LmbacherWMtlmg. ^5. -O ^^^ Prän!i!i!crüti ou«p»l!l i>: Im (ioniptoii ganzj. ^iHssH» u / > > sl. I!, H.Udj. si. 5>.5,!>. 'Mr die ZnficNun») inö H.1II« ^».h.. _». » ^«^ haU'j.5»Ir. MilbciPostga!,zj.si.1.'>,!>albj.fl.?.5l>. Freitag, 27. Juli Insert! onsgcbühr bi«l0 Zeilen: imal en lr., 1^4»43 »m. 80lr., »m. I fi.! sonss pr.Zeile,m.,! lr., ^>m.«lr., H.(? V V^ 3m. IU lr. u. s. w. Iilscitioilöstcmpcl jedesm. AU l,. Ulnllicher Cheil. Sc. t. t. Apostolische Majestät haben mit Aller- höchster Entschließung vom 22. Juli d. I. dem ehe- maligen nordamcriianischcn Consul Eduard W arreuö in Aucikennnug seiner dnrch eine lange Reihe von Jahren bethätigten österreichisch - patriotischen Gcsinnnng taxfrei den Titel nnd Rang eincS HofrathcS allergnä- digst zn verleihen geruht. Sc. l. k. Apostolische Majestät haben mit Aller« höchster Entschließung vom 2. Juli d. I. die erledigte Vchrkauzcl der Geburtshilfe an der mcdicinisch - chirnr- gischcn Lehranstalt in Salzbnrg dem Privatdoccntcn der gcburlohilflichcn Opcralionölehrc in Prag Dr. August Brei Sty allergnädigst zn verleihen geruht. Richlamlsicher Tfjeil. Laiba6), 27. Juli. ES ist trin Zweifel, daß energisch an dem Zustandc- komlucn des Friedens gearbeitet wird, aber noch ist keine verbürgte Nachricht über die Vcdingnna.cn dcS Friedens in die OcffcnlliclM gedrungen. Wir köuncn unö daher nnr mehr mit Combinationen und Coujco tnrcn l'cschäftigcn. Die „Debatte" bringt folgende aus „höchst beachlcnswcrther diplomatischer Quelle" go schöpfte Angaben: , 1. Die süddeutsche Union conslitnirt sich entweder unter Oesterreichs oder nnlcr VaicrnS Führung. Im ersteren Falle will Preußen nicht zugeben, daß die Staaten dieser Union im Parlamente vertreten seien, sondern will uur cm allgemeines internationales Band zwischen den beiden Bünden geknüpft wissen. 2. Bietet aber selbst diese siiddcntschc Union Schwierigkeiten, und zwar wegen der Stellung Badrnt«, Welches seiner Laac „ach zn den Südstaatrü nehmt, trotzdem aber von Preußen nicht gerne ausacncbcn mer- den möchte. :;. Hannover und Knrhcsscn sind, den dicSfallsigeu Forderungen Preußens entgegen, nicht geneigt, an letz- tcrcs Gebielölheilc abznlrctcn nnd sich der preußischen Hegemonie zu unterwerfen. 4. Für die genannten Staaten und für Sachsen, die so schwere Opfer gebracht haben, wünscht Oester- reich, wo es sich um die Selbständigkeit dieser Staaten handelt, Garantien. 5. Die Scheidungölinic in Nordschlcswig soll die Linie Npcnradc-Tondern-Hoycr bilden. Indessen soll vor der definitiven Entscheidung: ob Holstein und Süd- , schlcswig prcnM), ob NordschleSwig dänisch werden soll, die Bevölkerung befragt werden. Oesterreich hat bisher stctS dem Wahlspruche: ,,.Iu>!i!l!i Il^innii!!! l'iml!l»!!C!llm>>" nachgelebt, es wird daher auch seine deutschen Bundesgenossen nicht preis- geben; uoch sind übrigens die Friedenspräliminarien nicht festgestellt, nnd wir können daher obige Plinkte nnr mit aller Reserve aufnehmen. > Als ein weiterer Beweis, wie sehr die Angaben bezüglich der Fricdcnögnmdlagcn sich widersprechen, dient nachstehende Mittheilung cincS Pariser Corrcsponocutcu der „A. A. Ztg.": Bis jetzt bedarf die Vcrsiou der „Presse" sehr der Beslätiauug: Preußen habe sich näm- lich zn dem Zugestnnduiß noch herbeigelassen, daß an dem aus den Staaten nnterhalb des Mains zu bilden« den Bunde auch Oesterreich mit seinen deutschen Ländern sich vethciligcn dürfe. Als glaubwürdiger bezeichnet man mir, daß Preußen dem ciuen oder andern mitteldeutschen Kleinstaat den Beitritt zu dem Annd unterhalb des Mains nicht verwehren ivollc. Dem Vernehmen nach wußte Graf Bismarck den Tnilcricnhof umuentlich durch die Zusage günstig zn stimmen, cinen Theil NordschlcS. w'gs au Dänemark zurückzugeben. Napoleon hat Grund, l)lefür erkenntlich zn sein, weil dieses Zugcständniß an das NationalilätSprincip nud au dcnStandpnull der franz.! Rcuicnmg dieser ein Mittel bietet, daö beschädigte Prä'! Nlglnm ihrcr auswärtigen Politik wiedcr etwas zn heben, ^lns die Dauer wird es zwar immer schwerer werden, , l" "lcrsnchtic,cn Franzosen einzureden, daß die kaiser- liche Politik Deutschland gegenüber durch ihr Abweichen von der /lllftanzüsischcn Ucbclliefcrnng nicht cinc falfchc Bahn cingeichlagen habe. Heute fchon spricht de la ^M'rounl.'rc in einer pomphaft angclündiglcu Polemik tt'tt Girardin von Prcnßcu als 'dem England des Fest- landes, dus bald mit dem eigentlichen England gegen Frankreich sich verbinden könnte. Und durch die flüchtige Aehnlichleit jenes Bundes unterhalb des Mains mit dem altcn Rhembuuo läßt sich hier lein einsichtsvoller Staatsmanu über die Gefahr täuschen, daß in ctlva derselben Zeit, wie die italienischen Fürstcuthümcr uach dem Züricher Fricdcu mit Italien, dieser Bund mit dem Deutschlaud oberhalb des Maius vereinigt wcrdcu