Ztr. 20. Sonntag am 10. März 1878. in. Jahrgang Cillier Zeitung. Pränumerations-Bedinflungen. Mit P»st. Versendung: ftÜTUfiiWt . . l.*0 Für Eilli, \ Vlonatliit ,. . —.6» > Stiert«{)d^ric. . 1.40 Haltjijria . . . | Jsomiaünfl «»»ml Allst«»»»« | edttto» Ixt „SiBicr Hci- «Njnflt Wi. « (»»«»rutfrr« con I.l,-!-» ■nloütll 3nftta« fili »it „«iUift I jdluttg" 8t. Most« in HH«n. und *0» tofrcnKntcn «lätic» tc« i(»ttn«ntJ, ;lt(. Jhtrt-tcvA in «»»». «. 0«Klit u»6 Stattn k iomp. I* »i«*, ». WUflet, Jtttiinjl • H^rntuc i» ] f jl i»ach. Politische Rundschau. Eilli. S. SUton «ei einer Vorbesprechung der ungarischen Delegirten theilte Ti« za mit, da« gemeinsame Ministerium werde am Sam«tag Vormittag? seine Borlagen unterbreiten. In einer am 9. März ad« zuhaltenden Eonferenz werden die ungarischen Delegirten Über den VerhandlungSmodu« unter» scheiden. Die „Politische Korrespondenz' berichtet au« Constantinopel unterm 7. März: Da« Leremo-aiell für den Besuch de« GroMrsten R i k o» lau« wurde vereinbart. — Ignatiew weilte feit 5. b. M. in Constantinopel. um mit Sav-f e t Pascha zu conseriren und da« ratificirte Friede»«instrument entgegenzunehmen. General Ignatiew machte dem Prinzen Reuß und Grasen Zichy längere Besuche. -Die „Agence Hava«" meldete: Die Zustimmung der franzSsischen Regierung zum Eon-gresse ist al« gesichert zu betrachten. Der Eongreß soll in Berlin zusammentreten. In Folge eine« am 6. März in Rom stattgefundenen Minifterrathe» gab Minister S r i« p i seine Demission. Depreti« übernahm interimistisch da» Portefeuille de« Innern. Da« „Bureau Reuter" veröffentlicht außer den genauerm Grenzangaben Bulgarien« Folgen-de«: Da« Territorium von Montenegro umfaßt Gatfchko mit dem Fluße Bojana al« Sitdweft« grenze. Klein Zwornik, Sjenitza und Nisch ge-hören dem an Serbien abzutretenden Gebiete an. Die Wahl de« Bulgarensürsten erfolgt in Philippopel oder in Tirnova unter Überwachung von russischen Eommissären. Soghanli und Mozimi bilden die Grenze der in Asien abzutretenden Ge-dieth«thetle. Die abzutretende Dobrudscha umfaßt die Distrikte Tultscha. «üstendsche, Isaktscha. Mel-tschidie und Madschin. Die Pforte verpflichtet sich, in Armänien Reformen einzufüi)ren und die Bevölkerung gegen die Ausschreitungen der Kurden und anderenNomaden unter der Aussicht russischer Commissüre zu vertheidigen. „Morning Advertiser" erhielt au« Pera eine Nachricht, nach welcher in Constantinopel eine Verschwörung entdeckt und vereitelt wurde, welche auf die Abse'^ung de« Sultan« zielte. Hesterreichischer Aeichsrath. Abgeordnete« hau«. Sitzung vom 4. März. Der widergenesene Minister S t r u mayer wird bei seinem Erscheinen von dem Ab-geordnete« in herzlicher Weise begrüßt. Unter de« eingelaufenen Petitionen befindet sich jene einer großen Anzahl von Industriellen und Kaufleuten um Erlassung eine« Gesetze« zur Hintanhaltung von die Rechte der Gläubiger schädigende« Exscindirnngen. Ueber Antrag de« Abg. Dr. Bareuther wird diese Petition dem Justiz-Au«schusse zuge-wiesen. Der Minister-Präsident Fürst Adolf A u e r «-perg beantwortet die von Dr. VoSnjak und Genossen am 28. v. M. an die Regierung ge-richtete Interpellation wegen Sistirung der Land-tag«wahlen in Steiermark, au« welcher Antwort zu entnehmen ist, daß die Landtaxe in diesem Jahre erst im Herbste zusammentreten und daß die Wähle« thunlichst im Anschlüsse an den Zeit- punkt de« Zusammentritte« der Landtage vorge« nomtnen werden sollen; auch habe die Regierung nicht die Absicht, bereit« vollzogene Wahlmünner-wählen zu anulliren. £ Da« Hau« schreitet zum ersten