poZtnina v ckrLavi 8148 pavSslirana. Ur. 21. Erscheint am 1., 10. und 20. eines jeden Monates. 2. (17.) Iahrg. Bezugspreise: für Jugoslawien: ganzjährig 20 K, halbjährig 10 li. für Österreich: ganzjährig 26 li, halbjährig 13 K. für Amerika: 2 50 Doll. — Einzelne Nummern 70 k. Jur Lage der Deutschen in Jugoslawien. i. Die Lage der Deutschen in Jugoslawien ist nicht überall die gleiche. Das mag manchem sonderbar vorkommen, erklärt sich jedoch aus der Vergangenheit. Anders hat sich das Schicksal der Deutschen im Südosten, im Banat und in der Batschka, gestaltet, anders das der Deutschen in der Westmark, im Gebiete von Slowenien. Die Banater Schwaben sind durch den Umsturz dem magyarischen Drucke entronnen und Belgrad sieht es offenbar nicht ungern, wenn dort die Deutschen sich ihres Volkstums bewußt werden und die ma- gyarische Tünche abstreifen, die sich über die schwä¬ bische Intelligenz im Laufe der Jahrzehnte gezogen hat, so daß die schwäbischen Intelligenzler (Beamte, Lehrer usw.) Abtrünnige ihres Volkes wurden. Im Banat also treffen die Bestrebungen der Serben und der sich ihres Volkstums jetzt immer mehr bewußt werdenden Deutschen in einer Rich¬ tung zusammen, nämlich iin Kampfe gegen das Magyaronentum. Ganz anders verhalten sich die Dinge in Slo¬ wenien. Hier stellt sich die Entwicklung für die Deutschen im entgegengesetzten Sinne dar. Die Lage der Deutschen in Slowenien ist mit jener der Banater Schwaben nicht in Vergleich zu stellen, sie erinnert vielmehr einigermaßen an die Zeiten, wie sie im Banat vor dem Umsturz herrschte». Der so lange dauernde Völkerstreit im alten Öster¬ reich wirkt bei uns in Slowenien leider noch immer nach, die alten österreichischen Zustände sind noch nicht überwunden. - Es grollt noch immer gegen die Deutschen, obwohl diese ohnehin ganz ohn¬ mächtig sind und niemandem etwas in den Weg legen können. Allein, wenn man Jahrzehnte und Jahrzehnte miteinander gestritten und gezankt hat, wie das insbesondere in Südsteiermark der Fall war, so ist man auf dieses Geleise so einge¬ fahren, daß man nach dem Gesetze des Beharrungs¬ vermögens sich nicht sofort davon freimachen kann, obwohl die Voraussetzungen hiefür längst hinfällig geworden sind. Um unseren Lesern ein deutliches Bild zu geben, wie es gegenwärtig mit den Deutschen im Banate steht, bringen wir im folgenden teils im Auszuge, teils im Wortlaute einen Aufsatz des serbischen Blattes „Zastava" vom 22. Juni d. I. In diesem Aufsatze wird zunächst darauf hinge¬ wiesen, daß mit der Erweiterung der Grenzen unseres Vaterlandes wichtige und große Fragen des politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Lebens aufgetauchl seien, welche ihre Lösung er¬ heischen. Die Anpassung an die neuen Verhältnisse bereite gewisse Schwierigkeiten. Eine von den Fragen, die für die Wojwodina von Wichtigkeit sind, sei die Nationalitätenfrage, die Frage der hier angesiedelten Deutschen und Magyaren. Eingeborene oder erbgesessene Ma¬ gyaren gebe es in diesem Gebiete jedoch keine, sondern nur magyarisierte Slawen, denen gegen¬ über der Staat keine Rücksichten üben könne. Das Magyarentum habe keine Wurzeln in der Woj¬ wodina und es bestehe daher auch kein Grund, es zu