LmlmchnWMtmlg. Nr. 3«. Pränum«rat!o>l«prei«: Im «omptoil ganzj. fi. 11, hlllbj. . iN kr. u. s. ». Insell!»n?ftcmpel jcbc^m. Iü l». 1868. Amtlicher Theil. 3e. k. f. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchstem Handschreiben vom W. Februar d. I. dcn gc» Heimen Ncith und RcichsrathSabgeoroncten Joseph Frei Herrn Lass er von Zollheim zum Statthalter in Tirol und Vorarlberg allergnädigst zu ernennen geruht. Giökra >». i>. Dcr Fiuanzminister hat die zu Küuiggrätz erledigte FinanzbczirksdirectorSstclle dcm Finauzrathc und Fiuauz. bezirtsdircctor zu Agram Wilhelm HabelSbcrger uerliehen. Der Iustizminisler hat eine bcim ^andeSgerichte in Krakau erledigte Kreisgerichtsrathsstellc dein Audrychaucr Bezirlsrichter Alexander Slap a verliehen. Der Iustizminister hat die bei dem Krcisgcrichtc in Neu-Sandec erledigte Staatsanwaltesnbslituteuslcllc dcm Nzcszowcr Krcisgcrichtsadjuncten Karl Pillcr verliehen. Der Iustizminisler hat die l'ti dem Oberlandesge» richte in Innsbruck erledigte Hilfsäulterdirectiousadjnuc-tenstelle dcm dortigen Officialcn Joseph Spcckbachcr verliehen. Nichtaintlicher Theil. Laibach, 12. Februar. Die Wiedereröffnung des Ueichsralhes ist einer bcr hervorragendsten Momente in der politischen Entwicklung Oesterreichs, da sie mit der Wahl des Prä» sidiums und der Begrüßung des neuen parlamentarischen Ministeriums zusammenfällt. Sämmtliche Residenz' organe würdigen die Vcdcntuna dieses Augenblickes, ill dcm sie die Verdienste dcö ncucrwühltcn Präsidenten Mo« riz v. Kaiser fcld uin die Sache dcr constitutionellcn Freiheit und die Inanguriruug des ersten wahrhaft cou-stitutioucllen, weil parlameutarischen Ministeriums gc« bührend hervorheben. DaS Frdbl. sagt in diescr Beziehung : In dem Augenblicke, wo dcr Dualismus versas' sungSmäßig in's ^eben tritt und wo die parlamentarische Regierung als eiuc ucue Gewähr dcS constituliouellcn Fortschrittes begrüßt wurdc, in diesem Momente war dcr Reichsrath moralisch verpflichtet, die höchste parla- mentarische Würde jenem Abgeordneten und Staatsmann entgcgcnzubriugcn, welcher seit Jahren in consequcnter Weise und mit dcr ganzen Macht seines schwungvollen Geistes nnd seiner Beredsamkeit dcm dualistischen Sy' stemc. dcm AliSgleich mit Ungarn nnd der freien con-stitutioncllen Entwicklung am wärmsten das Wort ge» prochen. Herrn v. 5laiserfeld waren sämmtliche Parteien — mit Ausnahme dcr unverändert centralistischcn — diese öffentliche Genugthuung in vielfacher Hinsicht schuldig. Ueber Kaiserfeld'« Ansprache sagt die „Presse": Die Ncdc, mit welcher Kaiscrfcld in seinem ncncn Amte dcbutirtc, war wieder von vollendeter Form mit durchgeistigtem Inhalt. Sie wird in lhrcr edlen Ruhe keine Partei in Oesterreich unangenehm berühren und selbst die Ezechcu müssen zugestehen, daß er ans ihr Vorgehen in dcr allerschonendstcn Wcisc anspielte, mit den Wor» ten: „Wo in dcm Willcn des Monarchen der Wille und der Geist dcr Rcichsvcrtrctung sich abspiegelt, da lann es leine Partei mehr gcbcn, welche sich an den Funda-mentcn cincs so freien Staatswcsen« vergriffe." Dcr Regierung und