LaibllchcrOMtlllm. Nr. 23U. ^i^M^ Di^M^ 2. November ^^^^ Aültlicher Theil. Se. t n»d k. Apostolische Majestät haben mi! Allelhochstcr Entjchließuüg ddo, Gödöllö, den 24. Oclo-l'cr d. I., dc» Commandanten dcr k. t. Marincalademic, Linicnjchiffscapilä,, Alois Nillcr von Polorny, z»m ^ontreadiniral, mit Bclassuug anf scinen, derinaligcn Dicnstcspostcn, allergnädigst zu ernennen gcrnht. Se. l. und k. Apostolische Majestät haben mil Allcr-höchster Einschließung vom ^4. Oelobcr d. I. dcm i»i! Titel und Charakter cines Scctionschefs bctlcidcten N^inisterialrathc Alois Mo ser cine wirkliche Sections-chcfcstellc i»l Finanzministerium allcrgnädis,st zu vcr leihen geruht, Brestel in. p. So. k. mid k. Avostol,schc Majestät habe» mit Aller-höchster Entschließung vom 23. October d. I. dcm Van lathe nnd Aichitcklcn Johann Romano in Ancrkcn.-nung seines vc> dienstlichen 2virkens auf dem Gebiete der Architektur dcn Titel cincS Oberbaurathes taxfrei ullcl gnädigst zu vcileihen geruht. Der Instizminister hat die Bcziiksgcrichtsadjunctcn Karl Stumpf in Scnftenbcrg nnd Johann Ni iltncr 'll Nenvaka über ihr Ansnchcn iu gleicher Eigenschaft "ach Prachatitz übersetzt iind ;u Bezirksgerichlsadjunclen ^liarixt: dic Aui'cnltantcu Georg Hofmann für schnitz, Iohauu Kucera für Staab, Dr. Franz ^aiua für Ncnpaka und Anton Alst er für Senf-llicherg. Sc. l. und k. Apostolische Majestät Muhten mit btt' Allerhöchster Entschließung vom 23. October d. I. Allcrhüchstihrcm Herrn Better, dem Feldmarschall Erz-^lzog Albrecht dic Bewilligung zur Annahme nnd ^»n Tragen dcö GroßkrcuzeS des königlich portugiesischen Thurm« und Schwert Ordcus allcrgnädigst zu ertheilen. Der Minister für Cultus und Unterricht hat auf Erschlag der Ccntralcommission zur Erforschung und ^'Haltung der Baudcnkmalc den Landcsingenieur Karl ^f>st, er zum l. k. Conservator für den Kreis Obcr-'"ienerwald in NicderOestcrreich ernannt. ^ Am 30. October 1869 wurde in der k. l. Hof- und SlacUö-'"llerei da« I^XXI. Stilck des NeichSgch-tzlilllttcs ausgegeben nnd P. "ssrlbe enthält nntcr ' 1L3 die Verordnung deö Gesnmmtministcrinmö von, 26. Oc« tober d, I., womit die Geschäftsordnung deö Reichsgerichtes kundgemacht wird. (Wr. Ztg. Nr. 251 liom 30. October.) Ntchtaintlicher Theil. Der 26. October in Paris. . Die „Fr. Corrcsp." schreibt: Vier Uhr Rachmit-Hs. Wenn nicht Alles täuscht, so dürste der 20. October ^"^ daö würdige Scitcnstück zum 3. December 1868 z> '' i,nd ^^,„ ^<. berühmte Schlacht van Clichy ^"ni Pi„aid sein Portchuillc des Innern gekostet Hal. ^ wäre es nur recht und billig, daß der Kaiser morgen M dem Polizcipräfectcn Pictri seine Entlassung schickte, red >^ denn, daß dieser sich auf Inpitcr Pluvinö an,». ^ ^' Wclchcr deS MorgcnS allerdings der Sache der zl, ?"^N wirtsamer als alle Placate dcr Poli;cipräfcclur t)^.^lc ta,m. Aber gegen Mittag hörlc der ^tegcn auf, ^ vcrbstsonne biach durch die Volten, ein schaifci u»d ^^"^^ uu Nu die Straßen und Boulcoardo 8cl<>s,^^^ bm letzteren wurde überdicö mit einem Eifcr niifi ' ^^ ^^ "'"" wirklich lincm feierlichen Volkö' 'i"ac den Weg reinigen wollte, ih^ Gleichwohl blieb, während die ganze Stadt rnhig ^on ^,^'^"' Geschäfte oblag, bis ein Uhr auch der liicl,^ °'°pl°tz, angeblich der Ort des Stelldicheins, >,^^l,lm-. Als wir der Ncftmtcrpflicht gehorchend, ^ohal ^^"'"' Triebe, um diese Zeit aus dcr Nuc zl, l,^^ ^>f dcu berühmten Platz traten, fanden wir dorl t>ie ^.^^' .^cschämung nur einige Dutzend Individuen, ^ilüiln '" ""sercm Fallc wareu: Acrichterstaltcr von der P V."',Scudlingc dcr Vörscnwclt. wahrscheinlich auch ^llaie, /' ^"^' ""r Leute, welche nicht blos müssigc ^füb.t , '°"dern ein Auftrag oder reelles Interesse hin. 'Nchr ^liatte. An den Ecken des Platzes sahe» wir taun, ^lU'a i, >!^'^cmlm als gewöhnlich. Wir sctzten nnscrcn '" der Richtung dcS Palais Bourbo,, fort. Der Pont dc la Eoncorde war etwas belebter als sonst; vom Faubourg Salül-G^main oder mahrschein» lichcr wohl aus den südwestlichen Vorstädten Gros-Ealllon, Glcnclle u. s. >r>. kamen die ersten Gnlvpcn ^ieligicligcr herlici nnd zogen, da sie an den Zugängen deS g.sctzgcbcndcn iiörft^rö schlcchlcrdings nichts Außer--mdcullichcs bcnicilten, s^o» halbcnltäuscht üüer dic V)rücke »ach dem Eonco:diap!atz. Hier halten sich inzwischen nllmälig elliche Handelt Menschen z»s^nm^,cfundel>; uin doch etwas zn thu», .ballten sich dicsclbcn zu linem Hanflein znsamincn, welches laum eines dcr vier aspliallntm Segmcnle dcö nngehenien Platzcs bcdccklc Zu ihrcr Belnsti^.nln; N'-schicn bald auch dcr Bürger Gagnc, eine lomischc Stadl fi^ur, Advocat seines Zeichens, Poet. PoltsbcMcker »nd ')ta!r, welcher alle Probleme der Gcgcumarl mit drr Scho;?fui!^ einer Erz^lepnblik mit cinein Erz-Plasidenlen, Erz Nlinisteln n. s. w. gclöc«! sehen inöchle, welcher eiiicn besundcrn Haß der Institution dcc< gesetzgebenden Köipcrs gcschmorcn hat nnd die Pariser Zeilungs - Bnrcaux mit lächerlichen Znschiistcn behelligt, Dieser '',bri^cns sehl harinlose Manu hatlc vcrsplochcn, ain 26. Oelobcr ans dcr Place dc la Concorde zu c>scheinen und dmt alc< Seitcnstück zu dem E,d dei! Ballhauses den „8srw0nt do 1'0d^!i^n0^ in Scene zu setzen. Als dcr alte Herr den ersten Vcrsnch machte, die Bummler, welche sich nin ihn schaartcn, zu haranguiren, wurde er vou Polizei^Ageuteu freundlich ersucht, iu einem Fiaker Platz zu nchmen, dcr ihn bald dem Schauplätze sciues heldcnmüthigcn Bürgeractes entführte. In dem an dem Platz anstoßenden Tuilcricn-Garten gingen ebenfalls vier- bis fünfhnndert Personen, meistens den nie-drigeu Classen ungehörig, „spazieren." was bei dem herrschenden Wind in dcm mit Kolhlacken bedeckten Garten ein eigenthümliches ^ergnügcn war. Augenzeugen erzählten uns dort, daß der Kaiser sich kurz znvor m Begleitung eines Adjutantcu auf dcr Terrasse des rcservirten Gartens gezeigt hätte, mehrere Male unter den Zurufen des Pnblicums auf und nieder gegangen sei uud endlich, nachdem er einen Blick auf den Eoncordiaplatz geworfen hatte, in das Schloß zurückgekehrt wcirc, wo übrigens, wie man uns meldet, ein außerordentlicher Miuistcrrath slaltgcfuudcn hat. Gestern Abcuds schon hat sich dcr Kaiser uuucr-muthtt in dcr großen Oper gezeigt und war hier vom Publicnm sehr sympathisch aufgenommen worden. Bis zum Einbruch dcr Dunkelheit hat sich in der Physiognomie dcr Umgebungen des gesetzgebenden Körpers nichts mehr geändert; dcr Verkehr war nirgends auch nur einen Augenblick unterbrochen; es bedürfte laum hie und da ciucr polizeilichen Aufforderung, daß die Neugierigen stets cirkulirtcn; es ist allem Anscheine nach keine einzige Verhaftung vollzogen worden. In den Faubnrgs Saint-Antoine, Belleville, Montmartre herrschte ebenfalls vollkommene Nnhc und in den Fabriken und Werkstätten die gewohnte Thätigkeit. Da die Truppen consignirt waren, so bemerkte man nirgends einen Soldaten; aber dcr „Public" versichert, daß im gesetzgebenden Körper, in dcm Hotel der Präsidcntschaft, in dcn Höfcn des Kricgsministtriums und im louvre Trnppcnlräftc conccntrirt warcu nnd stündlich Depeschen zwischcu dcr Polizci Präfcctur, dcn Tuilcricn, dem Miuistcrium dcs Inncrn nnd dcr Com-mandantnr an dcr Placc Veudmnc anögctauscht wurden. Dcr „Gaulois" hat für den heutigen Tag eine interessante Evhcmcridc entdeckt: Am 20. October 17!