Gegenstände der Tage«ordnung, d. i. zur ersten Lesung de« Antrage« de« Grafen Coronini und Genossen auf Wahl eine« Au«schusse« von 18 Mitgliedern zur Berathung von Vorschlägen in Betreff der Beschränkung der Ausgaben und Erhöhung der Einnahmen im Staatshaushalte. Der Antragsteller begründet diesen Antrag, welcher mit großer Majorität angenommen wird. Nächster Gegenstand der Tagesordnung ist die Fortsetzung der Specialdebatte üder den allge-meinen Zolltarif für da« österreich-ungarische Zoll-gebieth. Zu der Abtheilung „Eisen uod Stahl" spricht zunächst Abg. Wickhoff, der e« sonderbar findet, daß ausgesprochene Freihändler sofort Schutzzöllner werde«, wenn e« sich um die specielle Industrie ihrer Heimat handle. Abg. Dr. H e i l« b e r g empfiehlt in erster Linie den Abänderung«antrag des Baron Zschock wegen seiner sachgemässen und richtigen Elassisication der Eisenwaren. Der Regierungsvertreter, Ministerialrath Dr. Bazant vertheidigt die Vorlage der Regierung und der Ausschußmajorität gegen die Behauptungen der Abg. Baron Walter«kirchen, Baron Zschock und Dr. Heil«berg. indem er nachzuweisen versucht, daß die Regierung sich aus gründliche Information stütze. Abg. v? P a d) e r erklärt die Sanirung der österreichischen Eisenindustrie für eine hochwich-tige Angelegenheit. Feuilleton. „Sie soll Yonne werde«." Novell« von Harrtet. (10. Fortsetzung.) Silvia richtete sich stolz empor: „Meinst Du wirklich, ich wollte Raoul« Mutter werden? O, ich würde mich lange besinnen, die zweite Frau eine« Manne« zu werden, der fein schöne«, junge« Weib erbarmung«lo« in da« kühle Grab sandte, einzig und allein, um feinen] starren, ja harten, schonungslosen Begriffen von Pflichtgefühl zu ge-«ügen. Ohne Antwort abzuwarten, rauschte Silvia »US dem Gemache; starr gleich einer Bildsäule lehnte Waldemar in der Tapetenthüre, erst al« ihr leichter Schritt am Eorridor verhallte, hob er den Kops: „Schlange," murmelte er, und sah zu Raoul hinüber. Der Knabe aber sah und hörte nicht« von dem, wa« im Mnsikzimmer vorging, denn er war in da« Anschauen eine« Bilderbuche» vertieft, daß ihm Waldemar vorhin au« der Bü-cherlage gezogen hatte. „Haben Sie gehört, welch dunkle, schwere That mir zur Last gelegt wird?" klang e« plötzlich an Felicita« Ohr. Sie aber wich rasch zurück, da de« Manne« Athem ihre linke Wange streifte. „Ach, die künftige 'Nonne, die fromme Schwester von Liedenstti« erfüllt der Anblick eine« Sünder« mit Grauen und Entsetzen?"' Da« Mädchen schüttelte rasch da» Haupt. „Sie glauben nicht, wa» jenerMund ausgesprochen ?* „Nein! Herr Graf." „Sie thun recht daran, und ich danke Ihnen für diese«." „Nein I" Aber Silvia hat in einem gewissen Sinne dennoch die Wahrheit gesprochen. O ! sehen Sie mich nur nicht wieder so erschrocken an, wie letzthin; e» ist kein schuldlo» vergossene» Blut, da» an diesen Händen klebt — der rothe Strom der durch mich geflossen, hat da» Herz de» unge-treuen Weibe« vergiftet, e« mußte sterben, wie der Mann, den ich einst Freund nannte. Sie liebten sich zu innig heiß, und da« war nicht gut, denn sie vergaßen darüber ihre Pflichten; mich aber treibt der Schmerz verrathener Liebe in die weite Welt, ruhelos wird er mich auch jetzt au« Dra-chenfel« vertreiben. —" „Und wa» soll au« Raoul werden?" Felicita« Augen hafteten mit ernstem A»«-drucke aus dem tief melancholischen Männerantlitz. „Ach. ja! ich wußte e«, da« Kind bemitleidet man gleich, aber für den Vater hat man kein liebevoll theilnehmende« Wort l" Die Wangen de« Mädchen« erglühten plötz-lich. .Ich — ich habe längst geahnt, daß