den Ministern mußte dic Antrittsrede dcS Präsidenten in ganz besonderer Weise willkommen sein. Dic Versicherung: „Wir werden sie unterstützen nnd tragen, die Männer dcr hentigcn Regicruug", aus solchem Munde muß für die Minister von höchstem Werthe fein. - Vcgtc doch dcr Minifler-Präsidcnt Fürst AucrSpcrg in seiner Ncdc das größte Gewicht darauf, daß das Haus dcr Regierung wohlwollendes Vertrauen culgcgcubriugc, uud versicherte cr doch ganz deutlich, daß dic Regierung zn cincm erfolgreichen Wirken dicscS sichc« rcn Stützpuultcs (dcS Vertrauens dcr Volksvertretung) nicht cnlbchrcn löunc. Dic Rcdc dcS Fürsten Aucröpcrg, dic crstc parlamentarische Kundgebung dcs Ministeriums, die offenbar im Ministcrrathc vereinbart worden, ist getränkt mit con-stltnlionellcn Gcdanlcn nnd laun als einc Art Programn, geltcn für die Regierung, die in dcr That kaum eines Programms bedurft hätte. Sic machte unter den Abgeordneten den besten Eindruck nnd ist desselben auch außerhalb dcs Abgcord-uctcuhanses bei allcn aufrichtig constitutioncll Gesinnten gwiß. Das „N. Frdblt." sagt über dic Ansprache: Die Rcdc dcs Ministerpräsidenten, obwohl kurz an Worten, war so inhaltreich, wic sic uicht leicht jemals gehalten wnrdc; sic war cm vollkommenes Programm. Vortrefflich war dcr Satz: „Wcnu der Dualismus nicht der Emhcit dient, so muß cr doch dcr Einigkeit dienen." Diesen Satz wird auch Ungaru bereitwillig anerkennen. Dcm Zusammcuwirlcu dcs Ministeriums und dcs Reichs» ! rathes werden dic wärmsten Worte gewidmet. Neben der voll und hinterhaltslos betonten Freiheit wird aber auch ein unerbittliches Auftreten gegen alles, was sich der ^ ruhigen verfassungsmäßigen Entwicklung des staatlichen ! Lebens entgegenstellen oder dasselbe zu stören versuchen wollte, angekündigt. Wir legen auf diese Ankündigung nicht weniger Gewicht als auf die Zusichcrung der vollen Freiheit, denn daS. was dcr Präsident ein unerbittliches Auftrctcu nennt, gibt auch die Bürgschaft für die Erhaltung dcs constitutioncllen Systems und der Freiheit. Und darum ist dicsc Strenge ebenso constitutionell, denn bcidc Verheißungen wnrzeln im Gesetze und nur im Gesetze. Die Strenge eines Despoten mag sich mit dcm Fluche der Mit und Nachwelt belasten, aber die Strenge des >,onstitulioncttcn Ministers ist eifrige Unterwerfung unter das Gesetz und unbeugsamer Gehorsam gegen dic Pflicht. Schon hat dic feierliche Stunde der geistigen Umarmung dcs Abgeord»eteuhauscs und des Ministeriums ihre Früchte getragen. Durch das ganze HauS geht dcr fcierlichc Entschluß, bereitwillig jedes Opfcr zu bringen, um die neue Acra vor allem durch fiuauzicllc Ordnung lebenskräftig zu machen; ferner mit größter Veschlcnnigung die Verbesserungen durchzuführen, welche in allen Zweigen dcS Ministeriums vorbereitet werden, damit Freunde und Feinde dcs parlamentarischen Systems dcsscn Fruchtbarkeit und Kraft baldigst erkennen sollen. 71. Sitzung des Abgeordnetcnhauscl vom 11. Februar. Auf ocr Mlnistcrbaul.