Nr. 54. Montag, 8. März 1886. 105. Jahrgang. Mbacher Zeitung. P°stverslnbung: ganglia si.", halbjährig si, 7.5.N. I,n Comptoir: ll">ne I„!«a /l,?« '"^'j'^'"' ?"' ",« Zustellun« ins Hau« gan.jährin fi, i. - Instrtionsyebür: ssiir «>ne ^n,crate b>« ,u < Zcilcn 2i-.fr,. größere Pr. >^ci""U drr Realitäten des Schuldners vorzn-fal,v "' '""" ln dieser Beziehung recht traurige Er^ ^. "gw gemacht hat. Die Regierung, die ja schon so oft O^-. "s.s slc alle Vorgänge anf volkswirtschaftlichelli 3?^ mit Aufmerksamkeit verfolgt, erkannte die «ywendigkeit der Abhilfe in der angedeuteten Rich-sck w3,""d entschied sich dafür, selbst mit einem Ge-^vumchlage zur Beseitigung der betreffenden Mängel Nais?l?^Mlch heranzutreten. Sie faud bereits session f. ä" ?"' I" der abgelaufenen Reichsraths-matt, V^^" ^'^ Abgeordneten Schönerer. Fürnkranz. stellt ^^ und Lienbacher einschlägige Anträge gc-lvaiel'l ^^^^ ^^ Iustizausschusse zugewiesen worden cviM/ "^ dieser hatte in einem fünfgliedrigen Snb- ^einen Gesetzentwurf zustande gebracht. Antrag ^^" Session kam am 9. Oktober v. I. ein ^esutw Abgeordneten Franz Richter zur ersten sollte , ^^ welchem die Rcgiernng beauftragt werden Wurf',, Hmllichster Beschleunigung einen Oeschent-dorilllo ^ ^itgemäßen Aendcrllng der Executionsordnung zn ^Z^- Die Regiernng beeilte sich. diesenl Wnnsch'c für desf "- ""d brachte nun einen Gesetzentwurf ein, "'Allan» "'^^"e Bestimmungen größtcntheils die Civilvrn, ?? Pa^graphe des letzten Entwurfes einer ^ ^ ""jsordnung als Vorbild gedient haben. Als Hauptmittel gegen die Oütcrverschleuderung ist das Ucberbot eingeführt. Wenn nämlich bci einer vollzogenen zwangsweiscn Veräußerung eines unbeweglichen Gutes der von dem Erstcher gebotene Preis das 70fachc der von dem Gnte zn entrichtenden Gruud-steuer, bcziehnngsuicise das 60fache der Hauszinssteuer, oder das I50fache der Hausclassensteucr nicht erreicht, so kann die erfolgte Veräußermlg durch ein Ueberbot, welches die Anordnnng einer neuerlichen Feilbictnng bezweckt, unwirlsain gemacht werden. Der Ucberbietcr mnss sein Anbot innerhalb vierzehn Tagen bei dem zuständigen Gerichte überreichen; es darf ihm kein Hindernis entgegenstehen, das ihn vom Bieten an nnd fiir sich ausschließt, und er muss sich erbieten, einen das frühere Meistbut mindestens nm den zehnten Theil übersteigenden Preis zn entrichten, die Feilbictungs-Bediugungen zu erfüllen, alle Kosten der ncucu Feil» bietung zu bczahlcu uud cudlich deu füuftcu Theil des angebotenen Betrages gerichtlich sicherzustellen. Das Gericht entscheidet über die Annahme des Ucbcrbots, doch steht dem früheren Erstcher fowie allen denjenigen, welche Uebcrbote gemacht haben, dcr Necnrs offen. Nach Eintritt der Rechtskraft der Annahme des Ucbcr-botcs wird eine neuerliche Feilbictungs-Tagfahrt angeordnet. nnd wird hiebe, kein das Üeberbot übersteigendes Anbot erzielt, so fällt die Liegenschaft dem Uebcrbicter zu. Falls aber auch hiedurch die Verschleuderung eiues liegenden Gntes nicht verhindert worden ist, so wird in den: letzten Absätze des Gesetzes dem Schnldner selbst unter bestimmten Voraussetzungen neuerlich ein Mittel in die Hand gegeben, nm sich gegen die Folgen einer Vcrschlcndcruug zu schützen. Dieses Mittel kaun nur dann zur Anwendung kommen, wenn das erzielte Meistbot ein unverhältnismäßig geringcs war. und zwar, wenn es nicht einmal die Hälfte des ohne« hin stets sehr uicdrigcn Steucrwcrtes erreicht hat. Wenn hicbci der Schnldner nachweist, dass der erzielte Preis nicht ausreicht, um die Process- uud Exccutionskostcn, ferner die Zinsen, welche die gleiche Priorität mit dem Capitale genießen, nnd außerdem mindestcus die Hälfte des Capitals zu berichtigen, und dass zugleich die Durchführung der vollzogenen zwangsweisen Veräußerung sein wirtschaftliches Verderben herbeiführen müsste, so kann das Gericht das Ergebnis der Feilbictuug für unwirksam erklären und dann zugleich aussprcchen. dass vor Ablanf eines Jahres von dem Zeitpunkte, in wel- chem dieser Ausspruch die Rechtskraft erlangt, eine neuerliche executive Fcilbietung des Gutes weqen derselben Forderung nicht begehrt werden kann. Ein solches Begehren kann aber nach Eröffnung des Con-cnrses über das Vermögen des Schuldners nicht gestellt nnd auch iu dem Falle, dass, während ein solches Begehren dem Gerichte vorliegt, der Concurs eröffnet wird, mnss das Gcsnch abgewiesen werden. Die vorerwähnten Bestimmungen haben den Zweck, die Realitäten vor Verschleuderung zu schützen, der Gesetzentwurf hat sich aber auch zum Ziele genommen, den kleineren Schuldner vor dem völligen Ruine zu bewahren. Deswegen sollen nach dem Inslebentreten der ncnen Exccutionsordnnng außer den nach den bestehenden Vorschriften von der Execution ausgenom-mcnen Sachen derselben noch entzogen bleiben die Kleidungsstücke, Betten. Wäsche. Hans- und Küchengeräthe, insbesondere die Heiz- und Kochöfen, so weit diese Gegenstände für den Schuldner nnd für dessen im gcmciusamcn Hallshalte mit ihm lebende Familie nnd sein Gesinde unentbehrlich sind, ebenso die für alle diese Personen anf zwei Wochen erforderlichen Nah« rungs- und Feueruugsmittel. Weiter sind ausgenommen eine Milchkuh oder nach Wahl des Schuldners statt einer solchen zwei Ziegen oder zwei Schafe nebst dem zum Unterhalte für dieselben auf zwei Wochen erforderlichen Fntter und Stroh, sofern die bezeichneten Thiere für die Ernährung des Schuldners und seiner Familie unentbehrlich sind. Officiere, Beamte, Geistliche, Lehrer, Advocaten, Notare, Aerzte, Künstler sowie andere Personen, welche einen wissenschaftlichen Berns ausüben, sollen die zur Verwaltung des Dienstes oder zur Ausübung des Berufes erforderlichen Gegenstände, wie auch anständige Kleidung, Handwerker, Hand- und Fabriks-arbeitcr, ebenso Hebammen die zur persönlichen Ausübung des Berufes erforderlichen Gegenstände behalten dürfen. Jenen Personen, deren Bezüge nach den bestehenden gesetzlichen Vorschriften der Execution gänzlich ober theilwcise entzogen sind, bleibt ein Geldbetrag reserviert, welcher dem der Execution nicht unterworfenen Theile des Beznges für die Zeit von dcr Vornahme der Execution bis znm nächsten Zahlungstermine des Bezuges gleichkommt. Der Execution sind schließlich entzogen die zum Betriebe einer Apotheke unentbehrlichen Oeräthe, Gefäße nnd Waren, Bücher, welche zum Gebrauche des Schnldners und seiner Familie in Kirche oder Schule Jeuilleton. A A"l"vicvi eines Nichttänzers. As'. V "Hi em Mäuschen über die Bettdecke?... ?Mer in dip'N . ""üb hört es. Müde fällt dcr '/ber die Ne tsV"^ zurück, der Arm hängt fchlaff m?'^ Das st^ Wab. Klipp, klapp . . . klipp. "" "Hr, immer k?'"th-gelbe Pantöffelchen! 3"" 3 ble Ohren kl ,^ "^ Wie lieb eure holde Musik 7 dlch endlich us, c'. "l"' herrliche Erscheiuuug, halte kW der Seliast. ' ?