Mbacher Nr. 204. tt. ll, halbj, N. 5«>. Our di« ZuftlNun« ln, Hau« halbj. 5o ll. Ml bee Post «an,>. sl. l», hzlbj. st. 7 5«. Donnerstag, N. September. Vustll : Fill llelnc Insctal« bi» zn 4 Zellen »5 l, . ,iöinl pi. jjeen gewaltigen Anprall der Türleu zurückzuweisen, denn darüber gibt man sich auch im russischen Hauptquartier gewiß leiner Illusion hin, daß, wenn die bereils unter so günstigen Vorzeichen begonnene Action Mehemcd Ali's siegreich für die Türlen endet, die Tage des längeren Verweilens der Russen auf bulgarischem Boden gezählt sind. ein Ucberwinlern der Armee jensclts der Donau unmöglich geworden ist. Mit dem Rückzug d:r Nusscn über die Donau durste aber der Moment gekommen sein, wo von den neutralen Machten, insbesondere von England, ein erster ernster Mcdlatlonsocrsuch gemacht werden wird. Ob die Kampfcnoen darauf eingehen werden, ob vor allem Ruh. land auf d,e Reparierung seiner militärischen Ehre Ver. z,cht leisten wlrd — das freilich ist eine andere Frage, dle wir zunächst noch nicht mit Ja zu beantworten wagen. Zu groß ist ole Enttäuschung, wrlche das stolze Zarenreich erfahren hat, als daß wir glauben könnten, es werde mcht alles daran srtzcn. um eine Genugthuung fur die Demüthigung, die ihm der verachtete Feind bereitet hat. zu erhalten. Aber auch die Stimmung der leitenden türtlschün Kreise ist keineswegs einem Frieden, wie ihn Europa wünschen müßte, günstig; je reichere lriegcrische vordreren die Heere oeS Sultans erringen/ um so unwahrscheinlicher wird es, daß die Pforte jene Reformen einführt, welche Europa als die einzige sichere Grundlage des Friedens und als die alleinige Garantie emeS geordneten staatlichen Gemeinwesens betrachten lann. So viel Blut schon bisher geflossen ist und so viele Tausende noch in den nächsten Tagen hingemordct werden, ist doch leider wenig Hoffnung vorhanden, daß das blnlige Volle, dmll mit der Schlacht, die äugen« blicklich zwischen Rasgrad und Plewna wüthet, seinen Abschluß finden wird. Die Türlei hat in diesem Kriege gewiß der ganzen Wtlt große Ulberrajchungen bereitet. Selbst ihre e>f. rigsten Freunde und Paricigänger haben solch' eine gewaltige «raftentwicklung nicht für möglich gehalten. Wir sind trotz der blutigen Greuel, mit welchen d e Tüllen lhre Siegc ebenso besteckt haben, wie die Bulgaren ihre vermeintliche Befreiung, die Uetzten, da« sittliche Ele- ment zu verkennen, welches den Siegen der Türlen theil» weise zugrunde liegt. Die Kraft, welche fte entwickeln, erwächst ihnen nicht zum geringsten Thtil au« dem Gefühl, ihren heimischen Boom zu vertheidign. Leiber ist aber ihr Patrionsnm« verquickt mit dem beschränktesten religiösen Fanati«mu«; so lomml e«, daß das, wa« chre Stärke im Kriege ausmacht, fie hinder», im Frieden einen wirklichen Kulturstaal zu begründen. AUe ihre Siege machen sie nicht fähiger zur Bildung eine« geord-»elen staatlichen Oemeinwc>en«, ourch dessen Begründung allein Europa sich veranlaßt schcn tonnte, zuyuttsten der Türlei zu intervenieren. D»e Pjolle hat die Rachichläge der Mächte vor dem Kriege verachtet, sie wird sie jetzt, da sie siegreich ist, noch weniger beherzigen. Dessen mögen vor allem jene emgcdcnl sein, welche, bevor sich da« Glück des Krieges zugunsten der lürlljcheu Wasfcn gewandt, mit uns für Reformen plaibierten, jetzt aber den Oeroci« erbracht seyen, daß dle Türlel em leben«, fähiger Siaat sei, würbig, in das Konzert der europäi» Ichcn Mächte aufglnommen zu weiden. Die Kultur verlangt andere Garantien, als dle blutgetränkten ^oiveecen, mit denen Mtyemed » »^ Der Wlrch wandte stch rasch um, und jetzt erst swrte «r den Baron von oben bi« unlen an. aber mit emcm solchen Gemisch von Verachtung und Hohn, daß dcr Baron unwilllürllch den Blick zu Boden senkte. ..Einen Verwandten de« Grafen nennen Sie stch? Und S,e schämen sich nicht, das zu sagen? Schöne Arwanbtschllft da«, die den armen Man., mit lall cm «lute in die Verbannung gehen läßt. ohne m.r Hand und suh für ih» zu rühren. Wenn Sie ein Verwand. « des Grafen sind. dann hören Sie von mir auch lein «uoct ilber ihn." dln ^" """ ^" sah jetzt ein, daß jeder Versuch, ltin ?"" Ü"n, Sprechen zu bringe", ein vergeblicher ten 5 lbl' aber er wolllt nicht gehen, ohne seinen letz "umpf ausgespielt zu haben. llmfi"i3"' meinetwegen, ich verlange auch leine Au«. l>en °l " lb«. aber da Sie in der That Interesse für N>°l ».^3!""" zu haben scheinen, so werden Sie mir ub '" Beruhigung der Angst und Sorgen Auskunft reit c>!" Verblein seine« Kinde« ertheilen — ich bin be. zu H" l"l lede etwaige Nachricht fünfhundert Thaler »Fünfhundert Thaler?" Der Wirth glaubte nicht recht gehört zu haben. Or riß die Augen und den Mund weit auf und wieder» holte dann noch einmal: „Fünfhundert Thaler?!" Herr von Plöger sah doch, daß ole« Gebot die be. absichtigle Wirkung auf den Wirth ausübte, und er trocknete stch den Angstschweiß von der Stirn, welchen die Furcht, daß fein Plan mißlingen lünne, darauf ge-preßt. Er hatte überhaupt längst vergessen, wo er war, er bedürfte nicht mehr seincS jasminduftenden Taschen, tuche«. um überhaupt nur athmen zu liwnen. nur sei« nen Zweck hatte er noch vor «ugen. und dies veranlaßte ihn, ein Gebot zu machen, welche« dem