ein düsterer Schatten aus Ihren Lebensweg fällt!" „Haben Sie da« »irklich? Fühlen Sie auch ein wenig Mitleid für den Einsamen?" „Ja!" hauchten die Mädchenlippen. Felicita« streckte die Hand nach dem Fenstervorhange au«, um ihu wieder in den Goldreif zu fassen; während Waldemar die keine edelgeformte Frauenhand plötz-lich mit warmen Drucke festhielt: „Wie bald wird durch diese Finger der Ro-senkranz gleiten, sie in beständiger Betrübung fal-tend. O! wenn sie nicht Nonne werden wollten, dann würde ich den Knaben in den besten Händen geborgen wissen. Ich habe im Stillen Ihr Thun und Treiben beobachtet und muß e« tief beklagen, daß ich den Sonnenstrahl nicht fest halten kann, damit er lange, recht lange die Lebensbahn meine« Kinde« freundlich erhelle — fein Schwinden wird Schmerz, viel Schmerz zurücklassen." — Ein hef-tige« Gepolter im Nebmgemache ließ Drachenfel« innehalten; während Raoul vorhin einen zweiten Band au« der Bücherstelage genommen und dabei mit dem Ellbogen an die Tischplatte so heftig ge-flössen halte, daß ihm da« Buch au« dem Händ-chen fiel, da« er unbeachtet am Boden liegen ließ und auf Felicita« zueilend, halb lachend, halb weinend rief. (Fortsetzung folgt.) Die Debatte wird hiermit geschlossen. Der Vertreter der Minorität. Baron Walterskirchen, stellt den Antrag, ^die Zschock'schen Vorschlage an den Ausschuß zur neuerlichen Berathung zurückzuleiten und die Be« schluß'ossnng zu vertagen. Der Präsident Dr. R e ch b a u e r weist au« der Geschäftsordnung noch, daß jetzt die Stellung eines solchen BertagungSantrage« unzulässig sei. Nachdem der Berichterstatter G o m p e r j das Schlußwort gesprochen, wird abgestimmt, wo« bei alle abändernden Anträge vermögen und die Vorlage der Majorität mit großer Mehrheit an genommen wird. Die weiteren Abtheilungen deS ZolltariseS von 54 bis 08 werden hierauf ebenfalls nach Ablehnung aller AbänderungSanträge nach der AuSschußvorlage beschlossen/ womit der Zolltarif in zweiter Lesung angenommen erscheint. Gemeinderathsitzung Der Bürgermeister Dr. Neckermann eröffnete die MemeindeauSschußsitzung vom 8. Mär; um 5 Uhr Abends, nachdem die beschlußfähige Anzahl der Gemeinderäthe erschienen war. Das vom Schriftführer vorgelesene Protokoll der letzten Sitzung erhielt die Genehmigung, worauf die Ein-läuft vorgetragen wurden. Unter denselben be-fanden sich: der Bericht über das Resultat der Verpachtung der städtischen Lehmgrube und ist der Pachtanboth von jähilichcn 1(5 fl. aeceptirt worden; der mit den Ehelemcn Franz und Ursula Iesernigg in Orte abgeschlossene Kaufvertrag über Grundstücke für dcn neu anzulegenden Fnedhof wurde zur Kenntniß genommen; daS Gesuch deS Direktor Böhm um Überlassung des Stadt-theaters im künftigen Jahre und um Nachsicht de« Pachtschillings rief eine kleine Debatte hervor. G.-R. I. Herzmann sprach gegen den Nach-laß, G.-R. S t e p i s ch n e g g dafür, indem er betonte, daß an anderen Orten den Schauspiel-Direktoren sogar Subventionen ertheilt werde«, er beantragte daher, den Pachtzins überhaupt auf-zuheben, weil es sonst nicht möglich sei, daß eine gute Gesellschaft hier exiftiren könne. Dr. Glantfchnigg war gegen den Nachlaß, Professor M a r e k hingegen unterstützte den An-trag Stepischnegg's und nahm sich der jetzigen guten Gesellschaft mit beredten Worten an. Nach-dem Dr. G l a n t s ch ii i g g seinen Antrag zurück-gezogen hatte, schloß er sich dcn Anschauungen der beiden Vorredner an. Bei der Abstimmung wurde der Antrag, dem Direktor Böhm auch in nächsten Jahre da« Thcatcr zu überlassen und hiefür keinen