dürfte. Ein solcher ucner Sieg ist dem Grafen Bismarck durch die ueucstcu politischen und kriegerischen Thaten der badischcn, württcmbcvgischcn uud bayerischen Regie- rung außerordentlich erleichtert worden. Eö leuchtet unter den gegenwärtigen U m ständeu ein, daß die Erwägungen O e st c rr c i ch s f ast a uö» schließlich militärischer Natur sein wcrdcu; die Entscheidung der österreichischen Regie- rung wird davon abhängen, ob mau sich im Staude glaubt^ einen entschiedenen Sieg an der Donau davonzutragen. Zu den diplomatischen Unterhandlungen. Ein Wiener Correspondent glaubt der „Morgenpost" folgenden Blick hinter den Schleier deS (Vtaatögeheim- nisscs, der die Unterhandlungen verhüllt, eröffnen zu können: Die selbständige Grupviruna. der süddeutschen Staa- ten , während die norddeutschen Staaten in einen ncncn Buud unter Preußens Hegemonie zu treten bestimmt sind, ist bereits in der Bildung begriffen. Die Ver^ handlnng, welche das österreichische Eabiuct gegenwärtig zn führen hat, ist cinc doppelte, denn neben der Ver- handlnng in Nitolöbmg wird jene bezüglich Süddeutsch, lauds speciell hier in Wien geführt. Preußen hindert nicht die von Frankreich eifrig befürwortete Coustitnirung der süddeutschen Grnppc unter Oesterreichs Leitung, be- steht aber dann daranf, daß dieser ganze süddeutsche Buud und uichl bloS Oesterreich, vmi der Vertretung im Parlament dcS „engten Dcntschla»ds" ausgeschlos- sen blcilic, daß zwischen ucidcu (Ärnppen lein anderes Verhältniß stattfinde, ulö das völkerrechtliche cineS engen Schutz« uud Trutzbünduisses. Eine specielle Schwierigkeit vcrutsachcll die Gebiets» abtrctnugcn, die Preußen von Hannover uud Kurhcsscn fordert, so wie die Vrrpslichtnua., die Oesterreich sehr crust uimmt, jene Staaten uud iusbefoudcrc Sachsen nicht gauz schutzlos den gewaltlhütigcu Rccoustitmrungs« l planen Preußens zu überlassen, vielmehr so weit wie ^ möglich dafür zu forgeu, daß dessen Führcrfchaft im norddeutschen Staatcnbundc nicht in eine einfache Bc- hcrrfchnug ausarte. Was Holstein nnd das südliche Schleswig (biö zur Linie Apenradc Sr. Majestät, welches nebst Dank daS Avancement ^ TcgclthoffS zum Viccadmiral enthielt. Großes Hurrah ! dem Admiral, gleich darauf crtöutcn wieder Trancr- > salvcn, denn die Todten wnrdeu begraben, Kliut und ! Moll kommen fpätcr uach Trieft. Ein Aviso, welches uach der Schlacht den Italienern nachgeschickt wurde, hat selbst gesehen, daß noch cinc große italienische Rad« dampfftegatlc gesunken ist. Mithin haben wir den Italienern 3 Schiffe zerstört, 1 haben die Forts zerstört, daher hat Italien 4 Schiffe verloren. Gegen 50 Mann und Officierc sind von den verunglückten Schiffen halb nackt und zu Tod ermattet anS Land geschwommen; sie bestätigen, daß Tcgctthoff die Panzerfrcgattc „Pa< lcstro," so wie den Raddampfer zerstört hat und der „Rc d'Ilalia" in Grund geschossen ist. Ferner bcstä« ligcn die Gefangenen, daß alle Schiffe Bersaglicri am Bord gehabt haben, „Palcstro" und „Rc d'Italia" jedes 700 Mann, welche auf Deck gestanden sind. Da kann man sich die Verwüstung denken, welche unsere Kugel» und Granaten angerichtet haben. Ferner bestätigen die Gefangenen, daß „Rc d'Italia," bevor eS in Brand geschossen wurde, schon 100 Todte am Bord gehabt hat. Von den Verwundeten ucnnc ich Ihnen noch den Schiffs« lieutenant MinutiUo, welcher 3 Schuß in dic Hand be- kommen hat, als er dem sinkenden „Palcstro" mit einem Unterosficier die Flagge heruntergezogen. Dic Flagge ist auf dem Admiralschiff aufbewahrt. DaS Linienschiff hat seinen Ranchfang geflickt, so gut es geht, «st daher wieder kampfbereit uud fährt dicht hinter uns. Gestern ^ hat ein Photograph cS aufgenommen. Commodore Petz ', vom Liuicnschiff auch leicht verwundet " Nach dem Tode dcS Limcnschiff > CapitNnS Klmt ! übernahm, wie uns mitgetheilt wird, LinienschiffSlientc- 1146 naut Schiöder daS Commando der „Novara" und führte dasselbe mit solcher Präcision, daß mcm in der Batterie nicht einmal wußte, daß der Commandant gefallen sei. Frcgattcncapitän T. Ocstcrrcichcr, Commandant des Raddampfers „Elisabeth," zeichnete sich dnrch große Unerschrockenheit ans, indem er quer dnrch die feindliche Millie fnhr und mit scincn uicr 48»Pfündcrn tüchtig umherarbcitelc. < Das Telegramm Sr. Majestät deS Kaisers an den > Viceadmiral Tcgctthoff in ^issa lautet: „Ich ernenne Sie zum Viccadmiral; meinen Dank den Officieren und der Mannschaft meiner tapfern Flotte. Ich erwarte die Vorschläge über die zu verleihenden Auszeichnungen." Außerordentlich gerühmt werden die Manöver des „Kaiser" (Commodore Petz), der mit der grüßten Ge< schicklichkcit drei Stößen des „Nffondatorc" auSwich, und jedesmal nach mißlungenem Stoß des großen ital. Panzerschiffes diesem eine volle Breitseite applicirtc. Als der dritte Stoß dcS „Affondatorc" vergeblich war, er- scholl ein mächtiges Hurrah auf dem „Kaiser." Nach dcr Schlacht, als man den Feind fliehen sah, stiegen die, Matrosen aller unserer Schiffe auf die Raacn nnd be- gannen ein fabelhaftes, weithin gellendes Pfeifen hinter der italienischen Flotte her. Ueber das patriotische Anerbieten dcS Herrn v. ^ Toncllo erfahren wir noch: Unmittelbar nach dem Be- ^ launtwcrdcn des Sieges von Lissa stellte Herr Ritter v. Tonello seinen Dampfer „Marco Polo" znr Verfügung der k. k, Marine. Dcr Dampfer ging sogleich nach Lissa, nm dort die Verwundeten aufzunehmen. Inzwi- schen warcn aber Seitens der Flotte die gemietheten Raddampfer mit den Verwundeten nach Spalato, Zara und Trieft abgegangen. Der „Marco Polo" verfügte sich darauf nach Comisa, nm die dort anfgefischlcn Tro-! phäcn vom nicdergcrauutcn Panzerschiffe „Vic d'Italia" nach Pola zu bringen. Dieselben bestauben in dem Gigh des Admirals Pcrsano, cincm Scitenboot des „Rc d'Ilalia," einem vollständig ansgerüstctcn Landungsboot, OoolS- und Signalflaggen, sowie verschiedenen anderen NnSrüstnngsgcgcnstimden. Dem „Marco Polo" wur« den außerdem noch 2 Matrosen derselben Panzcrfrcgattc übergeben. Einer davon war Marsgast. Vcide hatten! über 20 Stnndcn im Wasser schwimmen müssen, bevor > sie ans Land gelange», tonnten. Die Trophäen wurden! vom „Marco Polo" dem Flotlencounuando in Pola, ^ die Gefangenen hier abgeliefert. ^ Zara, 2l. Juli. Auch dem „Nazioualc" wird gemeldet, daß vorgestern, am zweiten Tage dcö Bom- bardements von Lissa, ein feindliches Schiff sinken gc<, sehen wurde. Am Tagc dcr Schlacht war die ^ust sehr ! trübe nnd das Hiccr bewegt. Die Zahl dcr von beiden! Seiten im Kampfe begriffenen Schisse soll gcgcn <>0 betragen haben. Der Kampf dancrlc von li bis l Uhr, daö Feuer war nngcmcin lebhaft und wurde zwei- udcr dreimal auf ciuigc Minuten nnlerbrochen. Gegen 1 Uhr entfernte sich die italienische Flotte in dcr Rich« tnng nach Nordwesten (Ancona), die nnserige aber blieb! vor Lissa. j Oesterreich. Wien, 25. Juli. ^ Die eingetretene Verlängerung dcr Waffenruhe nm fünf Tagc war bereits heute an dcr Vorbörse be- lannt geworden. Man lann nicht fagen, daß sie ans, dieselbe eine erhebende Wirkung gethan habe. Im Ge- gentheile. Die finanziellen Kreise, welche, wie bereits wiederholt gemeldet, sehr friedcnSsüchtig sind, hatten von allem Ansauge an den Inhalt dcr Mission jener angcn- blicklich im preußischen Hauptquartier befindlichen Caua» lierc dnrin gesehen: die Fr ie dcn s » Prali min a« rien zu punkliren. Nun meldet henlc dcr Telegraph uns Berlin übcr Paris: ?tachdcu, Prcußcu dcu Abschluß eines Waffenstillstandes bevorstehend erachtet, willigt es in eine fünftägige Verlängerung dcr Waffen- ruhe. Dadnrch erschien dic Tendenz dcr Mission jener Herren aller Welt von einem Friedensschlüsse, den man bereits cScomptirt halle, auf daö Zustand» kommen cineS einfachen Waffenstillstandes, dcsscu Werth noch dazu manchem sehr problematisch erscheint, herabgedrückt. Sie begreifen, daß dies nur abkühlend auf die oben genannten Fanatiker dcS Friedens wirken lonntc. Ein hiesiges Journal meldet heute, daß die An- nahme dcr Depeschen für die ganze füdliche Telcgra- fthcnlinic ciugtstcllt worden sei. Ich lann Sie versichern, daß dem nicht so ist, sondern, daß nur einige kleinere Stationen für lurzc Dauer sistirt wurden. Die Preise der LebcnSmittcl, welche in den letzten Tagen theils dnrch die verringerte Zufuhr, theils aber und zumeist durch die excessive Sucht dcr Wiener, sich auf längere Zeit zu verprovicmtircn, bis auf das Dop- pelte ihrer normalcu Höhe gestiegen waren, sind seit dem Beginne dcr Waffenruhe wieder auf ihr gewöhn- liches Maß gesunken. Die Truppellconccntralion ist nun vollcudct. Die Vertheidigungslinic an der Donan wurde in diesen Tagen zu wiederholten malcu theils vom Obcrcom. . Mandanten dcr ofterircudcn Armcc, theils von dessen Chef im Gcncralstabc, theils von den Commandanten der einzelnen Corps inspicirt. FML. Baron John foll sich übcr die genommene Position an dcr Donau zu wiederholten malen sehr günstig ausgesprochen haben. Es zeigt von dcr Anschauung, welche man bisher von der Kriegführung der Preußen erhalten hat, wenn von den Einwohnern längs dcr Vertheidigungslimc ganz allgemein behauptet wird, daß die Preußen trotz Waf- fenruhe und Demarcation in dunklen Nächten aller Orten Versuche machen, einzeln ill die Vcrschcmzungen zu drin- gen, um dieselben zu rccognoöcircn. Wien. Dcr „Wanderer" biingt folgende Anga» bcn: „Wic nns gemeldet wird, hat Napoleon Vcncdig an Oesterreich zurückgestellt und dem Kaiser von Oesterreich frcic Hand gelassen, dic genannte Provinz direct an Victor Emanncl abzutreten und dies- falls in Verhandlungen über cinc Entschädigung zu tre- ten. Ferner erfahren wir, daß dcr eigentliche Rcisczwcck