^> ging dcr Eonucnt, indcm cr die Abschaffung dcr Todesstrafe und cinc Amnestie für die politischcu Verbrecher dccrelirtc, auseinander, nicht ohne am Endc noch dcn Beschluß zu fassen, daß dc,u Neuol.itionövlatz szuvor Placc Louis XV.) dcr Name Place de la Eon.-ordc ge« geben wcrdc^_____^______ ^________ Die Wllhlrrftrm im tiroler Landtag. Innsbruck, 26. Oclobcr. Vor Beginn dcr Sitzuug wurde dcm Landeshauptmann eine von dcr ganzen nlttamontancn Partei unterzeichnete Interpellation übergebet,, mann cr die Anträge deö sogenannten Dictl-schen Eoinil^s znr Wahlung dcr ^„dcdrcchtc auf die Tagesordnung sctzcn werde? Dcr ^mdcshanptmann Dr. v. Grcbmer blieb dcn nltramontancn stamps Hähnen dic Antwort nicht schuldig. Nach dcr Geschäfts-ordnnng habc cr allein das Recht, dic Tagesordnung zu beslünmen, nnd cr gedenke sich duscs Nech< in kci-ner Weise nnd von keiner Seite hcr schmälern zu lassen. Ocr Antrag werde schon noch in dieser Session uns lie Tagesordnung kommen. Zuerst kamen die in der letzten Sitzang gestellten Antiare zur Verhandlung. Der Antrag dcs Dr. Scari, betreffend die Aenderung dcr Wahlkreise und dcr Zahl der ^andtags'Abgcordnctcn nach einem t>er gegenwärtigen Vcvölkelnngszahl cütsprechenden Verhältnisse, wurde dem ^andesausschüssc übergeben; dcr Antrag des Professors Wildeincr, betreffend das Ansuche» an dic Negicnmg, die Militmlosung nnd Assentirung naä) Gcrichtsbczirken uuiuchmcn zu lassc», wurdc sogleich mcritorisch beha«' dclt und nach cincr eingehenden Begründung durch dcn Antragsteller angenommen. Hierans begann dic Verhandlung übcr dic Einfüh' rnn^ dircclcr ilteichsralhswahlcn, welche insofern von höchstem Interesse ist, als die Ultramontancn das erste mal seit dcm Beginne dcr VcifassungSkämpfc offen Farbe bekannten und es auszusprcchen wagten, daß cs für sie kein Oesterreich mehr gebc, sondern nur König» reiche nnd Bänder, in dcncn sie und ihre czcchischcn 3ll« liirtcn nnumschränlt zu herrschen berufen siud. Dcr Berichterstatter dcr Ausschuß-Majorilät untl eigentliche Pcrkündcr dcs föderalistischen Programmes oder besser dcr f udalnalionalcn PersonulUnioi« Wrst-Oeswrcichs war Ignatius Giovanclli. Die Majo» rität dcs Allsschnsscs s.i dcr Ansicht, daß durch dirccte Wahlen dcr Neichsraths Abgeordneten die staatsrechtliche Äedenlnng und Existenz dcs Landes Tirol als eines selbständigen ThcileS dcr österreichischen Nlonarchic gegenüber den übrigen Königreiche» nnd Ländern nnd in Hinsicht aller mit ihnen gemeinsam zu berathenden Angelegenheiten verletzt und dadurch das Land in seinen vorzüglichsten politischen Rechten geschädigt würde. Er slclle daher den Antrag, über die Frage der dircctcu NeiclMalhswahlen zur Tagesordnung überzugehen. Dcr Bcrichtelstaltcr dcr Minorität, Pros, Harum, dagegen slMe dcn Autrag, der Landtag wolle sich für die Einführaug der directcn Wahl der NcichsralhS-Ab' geordneten in dcu, Sinne, daß dicsc nicht ^vom Land» lagc gewählt werden, an5svrcchcn. Giovanclli sprach nicht viel zur Begründung seines Antrages, indcm cr bemerkte, er wolle vorerst die Giündc hören, welche dic Freunde dcr directcn NeielMathswahlen zu Gunsten derselben vorbringen. Diesem Wunsche dcs Berichterstatters entsprach zuerst Professor Harum. Harum: Die Bcdcnkeu dcr Ausschuß Majorität gegen di.' directen Ncichsrathswahlen scie» duichaus uubcgründet. Die staatsrechtliche Bcdeutuug Tirols bestehe in dcm eigenen Landtage, einem sclbstüudigcil VcrwaltungS-OrganismuS, cigcncm Haushalte u. s. w. Alle diese Einrichtuugcu scicn darch das Staatsgrnnd-gcsetz gesichert nnd bestehen nnvcrändcrt fort, ob dcr Ncichsralh durch dircctc Wahlen oder von den Land« tagen gewählt werde. Allcin mit diesen nüchternen Zustanden seien die Herren von der Rechten nicht zn< frieden. Sie wollen ctwaö Höheres, Apartcs; was, wissen sie freilich selber nicht. Wenn die Forderungen nicht tlar formulirt weiden, sondern nur iu historischen Reminiscenzen, in Ncbclbildcrn bestehen, können sie nicht als Gründe gegen die dircctcn Rcichsrathswahlcn angcfühit werden. Man sage, das Recht dcs Landtagcs wcroc durch oic dirccten Reichsralhöwahlcn ucilctzt, nnd stellt ein selbständiges Recht des Landtages gegenüber dem Rechte dcs Voltes, die Rcichsvcrtrctung zu wählen, auf. Diese ' Anschaltn,^, widerlegt nun Harum mit größtem jnristi« scheu Scharfsinne, indem cr das Recht dcs Voltes wahrt und dcm Landtage kein anderes Recht zuerkennt, als das eines Wahlmänner-Collegiums. Schlafend sind die Gründe, welche der Redner gegen die Auffassung dcs Reichsrathes als einer Län« derkaminer anführt. Es gcbc keine Länder-Curie, lein Velo dcr LandcöUertrctungcn, keine Abstimmung nach Ländern, Ganz unvereinbar mit dcr Anschaunng der Gegncr sei die Verfassnngs-Vestimmung über dic eventuellen dircctcn RcichörathSwahlen, eine Bcstimmnna,, wclchc schon in dcr Februar-Veifassuug stand, somit auch von dem Landlagc Tirols vollständig anerkannt und gutgeheißen worden sci. Wenn von dcr RcichsvMrclung die Einführung dneclcr Reichsrathswahlen beschlossen, so bcdülfe es keiner Abändcruna, dcr Landcsordnnng. weil dcr Land' tag nnr die Verpflichtung, aber kein Recht habe, in den Rcichsrath zu wählen. Die Bestimmungen dcr Landes-oidnung über die Wahl iu die Rcichsvcrtrctutta richten sich nach deu Modalitäten, welche dieselbe für die Wahl feststelle. Wenn also dcr RciclMalh beschließe, dak cr künftig nicht mehr durch daS Medium dcr Landtage, 1833 sondern direct durch das Volk gewählt werde,, so falle dcr ß 10 der Landcsordi'uuq vou selbst weg. Ve^üalich der Zweckmäßigkeit der directen Reichs^ ralhewahlen bcmeikt der Rcducr, daß es nicht glcichgil-tig sei, ob das Reich erstatte oder nichl. Die Mehrzahl der Völker crteuuc dic Bedürfuisse d.s Reiches iu vollem Niaße au. Man gcbe auch in dicseui Hause dem Reiche, was des Rcichcö ist, (Vravo!) Der ultraluolitauc Abg. Lure uz ist der ?l»sich', daß die Reichsuerfasslm^ dem Lande Tirol gar uichls gelasscu hade. Im Rcichsralhc seicn uur d!c Deutschen vcrtreteu. Oesterreich werde nur stark, wen» alle Völ' kcr u.rtrclcu scicu. Die Auerkeuuuüg directer Reichs-rathswahlcu wäre eilic Aucrkeuuuug dcS gcgcuwäitigcu Systems. Die Opposition iu Oesterreich beruhe aus dem nationalen, histcnisch.n Rechte. Das gcqcuwärtige System sei eine Sackgasse, aus der mau nur heraus lomme, wenn man den Rückzug autrctc. Der wälschtirolische Abg. Crcsscri drückte dic Ansicht aus. das; die iu Wälschürol gen'ähltcu RcichZ-ralhs-Abgcorduetcn iiu Reichsralhc sicher crscheiuen WM den. Der Abg. Professor Wild au er findet den Ma-joritätSanlrag einseitig. Äiau sehe darin nur die Sorge für das Laud, nicht für das Reich, uur für den Theil, nicht für das Ganze. Die Kriege in Wälschtirol, iu denen in erster Linie zumeist tapfere Soldaten auö anderen Provinzen tämpftcu und verbluteten, scicu ciu lebendiger Vcwcis, daß Tirol allein sich nicht vertheidigen töuuc, soudcru auf die Uuterstützuug der übrigen Länder augcwicscu