Wirlh. selbst wenn dieser weniger raffiniert gewesen wäre als er war, sofort llar bewies, daß er in dem Tüchterchen dt« Grafen einen wahren Schah besitze. Diese Ueberzeugung gab ihm denn auch bald seine Besonnenheit wieder und ließ ihn ganz richtig calculieren, daß die kleine Kalinla ihm wol noch mehr einbringen lonne, als bloße fünshunben Thaler. Er war entschlossen, um leinen Preis sofort den Handel abzuschließen, sondern erst mit seiner in man< cher Beziehung viel geschcidteren Gattin Rücksprache zu nehmen. ..Mein Herr", sagte er dah:r nach einer Pause be« deutend höflicher, „ich sehe. daß Sie allerding« Theil' nähme für das Schicksal Ihrer Verwandten hegen, aber Sie werden es mir nichl übel nehmln, wenn ich Ihre Fragen noch nicht beaniworte. Mich bindet ein Verspre« chen. Kommen Sie morgen um dieselbe Stunde wieder und Eie sollen eine. wie ich hoffe, befriedigende Ant-wort haben." Der Baron machte nochmals den Versuch, den Wirth durch ein höhere« Gebot zum Sprechen zu brin- gen, aber er bewirkte dadurch nur das Gegentheil. In diesem Augenblicke erscholl au« der Küche ein klägliche« Weinen. Der Wirth, dem je« Selbstbeherrschung fremd war, konnte feinen Zorn über diese Kundgebung, daß ein Kind im Hause sei, nicht bemeistern, und selbst da« Schließen der Küchenihür, welches von innen au» er. folgte, verbesserte seine ^au«,e mcht. Der Baron aber la« sosorl in dem Antlitze be« Wirthes, was da« Wei. nen zu bedeuten habe, und nahm die feste Ueberzeugung mit hinwcg, daß das Kind dc« Grasen Milowsly sich im Winhshaufe zum „goldenen Stern" aushalle. Da« lleine. blasse Mädchen saß aber von jetzt an nicht mehr am qualm-nden Herdfeuer, um sich zu wär» men. Frau Emma hatte mit leichler Mühe »hren G»t» ten überredet, das ltinb nicht au« den Händen zu geben, sondern e« sorgsam zu hüte». Ihren Schlußfolgerungen ließ sich nichl« enigegensetzen. Hatte der Herr zum erste»,, male so viel für die Auskunft über den Velbleib de« Kinde« geboten, so würde das Kind selbst wol lwch mehr werth sein und es früher ober späler gegen ein-n höheren Prei« z!,rückaefordcrt werden. Der endaillige Be-schluß des würdigen Paa e« lautre denn auch dahil», das Kind sorgsam zu verbergen und ihm eine bessere Pfieae angedeihen zu lassen, damit e« spü<- ^,„ „Yen sen« wurde eine freundlichere. chienen im „Constitutionnel". Von seiner „Geschichte der französischen Revolution" erschienen die beiden ersten Bände 1823, der Schluß 1827. Mil der Juli-Revolution begann Thiers' staatsmännische Lauf. bahn. Bereits im November 1830 ward er Unterstaals« selrelär im Ministerium Lafille und Deputierter für Aif. Im Jahre 1832 erhielt er zum erstenmale ein Mlnisterportefeuille, das des Ministeriums des Innern, da« er bald mit dem einen oder anderen vertauschte. Das Ministerium des Aeußern leitete er unter Louis Philipp im Jahre 1336 nur wenige Monate. Vier Jahre später wurde er Ministerpräsident, zog sich aber bald (21. Oktober 1840) ganz vom öffentlichen Leben zurück, um seinen Liebling«plan, die „Geschichte des Kaiserreiches" zu schreiben, ausführen zu können. 1845 erschien der erste Band seiner „llistoirs äu OoiiLuIat et äo I'^mpiro«. In dem totalen Wirwarr der Februar-Revolution war für Thiers lein Platz; er erschien erst wieder, als nach dem Iuni-Ausstand die große Ordnung«-partei sich fester zusammenzuscharen anfing, ward in die Nationalversammlung gewählt und schwang sich hier bald zum Haupt einer zahlreichen Partei empor, welche die parlamentarischen Führer zu thatsächlichen Regenten der Nation machen, wol auch mit der Seit eine roya-listische Restauration im Sinne der Orleans hcrbei. führen wollte. In Ludwig Napoleon glaubte er ein Werkzeug für seine Pläne zu finden, entdeckte aber bald, wie sehr er sich getäuscht hatte, und trat nun in heftigste Opposition zu dem Bonapartismus. Das Benehmen Ludwig Na» poleons gegen iyn zeigte, daß er ihn unler seine gefähr-llchsten Gegner zählte. Thiers war unler din in der Nacht vor dem Staatsstreich vom 2. Dezember Berhaf« leten und mußte dann in die Verbannung wandern. Das VerbannungSdelret gegen Thiers wurde nach Ver« lauf eines Jahres aufgehoben, aber er hielt sich nun von jeder politischen Thätigkeit lange Zelt ferne, um sich nur der Vollendung seiner ..Geschichte des Kaiserreiches" zu widmen. Bis zum Jahre 1863 widmete sich Thiers ausschließlich seinen historischen Arbeiten. Bei den Neu« wählen von 1863 wurde er in Pari« zum Milglicde des gesetzgebenden Körpers gewählt und kämpfte dort in den Reihen der Opposition. Bei den Neuwahlen 1869 wieder gewählt, unterstützte er anfangs, wie die meisten Allconstitulionellen, das Ministerium Ollivier, indem er sich dem Wahne hingab, daß Napoleon III. da« Gebäude der Freiheit krönen weide. MS Napoleon III. die spa« nische Thronfolge zum Vorwande gebrauchlc, um den deulsch.franzüstichen Krieg zu entzünden, war Thier« der einzige, der sich nicht dem Rausche des Chauvinismus hingab, sondern offen seine Ueberzeuguug aussprach, daß «die Gelegenheit zum Kriege schlecht gewählt sei, und dies werde sich rächen." Diese Profczeiung Thiers' ist bekanntlich schnell in Erfüllung gegangen. Thier« sclbst aber wurde durch die Ereignisse dieses