Mbllcher Zeitung. Nr. 14«. Pränumerationspreis: Im Comptoir ganzj. st. ll, halbj. si. 5..5.O. ssür dic Zust»,'U»n,i ius Hau» l>>Ubj.5><»lv. Mit b^» ^oft gaozj.st, 15,, H.Ubj. fl. 7.5,». Dolllierstlig, 28. Inlli Insertl onsgebilhr bis l0 Zeilen: Imal «0 lr., xm. «l> l?.. .'»n. i f>.; sonst pi. Zcile i,n.«lr., »m. 8lr., 3u>. lü lr. u. s. w. Inserlionilstempcl icdc«m.30li. 18««. gmllissM Theil. Sc k l Apostolische Majestät haben mit Allcr-höchstcul Handschreiben vom 2i'>, Inni d. I. den ^au-dcöcl es von Schlesien Hermann Frclhcrru uou Plllcrs-dors in dcn zeitlichen Ruhestand zn versetzen nnd den weiter der Slallhaltcreiconnnission in Kratan yosrath August Niller von Merll zum Vandcochcf von ^chlc-sicn' nllcrgnädigst zn ernennen geruht. Sc l k Apostolische Majestät haben mit Aller-höchster Entschließung vom 21. Ii.ni d. I. dem Vi^ director dcr ^ilfi<ämtcr des Staati. Verzeichnis! l,,,. olncrl'iclcn wegen Uebernahme von ^ rw'undctcn nnd rccouualcöccutcu Mili' tärs in die Pr ivatpflcgc: Leopold Holschcuar, Traiteur in der Tirnaucr Kaserne, übernimmt 1 Soldaten; Franz Kurz v. Goldenstem, akademischer Maler, 2 S.; Ferdinand Mahr, Director der Han-dclslehranswlt in Laibach, 0 S.; Graf Josef Auerspcrg, Herrsckastsbcsijler in Sonncgg bei Laibach, 5 S.: Dr. Lud° wig Nitter v. Gutmannsthal'Vcnvenutli, Hcrrschaftöbesi^cr im Schloh Hotemcsch bei Nalschach, 0 S. oder 0 Ojficicre: Fiedrich Prodnigg, Papiersabritsbcsil;er in Nivic bei Ralschach, 4 S.: Nndols Freiherr V. Apfaltrern, l. l. Kämmerer nnd ^ Major in der Armee, in Grünhof dci Littai 4 O. u. 4 S.; 27 Bescher in der Stadt Lack (bereits frülier durch die Zei< tung namhaft abmacht) übernehmen in Lacl ';5 5.: Anton Freiherr v. Zois, Herrschastsbcsiker in Egg Aczirl Krain-dura, 10 S.; Victor Nuaid, Gewert und Herrschaft>?bcsil,e7 in Sava bei Ahling, Vezirt Nadmannödorf, 4 S.: verlchie. dene Parteien in Nudolfswerlh übernehmen 1 O. n. il^l S.: Dr. Josef Savinschcg, Herrschaftsbcsitzer in Mtlling -i S.: Graf^Lanthieri, Herrscbastsbcsitzcr in Wippach, im Schlosse Slapp 4 O.; Anton Graf Kottulinslu, l. l. pens. Major und Comthur des Iohannitcr Ritterordens, im Schlosse Com^ wcnda St. Peter bei Stein 3 S.: Johann Fink, Pfarrdc« chant 2 S.; Johann Kccel, Handelsmann, 4 S., Wilhelm v Nöder, Vezirlsuorstchcr, '2 S., Dr. Moritz Gauster, l. l. Tistriclspdysiter, 1 E., Josef Rode, Wirth, 2 S., Johann Dcbevc, Postmeister, 2 S., Josef VanoZ, Kaffcesieder, 1 S., Gcorc, Gollenver, Bürgermeister, 1 S., Ignaz Fayenz, Ae-zirtZamtstanzellist, 1 S., Iatob Iglitsch, Wirth, 1 S., und Barbara Fröhlich, Wirthin, 1 S., (alle 11 in Stein): Alois Praschmtar Nealitätendesiber in Münkcndorf, Bezirl Stein, l S.; VUch^l Starre, Gntsbesll;er in Mannsburg, 2 S. Dcm Herrn Bürgermeister wurde übergeben siir das Alpenjäger corps von Herrn Valentin 5kri5per 20 fl. ______ Veitrage für den Frauenvercin: Herr Lambert Luclmann, Präsident der Handelskammer, fammt Familie 100 fl.; Herr Martin Pajt, Pfarrer ,von Mariafcld, 10 fl.; Herr Anton Samassa 25 fl.: Frl. Auguste Veftel aus ihrer eigenen Sparbüchse 1 Guldenstück in Silber: Frau Therese u. Luschin, t. k. Landesgerichts-,präsidenten?gattin, 10 sl. ü. W., dann 2 Pfd. 5 Loth feine !(5harpie, 2K Stück 4 Ellen lange Lcmwandbinden, 12 Stück dreieckige Tücher, 12 Stück Äruslomden, 30 Stück ganze nnd ^50 Stück halbe Kompressen i von einer ungenannten Wohlthäterin 5 Stück Flanelldmdcn: vom Herrn Oberstabsarzt Dr. Malfatti 12 Stück Nothhcnlbcn: von Fran Fran« !zi§ta Iugoviz an^ Strasisch bei. Stück lciucne Vmdcn, 15» Brust-binden, 12 Hemden, 0 Untcrzichhoscn, 4 Badschwämme, 10 lFllcn Flanellbindcn, 5)'^ Psd. geordnete Charpie; von einer ungenannten Wohlthäterin 4'/2 Psd. Vcrbandstücke: von der Spinnsabril in Laibach l^4 Glen Cottonina und 4 Psd. Baxmwollcharpie: von einer ungenannten Wohlthäterin 5, Stück blccherne Kannen zur (5'innchtung der Verbandtorbe, ^ (i Paar Tuchschuhe, ein Carton mit Verbandstückcn im Ge» Wichte von '.> Pfd.; von der Zwangsarbeit>?anslalt 5>^ Psd. Charpie,- von der Frau Baronin Marianne Zois die An» fcrligunghlostcn von 10 Hemden; von Ihrer Excellenz der Frau VereinZuorsteherin 5 Wundspril;en, 5 Stück Schecrcn, 5) Pinzetten, l» Stück englische Leinwand zur Einrichtung der Verbandlörbc: scriler haben Ihre d'^ellenz die Htalhia>3 Suppanz 50 lr.: Leopold Nranc^50 lr.: Johann l Schiffrcr 1 fl.; M. V. 50 kr.: Hcrovnig 30 lr.: , I. Schumi 1 fl.: O. Schumi 40 lr.: A- Pelto > 30 lr.: K. Gülzl 50 tr.: Mareniic 2 fl.: V. N. ! 1 fl.: I, Mocnig 20 lr.: M. Pirc 3 fl.: Franz ^ Bercic 50 lr.: Zellcr 50 tr.: A. Kalker U0 lr.: Franz Globocnik 1 fl.; Mathias Potocnit 1st.; ^ Max Fock 1 fl.: Leopold Martic 50 lr.: Fideliö , Krcuzberger 70 kr.: I. Schmid 40 tr.; Slaller 20 lr.: Johann Ifcräeg 1 fl.; Ahcin 40 lr.; Michael Pccnit 1 fl.; Kronncr 30 lr.: I. N. Pollat 70 lr.: Ant. Windischer 30 tr.; Ecaria 5 st.: Franz Omcrsa 5 fl.; Ant. Nosch 1 fl. I Suppanz 30 lr.: Iofcf Egartner 20 kr.; Konz ' 30 tr.; I. Novat 40 lr.; P. T. 1 st.; Sparaiz l 40 lr.: G. Puhar 25 lr.; H. SiroUa 20 tr.: Sajovic 1 fl. ; L. Krcuzbcrger 40 tr. 1 Ignaz Nubeznit 20 lr.: Noßmann 1 st.; Picmonteser ' , 1 fl.; F. Ieran 30 lr.; M. S. 50 tr.; F. Koß 50 lr.; F. Proj 30 tr.; G. Klinar 20 kr.: Prevc 1 fl. 50 tr.: 3lvap 2 fl.: W. H. 20 tr.: Floder 50 lr.: F. Sch. 1 st.: Carl Florian 5 st.; Obreter 20 tr.: Martin Cibaset 20 lr.: Bar. Iermanu 20 tr.: Franz Dolenc 1 st.; Derbitsch 5 fl.; W. Killer 1 st.: V. NoZmcmn 42 tr.: Otorn 20 lr.: Icöe 40 lr.: Koch 1 fl.; C. Pleiweisi 1 fl.: F. Pippan 1 fl.: 2. M. 30 lr.; Gregor Dolschein 1st.! F. Maudelc 30 lr. 1 Leopold Iugovic 4 fl.: Andreas Treber 00 kr.: Michael Hafner 50 lr.; Georg Saveru 1 st. 50 kr.;___________ Fürtrag . . 173 36 ! Uebertrag . . l7« 3<; ' I.Cernic 30 lr.: Michael Puher 1 fl. 25 lr.: Murgl 2 sl.; Carl Pez 1 st.: Iabornigg 1 st.: Nicolaus Moos 1 st.: Josef Loler 1 fl.: Va> lenlin Prcäern 1 fl.: Anton Walland 1 fl.: Iohanu 3iep. Loter 1 st.: Richard Murgel 1 sl.: ! I. I. 4 lr.: Nicolaus Schemerl 4 sl.: Josef ! Grimm 1 st.; Leopold Eggenberger 50 lr.; ! Simon Prettner 50 lr.: vom He>rrn Generalmajor v. Nott<> .... 10 — dnrch das lübl. Comptoir der „Laib. Ztg." . 28 — vom Herrn Joses Grasen V. Auersperg . . 100 — „ „ Johann Pajl, t. t. Äezirlshauplm. 5 — durch das h. t. k. Landcspräsidium vom Herrn Joses Nudesch.........70 — von Sr. Excellenz dem Herrn Grafen Haugwil!, L.-Komthur des hohen D.-N.