^"' Ach, ich dachte uie, uoch zehn, tausend Küss" ^""' Mb dciue Haud! Ein, zwei, Nuu hört er wieder raschelu, bischt "ber den Teppich des Mercaraffe '^'5. ^whl wird umgeworfen, eine ^"der und 2^.F"Mernd 'hren Inhalt über °""«t es voni Nel?e s^ ^""' ' ' ^ wollen Sie? ^ die"VeX"^ erwiderte eine mnntere Stimme. b?' ^ Mei '^ 5" belustigen scheint. - Wcr ist sc?> die WM'b«r. lautet die Erwideruug. Sie ?" weit iib r 5s "K '"""" geschlossen - es ist A° ^ das ss"5 '^? "'^eus!- Donnerwetter! in''^ielleiMN'^^Hler auf dem Nachtkästchen? ^ss,r."^^ .anf den: Waschtisch? Alles schwimmt 3in, ^'M A? i^ ?"' "''"" 'ch bitten darf? Z""er des /^ b"' Nanette Maikäfer. Chef-5^ Traualtar Astern erscheinenden Weltblattes " ""Hparti """ si" lchö.,e ^teratur nnd Ungemcm erfreut, mein Fräulein Reporter! Die Wahrung jener heiligen Interessen, deren unwürdige Missionäre wir sind, hat mich veranlasst. Sie, den Präsidenten des Junggesellen-Clubs, aufzusuchcu. Cllib .. . wir siud ein Bund. ein heiliger Frcl-maurerbund. Ihr Buud, mein Herr, ist eine Ocfährdnng nn-screr Tendenzen. Die Devise nnsercr Zcitnng lautet: Krieg den Junggesellen, Friede den Heiratscandidatcn. Allein nnser Krieg kennt keine Hinterlist, er wird mit Beobachtung der strictesten Loyalität geführt. Darf ich Sie bitten, mir einige Aufklärungen über die Grnnd-sätze Ihres gepanzerten Tugcndbundes zu geben? Mein Fräulein, Sie setzen mich dem schmerzlichsten Scelcnconflict aus. Discrection ist meine Mannesund Präsidcntenpflicht. Allein Ihre Stimme klingt so zauberisch. Und dennoch isolieren Sie sich. Sie bedrohen die schöne Harmonie der Gesellschaft. Ihr Bund cultl-vicrt Iuuggeselleu-Picknicls. Herrenabende, knrz. alles, was die Isolierung fördert. Sie lehnen Vallkartcn ab, Sie fliehen Tanzunterhaltunqen. Sic tanzen nicht! Tanzen Sie fo gerne?' Mein Herr, ich spreche im Namen von fünfzig Ballkönigiünen nnd einer zahllofcn Menge von Backfischen. Sie find in nnserem Zeitalter dcr Nothwendigkeit enthoben, Drachen fiir uns zu todten, allein Ihre Ritterpflicht gebietet Ihuen, voll Todesverachtung mit uns zn tanzen. Tanzen ist eine Göttcrlust! Eiu Bekehrter ist dem Himmel wohlgefälliger als zehn Gc^ rechte, aber am wohlgefälligsten ist ihm ein fröhlich tanzend Paar. Und ein liebend Paar! Aber das hat ja miteinander nichts zu schaffen! O, nicht doch! Tanzen ist eine Versuchung znm Verlieben. Die Hand ergreifen, im süßen Wirbel dahinfliegen, die Tänzerin an sich ziehen, ihre Hand fest in die nnserige pressen — und das sollte nicht die Gefahr in sich schließen, sie für immer an unserer Seite zu behalten? Die Gefahr! Die Gefahr, Sie für immer an unserer Seite zn behalten, ist noch gering. Anfangen mit einem flüchtigen Galopp nnd endigen mit einem unzertrennlichen Wandel durchs gauze Leben, das ließe sich ertragen. Aber Ihnen in die Augen sehen, in Ihrer Nähe weilen, von Ihren: glühenden Athem umfächelt sein nnd dann sich nach Haufe trollen und nie mehr an Sie denken dürfen. Oder sich etwa gar verlieben, he, was denken Sie? Waren Sie schon verliebt, Fräulein Reporter? Jawohl, vor vierzehn Tagen. Und heute? Heute bin ich es nicht mehr. Ach, damals hatte ich ein Ideal! Er war blond, sein langer, in die Taille geschnittener Paletot stand ihm prächtig. Er war ,0 herrlich unverschämt. Sein Stock hatte emen Knauf, der ein weibliches Bild verschloss, dcr Schandlicye. Zuweilen sah ich ihn reiten! Gott, s""e 0"'° ""'" fein und kräftig! Vor drei Tagen kreuzte ,ch d' Str°he. Anf der anderen Seite gieng das Ideal mit Herrn Flamingo. Er sah verstrrt drein, d.e eine Spche des Schnurrbartes nach oben. die andere nach unten. Gott, die Männer sind oft so hässlich! Als er mich bemerkte, würde er roth. Laibuchcr Zeitung Nr. 54 446 «. März « bestimmt sind, Briefe, Schriften und Familienbilder nnd endlich alle Gegenstände, deren Veräußerung dem Schuldner zum besonderen Schaden oder Schimpf gereichen würde. Jede Execution hat überhaupt zu unterbleiben, sobald sich nicht erwarten lässt, dass der Erlös für die zu verkaufenden Gegenstände einen Ueberschuss über die Kosten ergeben werde. Die meisten dieser heilsamen Vorschläge entspringen dem ureigensten Bestreben der Regicrnug, welche es hiedurch ermöglichen will, dass die einander cutgcgeu-steheudeu Interessen des Gläubigers, der auf unbedingter und sofortiger Befriedigung besteht, und der Gesammtheit, namentlich des Staates, welchem daran gelegen sein muss, dass das wirtschaftliche Besteheu des Schuldners thunlichst gewahrt werde, inen billigen Ausgleich finden. Diese Vorschläge zeigen aufs neue, wie augelegeutlich sich unsere Regiernng mit jenen Fragen beschäftigt, die des Volkes Wohl und Wehe betreffen. Politische Ueberftcht. Inland. (Verhandlungen des Neichsrathes.) In der Freitag-Sitzuug des Abgeordnetenhauses wurde die Debatte über den Türk'schen Antrag, betreffend die Einführung einer Vörsesteuer, zu Ende geführt uud der Antrag einem Specialausschusse zugewiesen. Die weiteren Gegenstände der Tagesordnung betrafen durchwegs die erste Lesung von Iuitiativ-Auträgeu, welche an die zuständigen Ausschüsse gewiesen wurdeu. Wegen Raummangels musstcu wir einen ausführliche» Bericht für morgen zurücklegen. Die nächste Sitzung findet am Freitag den 12. ds. statt. (Parlamentarisches.) Wie aus Prag gemeldet wird, werdeu vor der Budgetdebatte lediglich die ersten Lesungen der Initiativ-Auträge stattfinden. Die Budgetdebatte dürfte die ganze Zeit bis zu den Oster-ferien ausfüllen. Sollte dies nicht der Fall sein, so würde dann vor Ostern noch die Berathung des Un-fallsversichernngs-Gesetzes im Plennm beginnen. Jedenfalls wird nach dem Budget das Unfallsversicherungs-Gesetz uud hierauf das Landsturm-Oesctz iu Berathung gezogen werden. Die Plenarberathung der Ausgleichsvorlagen in der Sommersession scheine definitiv aufgegeben zu sein. (Gewerbe-Inspectore n.) Wie wir erfahren, erfolgt in einigen Tagen die Publieatiou des zweiten Jahresberichtes der Gewerbe-Iufpectoren, zu deren Vorlage an das Parlament dieselben gesetzlich verpflichtet sind. Der Bericht dürfte jenen des Vorjahres an actuellen Beobachtungen uud statistischen Daten übertreffen uud geeignet sein, die Wirkungen dieser Institution in erfreulicher Weise zu bekunden. (Zu den Ausgleichsverhaudlungeu.) Das Elaborat der kroatische» Regnicolar-Deputatiou ist bereits ausgearbeitet. Der Referent uud Verfasser des Elaborats, Abgeordneter Miökatovic, lässt dasselbe nun über Auftrag des Präsidiums der Deputation vervielfältigen, uud dürfte dasselbe demnächst an die Mitglieder der Deputation verseudet werdeu. Das Elaborat wird selbstverständlich nicht publiciert, und wird auch die Geheimhaltung desselbeu den Mitgliedern der Regmcolar-Deputatiou zur Pflicht gemacht. Am 15ten d. M. versammelt sich die kroatische Negnicolar-Depu-tatiou