erhalten. „Anders verhält es sich mit unseren Deutschen. Sie haben sich viel früher in diesen Gegenden niedergelassen und in einigen Gemeinden leben sie in recht dichten Massen. Unsere Deutschen sind Gottschee, 20. Juli 1920. in ökonomischer Hinsicht sehr fortgeschritten, stark und wohlhabend; sie bewirtschaften ihren Besitz durchaus rationell, kulturell aber stehen sie am besten, denn unter ihnen gibt es relativ die wenigsten Analphabeten. Da sie unter dem Schutze eines ihnen freundschaftlich gesinnten Staates lebten, so konnten sie sich vervollkommnen und friedlich sortschreiten. Ihre Wohnungen entsprechen allen hygienischen Anforderungen und sie führen durch¬ aus ein Leben der Kultur. Auch das Selbstgefühl beginnt sich in der letzten Zeit bei ihnen stärker zu entwickeln. Sie haben allmählich begonnen, den magyarischen Chauvinismus abzüstreifen und ihre eigenen deutschen Schulen zu verlangen. Heute besteht bei ihnen eine^ ziemlich starke nationale Bewegung. Wir müssen hervorheben, daß der deutschen Bevölkerung ducchunsereBehörden deutsche Schulen gegeben wurden. Hin¬ gegen hatte sich die magyarisierte deutsche Intel¬ ligenz anfangs ausgelehnt (l), allein das Volk war zufrieden. Unsere Deutschen haben angefangen sich na¬ tional zu organisieren (im Schwäbisch-Deutschen Volkskunde. D. Schriftl.). Ihre Tätigkeit erstreckt sich in der Hauptsache auf zwei Gebiete: auf das ökonomische und das kulturelle Gebiet. Auf ökono¬ mischem Gebiete werden sie nicht viel zu erkämpfen hahen, denn sie sind in dieser Hinsicht sehr stark. Deshalb richten sie ihr Hauptaugenmerk auf die kulturelle Betätigung. Wir setzen ohne weiteres voraus, daß die kul¬ turellen Bestrebungen unserer Deutschen sich nicht gegen unseren Staat kehren werden. Sie müssen überzeugt sein, daß jede derartige Bewegung, ja jeder derartige Gedanke von Seite unseres Staates auf das energischeste unterdrückt werden müßte. Die Deutschen, des sind wir sicher, werden umso weniger an irgend eine staatsfeindliche Aktion denken, als sie in diesem auf demokratischer und vollkommen freiheitlicher Grundlage aufgebauten Staate volle Freiheit ihrer kulturellen Entwicklung finden werden. Unsere Deutschen müssen sich immer vor Augen halten, daß sie ihre kulturellen Bestrebungen mit den staat¬ lich en Interessen in Einklang zu bring en haben. Der Staat wird ihrer kultu¬ rellen Betätigung keine Hindernisse indenWeg legen, aber er erwartet, daß diese Betätigung den Staat selbst stärken wird. Wir glauben an s r e uu d s ch a s tl i ch e B e z i e h u n g e n zwischen ihnen und uns. Mit ihrer fortgeschrittenen ökonomischen Arbeil werden sie auch den Staat stärken und ihre kulturelle Erstarkung bedeutet gleicherweise eine Erstarkung unseres Staates. Aus diesem Grunde erwarten wir ein baldiges Ein¬ vernehmen und ein einträchtiges Zusam¬ menarbeiten." Der Landwirtschaftsminister Velisar Jankoviči hat bei seiner jüngsten Bereisung der Batschka eine Rede gehalten, in welcher er u. a. sagte: „Man wird uns umso mehr schätzen, je größer und stärker wir sind. Darum müssen in unserem Staate Gerechtigkeit und Gleichberech¬ tigung herrschen für alle Staatsbürger ohneUnterschied, fürdieDeutschen, Ma¬ gyaren und überhaupt für die Nicht¬ slawen. Wir wollen keine Politik der Unterdrückung. Wir sind heute ein Staat von 14 Millionen Einwohnern und nur als solcher können wir vor Europa unsere Forderungen ver¬ Briefe ohne Unterschrift werden nicht berücksichtigt. — Zuschriften werden nicht zurückgestellt. — Berichte sind zu senden an die Schriftleitung. — Postsp.