-O. im Namen der Commenda in Krain......500 — vom Personale des l. t. Kreisgcrichtcs in 3tu- dols^wcrth die snbfcribirten.....26 — hiezu aus dem 0. Verzeichnisse . . . .4093 — zusammen . .5012 36 bar und 3100 st. in 5perc. Staatöschuldvcrschreibungen. Ferner wurden vom Handelsmanne Herrn A. I. Fischer für die angeworbenen Freiwilligen 50 Stück diverse Cocarden im Werthe vou 10 sl. unentgeltlich beigestellt. Im Comptoir dcr „? aibachc r Zeit n u g" ist cingcgcma.cn: st. lr. Vom Herrn Ignaz Arenze...... 5 — ^ „ Primus Hudoveruig .... 20 — „ „ Heinrich Khun...... 5 — „ Georg Volz....... 5 — „ „ Josef Hudabiunig..... 2 — „ „ Äiedl Nitter von Naitenfclö, k. t. , Staatsbnchhaller..... 5 — ', „ .. W. Mayer, Apotheker . . . . 10 — ^ zusammen . . 52 — Laibach, 28. Juni. Dic prcnsüschc Wirthschaft in Hannover, Kiirhcssm und Sachsen ist in jcdcin dieser Länder verschieden. Dort wurden dic Mimslcr abgesetzt und die ganze Regie-nmliösscwalt von dcu preußischen Generalen übernommen. In iknrhcsscn stellt General Acycr Aenderungen in dei» bisherigen Verfassungcjznstälidcn in nahe Aussicht. In Sachsen dagegen flingirt nicht nnr die von König Iohaun cingcschtc Bcrwallungs - Commission fort, sondern hat auch mit dem preußischen Civilconimissär ein Ucbcrcin« lommcn abgeschlossen, wonach leine sächsischen NcgicrungS-casscn mehr niit Beschlag bclcgt wcrdcu, — daß Acte der Gewaltthätigkeit, ja der Plünderung vou Seite der Preußen in Dresden vorlamcn, sagt daS „Dresdener ! Journal" fast mit dircctcn Worten. Am gewaltthätig« ! sten verführt man abcr jcdcufallö in Cassel. Daselbst ! wnrdc am 20. d. M. vom General Acyer cine Art Alinistcrinm eingesetzt, indem er, nach Entfernung der Minister, dic bisherigen Referenten znr Fortführung der Geschäfte beauftragt hat. AufaugS haben sich dieselben zwar eutschicdcn geweigert, allein schließlich der Gewalt uachgegcbcu, so daß augenblicklich leine Unterbrechung > oder Störung stattfinden wird. Dic vormaligen Minister haben, wic dic „Köln. Ztg." meldet, sich den ergangcuen Verboten gefugt; nur der Kriegsminister von Mcycr« fcld, dcr eiuc Art Urfehde gegen Preußen geloben sollte, hat sich geweigert und ist sofort nach der Festung Minden abgeführt worden. Dcr Kurfürst selbst wirb auf WilhellnShöhe bewacht, und zwar seit Kurzem so scharf, daß ciuc kricgögcfänglichc Festnahme beabsichtigt zu sciu scheint. Oesterreichs Rechte aus Venedig. G Wien, 22. Inni. „In diplomatischen Confe« rcnzen, die abgehalten werden, chc dcr Krieg jede fril-hcre Verbindlichkeit aufgehoben hat, mnü angenommen werden, daß das öffentliche europäische Nccht und dem« gemäß die Vertrage als natürlicher AllSgaligSplmlt dio neu." Mit diesen Worten hat dic östcrr. Regierung vor wenigen Tagen die Einladung znr Beschickung einer Confcrcnz, auf welcher ihr dic Mtrctuug Venedigs zu-gemuthet werden wollte, in klarer und würdevoller Weise beantwortet. War Oesterreich berechtigt, diese Sprache zu fnhrcu? In dcr That; weil cs im Rechte war uud ist, und von dicscm Ncchtc nicht lasscu kann, daS iu dcn Verträgen von Lcobcn und Campo Formio bis zu dem 992 Züricher Tractate 1859 verbrieft erscheint.*) Die Lom-dardic war cm al reich geführt hatte, nnd daß mir der gerechte Feind im Ncchlc fein lauu, wenn er feinen Sieg über den Geg-ncr dazu benutzt, Gcbictsablrctuugm von deinsclbcn zn verlangen. Die Verlrägc von 1.^15 besiegelten aber auf's Neue Oesterreichs Recht auf seinen B^fitzstand in Italien. Die rcvolntionäien Er^igiusse von 15?2I und 1>>30 in Mittel« und Untcrilalien ließen das loindardisch'venelill ! nischc Königreich unberührt uud Oesterreich blieb bis zum Jahre 1<^48 in ungestörten« Besitze demselben. ^Ins Grün den dcr Opportnnilät, der Nützlichkeit, im Interesse des europäischen Friedens, im angeblichen Interesse der ital Nationalität - ^ in dcr That aber zu Gnnsten revoln« tiouarcr Principien, znln Zwecke der Befestigung des französischen Einslnsscs in Italicn, dcr Befriedigung des Ehrgeizes Victor (^nnnncls und dcr völligen Vernichtung dcr weltliche» Souvcränctät des Papstes verlangt man von Oesterreich den Bericht a>lf seinen ital. Besitz nnd man möchte die letzte Spur dcr östcrr. Herrschaft auf ital. Bodcu ucruichlcu. Zu diesen, Zwecke ruft man nach Abschaffung dcr Perträge von 1815, als wären sie die einzige Rechtfertigung und dev einzige Ncchtstitcl, welchen Ocstsrrcich für seinen it^l. Besitzstand ausznwci-sen hat. Merkwürdiger Weise verschließt man aber dabei sein Auge vor dcr Thaisache, daß diese Verträge uou 18 ll> nicht Oesterreich allem, sondern auch Frankreich und England in den Besitz italienischer Territorien gebracht haben, denn dcr neueste Nechtotilel, auf welchcu sich Frautrcich für den Besitz von Corsica uud Euglaud für den Besitz von Malta berufen lann, ist eben nur in den Verträgen von 1815 zu finden. Allein noch mehr! Verdankt nicht Sardinien denselben Verträgen, zn deren Vcrabschcuung es sich durch sciu Büuduiß mit Frankreich verpflichtet, dcueu cs auf Geheiß dcr Nerw< lntion llüucrsöi)nlichcn Haß geschworen - verdankt es ihueu nicht den Besitz dcr ehemaligen Ncpliblik Genua, welche von ihrem neuen Untcrthancnverhältnissc zn Sardinien nichts weniger als entzückt ist? Niemand uud am wenigsten Oesterreich denkt daran, Sardinien dcu Besitz von Gcuua, Frankreich den Besitz von Corsica oder England den Besitz von Malta stieilig zn machen, denn Oesterreich achtet die Verträge. Und wenngleich dicscjRcichc die erwähnten Territorien auf Grnnd dcr Vertrage von 1815 besitzen, wenngleich dcr Haß und dcr Abscheu Frankreichs und Sardiniens gegen diese Vcr< träge groß sciu mag, so weit geht er doch nicht — daß sie sich dadnrch bestimmen ließen, sich dcs Gebietes zn entäußern, das sie auf Gruud der Verträge von 1815 heute noch bcsitzcu. Womit will man nun aber, fragcu wir vor ganz Enropa, die Zumuthung rechtfertigen, daß gerade Oesterreich sich seines italienischen Besitzstandes ent« änßcrn soll, welchen ihm doch die Verträge von 1815 nicht erst gegeben, sondern nnr anf's Neue bestätigt ha» ben? In dcr That, die Revolution, welche kein Rcchl uud leinen Vertrag rcspcctirt, hat große Fortschritte gemacht, nm endlich znrüclgedrängt uud vernichtet zu wer« dcn. Victor Cmanncl, dcr in Folge dcr Abdankung seines Vaters Karl Albert nach der Schlacht von Nouara dcn Thron bestieg, ließ sich mit der Revolution in ein tiefes Bündniß ein uud uulcihiclt mit ihrer Hilfe ciuc nnnn« tcrbrocheuc Agitation gegen die