprach, wurde weiter gespielt, und erst nachdem der Pfarrer die Trauerrede beendet hatte, verstummte die Musil. Natürlich hatten die Angehörigen des Verstorbenen v»n den Trostworten des Geistlichen nichts verstanden. — (Ueber heimkehrende englische Soldaten) schreibt der Berichterstatter eines Pariser Blattes von London: Hundertdreißig Mann sind mit dem Dampfer «Sumatra» von Südafrika zurückgekehrt und bald nach der Landung in das Militärhospital von Woolwich gebracht worden. Ich begab mich sofort dahin in der Hoffnung, einige Eindrücke vom Kriegsschauplatze zu sammeln und aus dem Munde von Leuten, die dabei waren, die blutigen Einzelheiten der ersten Kämpfe zu hören. Ich hatte aber die Schwelle des Hospitals noch nicht überschritten, als schon der Wärter, der mich begleitete, mir meine Hoffnungen eine nach der anderen raubte. Die Unglücklichen haben überhaupt keine Eindrücke vom Kriegsschauplätze; sie haben leine Schlacht gesehen; an den Kämpfen haben sie nicht theilgenommen, und wenn sie, gleich den anderen allen, auch ihr Theil von Leiden und Entbehrungen gehabt haben, so haben sie doch nicht einmal den Trost, sagen zu können, dass sie ihr Vlut für das Vaterland vergossen haben. Die Soldaten, die der Dampfer «Sumatra» nach England zurückgebracht hat, sind nämlich nicht verwundet. Es ist die traurige Schar aller Schwindsüchtigen und Kranken, die bald nach ihrer Ankunft in Durban ins Krankenhaus gebracht werden mussten. Es ist der ganze unbrauchbare Theil der Menschenfracht, die nach Südafrika geschickt worden ist. Im großen Saale des Hospitals von Woolwich sah ich etwa zwanzig von diesen Unglücklichen. Sie saßen da mit fieberheißen Wangen und wärmten sich die fleischlosen Hände an der flackernden Flamme eines Ojens. Sie sprachen nicht und Nagten nicht. Die beiden Officiere, die sie zurückgebracht haben, haben das Feuer gesehen; dem Hauptmann Forbes hat bei Elandslaagle eine Mauserlugel die Schulter durchbohrt. Lieutenant Mantley, der in derselben Schlacht verwundet wurde, erzählt Folgendes: Der Kampf hatte kaum begonnen und unsere Kanonen hatten noch nicht einmal angefangen zu schießen, als ein Burengeschoss drei Schritte vor mir zu Boden fiel. Ich fühlte einen einem Peitschenhieb ähnlichen Schlag an der Stirn und sank bewusstlos nieder. Als ich zu mir kam, war es fünf Uhr. Die Schlacht war auf dem Gipfelpunkt der Erbitterung, und man hörte fortwährend das Pfeifen der Kartätschen und den Donner der Kanonen. Auf dem Voden lag ein Berg von Leichen. Erst spät am Abend wurde ich gefunden und in ein Feldlazarett) gebracht. Außer diesen beiden Officieren hat leiner von den Heimgekchrten eine Flintenlugel abgefeuert oder einen lkanonenjchuls gehört. Sie sind bald nach der Ankunft ins Hospital geführt worden, und der Krieg beschränkte sich für sie darauf, dass sie von fern Trompetenstöße hörten und von den Fenstern aus Staffetten sahen. Nur einer von ihnen ist in Glencoe gewesen. Ich wurde einen Tag vor der Schlacht krank, sagte er. Ich lag im Bett und litt furchtbar; aber ich habe den Kanonendonner ge* gewählt (1557); im ganzen gehörte er dem Professoren« collegium der Wiener Universität durch 28 Jahre an. Da er noch in Nctivität das Zeitliche 1562 segnete, so ergibt sich für den Beginn seiner lehramtlichen Thätigkeit das Jahr 1534, und rechnet man etwa ein Alter von 30 Jahren bei dem Antritte des Lehramtes, so ergäbe sich beiläufig das Jahr 1504 als das Geburtsjahr Guettenfelders; er hätte also ein Alter von 58 Jahren erreicht, als er von hinnen schied. Sein berühmter Landsmann Siegmund Freiherr von Herberstein, der bei der Leichenfeier im Dom zu St. Stephan anwesend war und vom Kanzrlrcdner ob seiner hohen Verdienste, insbesondere auch um den Betrauerten apostrophiert wurde, folgte demselben nach vier Jahren Jenseits nach. Der mehrerwähnten Leichenrede auf Rector Guetten« selber find eigene lateinifche Lobgedichte auf ihn beige« geben, darunter auch eines seines Landsmannes, des Magisters der schönen. Künste und Philosophie, des Caspar Sitnilh (Zitnik). Oheims des späteren Laibacher Bischofes Thomas Chrön, welcher Caspar Sitnilh am Hofe des Erzherzog.Regenten von Inner« österreich Karl II. in Graz eine hervorragende Rolle gespielt. Dieses Lobgedicht gipfelt in dem dithyram» bischen Satze, dass, wenn der Dichter seinem Vorsahe, den Gefeierten nach Gebür zu würdigen, gerecht werden konnte, «gewiss schnell rückwärts fliehen müsste der wasserreiche Nauportus (Laibachfluss).» Minökindchen. «onum von «l. «ast. (50. Fortsetzung.) XV. Als Inna den Hof erreicht hatte, stürmte gerade Kujarews Dreigespann zum Thore hinein, und Peter Petrowitsch schwenkte lustig die Mütze, so wie er das junge Mädchen erblickte. «Nun, wie geht's, wie steht's, mein Weihes Kätzchen?» rief er, schwerfällig aus dem Schlitten kletternd. «Ist man wieder munter und wohlauf? Zeit wär's!» Er drückte heftig die fchmale Hand, die sich ihm entgegenstreckte, und küfste Inna dann herzhaft auf die Wange, worauf er sie mit Kennermiene be» trachtete. «Hm,» murmelte er fchliehlich, «immer das« selbe, ja, ich möchte sagen---------»Er brach jäh ab, räusperte sich und fuhr gleich darauf fort: «Ich muss zu Martha Petrowna! Geh du nach deinem Zimmer, damit ich dich finde, wenn ich mit dir zu sprechen habe, Fräulein Sonnenschein!» Er schüttelte verdrießlich den Kopf. «Ach was, Fräulein Sonnenschein! Trauerweide werde ich dich nennen, wenn du nicht bald wieder andere Farben bekommst und wie früher frühlich herumslattovst. Merke dir das — Trauer-w»id«l» Und er brummte unmuthig vor sich hin und verschwand im Schloss, wohin Inna ihm langsam nachschlich. An der Treppe blieb sie zögernd stehen und kauerte sich endlich auf der untersten Stufe nieder. «Nun, was soll denn das heißen?, rief AnM Andreewna, welche aus der Leutestubc kam und nach oben wollte. «Du sitzest ja da wie ein Häufchen Unglück!» Sie gab sich Mühe, in möglichst barschem Tone zu reden, aber es wollte ihr nicht recht gelingen, denn ihr Herz zog sie mehr und mehr zu dew «Windtindchen» hin, so sehr sie auch dagegen ankämpfte. «Mir fehlt nichts,» flüsterte Inna matt. «Ach, geh!» fiel Anna Andreewna ihr ins Wort. «Das sieht ja ein Blinder, dass du nicht wohl Wl Da doctort dieser Kujarew nun schon monatelang an dir herum, aber anstatt dir aufzuhelfen, bringt er dich mit seinen Pillen und Tropfen täglich dem Grave näher. Doch das soll von nun ab anders werden, dafür will ich sorgen,» sehte sie eifrig hinzu. «Uno nun steh auf. Kind, und geh nach deinem Zunmer. Dort legst du dich ein wenig nieder und ruhst au». Komm!» ^ ^.^ Und sie zog Inna sanft an den Händen empvl und geleitete sie sorgsam die Treppe hinauf. «Ach. wie gut du bist! Ich danke dn herzlchl' jaate tznna leise und blickte Anna Nndreenma N»«V Laibacher Zeitung Nr. 293._________________________________________2343__________________________________________22. December l «99. hört und werde nie vergessen, was ich an diesem Tage sah. Am Morgen waren wir nur zwei in dem großen Hospitalsaale. Um Mittag füllten sich die Netten und am Abend lagen selbst aus dem Fußboden Verwundete und Sterbende. In manchen Netten lagen drei Menschen. Drei Tage später wurden das Lager und die Stadt verlassen, und wir blieben unter dem Schuhe der Aerzte zurück. Am Übend, bei Sonnenuntergang, hörte man Plötzlich Pferdegetrappel auf den Straßen. Die Nuren nahmen Besitz von der Stadt. Ich hätte nie geglaubt, dass ihre Zahl so groß wäre. Einige Tage später wurde auf Befehl des Generals Ioubert unter uns eine Aus-Wahl getroffen. Die Leute, die sich auf dem Wege der Besserung befanden, wurden für Gefangene erklärt. Die anderen wurden nach Ladysmith geschickt; ich befand mich unter den letzteren.* Ich richtete viele Fragen an den Kranken, fährt der Berichterstatter fort. Aber er weiß nur zu wenig. Nur eins fcheint ihm aufgefallen zu sein, dass die Nuren zahlreich und sämmtlich beritten waren. Ich verließ den Saal und als ich mich dem Nusgange zuwandte und mich bereits auf der Treppe befand, hörte ich in einem Nebenzimmer singen und lachen. Mein Begleiter hielt mich fest und sagte: Das ftnd Wahnsinnige; acht Soldaten find verrückt von Südafrika zurückgekommen. Local- und Provinzml-Nachrichten. Handels- und Gewerbekammer für Krain. (Fortsetzung.) Diese Bestimmung zum § 77 G.'O. muss als im Interesse der rechtlichen Gleichstellung des Arbeit» nehmers mit dem Arbeitgeber dringend geboten erscheinen, und zwar umsomehr, als diese Gleichberechtigung auch lM § 1160 des bürgerlichen Gesetzbuches begründet erscheint. Diese Anschauungen und Aeußerungen in Erwägung ziehend, ist die Section zur Ansicht gelangt, dass sie sich für die von Seite des niederösterreichische n Gewerbevereines beim l. l. Handelsministeriulk in An» Ngung gebrachte Aenderung des § 77 der Gewerbeordnung in dem Sinne, dass das Arbeitsverhältnis vom Gewerbeinhaber und vom Arbeiter jederzeit sofort gelüst werden kann, wenn über die Kündigungsfrist nichts anderes vereinbart wurde — aus den ob» angegebenen Gründell nicht erklären könne. Daher beantragt sie: Die Kammer wolle im Sinne dieses Berichtes ihre Aeußerung an das l. k. Handelsministerium abgeben. — Der Antrag wird angenommen. III. KR. Karl Luck mann berichtet über die Petition der Schwesterlammer in Innsbruck an das !