deö Prinzen Napoleon in das italienische Hanptquarticr darin bestehe, Italien von den Ansprüchen auf Südtirol uud Istricn abzubringen." Linz, 23. Juli, Die „Linzer Zeitung" veröffent- licht nachstehende Kundmachung des nicocrüstcrreichlichcu Statthalterei-Präsidiumö: „In Folge des von dem l. k. Statlhl,ltclcilciler für Böhmen zu Pilsen anher gelang« Itcn Ansuchens vom 22. o. M. werden die sämmtlichen ! Beamten, auch dcr vom Feinde besetzten böhmischen Bc> zirtc, hiciuit aufgefordert, sich iu ihrc Dicuslorle zunicke zubcgcben und dort die Weisungen des t. l. Hofralhes Baron Hcimiger aus Prag abzuwarten. Die Beamten dcr böhmischen Slalthalterci haben sich nach Prag zu begeben." Pest. Dcr „Pcstcr ^loyd" sagt in einem Artilcl über Ocstcrrc ich s Stcllun g i »> Deutschland: „Im Jahre 1^50 hatte Oesterreich einen Sieg übcr oic, preußische Rivalität gefeiert, der die größten Folgen nach sich gezogen hätte, wenn cr tlng benutzt worden wäre. Nach dcr Nicdcrlagc, welche Preußen in Olmütz elllllc» , mußte Oesterreich die Bundeöreform iu dic Hand nehmen, mußlc es seine deutschen Bänder auf das cugstc mit Deutschland zufammcntiucn, mußte es durch freisinnige Institutionen sich dic Herrschaft übcr daS deutsche Volt aneignen. WaS im Jahre 18l>.'5 geschah, die Einberufnug des dcutschcu FürstcntageS, daö hätle im Jahre 1K50 geschehen müssen. Statt dessen behielt cinc unglückselige Reaction nud Ccutralisatiou die Ober« haud; man strengte sich ordentlich au, Preußen in die Hände zu arbeiten. DaS Ergebniß von dein allcm ist, daß dcr jenseits dcr Vcitha gclcgcuc Theil Ocstcrrcichs zwar seit lange zu Deutschland gehört, dap abcr die Herrschaft, welche die österreichischen Fin sten über Deutsch- land ausübten, ohuc Einfluß auf dic österreichischen V,äu> dcr blieb. Su eulstaud dcr eigenthümliche Gcgcusatz, daß die Bänder, welche im Besitze dcr deutschen Präst» dialumcht waren , in einem sremdarlisjcrcn Verhältniß zu Deutschland standen, ulö das Hcrzogthum Holstein, daö dem Könige von Dänemark gchörtc. Iu den letzten Jahren erst ist, Dcmt dem ncncrwachtcn natioualcu ^cbeu, Dank den Gcsaugs-, Turner-, und Schützcuucrcincu, das Band, zwischen dcn Deutschen Oesterreichs und dcin übrigen Dcntschlaud ciu cugcrcs geworden, nnd cs ist demnach wohl erklärlich, daß die Veuöltcrnug jenseits der ^eitha sich durch die vou Preußen gestellte Bedin- gung tief verletzt fühlt. Dic deutschen Stämme Oester- reichs siud Kcruuölkcr, dic gramm wird die uugetheiltc Aufnlertsamkeit unserer Leser auf ficy gezogen haben. Man war allerdings auf der- artige Schritte Preußens nicht unvorbereitet, schon an- derwärts hallen die preußischen Commauoanturen cö, !für ciu nützliches Princip gchaltcn, dcu Krieg durch dcn ^ Krieg zu ernähren. Wenu man, vou dicscm Princip ausgehend, in den sächsischen Städten, iu Prag, in Brunn hohe Coutribulioncn ausschrieb, so steifte man sich eben auf dcn Umstand, daß dicsc Städte auf erklärtem Fein. desgebiet sich besändcu. Es ist uus abcr nicht bekannt, daß Preußen eiuc rituelle Kriegserklärung an dic frcic Stadt Frankfurt gerichtet habc. Dic Stadt hatte, wic noch in dcn letzten Tagen gemeldet worden, gegen die Anlcguug von Schanzen in ihrcr Nähe prottstirt, auf alle Fälle warcu diese Schanzen nicht gebaut worden nnd dic Prcnßcn ohne jcdcu VcrthcidigungSvcrsuch sei- tens dcr Frankfurter eingezogen. Dic Frage nach dem Rcchtstitcl einer so ungeheuren Contribution, wic sie in Frankfurt ausgeschrieben worden, ist daher sicher tcinc ungerechtfertigte. Frankfurt hat im höchsten Falle zwi- schen 70.000 und 80.000 Ciuwohncr, cö entfallen somit auf jeden einzelnen übcr 500 FraucS Contlibution. Uud das ucuut man das Priualcigcnthnm schoucu! Völ- kerrechtlich ist die Kricgsgcwalt nur berechtigt, „die durch die Kriegführung nothwendig gewordenen tteisluugcu dcr Bevölkerung für Verpflegung und TranSportirung dcr Truppcu nud der Kricgszcugc soweit ohuc Entschädi- gung zu fordcrn, als die Pflicht, dafür zu sorgcu nud beizusteuern, in dem Lande gesetzlich odcr übuugsmäßig besteht, übcr dies Maß hinaus nur gegen Eutschädi- guug." Völkerrechtlich gilt es auch „nicht mehr als gute Kriegssitte, um dic Soldaten dadurch zur Erstürmung eines Platzes anzureizen, ihnen die frcic Plüudcruug dcs genommenen OrtcS zu erlauben," und dic Sittc wird schwerlich dadurch verbessert werden, wenn sie als Zwangs- mittel für die Eintreibung dcr Eontribulion iu ciucm «schon besetzten Qrlc angewendet werden soll. Aber das „moderne KricgSrccht" Blumschli'S, dcm dic obigen Sätze entnommen sind, schildert auch nur das Krigsrcchl civilisirtcr Staaten; Preußen scheint seine Kriegführung nach anderen Grundsähcn einrichten zu wollcu." Aus Berlin, 21. d. M., wird amtlich gemeldet: „Die Regierung beschloß, nutcr die Friedeusbedingun- gen mit Oesterreich uud