östcrr. Herrschaft in Italien , welche nach nnd nach dcm französischen Einflüsse anf der italienischen Halbinsel einen immer weiteren Spielranm gewährte. Die nationale Revolution im Bunde mit Victor Emanncl verschmähte cs nicht, dic Hilfe Frankreichs zur Erreichung ihrer revolutionären nnd chr< öeizinM Ziele anzurufcu uud diese Hilfe selbst durch Abtretung italienischer Gcbictsthcilc an Frankreich zu crlau« sen. Im italicuischcu Kriege von 1859 griffen die Fran« zofen nud Sardcn vereint den östcrrcichifchen Besitzstand in Italien au; das Resultat dieses abscheulichen Angriffes war dcr Züricher Vertrag und dcr Verlust der Lombardic. Allcin in eben diesem Züricher Vertrage vom 20. November 185)9 wird Oesterreich neuerdings der Besitz Venedigs sammt dcm Festungsviereck garantirt uud zu dcn viclcu Ncchlötitcln auf dieses Land tin neuer hinzugefügt. Oesterreich strebt nach keinen Eroberungen, cs gelüstet ihm nicht nach fremdcu Gute; allein, was es recht, uud vertragsmäßig besitzt nud erworben hat, das wird cs auch mit all seiner Macht schützen. Oesterreichs Friedensliebe ist belauut, so bekannt, als daß es *) „Oesterreichs Ncchl auf Venedig", dargrlhau aus den Verträgen von Leobcu bis ZIlnch. Wicn 1M>. im Interesse dcr Freiheit und der geistigen und materiellen Wohlfahrt friedcnSbcdürftig ist; allein, reich an Ehren uud Siegen steht cs auf sciucm Rechte uud hält es unter fciuer Würde, mit einer schäm» nnd rechtlosen Nützlichtcitspolilit zu pactircu. Darum faßt Oesterreich, dcm man scinc wolilcriuorbenen Güter entreißen will, die Waffen, die man ihn» aufgedrungen, mit fcstcr Hand, nm daö Recht und die Gerechtigkeit im allgemeinen mit eiserner Hand zu schützen, — — und dcu redlichen, treuen uud bewährten ltric^sfchaarcn Oesterreichs, welche in den stampf ziehen für Gott, Kaiser uud Vaterland, wird der Sicg nicht anöbleibcn. Mit diesem Siege wird dcr Ucbcrmuth uud dcr Ehrgeiz gestraft, dcr Vuud mit dcr Zerslöruugswuth gebrochen, die gestörte Ordnung iu Europa wieder hergestellt, Friede und Freiheit dauernd gefestigt werden. Gott segne demnach uuscre Waffen! > Preußische Tllntribulwnen. In Hannover ist eine bcdcuteudc Kriegs-coutributiou gefordert wordeu, die biuucu ^4 Stuu deu geliefert wcrdcu mnßte. Als Betrag wird genannt: 5000 Etr. Roggeumehl, 3000 Clr. lebendes Rindfleisch, 12.500 Ctr. Hafer, 3300 Etr. Hen, 5000 Ctr. Stroh, 700 Ctr. Reis, 250 Etr. Speck, 117 Etr. Kaffee, cut-sprechend Salz n. s. w. Indessen soll anf Vorstellung zugesichert seiu, daß diese Coutributiou als solche das gauze Vano, nicht allein die Residenzstadt treffe; uur die Beschaffung ist dcm Magistrate übertragen. Auch ^ Harburg ist ciuc Kricgscoutributiml vou täglich 30l,»0 Thaleru auserlegt, jedoch uichl in baarcin (^elde gefor^ dert, sondern als solche die Verpflegung der preußischen Trllpfteu augcrcchuet. Aus Fried land in Böhmen wird unterm 20. gemeldet: Die Gcrichtsamtsbczirkc: Hcrrnhut, Oslritz, > uud ^ccicheunu habeu alle 3 Tagc an Eoutribntion au die Prcußeu zll licfcru: 15.000 Pfd. ^l^rot, 1 <>.^?5 Pfd.! Fleisch, 11.250 Pfd. Äohueu, 11.250 Pfd. Erbseu,! 5N25 Pfd. Graupe«, 4500 Pfd. Reis, 07.000 Pfd. Erdäpfel, 33.750 Pfd. Salz, 7050 Pfd. Kaffee 22.500 Kannen Bier (zn beilänfig 2 Seitcl), 225.000 Stück Cigarren, 33.500 Pfd. Hafcr, 8000 Pfd. Heu, 9450 Pfd. Stroh. Quelle authentisch. Oesterreich. Wien, 2Ü. Inni. fil Die großen Nachrichten von dcr Nordarmce. welche hcntc iu, Laufc des Tages hier erwartet wur< deu, sind bis zur Slnnde, wo diese Zcilcu gcschlicbcu werden, noch uicht eingetroffen. Es geht iu Wicu ciu Wort vou Atundc zu Vtnodc, nach welchem Bc„cdct dei Approbirllng seines Feldzugplanes sich geäußert l>lU>c>l soll: Meine erste Action mag dcr österreichischen Armee allerdings bei zwanzig Tanscud Todte nud Vermnudetc tosten. Ermcsfen Sie nach dieser Version, welche hier allgemein ganz ziffcrmäßig gcuommcn wird, welchen ^('achrichtcn von dcr Nordarmce man hier entgegensieht. Demgemäß findet anch daS von dcn Zeitungen gemcl. dcte Anftauchcu uud Wicdciucrschwindcu der Picußcu kaum mehr irgend eine Beachtung. Wcuu jedoch Nach. richteu, wie die heute eiugctroffcuc von dcr Besetzung StaudiugS uud Schönbruuns, auf die Börfc cincu gc> wissen Einfluß übcu, fo geschieht dies aus rein localcn Grüudcu. Bei dieser Gelegenheit giugcu uämlich Nord« blihnactien begreiflicherweise zurück, da dic Bahn iu^ ihrem Betriebe und in ihrem Materiale bedroht cr-schicn, nnd dieses Papier wirkte anf die Ercdilaclicu, be< lanullich das tonangebende Börsencffect. Seit dem Tage von Eustozza hat die Thätigkeit dcr hiesigen palriotischcu Verciuc gewissermaßen einen er> höhlen Aufschwung gcuommcn. Besonders ist rs dcr hiesige Damcuvcrcin, welcher eine ganz uugcmeiuc Thä^! tiglcit entfaltet. Er zeigt fich im gegenwärtigen Mo» mente befonders dadurch von fegcnsreichcr Wirksamkeit, daß die Mitglieder dieses Vereines die Mühe nicht scheuen, ihr Fürwort auch bei dcu Acwohucru der Sommerflischeu Wiens persönlich anzubriugcu. Daß ciuc Eoncculriruug dcr vcrschicdcueu patriolischcn Vereine in einer Hand schr wüuschcuSwerlh wäre, wurde bereits wiederholt betout. Dcin Vcruehmcn nach wird von dcm Momente, als daS neue akademische Gymnasium feierlich eröffnet sein wiro, was mit Bcgiuu des nächsten Schuljahres der Fall sein soll, das bisherige akademische Gymna« sium am Uniucrsitätsplütze del, FacultälSstudicn über. geben werden. Offen gestanden betrachtet man in dcn betreffenden Krcifcn diese Ucbergabc in zweifacher Rich» tung als cine Art Dauacrgefchcnk. Erslcus erfreuen sich die alten Räumc des acadeunschen GymnasinmS in sanitärer Beziehung leiueS bcsoudcrcn RufeS, zum wcuig« stcn wurde die daselbst herrschende ungesuude Luft bei Motivirung des VauantragcS für ein ueucs Gymnasium mehr als einmal betont. Zweitens aber fürchtet man, in dieser Uebergabe einen ueuen Veleg dafür gefunden zu haben, daß der Bau eineS ueuen uud würdigen Gebäudes für die altberiihmte Wiener Universität neuer« dingS »ll ^slloca» c^I(N(l<>« vertagt sei. In diesen Tagen langte an deu hiesigen Borstand der Schillerstiftung ein von Earl Gutzlow selbst ent-worfcnes und durchweg eigenhändig geschriebenes Schreiben ein, in welchem der gefeierte Dichter dem Vorstaude für die wahrhaft humane Art dankt, in welcher cr, währeud dcr Zcit ciucr traucigeu Schickung, so ganz !im Siuuc dieses Vcreiucs für ihu uud die Seinigen Sorge getragen habe. Eiu fchöucr Beweis, wie der kraule