- t. Finanzministerium: Dasselbe möge den Termin, an welchem die Kupjcrschcidemünzcn zu V» und ein Kreuzer außer Verkehr gesetzt werden sollen, noch um mindestens zwei Jahre verlängern. Gemäß Verordnung des t. l. Finanzministeriums vom 9. Juni 1897, Z. 4468, erlischt mit 3l. December 1899 die Verpflichtung des Staates zur Einlösung der Kupferscheidemünzen zu '/, und ein Kreuzer. Da sich aber noch eine große Menge derartiger Scheidemünzen un Umlaufe befindet, so erscheint eS geradezu unmöglich, "ass sämmtliche Münzen der bezeichneten Sorten bis zum 31. December l. I. aus dem Verkehre gezogen Werden könnten. Dieselben werden auch noch später im Umlaufe sein und sich naturgemäß namentlich bei ^eschäflsleuten ansammeln, welche vielfach genöthigt wüthig an. «Du mochtest mich früher nicht leiden, gewijs habe ich dich einmal tüchtig gekränkt, aber glaube mir, wenn ich es gethan habe, fo geschah es unbewusst, und nun ist alles vergeben und vergessen, "Uht wahr?. «Ach, du haft mich ja gar nicht---------das 9"ht, du weißt doch, dass du ein Windkindchen blst, und ein solches sollte ich eigentlich nicht ausstehen "nnen, aber — aber — ach, ihr Heiligen.» stöhnte p plötzlich, «straft mich nicht zu hart dafür, dass ich ne so kommt ein guter Theil meiner Schuld auch auf "l.re Rechnung, denn trotz des eifrigen Getens, trotz "aucherns, Sprengens mit Weihwasser und Ansteckens yewelhter Kerzen habt ihr mich so gut wie gar mcht '" dlejem Kampse unterstützt!. <5 «So bist du mir also wirklich gut?» fragte Hnna, und Thränen der Freude glänzten in chren l,i 'Ja, ja, ja! Und ich könnte mich dafür ohr-Mgen!. knurrte Anna Andreewna und fuhr me em Sturmwind davon. . Kujarew sah unterdessen im Boudoir der Gräsin ""v sprach mit ihr über Inna. 5.«. 'Iber, mein Gott, so helft doch, Peter Petrowltsch! m... Räbchen sieht ja von Tag zu Tag leidender «7* ". lammerte Martha Petrowna. «Ihr behauptet, ?'" blutarm! Nun. so verordnet doch etwas, das '?l «lut gibt l» (sorchtzun, folgt.) sind, die außer Verkehr gesetzten Münzen schon aus dem Grnnde anzunehmen, um nicht ihre Kunden zu verlieren. Dadurch werden aber die Geschäftsleute unter Umständen einen ganz beträchtlichen Schaden erleiden, weil diese Scheidemünzen von den k. t. llassen und Aemtern nicht mehr angenommen und demnach ihren Wert verlieren werden. Die Section stellt daher den Antrag : Die Kammer wolle dic Bitte der Schwesterlammer in Innsbruck beim k. k. Finanzministerium durch eine ähnliche Eingabe unterstützen. KR. Vaso Petricic äußert sich gegen den Antrag. Es sei leine Nothwendigkeit zur Verlängerung des Einlösungstermines vorhanden, weil ja jedermann genügend Zeit gehabt habe, sich dieser Münzen zu entäußern. Der Berichterstatter Karl Luckmann bemerkt, dass dir Verlängerung des Termines nur im Interesse der Armen gelegen wäre, damit dieselben nicht um ihr Geld kommen. Diese Kupfermünzen werden ohnehin nicht mehr ausgegeben werden. KR. Vaso Petriciö spricht sich dahin aus, der Antrag der Section sei insoferne abzuändern, dass der Termin nur um ein halbes Jahr verlängert werde. KR. Johann Vaumgartner unterstützt den Antrag der Section, weil sich bei allen früheren Münzeinziehungen Verluste ergeben haben. Nach einigen Bemerkungen des Berichterstatters und des KR. Franz Omersa wird der Antrag des KR. Vaso Petriiic abgelehnt und der Antrag der Section angenommen. (Fortsetzung folgt.) — (Krainische Sparcasse.) Gestern fand eine außerordentliche Generalversammlung der krainischm Sparcasse in deren Festsaal unter Vorsitz ihres Präsidenten, des Herrn Joses Luckmann, statt. Die beiden ersten Punkte der Tagesordnung (Wiederverleihung einer Witwenpension sowie Statutenänderung) fanden einstimmig Annahme. Die an den Statuten beschlossenen Aenderungen beschränken sich lediglich auf solche, die sich durch die mit i. Jänner l. I. einzuführende neue Kronenwährung als nothwendig erwiesen. Zum dritten Punkte der Tagesordnung (Erhöhung des Einlagen-Zinsfußes) berichtete der Viceprüsident Herr Dr. Anton Pf es serer namens der Direction und beantragte nach eingehender Motivierung, namentlich mit Rücksicht aus das seit Beginn dieses Jahres langsame aber stetige Steigen des Zinsfußes und im Hinblick auf den