- Ihre Excellenzen die Herren Minister Fürst AuerSperg, Graf Taäffe, Dr. Gistra. Ritter v. Hafner, Dr. Herbst, Graf Potocli, Dr. Bcrger. Präsident Dr. v. Kaiserfeld eröffnet die Sitzung um W Uhr l5) Min. Das Protokoll dcr letzten Sitzung wird vorgelesen und genehmigt. Dic Wahl dcr Schriftführer ergab folgendes Resultat. Von 109 Stimmen wurden gewühlt.- Kotz, Zcdtwitz, Klier, GuSzalewicz, Greuter, Seiffertitz, Dienstl, Rogawsti. Dic eingelaufcuen Petitionen werden den betreffenden Ausschüssen zugewiesen. Sc. Excellenz Miuister deS Innern Dr. Gistra beantwortet hierauf die von dcm Abg. Kuranda und Genofsen in dcr gestrigen Sitzung eingebrachte Interpellation betreffs der von der n. ö. Statthalterci angcorduetcu Sistirung des Beschlusses dcs Wiener Ge- lsemllt'lml. Deitra'ge zur Landeskunde Krams. Dle biöhrriam Höhenbcstimmullsscn und dic sonstia.cn naturwlssenschastlichen Erforschungen dcö Triglau." s^ >^^>?" lcbhaftcu allgemeinen Theilnahme, deren sich des Malers Pcruhart Triglau Panorama wäh, "" Wuer Ausstellung in Vaibach erfrcntc, dürste cs V" ^ ' /"" l" bci ciucr solchen Excursion im nur /" !?""'' ^ wcrdcu dcmuach im Nachfolgenden schaw? ^'Nlau-Erstcigllugcu berührt, dic cin wissen^ ristis^'^'ultat wbsichtlgtcu, währcud dic bloö tou dic ^,.."' "lltuntcr schr anregenden Bcschrcibuugcu, wclchc "'")r l^""?"?"ur außerdem aufweint, al.. ohuchi, D «/ "dcrqaugcn werden. ^ ,^ "-Name dicsco BcrM erscheint zum crstcn malc^ in der ^loriancic'schcu iul ^ahrc 1744 erschienenen gro< ßen ^iartc itraiu^. Eine dcm m(M5 'I't'i^lou bcigcscl^tc lateinische Notiz gibt dessen vcrticalc Höhe über dem Vai. bachcr Horizonte mit 1.'!'.»!> Pariser ^lästern a». Flo-riancic soll dicsc trMiwmctrijchc Messung auf dcm Vai bacher Felde unttclst cincö Astrolabiums ausgeführt haben. Nach der neuesten Eisenbahn-Nivclliruug beträgt die See-höhe dco Bahnhofes zu ^aibach l)b() Wiener Fuß, wcuu man dicsc zu der vorigen auf gleiches Maß rcdncirtcu addirt, so ergibt sich für den Triglau dic absolute Höhc von <.'l')75).^ Wicurr Fuß, also beiläufig 5,00 Fuß mehr als „ach dcn ncucstcn Messungen, immerhin cin schätz bares trigonometrisches Resultat aus ciucr Periode, in der dcm trainischcu Topographen tcinc Mcßinstrnmcutc mit so feiner Thciluug zu Gebote stauben, wic sic die jetzige Technik für geodätische Zwecke liefert. Wesentliche Verdienste um die topographische und uaturhiswrisckc 5tcuuwiß dcr Triglau Gruppe erwarben sich dic Brüder Karl und Sigmund Zoys. Ersterer, cin eifriger Botaniker, dein zu Ehrcu die auf dcn julischcn Alpcn und itarawanten vorloinincndcu Pstanzcnartcn <'ln»i.!u»ilu /^ii und Vü>l!> /o^ü von Wulfe» bc "aunt wurden, Ucß in Bclopoljc, dcr höchstcu Alpcutrift ""l Fuße dcs Triglau, ciuc Alpcuhütlc bauen, wo cr den Sommer übcr längere Zeit sich aufzuhallen pflegte, um von dort ans Excurswncn ans die benachbarten Hoch-slipfcl zu nntcruchmcn. Die Tagebücher übcr die vou ihm und seinen Pflanzcusainmlcrn gemachten Ausbeuten befinden fich iin Vaibachcr Muscun,. Signlund Zoys, als Mineralog berühmt, war durch i dic aus den Hochplatcaux der Wochcmer Alpen betriebe urn ^zohnciicrzbauc zur gcoguoslischcn Unlcrsnchuug dcr > angrenzende,! Triglan Klette