Dichter nun wieder als voll Gcucscuer begrüßt wcrdeu darf. ^ ÄVien, 23. Iuui. Heute ist das Uebcrei u t o m' , Ulc n dcr Staatsu crwaltnn g m it dcr Eredil» anstatt publicirt wordeu, durch welches die letztere sich verpflichtet, der. „durch die Kriegsucrhnltnisse bedrohten" Industrie iu Aöh m e u, Ü)i ä hrcu, Schlcsien u u d ^t i cd e rösl crrc ich bis zur Höhe vou 5 Millioucn > Gulden mit einem Vorschuß auf Fabrikate und ^Rohstoffe zu Hülfe zu kommen. Die Bedingungen .dcr Darlchcnsgabe sind: daß die betreffenden Waaren in die Magazine der Ercoilanstult eingelagert werden, daß das Aulehcn höchstens bis zur Halste lhrcS Schäz-'zuugswclthes gegcbcu wild und daß die Darleiher auf drci Äiuuale lautende Acccptc auszuslcllcu habcu. Die Ercdilbaul setzt, um dic Wechsel oanlfähig zu machen, ^ihr Giro auf die Wcchfcl uud erwirkt uoch ciuc dritte Uuterschrist auf deufelben, die ^ialionalbaul endlich cs-ccmptirt dicfe Wechsel. Die Darleiher haben die Vorschüsse bankmäßig zn verzinsen, außerdem 2 Prozent zu einem zu bildeuoci« Reservefonds zn zahlen, dcr Ercdil« ' anstatt die übliche Prooisiou zu gcwähreu und fämnitliche ^icbcnfpescn zu tragen. Für die etwaigen Verlnftc der Ercdilaustall haftet der Staat. - Anf dic Sr. l, Hoheit dcm durchlauchligslcu Herru Erzherzog Albrecht aus Tirol zugekommene Mel-dnng, daß die fardinischen Freiwilligen bereits am 21., alfo noch vor der Mittagsstunde dcs 23. Juni, welche dcr pirmontcsische Gcncralslabschcf Lamaliuura zur Eröffliuug der Fcindscligtcileu iu dem au Sc. l. Hoheit gcrichtetcu Schreiben bcstilnmt hatlc, uufere am Pusfo Bruffionc diesseits der Grenze anfgcstellteu Vor-poslcu angegriffen haben, richtete dcr Gcncralstabschef der Südarmec, Geucralmajor Barou John über Bcfchl Sr. t^is. Hoheit folgendes Schreiben an den vorerwähnten Gcneralstabschcf der föuigl. fardinischen Armee: HanfttquaNier Verona, 22. Juni 1^00. Aliu einem ans telegraphischem Wege erstatteten Rapporte des l. t. Commando'-; in Tirol geht b"uor, dah gcslern deu 21. Juni eine Abtheilung sardimscber Truppen die Grenze beim Passu Alufsione nächst Daone überschritten und eine dort poslirle l. l. Feldwache angegriffen habe. 5 Auf Befehl Er. lais. Hoheit des' durchlauchtigsten ^ Prinzen von Oesterreich, Erzherzog Albrecht, Armeccom« lmandaitten im lombardisch«venezianischen Königreiche, in Tirol :c. :c., gebe ich Ew. Excellenz diese unwiderlegbare und nicht zu dezrichncndc Thatsache zur Kenntnis;, weil diese l.l„schlctlichttit, wclche Ee. tais. Hoheit weder der Treulosig» teit, noch dem gänzlichen Mangel der Disciplin dcr U>Ml-abthc'il!lngöcin zwcitcs Moskau zu vcrcitcu." Zara, 24. Iuui. Dcr amtliche „Osscrv. dalmato" sagt, daß die Zahl oerjcnigeu, die sich zum Emtritt in dle ^andmillz meldeten, bereits wcit mehr als 2(1.000 betrage, welche Zisfcr von dcn ^andcsbchörocn vorläufig festgesetzt wurde. Im Nothfälle werde aber ciuc noch viel größere Bcthciliguug eintreten. ! Uusland. (Hotha. 20. Juni. Hcntc Morgens wurde dcr in außerordentlicher Session eiligst znsamlncngclretcnc gc-mciuschaftlichc Landtag dcr Herzogthümer Eoburg und Gotha eröffnet. Iu kurzen markigen Worten hob dcr Präfidcnt die entsetzliche Lage dcs deutscheu Vaterlandes hervor, indcm cr die Tyrannei dcS Mauucs .,vou Blut uud Eisen" sattsam braudmarttc. EcitcuS dcS Miuiste-riums wurdc eiuc Vorlage gegeben, um die Genehmigung dcs bcrciis erklärten Anschlnsses an dic preußische Politik uud die Bewilligung d«r Geldmittel zur Stcllnng lind Erhaltuug dcs Regiments Eoburg-Golha auf dcm Nricgsfuß zu erhalten. — So eben, Mittags 12 Uhr, bringt eiu Souderzug preußische Piouicrc und geht mit 200 Mann vom hiesigen Bataillon nach Eisenach, um jenseits anrückenden Buudcötruppcu deu Weg zu sperren. Beim vorgestrigen Eiuzug dcs Eoburgcr Aataillous ritt Herzog Ernst an der Spitze dcs (preußischen) Officicrs-corps in dcr Uniform seines prcuß. (7. Magdeburg.) EürassierrcgimcntS. Welche Schwanlungen hat der Herr uun schon durchgemacht zwischen Fustcmellc uud Schüz« zel'joppe! ^ (A. A. Ztg.) Aus Münden, 18. Ium, heißt es nur, daß Ge< neral v. Tschirschnitz vor ein Kriegsgericht gestellt sei. Als Grund gibt die .,H. M. Zta." an: Der König sei in der Meinung gewesen, in Götlingen würden 30.000 Hannoveraner sich concentrircn; statt dessen sollen nur 13.000 Mann auf die Beine gebracht sein, da die Re< 998 serve», im Widerspruch unt dem ausdrücklichen Befehl des Königs, nicht alsbald, sondern erst auf den 23. d. einberufcu sind. Nichts ist im Stande, Pferde, Schieß« licdmf, alles fehlt. - Die „Äair. Ztg." meldet: Dic haunoocrschcn Truppentheile bci Eisenach habe» capitnlirt. (Also nur Trnppcnt^-ilc, diejenigen, welche sich bei Eisenach durchschlagen wollten, nicht die ganze hauuovcrsche Armee.) — Der mecklenburgschc ÄundcStagSgcsanule hat Franl-fürt ucrlasscn, ohne für Substitution Vorsorge zu treffen. Vom nördlichen Kriegsschauplätze. Aus Bähmisch'Triiliail, 24. Juni, meldet man der ,.Wr. Ztg." : Da ich das Interesse tcnnc, Welches man gegenwärtig selbst an kleinen Affairen hat. will ich N)ncn das mittheilen, was ich hculc hicr ^ darüber erfuhr. Am 21. fand bei Knnzcndorf, welches zwifchcn Zicgenhals und Zuckmautcl an der vou Ncisse nach Ochcrrcich führenden Straße liegt, ein Gefecht zwischen einer größeren preußischen Infanterie. Patrouille und österreichischen Hußarcu sialt. Unsere Hußarcu sandten den Feind nach tnrzcu Kampfe mit blutigen Köpfen heim. Dort wurden die zwei Gefangenen gemacht, von denen ich Ihnen schrieb. Durch diese Affaire gewitzigt drangen dic Preußen am folgenden Tage mit einem Bataillon Infanterie, zwei Geschützen und einer größeren Abll,cilnng Caualeric gcgcn SaubiSdorf nächst Groß-Znctmautel vor. Unsere Hußaren erwarteten sie im GcbirgSdcfilec bei Sandhubc. Ei» Zug nnserer Hußarcu, vom 0. Hußareuregimcnt, attaquirtc sofort die preußische Eaualcric, unbetümmert um die übcrle^ gcnc ^ahl und das Gcwehrfcuer der Infanterie, daß er passiren mußte. Nach ciucr überaus gcluugcucu Attaque wandte cr sich gcgcn dic Infanterie, welche sich in einen Wald zurückzog. Trotz dcs ..Zünduadclgcwchrö" wurden nur zwci von nnsercn ^cntcu verwundet, die aber auch nicht in preußische Gefangenschaft fielen. Wir machten, wenn ich nicht irre, fünf Gefangene. Letztere versichern, daß man in der prcußischeu Armee uicmau< de» mehr furchte als unsere Hußarcu. Aus böhmischem Äoden, in der Richtung gegen Ncichcuberg sollen zwci tlcinc Scharmützel