Rückgang der Nenten-course: 1.)DerEinlagenzinssuß wird vom 1. Jänner k. I. angefangen von 3 9 p(tt. auf 4 pCt. erhöht; 2.) diese Zmsfußerhühung hat sich auf alle bestehenden und künftigen Einlagen zu erstrecken; 3.) die im H 8 der Statuten normierten Beschränkungen der Verzinsung bleiben aufrecht; 4) die von den Zinsen zu entrichtende Renten, steuer wird zur Gänze von der trainischen Sparcasse getragen. Sämmtliche Anträge fanden ohne Debatte Annahme, worauf die Generalversammlung geschlossen wurde. — (Entscheidung inOemeindeangele-genheiten.) Ueber eine einschlägige Beschwerde hat der Verwaltungsgerichtshof entfchieden, dass die Auslagen für die Ortspolizei (Gemeinde-Polizeiwache) grundsätzlich zu jenem Aufwande gehören, welcher gemeindegesehlich von der Gefammtgemeinde (Ortsgemeinde) und nicht von einer eigenen Concurrenzgruppe zu tragen ist. —o. — (Ernennung.) Der Gerichtssecretär Doctor Johann Vabnil in Laibach wurde zum Ministerial-Secretär im Justizministerium ernannt. — (Personalnachricht.) Professor Mai Pletersnik in Laibach wurde in der letzten Sitzung der süojlaoischen Akademie in Agram zum correspon-dierenden Mitgliede der philologisch-historischen Classe ernannt. <— (Wassermessungen der Save.) Seit etlichen Tagen werden seitens des hydrographischen Bureaux in Laibach Messungen des Wasserstandes der Save vorgenommen. Mit denselben wurde bei der Tschernutscher Savebrücke begonnen, und hierauf wurden die Vermefsungsarbeiten bis in den Bezirk Littai aus-aedehnt, wo die Expedition, mit Herrn k. l. Oberingenieur Moriz' Kirchschlager an der Spitze, jüngst ein-getroffen ist. Da der niedrige Wasserstand der Save die Äefahrung derselben an vielen Stellen nicht zulüsst, mussten die Mitgeführten Schiffe mittelst Bahn an die verschiedenen, für die Messung dienlichen Stellen trans« portiert werden, wodurch die Arbeiten selbstverständlich sehr behindert wurden. —'k. — (Warnung.) Bereits im Jahre l 896 wurde durch die Presse auf eine in Spanien existierende Bande aufmerksam gemacht, welche unter allerlei Vorspiegelungen leichtgläubigen Personen Geldbeträge herauszulocken ver-sucht Diese Schwindelart, Lntiei-ro (Vergrabungs-, Schah-erarabungs-Schwindcl) genannt, besteht darin, dass Briefe mit fingierter Adresse angefertigt werden, in welchen von Reichthümern, welche politisch oder crimmell compro-milticrte Personen vergraben haben sollen, erzählt und der Empfänger dee Schreibens aufgefordert wird. durch »nsenbung von Geldbeträgen an eine dritte Person ed« an den Briefsteller selbst, dazu behilflich zu sein, einen angeblich in der Nähe deS Wohnortes des Adressaten verborgenen Schatz zu heben. Da auch in letzter Jett neuerlich mehrere Fälle dieses Schwindels bekannt geworden sind, so empfiehlt es sich, auf solche betrügerische Verlockungen durchaus nicht einzugehen und vom Erhalle derartiger Briefe den Behörden Kenntnis zu geben, da die spanische Regierung bestrebt ist, behufs Unterdrückung der gebachten Schwindel bände energische Maßregeln zu treffen. —o. — (Das städtische Die«stvermlttlungs-amt) beginnt seine Thätigkeit am 1. Jänner 1900 im Rathhause (Nr. 27, Parterre links). f — (Promenade-Concert.) Wie man uns mittheilt, findet das nächste Promenade-Concert der hiesigen Militärkapelle am 26. d. M. um 4 Uhr nach-mittags in der Tonhalle statt. — (Der Gesangverein «Ljubljana») wird Sonntag, den 24. d. M., um 8 Uhr abends in den Gasthauslocalitäten «Zur neuen Welt» eine Weihnachts-unterhaltung mit Christbaum und am Siloesterabend im Gasthause «Zur Sternwarte» eine Vereinsunterhaltung veranstalten. f — (Die Schneesäuberung auf den Straßen und Gassen) erfordert tagtäglich viele Arbeitskräfte. Die Säuberung wirb anlässlich der herannahenden Weihnachtsfciertage bei Tag und bei Nacht besorgt. Für die Zeit vom 9. bis zum 16. d. M. wurden sür das Verführen des Schnees an Schneeschaufler 1096 fl. ausbezahlt. f — (Das Telephonnetz in Laibach.) Das Telephon zählt derzeit in Laibach 146 Abonnenten, während die Zahl derselben im vorigen Jahre 132 betrug. f — (Sanitäts-Wochenbericht.) In der Jett vom 10. bis zum 16. December kamen in Laibach 28 Kinoer zur Welt, dagegen starben 17 Personen, und zwar an verschiedenen Krankheiten. Unter den Verstorbenen befanden sich 7 Ortsfremde und 7 Personen aus Anstalten. Von Infectionstranlheiten wurden gemeldet: Scharlach 2 und Dlphtheritl« 1 Fall — (Verkehrsstörungen auf den Visenbahnen.) Der gestrige Nordwind und Schneefall verursachten einige Schneeverwehungen von Loitsch