Pachtschilling von ihm zu begehren, ange-uommen. Die Standgeldangelegenheit wurde der 5. Sektion, da« Gesuch der Feuerweyr um Sub-vention für Feuerwehrzwecke der 3. und 4. Sektion, das Einschreiten des Hausbesitzer« Smekal wegen eine« Kanaldaue« der 3. Seition und das Gesuch de? Kaufmannes Schmidl in Mauthingelegenheiten der 4. Sektion zugewiesen. Ueber den Bedarf von Wirthshäusern stellte der Ä ü r g e r m e i st e r dieAnftage.ob ein solcher vorhanden sei, was Professor Marek verneinte, weil von dcn vielen bestehenden Wirthshäusern bisher keine« eingegangen ist. Hierauf gelangten Zuschriften minderen Belange» zur Lorlesung und schließlich das Resultat der Wahl der Fleischbeschau-Commission. Der erste Gegenstand der Tagesordnung war der vom Referenten der SanitätSsection.^ Dr. P r o s s i n a g g vorgetragene Bericht de« Stadt« physicuS über den Gesundheit»- rücksichtlich kranken-stand im Jahre 187V in Cilli. Derselbe wies diesbezüglich ein sehr günstige» Resultat auf. Professor Marek referirte wegen Verleihung einer Pftündenstelle an Simon Siebenreich d. h. wegen dessen Ausnahme in da« Armenhaus oder monatlicher Unterstützung von 6 fl. Er beantragte sonach die Verleihung der Pründenstelle an den Genannten, was angenommen wurde. Der Antrag zum Abonnement auf das Journal für Gesund-htitspslege ging nicht durch. G.-R. J t e p i s ch-negg als Referent der Sektion 111. berichtete, daß die Ermittlung eine« Lokale« für da« k. k. Aichamt nicht mehr nöthig sei, da ein passendes für dasselbe schon aufgenommen worden wäre; ferner« beantragte er, die Vertiefung de« Brunnen« am Burgplatz bi» zum Hochsommer zu vertagen, wa« angenommen wurde. Die Adaptirung für da« 3. Zimmer der Sparkasse auf deren Kosten erlangte die Bewilligung ; ebenso wurden die An-träge zur Regulirung der Grabengasse beim Theatcrgebäude und des Gäßchen« zu diesem Ge-bäude, dann über die Hänge-Eschen beim Militär-spitale und bezüglich des Puloerthurmzubaue« resp, wezen des Mielhzinse» angenommen. Ein weiterer Gegenstand war da« Ersuchen der land-ivirthschaftlichen Filiale Cilli um einen Beitrag zu der hier im Jahre 1878 beabsichtigten Regionalausstellung. Der Referent der I V. Seetion beantragte, der Filiale mitzutheilen, daß es die Gemeinde für ihre Pflicht ansieht, diesem Ansinnen nachzukommen, allein derzeit sei es ihr nicht mög lich und sie erachte auch den Zeitpunkt für ein solches Unternehmen als nicht geeignet. Ist beige-stimmt worden. Betreff des Einschreiten« deS Seidl-Denkmal-Comit»'« um einem Beitrag be-antragte Dr. Langer, dem Comit6 bekannt zu geben, daß sich die Gemeinde jetzt noch nicht für eine bestimmte Ziffer ausfprechen könne, sondern erst die weiteren Resultate abwarten müsse, und daß übrigens ein GemeinderaihSbeschliiß wegen einer Betheiligung schon bestehe. Wurde ange» nommen. Zum Schlüsse kam der Bericht der Fried-hoföcoiumission zur Berathung. G.-R. S l e p i s ch-negg ergriff hierüber das Wort und legte die von ihm verfertigten Pläne vor. Der Gegenstand rief vorzüglich wegen der Hallen, dann wegen der Frage ob hinter den Denkmälern der Grüfte eine Mauer o)er ein Stacketlenzau» zu errichten sei, eine lange Debatte hervor, an welcher sich die G.-R. Scepischnegg, Dr. P r o ß i n a g g, Dr. Langer, Karl Mathe« und di C e n t a betheiligten, bis ff. Mathe« den Antrag stellte, e« wolle wegen der Wichtigkeit de» Gegenstände« und weil der Ausschuß noch nicht vollkommen in-formirt sei, dies« Angelegenheit der FriedhofScom-Mission, der Bau- un? Finanz-Sektion zur ge^ meinsainen Berathung zugewiesen und hierüber in einer außerordentlichen Sitzung berichiet werden. Dieser Antrag wurde angenommen und als Sitz-ungstag der nächste Freitag festgesetzt. Kleine Chronik. Cilli. i». März. «Sterbefall.) Erzherzog Franz Karl, der B a t e r Sr. M a j e st ä t des Kaiser«, ist am 8. März gegen 1 Uhr Nach nittagS in Wien gestorben. Ernennung.