-Nr. 10.975/ Anzeigen-Aufnahme u. -Berechnung in der Buchdruckerei. treten." Das sind schöne und wahre Worte. Man darf es aber nicht bei bloßen Worten bewenden lassen, sondern den Worten müssen auch die Taten folgen, nicht nur im Banat und in der Batschka, sondern auch in der Westmark des Reiches, in Slowenien. Es ist ebenso ein Gebot der Staats¬ klugheit wie eine Ehrenpflicht, daß das Wort des Thronfolger-Regenten Alexander, das er beim Festmahle in Agram sprach, überall im Reiche in die Tat umgesetzt werde. Dieses Wort lautete: „Allen unseren Landsleuten sind ihre Rechte ver¬ bürgt. Alle Staatsbürger ohne Unterschied der Volkszugehörigkeit und des Glaubensbekenntnisses wissen, daß ihnen alle politischen Rechte für immer gewährleistet sind und daß die Gleichberechtigung allgemein sein wird. Ich kann versichern, daß der König des Staates SHS allen unseren Staats¬ bürgern gleich geneigt ist." Diese Worte sind be¬ deutungsvoll für die Verwaltung des Staates, für die Schulen der Minderheiten, für die Vereins-, Koalitions- und Preßfreiheit usw. Die Deutschen Jugoslawiens sind entschlossen, ihre Staatstreue'durch Taten zu beweisen, freudig mitzuwirken am Aufbau des Staates. Sie haben aber anderseits auch ein sAnrecht daraus, daß man ihre berechtigten Ansprüche berücksichtige. Aus Stadt und Land. Hottschee. (Der Geburtstag Sr. Maje¬ stät des Königs Peter I.) wurde am 12. Juli überall im Reiche als Staatsfeiertag fest¬ lich begangen. In Gottschee zelebrierte um 9 Uhr vorm. Hochw. Herr Dechant und Stadtpfarrer Ferd. Erker ein assistiertes Hochamt mit Tedeum, dem die Staatsbeamtenschaft, die Stadtgemeinde¬ vertretung, die Lehrerschaft, das Militär usw. und viele Andächtige beiwohnten. Während des Gottesdienstes waren die Geschäfte geschloffen. Nach dem Festgottesdienste erschienen Abordnungen der verschiedenen Bevölkerungskreise und Ver¬ tretungen beim Ches der politischen Behörde, um den Gefühlen der Treue und Anhänglichkeit an Seine Majestät den 'König und das erlauchte Herrscherhaus geziemenden Ausdruck zu geben. Die öffentlichen Gebäude waren beflaggt. — (An unsere ?. D. Abnehmer.) Mit Rücksicht auf die enorme Steigerung der Kosten der Herstellung unseres Blattes ist der Bezugs¬ preis vom 1. Juli an auf 30 X (halbjährig 15 t(), bezw. für Deulschösterreich ganzjährig 52 ki, halb¬ jährig 26 K, festgesetzt worden. Die Nachzahlung, bezw. den rückständigen Betrag haben mehrere Ab¬ nehmer noch nicht entrichtet. Alle säumigen Abon¬ nenten werden daher dringend ersucht, die Ein¬ zahlung bis 1. August zu leisten, da wir sonst be¬ müssigt sind, die Zusendung des Blattes einzustellen. — (Trauung.) Am 24. Juni wurde in Leoben Herr Telegraphenoffizial Hans Krobath aus Malgern bei Gottschee mit Fräulein Erna Joch am, Tochter des Geschäfts- und Hausbe¬ sitzers Herrn Ludwig Jocham in Leoben, getraut. — Herr Krobath ist Obmann der „Technischen Union" (Verband der im öffentl. techn. Dienste stehenden Organe), Ortsgruppe Leoben. — (Straßenbezirksausschuß.) Herr Franz Schleimer, Gastwirt und Realitätenbe¬ sitzer in Gotischer, wurde von der Stadtgemeinde- Seite 62. Gottscheer Zeitung — Nr. 21. Jahrgang II. Vertretung von Gottschee in den Straßenbezirks- ausschuß gewählt. — (Fürst Auersperg und die Kommu¬ nisten.) Unter dieser Spitzmarke teilt der Rechts¬ vertreter des Fürsten Karl Auersperg im „Slo¬ venski Narod" vom 11. Juli l. I. mit, daß gegen einen der Verbreiter der unwahren Ausstreuung, der Fürst wolle für die kommunistische Bewegung in Gottschee mehrere Millionen Kronen zur Ver¬ fügung stellen, beim Bezirksgerichte in Laibach die Ehrenbeleidigungsklage eingebracht worden sei. — (Städti'tch e S ich e r h e it s wache.) Die Herren Karl Hutter und Vinzenz Pibernik wurden von der Stadtgemeindevertretung von Gottschee zu Sicherheitswachleuten ernannt. — (Abschieds grüß.) Anläßlich meines Abgehens von Gottschee war es mir nicht möglich, von jedem meiner lieben Freunde und Bekannten persönlich Abschied zu nehmen, und ich muß dies auf diesem Wege nachtragen. Ich danke der ver¬ ehrten ?. 1". Bevölkerung der lieben Stadt Gott¬ schee sowie der Umgebung für das mir und meiner Familie während meiner nahezu 20 jährigen Tätig¬ keit am dortigen Kohlenwerke entgegengebrachte Wohlwollen und für die aufrichtige Freundschaft, welche das Scheiden recht schwer machte. Herz¬ liches „Glück auf!" zum Abschiede mit der Bitte um freundliches Gedenken und dem aufrichtigen Wunsche auf eine glückliche Zukunft. Jos. Stöckl samt Familie. — (Ein Schnüffelvirtuose.) Die Hunde haben bekanntlich eine ausgezeichnete Nase, einen Spürsinn non plus ultra. Dabei besitzen sie aber auch die edle Eigenschaft der Dankbarkeit, während es Menschen gibt, die sich ihrer Undankbarkeit sogar brüsten, die also in dieser Beziehung „unter den Hund" gekommen sind. Eine besonders aus¬ gebildete Spürnase hat jüngst in Gottschee ein gewisses Aufsehen erregt. Diese Nase hat schon im Kriege Hervorragendes geleistet, als es galt, Lebensmittelpakete aufzuspüren und darauf Jagd zu machen. Neuestens aber hat es diese Nase zu so unglaublicher Virtuosität gebracht, daß sie sogar zu erschnüffeln vermag, ob jemandem bei irgend einem besonderen Anlasse von befreundeter Seite eine Flasche Wein verehrt wird. So ein furchtbares Verbrechen! Zum Namenstage eine Flasche Wein verehrt zu bekommen und sie ruch¬ los auszulrinken! Es wundert uns, daß nicht zu¬ gleich auch der Appell an die Staatsanwaltschaft erfolgt ist wie vor einigen Wochen in einem an¬ deren Falle, wo man sich bis auf die Knochen blamiert hat. Höher geht der Spürsinn wahrlich nimmer! Mit derselben phänomenalen Treffsicher¬ heit, mit der man früher einmal verwechselte Aero¬ plane angeschossen haben soll, mit der gleichen raubvogelartigen Zielsicherheit, mir der man seiner¬ zeit sich auf irgend eine arme Gottscheer Bäuerin — jetzt spielt man sich freilich als besonderen Bauernfreund auf — losstürzte, die vielleicht ein paar Kilo Butter nach Laibach befördern oder Getreide in die Mühle tragen wollte, mit der¬ selben phänomenalen Virtuosität also hat man jetzt Flaschenweine