scincn Alliirtcn dic unbedingte Amnestic für etwa compromittirtc Freunde Preußens aufzuuchmcn." London , 24. Juli. Gestern hat cine Demo li- st r a t i o n zu Gunsten dcr Rcfurmbill im Hyde- park stattgefunden. Es war cine ungeheure Menschen- meugc beisammen, cö erschienen 1500 Policemen und zahlreiche Infanterie. Das Volk riß das Gitter weg und strömte in dcn Parl ein, zahlreiche Policemen wur dcn verwundet nud viele Pcrsoucn verhaftet. Es gcht das Gerücht, daß eine Person todt geblieben sei. Die Aufregung dauert fort. Nnstschuk, 2.'z. Juli. Gcgcu Provenienzen aus dcn Donan - Fürstcnthümern wurde ciuc zclmlägige Cho lcraq uaran l aiu c angeordnet; dieselbe beginnt mit heutigem Tage auf dcr türkischen Ufcrliuic. Aus dcr Havana vom .'!. d. wird übcr Ncw^ '))ort gciueldct: Dic Crcolcn von Puerto Principe haben sich empört. Die Spanier wurdcu geschlagen uud muß-- ten in dic Berge flüchten. Vier Schiffe mit chilenischer Flagge habcu 2000 Manu gclandct, nm die Jusur- gentcu zu uutcrstützcn. Vom nördlichen Sricpschnuplahl. Nachstehender Tagesbefehl an dic baicrischc Armcc bestätigt dic Vereinigung dcS siebenten nnd achten Bun d es - Armcc corps : „Dic in den nördlichen Gegenden erstrebte, jedoch bisher noch nicht ermöglichte Vereinigung dcr baicrischcn Armcc mit dcm achlcn Bundes-Armcccorps ist nunmehr bcwcrtstcttigt und sind hicmit jcuc Bewegungen abgeschlossen, welche die Zeit über so mauuigfachc Anstrengungen vou Seile der Truppen bedingten. Vcrcint mit diesen BuudcS.- genossen werden die Operationen cinc bestimmte Rich- tuug annehmen können. Ich erwarte von den Abthci> lmlgcu dcr liaicrischcn Armec, daß sie den Truppen dcö achlcu Armeccorps alls das taun-lndschastlichstc eutgcgcN' kommen uud stets an Tapferkeit, Ausdauer und disci- plinirtcin Verhallen mit ihnen wetteifern." Aus Stuttgart, 24. Juli, wird gemeldet: Bei Tan b erb ischo fö heim (im badischcu Untcr- rhcinlrcisc) habcu die Preußen hcutc dic Wiirltcin- bcrgcr angcgliffen. Dcr Angriff wurde mit großer Bra- oour zurückgeschlagen. Die „N. Würzb. Ztg." schildert Sccncn bei Äc- fetznng A sch äffen bürg s. Die Preußen durchsuchten nut nngllllidlichcr Schnelligkeit alle Häuser, insbcson^ dcrc Gasthäuser, nnd frugen, ob kcinc Flüchtlinge da scicn; ucrschlosscuc Thüren wurdcu sofort gewaltsam gc> öffuct. Dic crstc Forderung, welche sic stellten, war, daß binnen cincr Stunde sämmtliche Waffen bei Todes« strafe abgeliefert wcrdcu, dann wnroc dem dortigen Ac- zirlSamtmanu die Auflage gemacht, bis anderen Tages 100 Stück Ochscu, 150 Fuhrwerke, 00.000 ttaib Brot, dann audcrc Victualicn, Cigarren, Kaffee u. s. w. bei- zuschasseu, mit dcr Drohung, daß, wenn sie bis l0 Uhr Vormittags uicht abgeliefert wären, uin N Uhr seine Erschießung stattfinde. Fcrncr wurde dcn Einwohnern zur Pflicht gemacht, ucbcu dcr Verabreichung kräftiger nahrhafter Kost noch jedem Soldaten täglich eiuc Flasche Wein, 10 (^tück Cigarren, ciu Päckchen Tabak und ^ Loth Kaffee zu verabreichen. Die Stadt selbst hatte 10.000 Thaler Kricgscontribulion zu entrichten. Dic Zahl dcr bci Aschaffenburg gefallenen Preußen foll be- deutend gcwcfcn, doch nicht bcstimmt anzugeben scii', iudcm sie ihre Todten sofort begraben und dic Gefal- lenen höheren Ranges in den mitgeführten Todtenwagc» wcitcrschafscn. Dagegen lümmcru sie sich nm die gc' fallcnen Feinde uicht, weshalb noch anderen Tages dic deichen dcr Buudcötruppcn unbccrdigt bicbcu. Vom südlichen KricgZschllupllltzc. Aus Bozcn, 21. Juli, schreibt man dem „Katt'c' ,rad": In Tirol, dem Laude dcr Treue, bereitet sich^'" wahrer Vcrnichlungskampf gcgcn die Feiudc vor. ^^ Bauer, welcher, bis jetzt auf scinc Berge bauend, d"'' übcr lachte, daß dcr Feind eindringen wolle, ist t>>" die wiederholten Kämpfc au dcr Grcnze erwacht, l»' nun von einer wahrhaft fanatischen Wuth gegc" l" Fciud durchdrungen. Es wurde iu dcn Döfcrn bcw>'' ' daß dic Rothhcmdcu au dcr Grenze dcn Äauelu /^ Vich crschosscn hättcu, und es ihucn Ernst sc>, c"^, dringen. Nun ist alles rührig, an allen Ortcn lraw^ die Stutzen nnd die von dcr Negierung ucrthcillcu wehre werden eingeschossen. Dic Zahl dcr Man»!