bis auf den Karst und vermehrten auf der Süd- und Staatsbahn die Zugsoerspätungen von einer auf zwei Stunden. Die gemischten Züge haben drei- bis vierstündige Verspätungen, f -^ (Infolge Schneefalles und Verweh un gen) sind in Gebirgsgegenden von Innerlrain (Loitscher und Adelsberger Bezirk) die Schulen nahezu leer, da die Kinder infolge der unpassierbaren Wege nicht zur Schule gelangen können. f — (Schneelawlnen.) Aus Vraz wirb berichtet: Die Straße Tarvis-Raibl ist durch eine Lawine total verschüttet. Der Pfarrer von Raibl, der mit einem Schlitten nach Tarvis fuhr, ist bort nicht angekommen und spurlos verschwunden. Der Flitscher Postschlitten wurde von einer Lawine in die Schlitze geschleudert. Der Postillon rettete sich. — sDie neue gothische Pfarrkirche in St. Martin bei Littai), derzeit im Rohbaue nahezu fertig und dem Neußern unserer Herz IesuKirche ähnlich, erhält außer der übrigen Ausstattung eine neue, prächtige Orgel und eine vierte Glocke. Der Hauptaltar der neuen Kirche wird sich an der Südostseite und der Haupteingang mit zwei hohen Thürmen an der Nordseite befinden. f — (Straßen wesen.) Die von der Reichsstraße bei Wrusnih abzweigende, über den Gurkftuss nach Wördl führende Oemeindestraße befindet sich seit einer Reihe von Jahren in einem derart trostlosen Zustande, dass sie nur mit Lebensgefahr, an einigen Stellen aber überhaupt nicht befahren werden konnte. Obzwar diesbezüglich seitens des lrainischen Landesausschusses an die Oemeindevorstehung von Wrusnih schon einige Aufträge ergangen find, brachte es bis jetzt doch lein Gemeindevorsteher dahin, denselben zu entsprechen. Zur Instandhaltung der Gemeindestraße find die Herrschaften Wördl, Strug, Klevevi und die bäuerlichen Besitzer aus den Ortschaften Humberg, Klein- und Großwrusxih, Ratej, Scherjavin und Leslovec verpflichtet. Die bäuerlichen Besitzer lehnten bisher ihre Mitwirkung an den erforderlichen Herstellungen unter dem Vorwande ab, dass zur Erhaltung der Straße einzig und allein die Herrschaften Wördl, Strug und Klevevs verpflichtet wären. Nunmehr wurde dem Gemeindeamte Wrusnih seitens des Landesausschusses der Auftrag ertheilt, dafür zu sorgen, dass die Straße binnen Monatsfrist vollkommen instand geseht werde, widrigenfalls die Herstellung dem Vezirlsftraßenausschusse auf Kosten der renitenten Verpflichteten übertragen werden würde. —o— — (Iahres-Viehmarlt in der Stadt Weixelburg.) Auf den am 18. d. M. stattgehabten Viehmarlt in Weizelburg wurden trotz ungünstigen Wetter« an 800 Ochsen und Kühe aufgetrieben. Da auch fremde Käufer den Markt besuchten, war der Handel sehr reae; namentlich die Ochsen erzielten sehr hohe Preise. Aus» gebmft nwlden n,»g«samlnt 30 Poar Ochsen, deren N«. «aibacher Zeitung Nr. 203.____________________________________2344_________________________________________22. December 1699. ladung theils auf der Station Wellelburg, theils in der Bahnstation Littai zwecks Weitertransportes vorgenommen wurde. —ilc. — (Termin zur Einlösung der Kupfermünzen zu ein und ^/, Kreuzer.) Das l. l. 3lnanzministerium hat der hiesigen Handels« und Gewerbe« tammer «öffnet, dafs eine Verlängerung des für die Einlösung der Kupferscheidemünzen zu ein und ^/, Kreuzer 0 W. mit der Verordnung vom 9. Juni 1897, R. Ä. Vl. Nr. 13b, festgesetzten Termines mit Rücksicht darauf, dass dieser Termin im Einvernehmen mit dem königlich ungarischen Finanzministerium vereinbart wurde, von ihm einseitig nicht verfügt werben lann. Auch liegt es im Interesse geordneter Münzverhältnisse, das« nicht Münzen verschiedener Währxngen gleichzeitig im Verkehre sich befinden, so dass das l. l. Finanzministerium nicht in der Lage ist, eine dem vorgebrachten Wunsche entsprechende Anregung gegenüber dem königlich ungarischen Finanz« Ministerium zu machen. Iu einer solchen läge umsoweniger ein Grund vor, als ohnehin der für die Einlösung der bezeichneten Münzen festgesetzte Zeitraum ein ausreichend langer war uud von Seite des Finanzministeriums für die wiederholte Publicierung desselben gesorgt wurde. Das Finanzministerium sagt, dass es mit Genugthuung begrüßen würde, wenn die Kammer in Krain durch entsprechende Velehrung dahin wirken würde, dass die noch im Umlaufe befindlichen und möglicherweise seitens des Publicums absichtlich festgehaltenen Kreuzer- und '/, Kreuzerstücke in dem für deren Einlösung noch offenen Zeiträume, d. i. bis zum 31. December des laufenden Jahres, bei den k. l. Tassen zur Umwechslung präsentiert werden, da eine nachträgliche