zur Berathung des Elaborats in Budapest. Anstand. (Serbieu uud Vulgarieu.) Die serbische Demobilisierung hat bereits begonnen. Anf bulgarischer Seite wird mau gewiss sehr bald diesem Beispiele folgen, nachdem der Zustaud der bulgarische« Truppeu, die vou Widdiu bis Trn aufgestellt waren, in den letzten Wochen rücksichtlich ihrer Disciplin, Verpflegung und Ausrüstung ohnehin sehr viel zu wünschen übrig ließ. iFraukreich.) Die französische Regierung hat 111 der Kammer bei der Debatte über die beantragte Verbannnug der Priuzeu uoch mehr erreicht, als sie selbst erwartete, denn es wurde nicht uur der Antrag Duchess alls sofortige, soudern auch der Antrag Rivets auf facultative Ausweisuug der Priuzeu der Familien, die einmal über Frankreich geherrscht, mit großer Mehrheit verworfen und dafür der Regierung mit 35A gegen 112 Stimmen das Vertraue» ausgesprochcu, sie werde schon aus eigenem Antriebe die von den Verhältnisse'! geforderten Maßregeln gegen die Prinzen ergreifen. Dieses Ergebnis ist namentlich dem entschiedcueu Anf-treteu des Ministerpräsidenten vou Freyciuet zuzuschrei--beil, welcher deu Ausweisunqsautrag Duchess für uu-nütz uud uuzweckmäftig erklärte und die Initiative iu eiuer solcheu Augelcgeuheit für die Regierung in An« spruch nahm. (Aus dem euglischeu Parlamellte.) Das englische Unterhaus berieth Freitag den Antrag Holme's, das Haus wolle das Budget der Civiluerwaltnug für Irland nicht berathen, bevor es Kenntnis über die Politik der Regierung iu Irland habe. Gladstone erklärte, die Fragen der socialen Ordnung, der Aoden-gesetze und der Verwaltung Irlands seien innig verkettet und getrennt unlösbar. Die Negiernug wolle die Besserung der Ordnung nicht durch Repressivgesetze, souderu durch mit der Verwaltung Irlauds zusammenhängende Maßregeln herbeiführen. Das Voycotting-Unwesen sei übrigens vermindert. fZn den Unruhen in Londo u.) Alis Lon-dou wird telegraphisch berichtet: Acht Excedeuten vom 8. Februar wurdeu voll dreimonatlicher bis zu fünfjähriger Zwangsarbeit verurtheilt. Tagcsncnigtcitcn. Se. Majestät der Kaiser haben zur Förderung der Vereinszwecke dem Iourualisten- uud Schriftsteller-vereiue «Coucordia» iu Wieu die Snmme von 300 fl. zu spenden gernht.__________ — (Canal von Korinth.) Der von der griechischen Regierung ertheilten Ermächtigung zufolge wird der Caual von Koriuth auf der Oberfläche des Wassers eine Breite vou 22 Meter uud an dcu zwei Einfahrten eine solche von 50 bis 60 Meter haben. Gegenwärtig sind etwa 1000 Menschen mit deu Ausgrabungsarbeiten beschäftigt. Das Meer dringt jetzt bei einer Tiefe von 5 Meter bis zu einer Entfernung von etwa 500 Meter von jeder Seite des Isthmus ein. Die Tiefe des Eanalcs wird 8 Meter sein. Vou den 12 000 000 Cubikfuß Erde, welche Quantität einer Berechnung zufolge ansgegraben werden muss, sind jetzt 2^ Millionen ausaegraben. Die Vollendung des Werkes dürfte noch 5 Jahre in Anspruch nehmen. — (Von Mäusen getüdtet.) Man schreibt mis Treviso: Ein eineinhalb Monate alter Säugling wmdc zn Landleuten ins nahegelegene Canezzano in Pflege g^ geben. Die Pfleger des Kindes, arme Vancrn, hatten aus dem Felde zu thun und ließen das Kind in einem Schuppen in seiner Wiege ruhig schlafend zurück. Während uM Abwesenheit wurde der Säugling von Mäusen angefallen, die das arme Kind, dessen Schreien von niemandem gc' hört werden konnte, fürchterlich benagten. Die nnch H""'^ kommenden Landleute fanden das Kind ganz entstellt un blutbedeckt mit halbzerfresscncm Gcsichtchen. Der eine Nasenflügel war vollkommen abgenagt, an den Wangen und de Stirne fehlten zahlreiche Stücke. Der schnell herbeigeholte Arzt konnte uur den Tod des armen Geschöpfes con-statieren. - (Gefundene Juwelen.) Die 3"«"'?. Juwelen im Werte von 50 000 Pfund Sterling, "M vor etwa fünf Jahren ans Brynkinalt, unweit Ehin " Denbighshire, dem Sitze Lord Trevors, ill geheimnisvoll^ Heise verschwanden, sind durch einen Hausdiener in cme ungebrauchten Keller des Schlosses aufgefnnden word^ Dass diese Kostbarkeiten dort nicht die ganze Zeit p ihrem Verschwinden gelegen haben, erhält dadurch Way' scheinlichkeit, dass iu dem Erdhaufen mit den Iu^ auch ein Exemplar des «Standard» vom Iti. Oktov 1885 aufgefunden wurde. <,, — (Aus Kiudcsmuud.) «Mama, ich M^ gcru ein paar von den Nofinen haben.» — «Nun, w du brav bist, darfst du dir eine Handvoll nehmen.' /7 «Eine Handvoll? Ach, dann gib du sie mir, Uec> Mama, du hast eine größere Hand.» Local- und Provinzial-Nachrichten. Gcmcinderath. (Fortsetzung.) GR. Kollmann referiert namens der Slad^ verschöucrungscommission über die Herstellung einer nc> Altane vor dem Tivoli-Schlusse. Referent beantragt, o bisher angebrachten eisernen Balkon zu entfernen, ct>c die bisherige, ans Holz gebantc Altane und "ach vorgelegten Plane eine eiserne Altane herzustellen, ^ Kosten sich auf 1800 fl. belanfcn würden. Die «^ sollen aus den laufenden städtischen Einnahmen ^ werden. . (M. Dr. Tavcar erklärt sich gegen diesen A'«^ aus ästhetischen und finanziellen Motiven. Die sU . passe gar nicht zu den kleinen Dimensionen des T« schlosses, behindere bei Promenade-Concerten die Pl nadc und lasse das Naoetzky-Monmncnt nicht zur G"^ kommen. Und dafür, dass die hölzerne Altane nun ^ eine eiserne ersetzt werde, müssten fast 2000 fl., al" ^ gcsammte einjährige Erträgnis des Gutes Tiuol«, ^ ausgabt werden. Redner beantragt die AbtragM ^ jetzigen hölzernen Altane. Es sei jedoch keine neue ^ zustellen und nur, wenn nöthig, der eiserne ^al^ ^, repm icren. — GR. Pakic erklärt sich für den Sc" ^ antrag. — GN. Potocnik unterstützt den A"<"N ^ GN. Dr. Tavcar, indem er bemerkt, dass die Altane ästhetischen Geschmack nicht entspreche und außerdem u stilwidrig sei. __________ Vielleicht hat er auf der Börse verspielt? Oder er will eine Rede halten? Oder es hat sich jemand Geld von ihm ausgeborgt? Oder es sind arme Verwandte angekommen? Oder er hat einen Korb bekommen? O, es gibt Calamitäten! Aber Sie wollen doch nicht, dass ich eine solche Entschuldigung gelten lasse? Liebt er mich denn nicht? Wenn ja, was kümmert ihn daun die Welt? Liebe ist allmächtig. O nein, mein Fränlein, Li be ist in unseren Tagen gar nicht allmächtig. Liebe ist lächerlich. Liebe existiert, ich bin nicht so dumm, es zu leugnen. Liebe existiert so gnt. wie Haupttreffer vorhanden sind und es viele Paläste gidt. Aber ich besitze keinen Palast und Ste haben keinen Haupttreffer. Wozu also darau denken? Wozu Promessen kaufeu und eine Niete ziehen? Wozu auf Balle gehen nnd Illusionen großziehen? Bälle smd der Jahrmarkt von Illusionen. Wer wagt sich zu verlieben? Wer wagt. ein Licbesgestäudms zu machen? Ein großes Feuer um sich allfachen uud eisig kalt bleiben zu müssen — o große, unbeschreibliche Marter! ^ Wer wird die Dinge so ernsthaft nehmen! Sind