^ Der Kaiser hat mit Aller-höchster Entschließung vom 4. März d. I. die LaadeSgerichtöräihe Dr. Friedrich P e r k o in Graz und August U r b a S iu C il l i zu Räthe» des steierm. kürnln. krain. Oberlandesgerichte« ernannt. 'Der Carneval) im heurigen Jahre war lange, und obwohl der Anfang desselben keine recht erfreulichen Lebenszeichen von sich gab. und auch die Mitte desselben im höchst bescheidenen Kreise sich bewegte, so können wir doch mit Be-friedigung constatiren, daß der Schluß mit einer animirten Tanzlust, und mit einer höchst erfreu-lichen Gemüthlichkeit gekrönt war. So haben wir den im Salon zum goldenen Löwen am 25. v. M. von der hierortigen freiwilligen Feuerwehr veranstalteten Ball al« eine Unterhaltung zu verzeichnen, welche in der That allgemeine 1'lner-kennung fand, und bei »eui sehr zahlreichen Be-suche die gemüthlichen Tanzweisen bi« in die spätesten Morgenstunden fortpflanzte. — Ebenso gemüthlich und höchst anziehend aber w«r die Faschinge-Liedertafel. welche vom hiesige» Männer-Gesang«-Pereine unter gefälliger Mitwirkung de« Damen-Chöre« am 2. März in den Lasino veranstaltet wurde, und welche nach den beendeten Ge-sangSproduclionen der tanzlustigen Welt Gelegenheit both, sich diesem Vergnügen nach Herzenslust hin« zugeben. Was jedoch die Liedertafel selbst anbe-langt, so muß vor Allem das Arrangement mit voller Befriedigung anerkannt werden, daß näm-lich der Saal während den P roductionen mit Sesselsitzen derart wie bei einem Concerte occupirt war, wodurch da« Locale nichst ur an Fassungs« räum sehr gewonnen hat, anderseits aber da« höchst störende Serviren mit Speisen und Ge-tränken während dieser Zeit vermieden worden ist. wodurch die Aufmerksamkeit zu den durch den Gesang gebothenen Genüssen unwiükuhrlich sehr gehoben wird. Da« Programm der Liedertafel war auch ein sehr gelungene« zu nennen und bestand au« folgenden Pieken: 1. Die Jängertust, Polka fran^aise für Männerchor und Fortepiano-Begleitung von Johann Strauß. — 2. Introduktion und Couplet de« Frinke au« der komischen Operette „Flotte Bursche" von Franz v. Snpp>-für Sopran. Alt, Tenor und Baß. — 3. ö Fen-sterln im Winter. Solo-Quartett von Brixner. — 4. Da« Schmiedlied, Männerchor mit Bariton» Solo von Brisner. — 5. Damen Ehor, au« der kom. Operette 10 Mädchen und kein Mann von Franz v. Suppe. — 6. Klopflied au« der komischen Operette „Flotte Bursche" von F. v. Suppe mit Soli» und Chor für Sopran, Alt, Tenor und Baß. — un» 7. Drauwatzer, Männerchor im Kärntner Volkston mit Fortepiano-Begleitung von Kofchat. Alle Rummern wurden unter der bewährten Leitung des ChormeisteS Herrn Zinauer mit vollendeter Präcisiou ausgeführt, uno es muß insbesondere hervorgehoben iver?en,daß Fräulein Ottilie Pram-bergermit ihrer schönen S^pranstimme im Klopf-lied angenehm überraschte, und ihre Partie recht-brav vortrug. Zündenden Anklang fand auch der Dklmen. Chor „10 Mädchen uns kein Mann/ welcher auf alldemcincs Verlange., wiederholt werden mußte. So sehr auch alle Picken wohl.'er-dienten Beifall sanden, so war doch auch die allgemeine Erwartung auf das nun folgende Tanz-Kränzchen gerichtet, so zwar, daß es nur diesem Umstände zugeschrieben werden kann, daß mehrere der vorgetragenen Picken zu keiner