«) ^ welche zu den Landsturmcompuguicu eingeschrieben, 1547 schon um die Hälfte vermehrt, und die Folge wird beweisen, daS niemand, auch die Weiber nicht zn Hause bleiben, um den Feind hinauszntreilicn, nein! damit ist dcr Tiroler nicht zufrieden, sondern hier im Lande die Eingedrungcncn zn vernichten. Sie fagcn : „Sollen, nur kommen in uns'rc Berge, hinaus geht abcr keiner mehr." Dcr Fanatismus kann Anno 5 und l» nicht ärger gewesen sein. — Der Feind möge sich auf furchtbaren iiampf gefaßt machen, auf den Kampf gegen die fürch- terlichsten Positionen dcr Welt, vertheidigt uou einem ganzen urwüchsigen, festen Volt in Waffen, welches, ans seiner Nnhe aufgestört, von einer beispiellosen Wuth gegen die Friedensstörer beseelt ist und die Schießwaf« fen wie kein zweites zn handhaben versteht. Diese Slim« mnng isl leicht zu ergründen; man gehe in die Dörfer, höre nnd sehe, denn der Tiroler sagt seine Meinung ohne Schcn frisch von der Leber. — Wehe! wenn cö dazu kömmt, daß dcr Feind eindringt; nnd daß die Gauern Südtirols fest mit jenen Nordtirols stehen, wird zwar im feindlichen Lager für unmöglich gehalten, aber dcr Feind wiid die ganze Wahrheit erfahren, die er aber sehr blntig in der Geschichte verzeichnen kann. Der Mann von Marsalla, dcr nun schon über einen Monat die Tiroler Berge anslannl, mag wohl schon zur Einsicht gelangt sein, daß ein großer Unterschied zwischen Verrath und Treue, und ein zweites Marsalla weder in den Bergen noch in den Herzen dcr Tiroler zu finden ist. Hagesneuigkeiten. — In dcr vorgestrigen Ciljung des Sladtrcilhes wurde dem Herrn Viceadmiral v. Tegetthoff einstimmig das Ehrenbürgcrrecht drr Stadt Trieft verliehen. — Der ehemalige Gorzer Magistrat^cretär Carl Iavetti wurde gestern wegen Hochverraths zu 0 Jahren schweren Kerlers verurtheilt. — Die „Ostd. Post" schreibt: Der Oberlieutenant Carl Povp, vom Negimcnte Crenneville Nr.'75>, be- sitzt eine militärische Neliquie von besonderer Merkwürdigkeit. Es ist das der Mantel des Oberlieutcnants, den er in der Schlacht bei (5 ustozza getragen und der nicht weniger als K! Locher, von feindlichen Kugeln herrührend, trügt. Zeu- gen von der Mannschaft dieses Regiments erzählen die Hel- denthat des Oberlieutenants Popp, bei welcher sein Mantel durchlöchert wurde, folgendermaßen: In der Schlacht von ^uswzza hatte das Regiment Crenneville den Monte-PaZ- quäle zu vertheidigen, cincn strategisch höchst wichtigen Punlt, und denselben gegen ',1 Compagnien Italiener zu behaupten. , Das Kartätschen- und Kleingewchrfcucr dcr Italiener wü- thete furchtbar imd die Mannschaft begann zu wanken. Da ergriff dcr Oberlicntenant Popp die Aalaillon^fahnc, sam- melte daö Häuflein der »oct» übrig Gebliebenen, feuerte sie zum Kampfe und zur M^dcmer an, und e-5 ist ihm auch gc- glüclt, den Moutc-Pasquale zu behaupten, uliwobl cr dcr Zielpunkt der feindlichen Kugeln war, uun dc»cu ltt feinen Mantel durchlöchert halten, ohne daft cr selbst eine Wunde erhielt. Der Oberlieutcnant Carl Popp wurde für diese Waffenthat mit dem Militarveroicnstlreuze mit der Kriegs' decoration ausgezeichnet. — Herr Mcd. Dr. Tanzer, pract. Zahnarzt in Graz, wurde im verflossenen Monate vom l. t. Staats' Ministerium zum Docenten der Zahnh eillund e für die dortige t. l. Universität bestätigt. Derselbe wird im kommenden Semester seine Vorträge aus der Zahnheillunde und dcr einschlägigen Mundlrantheiten, gleichzeitig damit eine ambulatorische Klim'l, mit vractischen Demonstrationen und zahuärzllichln Operationen verbuuden, im chirurgischen Hürsaale des Grazer t. l. allgemeinen Krankenhauses begin- nen und durch das ganze Schuljahr fortsetzen. Locales. — Die heule am frühen Morgen hier angelangten Verwundeten ans dem gestern stattgehabten Gefechte bei Versa (siehe unter Neuestes) wurden von den Damen des Fraueuuereins und den Turnern, welche sich trok der srühen Morgenstunde zahlreich am Vahnhofe cingefundcn hatten, auf das beste gepflegt, von den beiden Eisenbahn- ätzten Dr. Cisl und Tvmiz überbunden und noch am Bahnhöfe von den Frauen sämmtlich mit frischer Wäsche betheilt. — Gestern wurde der Vruder Pförtner des hiesigen Konventes der P. P. Frcmciscaner zur Erde bestattet. Der! Unglückliche hatte sich am Tage nach dem Gewitter, von dem wir jchyn gemeldet haben, troh des ungewöhnlich üblen Ge< ruches, der sich in seiner und den NachbarzeUen verbreitet «ntte, zu Bette gelegt, nachdem er vorher die Zellenluft durch "Wucherung zu bessern versucht hatte. Am Morgen fand "an ihn erstickt im Bette. Eö stellte sich heraus, daß °er Blitz die Gasleitungsröhren beschädigt hat, in Folge dessen eine überaus heftige GaZausströmuug stattfand, der '«der ein Menschenleben zum Opfer siel. 's» c ^ ^^ "'^ """ verläßlicher Quelle gemeldet wird, " Hauplmann Franz Vurian, ehemals im 7. Feldjäger' atcnllon, nicht todt, sondern befindet sich verwundet in u "Gefangenschaft. Dicfe Nachricht wird seinen Freunden im b s ten, d"en er in Kram so vicle besitzt, gewiß yvven Grade erfreulich sein. an de^,^^'" "ballen wir die „Classification dcr Schüler »üblto - '' Musterhauplschule in Laibach." Diese Schule ?tei r.