stattgefunden haben. Dic Prcnßcn clablircn wo sie hinlom^ men eine geheime Polizei, dercn Hauptaufgabe cs ist, nachlassen zn fahnden. Sie fanden aber nur leere Cas« sen, da man ihnen nur d i c Plätzc läßt, dic mau ihucn überlassen will. . Die bairische Armcc ruckte lu zwei mächtigen Heersäulen über dcu Maiu. Ein Corps besetzte Planen, mid zwingt somit die zwischen Chemnitz uud Dresden' slchcndcu Preußen zum Nückzugc oder zur Schlacht, das andere Corps drang dercitS bis nach Hcrüfeld in Kurhcsscn vor. Der Prinz von Hessen schiebt seine Truppcumassen ebenfalls rasch vor; dir Kurlicsscn und! Württcmbcrncr h^cn bereits zwischcu G i c ß c n nnd ^nldn Ansstellnüg genommen, während das Gros jlch an Frantfnrt lehnt. Da alle Meldungen darin über-, einstimmen, daß die Prcnßcn von Hannouer und Dassel ans gegen Süden ziehen, so dürste bereits iu den nächsten Tagen dic erste Schlacht auf dem westlichen Kriegs« theater geschlagen werden. Ob cö den Hannoveranern gelnngcn ist, zn den BundcStruppcu zu stoßen, ist bis zur Stunde nu« bclaunt. Dic Hannoveraner hatten sich bei Göt. tin gen verschanzt. Die Stadt wnrdc vcrpallisadiit. Der preußische General v. Mantcuffel nnd Gcncral v. Fattens!ein haben am 22. Inui um ^ Uhr dic ^tadt Hannover verlassen und sind südwärts gegangen. Dic Schildwachen vor den Gasthöfcn sind eingezogen. Anch die Feldpost ist verschwunden. Das preußische Haupt-quartier soll uach dem braunsclMig'scheu Städtchen See-sen an der Wolfenbüttel» .^rcicnscr Bahn verlegt sein. Eine beträchtliche Anzahl Fnhrwcrlc, welche zn dem den Preußen in dic Hände gcfallcncn Armccmalcrial gchören, Mit reqnirirttn Bancrnpfcrdc» bespannt, wurden in Hau« ttovcr dazll verwendet, nm die rcquirirlc Coutriblllion an Naturalien zum Bahuhofc zu schassen. Dem Magistrat von Hannover ist aufgcgcbeu, rmc Eoutribution zu liefern, deren Beschaffung etwa 15,0.000 Thlr erfordert. Es sind u. a. verlangt: ^000Centner leben, des Rindfleisch. s,(X)0Ctr.RoagcnmeI)l, 700 Ctr.NciS. 117 Ctr. Kaffee, 12,500 Ctr. Hafer:c. Die Stadt allein soll die Ausgabe nicht tragen, sondern nnr vorlänfig macheu, die Repartition soll dann auf daS ganzc Land stattfinden. Ferner sollen W0 Pferde gestellt werden, zn dcrcn Ueber« nähme brrcils Trainsoldalcn eingetroffen sind. Ueber das Eintreffen ?cr fächsischc» Locomotivcn und dcS sächsischln Eiscnbahnmatcrialcs in Egcr schreibt '"an dem „Tagcsbotcn": Am 19 Juni, Nachmittags :i Uhr, als der cngcrc Sladlruth ldcn die Fcucrlizschrcauisitcn am Marttplatzc Ncvue pnssircn ließ, wclcheS Schauspiel viele Menschen anzog., erscholl mif' ciumal das Allarmzcichcn für die hiesige Garnison, bcst,htlld aus einer Division, und verbreitete sich der Ruf: Dcr Preuß lommt. Die Beslürzng war außerordentlich, uicle Familien packten augenblicklich ihre wcrthvollstcn Gegtnslände, denn man macht sich hicr dic fürchterlichsten VorstcUungen. (Dcr Schreck legte sich indessen bald; dic ganze Aufregung im Voigtlande war durch einige 80 preußische PionnicrS verursacht, wclchc dic Aufgabe hatten, die Commmii" cationSmiltcl zu zerstören uud Locomotive zu erbeuten). — Den iutelcssautcsten Anblick bot unser Bahnhof. ! Zug au Zug ciltcu demsclbcu sowohl von Sachsen als auch vou Hof aus zu, darunter I^l Locomotive« nebst Tender, sämmtlich gchcizt, au einander gekoppelt. Vis Ab.nds l» Uhr wareu I^l l Locomotive ucbst 1000 Wa», gen im Aal'nhof ansgcslcllt. ?ioch waren aber drei Geleise frei. Man kann sich da»nach cme» Begriff von der Gcräumigteit n„seres Bahnhofes inachen. Ebenso hicll unser imposanter Biad„c< se,nc Kraftprobe ans, indem Lasten von wohl I5>0.000 Clr. anf einmal sich darüber bewegten. Die Locomotivführer lamen ganz erschöpft hicr an, cö gab welche darunter, die schon drei Tage mit ihrer Mafchine, die sie wie ein Stcncr-! mann sein Schiff nicht hatten preisgeben wollen, her« > nmgeirrl waren. Ein Wnndcr ist cS, daß diese groß- j artige Rctiradc ohne den gcringstcu Unfall abgelaufen ^ ist, da dicsc Lculc auf Bahnen gclommen sind, die sie! vorher nic befahren haben. Jetzt sind wenigstens noch. 70 Locomotive anf dem Bahnhof, weil mchrcre nach Rcgcüsburg dirigirt wurden. Ein änßcrst großartiges, Bild bot dcr Bahnhof, als die 141 Maschine», bci-nahc sännutlich gchcizt, nufgcstcllt warcn. An, sclbcn Tag Abends um halb eilf Uhr langte ein bairischeö Iägcrbataillon, von Schwandorf tominend, hicr an. Wäh- ^ rend feines halbstüudigen Aufenthaltes im Äahnhvfc wnrde dasselbe mit Bicr und Cigarren rcgalirt. Viclc Daincn lrcdcnztcn Erfrischungen. Gegenwärtig habcn wir Icinc Garnison. Das bürgerliche Schützcncorps übernahm bereitwilligst die Wachen nnd den Garni-sonsdicnst. Vom Wichen Kricgöschliupllltze. Ans dcm Lagcr dcr Süd armcc schreibt cinc Corrcspondcnz dcr „Wr. Zig" am 23. Inni: Ebcn, lommc ich auS unserem großen Lagcr, das zwischen S. Lucia und S. Massimo, also fast uumitlclbar vor ^ dcn Thorcn Bcrona's aufgeschlagen ist. Bou dcr Höhe von ^?. Lucia, dort, wo im Fcldzugc vom Iahrc 1^4'.) dcr Fricdhof bci dcr Kirche ciuc Bcrühinthcit erlangt! hatte, ficht man dic sardo-italicuischcn Vorposten, dic! zwischen Lommacampagna und Custozza ihr Fcncr eröffnet habcn. Es zeigt sich, daß dic ycntigc Rccoguos» ciruug bci Goito und Rovcrbcllo nur ciue Fiutc war, iudcin mit Tagesanbruch dic Massen dcs feindlichen HccrcS bci Volta uud Mouzambauo mittelst Poilton-brückcil übcr dcn Mincio sctztcn nnd anf dcr Straßc gcgcn Billafranca uordrangcn. Man war hicr gcradc auf diesen Ucbcrgang ilud anf dicscu Zng volltommcu gefaßt, nnd darum siud auch alle Maßregeln getrossin, nm dcn morgigen Tag, dcu Gcdächtnißlag von Solfe-riuo würdi,, zu feiern. Als »rl- Marschall durchö Lagcr ritt, crdrül),l tausend Stimmcu, dic ihu freudigst bc« grüßlcn. Dcr Marschall ist dcr Erbe der Soldatcnliebc, die dcn grcilcn Radetzty ningab. Wciß abcr auch dcr Erzherzog für scinc Soldaten zu sorgen! Ich bcgcgnctc unabschbarcu Rcihcn vou Wägcn nud Karren, mil Wein und Lcbtnsmiltcln aller Art bcladcn, dic alle den Weg ins Lagcr nahmen. Dcr braue Soldat bcnöthigt für dcn morgigen heißen Tag cinc Stärkung; manche Truppen« lörpcr waren seit hcntc Ulachts 12 Stunden am Marsche. Andere lamcu freilich bcqncincr mittelst dcr Bahn — doch bcidc, dic Frischen wic dic Müdcn, glcichcu Muthc.'