die Frauen auf dem Balle etwa nicht schön? Gefallen sie etwa nicht? Die Phantasmagoric eiuer Heleua treibt Faust zum wahnsinnige! Verlangen, und hundert blühende Wirklichkeiten sollen ein gewöhnliches Menschenkind nicht iu Versuchung führen! Ach, wie tobt das Blut gegen die Schläfen! Von, Balle nach Hause gehen, matt,' abgespannt, zerschlagen, von Herzensqual haushoch nnd abgrundtief unchergeworfeu. O, uie, uie fühlt ciu Weib solche Qualen! Auch nicht einen, eine, einzigen dieser Cavaliere von Claque und Frack können Sie finden, der ein Ideal, mit dem er irgend einmal gewalzt, nicht wie ein Baguosträ'fling die Kugel einher« scheppt, eine Vallfee. die ihn verfolgt, die ihn vom Ballsaal zu Ballsaal peitscht. . . vielleicht sie da ... vielleicht sie dort wiederzuseheu. Nach einem Monat Qual, Ingrimm. Enttäuschung uud die Faust ballender Zerrissenheit sieht er endlich die Angebetete uud darf unterthänig den Hut vor ihr lüften.' O, es ist nm die Wände hinaufzulaufen! Und wo ist das Unglück geschehen? Auf eiuem Ball! Wo verliebt man sich mehr, wo heiratet man weniger ? Auf einem Ball! Verliebt sein, lächerliche Qual! Verliebe dich nicht uud spiele nicht auf der Börfe, fagt Polouius. Meiu Herr, Polonius hat das meines Wissens uie gesagt. Ich spreche vom echten Polonius, nicht von Shakespeare's Polomus. Ich spreche vom Polonius meines Stammcafts. Unsinn und Narrethei! Verlieben ist das köstlichste Ding der Welt, Verliebe» ist die Creme der Gefühle, Verlieben ist Sorbet, geuossen am Golfe von Neapel. Gewiss, gewiss, mein Fräulein. Glanben Sie. ich werde sterben, ohne mich verliebt zu haben? O, diescu süßcsteu der Genüsse will ich uicht eutbrhrt haben. Aber ich bin noch jung. ich bin ein huffmmgsvoller junger Mann, ich bin erst ein Jüngling von dreißig Jahren. Ah. ah! Ich habe nock, Zeit. Zu vierzig Jahren heirate lch, vielleicht zu fünfundvierzig, drei Tage vor dem Endtermin, dcu ich mir gesetzt, gehe ich auf Wll> ich werde tanzen, ich werde mich .'verlieben, und wen recht verliebt bin, dann werde ich... h he- Daun werden Sie einen fürchterliche"^" nch! kommen, Sie aufgeblaseuer Kerl von einem H"l1 5 5 Der Schläfer fnhr erschreckt auf. Resi, Nesi! Wo sind Sie? kreischte er. „„d Aber, aber, junger Herr! Hier bin ich !.'.,^M bringe den Kaffee! So seien Sie nicht so >"M'B anfgebracht! Was haben Sie nur heute. ^ schlechte Träume müssen Sie gequält haben "' ptl/ ches souderbare Zeug haben Sie im Schlafe geM ^sse So, rühren Sie nur gut den Zucker in v ^^»'l auf! Sie sollen heute im Bette bleiben! ^„l, müsscn Sie auch bis ius Morgengrauen bleiben?! ^D" Nesi. bitte, haben Sie nie etwas von ^ Nanette Maikäfer gehört? Glaube und Herz im Kampfe.^^y. Einc Erzählung aus dem Lcbcn. Vou Harriet s" (Fortsetzung.) ^tflllle''' Der alten Jüdin war laugst das Matt ^F Jetzt sauk ihr Kopf auf die rohe Holzplatte m^ ,„a Eiu heftiges Schluchzcu entrang sich 'l^" " chtcl. '" rend die Lippen murmelten: «Gott du l9" '„ M suchst du mich doch so schwer heim '" " ,hc Tagen, wie hast du mein Glück nud mcme " ^. großes Leid verwandelt! O. ich lann lh" m /^ H..<, aber ihn auch uicht segnen, wo >mr on^ vor Leid, Kummer uud Schmerz!» Laibacher Zcitun« Nr. 54 447 8. Mär; 188«. K^' ^ H"bar bemerkt, dass die Altane mm mit' ^''Mlanzel: bewachsen sei, was jedenfalls einen reundkchen Anblick gewährt. Redner meinte, die Altane w^ Fa^ade des Schlusses, trage man sie ab, so ^ mlr mi kleiner Balkon übrig bleiben. Die Aus-u °en fur die Altane werden nicht uuproductiv sein, denn 9M« " ' "^^ ^^ Wohnnng nächst der Terrasse der . '" li"",etet hat. werde für dieselbe, wenn sie ihr M <^?""6 übergeben wird, gerne eine höhere Miete mit k Monnmcnt des Marschalls Nadetzty werde es V ^'"-' ^^"'" "iemnls einen Effect machen, und '" cme sehr unglückliche Idee gewesen, solch eine miss-ab r s "'^ '"^^^ ?^' ^'^ Sternallce bestinlint, hier fun^ "usslnngen nicht zur Anfstellnng geeignet been ?r!""^'' vor dein Tivoli-Schlosse zu placieren. Redner sell,. . ^ Pwjectierte eiserne Altane aufzustclleu; die-50 >>? ' ^^^"lse zur Zierde gereichen nnd geN'iss MM ? ^"'^ Reparatur bedürfen. Anch Viccbürger-eisern m?^^ "'^"" ^ch sür dic Anfstellnng der so s^ " ^""^ da das Ange des Publicums doch schon lange Zeit an dieselbe gewöhnt sei. den germeister Grass elli, welcher den Vorsitz an eiits^ """''""ster ^tricic übergibt, erklärt sich ganz Altan 's ^^' ^" ^"^"l, des GR. Dr. Tauear: die Allcm > ^'^'"llen ilnd durch keine nene zn ersetzen, Die Gra V? ^"'"^ aufgeführt worden, als Feldmarschall hatte sv?^ sich einige Zeit in Laibach aufhielt. Sie bilde,, Ä^ bm Zweck, ein Dach fiir den Wagen zn bei Vlai '""" ^"'^'' ^^ '^^'"^ ^" dazn da, um weilia.' ^1"^ ^^"itterregen den, Publicmn zum zcil^ selbe v'l^- ä" bicnen, so sei zn bemerken dass die-in di<>s) A, " ist und man mit weit geringeren Kosten entspreche ,Ä"? Abhilfe schaffen könnte. Die Altane denn dasseFs ^' Dimensionen des Tivoli - Schlosses, einsacke k ^ine große Fa«',ade, sei vielmehr ein der ^ '""^' U"d doch nchine die Altane ein Dritthcil dllszj^. ^" ^''"de des Gcbändes ein. Heute. u>o stehe f"'^ ""f "ner so hohen Stufe der Entwicklung lich'd^""e "an doch nicht ein das Tivoli-Schloss bau-von ^ ?"^""des Object erneut für eine lange Dauer als e^?^" aufstellen. War doch das städtische Äauamt, tane " Auftrag erhielt, den Plan fiir eine neue Al-provn " ^'^verfen, in Verlegenheit, was es eigentlich lect d s "" sulle. Und trotzdem sei das gelungenere Pro-sull ^ ^dtischcu Aauamtcs nicht acceptiert wurdeu, und ^bisherige Form der Altane beibehalten werden. Tad' ^ Abstiminnng wird der Antrag des OR. tzlltan»^ ""^ Abtragung und Nichtwicdcranfbau der genon n,^" ^'" Tivoü-Schlosse mit 13 Stimmen au-"nen. wodnrch der Scctiousantrag entfällt. (Schluss folgt.) Aus dem Schwurgerichtssaale. ^lichte?^rn fand beim hiesigen Landes- als Schwur-30 I^<. ^ Schlussverhaudlung gegen Johann Kralj, ^brrH ^ "'^ Klein-Mannsburg gebürtig, N'egcn präsidier c ^^ Meuchelmordes statt. ' Dem Gerichtshofe ten f^ .