« '^" "'" Schulclafscn 70S, in der Sonn- und "elerlagöschule 191, zusammen 899 Schüler. Bemerkens. werth ist die offenbare Ueberfüllung der Lchrzimmer, welche auf die Unzulänglichkeit der Localitätcn hindeutet. So waren z. A. im ersten Lehrzimmer dritter Classe 110 Schüler. -- Am Morgen des 19. Juli brach, wie uns aus Egg gemeldet wird, im Wirlhschaftsgebaude des Mathias Naterst in Jauchen Feuer aus, welches dessen und seines Nachbars Anton Nemz Wohn- und Wirtschaftsgebäude, zwei gauz einsam stehende Gehöfte, zerstörte. Die Ursache dcZ Brandes ist bis nun nicht ermittelt, dürfte jedoch Fahrlässig- keit sein. Der durch den Arano culslandene Schaden wird auf 2- bis 3000 fl. angegeben: glücklicherweise sind beide Eigenthümer versichert. Zu beklagen ist es , das; dem Mathias Nalerst sein gesammter Viehstand dabei umkam. — Die „Tgpst." veröffentlicht Nachstehendes: Herz- lichsten Panl allen Wohlthätern und namentlich den Laib ach cr und Grazer Franencomit'-s, welche zum Besten der Verwundeten milde Gaben nach Trev iso schick' ten. 83 wurden gegen 2000 Verwundete nach Thunlich« lcit bewirthet und gelabt. Die unter meiner Adresse nach Laib ach gesendete Kiste wird heute eröffnet und der Inhalt zum Besten der Verwundeten des hiesigen Filialspitals ver- wendet werden. Nudolfswerth, am 20. Juli 1600. Franz Tscharmann, 3tegirnentscaplan. — Laut einer Mittheilung dcr „Debatte" befindet sich uuser Landsmann Cadet Schulle vom 47. Infanterie« Negimente, verwundet durch einen Cirlclschns; durch die rechte Brust, im Schlosse Ceretwic bei Hoiiz. — Ueber die C'nt- ^ lassuna. österreichischer Ofsiciere aus der Gefangenschaft fagt ^ die „Debatte": Von öftcrreichifchen Officicren wurden bis« her circa 10 Herren in ihre Heimat entlassen gegen U>tter< fcrtigung eines Reverses, daß der betreffende Ofsicicr bis zum Frieocusabschlusse zwischen Preußen und Oesterreich nicht gegen Preußen und dessen Verbündete dienen werde, es sei denn, daß cr bei einer etwaigen Auswechslung von Kriegs« gefangenen mit ausgewechselt wird. Nur durch dicse Maß- regel war cs zum Theil mit möglich, der Uebcrfüllung ab- zuhelfen. Obwohl den obigen Revers alle in Ceretwic lie- genden Ossicle« ausgestellt und unterfertigt haben und ihnen bereits auch ein vom Grafen Stolberg unterfertigtes Certi« sicat eingehändigt wurde, daß sie sich in ihre Heimat be» geben dürfen, wird neuesten« die Entlassung verweigert, bis daö königlich Preußische Obercommando die specielle Erlaubniß für jeden einzelnen ertheilen wird. Die hierdurch nothwen« dig eintretende Verzögerung ist um so bedauerlicher, als bei der Ueberfüllung der Lazarethe in der Gegend des Schlacht« feldcs und bei dcr daselbst herrschenden großen Notb Epide« mien zu befürchten sind. deren Spuren schon vorhanden fein soUen. Im Ucbrigen anerkennen die Ossiciere die humane j u»d sachgemäße Behandlung von Seite des t. preußischen Sanitätspersonals und insbesondere die aufopfernde Pflege der ehrwürdigen Nonnen aus Neisfe. Auch anerkennen oie Ofsiciere dauldar die mildthätige Wirlfamlcil ciucs Iohannilcr- ordens»Ritters. Urucstc Nachrichten nnö Tclcgrummc.! Laibach, 27. Juli. Soeben erhalten wir die Nachricht von einen» neuen siegreichen Kampfe unserer Waffen in Italien, dcr sich nach dcr uns ge- machten Mittheilung folgendermaßen entspann: Oberst Törel, Commandant eines fliegenden Corps, wurde von dem um Gorz concentrirten österreichischen Corps zur RccognoScirung der feindlichen Stellung entsandt und setzte sich gestern Vormittags mit 2 Bataillonen Infanterie, einem Delachement Hußaren und 2 Ge- schützen gegen Palmcmova in Bewegung, machte aber, da er dort auf leinen Feind stieß, lehrt, und fand am Rückmärsche das ostwärts von Palmanova gelegene Versa (ans der Straße von Palmanova nach GradiSca) von einer starten feindlichen Abtheilung (2 Bataillone Bcrsaglieri, 2 Escadronen ttancicrs und 2 Batterien) besetzt. Cs entspann sich ein hitziges Gefecht, welches fast eine Stunde andauerte und mit dcr Crstiuinung ^ von Versa nnd dcr Vertreibung dcö Feindcö endete, z wornach die Unsern die Brücke über den hoch angc« ! schwollcncn Torre abbrannten. Wir machten oalici viele Gefangene, darunter 1 Rittmeister, 2 Bcrsaglicri-Osficicrc und 1 Sergeant, welche heute verwundet hierher gebracht wurden. Unsererseits sollen 40 Mann verwundet sein, die mit dem heutigen Morgcnzugc tzieher tamcn; die Verluste deS Feindes müssen viel bedeutender sein. Nach der Aeußerung eines gefangenen OfficicrS sollen unsere ! Hußaren, welche mit fabelhafter Bravour tümpften und auf den Feind einhieven, in dessen Reihen sie auf diese Weise Unordnung brachten, den Kamps entschieden haben. ^ Näheres tonnten wir bis nun nicht in Erfahrung bringen. > Telegramm an den Statthalter in Laibach. ! Wien, 26. Juli. Vom Truppencommando für > Tirol wird gemeldet: Trient, am 25. Juli. Nach meh- reren kleinen Gefechten zwischen Civezzano nnd Pergine griff der Feind heute Nachmittags unseren im Val Sorda unter Commando des Hauplmannö Cramolini von itaiscr- i Jäger stehenden rechten Flügel mit bcocntcnorr Ucbcr< ! macht an. I" einem mit großer Hartnäckigkeit gcfühl> ten Gefechte verlor dcr Feind eine