geleilet worden. Hiczu lam ! noch dcr Umstand, daß um die sicbcuzigcr Jahre dcs vorigcu Iahrhuudcrtcs dic qcoguostischc Erforschung KrainS durch Professor Ballhnsar Hacquct geschah und dic Äc gchuug dcr Wochcincr Alpen durch diesen vielgereisten Naturforscher in naher Aussicht stand. ZoyS setzte alles daran, um mit Hilfe lühuer Bergsteiger rincn Weg alls dcn bis dahin noch unvetrctcncn Triglaugipfcl ausfindig zn machcn, uud dcm gelehrten Forscher dcn Zugang zu crmöglichcu. Die vou Zoys über die ersten Triglau Ersteigun^ gen hinterlassenen Notizen wurden von Professor Fr. X. Richter in sciucm Anfsatzc: „Dic Wochcin," im „Illy-rischcn Blatte" von, Jahre 1^21 veröffentlicht. Haequet lam bci dcr ersten Bcreisung im Jahre 1777 nnr auf dcn kleinen Triglau. Die daselbst ge^ inachtcn gcoguuslischcu Beobachtungen sind im ersten Bande dcr <>5vcwl»rnnti» iillwrll« mun<>n>, lernu. tz»lun l>wl «nl»limi^! vsi,w«liu<' m!dn'» »crenu» l>l'^»i^t, lUsi„f' «imu! rar«« U8t,ou<,ll<, Iloi,',^^ I''!»!-», tu<»!>! . . . i.hicr wu dcv Triglau jein Haupt in dir hohrn Wollrn erhebet, Wrlchlllci (haben aus drr ^»iatur Vcrtstätte erblick' ich! Wir rr erhaben emporragt, Wind und Uegcn verachtend. Heileren VlicleS rulhiillt er zugleich dir srltrncn Scl)i>l)r ^loreii!?.',..) ^ln dcr AbbildUllg wird eine linls nom Hauptgipfel stehende Fclsluppc als tlciucr Triglau („'«Ii 'I^iov) bezeichnet, durchaus nicht ilbcrcmstimmcud ",it dcr ,n dcr Wochciu üblichen Bezeichnung, wo mau dcm rechts vom 272 meindcrathes in Bezug auf die Erweiteruug des Wahlrechte« in den Gcmeinderath in folgender Weise: „Ich habe die Ehre, auf Grund der im Minister-rathe principiell festgestellten Auffassung dcr Frage, die Interpellation als in mein Nessort gehörig mit Folgen« dem zu beantworten. Der Artikel 4 des bezüglichen Staatsgrundgcsctzes erweitert da« Wahlrecht in den Gc-mcindcn, und cS trat die Frage heran, ob diese Bestim« mung unmittelbar zur Anwendung zu kommen habe oder noch irgend cincs Actes bedürfe, um dicsc Anwendung eintreten zu lassen. ^ Die kaiserliche Regierung war dcr Ansicht, daß die! Einführung dieses grundgesetzlich uud principiell festge-stellten Rechtes durch die Landesgesctzgebung zu erfolgen habe, und zwar aus folgenden Gründen: ! Nach dent Ausschußbcrichte, welcher dcr Berathung über das bezügliche Grundgesetz vorausgeschickt worden ist, sprach dcr Ausschuß aus: „es sei keine Bcschrän^ lung, sondern geradezu die Erweiterung der Landesauto-! nomic, welche durch dcn im Art. 4 aufgestellten Grund- > satz angebahnt werden soll, und cs bleibt" — heißt cs! dort wörtlich — „selbstverständlich, daß dies-, falls bestch cn de L a ndes gesctzc n ur imWegc! der Landc«gcsctzgcbuug abgeändert werde u lönnen." Verfolgt man die Rcdcn in der Generaldebatte in dcr 32. uud 33. Sitzung des Abgeordnetenhauses an^ 8. uud 9. October des abgelaufenen Jahres, so stellt ^ es sich heraus, daß die Redner in dcr Generaldebatte,! welche diesen Gegenstand berührt haben, diese Anschau-ung dcö Ausschusses durchwegs zu der ihrigen gemacht haben. Es hat im Verlaufe der Debatte weiter