^"udesgcrichtspräsidcnt Kocevar, als Votan-^ichtsse " Landesgerichtsrath Ribilsch und Landes-den Stän^^ TomZic, die Staatsbehörde war durch durch ^"^Walts-Substitutcu Pajk, die Vcrthcidiguug ^^ -Uiosche vertreten. Der Saal war voll Zu- hörern mäßig gefüllt, da der Zutritt uur gegen Eintrittskarten gestattet war. Der Angeklagte Johann Kralj ist ein Manu vou mittlerer Größe uud nicht unangenehmem Acnßern, hat unr einen Auflug von Schnnrrbart, schwarzes Haar uud ist sehr sorgsam frisiert. Der Augctlagte hat vor vier Iahreu die Witwe Tastar iu Kozarjc geheiratet, welche zwei Kinder, ein Mädchen (Johanna) uud eineu Knaben (Franz) hatte. Von der Mutter seiner Ehegattin wurde ihm die Realität übergeben, welche mit einer Intabulation von 1000 fl. zn Gunsten seiner Schwiegermutter uud nut je 200 fl. zu Gunsten der beiden Kinder seiner Fran anö deren erster Ehe, sowie noch mit anderen Schuldpostcn, die der Angeklagte aufnahm, belastet war. Ehe die Schwiegermutter starb, testierte sie die Hälfte des iutabuliertcu Betrages pr. 1000 fl. zn Gnnstcn seiner Frau nnd 500 fl. zu Gunsten seiner Stieftochter, der ermordeten Johanna Tastar. Von deu Gläubigern gedrängt, hat der Augellagtc die Realität angeblich um den Betrag von 22 000 fl. aus freier Haud verkauft, und seien ihm lediglich die zu Gunsten seiner Frau von der Schwiegermutter iutabnlicrtcn 500 sl. geblieben. Der Knabe Franz Taslar war früher gestorben, für die noch lebende Io-hauua Taskar aber wnrdeu aus dein Kauferlöse für die Realität 700 fl. iu der Sparcasfc angelegt. Mit den 500 fl. wurde der Netrieb des Gasthauses «zum Anker» in der Roseugassc iu Laibach übernommen. Doch gicug das Geschäft schlecht; der Angeklagte gab es daher auf nnd übersiedelte nach Tomischcl am Laibachcr Moraste, wo er ebenfalls ein Wirtshans betrieb. Am 27, November 1685 war er bcfchuldigt, eine Harpfe angezündet zn haben, wurde verhaftet nud war lf) Tage in Untersuchungshaft; später wurde die Anklage wegen Verbrechens der Brand-legnug gegen ihn zurückgezogen nnd er au^ freien Fuß gefetzt. Sodann war der Angeklagte einige Zeit bei seinem Bruder iu Klciu-Maunsburg. Die 200 fl. nach dem verstorbenen Knaben Franz Taskar hat er auch zu dieser Zeit behoben, doch war auch dieses Geld bald verbraucht. Vou Maunsbnrg ist Kralj nach St. Martin au der Save gezogen, wo es ihm, da er dicnstlos war, sehr schlecht gicug. Alle entbehrliche Klciduug, Wäsche und die Gold-sachcu waudcrtcu ins Pfandamt. Als der Sohn Franz Taskar, ans der ersten Ehe feiner Frau stammcud, gcstorbcu war. wurde Kralj iu gerichtliche Nutersnchuug gezogen, da er im Verdachte stand, denselben erwürgt zu haben, doch hat die gepflogene gerichtliche Untersuchung gegen ihn keine Beweise seiner Schuld zutage gefördert. Als er Gastwirt «beim Anker» iu der Roscugassc iu Laibach war, wurde der Augctlagtc beschuldigt, dass er seine Stieftochter Johanna habe vergiften wollen. Der städtischen Polizei wurde von den Hausbewohnern angezeigt, der Angeklagte mische in die Speisen, insbesondere in deu Kaffee, welcher seiner Sties tochter gereicht wnrdc, stets etwas hinein, infolge dessen die Stieftochter iu der Ncgcl erbreche. Die Stieftochter Johauua Tastar wurde über Anordnung des Stadtphysicus Magistratsrathcs Dr. Kowatsch ins Kindcrspital überstellt, wo die Erbrcchungcn sofort aufhörten nnd die Kraute vollständig genas. Die eingeleitete Untersuchung gegen Kralj musste, da es an Beweismitteln mangelte, eingestellt werden. Der Präsident des Gerichtshofes lässt nun durch deu Schriftführer die Anklageschrift verlesen. Dieselbe lautet in den wesentlichsten Punkten: Am 15. Jänner d. I. morgens fand der Bauerubursche Andreas Svetek in Udmat ein in ein Tuch gewickeltes Laib Brot und nicht weit hievon entfernt den Leichnam eines Mädchens, welches später Johann uud Ursula Kralj und auch andere Leute als die 13jährige Iohauna Taskar agnoscierten. Das Mädchen lag mit dem Gesichte zu Boden gekehrt uud war am Hinterhaupt? blutbcdeckt. Bei der gerichtlichen Section wurde constatiert, dass die Hirnschale des ermordeten Mädchens vollkommen zertrümmert war, so dass Stücke der Hirnschale wegfielen, nnd ebenso war an einzelnen Stellen das Gehirn gauz zerquetscht. Die Sachverständigen erklärten, dass die Ermordete mit einem scharfkantigen Werkzeuge zum mindesten vier wuchtige Hiebe erhalten habeu müsse, so dass der Tod sofort eintrat. Die eingeleitete gerichtliche Untersuchung hat zutage gefördert, dass der Angeklagte Johann Kralj uud dessen Stieftochter am 14. Jänner früh morgcus aus St. Martiu nach Laibach zusammeu gegangen waren. In Laibach trennten sich die beiden; Kralj gicug, da er ohue Geld war, einige Kleidungsstücke versetzen nnd wollte sich um einen Dienst umsehen, die Stieftochter Johanna Taskar aber begab sich nach Stozce, um sich ein Dicnstbotcnbuch abzuholen, sodann aber wartete sie im Pokoru'schen Auskoche in der St. Petersstraße auf ihren Stiefvater. Gegen A Uhr nachmittags desselben Tages traf Kralj mit seiner Stieftochter Iohauna Tastar im Pokorni'schen Auskoche zusammen, wo sie Würste aßen. Kralj gieng sodann fort uud begab stch zur Bäckerin Johanna Boncar, wo er Brot taufte, dasselbe in ein Tuch wickelte nnd später, ungefähr gegen 5 Uhr abends, in dem Locale des Pokorn'schen Aus-kochcs crschicu, die Stieftochter Johanna Tastar mitnahm und fich mit derselben in das der Bierhallc gegenüber liegende Hren'schc Wirtshaus begab, wo er mit derselben ein Viertel Liter Wein trank und die Stieftochter dort zurückließ mit dem Versprechen, bald wieder zu kommen. Kralj kehrte anch in Kürze wieder znrück und verließ sodann in Begleitung seiner Stieftochter das Hren-sche Gasthaus iu der Pctcrsstraße, Gegen halb 6 Uhr abends sah die Magd des Grundbesitzers Skerlj in Udmat, Anna Oratar, einen Manu mit einem Mädchen auf dem vom Schnee bedeckten Wege gegen den Eisenbahnviaduct gehen, wo die Ermordete tagsdarauf aufgefunden wurde, Anna Oratar erzählte dies dem Jakob Oterlj. welcher sich uach einiger Zeit vor das Haus begab, um nachzusehen. Skcrlj sah einen Mann. welcher vom Eisenbahn-Viaductc rücktehrte uud der, als er ihn ausprach, davonlief. Am nächsten Tage fand man auf der Slrecke, wo dieser Mann gegangen war, das bei I. Boncar gekaufte Brot in einem Tuche eingewickelt und eiue mit Blut befleckte Eisenstange, mit welcher zweifellos die Johanna Tastar ermordet wurden ist. Ans diesen Thatsachen geht hervor, dass der Mord etwa gegen die sechste Stunde abends am 14. Jänner vollführt worden ist, nnd daft Johanna Taslar von jenem Manne ermordet wurde, welchen Anna Oratar mit dem Mädchen an dem Hause des Skcrlj kurze Zeit früher gegen den EisenbahnViaduct gehen sah. Dieser Mann aber ist kein anderer, als der Angeklagte Johann Kralj. Der Angeklagte Johann Kralj hat anfänglich gegenüber dem Gcudarmericposten Führer Jakob Eehun behauptet, dass er sciue Stieftochter am 14. Iänuer d. I. von !1 Uhr morgens, als sie sich am Franciscanerplatz trennten, nicht mehr gesellen habe; später, als durch die sich die Nachbarn vor dem der Jüdin. Was mag ihr zu- Uanfe lw, ' r ^ sie ihr Geschäft nicht öffnet? Im etwaz M,5 '"")r als fünfundzwanzig Jahren kmu so ginnen a „.5""""l vor! Die Nachbarn und Nach- ^"ttrrhcn . !' üM' welch tiefer Schinerz das arme !"°h"ngeu erN?"' Während sie sich in Mnth- !?" lrostlo n K"' rang die einsame, altc Frau in M"«, Das 9!^ """"3 "m Rllhe nnd SMtbeherr- ?"" des M,,c^" hat oft Stnnden, wo das ganze m?l ^l". wo?i,^'r furchtbaren Macht zn m.tcr« 2 säst crdrüctt (H^ des hereinbrechenden Leides ^ für San.h' 5M "" hcißcr, schwer Tag war a"le, opferwillig Ä^l'b auqel'wchen, fiir das trcne, ^ -"lmtcrhcrz! 