Freytag den 16. August 1626. Wit entsteht das Els nn Dunstkreise? Wle entsteht dev >Blitz in den Wolken? (Au5 dem Wanderer). >Öaß sich Eis in dem Dunstkreis bildet, davon werden wir Sommerszeit oft nur zu m«^!ich über, z»Agc, und die zerstörten Getreidefelder und Weingärten lieft« n uns leider! ofl nur eioen zu traurigen BewelS davon. Wie a''.'r dieses EiS oder dieser Eishagel im Dunstkreise seine'Bildung erhalt, davon sind uns absolut keine Beobachtungen^ selbst durch die A'o« stace», nicht möglich. Alle Vorstellungen, die wir uns davon machen können, gründen sich immer nur aussol, che Urtheil«, die wir gewöhnlich durch Schlüsse, von etwas Blt^„nt«m auf «twas gleichförmiges Unbekaon-tes, heraus b ngen. Bevor ich daher zu Beantwortung gedachter Fragt" schreite, finde ich es nothwendig, »rst Folgendes aus dem allgemeinen Leben, wovon auch manches der Aufmerksamkeic de» verehrlichen Lesers nicht unwürdig seyn dürfte, voraus zu schicken. Wir wissen, daß, wenn wir Winterszeit bey ei» ner großen Kalte von dieser sogleich in ein warmes Zim» mer treten, wir zu Anfang die Kalt« mehr als in dev freyen, kalten Luft empsinden, so zwar, daß man sich manchmahl sogar eine längere Zeit nicht erwärmen, und, wie man sagt, die Kalte nicht aus dem Leibe brin, gen kann, was in einem nicht warmen oder temperir-ten Zimmer, wenn man sich ba'erst eine Zeit aufhalt »nd helmn geht, dK m den Kleibern umgibt, in einem viel stärker» Grad, als im Zimmer selbst. Beydes er« folgt hier nach dem Gesetze der Coücnnrkitat der kal» ten und «varmen Lufr, in Folge deffen entweder die war, m« Lufc die in einem gewissen Raum befindliche kalt« Lufr zusammenpreßr, und die Kälte oder die kalte Luf^ die in eitlem zufälligen Raum befindliche warme Luft zusammendruckt und oie Wärme concentrirt, so zwar, daß durch diese Natur-Acte, ohne all« andere Ursache, entweder die Kalte in einem viel stärkeren Grabe wirke, und oft in diesem Moment tödtend, oder die Warm« in einem viel merklicheren Grad« empfunden wird» Denn gehe ich von der warmen jäh in die kalte Luft über, so drück; letztere die mich in den Kleidern und selbst in meinem äußern Körper umgeb.'nd« warme Luft berge« stalt zusammen, daß ich darum di« Wötm« in ein,» viel höhern Grad als im Zimmer selbst »mpsind«; i» mein«n Stiefeln, in meiner ganze« Kleidung wirb «< »uf «in Mahl vi«l warmer, ali ich dieses im Zimmer b», merkt habe. Umgekih^t,/ wenn ich von «iner großen Kalte jäh in ein warmes Zimmer tr«te, so drückt di» warme Luft augenblicklich di« ganze Kälte, die mich zu nächst umgibt, oder selbst meinen Körper schon einge» nommen hat, ss gewaltsam um mich zusammen, ed«« mehr noch in den Körper hinein, daß bi« Kält« ein» lange Z«it in einem viel stärkeren Grade auf mich wirkt, alS in der freyen Luft selbst, und,»" letzrernFall, w«nn nähmlich die Lälte Mtinln Körper schsn ftlbst sehr «m» un' bloß zusammenhält und concentrin, sondern in den Körper mehr hineindrängt, verursacht sie den doppelten Nachtheil, daß sie erstlich die Halle von dem Körper auf eine längere Zeit nichr entfernen läßt, und dadulch zweytens die inner« Wärme hindert, ihre Wirkung nach außen verrichte«, nähmlich den Korper von innen h gen die gefährlichsten sind. Die Entstehung dieses Eis. Hagels'aber erklärt