der Herr Abg. Dr. Leonardi laut dcs stenographischen Proto-tolles l'''^> 802 Folgendes gesagt: „Um übrigens alle Zwclfel darüber zu beseitigen, «ls ob man durch die-scs Grundgesetz auch die gegenwärtig ucstchcudcn Lan» dcsgcsctzc habe bcscitigcn wollen, möchte ich, trotzdem der Ausschuß in seiner Bcgrüudung ausdrücklich bemerkt hat, cs sci selbstverständlich, daß dic dicsfalls bcsteh:u« den Landesgesetze nur im Wege der LaudcSgcsctzgebung abgeändert wcrdcn können, daß ein darauf abzielender Beisatz im Art. 4 aufgenommcn werde." Und cr for« mulirte hieran anknüpfend cincn Antrag: „Ich bcan« Nage zu Art. 4 ciue neue Alinea des Inhaltes: „Die diesfalle besichcudcu Landcsgcsctzc könncu nur im Wcgc dcr Landcsgcsctzgcbnng abgeändert werden." Der Herr Berichterstatter dcs Ausschusses erklärte bezüglich dieses Antrages des Herrn Dr. Lconardi: „Gegen den dritten Antrag aber, hicr in die Grundrechte aufzunehmen, daß bestehende Landesgcsctzc nur im Wcgc dcr Landcsgcsctzgebuug abgeändert werden tönncn, müßte ich im Namen des Ausschusses Einsprache erheben, da ein solcher Beisatz einerseits selbstverständlich und an> dcrerseits in dcn speciellen Inhalt dcr Grundrechte nicht gehörig ist," Da bei der Auffassung und Anwendung cincs Gesetzes dic Motive desselben jederzeit ihre Mltuug habcu und da namentlich nach Discussion in öffentlichen An-gelegenhcitcn dic geäußerten Anschauungen derjenigen Personen, wclchc an der Gesetzgebung Theil nehmen, bei Zustcmdcbringung dcs Gesetzes ein nicht außcr Acht zu lassender Factor für dic Auffassung nnd Anwendung des erlassenen Gesetzes sind, so glaubte schon hicuach die Regierung die früher von mir ausgesprochene Ansicht als die richtige aufstellen zu lönnen. Die diesfälligcn Bestimmungen derselben sind in demselben Lande oft sehr auscinandcrgchend, und eS würde nicht zu vermeiden sein, daß, wenn nicht im Wege der Landcsgcsetzgcbung die Eoneordanz der Grund« bcsllmmungen in den einzelnen Gemcindcordnungcn und Statuten durchgeführt würde, große Differenzen in der Durchführung der bezügliche» Gesetze vvrlommen würden, die wahrhaftig mcht zu einem gedeihlichen Gcmcindc-leben führen könnten. Dazu kommt, daß dic ältcrcn Ge-mcindcstatutcn dcn Begriff ..Gemeindcgcnosscn" gar nicht kennen und daß festhaltend an der entgegengesetzten Auffassung, daß es an dcr Gemeinde allein wäre, oas bc-züglichc Staatsgruudgesctz in Wirksamkeit zu setzen, Per« sonen das Wahlrecht in dcr Gemeinde üben würden, welche nicht blos begrifflich der Gemeinde gar nicht zn-gehörcn, sondern einfach als Fremde geseylich bezeichnet erscheinen. Es kommt ferner dazu, daß derlei Personen, trotz dcS Rechtes, in dcr Gemeinde zu wählen, nicht zu dcn Landtagen nnd dem Rcichsrathc wählen könnten, weil die Landesgcsctzgcbungcu die Berechtigung dcS acti« vcn und passiven Wahlrechtes zum Landtage durchwegs an die der Gemeindcllngchörigkcit knüpfen. (öS mußte dahcr, dcu Blick auf die Gesammtheit der Gesetzgebung gerichtet, ich möchte sagen, auch aus administrativen Rücksichten, jener Auslegung über die Auffassung dcs Art. 4 beigetrctcn