Nr. 3670. H 1871. kirchliches Veràmgs-Blatt für die Lavante» Diöcesc. Inhalt: I. Wiederholte Weisung wegen Beibringung des politischen Ehekonsenses für Heimatsberechtigte von Salzburg, Tirol, Vorarlberg und Kram. — II. Konkursausschreibung zur Verleihung der landschaftlichen Hebammen-Stipendien für das Jahr 1872. — III. Brandsammlnng für Rottenmann. — IV. Diöcesan-Nachrichten. 1. Laut Mittheilung der hochlöblichen k. k. Statthalterei zu Graz vom 17. Oktober l. I. Nr. 12366 hat der Herr k. k. Landespräsident von Salzburg mittelst Schreibens vom 6. 'Oktober Nr. 4353 die Beschwerde erhoben, daß in neuerer Zeit in mehreren Fällen österreichische Staatsbürger, welche im Herzogthume Salzburg heimatsberechtigt sind, aber außerhalb desselben sich aufhalten, von den Seelsorgern ihres Aufenthaltsortes ohne Beibringung des ^ politischen Ehekonsenseö anstandslos getraut wurden. Aus diesem Anlasse wird über Ersuchen des Herrn k. k. Statthalters die hochw. Seclsorgö-geistlichkcit auf die Bestimmungen des mit hierortigem kirchlichen Berordnungsblatte ddo. 25. November 1868 Nr. 2860 St. VIII. bekanntgemachten Ministerial-Erlasses vom 15. November 1868 Nr. 5907 mit dem Bemerken aufmerksam gemacht, daß dermalen außer Salzburg, der politische Ehekonsens auch noch in Tirol, Vorarlberg und Krain zu Recht bestehe. EH. Der hochlöblichc stetem. Landesauöschnß hat unterm 14. November l. I. Nr. 10620 folgende Kundmachung anher mitgetheilt: K u n b ut a ti) u it ß. Für den mit 1. Februar 1872 beginnenden Hebammenlehrkurs an der hiesigen medizinischen Fakultät kommen an dürftige Schülerinnen der Geburtshilfe mehrere aus der Landesfondökasse fließende Stipendien zu verleihen, welche in einem Unterhaltsbeitrage von täglich 28 Kreuzer ö. W. während der Dauer des fünfmonatlichen Lehrlnrscs und in einer Reisekosten - Vergütung von 7 Kreuzer ö. W. per Meile bei einer mehr als 6 Stunden betragenden Entfernung des Wohnortes der Štipendisti» von Graz bestehen. Die Gesuche um Verleihung dieser Stipendien sind bis 28. Dezember l. I. beim steiermärkischen Laudesauöschusse in Graz zu überreichen, und mit dem Taufscheine, Dürftigkeits - und Sittlichkeits-zeugnissc, dann mit dem etwaigen Trauungsscheine der Bewerberin, mit einem bezirksärztlichen Zeugnisse über deren Gesundheit, geistige und körperliche Fähigkeit zur Erlernung und Ausübung der Geburtshilfe, und endlich mit einer glaubwürdigen Nachweisung, daß dieselbe lesen und schreibe» kann, zu belegen. Bei der Verleihung dieser Stipendien wird vorzugsweise auf solche Bewerberinnen Bedacht genommen, welche im kräftigen Lebensalter stehen, verheiratet oder Witwen sind und die erlernte Hebammenkunst auf dem Lande ansüben wollen. Für Bewerberinnen aus dein slovenischen Theile der Steiermark wird die Kenntniß des Schreibens nicht gefordert. Diese Kundmachung ist ehethunlichst in entsprechender Weise 31t verta urbaren. 111. Am 3. November l. I. brach in der Stadt Rotteumaun Feuer aus, welches 7 Wohn- und mehrere Wirthschaftsgebäude in Asche legte. Der erhobene Gesammtschade beläuft sich auf den bedeutenden Betrag von 27,993 fl. 75 kr. Zur Linderung des durch dieses Unglück erzeugten Nothstandes werden von der hohen k. k. Statthalterei laut Eröffnung ddo. 14. November l. I. Nr. 13592 sämmtliche politische Unterbehörden angewiesen, für die Verunglückten eine Sammlung milder Beiträge im Einvernehmen mit der Pfarrgeistlichkeit einzuleiteu. Hievon wird der hochw. Kuratklerus behufs der Mitwirkung bei diesen Sammlungen in Kenntniß gesetzt. IV. Diöcesan'Nachrichten. A. Uebcrsetzungen der Kapläne. Herr Johann Jakopina nach St. Jakob in Galizien; „ Lorenz Janžekovič nach Lack; „ Michael Baupotia nach St. Thomas bei Großsonntag; „ Anton Krulez nach St. .Heina. „ Vincenz Plaskan nach St. Acgyd bei Tnriak; „ Martin Lapuch nach Rohitsch. „ Ferdinand Jan als providirender Kaplan nach St. Martin a. d. Pack. B. Pensionirungcn Herr Johann Trobaj tritt in den porpetnirlichcn und „ Simon Rat in den zeitlichen Defizientenstand. C. Ausschreibung. . Die Pfarrpfründe St. Beit bei Waldeck bis zum 15. Jänner k. I. Fürstbischöflichcs Lavanter Ordinariat zu Marburg am 11. Dezember 1871. 3itkoli Marimilian, Fürstbischof. Bereins-Bnchdruckerei in Graz.