sei. Auf die Bemerkung ciucS ultra-montanen Redners, daß Oesterreich ciu kranker Körper sei, an dem schon viele Aerzte Hcilvcrsuche machten, erwidert er, daß die Ultramontaueu kommen würden, nicht um den tranken Körper zn heilen, sondern zu suchen, was alles vou dcu Gerechtsamen des darnicdcrlicgcudcu Kraulen mit in die Heimat geschleppt werden köuutc. Das Recht uud die Stärke des Reiches wcrdc aber immer genügen, um Arme und Hände, welche sich uubc-fugt nach Reichsgcrechtsamen ausstrecken, gebührend zu-rückzuwciseu. Wo die Majorität entscheide, hörcu die Theile auf; das Abgcorductcnhaus sei daher ein Voltshaus, tciu Ländcrhaus. Erst mit der Eutstehuug der Rcichsucr-fassung sei auch die Autonomie Tirols wieder vom Tode erweckt worden. Die Reichsvcrfassuug sei auch der Schutz uud Schirm der Laudesucrfassuugcu. Ohuc Oesterreich gäbe es kein Tirol, ohue kräftige Ccntralgewalt kciueu autonomen Landtag in Tirol. (Bravo!) Pater Grcuter: Was ist Oesterreich? Ist es etwa die deutsch - liberale Partci? Früher war diese Partei ceutralistisch, jetzt sci sie dualistisch. Oesterreich als Föderati^'taat habe Ruhm crworbcu, iu der Welt' gcschichtc Epoche gemacht. Um die Freiheit, die jetzt iu Oesterreich bestehe, sci kein Volt zn beneiden. Es gebe lein österreichisches Voll, daher auch lein Volkshaus. Die hundert Bande tirolischeö Landesrecht scieu iu der landschaftlichen Registratur zu fiudcn. allerdings nicht codificirt, aber als lebendiges Recht. (Bravo und Heiterkeit links.) Der Abgeordnete Leonardi erörtert gleich Harum die Frage vom Staudpuntlc, des gcgcbcucu Verfassuugs-rechteö und macht zum Schlüsse die treffende Vcmcrkuug, daß eS für daS Volk gewiß nicht schlechter sei, wenu cö selber als Priucipal wühle, als wcun es durch ciucu Bevollmächtigten wählen lasse. Nun ergriff der Berichterstatter der Majorität, Ignatius Giovanelli, das Wort. Als Tirol vor 5(X) Jahren unter das Scepter der Dyuastie Habsburg kam, sei desseu Stellung zum Reiche vertragsmäßig festgesetzt wordcu. Ciu gemeinsames Band mil dem Reiche habe nie bestanden. Die Gemeinsamkeit beruhe uur iu der Person dcS Herrschers. Der Rcichörath vertritt kein Voll, er ist nur eiuc Vertretung der Lander. Directe Reichsrathswahlcn würden Geschichte nud Existenz des LandcS Tirol uegircn. Wir unterhandeln im Reichsrathe mit keinem Abgeordneten eines audcren Kroulan-deS, wcun er nicht ein Sendbote ist. ES sei nicht blos « die Opposition darüber eiuig, daß man mit den bcstchcn-deu Gesetzen nicht mehr forteMircu töuue. Die Läuocr wollen Selbständigkeit; sie duldcu nicht mehr das ministerielle Joch. Die deutsch-österreichische Partei sei ebenso „hochmüthig als uuwisscud." Für dieselbe gebe eS tcin Oesterreich mehr, wenn sie uicht herrschen könne. Gio-vanclli beruft sich auf die bekannte Rede Kaiscrfcld'ö im December 1866. Dann erwähnt cr ciucr Aeußcruug, welche Minister Giskra, als Abgeordneter zu Frankfurt gethau habcu soll: Wäre ich iu Oesterreich Minister, würde ich das Reich iu Departements eintheilen, welche mit dcu Ländcrgreuzcu nicht überciustimmcn." Diescu Iugendtraum wolle der Maun jetzt verwirklichen. Dies gehe aber nicht mchr. Alle föderalistischen Elemente hätten sich geeinigt zum Sturze der unerträglichen Herrschaft. „Der Föderalismus," ruft Reducr aus, „wird unö der herrschende» Iudenpartei entreißen!" Er sprach dics mit unaussprechlichen Gcberden, daS erdfahle Gesicht gegen die linke Seite gewendet, bald höhnisch lächelnd, bald furchtbar grinsend. Manchmal bebte die Stimme vou jenem unersättlichen Rachc-gcfühle, das seine edle Seclc erfüllt. Alles sprach cr aber iu einem Tone, als hältcu die Herren Giskra und Herbst bereits die Flucht ergriffen und als stüudc das Portefeuille des Iustizministers schon in Bereitschaft für den Groß-Inquisitor uus dem Glaubcuscin-heitslande. Der Statthalter v. Lasser begnügte sich, ihm falsche Gesetzes-Citation nachzuweisen, bemerkte aber, daß er ihm autworten werde, sobald der Dictl'sche Antrag, den man heute auf die Tagcsorduuug setzte, weil man wahrscheinlich fürchtete, die Reden uicht mchr halteu zu können, znr Verhandlung kommen werde. Gegeu Greuter gcwcudct, bemerkt cr, daß die Grcutcr'sche Freiheit die sei, das Gesetz uich< befolgen zu dürfen. Schließlich uahm der Berichterstatter Professor Harnm noch daS Wort, um auf die Ausführungen Grentcrs nnd Giovauelli's zu antworten. Gcgeu Orcuter gewendet bemerkt cr, daß nuö Grcu- > tcr bisher uur gezeigt habe, was die wahre Freiheit sci; heute aber hätte cr uns auch belehrt, was das wahre Oesterreich sei. Grcutcrs Oesterreich sei ciu ^ Tirol, ciu Mähren, ein Böhmen u. s. w. ^ Die GesctzcSAuoleguug Giovauellis wird aus rcchtc Licht gestellt uud wcrdcu sciue staatsrechtlichen Dcduc-tioucu auf das schlagcudstc widerlegt. Das föderalistische Programm Giouancllis bezeichnet Harum als Licb> haberci, au welcher derselbe gar wohl Gefallen habcu löuuc. Was aber die Beschimpfung der dcutschlibcralen! Partei anbelangt, so bemerke cr ihm, daß eine Partei, welche einen Moriz v. Kaisnfcld zu den Ihrigen zählt sich beruhige», könne, wcuu sie von einem Giouauelli uu-wissend genannt wcrdc. (Vravo! nild Händeklatschen ans der Linken uud der Galerie.) Bei namcnllichcr Abstimmung wurde der Majoritäls - Autrag auf Ucbergaug zur Tagcsorduuug mit 33 gegen 21 Stimmen angenommen. Kaistt'msr. Wien. 20. October. AuS Orsova berichtet der „Vi A." unterm 26. d: Sc. Majestät trafen um halb zwölf Uhr Nachts hier ein, stiegen aus drei Minnten anS uud cmpfingcu den Karausebcscr Bischof, dcu Ober-stcu uud die Geistlichkeit, Dcr große Wasserslaud luachte uicht nöthig zu Wagcu zn fahren. In Vcrcscrova nah' mcu Se. Majestät dic Aufwartung des rumänischen Ministers Eogoluiccauo cutgcgcu. (5 o u sla ut i n op c l, 28. Oktober Nachmittags. Die Ankunft Sr. Majestät deS Kaisers von Oesterreich in Varua erfolgte gestern uin 5 Uhr Abends. Dcr Hafcu war auf das festlichste beleuchtet. Se. Majestät schifftcu sich sofort auf die dem Sulluu gehörige Dacht „Sultanic," das Mfola,e alif dic Dampfer „Talia," „Helgoland," „Clisabclh" und „Gargagno" ein. Die Fahrt nach Coustautinopel war vou dem herrlichsten Wetler beguusti^t Heute uln 12 Uhr Mittags erfolatc dic Ankunft in Couslautiuopel. Sofort erschien dcr Sultan an Bord dcr „Sultanic," um Se. Majestät zu bcarüßeu und nach dem Paläste vou Dolma-Bagdsche zu neleücn, luosclbsl im großen Saale die Vorstellung dcö Gefolges erfolgte. Der Kaiscr erwiderte sogleich dcu Vesuch des Sliltaut«. Um 6 Uhr Abeuds findct cin großes Diner statt. Die Beuöltcruug zeigt die lcbhaflcstc Thciluahlue. Co ustau tin ope1, 28. October Abends. Bei dem Eiuzugc dcs Kaisers <.'ou Oesterreich hat sich dtc österreichische Colouic sehr zahlicich eiugcfuudcn. Füi'f Schiffe des östcrrcichischcn Lloyd waren Sr. Majestät cntgcacngcfahrcn. Es wcrdcu große Vorbcrcituugcu zur Illumiualiou getroffen. Die Scraflstraßc praugt im Fahnenschmücke n>'d die zahlreich iiu Hafcu aukcrudcu Schiffe in großer Flaggcngala. E onst anli i, opcl, 29. October. Se. Majestät dcr Kaiscr vou Oesterreich bcsichtiglcu hcutc Vormiltags in V'glciluug Omcr