Krieges erst zu seiner vollen slaat«. männlschen Höhe emporgehoben. Beim Sturze des Kai« serlhum« boten ihm die Führer der republikanischen Bewegung einen Platz in der „provllorischen Regierung der nationalen Vertheidigung" an, doch er lehnte ab und trat, noch ehe die deutschen Herre Paris cernlert halten, seine bekannte diplomatische Reise an die Höfe von Lon> oon, Petersburg, Wien und Florenz an, um diese entweder einzeln oder in Gemeinschaft zu einer Internen-lion für Frankreich zu bewegen. Urwerrlchleler S,che heimgekehrt, begab er sich in dus deutsche Haupiquarticr zu Versailles, um mit Bismarck über emen Waffen, stillstand zu verhandeln. Die Unterhandlungen (30ttn Oktober bis 6. Nov.) scheiterten jedoch an der von Thiers geforderten Vecproviantierung oon Paris. Du» rauf begab sich Thiers nach Tours, wo er seinen Bericht über seine fehlgeschlagmen Verhandlungen verüffent« lichte. Von da ab bis zur Capitulation von Pari« hielt ir sich oon allen öffentlichen Geschäften ferne. Als nach Abschluß des Waffenstillstandes die Wahlen zur National-Versammlung stattfanden, wurde Thier« an mehr al« zwanzig verschiedenen Orten gewählt. Gleich nach Eröffnung der Nationalversammlung in Bordeaux wurde Thiers am 17. Febr. 1871 zum ..Ehcf der Executlv-yewall" mit großer Majorität gewählt. Die erste Anfgabe der Regierung Thiers' war nunmehr, mit dem Sieger rinen Frieden zu schließen. In Begleitung des Ministers Jules Favre begab sich Thiers nach Versailles, um mit Bismarck die Friedensnnter-handlungen zu beginnen, die am 26. Febrxar zur Unterzeichnung der Präliminarien gediehen, die am 1. März von der Nationalversammlung mit 546 gegen 107 Stimmen angenommen wurden und später zu dem defi« nitioen Frieden von Frankfurt führten, welcher am 10. Mai von der Nationalversammlung ratificiert wnrdc. Das Gesetz vom 31. August legte Thiers den Titel eines ..Präsidenten der französischen Republik" bei. Da in jenem Gesetze der definitive» Entscheidung über die künftige Staatsform in keiner Weise vorgegriffen war, nannte man diese mangelhafte Constituierung oft spöttisch die „Republik des Herrn Thiers"; dieselbe fand indessen im Inlande Vertrauen und vom Auslande das größte Entgegenkommen. Durch die Friedensverhandlunge» und insbesondere durch die Ausführung derselbe, die M'lli' ardenzahlung und Befreiung des Landes von der freiu» den Occupation, hat stch Thiers die gröhle» Verdienste um sein Vaterland und den vollsten Anspruch auf die Dankbarkeit und Liebe seiner Mitbürger erworben. All dies ist ihm auch im reichsten Maße zulhcil geworden. Ader der großen Parteien Bestrebungen und Intriguen führten unerwartet bald seinen Sturz herbei. Schon am 24. Mai 1873 verweigerte die Majorität der Ver-sailler Versammlung das geforderte Vertrauensvotuin. Thiers trat zurück und Mac Mahon wurde Präsident der Republik. Vier Jahre waren hierüber verflossen u»d der Augenblick schien herangerückt, wo Thiers die glänzendste Genugthuung werden sollte, indem die große Mehrheit seiner Mitbürger, mit einem male eingedenk seiner Verdienste, ihm ihre ganze Liebe und ihr ganzes Vertrauen wieder zuwenden wollte. Von der rumänischen Operationsarmee. (Original - Korrespondenz der „Valbacher Ieituug") Lagti bei Vryalan, 86 August. Zur besseren Orlenlierui'g für die kommenden Ereignisse will ich Ihnen eine Schilderung jener Eindrücke wiedergeben, die die heute vor dem Feinde in erster ^inie. stehende rumänische Armee auf mich machte. Ich fand hinlängliche Gelegenheit, das herrschende Element in sel-l,em ganzen Umfange zu studieren, so daß ich eine Idee von dem Werthe der rumänischen Armee habe, die jener, welche noch vor Wochen die dominierende war, nicht mehr im entferntesten gleicht. Es ist nicht der moralische Emfluh, de» die Umgebung auf mich durch die drci-wüchcnlliche Anwesenheit im rumänischen Lager zu üben im stände war, wie es leider bel so manchen mellier Kollegen der Fall ist, die, seit sie unter den Russen leben, nicht Worte finden können, um deren Armlc in alle Himmel zu erheben und alle der Welt längst be< kannten Mängel einfach weg zu disputieren. Ich beschränke mich nur darauf, Ihnen die nackten Thatsachen mitzutheilen, wie ich sie fand, und jene Vortheile hervorzuheben, die die Armee hmte über jene der russischen stellt, ohne deshalb die Mängel zu verdeckcn, die auch hier noch am Organisatlonsstatute kleben und erst nach Scheltworte mehr, und bald zeigte sich auf den zarten Wangen ein leiser, wenn auch kaum bemerkbarer Schimmer oon Farbe der Gesundheit. Varon von Plöger, welcher zur festgesetzten Stunde abermals im „goldenen Stern" erschienen war, erhielt oon Waller den kurzen Bescheid, daß er anderweitig Erkundigungen über seine Verwandtschaft einziehen möge, ohne denselben dadurch zu überzeugen, daß er nichts über den Verbleib des Kindes wisse. Im Gegentheil, der Baron war nun fest überzeugt, daß er einen Anhalt«. Punkt gewonnen habe, und war fest entschlossen, sich auf die eine oder andere Weise in den Besitz des Kln» de« zu setzen. Herr Schröder sorgte nun, daß der Varon nicht allein die eigene Ueberzeugung behielt, sondern auch die Gewlßhlit gewann, daß Katinka wirklich lebe. Aber vergeben« waren alle