'Ein St, '"' 6°p'tel. ^ Schalls""/ F im Anzug!. Es war ein lahmen- . . das Raulck /" bi> Passaqiere dcr .Britannia.. "he verw ' ^. "!!? Wogen dcr See länqst in Un- s>^"de in da«"^"" ""l livher See.'das heißt, Mbares Sckw^!'"'b. W'""! Wer nie solch m.« M'terlebte. der ahnt kann. die ^ „ur der Z " ^Mm. Rnhiq »nd qcfasst cr- 3° " "neu A, ""'" Wch ein Tosen m.d'Stürmen, ^ lch">lni nd?Ä!f s'ch M'gr.md nm Abgrnnd in erschließt, wo jede Minute „ Es ist ein c^"ae" kann. C>"d u b icken"^^ ^ühl in s.lch cinen Wellen- Ä^'ckm des M"',^ W""ä nnd dnntol uns die P>l. wusendarmigcn Ungeheuer ^'saglenn dn m,'^"b werden svll! Unter den -^ntcmma. herrschte eine furchtbare Erregnng. Die meisten hatten sich in ihre Kajüten zurückgezogen, nur die Muthigsten blicbcu anf dem Verdeck dcs Schifft's, weil sie das nnhcimlichc Rauschen nnd Wogen dcr See weit weniger in dcm cngcn. dumpfm KaMcnrcmm zn ertragen'vermochten. Untcr denselben war ein junges Paar, das mit fest incin-andcrgcschlnngcncn Händen nntcr dem Mastbaumc des Schiffes stand und in die empörte Mccresflnt blickte, die sich von Minute zn Minntc steigerte nnd das Schiff wic ein schwaches Spielzeug auf den rollenden und schäumenden Wogen trug. «Ach Daniel, wenn uns der Tod in diesen grausigen Flilw, bestimmt wäre!» klanq cs wn den Lippcn des bleichen Mädchens, das, sonst so stark nnd muthig, sich jcht zitternd an den jnngcn Mann schmiegte. Er zog die heißgeliebte Vrant sdas war nud l'licb sie für ihn. bis beide das Gesetz in Antwerpen vercinigcn sollte, wohin die «Britannia, segelte) an seine Vrnst. Schmerz nnd Verzweiflung prägte' sich in seinen Zngen cms. Die Lippen blieben fest gefchlofsen. auch nicht ein Wort der Klage kam über dieselben. Indessen hatte die Wnth der empörten Flut ihren Höhepunkt erreicht in wahrhaft erschreckender, grauenerregender Weise. Das Schiff stöhnte und ächzte in allen Fugen, das Wasser brauste und schäumte darüber hin. als'wolle es das Fahrzeug in die unermessliche Tiefe des Meeres ziehen. Während dieser ganzen Zeit machten die Passagiere auf der «Britannia» die Todesangst und Noth in furchtbarer Weise durch. Endlich, nach Verlauf einer Stunde, welche ihnen eine Ewigkeit voll Angst, Grauen uud Entsetzens däuchte. beruhigte sich das tobende Element. Doch hatte man zwei Opfer zn beklagen, welche, da sie das Verdeck des Schisfes nicht verlassen wollten, von einer hohen Welle erfasst und hinaus in das Meer geworfen wurden. Es waren zwei junge Männer, der eine der Neffe des Ca-pitäns D., der andere sein Freund. Die Wogen hatten rasch hintereinander die Unglücklichen erfasst und sie in das tiefe, feuchte Grab gezogen. Der Schrei des Entsetzens, welchen die andern sich am Verdecke Befindlichen bei diefem furchtbaren Anblick ausstießen, verhallte nn-gehört in dem Toben des Sturmes. Die Erschütterung des Eapitäns D. über den Verlust der beiden jungen Lente war in seinen bleichen Zügen zn lesen, obschon dem Mnnde nicht ein Wort der Klage entschlüpfte. Als die Todesangst nnd Gefahr glücklich vorüber war. da sah man überall bleiche, stille Gesichter, in denen sich nnr zu deutlich die überstandenen Seelen-kämvsc ausprägten. Daniel und Miss Annie zogen sich iu die Kajüte zurück. Stumm nnd bleich lehnte die innge Dame in ihrem Sessel, das Grauen des Todes durchzitterte noch immer ihre Seele. Sie hatte in einer Stunde die furchtbare Erfahrung gemacht, wie das Menschenleben oft ein Spielzeng der empörten Elemente werden kann. Aber gerade diese eine Stunde hatte ihr Herz womöglich noch fester nnd unlösbarer an den Geliebten ihrer Seele geknüpft. Dnrch das kleine Kajütenfenster drang jcht em blutrother Schimmer in den engen Raum. Miss Anme sprang erschrocken von ihrem Sihe empor. «Ach, die Sonne sinkt in das Meer!» flüsterte s". Damcl war zn der Geliebten getreten. Er schlang scmeu Ar" um ihren Leib. Lange hielten sich die b'ide" fe ""-schlungen. Vergessen war nrplGlicki all das L^ der verflossenen Stunde. Sie tauschte., süsie, nnuge Worte voll ewiger Liebe und Treue. (stortschung fl'lgt-) Lailiacher Zeitung Nr. 54 448 8. März 1886. geführte Untersuchung konstatiert wurde, dass Kralj auch nachmittags mit seiner Stieftochter in dem Pokornischen Auskoche und dem Hren'schen Gasthause in der Pctcrs-straße gelvesen ist, gab er dies zu mit der Erklärung, er habe sich von Johanna Tastar vor dem Hren'schen Gasthause verabschiedet uud derselbe» gesagt, sie möge allein nach Hause gehen. Der Angeklagte ist nicht in der Lage, sein Alibi nachzuweisen, wo er sich um tt Uhr abends am 14. Jänner befunden hat. Die Zeugen Anna Oratar und Jakob Skerlj aber behaupten mit Bestimmtheit, dass der Mann, welcher zur selben Stunde mit dem am nächsten Tage ermordet aufgefundenen Mädchen durch Udmat gegangen, gerade so gekleidet und ganz gleicher Statur war als der Kralj. Am nächsten Tage erschien der Angeklagte Kralj in einem ganz anderen Anzüge auf dem Thatorte, um die ermordete Tochter anzusehen. Die Trödlerin Anna Keber sagt mit Bestimmtheit ans, dass jene Eisenstange, mit welcher Johanna Taskar ermordet worden ist, am Tage der Mordthat, den 14ten Jänner 1886 nachmittags gegen 3 Uhr, der Angeklagte Johann Kralj bei ihr um 24 kr. gekauft hat. Das Motiv der Mordthat ist wohl in dem Umstände zu suchen, dass Johanna Taskar in der krainischen Sparcasse das Erbtheil ihrer Großmutter pr. 700 st. angelegt hatte, welchen Betrag der Angeklagte Kralj sich gerne angeeignet hätte, da er sich in schlechten Verhältnissen befand und Schulden hatte, so dass er alles, was er entbehren konnte, im Pfandamte versetzte, um Lebensmittel für seine Familie kaufen zu können. Der Angeklagte selbst war stets arbeitsscheu. Aus den augeführten Gründen geht zweifellos hervor, dass Johann Kralj der Mörder seiner Stieftochter Johanna Taskar sei, und ist die Anklage gegen denselben daher gerechtfertigt. Die Geschwornen bejahten einstimmig die auf Meuchelmord lautende Schuldfrage; iufolge desseu wurde Johann Kralj vom Gerichtshofe zum Tode durch den Strang verurtheit. (Fortsetzung folgt.) — (Zur Reise des kronprinzlichen Paares.) Von Ragusa wird gemeldet: Auf der Sr. k. Hoheit dem Kronprinzen Rudolf gehörigen, von hier bloß ein Kilometer entfernten Insel Lacroma herrscht ^br reges Treiben, um den hohen Schlossherrn, dessen Ant.mst für Montag angesagt ist, würdig zu empfangen. Der kleine Molo wird verbreitert und dadurch ein Miniaturhafen geschaffen werben, in welchem die Dampfbarkasse der kais. Jacht «Greif» geborgen werden kann. Außerdem werden die die Insel durchziehenden Wege verbreitert, beschottert und carrossabel gemacht, so dass das Ponygespann der Kronprinzessin die Insel in ihrer ganzen Länge befahren kann. Die Freude der guten Nagusaer, das Kronprinzenpaar