aufs Korn genommen und zeigt sie triumphierend dem verehrlichen Publikum in der Zeitung als journalistische Beute! Du lieber vormärzlicher Naderer in Wien, der du vor 1848 lebtest, was bist du für ein Stümper gegen unsere Spürnase! — (Der Meßnerposten) in der Stadt¬ pfarrkirche in Gottfchee kommt demnächst zur Be¬ setzung. Bewerber wollen sich beim Stadlpfarramt in Gottschee melden. — (S vnuenregenbogen.) Vor einigen Tagen sahen wir am Himmel eine seltene Er¬ scheinung. Um die Sonnenscheibe hatte sich in einem scheinbaren Abstande von etwa 10 Meiern ein prächtiger, nahezu geschlossener Kreis in den Farben des Regenbogens gebildet, der mehr als eine Stunde anhielt und die allgemeine Aufmerk¬ samkeit erregte. In einer gewissen Entfernung davon war ein zweiter, weniger deutlicher Regen¬ bogen zu sehen, ein schwächeres Spiegelbild des Hauptregenbogens. Der Sonnenregenbvgen be¬ gann dann allmählich zu verblassen, und zwar zuerst auf der östlichen Seite. Diese seltene Er¬ scheinung tritt mitunter an sehr heißen Tagen auf, wenn zugleich die Luft mir Feuchtigkeit ge¬ schwängert ist. Das war auch beim jüngsten Sonnenregenbogen, den wir vor etwa 14 Tagen / hier sahen, der Fall. — (Kreditgewährung für die Zucker- fabriken.) Mit Rücksicht auf den großen Be- darf an Zucker beschloß die Regierung den Zucker- fabriken in Jugoslawien 20 Millionen Dinars als Kredit zu gewähren. Die Zuckerrübenernte ist für dieses Jahr mehr als genügend, so daß die sieben jugoslawischen Zuckerfabriken das nötige Zuckerkontingent werden erzeugen können. — (Auszahlung der 20°/oi gen Bons.) Bekanntlich wurde gelegentlich der Stempelung der Banknoten ein Fünftel des Betrages zurück¬ behalten und es wurden den Parteien dafür Bons (Bestätigungen) gegeben. Nach einem Beschlüsse des Ministerrates werden nun diese Bons, inso- ferne sie über mehr als 1000 K lauten, mit ein Prozent verzinst. Beträge unter 1000 l< werden sofort ausbezahlt. — (Ein italienisches Flugzeug) flog am 6. Juli, in der Richtung von Karlstadt her¬ kommend, durch unsere Gegend und erschien nach 5 Uhr nachm. über Laibach, wo es sich über der Stadt, dem Süd- und Staatsbahnhose und dem Aeroplan- fluqplatze bis auf 10 Meter Entfernung niederließ. Als sodann eines unserer Flugzeuge aufstieg, um seine Bewegungen zu begleiten, erhob sich der italienische Äervplan in weite Höhe und flog gegen Auersperg über unser Tal in der Richtung nach Fiume davon. Unser Aeroplan begleitete ihn bis zur Demarkationslinie. Von unseren kompetenten Faktoren wurden gegen solche italienische Willkür¬ akte die nötigen Schritte unternommen. Am nächsten Tage (7. Juli) wurde sodann abermals ein italienisches Flugzeug gesichtet, und zwar über Agram. Sofort stiegen zwei unserer Aeroplane auf zur Verfolgung. Es kam zu einem Luft¬ scharmützel, wobei unsere Flieger den feindlichen Aeroplan mit Gewehrprojektilen überschütteten. Beim Dorfe Zvecevo in Slawonien stürzte der feindliche Aeroplan mit zwei italienischen Offizieren ab, die gefangen genommen wurden. Man brachte die italienischen Fliegeroffiziere nach Vocin und von dort nach Agram. Es dürften dieselben ge¬ wesen zu sein, die auch über Agram gesichtet worden waren und nach dem Luftkampfe mit unseren