Bemühungen, dem Kinde nur nahe zu kommen, so große Snmmen Herr von Plöger auch auS-geboten, fall« das Kind ihm überliefert würde. Längst war der Frühling in's Land gekommen. Die Bäume hatten ein neues Kleid angezogen und die Blumen prangten im buntfarbigen Schmuck. Tag aus, Tag «in lachte vom Himmel das strahlendste Sonnen-licht, welches selbst die dunkelsten Gassen und Gäßchen der großen Stadt erhellten. Jakob Walter führte die lleine „Polenprlnzessin", wie «atinl» ganz heimlich von Vater Walter genannt wurde, alltäglich nach den freien, sonnigen Plätzen und gestattete e« sogar, daß da« Kind sich unter die anderen spielenden Kinder mischte. So war's Pfingsten geworden. Selten und immer seltener hatte Kalinla oon der „Mama" und dem „Papa" gesprochen. Die neue Pflegemutter wußte geschickt jeden Gedanken des Kindes «n die Vergangenheit zu vernich-ten. In ihrem Kopfe waren Pläne zur Reife gelangt, wie sie nur in einem solchen Hirn wie da« ihrige gedeihen konnten. Sie beachsichtigte nichts gerinaeres, als Katinla für ihren Sohn zu erziehen und Jakob durch dieselbe in eine ganz andere Stellung zu bringen, als er jemals als der Sohn de« Sternenwirths einnehmen tonnte. Mit innigem Behagen bemerkte sie die wachsende Zuneigung des Kindes für Jakob, welche indessen nur die natürliche Vorliebe für denjenigen war, welcher sich ihrer so häufig annahm und ihr manche Freude verschaffte, welche sie sonst wol Hütte entbehren müssen. Freudig ergriff das Kind die. rauhe Hand desjenigen, der sie aus dem dumpfen, qualmenden Raum hinausführte in Licht und Sonnenschein. Obgleich cS ihm die Eltern streng verboten, sich mit dem Kinde in irgend ein Gedränge zu mischen, hatte Jakob ihm doch eines Tages versprochen, mit ihm den Markt zu besuchen, unter der Bedingung, daß es der Mutter nichts davon sagen wolle. Katinka versprach es, und so wanderten beide hinaus nach der Stelle, von wo schon lange vorher lustige Musik und Trommelwirbel erschallten. Jakob hielt die Kleine fest an der Hand. Gleich nachdem Jakob mit dem Kinde den „gol-denen Stern" verlassen, hatte sich ihnen ein Mann angeschlossen, der entschlossen schien, die beiden nicht aus den Augen zu lassen. Er folgte ihnen fast unmittelbar auf dem Fuße, ohne daß Jakob die geringste Ahnung von einer solchen Verfolgung hatte. So hatten sie den weit ausgedehnten Marktplatz erreicht. Lange Reihen Buden aller Art standen dicht neben einander, und eine unabsehbare Menschenmenge wogte auf und nieder. Vor einer der grüßten Buden blieb Jakob mit seinem kleinen Schützlinge stehen. Mächtige Bilder, deren Gestalten und Formen einer Märchenwelt anzu» gehören schienen, zogen eine große Menge Besucher an. Herren und Damen in neuen, funkelnde» Kostümen gaben durch allerlei lleine Productionen dem Publikum einen Vorgeschmack von ihren künstlerischen Leistungen. Ein Bajazzo machte seine tollen Sprünge mit den lang» geschwänzten Assen, welche an den Stangen auf« und niederlletterten, um die Wette, und die kreischenden Stimmen der schillernden Papageien und Kakadus mischten sich mit den Posaunenllängen des Ausrufers. Jakob hob das kleine Mädchen hoch empör, damit es besser sehen könnte, und jubelnd vor Freude klatschte es in die Hände. Ihr Beschützer war ganz nahe we kleine Gefährtin vermißte. Aber sein Rufen «ach ^ blieb gänzlich ohne Erfolg, der Lärm ringsum uoe^ tönte seine Stimme, bis er vor Angst in ein kramp, Haftes Schluchzen ausbrach.------------------- (Fortsetzung folgt.) 1971 langer Ztlt und durch so manche Erfahrung beseitigt werden lünnen. Betrachtet man hcule den Oeift, von dem die rumänische Arm« btseell ist, so muß ich Ihncn ohne Schmeichelei gestehen, daß derselbe nichts zu wünschen Übrig lüßt. Es gab in der letzten Zelt mancherlei Oe. legenheit, um für die künftigen Ereignisse definitive Schlußfolgerungen zu ziehen. 2s waren dies hauptsächlich die zahlreichen nächtlichen Rekognoscierungen auf ftinbllchts Gebiet, bll welcher Gelegenheit dtr rumänische Soldat viel Umsicht, Intelligenz und auch eine» gewis. sen Grad von Unerschrockenheit an den Tag legte, Eigen, schuften, die ich bei den russischen Soldaten vollkommen vermißt habe. Viele, ja die meisten der rumänischen Offiziere hatten Gelegenheit, im Auslande ihre militari schen Studien zu machen, von wo sie auch eine ganz andere Gelfteerichtung in die Reichen der Truppen ver-pflanzten, als dies vor Jahren der Fall war, wo da« Wesen der Armee «st im Werden begriffen war und noch in der Wege lag. Getrachtet man heule die große Masse der Armee, die Infanterie, fo macht dieselbe den Eindruck der Vollkommenheit, sowol in der Bewaffnung und Adjustierung, al« auch in ihrem Auftreten ale Wuf. fengaltulig im allgemeinen. Die Tallil der rumänischen Llnlenlnfanlerle ist eine den modernen Anforderungen entsprechende, und es kommt für die Zukunft einzig und allein auf die Führung an, um mit dieser Truppe alles zu unternehmen. Die in den Verband der Armee ge» hörige leichte Infanterie, die, in 4 Iägerbataillone for. Nliert, den verschiedenen Vrlgaden zugetheilt ist, hat in allem eine große Aehnlichleit mit den italienischen Ver-saglieri.Batalllonen, die bekanntlich die besten Truppen der dortigen Arm« bilden. Die