Einlösung derselben nicht stattfinden wird. — (Die Laibacher Litalnica) hielt gestern abends ihre diesjährige Generalversammlung ab. Der Vorsitzende, Herr Dr. Ritter Vleiwels von Trsteni«ll. eröffnete dieselbe mit einer Begrüßungsansprache, w welcher er insbesondere hervorhob, dass auch das laufende Jahr des nun schon über 40 Jahre bestehenden Vereines ein ersprießliches genannt werden tannf er dankte namentlich der Frau Dr. Hudnik und dem Unterhaltungsausschusse für die Förderung des Vereinslebens und gebachte zum Schlüsse der beiden verstorbenen langjährigen Mitglieder (der Herren Pleiko und Perdan). Die Versammlung ehrte da« Andenken derselben durch Erheben von den Sitzen. - Sodann berichtete Herr Secretär Fery Souvan über die Bereinsthätigkeit. Es wurden verschiedene Unterhaltungen internen Charakters veranstaltet; solche werden auch nach Neujahr stattfinden. Der Verein zählt 297 Mitglieder, barunter drei Ehrenmitglieder. Dem Berichte des Vassiers Herrn Professor Pirc entnehmen wir, dass sich die Einnahmen auf 13.282 st. 30 kr., die Ausgaben auf 12.495 fl. 69 kr. beliefen. In den neuen Nusschuss wurden gewählt die Herren: Dr. Vleiweis N. v. Trstenisll (Obmann), Cluha, Dr. hudnik, Levstek. Prof. Pirc. Dr. Pirc, Prosenc, Slaberne, Director Oubic, Dr. Telavitt und Vrhunc. Revisoren find die Herren srulec. Uriii und Detman. — (Eine gefährliche Schlittenfahrt.) Nm 20. d. M. fuhr der bei seinen Verwandten auf Urlaub in Veiscnberg befindlich« k. und l. Lieutenant Herr Wilhelm Dereani mit einem Schlitten nach Rudolfswert. Auf dem Wege dahin kam ihm gegen 11 Uhr vor-mittags zwischen Volavöe und Silberborf ein zweiter ein-fpänniger Schlitten entgegen. Der Officier, welcher allein kutschierte, stieg wegen der engen Passage ab und führte vorsichtigerweise das Pferd an der Trense, um ohne Unfall ausweichen zu können. Da die Straße nicht genügend ausgeschaufelt ist, so musste der Lieutenant sein Gespann in den meterhohen, mit einer harten Eiskruste bedeckten Schnee leiten, bei welcher Gelegenheit sich das feurige Pferd infolge des unsicheren Bodens bäumte und an der beeisten steilen Böschung am Gurkufer abglitt, sich über-fchlug und sammt Officier und Schlitten in den Fluss stürzte. Nur mit größter Anstrengung gelang es dem Lieutenant unter Hilfe von mittlerweile von Silberborf herbeigeeilten Münnern. das Pferd und den Schlitten zu retten. — An der betreffenden Stelle wären unbedingt nothwendig starke Holzrampen anzubringen, da sonst das Passieren dieser Strecke mit Lebensgefahr verbunden ist. Ebenso wird wohl auch der Bezirks - Strahenausschuss etwas für die Nusschaufelung der Schneemassen an der stark frequentierten Vezirlsftrahe thun müssen, um weiteren Unglücksfällen vorzubeugen. 6- — (Sanitäres.) In letzterer Ieit erkrankten in den Ortschaften Smarata, Dane und Podcerlev, politischer Bezirk Loitsch, zwei Erwachsene und 26 Kinder an Scharlach, welcher bösartig auftritt und bisher bereits 7 Opfer gefordert hat. Da die Isolierung der Kranken in den meisten Fällen undurchführbar erscheint, so ist es erklärlich, dass sich die Krankheit zu förmlichen Hausepidemien gestaltet. Nebst anderen zur Verhütung der Ausbreitung dieser Epidemie getroffenen sanitätspolizeilichen Maßnahmen wurde auch die Aussperrung der Schulkinder aus den genannten Ortschaften verfügt, o. — (Ein glückfeliger Tod) war dem Greife Anton Verus von Iiegelhütten bei Rudolfswert be-schieden. Als derselbe am 19. d. M. in den Vormittagsstunden seinen Urenkel wiegte, schlief er ein, um nicht mehr zu erwachen. Dj« Nlegt vurb« n«ch in Vewegnng gefunden, der Greis aber lehnte am Ofen, das Antlitz von einem milden Lächeln verklärt. Anton BeruS hatte ein Alter von 98 Jahren erreicht und sich stets der besten Gesundheit erfreut. —e— — (Piek. k. Landwirtschafts-Gesell-fchaft für Krain) hat beschlossen, fünf lrainische Jünglinge an dem zu St. Michael in Tirol abzuhaltenden Käsebereitungscurs auf ihre Kosten theilnehmen zu lassen. Der Turs beginnt a» 9. Jänner 1900 und dauert acht Wochen. — (Der slovenische La tbacher Lehrerverein) veranstaltet am 27. d. M. im «Narodni Dom» einen Unterhaltungsabend, auf dessen Programm unter anderem auch ein Nortrag des Herrn Ludwig Stiasny über seine Reise durch die Kaulasusländer steht. Gäste sind willkommen. — (Spende für die Armen.) Herr Ubald von Trnküczy, Apotheker in Laibach, hat für die städtifchen Armen den Betrag von 25 si. gespendet. — (Kirchenbau in Gottschee.) Die Ausführung der Detailpläne für die