. Mit der namentlich dcn Ungarn eigenthümlichen Gcschicklichlcit wcroeu cinc Art von grünncn Zäunc» angelegt, unter dcncn sie geschützt gcgcn dic glühcndc Sunnc ausruhen. Von dcn Slraßcubänmcn werden Acstc abgehancu, aus dcn Hecken, wclchc hicr die Fel« dcr umgcbcn, grüne Zweige gcschuittcu und in einem Nu steht vor nns eine g,üuc Wand. Sind Pferde im Lager, fo läßt man dicfcn den besten Platz nntcr drn Büuincn, dic mau ihrethalben verschont läßt. Die Soldatcn marschireu iu Mänteln, was für das hiesige Klima nothwcudlg ist. Dcr Mautcl verhindert daS plötzliche Abkühlen dcS schwitzenden Körpers nnd beseitigt dadnrch die hier so gefährlichen rheumatischen Zusläudc. Vielleicht werden sic in dcr Action die Tor» mstcr zurücklegen könncn, was für dcu Mann einc große Wohlthat wäre. Ungcmcin gnt gclmmt faud ich in: Lagcr die Iägcr, dic sich nach ihrer Art übcr die „Picinoutcr" lllstig machten nnd für dcn morgigen Tag cinc „Hascnhctzc" nrangircn wollen, während nnscrc Uhlancn nnd Hußarcu ihre Pfcrdc licdtoscn und ihncn Versprechungen machcn, wcnn sic sich morgen recht brav hallcn wcrdcn. Cs ist cinc wahrc Frcndc, dcn Wcltcifcr zu schcn, in wclchcm sich dic Soldatcn crgchcn. Dcr Artillerist lobt scin gc^ zogcucS Rohr und will dicscm dic Entschcioung zuschrcibcn; der Insantcrist zcigt auf scin Aajonnct und auf scincn Kolben, denn mit viclcn Schüssen wollcn sic sich morgen nicht abgeben-, dcr Cavalcrist wieder auf scinc Pitc nnd auf fcincn Säbcl, jcdcr will von scincr Gattuug die niorgigc Eutschcidung abhängig gemacht wissen. Mügc dcr Himmcl cincm so hcrrlichcn, dcnl Kaiser, dcm Fcld-hcrrn und dcm Vatcrlandc so trcncn Gcistc die Fülle scincs Segens für dcn morgigen blutigen Tag im reichsten Muße spenden! Mgesneuigkeiten. — Ihre Majestüt die Kaiserin Llisabctl) habendem Prager Hilfscomit».' für Pflege verwundet« Krieger 1l)U0 sl. allergnüdigst zu spenden g^hruht. — Ihle Majt'stät dic Kaiserin Elisabeth geruhten zu Gunsten dcr hilflosen Familien der Ncscruistcn u»d Landes» schützenzilgler von Tirol den Äetrag von fünshuildeit Gul» den allcrgnüdigst dem t. t. Statchaller in InnMlick zustellen zu lassen. — Der Generalstabschef der Eildarmee, Generalmajor von John, ist bereits von Sr. Majestät zum Feldmarschall« lieutenant ernannt und diese Linemmng dcm Erzherzog Albrecht mitgetheilt worden. — Der Banquier Freiherr Anselm von Rothschild hat dem Staatsminister einen Vctrag von zehntausend Gulden für verwundete Krieger und zur Linderung deS allgemeinen Nothstandes übermittelt. — Tie „Wr. Med. Wochensch." scbreibt: Die befürch» tete epidemische Ausbreitung der Cholera in Deutschland ist leider schon zur constatilten Thalsache geworden. In Pommern besteht die Kicmlheit schon an vielen Orten epidemisch. Namentlich in Stettin hat die Seuche einen bedrohlichen Charakter angenommen. Seit Anfangs Juni hat sie sich sowohl unter dem Civile als Militär heftig gezeigt. In Swincmiinde, Kamin, Iserlohn, Ncustadt-C'berS« walde herrscht die Kranlhcit seit Kurzem ebenfalls. Vom Norden au) soll die Seuche durch Schiffer bereits in die Gegend von Berlin gebracht worden iem. — Der „Italic" zufolge haben in den letzten Tagen mehrere Personen beim Hosschmicd Torello Aencini die drei Cavaleriesäbel des Königs Victor Emanuel in Augenschein genommen, welche dahin zum Schleifen über« geben worden waren. Diese Säbel sind in Solingen favri-cirt, einfach, aber solid, Mit einer Stahlschcide nnd einem Griff cmö Elfenbein. Auf der einen Seite der Klinge stehen die Worte „<> vivr !i!n>r<» i'lmill'l <> l'iiuIlsX'm!»'»/'.» Iii>!" — In Paris war in dcn lchten Tagen dcr Absatz von Landkarten ein derartig starker, dah die Firma Gramer iu achtnndvierzig Stunden zehntausend Stück, der Geograph Andrivcau am 16. 5000 Stück zu 0 Frcs. verlauft hat. Locales. — Aus dcm uns freundlichst mitgetheilten Schreiben eines Herrn l. l. Osficiers entnehmen wir nachstehende Daten übcr die Schlackt bei Custozza: Die Stärke dcs Feindes belief sich beiläufig auf^ 120.000 Mann in 3 Armcecorps unter den Commandanten Durando, Cociaio und della Noccn. Die Vorposten dcs Corps von Dnrando wurden vou Mantua aus durch einen Ausfall unserer Truppen vertrieben, daher sie gegen Villafranca sich zogen. Hicr wurden sie von A (5orps unter dcn, Acfehl dc4 Erzherzogs Albrecht empfangen. Dcr Kampf entspann sich um 0 Uhr fn'IH und um '>> Uhr schicn der Sieg entschieden. Um diese Zcit kam Verstärkung für die Picmontescn unter General Cociaio mit feinem Corps, uon da an verloren dic Picmontcscn trol; der Verstärkung an Terrain und wurden Abends theils in den Mincio, theils in den Gcnoasee versprengt und total geschlagen. Die Trani'Uhlaneu fprengtcn 4 feindliche Carres und nahmen eine Batterie mit Sturm, die mit Kartätschen auf uns feuerte. Wir verloren sehr viele Osficicre und Mannschaft, weil allc Höhen mit Sturm genommen wurden. Die Traiü'Uhlancn verloren ihren Olicrsten, Oberstlieutenant und einen Major, da5 Regiment ist schr zusammengeschmolzen. Von ciner in Kcttc aufgelösten Compagnie des 19. Infanterie-Negimeuts tamen blos 2 Mann zurück. Dieses Regiment verlor cmch seinen Obersten und einen Major, das Regiment Graf Thun ebenfalls einen Major. F!M. Härtung, Commandant des '.!. Corps ist am Arm lcicht verwundet. Die Verluste delanjcn sich aus 0000 Mann an Todten und Verwundeten, darunter sehr viele Osficiere. Wir erbeuteten 25 Ka-noncn, 20.000 Gewehre und machten 1 General und 2000 Mann zu Gefangenen. Der Feind hat einen viel grüß«»« Verlust. Zwci Generale sind demselben getödtet worden. Unsere Stärke betrug nur 5)0.000 Mann.^^" — Heute um halb 9 Uhr Vormittag langte der erste Tranäpurt von Leichtverwundeten hier an. Eine ungeheuere Menschenmenge empfing dieselben am Vahnhofe, wo sie von den Damen des Fraucnvereins und von der hiezu beorderten Abtheilung des „Laibacher Turnvereins" mit Vrcl, Wein, Limonade und Cigarren bethcilt und zu dcn Tranöftortwagen geleitet wurden. Der obschon gute Wcin wurde von dcn Wenigsten angenommen, dagegen wurde das Vcllana.cn nach Bicr laut, welches jedoch nicht vorhanden war. Für Nachmittag ist dcr zweite stärkere Traiisvort angesagt. — Die Schulen werden am 15. k. M. geschloffen. — Morgen als am Feste des heil. Petrus wnd der Süngerchor dcr Mavnica bel dem um 6 Uhr statt« fmdenden Hochamte eine Fcslmesse zur Ausführung bringen. — Die Vortrage des Herrn Fleischma n n im li o-ta nischcn Garten erfreuen sich ciucö sehr zahlreichen Besuches Seitens der sludirenden Jugend der höheren und niederen Classen. — Aus Unter! rain wird uns gemeldet, daß in Folge der günstigen Witterung der Wein stock und die Saaten, mit Ausnahme jener Gegenden in den Niederungen, die im vorigen Monat vom Neif heimgesucht wurden,, trefflich gedeihen. 