Dorobanzen Regimenter, von denen im Frieden nur die Cadres in Permanenz bleiben und die Mannschaft alle drei Wochen zum Dienste einberufen wird, rekrutieren sich aus demselben Elemente wie die Linie, aber der Soldat ist nicht durch.das G,r« nisonsleben verweichlicht und verwöhnt, sondern an alle Entbehrungen und namentlich an klimatische Veränderun» gen derart gewöhnt, daß er im Fellde nur bei außer« ordentlichen Verhältnissen unterliegen kann. Die Einthei. lung derselben bei den Infanterie>Bciaaden ist analog jener der Linlenlnfanteiit pierten Lagerplatz und marschieren mit der Brigade und dem Dloiftonsstabe nach Kerta, ans rechte Vidufer, um vorläufig dort Stellung zu nehmen und brn Donau-Ueberaang der 3. Division zu protegieren. Politische Uebersicht. L«ib«ch, 5. September. Nach zweimonatlicher Pause nahm da« «bgeord. netenhaus gestern seine Thätigkeit nun wieder auf. Die Deputierten hatten sich zahlreich eingefunbtn. nur die Bänke der Polen waren schwach besetzt. Auf brr Tagesordnung der Sitzung ftand die zweite Lesung der sleuerreform-Gesehe. Ueber die Nrl und Weise. w!e dieselben zur Verhandlung gelangen sollen, traten ln den Klubs der Verfassungsparlei, die fich vor Be. ginn der Plenarsitzung versammelte«, divergierend« An. schauungen zutage. Während der Klub der Linken und der neue Forischrittetlub für den sofortigen Beginn der Generaldebatte sich erklärten, sprachen sich der Klub des linke» Eentrum« und der alle Forlschritlstlub für eine Vertagung aus. Der betreffende Antrag wurde im Hause oom Abgeordneten Grafen Dubsly eingebracht und mit Majorität angenommen. Da kein anderer Gegenstand auf der Tagesordnung sich befand, schloß der Präsident die Sitzung und beraumte die nächste für Donnerstag an. ln welcher wieder blos die Sleunreform Dcballe abgehalten werden soll. Nach dem heutigen Resultate ist es jedoch wahrscheinlich, daß die Steuerlesorm auch am nächsten Donnerstag noch nicht an die Reihe kommen »ird, dle Berathung vielmehr auf unbestimmte Zelt verlagt werdcn dürfte. Im Fortschriltsllub wurde vom Abgeord. netcn Sturm eine Interpellation in Angelegenheit der jüngst erschienenen Durchsührungs.Venrdnnny des- Lan> deewrlheidigungs.Ministerium« zum § 18 des Wchr-aesthcs angemeldet und zu Beginn der Plenarsitzung auch eingebracht. Abgeordneter M«gg regte die Erl«ssung eln^r Adresse an Se. Majestät an, in welcher die innere und äußere Lage der Monarchie darzulegen wäre. Der FortschritlSllub ging vorläufig „och 5» lein, Erörterung über diese seltsame »nreg«,g ein. In Pest ist ein Conflict zwischen dem Finanz, minister und dem Municipium der Hauptstadt ausgebro. chen. Der Minister hat diesem das Recht der Steuer-eintreibung auf städtischem Gebiete entzogen und dieselbe auf Kosten der Stadt staatlichen Organen übertragen. Al« Ursache dieser Maßregel, «elche die städtische Ver. lretung gewiß nicht gleichmülhig hinnehmen wirb, nennt man Unzukömmlichkeiten, welche sich die städtischen Or. gane zuschulden kommen ließen. Der kroatische Landtag wurde vorgestern durch den Präsidenten Kresttt in üblicher Weise eröffnet. Die Abgeordneten sind zahlreich erschienen. Nach Anmetöung der Einlaufe legte der Iustizches Dcrenöin Gesetzentwürfe, den Wucher, die Eiscnbal)nhaflpflicht und die Haus« communion betreffend, vor. Die nächste Sitzung ist unbestimmt. — Die in unserem heutigen Blatte aus dem „Ellenör" reproducierte Nachricht, daß General Philippovich zum Nachfolger Mollinary's designiert sein soll. wird bestätigt, doch haben sich die mit General Phllippovich wegen Uebernahme der Stelle Mollinary's gepflogenen Unterhandlungen, einem der „N. fr. Pr." aus Prag vom 4. d. M. zugegangenen Telegramme zu» folge, zerschlagen. Unter den Nachrichten des heutigen Tages steht voran die telegrafische Meldung von dem vorgestern zu St. Germain-en'Laye erfolgten Tode Louis Adolphe Thiers'. Einen kurzen Abriß seines schicksalS. uno lhalenreichen Lebens bringen wir an anderer Stelle, „Die Würdigung seiner großen geschichtlichen Bedeutung", sagt die ..N. fr. Pr.". «ist "icht mit wenigen Worten zu umspannen, denn sein ^eben ist die Geschichte Frank» reichs seit dem Jahre 1830. In einem Augenblicke, wo sein Name n-uerdings zum Banner und Losungswort der liberalen Elemente Frankreichs im Kampfe gegen dle klerikale und monarchistische Intrigue geworden, raffle ihn ein verhängnisvoller Schlaganfall jählings und zu ungünstigster Stunde dahin." Die Republikaner in Frankreich werden schwere Noth hecken, die »eite Lü6e auszufüllen, welche sein Tod hinterläßt. Sein Platz im Areopag der europäischen Staatsmänner wird ohnehin lange verwaist bleiben. In Rom wird, wie von dort berichtet wird. die Eröffnung der Vertragsoerhandlungen zwischen Oesler. reich'Ungarn und Itali«« binnen kurze» erwartet. Die italienische Regierung hat khre Delegierten fllr dltse Verhandlungen ln der Person der Herren »ferlo und Ellena bekanntlich schon seit längerem ernannt, und halten sich die genannten Herren zur Abreise nach Wien bereit. Die italienische Regierung wartet nur den Abschluß der ofterreichisch.deutschen Ncgociatlonen ab, um lhren Kommissären die Ordre zur Abreise zu geben. Wie auS Belgrad berichtet wird. ist