neue Kirche wurde dem Wiener Architekten Herrn August Kirstein übertragen. In der Empfangsbestätigung über den Erhalt des Friedrich Schmidt'schen Entwurfes gab Herr Kirstein seiner Bewunderung über die Conception dieses durch die souveräne Beherrschung der Mittel bei aller Einfachheit erhaben wirkenden Monumentalbaues Ausdruck und verpflichtete sich, die Detailpläne, in dankbarer Pietät gegen feinen verewigten Meister, streng in dessen Sinne auszuführen. Er hofft, die ihm übertragene Arbeit bis März 1900 vollenden zu können, und beabsichtigt, sich im Jänner des nächsten Jahres an Ort und Stelle Informationen zu holen. Die unlängst aufgetauchte Nachricht, als wären noch zwei Häuser abzulösen, ist unbegründet, da diese schon vor Jahren von der Stadtgemeinbe zu Kirchenbauzwecken erworben wurden. Die Sammlungen, die bisher ein Ergebnis von 30.000 st. lieferten, werden fortgesetzt; ein gedeihlicher Fortgang ist ihnen umsomehr zu wünschen, als dadurch die überlastete Pfarrgemeinde auf geringere Umlagen hoffen dürfte. — (Ein verirrter Gemsbock.) Seit einigen Tagen wurde in den der Gewerkschaft Sagor eigenthümlichen Iagdwaldungen oberhalb der Heil. Alpe ein umherftreifender Gemsbock gespürt, welcher sich allem Anscheine nach aus den Steiner Alpen in die genannte Gegend verirrt haben musste. Trotz eifrigsten Nachstellen« seitens der Jäger, gel«ng es nicht, der in der hiesigen Gegend höchst seltenen Jagdbeute habhaft zu werben, bis endlich am 19. d. M. der Jäger Herr I. Dornig aus Sagor das Glück hatte, den Vemsbock, ein wahre« Prachtexemplar, zu erlegen, wonach daS Thier im Triumphe nach Sagor gebracht und von der Iagdinhabung übernommen wurde. —ik. — (Pettauer Marktbericht.) Auf den vorgestrigen Schweinemarlt wurden 370 Schweine aufgetrieben. — Die nächsten Schweinemärlte finden am 27. o. M. und am 3. Jänner 1900, der Großvlehmarlt ebenfalls am 3. Jänner 1900 statt. Theater, Kunst und Literatur. * (Deutsche Bühne.) Die neueste Pariser Importware, die uns gestern in der Posse «Platz den Frauen» von Valabrigue und Hennequin vorgeführt wurde, beweist die fo oft bewährte Geschicklichleit der französischen Schwänleschreiber, aus einem Nichts an Handlung eine Reihe possenhafter Situationen zu entwickeln. Das gewählte Thema — die Persiflage der Frauenemancipation, wobei die Schwiegermutter als Rechtsanwalt im Mittelpunkte steht — gibt Gelegenheit zu Excurfionen ins Gebiet der Pilanterien und der harmlofen Zote, aber leine Veranlassung zu moralischer Entrüstung. Während der erste und zweite Act den Heiterkeitserfolg im Wortwitze sucht, schlägt der dritte mit der urdrolligen Gerichtsverhandlung kräftig ein und hat wahre Lachstürme zur Folge. Zur vollen Wirkung der lustigen Komödie gehört vor allem ein gut besetztes haus, in dem die richtige launige Stimmung aufkommt, und das flotteste Tempo in der Darstellung, wodurch der Zuschauer über die Verfänglichleiten und gewisse Längen im Dialoge rasch hinweggetragen wird. Die erste Voraussetzung fehlte, denn das Theater war nicht besonders gut besucht und die richtige herzliche Possenstimmung wollte daher nicht aufkommen; auch die zweite Voraussetzung traf nur theilweise ein, denn die Ausführung hätte noch ganz gut eine tüchtige Probe vertragen, und so mag die gestrige Premiere nur als Generalprobe angesehen werden, die der nächsten Wiederholung bei vollem Hause vorangegangen ist. Wir zweifeln nicht daran, dass dann die Posse den richtigen durchgreifenden Heiterleltserfolg erzielen wird. Das Wohl der Komödie beruht auf der rechtsanwaltlichen Schwiegermutter, welche durch Fräulein Ramberg mit gutem Humor charakterisiert wurde, doch fehlt der braven Darstellerin die packende vi» «omiok. Ihren zu Seilensprüngen bereiten, tyrannisierten Ehegatten brachte Herr Leichter zu drolliger Wirkung. Herr Rollit spielte mit großer Beweglichkeit, war aber rollenunsicher und extemporierte überflüssigerweise. Fräulein Kleiber gewann einer malenden Gattin, die fchliehlich von ihren Emancipationsschrullen belehrt wird. die besten Seiten ab. Vl5ul Wien, 21. December. Der Vorsitzende im Ministerrathe Graf Clary und der von den Blättern all Chef des neu zu bildenden Labinetes genannte Eisenbahnminister Wittel wurden vom Kaiser heute in besonderer Audienz empfangen. Die Landtage. ) Wien, 22. December. Die «Wiener Zeitung» veröffentlicht ein kaiferliches Patent, womit die Landtage von Böhmen, Galizie«, Oberösterreich, Nleder-österreich, Salzburg, Steiermark, Kärnten, Krain, Mähren und