Fliegern anstatt nach Fiume nach Sla¬ wonien sich verirrt hatten. Man sieht, die italie¬ nische Militärspionage ist eifrig am Werk. — (Sequestrierung des Vermögens von Untertanen feindlicher Staaten.) Der Nationalvertretung in Belgrad ist ein Gesetz¬ entwurf zugegangen, nach welchem das Vermögen von Untertanen feindlicher Staaten unter staatliche Zwangsverwaltung gestellt wird. Bis zur parla¬ mentarischen Erledigung dieses Gesetzes soll die Frage durch eine provisorische Verordnung geregelt werden, die der Thronfolger-Regent Alexander bereits mit seiner Unterschrift genehmigt hat. — (Fallen des Zuckerpreises.) Die Preise der Lebensmittel beginnen im allgemeinen allmählich herabzugehen. Am meisten fallen die Zuckerpreise. In Belgrad rechnet man bereits damit, daß der Zucker bald auf 9 Dinar (36 K) fallen wird. Viele Belgrader Kaufleute, die größere Zuckervorräte haben, erleiden durch das Fallen der Zuckerpreise einen empfindlichen Schaden. — (Fallen der Preise.) Infolge des Rückganges der Viehpreise sind auch die Fleisch¬ preise in Laibach, Cilli, Gottschee usw. ermäßigt worden. — Im allgemeinen ist überhaupt ein allmähliches Zurückgehen der Preise der Lebens¬ mittel und Bedarfsartikel zu bemerken. Auch die Holzpreise sind nicht unbeträchtlich gesunken. Lienfeld. (Für Glocken) haben in Toledo die Lierxselder Rudolf Eppich, Josef Hutter, Josef Kren und Paula Bachmayer 51 Dollar gesammelt. Wir sprechen den Sammlern und den einzelnen Spendern hiefür den herzlichsten Dank aus und hoffen, bald von unserem Kirchturm ein neues Gtockengeläute zu hören! Höttenitz. (Frecher Diebstahl.) Inder Nacht vom 8. auf den 9. Juli wurde dem hiesigen Besitzer Josef Weber Nr. 6 eine schöne, vierjährige neumelkige Kuh aus dem Stalle gestohlen. Der Dieb hat die Kuh entweder über die Kulpa ge¬ trieben oder, was noch wahrscheinlicher ist und worauf einige Spuren Hinweisen, über die Demar¬ kationslinie den Italienern zugeschmuggelt. Trotz angestellter Nachforschung und Verfolgung am 9. Juli konnten die Diebe nicht ausgeforschl werden. Die Täter dürften unter jenen Händlern und Schmugglern aus der Gegend von Prezid zu suchen sein, welche im Vorjahre Kälber über die Grenze in das besetzte Gebiet schmuggelten und denen die Verhältnisse in Haus und Hof des Weber gut bekannt sind. I. Weber erleidet einen Schaden von mindestens 8000 K. — (Trauung.) Am 30. Juni wurde Matth. Primosch Nr. 68 mit Elisabeth Poje Nr. 99 getraut. Primosch war früher durch vier Jahre in russischer Kriegsgefangenschaft. Elisabeth Poje war aber Kriegswitwe. Masern. (Verhängnisvoller Blitz¬ schlag.) Am 30. Juni nachmittags um 2 Uhr entlud sich über Masern ein Ungewitter mit hef¬ tigen Blitzschlägen, von denen einer in das Wirt¬ schaftsgebäude der Besitzersgattin Maria Primosch Nr. 32 fuhr, dieses sofort in Brand setzte und im Stalle, der im Wirtschaftsgebäude unterge¬ bracht war, zwei Kühe tötete. Das Gebäude brannte bis auf das Mauerwerk nieder. Mitver¬ brannt ist die ganze heurige Heuernte. Daß das Feuer auf dieses Gebäude allein beschränkt werden konnte, ist dem Umstande zu verdanken, daß zur¬ zeit des Brandes Windstille herrschte und die Ortsinsassen auf das Sturmzeichen der Glocke von den