dem Kriegs-enthusiaSmus der vergangenen Wochen eine Ernüchterung gefolgt, welche auf Mahnungen zurückzuführen ist, die unter anderem auch öslerreichischcrseits dorthin gelangt sind. Als Modus für diese Mahnungen soll man den Hinweis auf eine Mittheilung der Pforte benützt haben, in welcher diese den Kabinetten erklärte, daß sie, falls Serbien den Frieden bricht, den Kampf ausnehmen, aber dafür Sorge tragen werde, daß sie nach Beendigung desselben in Zukunft nicht mehr zu fürchten habe, von einem abermaligen serbischen Friedensbruch bedroht zu werden. Vom Kriegsschauplätze kam uns heute von russischer Seile die ttockene Depesche zu, daß Lowaz seitens der Russen erstürmt worden ist. Eine Oeftätiaung dieser Nachricht, welche eine Durchbrechung der von O«-man gehaltenen Linie Plewna»Selwi bedeuten würde, ist un« bis zur Stunde noch nicht zugekommen. Sonft liegen keinerlei bedeutsame Nachrichten vor. Die Kämpfe im Schiplll'Passe scheinen wieder aufgenommen worden zu sein, werden jedoch türtischersells vorsichtiger und mil größerer Schonung des Menschenmateriales al« bisher geführt. Konstantinopeler Telegramme melden, daß Su-leiman Pascha die d«nin«r««t>en Hühen des Passes mit Kanonen armiert und neuerdings eine scharfe Recogno»-cierung in der Richtung gegen Oabrowa vorgenommen hat. Ucber weitere Operationen der türkischen Heeresleitung auf dem rechten und dem linken Flügcl verlautet nlcht« Bestimmtes. Vielfach wird angenommen, daß die eingetretene Pause nur die Vorbereitungen zu eine« eigentlichen concenlrischen Angriffe der Türken bezeichnet, welcher sich in der nächsten Zeit vollziehen würde. Hagesneuigkeiten. — (Kronprinz Uudolf) wird, wie wir bereits ver längerer Zeit meldeten, nach Veendigung de« praltischen »M< tärilfchen Kurses, den der Erzherzog «den jetzt »urch«acht, auch der Aviladmiftration seme volle AusmerHamleit zu»ende». Wie wir hören, soll der llronpimz den praltischen polnischen Dinch bei einer t. l. Stalthalt««! lennen lernen, und ift hiezu die Ot»U» halterei in Innsbruck »««ersehen. Die «dllptinunyAalbeite», tzi, >m Schlosse Ambras vorgenommen »erden, hehl» mit de» pro» jeltierten Aufenthalt des Kronprinzen in Innsdrxs in «er« binbulig. und ift vorläufig diese« Schloß dem Erzherzog «ls Wohnung bestimmt. — ( Haupllre ffer. ) Vei der am l. d. M statlgefun» denen Ziehung der Itt64er Lose gewann den Haupttreffer «it 200,000 Vulden eine tifchgesellschaft im Oifthause ,zur goldenen Sonne" in der Steinergasse Nr. 80 in hernal«, Wien. Die Ve-sellschasl, die drei 1864er Lose besitzt, besteht au« 21 Personen. -^(tHlllckimUaufche.) E". wunder sich eine« verschmitzten christ.««"' "<""" 1872 dem er viele Vortheile verschaffte und lm Falle des vollständigen Velingens seines Plans großartige Belohnungen in Aussicht stelüe. Der Profet selbst tonnte nicht schreiben; er ließ deshalb den Mönch den Koran, der die Vibel seiner Anhänger bild«» sollte, aufsetzen. Muhamed und der Mönch waren darüber einig, daß der Koran dann am schnellsten ltingang finden und am meisten siefpect eroecken wilrde, wenn er gleichsam wie durch ein Wunder zum Vorschein läme. In einer öden, steinigen Gegend bei Metla war nun ein sehr tiefer Vrunnen; in diesen mußte sich der Mönch mit dem geschriebenen Koran hinablassen und sich unten rerbergen. Hierauf ging der Profet mit einer Menge Volles nach d,esem Vruunen; erhielt, dort angelommen, ein ganz unbeschriebenes Vuch huch empor und sagte: „Ich werde dies Buch in diesen Vcunnen weifen; lommt es trocken und beschne« den herauf, so ist sein Inhalt OotteS Woit!" Er warf da« Vuch hinab unv Muhamed lilß nun ein Seil hinunter. trilgeilfche Mönch sein Ende durch einen größeren Betrüger. Uno heule noch wirst jeder nach Metta wandernde Pilger einen Stcill auf den großen Oerg von Steineu, oer an jener Stelle entstan« den ist; denn langst ist der Brunnen geMt uno über chm erhebt sich eer Hügel. «Fokales. — (Pferd « prä « iier ung.) Bei der gestern in Ober« laibach adgehaltenen Pferdeprämiierung erhielten Prämien: Johann Üuclmann in Laibach 50 st. in Silber (verzichtete auf die Prämie); Anton Ierschau in Mauniz 50 st. Sllber; Ignaz Stefin in Zaloh bei Adelsberg 40 fi. Sllber; Vincenz Ogorelcin A tofelca 40 ft. Sllber; Anton Cuden in Dragomer 30 ft. Sllber; Josef Hetleoa m Kleinottol bei Adelsberg 30 fl. «llber und Bar» thelmä Sustersii in P les l v c e 20 ft. Silber. — Aneilen-nungsdlplome erhielten: Josef Graf Aueisp er g inSonnegg; Josef Friedlich Seunig m Laibach; Johann Oams in Igglack, und Franz Oregurla in Schweinöbüchl. — (Promenade-Konzert.) Heute nachmittags spielt die Militärkapelle deS Inf.»«gmt. Erzh. Leopold ,m Tiooliparle, und wird nachstehendes Musilprogramm vortragen .