Pascha's, des Fürsten Hoheulohe, Grafeu Bcllcgarde, dcr Miuister Graf Beust, Graf Andrassy, v. Pleucr uud dcr gauzcu Suite die kaiserlichen Marställe uud die Satlcltaiumcr. Heute wird Sc. Majesiät dic Sophien - Moschee, die Ireueu» Kirche, daö Arscual uud die Sulimanic besuchen. ES hcrischt fortwährend das herrlichste Wetter. Constanti nopel, 29. October, 4 Uhr 50 Minutcu Nachmittags. Dcr Kaiser vou Oesterreich be-sichtigtc dc» Aufzug des Sultans iu die Moschee und fuhr hierauf sammt Gefolge in ocm Kait dcS Sultans uach dem alten Serail. Sc. Majestät besichtigtcu dcu Kiosk, die Schatzkammer, die Bibliothek, die Softhieu-Moschee und das Grab Mahmuds. Die Houucurs machteu Hidar Pascha uud dcr Maire vou Stambul. Lodauu bcsuchtcu Se. Majestät das Scraskcriat und bestiegen den Scraskierthurm. Hierauf erfolgte die Besichtigung dcr Mofchce Solimanich und dcr Gräber SulcimauS uud Noxauc's, sodann Fahrt über die Oa-lata-Brückc nach der Meierei dcS Sultans und nach Iuldus Balsäiisc, dcr Privatlncuagcric des Sultans. Morgcu findet eine Trupftcurevuc und Sonntag dcr von dcr österreichischcu Eolouic projcctirte Fackclzug statt. Witterung schön. Aus Dalllmlien. Dic „Wr. Abdpst." vom 29. d. schreibt: Anknüpfend au dic bereits gebrachte Mitthciluug. daß ciuc aus Abtheilungen der Infanterie-Regimenter Erzherzog Al- brecht Nr. 44 und Freiherr v. Maroicic Nr. 7 mit cnlsprechcudeu Geschützen formirte Brigade am 25. Oc> tobcr unter Commaudo des Oberst-Brigadiers Iovano-vich die Aufgabe erhielt, vou Risanu aus daS entle^ gcnstc, durch die Vorgänge jeder Communication mit den Trupftcu entbehrende Grcnzfort Dragalj zu verstärken uud, was dic Hauptsache war, für läugcre Zeit wieder zu vciproviautircn, sind nunmehr folgende, theil-weise schon durch Trlcgrammc mitgetheilte Nachrichten ciugclaugt. Die Brigade hat ihre Aufgabe vollstäudig gelöst; Dragalj ist für längere Zeit wieder vcrvroviantir!, dann entsprechend verstärkt worden. Die Haltnna. dcr Truppen war ciuc auSgczcichucte, trotz des höchst be-jchivcrlichcu zweitägigen Marsches iu ganz ungewohntem Terrain, bei fortwährende.»! Regen. Sowohl wäh' rend dcs Hin- als Rückmarsches mußte durch hitzige Gefechte dcr Augrisf dcr Insurgeutcu auf die Proviaut-colonnc abgewehrt, dcr Dnrchbrnch auf die Hochebene von Dragalj mit heftigem Kampfe crzwuugcil wcrdcu. Die Verluste iu dieseu zweitägige» Gefechten werden, liud zwar als todt: Hauplmann ?iaSke vom 44., Odcrlicutcnant Peschka vom 48., Liculeuaut Slracka vom 7. Iufautcric-Rcgi-mcnlc; ferner 19 Soldaten der Brigade gcmcldct. Verwundet sind: Obersl-Arigadicr Iovauovich, Hauptmann BöhM vom 7. Iufanlcric-Rcgimcutc, Oberarzt Waguer und vou dcu Truppen dcr Brigadc zusaunnc» 64 Manu; »crmißt wcrdeu ^ Mann. Anch die Proviautcolouue selbst hat einige Verluste erlitten, so wurden ^ eingebornc Treiber, dcrcu Beiicli-meu sehr bclobt wird, nnd sieben Tragthierc getödtet. Nähcic ^iachiichtcu werdeu uach dcu, Eiulaugcn sogleich veröffcutlicht werden. Vorstehendem Berichte fügt die „Abdpst." Nach' stchcudes bei : Wir vcröffcutlichcu an der Spitze des Blattes cinen uuS soeben zngcgaugcucu kurzcu authcutischcü Bericht über dic jüugstcu Vorgänge am Iusnrrcelionö-schauplatze iu Dalmalien, vou wclchcu die iu dcr „Wic-ucr Abcudpust" vom 27. d. M. abgcdrucktcu bcidcu Tc-legrammc anS Cattaro, 26. October, die erste Meldung brachtcu. Iudcm wir auf die Schlußstclle dieses Berichtes hier noch besonders verweisen, benutzen wir die Gelegenheit. nm wiederholt daranf aufmerksam zu uui< chen, daß Mittheilungen über die dortigeu Ereiguisst, die nicht auS autheutischeu Quelle» stammen, mit groß"' Vorsicht aufzunehmen seien, da sie nach Lage der Dinge mil auf Hörensagen bcruhcu köuucu, uud daher sehr wcuig ziwel' ^ lässig sind. Zum Beweis für die Richtigkeit dieseruufercr AN' schauuug bcrufcu wir uns auf ciucu Originalbcricht a»^ Zara, 25). October, in ciucm hcutigcu hiesigen BlcM in welchem wörtlich zu lcscu ist: „Die Iusurgcntc»' wclchc die k. k. Opcratiousarmcc bis uach Cattaro;»^ Rückzug gezwungen hatten, eroberte» nach langem W' derstaud die zwei Fcstnngcn, wclchc am 22. d. M. vcl' proviautirt wurdeu, uänüich Dragalj uud Cerkuicc"' währcud dassclbc Blatt zwei Tagc vorher, nämlich a>" 27. Abeuds, gleich uns ciu Telegramm auS Eattaro veröffentlicht hatte, uach welchem die Verstärkung u"b Vcrproviantiruug der beidcu gcuaintten FortS zwischl.'" dem 25. und 26. October gelungen war. Ist aber diese zn dcr angegebenen Zeit erfolgt, so konnte uumöglial uach Zara am 25. ciuc richtige Nachricht des Inhalts gelaugt sciu, daß die Forts vor dem 25. vou dem Auf' ständischen erobert worden seien, uud wenu diel. k. OP'' rationstruppcu am 26. Abeuds 6 Uhr vou dieser ° ! uach Cattaro zurückgedrängt worden scicu, eine gauz ll>" tiklos aufgeuommcue. ____ Jus dcn Landtagen. Die Landtage in Czeruovitz, Salzburg, O^ Graz, Vorarlberg, Innsbruck, Troppau, Vrüun "" Prag wurdcu am 30. October geschlossen. ^ Kärutucr Landtag war schon am 29. geschlossen wo>'d^ In Innsbruck erfolgtc der Schluß uach der Deba^ über die DcclarationSauträge. In Gregcnz, Tr^pp" nnd Brüun wurdcn dic Aulrägc auf dirccte Ncichsrall)^ wählen angenommen, dcr Görzcr Landtag lchutc dic> , ben ab. In Prag wurde am 30. die Adresse cm ^, Kaiscr augcuommcu, Iu Gürz iutcrpcllirte De To> die Rcgicrung wcgeu Äilduug ciucs Slovcnlcl worüber die italicuischcu Deputirtcu dcu Saal ^^'^ ,,„c Ucbcr Verlangen des slovcnischcn Dcputirtcu l^^. wurde sodauu constalirt, daß diese Interpellation ^ von Dr. Tonkli und Dr. Zigou unterschrieben, ' , daher die Majorität der slovcnischc" ^,,^ > putirteu dagegen ist. DaS Ncalschulgcsetz H, die Görzer 9cealschule mit Parallclclasscu iu dcu -'t"^g ualsprachcu uud Uebernahme dcr Mchrauslagc aus Land) hattc dieser Landtag augcuommcn. —" Oesterreich. . ,^e") Zara, 23. October. (Protest dcrN a t l o''" „" Alu 20. d. M. wurde von dcu uationalcu slMl" ^ au dcn Landtagspräsidcntcu Ritter v. Petrom«. ' ^ der Brief gerichtet: ! 1839 In der Sitzung vom 19. October haben sechzehn Abgeordnete das Verlangen ausgesprochen, damit die Session auf unbestimmte Zeit vertagt werde, und verließen den Saal. Ein solches Votuni kann nur als Autrag betrachtet werden, welcher nach dem Statut behandelt werden mlißte. Au unserer Ucbcrraschung haben wir weder für heute uoch fUr morgen die Landtagssitzung angesagt gesehen, obwohl für die Berathung mehrere Gegenstände bereit sind, und unter diesen einige Negicrungöanträge schon ans die Tages-vrduuug gestellt wurden. Deshalb wenden sich die Unterzeichner im Interesse des Bandes au Ew. Wohlgeboren, damit Sie in Ausübung Ihrer Competcuz je früher als Möglich eine neue Sitzung einberufen. Zara, den 20. October 1669. Pucic, Vrankovic, Ant. Nossi, Panlinovic, Dr. Monti, Dr. Klaic Didolic, Dr. Eonstantiu de Vojnovic, Nodilo, Kovacevic/de Vojnovic Georg, Äidic, Dcstovic, Kuletic, Radulovic. Am zweiten Tag darauf antwortete der Präsident kilter v. Petroul»,- wie folgt: Das Actum, auf welches sie sich beziehen, wurde 'ucht an mich gerichtet, um einen landtäglichcn Beschluß zu fassen, es kaun daher nach