994 Rudolföwcrth, ^6. IlüN. Wir go'llucu unsrrcr acht' baren Landeshanvtstadt vom ganzen Herzen die Vortheile, die ihr die Dahmverl^ung des l. l. Landes^'»erc>lconm«cmdo'u in Aussicht slrllt, so wie auch dcn Gclumn, welchen die Ver« pslegung der dort durchziehenden Truvpemnasjcn manchem dabei Vetheiligten dringt; allein, man wird es uns Rudolfs-wcrtbern nicht verargen, wenn wir uns jetzt wie verlassen und vergessen fühlen, seit dcm wir auch unsere Garnison verloren. Unsere Häuser und Wohnungen stehen leer, die Handwerker haben leinen Verdienst, die Metualien werden nicht an Mann gebracht, und somit herrscht eine zur Verzweiflung führende Armuth, welche die Aewohner gänzlich außer Stand setzt, Steuern zu entrichten oder für den Krieg Opfer zu bringen. Wäre es denn nicht möglich, dieser brüllenden Noth wenigstens durcb zeitweise Hieherverlegung der Spitäler für Kraute oder NeconvaleScenten, der Militär-MonturZcommission u. dgl. abzuhelfen? Möchten doch Tieje-nigen, welche darüber zu entscheide» haben, unser stets loyales Städtchen im Ange behalten. — Am 23. d. M. wurde die 14jährige Tocbter Anna des Gemeindevorstehers in Meißlirche», Jacob Koöal, welche außerhalb Gesindeldors (Äezirl Nudolsswerth) mit Einbrii»? gung des Heues beschäftigt war und sich nach Beginn des Regens unter einen Lindenbaum geflüchtet halte, vom Vlitze erschlagen. Die mit ibr arbeitenden Knechte Johann Iericet aus Stopil, Alois Vodopiuc aus Gric und die Anna Luser aus Brezovic, von welchen die Erstgenannten sich unter dcn Heu« wagen flüchteten, die Letztere aber sich ebenfalls unter dem Lindenbaume befand, wurden vom Alike nur betäubt. Die bei Anna Kuöat unvcrweilt angestellten nnd durch einen Zeitraum von beinahe einer Stunde fortgesetzten Wiederbelebungsversuche blieben ohne Erfolg. Eingesendet. Das Gerücht, das; unter teu hiesigen Alpen» jägern das Fieber herrsche, ist vollkommen unbegründet. Allerdings haben die Lente dadurch gelitten, das» sie weder Leintücher, noch Dccten erhielten, und es sind 5 bis tt Mann erlrantt. Diesem Ucbelstande wiid nun heule noch abge« holsen werden, indem gestern die Bewilligung des hohen Gencralcommando lam, Decken aus den Aerar« Magazinen fassen zu dürfe». Es halte wohl diesem Uebelstanbe auch schon früher abgeholfen werden können, wenn der Tirnaner Äettenverein seine nun uicht im Gebrauche stehenden Decken den ins Frcicorps eingetretenen Landsleulen auf einige Tage geliehen hätte; allein dem diesfälligen dringenden Ansuchen von Seite des Herrn Bürgermeisters wurde vom Piäsidcnten des Vereines, Herrn Handschuhmacher Horal, nicht ent> sproa>n. Neueste Nachrichten nnd Telegramme. Das Armcccomlmnldo au die t, k. ttandctzrca.ienma. m kailmch. Bulletin Nr. cldmar schall besuchte vorgcsleru nnd gestern sämmtliche Truppen in ihren lagern, um ihnen persönlich scincn Dant aus-zusprechen nnd sich von ihrem Zustande zu überzeugen, letzterer vortrefflich, Jubel qrosi. Noch bis gestcru langten lHiuzclue, welche sich in dem sehr ausgedehnten und verworrenen Schlachtfeldc verirrten, sowie successive auf^ gefundene Erschöpfte uud Bcrwnndclc cin, wodurch sich die Zahl der vermissten fortwährend uiindcrt. Die Zahl dcr eingebrachten (befangenen ist gegen -MX), abgesehen von mehreren lauscud feindlichen Bernnliideten, welche nns iu die Hände fieleu nnd gemeinschaftlich mit nnscren cigeurn gepflegt und behandelt werden. Die Theilnahme der Bevölkerung für die Berwnndcten ist überall eiue höchst lobeuswerthc. (5s erscheint nun couslatirl, daß das Ver» hältniß uuserer Graste ,;um Feinde im .^"ampse wie folgt cMescu: Infanterie wie ^:.'l, Cavalerie wie l:i^, Ar> tillcric wie !i:4 uud im Caliber dcr unsern säst doppelt überlegen. Bisher wnrden I^l feindliche Geschütze eiw gebracht; noch viel Material am Schlachtfcldc, unsererseits nicht ein Ocfchütz vcrlorcu. BnUeti» Nr. 7. Die k. l. Flotillc am Gardascc blocirt dic Bucht von Salo, wo sich die italienische Flotillc befindet. Dic fciudlichcn Schiffe haben bis mm lciucu versuch zum Auelanfcn geinacht. Am 23. nnd 25i. überschritten Ali« thcilungcn uustrcr Truppen dic öandesgrenzc am Stilfscr Joche und am Toualc und warfen die feindlichen Bor» truppcn zurück. Am 26. wurdc Ponte di Lcguo von uns besetzt. Iu dcu Indicaricn wurdc eiu Frcischaaren-Einfall von dcn l. l. Truppen im Vereine mit der LaudcSschützcn.Compagnie dcr Stadt Innsbruck zurück« gewiesen. Unsererseits blicb Hanptmann Rudolf Nuziczla «om 11. Infanterie - Ncgimcnte. Schntzcnhanptmann Graf Wickcnburg Nbtruahm das Commando des Ganzen. Sonstiger Verlust au Todten, Verwundeten uud Vermißten 24 Mann, darunter 7 LandcssctMcn. Dcr Verlust des Feindes war bedeutend größer. (Tria,mal-Telea,ramme dcr „Laibacher Zeitung.") Wien, 27. Juni. (Aufgegeben früh 8 Uhr 20 Min., angekommen Nachmittags 5 Uhr 20 Min.) Der unssarische Landtag ist auf unbestimmte Heit vertagt worden. Prag. Die Preufteu verließen die meisten Grenzorte nach erhobener Kontribution; sleichenberg zahlte « Million. Iosefstadt, H7. Juni. Daö «. Armee» corps wurde bei HHisokowo und Wengelöberg von den Preußen angegriffen, blieb jedoch in mehr als vierstündigem Gefechte auf allen Punkten Sieger. I)tüncheugr ä tz. Vei Podol fand heute eiu resultatloses Gefecht statt. Qswiecim. D»e Preußen griffen die Oesterreicher mit großer Uebermacht an, welche sich jedoch tapfer vertheidigten und den Bahnhof wieder besetzten. Troppau. Preußische Uhlanen uud H»u< ßare» dnrchstrcifen die Stadt. V ero n a. Der Feind ist über den Po und dic Minciolinic zurück. Dic (5ernirung Pcbcln'cra'6 ist aufschoben. Prag, 26. Juni. Die Handelskammer hat die Modalitaten berathe», unter denen mau ein Morale rium cinführcu lomttc. Es wurde beschlossen, solches nur für dcu äußersten Fall — nämlich im Falle feiud-lichcr Besetzung cincr Gegend — zuzugestehen. Dieser Beschluß wurdc der Statthaltcrci mitgeteilt. Prag, 20. Iuui. Die Nachlicht vom Rückzüge dcr Preußen gegen Haida bestätigt sich. - Ans Cgcr wird gemeldet: Die Preußen haben gcstcru die Vahu° strecke 2i?crdau'Göß»itz zerstört. Das Altcnburg(«) Mann, über Eschwcgc iommcnd, wurde es möglich, sich mit eiuer Abtheilung dcs achten Äundcsarmcecorps hiutcr Oicßcu zu vereinigen. Frankfurt, 2000 Äadeuscr sind iu Darmstadt eixgetlofsc». — Das Hauptquartier des Prinzen Alexauder von Hesseu wurdc hculc hichcr