- 1.) Manöver« Maisch von Asbot; 2.) Ouvertüre zur Oper „Maritana" von Vallaee; 3.) Nilfluten, Walzer von Strauß; 4.) „Du hörst, wie durch die Tannen", Lied von Martha Leoden; 5.) Quadrille aus der Oper „Un Vallo di Masche«" von Strauß; 6.) Potpourri aus der Oper ,»ioa" von Verdi; 7.) Facanapa« Polta von Seifert. — (Tod durch falsche Medizin.) Mautag treignlte sich in unserem Zivilspitalt e»n bedauerlicher Uuglllckefall, der leider den Verlust eme« Menfchenleben» nach sich zog. t Ihnen untelhalten, daß ich wol gern wissen möcht', wer Sie eigentlich sind"; worauf <2raf Thun er« widerte, er sei der Stall Halter von Salzburg. ,N fchaun'«, der Zufall", fagte hierauf der Vauer, «und ich. dmleu Sie sich, wer ich bin, ich bin der Halter (Hirt) von Vuchau l" — (In Gleiche nberg) stud nicht nur die Herren ge> beten, sich auf der Promenade beö Rauchen« zu enthalten, sondern auch die Damen, ihre „Schleppe zu troussieren". Letztere« wtlre »nch den Damen, »eiche unfere Promenaden in der Stern« und Lallermannsallee bcfuchen, sehr zu empfehlen. Liu Korrespondent meldet, daß das bezügliche, bei der Konstanlinsquelle befindliche Placat von einem uudetaunlen Schleppenfeinde durch mehrere tage mit einem frischen Kranze geschmückt wurde. — (Oefterreichische Restauration auf der Weltausstellung in Paris.) Das franzüsische Ge. nerallomlmssariat für die Weltausstellung in Paris hat bestimmt, daß auf dem Weltau«stellung«platze nur vier große «eftaura« tionen errichtet werden dürfen, von welchen eine Oesterreich zu« gewiesen wurde. Der für die Errichtung derselben in Aussicht genommene Platz ist in,^der Hinsicht für den beadsichllgten Zweck ein außeroldemllch günstiger, da er an dem lebhaft srequenten Wege hart am pout äs ^6n» liegt. Infolge der N,chldelhe,li» gung Deutschlands an der Weltausstellung in Paris erscheint dltSmal Oesterreich allein berufen, dort deulsche Küche uud Keller zu vertreten. Unseren slestaurateuren und unserer wtltbelannten Vierinduftiie dürfte diese Gelegenheit sehr erwünscht lommen, unser ausgezeichnetes Prodult den Besuchern der nächstjährigen Weltausstellung in unverfälschter Weise bieten zu tonnen. Die k.l.Centrallommission für o,ese Weltausstellung (Vetreioemarlt l0) ist bemüht, diese günstige Gelegenheit im Interesse der heimifchen Vierindustrie auszunützen. — (Wttlerber,cht> des l. l. meteorologischen Central, obscruatorium« zu Wien vom 3. September: Eine neue Depies. ston ist von Irland bis an den Kanal gerückt, und rasch folgt hoher Varometerstind nach. Dieser beherrscht vorzugsweise nur Westeuropa. Die Varometerdepression in Nordeuropa befindet sich auch heule noch bei Petersburg und verursacht in Gemeinschaft mit der ersten südliche W,ndl über dem nöcdllchen Mitteleuropa, während der Osten und Süden Oesterreich« oor.vlegeno nördliche Winde ausweist al« Folge der im Norden der Adria bestehenden schwachen Depression. Da» Wetter ist meist trübe und regnerisch, die Temperatur gefalle«. Trübe) Wetter mit Äegenschaulin und ziemlich niedriger Temperatur noch auhallelld. Neueste Post. (Original-Telegramme der „Aalb. Zeitung.") Petersburg, 5. Stptembtr. Offiziell aus Gorni. studen vom 4. d. meldet General Emeritinsli dle Hin« nähme von Uowaz nach zwölfslündigem Kampfe. Der Widerstand der Türken war ein äußerst hartnäckiger. Die Verluste sind noch unbelanm. General Rosglldjejcff wurde verwundet. «onftantinspel, 5. September. Im SchlplaPaß ist eine ychlge Schlaft entbrannt. Me türkischen Euros setzen die Offensio.HeweM.gen sott. Budapest, 5. September.(Fruchtbörse.) Prima-Weizen, 80 Kilo effectio per Hektoliter wiegend, lostet 12 fl. 60 kr. per Meterzentner; Usance.Weizen lift. 10 kr. Prompt.Weizen ruhig. Exporteure weniger laufend. Bukarest, 4. September. (N. fr. Pr.) Eine Hauptschlacht begann auf der ganzen Linie Selwi.Lowaz. Plewna. Verläßliche Nachrichten über dieselbe sind bis. her noch nicht eingetroffen. Der Großfürst commandiert persönlich bei Poradin. Einem Gerüchte zufolge hätten die Russen dem rechten türkischen Flügel bei Lowaz ge-genüber Fortschritte gemacht. Im Schipla.Paß hat der Kampf wieder begonnen. Eine Division Gardelruppen ist in Barboschi angelommen und wird in drei Tagen in Glurgewo einlreffen. Gorni studen, 4. September. Lowaz wurde ge< stern nach zwölfstündigem Kampf genommen. Die Tür» km, welche neunmal vorstürmten, wurden in wilder Flucht nach enormem Verlust zurückgetrieben und muß« ten Lowaz räumen. Russischerscits waren lauier junge Truppen im Kampfe: die Division EmerilinSli, dle Brigade Dawiooff, die Schühenbrigade Dobrowolsll und die Kavallerie.Dioision Slobeleff jun. Slodeleff verfolgt heute die Fliehenden. Origadegeneral Rosglldjcj'ff wurde verwundet. (Presse.) Telegrasischer Wechselkurs vom 5. September. Papier. Rente 64 25. — Silber. Rente 6705. — Gold-Rente 74 60. — 1860er St°al».?lnlehen 112-—. — V°nl-«c,icn 851. — Kredit - Nctien 200 25. - London 119 20. — Silber 104 50. — K. l. Mllnz-Dulaten 5 68. — 20-Franlen-Stückt 955. — 100 Reichsmark 5855. «iev. 5. September. 2 Uhr nachmittag«. (Vchluhlm!,) Kreditactien 200—. 1860er Lose 112 —, l864er 5'.'s' 132 —. österreichisch, Rente iu Papier 64 25. 3taal«l,»hn 270 75, Al,tt' badn 19175. 20«Fraulenft^ttlt 9 55. ungarische KceditactieN 190—, österreichisch, ssraucudaul—'—, iMerreichische Nnalabünl 90—, Lombarden 68 50, llnio«l,all! 63'—. »ustro-orienlalische 0»»l —'—, LloydacNti! 365 -, auftro-ottomaniltde Van! '-"> lilrlische Vole 14 25. K^.nm«n«ll. «lilehe« 92 65. CayPtijch: — —. Voldrente 74 65. Handel' und Volkswilthschaftlichcs. Lalbach. 