meiner Ansicht nicht als Antrag qualificirt werden, sondern es ist eine Frage, direct "n die Regierung Sr. Majestät gerichtet, welche die Pc-^nten ja auch auf audcrem Wege einbringen konnten. In Hrem Charakter als Deputirte wollten Sic jedoch lieber jährend der Sitzung im Saale in Anwesenheit des Nc-Ilerungscomlnissärs diese Schrift einreichen. Das Geschehene wurde sogleich zur Keuutuiß des hohen Ministeriums des "Nnern gebracht und die Antwort wird von Stunde zu stunde erwartet. Bevor nicht eine Antwort einlangt, ^Nn keine Sitzung anberaumt werden. U us laud. Paris, 28. October. (Pr.) Das „Mm, Diplom." bcmcmirt die Zeitungsnachricht, die Kaiserin Eugenie ^clde auf der "Rückkehr von Egyptcn Wien berühren ^b von da mit dem Kaiser und der Kaiserin von "Herrlich sich nach Paris begeben. ^ie Versammlung der Berg- und Hütten-manner Krains ^urde hier au den beiden verflossenen Tagen, 31. October und - November, im Saale der Schießstätte abgehalten. Die belauntcn Elcmenlarereignissc hatten eine größere Betheiligung auswärtiger Theiluehmcr verhindert, doch ^aren aus dem Nachbarlande Kärntcn mehrere Fachgcnosscn, Gunter Herr Oberbcrgcommissär Vouthillier, Eccre-^l des montanistischen Vereins von Kärnteu, die Herren ^uf. Höfer und Hinterhuber erschienen. Auch die ^Nen Landesausschüsse Dr. Vleiweiö und Dr. Costa ^ der Herr Bürgermeister Dr. Suppan beehrten die '"^fammlung unt ihrer Gegenwart. Herr Bergrath Trinker begrüßte als Senior des Comites die Erschienenen, und verlas ein Schreiben des 'Herren Oberbergrathes Lippold in Idria, welcher das Nichterscheinen der dortigen Fachgenosscn durch die Elc-mentarcreignisse und die zeitweise vollständige Sperrung der Communication cutschuldigt. Bergrath Trinker wird sohin mit Acclamation zum Vorsitzenden gewählt. Herr Prof. Höfer begrüßte sodann im Namen des tärntncrschcn Vereins der Bcrg- und Hüttenmänner die anwesenden College», und sprach im Voraus die Bereit-lvilligkeit des Vereins zu einer allfälligen Vereinigung aus. Herr Bcrgcommissär v.F ritsch verlas hierauf den Nechcuschaftsbericht, aus welchem wir, entnehmen, daß die beabsichtigte Herausgabe zwangölofer montanistischer Hefte nicht rcalisirt werden tonnte, daher der zu diesem Zwecke gesammelte Geldbetrag per 60 fl. einstweilen zur weiMN Verfügung reservirt bleibt. Bergrath Trinker hielt einen Vortrag über die Brudcrladen. Die Berghauplmannschaft Laibach zählt 10 Brudcrladcn mit einem Vermögen von 154.102 fl., welches zum größte» Theile (98.102 fl.) auf das ärarische Bergwerk Idria entfällt. Es besteht eine große Ungleichheit in den Kräften der Brudcrladeu uud es fehlt die Freizügigkeit derselben unter einander. Dieser Umstand steht auch der Verbesse-rnng der Lage der Arbeiter entgegen. Anderseits ist die Betheiligung der Werksbesitzer zu gering, man findet z^r viele zwangsweise Beiträge der Arbeiter, aber nur wenige freiwillige der Werksbcsitzcr. Nnr eine löbliche Ausnahme besteht in den Statntcn der Vruderladen, daß uämlich 10 pEt. der gcsamiuten Beiträge von dcu Gewerkschaften geleistet werden müssen. Auch werden Grüuduugsbeiträge geleistet. Aber anderwärts geschieht mehr, so iu Frankreich, Belgien, besonders beachtenswert!) ist das Saarbrücke-ner Vruderladstatut, wornach der Werksbesitzcr einen den Beiträgen der Arbeiter gleich kommenden Betrag zu leisten hat, welcher mouatlich an die Knappencassen abzuführen ist, während in Oesterreich das Bruderladcnvcrmögeu thcil-weise in die Werkscasse fließt und oft mit derselben verloren geht. Weiters bespricht Herr Bergrath Trinker die Com-petenz der Bergbehörden. Die Bergbehörde prüft die Brudttladslatute», der Arbeiter wendet sich an dieselbe, wenn er sich verkürzt glaubt, allein sic hat keine decisive Stimme, sondern blos eine conciliative; die erstere steht dem Berggerichle zu, und doch hat ja auch der Iustizbeamtc nur die Statuten als Grundlage seiner Entscheidnng. Früher hatten die Kreisämter eine ähnliche Stellung in politischen Sachen, wie gegenwärtig die Bergbehörden. Mittel gegen diese Gebrechen wären, in Betreff der Ungleichheit, Vereinigung der Bruderladen, allein diese hat Schwierigkeiten, so lange noch keine Moittan-kammer existirt, von einer zwangsweise» Vereinigung könne aber keine Rede sei». Was die Freizügigkeit a»belangt, so sind die Schwierigkeiten nicht so groß, ein Moutanamt hat bcreilö deu ersten Schritt gethan, indem es die austretenden Arbeiter als Urlauber betrachtet, allem deswegen besteht doch die Schattenseite der Doppelzahlung fort. Allein dieser Uebelstand ließe sich dnrch einige Reciprocität beseitigen, wenn der ueue Wcrksbcsitzer die Beträge cinhcben und an die frühere Brndcrlade abführen würde, allfällige Unterschiede würden sich wohl ausgleichen lassen. Was die geringere Bethcilignng der Gcwerkcn betrifft, su sei ein Zwang nicht znlässig,' wie er gegen den Arbeiter geübt wnd. Die Erfahrung zeigt auch, 'daß bei Unglücksfällen die lebhafte Theilnahme uicht ausbleibt, wie bei dem letzten Unfall im Planen'schen Grunde, was eben für die humanen Anschauuugcn der Gewerken zeugt. Hier ist zwar kein Unglück von solcher Ausdehnung zu erwarten, allein es ist auch für deu nicht fcltenen Fall der Arbeitsunfähigkeit Sorge zu tragen. Es bedürfte nur einer Anregung, um die Gewerkeu zu eiuem regelmäßigen Bei. trag zu veraulasseu, welcher nicht in die speciellen, sondern in eine allgemeine Bruderlade fließcu sollte. Was die Vermcngung der Bruderladögelder mit den Werksgelderu betrifft, so sollte mit äußerster Strenge vorgegangen werden, es sollte insbesondere dort darüber gewacht werden, wo ei» Bergwerk erst im Entstehen ist. Derlei Beiträge sollen bis zur Erlassimg eines Bruderladstatuts dcponirt werden. Was die Competenz der Bergbehörden betrifft, so bemerkt Vcrgrath Trinker, es bedürfe keiner tiefen juridischen Kenntnisse, um Conflicte in Bruderladsachen zu entscheiden,. In dem Entwürfe über Moutaukam m e r n siud auch den Bergbehörden die Streitigkeiten bezüglich der Bruderladen und jene des Arbeitsgebers mit den Arbeitern zugewiesen. Ferner macht er aufmerksam auf das Institut der Gewer bege richte, welches einschlägige Bestimmungen enthält, Verglcichscommissionen, Epruchcollegicn aufstellt, welche vollkommen in den Rahmen der Bergbehörden passen. Und wenn schon den Bergbehörden die Spruchberechtigung nicht zuerkannt wird, so könnte doch der Wirkungskreis der Gewerbcgerichtc in dieser Richtung erweitert wer-deu. Ein Theil dieser Maßregeln sei auch vielleicht schon competentcu Ortes im Zuge und werden Würdigung von Seite der obersten Bergbehörde finden. Was die Conflicte in Brnderladsachen, Bilduug allgemeiner Bruderladen und Freizügigkeit betrifft, so hoffe er, daß seine Bemerkungen Widerhall iu der Versammlung finden werden. (Beifall.) Strafgelder im Betrage von 300 st. seien ohnehin bereits als Fond einer allgemeinen Vrudcrlade vorhanden. Ein Aufruf zur Betheiligung an diefer Institution wäre vielleicht ebenfalls am Platze.' Die DiScussiou über die vou dem Herrn Vorsitzenden ausgesprochenen Ideen wurde sodann über Vorschlag des Herru v. Fritsch auf den Zeitpunkt der