werden, welche ich im Namen dcr Regierung ausgesprochen habe. In Anwendung dicscr Auffassung auf den vorliegenden Fall übergehend, habe ich zu bemerken, daß der Wiener Gemeinde-rath in einer Ausschreibung vom 2. Februar 186« in unmittelbarer Anwendung des Art. 4 dcS Staatsgrund-gcsetzcs vom 21. December 1807 die Wählerlisten ocr« faßt und dic Bevölkerung zu Reclamations gegen die verfaßten Wählerlisten mit dcr Alisicht aufgefordert hat, bei der nächsten Wahl für dcn Gcmcindcrath von Wien auf Grundlage dicscr neu verfaßten und erweiterten Wählerlisten dic Wahl voruchmeu zu lassen. Dazu tommt weiter, daß n, der österreichischen Gesetzgebung das PräccdcuS vorliegt, wic durch dic Factorcn der Neichssscsetzgcbnng festgestellte Gruudsätze in die Gc-meiudegcsctzgebung cbcn nur durch die Landtage selbst übertragen wcrdcn tönncn und übertragen wordcu sind. Schon nach dcr auf Grnnd dcs Patentes vom 26. Februar 18t!11^ tlü^I. llcinc dcrsclbcn taln in Scopoli's Flora Krams vor. Doch stellte cs sich hcrans, daß bis auf die zweite Art die übrigen schon von anderen Alpcncn'pfcln bekannt uud von dcu Botaui-kcrn bcrcits beschrieben worden waren. Daher haben sich die Hacquct'schcn Namen in die Florcu uicht ciugc-bürgcrt, ^uud sciuc für dcu Triglau allcrdiugs charaktcri-stifchcn Pflauzcu heißen nunmehr: l^lcnticU^i imliric^ ?r., 8c>)'6i'a, Ilv^erillisolili, ^iN., I^ritrisilnnm nn'uni l^0l>r., I'otontlllu, oitiäu, I^. Das Interesse, das jener originelle Natnrforschcr an dem Triawn uahni, bcwvss ihn zur Abfassung einer für das größere Publicum bestimmten Abhandlung, sic erschien unter dcm Titel: „Hacqncts mineralogisch-botanische Lustrcisc uou dem Berg Tcrgluu iu itrain znm Berg Glöckner in Tirol" im ersten Theile dcr Schriften dcr Berlinischen Gesellschaft naturforschendcr Freunde vom I. 1781; eine zweite vermehrte Auflage, die zugleich ciue Abbildung des Großglockncrs enthält, kam im Jahre 1783 iu Wien heraus. Die dcn Triglau betreffenden Notizen rcproducircn im wesentlichen das in dcn beide» oben gedachten Werken enthaltene oryctognostischc und botanische Matcrialc. Von dcn Triglancrstcigungen zu Ende des vorige" Iahrhuudcrtcö warcu jene dcs Obcrhutmanns Scherounit in dcn Jahren 17W und 17<.)2 zur Feststellung sännnt' lichcr Hochspitzcn dcr Wochcincr Alpen mittelst Visirunsscn untcrnoinmcn worden; lcidcr finden sich hierüber kci»t Vcrichtc vor. Valentin Stanig, dcsscn Ersteigung dcs Trigla^ am 23. Scpwnbcr 1808 von ihm selbst beschrieben i" den Blättern aus Kram, Jahrg. i85>7Nr. 1!), erschicilc" ist, gibt an, ciuc barometrische Äicssnng auf dem Gipst gemacht zu habcn, doch sind die näheren Daten nirgend verzeichnet. . . Der Präger Botaniker Sicber fand nach clnc Zoyö'schcn Nol'i; an, 23. Juli 1812 um 10 Uhr Vo^ mittags auf dcm höchstcu Gipfel cincu Baromctcrsta von 20 Zoll 2.^ P. Linien, woraus er die Höhe ° Berges übcr Wochciucr - Fcistri; mit 1157.,,, ^Hc oder 713«; Wiener Fnß berechnete. Da die Th^ ^, der Wocheiu 15)4<> Fuß übcr dcm Meeresspiegel cpctt ist, so ergäbe sich uach Sicbcr die Triglauhöhc 8730 W. F. (Schluß solgl.) ^