5, September Auf dem h-utizen Marlte sind »' schltn«,: 14 Wage» mil Getreide, 3 Wagen mit Heu und slroh, 25 Wagen und 4 Schiffe mit Hol, (36 Kubikmeter), D u r ch s ch n i t t « ' P r e i s e. st.!ll. ft.jll. ft.,tr. ^1: Welzen pr.Heltolit. 9 43 1! 30 Vutter pr. «ilo . —>85 ->^ ltoru »(neu) 6 »7 663 Eier pr. Stuck — 2j------ Gerste „ „ 5 4 5 47 Milch pr. Viler - 7------ Hafer „ (all) 3 9 4 20 Nindfle, Speck, frisch „ - 7«-------Wei!,.r°tt).,1lX)Li».-------24 - — geräuchert» —80-------> —weißer. „ -------20 — Angekommene Fremde. Nm 5. September. Hotel Vtadt Wien. Polenqhi, Italien. — Kindl, Essigfabri« lant, Klagenfurt. — v. Pieschern und Dragovlna, Triesl- — Stadlbauer, Danner. «flte.; Väcker, Stadlvauer, Private, und Kumm, Juwelier, Wien. — ivillller. Kfm., «ühmen. -^ Danner, Neis., Linz. — Ioscfine, Justine und Franz Ming. TarviS. — Plevanii, Priester, Saoenstein. — Lafer und Weih, Kftte., Vudapest. — Olioa, Naibl. Hotel Elefant. Vöttmr, Statthalterei. Osfizial, Iara. -^ Üengyel, »fm., KanisHa. — Nrater Luise, Private, München. — Holes Franz, Kunstmüller, Marburg. —Goldberg, Opernsänger, und Noootny «malia, Private, W,en. Hotel Guropa. Naller, Kfm., und Saiz, Wien. — Stenavtl', Tilsail. - Ahiin, Pfarrer. Nottendors. — Vüchler, Trieft. ^ u Aßberger Helelia, Nathswitwe, Warschau. Kaiser von Oesterreich. Feher, Grohwardein. Tternwarte. WenzowSly, Äbclöberg. — Lunder, Uatschach» — Metello, Cilli. Ttadt Ualbach. Pad«, Nadmannsborf. lviohren. Feil, Miwchen. — Wolcher. Grübring. — Wahl u«V Pursch, Wien. Mayer, Plamna. — Sollii, Krain. Meteorologische Beobachtungen in Laibach^. ^ 5F W 55 ' -^ 5^H u. ^2 ZZ^ 8" - ?« rZZ ' ^ ^ N ' «^-^ , 7U.M«. 739.7z >12,, , O/schwach bewöllt ^ « . 5. 2 „ N. 769.», ^-18.l SO schwach theilw. heiter »,,'<« 9««b. 741.,« ^Ilc. NNO. schw.I sternenhell "" Morgen« bewüllt, nachmittag« «usheiteiung, nach 6 Uhr schwarze« Hewülle au« N zichend, Hußregen, nicht lauge »"?"' lend, dann gänzliche «ufheiterung. Da» Tage«miltel oer WäclNl -j- 13 8', um 2 i» unler dem Normale. Verantworllicher Redacteur: Ottom«r V«mvers> iU^vs^«k/»vi<4^^ Wien. 4. September. (1 Uhr.) Anfang« schwankend, stellten sich die Kulte thellweise unt^r gestrige Notierung. Die Kurse besserten flch aber, al« Mstigere «usland^ <5V»->vl^kllU)l. Notierungen einlangten. Die Haltung seft. ' ^. Papierrente........K410 641k SUberrente........6690 67 ««lbrwte.........7445 74K5 ilose, l8»s........819 - 321 - . 1»4........107 75 108 25 » 1«l0........11175 112 25 . I860 lFiwftel) .... 1,9 - 1l950 D 1864........18,^ 182 25 Uu«. PrämleN'Uul......77 L0 77 75 Kreb.t-L..........185^ ^550 ötuoolse.L.........ighO ^g7h Pltlmltnaulthen der Vtad» Vien 92 50 92 75 D^nau'Negulierungs.Lose . . 104 25 104 7b DomäNlN'Pfaadbrieft .... 1U9__ I3lj50 Oefterreichifche Schahfcheine. . 99 — 99 50 Ung. sisenbahN'Nul.....88 - 88 bO Uug. Schahbou« v«,» I. 1873 10150 103 -»nlthen d. Stadtgemtinbe Wien W «. «.........»7- 9?»«) Gr«ndenil«ft«»<»-Vbli««tt«»en. «öhmen..........W3 25 --- «iederüsterrtich.......104— -'- Oalizieu..........6b-- 8540 Slebenbürg«.......7» 75 7425 Temefer Vanat......7l> — 76 — Uugarn..........7bk0 76 — Netie» v<» v«»le». «n«lo,»fterr. Vanl . . , . 88 75 88 75 Kreditanstalt........ 197 10 197 23 Depositenbank....... 137 — 140 - Kreditanstalt, un,«..... 186 75 187-- ««tomftte.Nnstall...... 68b— 695 — ««tiouulbaut....... ljt»3— »55 — Oesterr. Vanlgesellschaft . . . —— - '— Unlonbaul ........ 6225 6250 «tilthr«banl ....... 92- 94- Wiener Vanlvereln..... «S — 70 - «ctlen von Tr«nep«rt-Unternth-«nn«n». »«lb ««« »lfüld.Vahn........114^ 1,4 hl) Douau.D»mplchlN..»esellschaft 366— 367- «lisllbeth.Wtftdahu.....1?bb0 176— Ferdinandsl^oidbahn . . . 1905 -1910 - G«ld «ll«, ßranz - Joseph . Vahn .... 129- - 12950 Oallzische ltarl.LudVlg.Vahn . 246 50 2^6 75 Kafchau-Oderberger Vahn . . 10b b0 10« 75» Lemberg-«,ernowiher Vahu . I«l)— 121 Lloyb-sesellsch. .... 266 - 8«8 - Oefterr. «ordweftbahn .... 112 — 1l8 — «ub°ls««Vahn....... 110— 110 50 Slaat«bal,u........ «6875 269 — Vlldbahn......... ft9_ 89 50 rheiß.Oahn........ 19.», __ ,94 . Ungar.-galiz. Verbinbung«bahn 9l 7b 92 25 Ungarische Nardaftbahn . . . 110 — 110 50 Wiener Tr»MH»y.0 — 10) HO Pfandbriefe. «ll«. ilft. Vodeulredilauft. (i.Vold) 104 — 104 50 » - ^ (i.V.'V.) «850 89 — «atibnalbanl........98 - 98 W U«l.Vooenlrtdil,InftilutlV.,V.) 90 75 91 — Priorltsts-Vbligationen. lllisabtll),«. 1. «m.....9375 94- Ferd.'Norbb. in Silber . . 107 — l<>7 50 Fronz-Ioseph-Vahn.....835U 8875 > «al. Karl.knd»»,-«.. 1. «m. 100 5' l"''^ Oefterr «lordwest.Vahn 8« 75 °'. ^ Giebenbürger «ahn..... 63 75 ^5 Staatsbahn 1. «m...... 15175 l^ Glldbahn K8«/....... 106- - '^2' b',....... 90— " ._ SUdbahn, Von«...... — — "" Vevise«. ^ «us deutsche Pl»«e..... bftl^ ^0 London, lurze Sicht..... "950 1 '^ London, lange Sicht .... 11965 li- Pari« .......... 4760 »' Gel>s»rte». Dulaten .... bfi.70 lr. 5 st. 72 -«apoleon«d'«r . . 9 , b«'/. ^ 9 ^ d/ Deutsche «eich«» .„ « , banlnoleu ... 58 .70 . ^» " ^ ^ «ilbergulden. - 104^60 »104-7" " llcaintsche »rm,l,entl»f»U!l,««0bll,al<<,»tll Vrivaluolierung : Held 90—. ll8»re -^' ' ««cktra«: u« 1 Uhr 80 Mnuten notieren: Papierrente 64 15 bl« 64 20. Silberrentt 66 90 bl« 67- . ««ldrent« 74 50 l,i« 74 6) Kcedil 1969ö l»l« 197-. »u«l« UN" «850. 2nd«« 11950 bi« 11975. siavaleaus 35