Besprechung der allgemincn Reformanlräge verschoben. Hcrr Professor Hufer, als Mitglied des lärntnischen nwntanistischen Vereins, theilte die Gruudsä'tze in Betreff ! der Bruderladen mit, welche von einem zu gleicher Zeit Allerseelen. H) Auch der leichtlebige Feuilletonist hat seine ernst", w uitc, seine durch die Zeit geheiligten Gebräuche. , ll>n die Vebcnden hinaus wandern, um auf den Grä-h ^ die Todtenopser der Liebe und Belehrung zu bringen, k "" bringt auch der Chronist des Tages seine» Trilml ^ Bedürfniß des Herzens, indem er in dem großen "He der Sage blättert und das Blatt aufschlügt, das d^ ^' Feier des Tages Allerseelen erzählt. Und nmm w" Forscher in dicscm großen, allen Poltern heiligen hek °^ b'k Gemeinsamkeit der Anschauungen, die t>o, "lchimmung der Ideen auffällt, welche eine Brücke d" Abend - zum Morgenland schlägt, so kann der Tag stm ^" bicscil Zug von Völkersolidarität am wcnig- " verleugnen. I^ Bevor Abt Odilo von Clugny zu Ende des Uten P ^Hunderts an dieses Kirchenfest gedacht und dann ke^ Johannes XIV. dasselbe auf den zweiten Novem-^H festgesetzt hatte, feierten nach Pfeifer, dessen Zeit ^'"^" lch hier folge, die Heiden um eben diese ^ Novembers das Fest zugleich des scheidenden Som-zy und der mit demselben Hingeschiedenen Seelen. Da vo>, >^lmn das große Heer der Todten um, wurde l>Nd - ö"'" Opfer versammelten Bolle begrüßt reise "^ ^'^ aufgestellten Speisen zur Wcitcr-l^' ^stärkt, oder es wurden auch statt der Tod-^' b,e keine Wegzehrung mehr begehrten, ihre 1,,^ ?Wer, hje Armen uud Siechen mit Speise cherlc' "^ erquickt. Bedingungsweise wurden sol-dcli. ^ heidnische Opfer von den Bclehrcrn zugcstan-'Md , °" ^' Kirche alsdann gemildert u»d umgebildet, i>i ^ "^ "°ch behauptet das Todtcnopfcr wenigstens I» ^u des Almosens seine kirchliche Berechtigung, ^us .""'sch'schwäbischen Korncbcnen äußert sich der Die I- Kornbauern uamcnllich am Mclsceleutagc. lillter ^°°^"burg oder Traucrtamba, die man alsdanu "lid ^°.^ Hochaltäre ausschlägt, wird zum Gedächtniß lichtn «,. ^ ^crstolbcucn ctagcnwcise mit allen mö> Dpf^i-^Ualicn beladen und garnirt. Man nennt dies Bussel " Aussatz. Er besteht aus mancherlei Körben, " "' und Säcken. Die Schüsseln enthalten Mehl, Mubbohnen und Kornfrucht, dies ist der sogenannte Scelnapf, der dem Schulmeister für dic Besorgung dcS WcihbrunnS gehört, mit dem man heute frisch die Gräber besprengt. In dem einen Korbe liegt eine schwarze Henne mit gebundenen Füßen, in dem andein ihr Schock Eier, daneben in Tücher eingeschlagen, ist das Rauchfleisch, die Vuttcrballe, der gewundene Wachsstock in allen Far-lien und Formen, bald faustgroß, bald von der Größe eines Scheffels. Je zwischen 2 SeclzöPfe, daS sind Weizenwccken im vorgeschriebenen Werth von 16 Kreuzern, wird ein Laib Roggenbrot gelegt, darunter im Korxsäcklcin sieht der Metzcn Roggen. So ist cS in ocr AuMurgcr Diöcese üblich. Bon den Spenden cr-halteu ihren Theil die Waisen, die Armen und Kranken der Gemeinde, die Schulkinder, endlich die Kirche mit ihren Dienern und Chorknaben. Wenn auch poetisch gedeutet, ist doch der letzte Wille des deutschen Minnesängers WaltherS von der Vogelwcide desselben Ursprunges mit der eben geschilderten bäurischen Opfer-spendc. Nach der Chronik hat nämlich Walthcr seinen Vci> namcn dadurch auch im Tode bekräftigt, daß er verordnete, in vier Nischen seines Grabsteines, welcher unter der Linde im Garten des Lorenzstiftes in Würzburg lag, täglich frischen Weizen zu streuen, damit bei ihm die Böglcin noch ihre Weide fänden. Freilich hat das Capitel in Neumünstcr diesen Opferwcizcn später zu Semmeln verbacken und sie den Kanonikern an des Dichters Jahrestag austheilen lassen. Am rührendsten spricht sich die Sorge für die Abgeschiedenen in Tirol, Allbaicrn, der Obcrpfalz und Dcutschböhmcn aus, wenn die Zeit des Mcrscclcnfcstcs herannaht. Dann brennt die Nächte hindurch ein Licht in jedem Hanse, die Lampe ist nicht mehr mit Ochl, sondern nur mit Schmalz gefüllt, die Wohnstube wird vor dem Schlafengehen gekehrt, die innere Thür oder mindestens ein Fenstcr-schaltcr bleibt geöffnet, daö Fmcr am Herde ungelöscht, das Tischtuch unabgenommcn, das Nachtessen unabgetra» gen, ja man setzt noch Milch und Krapfen frisch hinzu oder Wein und Fleisch, anderwärts sogar neunerlei vor-geschriebene Speisen, man geht frühzeitiger zu Bette, Alles nm die lieben Cngelcin ungestört einkehren zu lassen. Denn heute soll ihnen Alleö im Hause zugute kommen. Am Herdfeucr sollen sie, die Weitgcwandertcn, sich er- wärmen, mit dem Weihwasser neben der Stubenthüre, mit dem Schmal; in der Hauslampe sollen sie sich dic Brandwunden des Fegefeuers kühlen, mit dem Nacht-lichtlem fich die müden Augen des Grabes erhellen, und obwohl sie keinerlei Speise berühren, so werden diese doch aufgetischt, und Tags darauf mit neuem Korn, neuem Obst und frischem Most den Atmen nnd frein» den Kindern vertheilt, welche für die Armenseclen um so mehr beten werden. In der Bctagnc werden die ganze Fcstnacht hindurch alle Glocken geläutet, alle Gräber bei Fackelschein frisch geweiht, alle Höhlungen der Grabsteine mit Milch gefüllt. Während dann nach einem brctonifchcn Bolks-liede die Mutlcrgottcs zur Labung der Begrabenen einen Tropfen Muttermilch auf die Grabsteine gießt, deckt man den Tisch mit frischen Speisen, welche an Arme uerthcilt werden. In Oucrdcutschland empfängt oder gibt mau daS eigens gcbackene Brot: Scclzopf oder Spitzweckleiu, daher der Tag auch der Spitzclntag heißt und die Armen kommen, um mit dem Spruche: „Gelobt fei Iesns Christus um c Spitzl" das Brod in Empfang zu nehmen. In Tirol vertheilt mau am Merseelcntagc die Scclstückl-Süßbrotc, für Knaben in Gestalt eines Röß-ltins, für Mädchen einer Henne, gebacken ; in Altbaiern und Württemberg backen die Backer daS Mürbbrot der Scclzöpfc nnd der fußen Hnckerscelen, mit Bier ange-macht: Hcfenscclen, mit Eicrwciß oestrichcn und als mürbc Ninglein gebacken, die sogenannten nackenden Seelen; in Wclschtirol und der romanischen Schweiz sind eS dic sogenannten Todlcnbcinchcn nnd in Nicdcrdcutschland die Stntenlirodc, welche altherkömmlich gespendet werden. Auch in Kram kennt man diese Sitte, wenn dieselbe auch auf Allerheiligen verlegt wird, und bei den „wci-ßcn" Kraincru findet eine ähnliche Bewirthung der armen Scclcu statt. In die tiefernste Feier der Todten mischt sich so der erhebende Gedanke deS WohlthunS, den wach zu halten und in die rechte Richtung zu lcn° ten Jeder sich zur Aufgabe machen sollte. Die unerwartet hercingcvrochcnc winterliche Witterung des heurigen Jahres mag wohl, ohne daß es einer Mahnung bedürfte, manchen uuscrcr Leser veranlaßt haben, der Armen zu gedenken uud so das Fest iu der schönsten, rein menschlichen Weise zu feiern. 