festlich zu begrüßen, ist freilich zu Wasser geworden, denn es ist bereits eine Ordre seitens der Statthaltern herabgelangt, der zufolge jeder officielle Empfang zu unterbleiben habe. Auf Lacroma herrscht prächtiges Frühlingswetter. — (Diner beim Herrn Landespräsidenten.) Samstag den 6. d. M. fand beim Herrn Landesprä'si-dcnten Baron Winkler ein Diner statt, zu welchem folgende Herren erschienen sind: Landeshauptmann Graf Thurn, Bürgermeister Grasselli, die Landesausschuss-Veisitzer Deschmann, Detela und Murnik, die Landtagsabgeordneten Dr. Ritter von Bleiweis, Dr. Dolenec, Luckmann und Dr. Papez, die Ober-landesgerichtsräthe Gerdesic undZhuber von Okrög, Hofrath DelNegro, die Regierungsräthe Globocnik, Dr. Keesbacher und Dr. Valenta, der Präsident der lrainischen Sparcasse Dreo, Vicebürgermeister Petricic, Propst Dr. I arc, die Domherren Dr. Cebasek und Iamejic, Landesforstinspcctor Goll, Vicepräsident der Landwirtschaftsgesellschaft Seunig, Vermessungsinspector Macal, Landesthicrarzt Wagner, Hofglockengießer Samassa, Notar Dr. Vok, Professor Dr.Schiffer, Gerichtsadjunct Dr. Petric uud Regierungs-Official Mallner. ^ (Nesihwechse l.) Der krainifche Landesausschuss hat die Herrschaft Germ bei Rudolfswert um dcu Preis von 30 800 fl. getauft. Bekanntlich soll daselbst die unter« kraimsche Wein- und Obstbauschule untergebracht werden. — (Personalnachrichten.) Der Vezirksrichter W Gurkfeld, Herr Johann Vencajz, wurde zum Laudes-gerichtsrathe in Laibach, der Staatsanwalts-Tubstitut Herr Johann Schetina zum Staatsanwalte bei dem Kreisgerichte in Rudolfswert, der Nezirksrichter in Scisen-berg, Herr Johann Sterlj, zum Staatsanwalts-Substi-tuten in Rudolfswert ernannt. Uebersetzt wurden die Herren Landesgerichtsrath Karl Plesto von Rudolfs-wert nach Laibach und Staatsanwalts-Substitut Dr. Andreas Ferjancic ebenfalls von Rudolfswert nach Laibach. — (Technischer Verein für Krain.) Der für Mittwoch den 10, März in Aussicht genommene Vor-trag des Herrn Ingenieurs Poka von Potafalva über Wasserversorgung dalmatinischer Städte kann erst Mittwoch den 17, März stattfinden. Dagegen wird am 10, März Herr Naurath Potocnik die Frage der Binnenfchiffahrt mit specieller Beziehung auf die Save zur Discussion bringen, an welcher theilzunehmen die Herren Mitglieder eingeladen werden. Gäste sind willkommen. Die Versammlung findet abends 8 Uhr im Club-locale der «Stadt Wien» statt. — (Ausbruch der Wasserscheu.) Wie man uns aus Graz schreibt, wurde ein in Fehring wohnender Müllermeister vor einiger Zeit von einen« wüthenden Hunde gebissen. Er wollte sich am Mittwoch mit den« Postzuge der Ungarischen Westbahn nach Graz begeben, um im dortigen allgemeinen Krankenhause Pflege zu finden. Während der Fahrt kam aber bei dem Unglücklichen die Wasserscheu zum Ausbruche; er musste in Glcisdorf aus dem Waggon gehoben werden uud starb im Wartesaal nach kurzen, furchtbaren Leiden. — (Eisen bahnuu fall.) Die Generaldirection der Südbahn theilt mit: Am Triester Frachtcnbahnhofe sind Samstag morgens zwölf bcladcne Wagen ins Rollen gerathen nnd so heftig an zwanzig leere Wagen angeprallt, dafs der auf einer Bremse postierte Wagenmcister-Sub-stitut Martin Kraßovcc getödtet wurde. Aitnst und Aiteratur. — (Landschaftliches Theater.) «Einmal und nicht wieder» hätte Herr H. Thalboth seine dreiactige «Kleinigkeit», welche nach dem Französischen bearbeitet worden sein soll, betiteln sollen. Um eine Posse von dieser Qualität zu liefern, war es wahrlich nicht nöthig, bei den Franzosen eine Anleihe zu machen. Die Musik von Ad. Müller jun. hiezu macht keinen Anspruch auf Originalität und ist mehr als nichtssagend. Mit derartigen Geistesemanationen einer illustren Wiener Vorstadtmuse sollte doch das Publicum in Hinkunft billig verschont bleiben. Aehnliches kann man ja in Hülle und Fülle bei den Voltssängern anf dem Nrcttcrboden, welche nicht die Welt bedeuten, bewuudern und genießen. Wiederholt müssen wir auch, abgesehen von dem Nichts des Stückes, die hie und da sogar empörenden Extempores einiger Darsteller in nachdrücklichster Weise rügen. Ein landschaftliches Theater ist kein Orphcnm und kein Tingl-Tangl! Das Haus war schwach besucht. Im Gegensatze zu dcni Freitags stattgefunden Spec-takcl war die famstägige Aufführung des vieractigen L'Arronge'schen Stückes «Haus Lonei» in allen Theilen sorgfältig vorbereitet und nahezu glänzend zu nennen. Sie gehört unstreitig zu den besten Abenden der Westen-schen Aera. Alles wurde beifällig aufgenommen, namentlich aber die aufregende Streitscene zwischen Vater nnd Sohn, Eommerzienrath Lonei nnd Kurt (Herr Saalborn und Herr Dit rich st ein), in welcher das Stück sogar tragisch zuzuspitzen droht, welche Spitze jedoch der rettende Engel, Schauspieler Reinhard (Herr Sprinz), gewandt abbricht. Den zwei erstgenannten Herren gcbitrt der Preis des Abends. Frau Charles accompagnierte recht wacker dem Gemahl Lonei. Ein frisches Mädchenlebcn hat uns Fräulein Mond that säuberst skizziert und Herr Weiß-müllcr eine höchst originelle, drastische und belustigende Leistung in dem leichtlebigen, stets gcldbedürstigen Maler Hummel geliefert. Alle übrigen nicht namentlich hier aufgeführten Darsteller haben zum Gelingen des Ensembles ihr Scherflein redlich beigetragen. —lc. Neueste Post. Original-Telegramme der Laib. Zeitung. Pola, li. März. Das Kronftrinzenpaar traf heute um halb 11 Uhr vormittags mittelst Scparathufzuges hier ein und verfügte sich sofort zu den au der Hafen-Admiralitätsstiege bereitliegendeli Booten. Vom Hafen-Admiralitätsgebäude erfolgte direct die Einschiffung auf die kaiserliche Jacht «Greif». Sämmtliche im Hafen liegende» Kriegs- und Schulschiffe hatteu die große Flaggeugala gehisst uud leisteten alle die vorgeschrie> beneu Ehrenbezeugungen. Um !1 Uhr verlies; die Jacht «Greif» mit dem Kronprinzenpaare au Vord dcu Hafen. ^illz, s). März. Der frühere Reichsraths-Abgeordnete Dechant u. Pflucsi ist gestorben. Vcrlin, 6. März. (Officiell.) Der Kaiser ist durch eine auhalteude Heiserkeit verhindert, das Zimmer zu verlassen. Die Contuswnserscheinungen au der Hüfte sind iu der Rückbildung und veranlassen bei den Bewegungen weitaus uicht mehr so lebhafte Schmerzen wie früher. Der Kaiser empfieug heute militärische Meldungen. Paris, 7. März. Die Gerüchte von der bevor« stehenden Abberufung Courcels werdeu formell dementiert. Nom, 7. März. Iu Marauo, Marchesato und Co-seuza faud eiu heftiges Erdbebeu statt. Mehrere Häuser sind eingestürzt. Sofia, 7. März. Der Fürst unterzeichnete deu De-mobilisierungs-Utaz. Den infolge des Krieges ausgewiesenen serbischen Unterthanen wurde die Erlaubnis ertheilt, nach Bulgarien zurückzukehren. Coustautinopcl, 7. März. Eine Note der Pforte erklärt, die Aenderungen der Mächte au dem türkischbulgarischen Uebereinkommeu. abgesehen vuu der bereits zugegebenen Ausscheidung des militärischen Theiles, cm- zuuehmeu. Daruach wird das Generalgouvernement Ost-rnmeliens gemäß des Berliner Vertrages au den Fur-steu von Bulgarien übcrgebeu. Die provisorische ""-waltuna. fnuctiouiert bis zur Sanction des revidierten organischen Statuts seiteus der Coufereuz weiter, ^u Note ersucht schließlich die Mächte, ihre Botschafter ni Coustautiuopel zur Theilnahme au der Couferellz 3" ermächtigen. Athen, tt. März. Delyannis wollte neuerdings Mc Demission gebeu, die der König uicht auuahm, weil er wH die Verantwortlichkeit für die Entwaffnung tragen WM' Morgen erwartet man eiue großartige Demonstrant für den Krieg. Landschaftliches Theater. Heute (gerader Tan): D i c P fa rrers lüchi u. LcbenslM in 4 Acten von O. F. Berg. Lottozichuna. vom A. März. Prag: 83 26 77 30 M ^. Meteorologische Beobachtuugell in ^aibach^. ff 2t-Z 3« 3^ s "2 M z^ Wind ^V',.,« «s'ß ^. ^. v «"?