sich hieraus: Bey heißen und schwü. len Sommertagen ist di« Ausdünstung von der Erde »nd allen Körpern vorzüglich stark. Nicht genug aber, daß die Warme und noch vielmehr die große Hitze auf der Erd«/ die Ausdünstung sehr befördert und die Dünst« in di« obere kalte Luftregion hausig und gewaltsam hinaufführt, so dehnt sie auch die Luft selbst fo stark und unermeßlich aus, daß sie in diese« Ausdehnung vorzüglich ihre Richtung geg?n den höheren Dunstkreis nimmt, und dadurch sowohl die Dünste in die kalt« Lufnegioi» gewaltsam hineindrängt, als dieser selbst h«r« maßen entgegen und ihre Kölle zusammen drückt und concenlrirt, wodurch sie zum höchsten Gefrierpunct ge« steigert, sogleich alle bcreitS daselbst vorhandenen Dün« ste, und die, welche die warme Luft «rst dahin führt, zu größeren oder kleineren Eiskörnern krystallislrt, in« dem diese Elslörner sich nach dem AffinillllKgesetze eben sogleich in größer« und kleinere Massen vereinigen, und h?inach in diesen Massen als Wolken erscheinen. Wer« den nun dies« Massen durch den beständigen starken Zu« satz der zu Eiskörnern gefrierenden Dünste so groß und deren so viele, daß sie sich in jener höheren Luftregion nicht mehr halten können, so senken sie sich immer mehr und wehr gegen di« mindere wärmere Luftregion, welche ihrem Andrang nicht mehr widerstehen kann-— und fallen dann gewaltsam als Eiöhagel herunter. Da» her, desto starker und anhaltender im Sommer di« Hitze, desto mehr und gewaltsamer di« Ausdünstung, desto mehr die Eiswolten und desto heftiger die Gewitter. Ist die Lufl kühl, so geht die Ausdünstung in ihrem gewöhnlichen Gang« zwar fort, bleibt aber im maßigen Gleichgewicht mit der Kalte der oberen Luftregion, wodurch' sich daselbst zwar Wasser und Regenwolken, aber keine Eiswolken bilden. Sind Gewitter im Anzu» g«, so zwar, daß sich die Eiswolk«n senken, so nimmt die Hitze auf der Erde meisten« zu, w«il die von oben herab dringend« Kälte des Eises die warm« Luft wilde» zusammen drückt, und den Grad ihrer Wärme dadurch vermehrt. Sind der Eiswolken nicht gar so viel« und ihre Massen nicht so ungeheu«r groß, um sich nur län» gere Zeit in der niederen wärmeren Luftregion erhalten zu können, fo lösen sich die Eiskörnergrößtentheils wieder zu Wasser auf, so daß sie nur als schwere Waffer« tropfen, und als solch« oft vor oder mit dem Eishagel herunter fallen, und dessen nachtheilige Wirkung v«r« mindern. Nur wenn die Massen der EiKwolken zu groß und deren zu viel« sind, und darum zu gewaltsam M d«n niedern, wärmeren Dunstkreis eindrangen, daßsi4 sich ihrer Größe und Schwer« wegen in diese« nicht halten können, fallen sie alsdann als bloßer und aN, zerstörend« Eizhag«! herunter. Also, gleich wi« di« Wärme dle Ausdünstung vermehrt, so bewirkt sie durch ihre große Ausdehnung auch einen immer zunehmenden Druck gegen hinauf und der Dünste in die äußerst kalte Luftregion, oder concentrin« Kalte, hinein, wodurch sie denn sogleich zu Eiskörnern gefrieren, diese sich wieder in größere Massen vereinigen, und dadurch die starken und schweren Gewitter bilden. (Beschluß folgt.) Ueber die Ianitscharen. Folgendes sind einige, hesonberS unter den ge« genmärtigen Umständen interessante Angaben über daS Corps der Ianilscharen: Die Ianitscharen