1840 tagenden Ausschusse des gedachten Vereins adoptirt wurden. Es wird dort zunächst ein ^cbensversichernngs-Iustitut beabsichtigt, wu die Einlagen gesichert sind, mich Vorschüsse ertheilt werden. Wurde der Anschluß an Krcnn geschehen, so wlirde auch dieses Institut ein gemeinsames werden. Bergcomlnissär v. Fritsch referirt über die Anträge auf Reform des Verggesetzcs. Es sei nicht Mangel der Initiative, der denVcrgbchd'rdcn zum Vorwurf gemacht werden kann. Zunächst liegt es am Berggesetze, welches den Fordernn gen der Zeit nicht mehr entspricht. Bei den betreffenden Anträgen tonnte in das Detail nicht eingegangen werden, es mußte z. B. eine neue Definiruug des Bergregals, Aufnahme des Salzes in dasselbe, Annahme des Decimalsystemö für Maß und Gewicht, die übcrleble Grenze der Kurtheilnng in 128, Regelung des Betriebes bei Nachbargrcnzen :c. Übergängen werden. Der Redner entwickelt nun die allgemein angenommenen Grundsätze der Berggesetzgebung nnd deren An-wcndnng auf Oesterreich. In Oesterreich sei man besonders bei den Freischurf-begrenzunge» tleiulich zu Werke gegangen, besonders die Kreisform der Schnrfe sei eine unglücklich gewählte, nnd es sei auch nicht hinlänglich das vollswirthschaftliche Interesse der schnellen Verwerthung der Bodenprodnctc gewahrt, in welcher Bezichuug das Comity die Forderung einer pecuuiärcn Garantie bei Velehnnngen auf Eisen nnd Kohle, als die beiden wichtigsten Minerale der Alpen-länder, vorschlägt. Es begann hierauf die Debatte über die ciuzclncn Anträge. Die ersten beiden Paragraphe, enthaltend technische Bestimmungen, wurden mit geringen Abänderungen angenommen; § 3 veranlaßte eine lebhafte Debatte. Derselbe lautet: „Ausschließliche, allgemein zu vcrlaulbarende Schurfconcesfionen oder Belehuungcn auf Eifen nnd Kohle sind nur an solche Unternehmer zu ertheilen, welche sich über genügende, nnd zwar einem der Feldes-ausdehnuug proportionalen, mindestens Mja'hrigcn schwungvollen Schurs- oder Abbaubetriebe entsprechende Geldmittel oder bei Actieugescllschaflen durch die Abnahme von einer hinreichenden Zahl von Actien anszuweifen vermögen." Gegen diese Beschränkung des Bergbaubetriebes sprach Herr Professor Höfer, indem er in derselben eiue Begünstignng des Capitals gegenüber der Intelligenz erblickte, welcher man doch die Möglichkeit einer selbständigen Verwerthung ihrer Ideen nicht verschließen sollte. Auch Herr Oberbergcommissär Bonthillier schloß sich dieser Ansicht an uud stimmte für gänzliches Fallenlassen dieses Paragraphed, während Herr Bergrath Trinker auf den Conflict hinwies, in welchen diese Bestimmung mit der herrschenden Gewerbefreiheit gerathe. Herr Referent v. Fritsch rechtfertigte die Aufnahme dieser Bestimmung durch die speciellen Verhältnisse des Bergbaues, und durch die Nothwendigkeit, das Mißtraue» des Capitals gegen den Bergbau in Oesterreich Zu beseitigen; durch die beantragte Bestimmung werde der Zersplitteruug des Capitals vorgebeugt; in Belgien seien die großen Erfolge des Bergbaues nur dem Capital zu verdanken, während Intelligenz ohne Capital den Bergbau zu Grnude richte. Ein hauptfächlicher Maugel des Berggefches sei es, daß Unternehmungen ohne hinreichende Mittel begonnen werden. Eine solche Garantie, ohne welche ein lebensfähiger Bergbaubetrieb nicht denkbar fei, bezwecke der Antrag des Comites. Bei der Abstimmung wurde dieser Antrag mit Majorität abgelehnt. Hiemit schloß der erste Verhand-lungslag. _______________________ Mgesueuisskeiteu. Sc. k. Hoheit der durchlauchtigste Herr Erzherzog Karl Ludwig haben zu dem von Sr. t. Hoheit dem Feldmarschall Erzherzog Albrecht gegründeten Vorschnßfonds für k. k. Offi-ciere einen Beitrag von 10.000 fl. in fünfperccntigcn Staats« schuldvcrschreibnngen zu widmen geruht. (Blitz und Donner im October.) Am 21. d. M., zwischen 6 uud 7 Uhr Abends, entlud sich über der Stadt Thorda ein furchtbares Gewitter. Blitz und Donner wechselten mit dem Geheule des Sturme« derart, daß man glaubte, es nahe schon das Ende der Welt. Die ältesten Leute erinnern sich keines solchen Gewitters. — (Proceß Zastrow in Berlin.) Im Laufe dieser Woche spielte vor dem Stadtschwurgericht iu Berlin der Proceß Zastrow sich ab, der bereits vor zwei Monaten zur Verhandlung gekommen, damals aber vertagt wurde, um durch gerichtöärztliche Beobachtung die Zurechnungs-fähigkcit des Angeklagten festzustellen. Der Angeklagte, welcher einen 7jährigcn Knaben in scheußlicher Weise geschält det, wurde des versuchten Mordes nicht schuldig, dagegen der Verbrechen der widernatürlichen Unzucht, der verübten Nothzucht nnd erheblichen Körperverletzung schuldig erklärt und zu fünfzehnjähriger Zuchthausstrafe verurtheilt. Vocale s. —> (Tagesordnung) zu der am 2. November Nachmittags ü Uhr stattfindenden G eme indera thö-Sitzung: 1. Mittheilungen des Vorsitzenden und allfäl--lige Interpellationen; 2. Wahl zweier Gcmeiuderäthe als Mitglieder der Löschdircction; 3. Anträge des Herrn GR. Hauffcn: u) wegen Vcrmchruug der Brunnen; !)) wegen Aufstellung eines Pissoirs im Indcnstegc; 4. Vortrage der Nechtssection: u) über den Anspruch des Besitzers von Kroiseucgg I. P. Schwarz auf selbständige Ansübuug des Iagdrcchtcö; d) über die Ersatzansprüche der Vcrzehnmgs-stcucr-Pachlung wegen Hemmung des Verkehres an der Stcfausdorfer Brücke; o) wegen Beschlußfassung über die landtägliche Ablehnung des Vergleiches wegen der städtischen Epitalstostcn; 5. Vorträge der Fiuanzsection: :l) über das Gesuch der Lehrer an der städtischen Kuabenhauptschule um Aufbesserung der Gehalte; l>) über den Verkauf einiger entfernt gelegenen städtischen Grundstücke; o) über das Gesuch des Iohaun Mroulc uud Georg Oven von Brezovic uni Steuerrückvergütung für die Suppausgründe; <1) über das Gesuch des Elisabeth - Kiudcrspitaleö um eine weitere Subvention; ^) über drei Kanzleirechmmgcn; L. Vortrage der Schulsection .- u) über die Ansprüche der Stadt Laibach auf die Einstellung der bisherigen Leistungen des Normal-fchnlfondes für die hiesige Normalhanpt- und Klosterfrauen-Mädcheuschule in dessen Präliminare pro 1870; I)) wegen der weitern Unterbringung der Oberrealschulc im Mahr-schcu Hause bis October 1871; ^) wegen Uebernahme mehrerer Stiftungen; 7. Vorträge der Baufection: k) über die eingebrachten Offerte für die Schottcrliefcrung; d) wegen Zuhaltuug der Vertragsbedingungen seitens der Pächter der Hauptmanza uud des Ertäuferö des Golouc-berges. — (Die Vorfeier Allerseelen) konnte diesmal wegen des Schneefallö nicht in derselben Weise, wie sonst stattfinden, doch wurden die Gräber bekränzt und an dem Denkmale der Eotolmitglieder sang der Männerchor der Eitalnica drei slovenischc Lieder, einen Psalm, „Mä uvo/.-äum?' und „Ijon'umiin." — (Militärverändernngen.) Hauptmann Anton Prcchtl des Inft.-Regts. Freih. v. Kühn Nr. 17 wurde zum Major beim Inst.-Reg. Leopold II., König der Belgier, Nr. 27, ernannt. — (Schnees all in Trieft.) In Trieft herrschte am verflossenen Donnerstage ein starkes Schneegestöber, und Samstag waren — ein seltener Fall in dieser Jahreszeit — die Höhen um die Stadt mit Schnee bedeckt. Die Eisenbahnzüge verspäteten sich um mehrere Stunden. — (S ch ln ß u er h aud l u ua. ru lie im l. k ^andcö-gcricht!,' ^aibach.) Am 3. November. Josef TomKic und Cons : schwere torperlichc Beschädigung; Josef Rcpii: Dicbstahl; Gertraud Bernard: Dicbstahl.