Ncgiincntöfahnc, 50 ^ Gefangene, 80 Todte, viele Verwundete nnd verließ das Schlachtfeld in eiliger Flucht gegen Vigolo. Dieser Rückzug veranlaßte anch den feindlichen rechten Flügel ^ bei Pcrginc znm Nückznge. Die Iunbbruck-Sonnenber. gcr Frciwilligcn-ScharfschützeN'Compagnic und die Hell« Fügncr LandcSschntzen-Compagnie nahmen rühmlichen Antheil an dem Gefechte. Hauptmanu Zimcltcr. Com< Mandant der ersteren, wnrdc verwundet. Der Comman' dllnt dcr feindlichen Truppen, Gcncrallicntcmutt Medici, sctztc mich mit dem Cchlchcn, um unuö'lhiiicö Blutver- gießen zu vermeiden, von dein abgeschlossene!, Waffen- stillstände in Kcnututß, wodurch dic Fmidscligleitcu beendet würden. (Original-Telegramm dcr „Laibacher Zeitung.") Wien, Htt. Juli Abcudö. Das Landes- Generalrommando erliest eine Kundmachung für Vtiedcrosterreich, welche eine Neihe straf, barer Handlungen auch für Personen des (sivilstandes der militärischen Strafgerichts- barkeit unterstellt, die (besetze zum Schutze der persönlichen ssreiheit und des Hausrechtes sus- pendirt. — Der „Vtoniteur" sagt: Die krieg- führenden Mächte willige» in den Abschluft eiues Waffenstillstandes und die Eröffnung von Friedeusuuterhandlungen. Oesterreich hat die Friedensgruudlagen angenommen, welche seinen Austritt ans dem deutschen Vunde iu- volviren. Einer der Wiener Correspondents der „Morgen» post" schreibt: Nachrichten ans Bukarest vom 25>tcn Juli melden: Der größte Theil dcr rumänische,, Armee !ist gcstcrn plötzlich über die moldauische Gicnzc gcgan« gen und gcgcn Suczawa (Bukowina) in Anmarsch. Mit dicsciu cclatantcn Bruch dcö Fricdcnö mit Ocstcr- rcich erfüllt Fürst Carl offenbar die Mission, die ihm Preußen gegeben hat. Lemberg, 25. Juli. Graf Starzcn ski hat die Crlauvniß zur Forinirung von vicr ^andcövcrthcidignngi!- fußbataillonen nntcr dem )iaincn „Obrana ^rajowa" erhalten. Dic Uniformirnna derselben ist die polnische. Diese Bataillone sind für W cst < G a liz ic n bestimmt. — Mit dcr Formirnng von 2000 Mann ^andc^l'cr- lheidigungstrnppcn für Ost > Galizicn soll der pcn- sionirte Major Baron Kewartowöli bctraut sein. Vtünchen, 25. Inli. Die Cabinctöt'risc ist teil- weise beendigt. Es treten in dcö Cabinet Frcihcr v. Pcch^ mann, v. Gresser, v. Schlocr als Minister ein. Der bisherige Handclsministcr v. Pfrctschncr wurdc znm Finanzministcr ernannt. Mit Hcrrn von Prankh wird wegen Uebernahme cincs Portcfcnillc'6 uoch unterhandelt. München, 25. Juli. Dic „Baiciischc Zcitnng" meldet: Die Preußen sind gestern Mittags nach Hof mit drei und einem halben Bataillon, einer halben Schwadron Dragoner nebst Geschützen eingerückt; wei- tere Truppen mcrdcn erwartet. Die Prcnßcn stehen auch vor dem Marllc Schorgast, anf der Straße nach Gefall und Kupfcrl'crg. Frankfurt, 24. Juli. (Pr.) landrail) Dicst besteht ans Zahlung von 25 Millionen Gulden, nachdem Frank» fürt schon <> Millionen bar und 2 Millionen in Liefe- rungen bezahlt hat nnd die Requisitionen im Großen beständig fortgehen. Dcr Scnat und dcr sicsctzgcbcnde Körper erklärten gestern die Zahlung für unmöglich und für den Ruin dcr Stadt; baten, cinc Deputation, be- stehend aus dem Frciherrn v. Rothschild und zwci an- gesehenen Bürgern, znm Könige schicken zn dürfen. Dicö wurdc abgelehnt. Heute wurden Namens- und Vcrmö- geus-Verzcichnissc vom Scnat und dem gesetzgebenden Körper abgefordert, um dic Mitglieder dieser Körper schaftcn persönlich haftbar zu machen. Der Bürgermeister Fellncr hat sick) hierauf gestern Abcuds crhenkt. Im Fallc gewaltsamer Eintreibung dcr Contribution snsven- dircn nllc Banquiers ihrc Zahlungen. Dic hier leben« den Prcußcn haben sich ohne (Zlfolg an Dicst nm M- ^wcudung von Frankfurts Ruin gewendet und darauf »eine Deputation an den König gesendet. (Nach dieser ,verläßlichen Mitthcilnng sind Privatnachrichten von an< dcrcr Scitc zu berichtigen. D. R. der Pr,) Paris, 25. Inli. Cin Telegramm aus Berlin meldet Folgendes: Nachdem Prcnßcn dcu Abschluß cincs ! Waffenstillstandes bcvorslchcnd erachtet, willigt cs in !cine fünftägige Verlängerung dcr Wasscnrnhc cin. iiondon, 25. Juli. Im Parlaincnt rcchlfcr^ tigcu die Minister die getroffenen Maßregeln zur Vcr- > Hinderung der Demonstrationen. Gestern haben sich die Unordnungen imHydcpark und in derOr - ^ford - Street erneuert. Denselben Abend wnrdc von Seite des Militärs und der Polizei anf die Menge zu ! wiederHollen malen gefeuert. Es kamen viele Ver- wundungen vor; viele Personen wurden verhaftet. Telegraphische Wechselcourse vom 86. Juli. bpcrc. Mctlllliques 60.85. -5pcrc. National-Alllehen Ü5.35. — Vanlactien 0l)2. — Creditactim 141.50. — 18U0er StaatSwilehm 74.50.— Silber I^<;. - London 1^«. — K. t, Ducatm <.l.l2. ! Z »3'ss "Z___________" «"H u u. Mq. U25..7.» f"i).8 « wiüdstill ! Ncdcl ! 2,? ! -»'I!''" ^' schn>, ^ dun» bciv. 0.