verlegt. ! — Dic Truppcn des tt. Ariucceorps sollcil ciue Ai»n< , binde mit dcu deutschen Farben erhalten. — Von dcr durch dic „Kölnische Ztg." verbreitete» Nachricht, das die hannoverauischen Truppen eapitulirl hätlcu, ist hier nichts bctnnut. Frankfurt, 25>. Iuui (Nachts). Iu der heuligen BuudeötagSsihnug zeigten Auhalt u»d Walocck ihren Austritt aus dein Buudc an, welchen sie dadurch moti-, vireu, daß dcr Aundcsbeschluß vom 14. I»ni eiu Bun-1 dcöbruch gcwcscu sei. DaS Präsidilliu culgcguctc, daß! dcr Ucvcrfall SachfeuS, Hauuoucrs uud Hcsscuv durch Prcußcu, uicht nbcr dcr Äul^oesbcschlnß ciu Äuudcs-liruch gewesen sei und daß Waldcck duich Zurückhalluug des zum Festllugsdicust berufenen nnd anch zugesagten Contmgcuts einen Wortbiilch begangen habe. Karlsruhe, 2:'». Iuui. Dcr Großherzug hat seinen außerordentlichen Gesandten n»d bevollmächtigten Mini» stcr, Frcihcrrn von Türlhciin von Bcrliu ^berufen. Karlsruhe, 26. Juni. Die ..Karlsruher Ztg." mrldct: Dcr hiesige plenßischc Gesandte Flemming er« hiclt dic Pässe zugesendet, dcr badische Gesandte in Bcr»! lin wurdc abbcrllfc». ! Vtaunhrim, 25. Iuui (Abcudö). Die am Neckar cautonnirt gcwcscnc badischc Brigade ist nordwärts nb< marschill und wird nm Daruistadt cantonnirt. Kassel, 26. Illni. Der Kurfürst crlicß vor sei« ner Abführung nach Stettin eine würdige Proclamation an sein Volk. Wotha, 25. Juni. (Ueber Paris.) Eg wird fortwährend mit dcm Könige von Hannover unterhandelt, dessen Armcc vollständig eingeschlossen ist, Prcnßen hat hcnte dcm Könige noch 24 Stunden Vedcntzcit gcgcbcn-Dcr König hofft auf daS Eintreffen dcr Baicrn, aber ^ Preußen hält die liairischc Hilfe für wenig wahrscheinlich. Bern, 26. Inni. (Fr. Äl.) Wie aus Bclliu <^ zoua (Cantou Tcssiu) gemeldet wird, hat sich Gari baldi von Bergamo nach Descnzano begeben,! nm von dort ans dcn Cinfnll feiner Vchaarcn bci Caf -faro zu leiten. ! Paris, 26. Juni. AuS Berlin wird osficiell^ gemeldet: Am 23. haben bei Neichenberg llcine Schar- ^ mützel zwischen Magdeburger Hußaren und Branden-burger Dragonern einerseits nnd österreichischen Hußarcn slattgcfnndcn. Ein preußischer Major und cin Lieutenant wurden leicht verwundet. — WcitcrS wird aus Berlin ' gemeldet: Die Hannoveraner l^ben zwei Versuche gc< macht, die Pleußen zwischci, Gotha nnd Eisenach z" dnrchorechen. Dcr letzte Versuch wurde nach Abschluß eines bis znm 25. Juni Morgens andauernden Waffenstillstandes von dcm vierte» preußische» Oardercgiment zu Fnß Mückgcwiese». Dic Hanuuoerancr hallen mehrere Verwundete. — Der Kurfürst von Hessen ist am 25, in Stctti» eingetroffen. London, 25, Juni (Abends). Dic Minister habe» dcr Königin ihrc Demission angeboten, welche sie bis nach ciner persönliche» Zusammentliüst anzunehmen sich weigert. Graf Russell uud Mr. Gladstone wcrdcu morgen ans Schloß Windsor von dcr Königin empfangen. Das UnterhanS hat sich bis morgen Abends vertagt. Petersburg, 25. Iu»i, Cin Telegramm ans Orenburg meldet Folgendes: Dic Nussc» cioberteu Chodschcnd iu Bokhara, uachdem es siebe» Tage harluäckig vertheidigt winde. Dcr Verlust der Bucharest» ist uuge» heller. Die Russe» hatte» 100 Todte, Die Abschucidnng dcr Wcge nach dcn Quellen des Sirdaria ist ein großer Bcilust für de» Cnur vo» Buchara. Morgen trifft hier ei» Cm'icr ci» mit Details übcr dic finherc Schlacht bei Iedschars. Telegraphische Wechselcourft vom ii?. Ilini. 5)prlX'.Mrlalliq!ics 5)8,5,', — 5»peic. National Äutrheu <:3.85>. — Vaitta^lieii ?lii, — Ercditacticn 1^<),5><^. — l86(1l>r Slaatsaoirhrn 7l;.25>. — Sillicl' 1^7. London I2tt. — K. l, Dlieaten 0.15>. Keschästs-Zeitung. Wiener Börse vom 26 bis 03.4<) gewichen, ;u uech !'/, pCt, darilder, Aaulactien ssewanncu 4 st., Creditactim ',» l.'l!».M, 1-11.5)0, i:j«.7<) nnd 13'.>.«0 im Verlehr. bleiben 1',, fl. höher. Klaatsbahu ;u 15.!-'.20, 15>l'.30, 15.7.5,0 und 15)8,iil) umgehend, schließlich genau wie gestern. Nordbahn-actien uerloren bei einein 3li!lsgaiige uou 15,t bi. niedriger. Fremde Valulru, bei der anfangs günstigen Stimmung der Börse fast 2 p^t. wohlfeiler eröffnend, stellten später wieder nahebei die gestrigen Nolirmia.eu wieder her, Vaibacl,, 27. Juni. Auf dem heutigm Marlle stud er» schienen: 27 Wagen mit Heu (4>1l-!Ctr.) Stroh 28 Ctr. 50 Pfd, 5»0 Wageu nnd 2' Schisse (7 Klafter) mit Hol;. Durchschnilts-Preise. Mlt.. Mgz.- Ml!.. M^ st. lr. fi. l». ft. lr. fl^ tt- Weizen pr. Metze»-------5> :lü V»llrr pr. Ps,»>d " ^<) _^. — Korn „ -------.'l!»X Eier pr, Siücl _./^ __!_- Onsle „ ------ 2«,^ Milch pr. Maß -. io ^ Hafer „ ------ 2l!2 Äi»dsteischpr,Pso. - lv —— Hnlbsincht „ ----- ^'!0 Kallisleisch „ _ ,^ __ „. Heiden „ - — 3 (i2 Schweiuesteisch „ .. 1«-.l— Hirse „ -^— 315) Schupseufleisch „ ^.'i() —— Knlnrich ,. ------3 42 Hähudel pr. Stillt —25>—!— Erdäpfel „ 2 40----- Taulxu „ .._ ,^„'_- iünseu „ 5> 5>0------ Hell pr. Zenturr 1 30 - — Erbsen „ 5»5>0—,- Stroh „ 1---------- Fisolen „ 6-------—Holz, hart,, pr,Klft. -— 7 — Riüdilschmalz Pfd. — 45) — — — weiches, „ —^.- 5 — Schivriueschmalz „ — 44—>— Wriu, rnlhcr, pr. Spect, frisch, „—30—!— Eimer,-------13 — — geräuchert,, —,40j—^— — Wrijjcr „-------14^— Ä„dolf. Juni. Die Durchschnitts - Preise stellten sich aus dem heutigeu Martte, wie folgt: , sl. lr. f>. ! ll. Lüelzen pr. Me^eu 5> 40 Butlcr pr. Pfund . — ^ 45, ssorn „ 3 40 Eier pr. Stiicl . . — 1 ! Gerste „ 2 ll<» Milch pr. Mah . — ^W , Hnser „ 2— Riudsleisch pr. Pfd. —16 ! Halbsruch! ,. 3 70, Kalbsteisch „ - 20 lHside» ,. 3 50 Lchweinesteisch „ ' , ' Hirse „ 3 — Schöftsensteisch „ — 15 Knliinit, „ 3 40 Hälmdel pr. Stücl — 25 Erdäpfel „ — — Tauben „ —! 18 linsen „ 0 40 Heu pr. Zeutncr . 1 50 Erbsen „ 4 80 Stroh ,. . 1 30 Fisulen „ 12 w Hol;, hartcö, pr. Klft. 6^20 Niudöschmal; pr. Pfd. —40 — weiches, „ — l„. Schn'eincschmalz „ —40^ Wein, rolher, pr. Eimer 10,— Speck, srisch, „ -—_ weißer „ !» ! — geräuchert, „ — ^ 35 ! j Melttln-olouische ^eoslachluilgell in l^aisiach. «u. Mg. 32«7l l'i^ä ünndss,«^ Ms°l 27. 2 „ 9i. 326.« ! -^20.? W. schwach lheilw bcw. 0.«o 10.. Ab. 3sl!.nl !'i.'1«.3 W.fshr schw.größth. bew.! lllücrlagö wechselnde Bewollmig. Echijucss Abe»droth. Vrranlworllicher Rcdal-teur: Ic,nn; v. ötleinmavr. ! '"" M Kleiderinachep ^aus ^aibach und Umgebung, wclchc Arbeit für das Alpen-Iägcr lLorps ^>u überuchmen wüufchcu, wollen sich beim läomitl'mitglicdc, Grafen W u r m brand (Schloß Lcoftoldsrnhc) melden. Graf Wurmbrand ist täglich von 7'/, blö 8 Uhr Vormittag zu fprcchcn.