-Am 4. November. Josef Marolt und Frauz ^enc: schwere törp. Beschädigung ; Michael und Maria Stare: schwere törp. Beschädign»«.; Anna PoZar: Vcrgcheu gegen die Sicherheit des Bebens. ' Am 5. November. Georg Oblat: offentl Geivaltthätigleit; Maria Icfcnlo: üfseiitl. Gewaltthätigkeit; Michael Scmcrl mid Cons.: Diebstahl; Josef Podjcd : Diel, stahl. NenrNr Post. (Orissinal'Tclegrantme der „Laibachcr Zeitung,") ZNien, >. November. Von authentischer Seite wird gemeldet: Dcr Statthalter von Dalmatien ist wegen dringlicher Statthalterei-geschäfte nach Harn abgegangen. General Auersperg übernimmt statt des verwundeten Obersten Iovanovich dao Commando der Qperationötruppeu. (5on sta nti nopel, l. November. Sc. Majestät der Kaiser reiot heute Abends nach Athen ab. 5 eleg ^,, plli s«5» e W <> .b sr I c i>.««r sl> uoin 30, October. 5ven-. Metalliqiieö 59,60. — 5perc. MelaNiqne? mil Mm- nnd November^Zlnsen 59,60 . 5prrc. National-Anlehen l!9. - . 1860>-r Siciatöailleheu 94.20. - Vanlactieu 708. - E«b>>- Aclien 238.25, -. London l24,10. — Silber 121.75. - K l Dneaten 5,96. Handel und Volkswirlljschastl'icheö, ^aidacl,, 27. October, Auf dem heut,gen Marlie sind er° schiene,!: 1 Schiff mit Holz (0 Klslr.) DlirchschnittS-Preisc. fi., lr. ft. lv. st. lr. fl. lr. Wei,e» pr, Metzen — .- 5 60 Bnller pr. Pfund 45—^ Korn „ -------3 10 Eier pr, Kliick — 3------ Gerste .. ------3, 4 Milch pr. Ma>j —10 - Hafer „ ------ 2^5 Rindfleisch pr, Pfd, -!Z2------' Halbfruch! „ '-352 Kalbfleisch „ — 26 — - Heiden ,. —,— A 12 Schiveiiiefleisih „ — 23------' Hirse „ —! — 2 i<5i Schöpsenfleisch „ —15------ Kuinrntz „ — — !j b Hähudel pr. Stilcl — >—— Erdäpfel „ 150 — — Tauben „ _ is, _^- iünsen „ 4-------— Heu pr, Zentner---------- ^— Erbse» „ 4 5>0 — — Stroh ' „ -----------!- Fisolen „ 4 50— Holz, hart.. prKlft. -i— 730 Rindsschmal; Pfd, — !>2-------— weiches, 22" — — 5,50 Schwrineschiülllz „ — 42------- Wein, rother, pr. ! Speck, frisch, „—30-— Eimer ^9-^ - l^ränckerl ., — 40^------- — wliszer .. -------10 3lnftekomn»cue Fremde. Am 2l>, October. 2tadt 3Uieil. Die Herren: ?Uw, Priuaüer, lion Preßl'iirg-— ^»pnii, uc>n Trieft, - Varon Grnttschreiber, von Mottling - Proßinagii und Milliner, ,^aufl,, von Wien. — Mclfchly' Gllltchesitzer, uon linterlrain (Elefant, Die Herren: Pecnil, Knnsm., uon Krainburg. —Witze, von Villagny. — 5'annc, l'on Nakel. — Hnber, von Gra; ^ Schmidt, uon Wien. — Inrtit, von Marburg. — Dr. Ora' bova;, von Wien. — Klodic, von Gör;. — Sander, vo» Steyer, - v. Lubranjoh, von Ulraine. - Frau NoSnialowSl", von Ukraine, Mohren. Die Herreu: Nilter v. Vl'resiüe. V. Nnssischer-C^!-snl, von Fimnc, — Hainschin. Ontöbesitzer, von Oatha. Vaierischcn Hof. Herr Gärtner, gcwcs. Officier nnd Handeli!-Agent, von Pest. Theater. Heute: A,n 'Aller-2ee!cntast, Voltsschaiispiel in 4 Aclck' _______Morgen: Trovator^,', Oper in 4 Acten. M5!l'0N'WMl^ tergehenden Sonne, In der Umgebung lind ans den Verghb^" war ein sonniger Tag. Die Temperatur der verflosseneil 3T«N ^ lief unter dem Normale nnd jene am 30, Ocloberum ?'?", am>"' j „m !>'->", am 1, November um i» 5°. In der Nacht von v"^ stcru auf gcsteru zeigte das Thermometer um 11 Uhr -^ ^ ' Verautwortlicher Redacteur: Ignaz v. KleiumaOl- ^Ülis^N^PNs^^ Wien, 29. October. Die Vorbörsc eröffnete in Folge der höheren Pariser Meldungen zu Coursen, welche im Vergleich mit gestern Abends eiucr Besserung gleichloM»'^ ^l»<>T^llUi,l,»U)z. schwächte sich aber bedeutend ab und die Mitlagöbörse'brachte in den Hauvlrffectcn leiuc Besserung, sondern eher noch eine weilcrc Wertlwermindernna,, Dieser Haltiülg ^ Buulpapicve gegcnilbcr ist es bcmerieuöwerth, daß die Reute uud Staatölosc den gestrigen Cour« behaupteten, Gruudeittlastuugo - Obligatioueu nnd einige Sorten von Pfandbriefen und Prioriwn aber deuselben uach iiberschritteu. Die hcrvortreleudstc Erscheinung der heutigen, nicht eben sehr gcschciftölnstigeu Vörse ist eiue ziemlich bedeutende Verthcueruug der Devisen uud Cumplanteii. ^. Allgemeine Htaatoschuld. Fitr 100 fl. Geld 8? pCt.: iu Noten verzinst. Mai-Noucn,ber 59.9.10 «9.20 „ ,. „ April-October. <;x.95 ti9,05 Steucranleheu rückzahlbar (z) . 97... 97.50 Lose v I. 1889......239.-240.— .. « 185)4 (4 "/«) zu 250 fl. 88.- 89. - » « 18U0 zu 500 st. . . 93,90 94,10 „ „ 18U0 zu 100 st. . . 99.25 99,50 ., ,, 1864 zu 100 fl. . . 115— 115.25 StaatvtDomtmcu-Pfaudbriefe zu 120 st. ü W. m Silber . . 115.75 116 25 ». GrundentlastunssH-Vbliaationc». Fur 100 sl. Vcld Waare Viihmen .... zu 5 p(ll, W.50 91.50 Galizicu .... »5 .. 72.50 73.— Nieder-Ocslerrcich. . «5 „ 92.— 93.^, Ober-Oestcrrcich . - « s» » 93.- 94.» Sicbenbllrgcu ... " ^ " ^^5 75>.5>0 Gte,crmarl ... ,. ^ « ^-"- ^-^ Uuzaru ......ü„ 80.-' 80,50 O. Action von Bankinstituten. j Geld Waare Anglo-österr. Banl abgest. . . 234.— 234.50 Auglo-ungar. Baut .... 8850 89.— Bodril-Crcditanstalt .... 2««— 268.— CrcditlluNalt f, Handel u. Gew. . -'39.50 240, -Creditanstalt, allgem. ungar. . . ^2 25 82 50 Eijcumptc-GcscUschaft, u, ü. . . 810.-- 813.— Franco-östcrr. Baul .... 94 — 94.50 Gcucralbanl.......46.- 46.i>0 Nalioualbaul.......708.— 709 - Niederländische Vaul .... «l.— 81.50 Vcrciusbaut.......«7-- 88.— Vertehrsbant.......110.50 111.- Wiener Baut......55,- 56.- «. Actien von Tvansporruntcrneh- nlungen. Geld Waare Alföld-Fimnauer Bahn . - - 1«3.75 1»i4.- Bohm. Wcstbahn.....2l2.- 214,- Carl-l!udw!g.Bahu.....^6.-- 230.50 Douau-Dampfschifff. Gcscllsch. . 545.— 547,— Elisabcth-Westbahu.....180.- 180.50 FerdiliauoS-Nordbahu . . . 2100.—2105,— Mu,t,rchru-Barcser-Bahu , . 170.- 171. Fl'auz-Iosrphs-Bahn .... 173.50 174,50 I ttemberg-llzcnl.-Iassl)er-Vllh» . 198.50 199.- . Geld Waare ,Lloyd. öfterr........324-326,— Omuiliut« lerste Emission). , . 146.— 148,— NudolfS-Bahu......160,25 160.50 Siebcubilrger Bahu .... 161.— 162.— Staalöbahn.......370. 371.— Sildbahu . ......253.75 254.— Slid nordd Verbind. Bahn . . 158,— 158.50 Theiß-Bahn.......241, 241.50 Tramway........161.— 161.50 «. Pfandbriefe (fllr 100 fl.) Allg. öst, Bodm-Credit-Austlllt Geld Waare verlosbar zu 5 pCt. in Silber 108.75 109 -- dto.iu33I.rückz.zu5pEt,iuö.W. 90.— 9050 Natioualb. auf ü. W. verlosb. zn 5 pCt........93.10 9330 Oest. Hypb. zu 5'/, pCt. rllckz. 1878 —- - .--- Ung. Bod.-Cred.-Anst. zn 57, PCt. 92. - 93.- W'. Prioritätsobliaatiouen. ^ 103 fl. >i. W. Geld Waare Elis.-Westb. in S. verz. (l. Emisf.) 89,50 90.-FerdinandS-Nordb, iu Silb, vcrz. 105.— 105.50 Franz-Iosephö Bahn .... 92.— 9250 G.Cllrl-Luow.B.l.S.verz.I.Em. 100.50 101.50 ! Oesterr. Nordwestbahn .... 90 — K'!., ! Sicbcub. Bahu iu Silber verz. . 86.90 n/^ ^ Staatöb. G. 3«/« -'< 500 Fr. „I. Ein. 134.- 1^5 Südb.G. 3'/.l.500Frc. „ . . 114,75 1'.'^ Sitdb.-Bouö 6 "/„ (1870—74) ^. il 500 Frcs......—.-^ ^' «. Privatlose (per Stück.) ^ ! Crcditaustalt f. Handel u. Gew. Geld W° ^ zu 100 si. ii W......155 50 I-'),'^. Nudolf.Stifluug zu 10 fl. . . 14.- ^' ,^ Wechsel (3 M°n,) Geld H°^ Augsburg fllr 100 st, südd. W. 102,?^ ^ ^ Franlfurl a.M. 100 st. detto 102»" ^^,0 Hamburg, filr 100 Marl Banco 90M' ^s,<1 London, für 10 Pfund Sterling 12->A ^g.l5 Pari«, filr 100 Francs . . . ^""'' l3o«r« der Veldsorteu , Geld ,5"°>iel. K. Münz-Ducaw: . 5 st. 89 lr. -'l^/, „ Napoleonöb'llr . . 9 „ 87 „ > " g