Feldern heimeilten und tatkräftig zur Löschung des Brandes eingriffen. Der durch den Brand verursachte Schaden ist mit 60.000 K nicht zu hoch beziffert. Die vom Unglücke be¬ troffene Frau ist umsomehr zu bedauern, als sich ihr Gatte Alois Primosch noch immer in Sibirien in Gefangenschaft befindet. Ihr einziger Sohn Alois ist erst voriges Jahr aus der italienischen Gefangenschaft heimgekehrt. Während der ganzen Kriegszeit und bis 1919 mußte die bedauerns¬ werte Frau allein mit ihrer einzigen Tochter die Wirtschaft führen. — (Schrecken über Schrecken!) Die hiesige Bevölkerung kann nicht zur Ruhe kommen. Um Vs l Uhr in der Nacht vom 2. auf den 3. Juli wurden die hiesigen Ortsinsaffen mit dem Rufe aus dem Schlafe geweckt: Feuer! Tatsäch¬ lich brannte lichterloh das Wohnhaus des Be¬ sitzers Johann Tschinkel Nr. 6. Der Brand konnte rasch gelöscht werden. Das Feuer wurde von der irrsinnigen Rosalia Schober gelegt. Kkagenfurt. (Die GottscheerLandsleute) in Kärnten veranstalteten am Sonntag den 13. Juni in Tiffen bei Feldkirchen eine Zusammen¬ kunft. Im Gasthause unseres Landsmannes Franz Hönigmann (Mateisch Franze) strömten sie zu¬ sammen, die Landsleute aus Klagenfurt, Villach, Feldkirchen, Glantschach, Brückl und St. Veit Es waren gegen 50 Personen beisammen und wurde über dieses und jenes in der alten Heimat beraten und gesprochen. Gottscheer Lieder er¬ klangen hier wieder auf dem Kärntner Boden, von wo vielleicht so mancher unserer Ahnen vor einigen hundert Jahren ins Gottscheerland ausge¬ wandert ist. Herr Inspektor S k ubez, Herr Pro¬ fessor Jonke und Herr Schulleiter Zinnecker sprachen goldene Worte vom alten Gottscheer- lande, das uns nun im Auslande so sehr am Herzen liegt. Schmerzlich wurde dieses kleinliche parteiliche Zanken und Streiten in der Heimat empfunden, und bringt ->s den Gottscheern im Auslande keine Freude, wenn sie in diesen Tagen der Not auch noch die Uneinigkeit in der Heimat sehen. Bis in die Abendstunden blieben wir bei¬ sammen und ging es frohgemut dann wieder heim¬ wärts in alle Richtungen; die einen zu Fuß, die anderen mit Rad und andere wieder mit der Eisenbahn. Am 10. Juli ist eine Zusammenkunft in Villach vereinbart worden, daß wir uns so alle kennen lernen und uns zusammenschließen in der Fremde. So pflegen wir Einigkeit und Freund¬ schaft. Tuet dasselbe ihr auf altheimischer Scholle. S. K. Verantwortlicher Schriftleiter C. Erker. — Herausgeber und Verleger Joies Eppich. Buchdruckerei Joies Pavlicek in Gottschee. 7000 Mauerziegel ei« neuer Zsahrwagen und eine Wertheimkafle sind zu verkaufen. Anzufragen: Haus Nr. 44 in Lienfeld. Johann Stalzer in Obrern Nr. 32 verkauft seinen hatöen Aesih bestehend aus einem neugebauten Hause samt Garten. Alois KramarSiL, gewesen 703 Hart St. Brooklyn Isranz Kuppe, gewesen 893 Hart St. Brooklyn abgefahren von New-Dork mit dem Schiffe „Belvedere", welches Mitte Mai 1920 m Triest eingetroffen ist, werden gebeten ihre Adressen wegen einer wichtigen Angelegen¬ heit der Firma Strukel u. Horak, Ljubljana, Kolodvor¬ ska ulica 35, bekanntzugeben. M Kast a Idee? Ich Sin in der MH! K Kerzlichen Hkückwuusch! dem lieben Fräulein Anny Wreßnig zu ihrem L H werten Namensfeste! Fiir treuer Verehrer.