Schlesien auf den 29. December einberufen werden. _________ Vee Lieutenant, Krainburq. Renz. slunieljetti. Piwate; Glo-»«"»«, Wecker. Weiß, GrUnwald. Roth. iNastopil. Me.. Wien. - Urbanel, Privat, Graz. ^ Nm Ilj. December. Gras Thurn, Tiautenau. — Ar. Kretin, Hof- und Gerichtsadvocat- Patajsc, »tuä. pllil. -Schubert, Vlirsutyn, Kflte., Wien - Dr. Furlan, Oberlaibach. ^V Vubal, Kessel.Inspector, Trieft. — Pollal. lifm., Graz. — «nefel. »fm., Mailand. ». Nm 20. December. Dr. Guftin, tschernembl. — ^r- Nisllll, Zirlnitz. - v. «adö. Gutsbesitzer. Scinjen. — «tlllavilt, Privat, L ttai. - Prihoda, Fuschal. Fischer, F<-lb., ""nn. Kreislin», Lamprecht, lrsite.. Nien. Verstorbene. Im Tivilspitale. «, Nm Ib. December. Varthlmii Isteniö, Schneider, N 1. 8«p»i, edron. Am 16. December. Paul Kosmae, Umtsdienerssohn, * 9. Diphtheritis. «^Am 17. December. M«ia Gor«te, Arbeiterigatrin, " I, tubercuwse. Handestyeater in Aaivach. ". VorMung. Ungerade. Hamstag den 22. December Hansel und Gretel. Oper in drei Vilbern von Adelheid Wette. Ansang halb 8 Uhr. «nbe gegen 10 Ubr. Meteorologische Veobachlungen in Laibach. Seehöhe 306 2 m. Nittl. Luftdruck 736 0 mm. 2l. «U?U^ 74b 8 -8 U^ SÖ. Mßig , delvöltt ^^^Ab^ 74S-7 -8 4 GO. zml. star! Itheilw. heiter ^ l? u. Mg. j 746 8 j -8 6 > S. zml. ftarl ,theilw. heiter^ 1 4 2« Tagesmittel der gestrigen temperatur -87«, Nor> lnal«: -2 2» ««««twoltlich« «edacteul: «nton Funlel. Heiii Ilisens nenes Wert! Soeben eingetroffen: Henrik Ibsen: Wenn wir Todten erwachen Prel«fl.l80 (4940)3—3 vorräfhig in rfer Buchhandlung lg. v. Kleinmayr & Fed, Bamberg Laibach. Dr. Bock ^ ist zurückgekehrt. Depot der k. u. k. Generalstabs- Karten. VtaWab 1 : 75 000. $ret8 per fBtart 50 rr., in laftyenformat auf öftnipanb gespannt 80 fr. !$, o.f Uinmoi)r & $fb. ^ambrrgs jtn^tiattbltttt^ in Catbadj. Dienstag den 26. December (zweiter Weilmachts-Feiertag) (4973) Ji—1 Nachmittag präcise 4 Uhr in der Tonhalle der Philharm. Qescllscha/t zweites promenade-Concert der vollständigen Kapelle des k. u. k. Iniant.-Regts. Leopold II. König der Belgier Nr. 27. Das ausführliche Programm ist aus den Placaten ersichtlich. Eintrittskarten k öO und 30 kr. sind bei Otto Flsoher, Muöikalien-Handlung, Leihanstalt und Concert-Agentur, Gongresaplatz (Tonhalle), sowie an der Cassa erhältlich. Laibacher deutscher Turnverein. Gut Heill Samstag, den 23. December 1899, abends 9 Uhr in der Oafino-Kl'ashall'e Meilmackts-Ikneipe mit Ghristbaum und gegenseitiger ßescherung. Jeter Theilnehmer soll ein Geschenl im Mindestwerte von 1 X wohlverwahrt mitbringen. (49L2) 8-2_______ 3er Sneipwarl. Wippchen über die neuesten Zeitereignisse. Soeben eingetroffen: WiDflchens säimtlicie ßerici herauHgegeben von (4945) 2—t Julius Stettenheim 13. Band. Preis broschiert 90 kr., gebunden fl. lib. Inhalt: Faschoda. — Emile Loubet. — Samoa. — Eine neue Insel. — Der Ball der Berliner Presse. — Die Frjedens-Conserenü:. — Die BelageruLg von Gue>in. — Lied eines Belagerten. — Die Kunst sich belagern zu lassen. Der engiisch-lransvaal'schs Krieg. Zu beziehen durch die Buchhandlung lg. v. Kleinmayr & Fed. Bamberg Großes Lager von Pinseln für Maler, Anstreicher, Maurer sowie für den Hausbedarf, wic Möbelabstauber ?c,, billigst bei Vrüder Gberl, Laibach, Kranciscanergasse. Nach auswärts mit Nach. nähme. l«W) ll 8 Echter französischer Cognac. Direct importiert. Für Schwächlinge, Kranke und Reconvalescenten. Eine grosse Flasohe 2 fl., eine kleine Fl&sohe 1 fl. 36 kr., ein Eeifleflaoon 10 kr. (4952; 10--1 Apotheke Piccoli, Laibach. Auswärtige Aufträge gegen Nachnahme. Course an der Wiener Börse vom 21. December 1899. «««v«. officiell«. «0«,«°». zl»al».Anithen. "^'lb« v«,, Iz„„„^ul« »»»" »!". >«Ü« ^, ... «Prll<0clob« »»»" " l" l««uü «^ ^»»«1°,» ,,^ st. i«/ - »S? X» "33 «^ ..^^"U»l »00 l. t" - ,«'- ^7" «t««t,iH, ,^, ^ ,<« 7^ ,^,0 7«. ' ""> 'Vfanbbr. k ,« fi. »4? «. l« - »/../,.«° p^r Ultimo . . »«4» ««K ">^N.,","°-.'- «_ «» > »«ld «a« »»« «t«»«t» »»» Z«»l»», U»»r»o«me« ONllnb.Prlol.. vblig«tlontn. 4»/, »b lO°/„ «, bt, ... U»-— l«-?b »UN N. 4«/,......l,?-. ll? «> Flan».Illse».«.. »». ,«4, <»/, 9?- - »? »b dlveil, Stücke 4»/. .... »?<-. 1l,.4»/,»/, »>6<1 »S,«> «». U«. Vllbei l0» fl,, 4'/,»/, S9 30 llX, 5» «,. Sta»t».0b,l,. lNn«. VW.) ». I. l»?6. »"/„..... ,l» »ö „5 ?5 dt,.4'/,»/,Kchantrs8al'«bl,Obl, »«40 »9 »u dlo. «0. k «> ft. ». W. »59 «2 l«^ »d lhtlz.«^..»o 4»/, «n^llilchl (!00 <>. », «.) « »0 94-,l, And«» iff«««. 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