^^________ ^---^ ' "? u. Mg. 718,88 " 2Z" 'N7schwach bewölkt ^) 6.2»N. 7 l 7,62 6,6 W. schwach bewölkt "'"" 9 » Ab. 718,16 2^0 W. schwach bewölkt .^-^ "^7"Ü7Mg.^ 2^4 " W. schwach bewölkt ^ 7.2 » N. 729,40 4,2 SO. mäßig halb heiter "^ 9 » Ab. 733,16 0,2 SO. schwach heiter Den 6. vormittags trübe, nachmittags etwas ^o»nen!^ abends bewölkt. Deu 7. vormittags trübe, nachmittags "'"«° ^ dann bewölkt, tagsüber windig. Das Tagesmittcl der A ^ an beiden Tagen 3,8" und 2,3°, beziehungsweise um l,^ 0,3" unter drill Normale. ^,____^ Verantwortlicher Redacteur: I. > Auguste Waaucr geb. Tschada gibt im eigene" > sowie im Namen ihrer unmündigen Kinder ^"^ ^! > August nnd Philipp und aller übrigen Verwandte" > die erschütternde Nachricht, dass es Gott dem Allmäch ! tigen gefallen hat, ihren innigstgeliebten Gatten/ > respective Vater, den Herrn Moriz Wagner ! nach langen« schweren Leiden, verschen mit den h"' > Stcrbcsacramenten, heute früh '/<3 Uhr in sc"'" ! 33. Lebensjahre in ein besseres Jenseits abzuberufe". l Die irdische Hülle t,es theuren Dahingeschiedene" ! wird Dienstag um 3 Uhr nachmittags vom Traue l hause, Vegagassc Nr. 8, nach dem Friedhofe zu ^' l Christoph überführt und dortselbst im eigenen G"" ! beigrscht werden. . ^ I Die heil. Seelenmessen werden in der K'^ ! der ?. 1'. Franciscancr gelesen werden. ,^. l Der Unvergessllche wird dem frommen AndeN'e ! empfohlen. Laibach am 7. März 1886. ! ««lblgungsanstalt bes Franz Doberlcl, klllbach^^^^« ^------------------------------------------------------------- ?anksag«ng. ! Allen Verwandten. Freunden und Vclann > bringen wir für die vielen Beweise innigster ^^ ^ > nähme und sür dir prächtigen Kranzspenden, „^ > für die zahlreiche Begleitung zur lchten Ruyc,l" > unserer unvergesslichen Tochter Icanncttc Ärispcr ! den innigsten Dank dar. > Kraiuburg am 4. März 1886. I Maimnnd und Iosefine Krlspe^ Danksagung. ^ Für die vielen Beweise inniger ^l)^',ah"'^,,t> dem Hinscheiden unserer innigstgeliebtcn M»" Gattin, Frau Kathanna Mer ll.r le^'te" wie auch sür die zahlreiche Begleitung ^^,^^c-Ruhestätte sagen allen Herren Beamten, oer ^,, schaft und dem lM. Gesangsvcrein "lira'' ^^ sich ergreifende« Gesang, und überhaupt "Uc ' Mste« am Leichenbegängnisse betlieiligt haben, °"' '"' die >r»uc.«dcn Hin.eri'i""' ^ Stein, 6. März 1686. 449 Course an der Wiener Börse vom 6. März 1886. M« dm. off^n Couisbwte ^, Veld Ware BtaatS.Anlehe«. Em"r"ütt.......^'"0 "«« l3rV^"«'°''' 250 si' 12^5129-^ ^L4er "°le . , ion „ '70-25 170 75 oistK^^«"°' s'cucrftri . IX «5,14 «5 ' ^ °'e»rcnlc. stciicrfrei , 102—,«»15, ^»""hrische '......'0475,05 25 Geld Ware 5"/, Temcser Vanal . . . .,04-75105-25, 5«',, ungarische......104-7510550 Andere össentl. slnlehen. Dcnau°«eg,«i?osc 5<>/„ i«o fl. , N7—117-50 dto. Anlcihc 1878, stcucrsrci , 105 — — — slnlcbcn d. Sladtgcmcinbc Wien 104—10<-?5 Anlche» d, EtablZemcindc Wie» (Silber und Wold) .... —---------'— Prnmicii-Anl. d. Stadlgcm. Wicn 125 2Ü,257b Pfandbriefe (für wo si..) Vodcncl, aNg.östelr.4'/,°/»G°lb. ,li«-75iz!7-^5 dlo. in 50 „ „ 4'/, «/„ nil 25 lvlt — dto, in 5><1 „ „ 4"/n . l»<:-40 !«!!»<, d!o. Piälüicn-Schuldverschl.A"/« !>!'i!5 !»<>j. s,>/,"/« XW50 101-- Ocst,-ung. Ban! verl. 5«/, . . I0ii'»<»i02 70 dtv. „ r 1«U fl.) Llisabclh - Wcslbahn 1. Lmission i,?5ni,8-5o Flrdiiunidil-^toidba^n i» wilder >(<« 7510'! 2'> ^ra,>i,°Ioic!-Bah>!..... ,,l; 25. <«;-7,', Gnlizischc «>nI - Ludwig« Bahn <ö!ü. IW, .'!N0 ft, C. 4'/,"/y . 101 SN I02 - Ocsterv. Aordlrcslbay» . . . lo«__1(!acr....... 101 50102 — Oeld Warc Stnatsdahn 1. Emission , . Llll—«01 75 Siibbahn l^ 3 "/»..... 158-7b 159 25 ü, 5"/„..... 130 75131 75 Unn.-naliz, Nahn..... ioz-»5 —'— Diverse Lose (pcr Stilil). <3rcdi7975i80L5> lälary-i'osc - "1"/» Donau-Dampssch. il»0fl, , H8—118 5U ^aibnch>'rPi-ämicn««i-«oiil— Bd»cr.-Änst.,c)eft.200fl.S,4U"/<, ^40 75 ü4> 25, »05-75 TcPosilcnl'anl, All^.200 sl. . 137—!»9— ^c>comv. G.50"/, E, li7-»5ii?>5N Oestcrr. U»ss. Van! .... 874—j»7N'— Umonballl IN« fl..... 74-— 74-50 VcrlchrichlmI, Allg. 140 si. . ,55 L0,l5ssiüM,-Aahi! 2N<» sl. Vilb, 190—1N075 «lilsig.Tcpl. Eisrnl', LO0fl,, 500 fl. CM. 780 — 7»ll — (I!t. It) z>oo fl. . 193- . ,94 — Donau - Dampfschiffahrt» - Ges. Ocflcrr, 500 fl. EM, . . . 494—<97 — Drau-liis. <Äat.«Db.°Z.)200fl.S. l»-:'— l»5 — D»x Bodcudachcr E,«Ä. !<0« fl,E. —'— — — Elisabrih-Bühi! 20N fl, l!M. . »4',-?5 z«!-2'< „ ^iu^Ail^wci« ^uo fl. . xin-25z!l7--' „ Slzd.-Iil.in. E. 1^7»li00fl,S. 207 5 «07-75 sscrdlnands-Norbb. 1000 fl. (!M. 23(!0 23«5 ssrain-Ioscs'Vahn 200 sl, Silbcr lib-—2,5 5,0 y,200sl.S. 19!» 50 200 — Galiz,ziarl-Ludw!g.V.,uo sl. CVi, 204'«» 205 10 Gra, .Noflach^E,»«».z!0Ofl.ö.W. Ü28 — 230 — .Nahlc,il,cl«'Eiscnl,ah!! luo fl. . »» - ü9 — ssaschai! Odcrl'.Eiscnb, ^00 fl. S. 152-75153 5« ^c!»bcln.l. W. 235 — 2^075 l'levd, öst.-Uüg,, Tlies<500fl,!iM. «23 —«25 — Ocftcrr. Nordwcstb, ^00 . i?»-7ii i74 50 dto. (Ut.L) 200 fl, Silber . l«8-—1«8 25 Plag-Durer Eilcnb.i5>0 fl.Hilb. 23— 24 — Nudvlf- - ahu 200 sl. Silbcr . 191 — i!'l 50 Siebci'bürncr Eiftnb. «00 fl. . >189 25189 50 Staalieisenbahn 200 sl. 0, W. . !l54 5o!«54 ?5 Geld Ware Slldbahn «ON fl. Silber . . .il5?5iL«-— Siid-Nordb.Verb.- ^.200 sl. CM i«4 —184 25 Thl-is!-»ah!l 2!w sl, 0, W. . . i!52 — i!53- -Tramway Gcs,, Wr, I70fl. 0. w.«08-252W-5N „ Wr., neu 100 fl. 111 eoii2-— TransPoli-VescUschllft ,00 fl. . — — 55 — Ung.-ssllliz, «tisciib. WO fl. Silver 18^-5U I84 — Ung. Nordostbahn 200 sl. Silber,78 50 179 — Ung,wcftb,(»!aab«Graz) 200 sl.S. 175 50 17SL5 InduftrieActien (per Ctiill). Lgybi und Kmbbcra, Lisen« und Stählend, in Men l0o fl, . — — — — liiferlbahnw.^'eihg, 1.80 fl, 4O"/»10U 25 10075 „ltlbemilhl", Papirrf, u. B.-G. «825 «8 75 Monlan-Oclcllsch., öiteri.lvinc Z2-— 82 25 Pragcr Eiscii-Iud.-Gcs, 20U »l. ,173 75174 5« Salno Tari. «iiscuraff. 100 sl. , 84»5 85 — Waijcl,f.