theilten sich in besoldet, und unbesoldete. Di« ersteren bildeten biH zu den neuesten Ereignissen die Infanterie der kaiserl. Garde. Sie wurden auf Staatskosten erhalten und ge. kleidet, Die Uübesoldeten waren bloß in den Listen der Orta's (Compagnien) durch, die commandirenden Stabs« officiere in den verschiedenen Provinzen eingeschrie» ben; sie hatten keine andere Verpflichtung, als in KriegSzeiten die Waffen zu «rgleifen, und genossen dagegen alle, den Ianitscharen verUehenen Privilegien, so daß mancher Vürger mit bedeutenden Geschenken an jene Staböossiciere seine Einschreibung erlangte. Da» Corps der Iamlscharen war vom Sultan Omar geg^än. det, von sememNachfolger Amurat !. aber dadurch be. deutend vermehrt worden, daß er verordnete, es soll« Von 5 christlichen Sclavenkilldern eines dem Sultan ge» hären, in der muhamedanischen Religion erzogen, uno später den Ianitscharen einverleibt werben. Als ANtec tzen spätern Hullanen diese Rekrutirungsweist nicht mehr hinreichte, wurde auch Türken der Eintritt in das Corps gestattet,— Jeder Ianitschar konnte zum Rang eines Kiaia Bey oder GeneraUieutenants der Ianitscharen steigen, ja ei wurde sogar zu dieser Stelle meistens «in v»m glmemen Soloacen an gedienter Officieraus» gesucht. Auch tonnten die Ianuscharen, »ber nur in Kriegszeiten, den Rang eines Aga «rhalien. Dieß ist eine ier höchsten Würden desReichS, und damit das Recht verbunden, im Di'van (Staattrath) zu erscheinen.'— Der Solb der Iüiutschalen bestand, a:,ßer s)ii»h' rung und Kleidung, in ungefähr 3 ,)2 kr. C. M. läg» lich, nahm aber mit jedem Dienstjahr um ein Viertel zu. Waren sie alt oder dienstuntauglich gewordeü, so wurde ihre Lohnung verdoppelt.— Die Ianitscharen konnten nur durch ein Kriegsgericht, Divan gebannt, welcheS sich im Palast des Aga versammelt«, gestraf» werden ; keine andere Behörde halte das Recht, ein» Klage gegen sie anzunehmen. Die Strafe bestand darin, "daß sie in einen Sack gesteckt, und i«s Meer ge« worfen wurden. Dieß geschah meistens bey Nacht, um Aufstäube zu vermeiden. — In Constantinovel zahl!« man 60 alte und 62 neue IalucscharenlAuartitst; auch in Adrianooel gibt es deren sehr schöne. Jede Orta hat» t« ein Quartier inne; die Verheilacheten wohülcn nicht tastlvst, doch mußien sie Freylags dort eischei?!kn ; auch erhielten sie geringere Löhnung. Die ganze Anzahl bestand aus20« Orta's, jedevon beyläufig iaoo M^nn, die aber nicht alle unter den Fahnen «uuren. Ueber die Vertreibung der Amtiftn. Mon lege Schinken« Knochen donhin , wo sich Ameise» aufhalte»,, uüd we»'.n rechi viele derselben da« rallf sind, werden sie ins Wasser getauchi, abgltrock» ner, und so danit foltßefahrel,, bis sich keine Amei« fe in der Gcgcn) zeigt. Ein Schaff üur Wasser halt man hiezu in der Nah« bereuet; und mit 2 Holzstückchen füßt Lake befeuchiel lverden, ver» hindert dann das Hinaufkriechen dir.Ameisen. Eben so bewiltt Gleiches mit Tevpeniin bestrich«« ne Papierstreifen , oder aber mit Fischthran beschmierte Lappen, fest anliegend um den Ballm gebunden. Sträucher und Stauden, die mit Ameisen voll sind, begieß« man mit Flschbrüche, odtr lege tlein« leke Fischchen am Stamm derselben; der Geruch oer« treibt bi« Ameisen daran. Gsoruckt H«y Ig»<»i Aleys E0ie» »sn Hli«in«ap«.