Wiederholung gelangten. Denn die tanzlustige junge ^-elt hatt« sich an diesem Abend sehr zahlreich eing-funden: den einfachsten Beweis hiefür lieferte der Umstand, daß die Quadrillen in der Reget mit s>0 bis 60 Paaren getanzt wurden. Aber auch das letzte vom Cafino Vereine am 5. d. M. veranstaltete Co« stume »Kränzchen war sehr gut besucht, die allge-meine Stimmuug war eine höchst heitere, die Taoztnst eine nimmer enden wollende, und so wurde vou mancher Seite mit schwerem Herzen vom Prinz Carneval endlich Avschied genommen. # (Theater.) In dem Donnerstag den 7. März gegebenen Drama „Adrienne Lecouareur" konnte Frl. Gruber (Adrienne) ihr Talent vollkommen entwickeln, und daß sie es that, davon zeigt.' dcr reichliche Beifall, welcher ihr von dem leider nur spärlich erschienen«!' Publikum gespendet wurve. Uebrigen» wuide das Fiäntein voa den Dar» stellern dcr anderen Rollen wirksam unterstützt, denn, obgleich Herr Hofbaucr gezwungen war, in dem Abbä vou Chazeuil eine für ihn zu jugeud« lich« Persönlichkeit zu spielen, so führte er oen-selbe» doch ant durch, wie auch Fei. Neumann (die Prinzessin,) Herr Mayer (der Prinz von Bouillon) uud Herr Röser (Moritz, Gras vou Sachsen) ihre Aufgaben wirksam lösten. Volle» Lob muß jedoch Herrn Robert gespendet werden, denn derfelve hat als Regisseur Michouet an diesem Abende Treffliches geleistet. Die übrigen Parthien, obgleich mehr oSer wen ger bedeutend, wurden in der Weise gehalten, daß sie zum Ge-(ingcu einer guten Vorstellung vie.eS beitrugen. (Theaternachricht.) Am Dien»taq den 12. März findet Herrn Hosbau er'« Beneftce« Vorstellung statt. Derselbe hat hiefür C. A. Görner« Lustfpiel „Ein glücklicher Familienvater oder wer borgt mir eine Frau" gewählt. Bei dem Umstände, al» der Beneficiant sich al» routinilter Schauspieler die Gun>t des Publikum» zu erwerben und in dem genannte» Stücke eine glückliche Wahl zu treffen verstand, darf er auf einen sickeren Erfolg zuversichtlich hoffen. (Ehrengaben.) Herr Tisch neu. hat sofort nach dem in der Tagespost erschinenen Ausruf zur geeigten Betheiligung an Ehrengab«» für den schon durch eine Reih« von Iahren leiden» dcn Schriftsteller L. R. Z i m m e r m a n n, ehe-maligcn Herausgeber und Redacteur der „Frei-heil" eine Subskription hin veranstaltet und den Betrag von 45 fl. erzweckt. Derselbe wurde allso« gleich seiner Bestimmung zugeführt und der Empfang, wie sich au« der Antwort an Herrn Tisch die Ueberzeugung verschafft werden kann, mit innigsten Dank von der Gattin de« genannten Schriftsteller« bestätiget, da letzlerer nicht mehr in der Lage ist. selbst einen Brief zu schreiben. Der dermalig' Aufenthalt Zimmermann» ist da« Kloster Seeon bei Endorf in Oittbaiern. (Der Äteiermärkische Kunstverein in Graz) gibt diese« VcreinSjahr a!« Prämicnbild ent«cd«r den gelungenen Farben-druck: „Zur Parade" nach dem humorvollen Äc« müloe von van der B-nnc, oder nach beliebiger Wahl des Theilneh nerS, eine« von seinen früheren Prämicnbildcrn, wie z. B. den vorzüglichen Lichtdruck: „Tod Kaiser Josef« II." nach Eonräder, u. A.. au». — Aucy NichtMitglieder de« Vereine« können um je einen Anlheilschcin » fl. 3. — ein Prämienbils ohneweitere» beziehen und nehmen dann ebenfalls an der im J^ini stattfindenden, mit wcrthvolle» Original-Oelgemälde» und anderen Ku»stobjcclcn ausgestatteten Gcwinnst-Verlosung theil. Der Preis eine» Anteilscheine« von fl. 3. — ist daher, im Verhältniß zu dem Gebotene» so gering, daß die uncigeimützigen Bestrebungen diese« Vereine«, dcr rein nur Kunstinlcresse» zu fördern trachtet, sofort erkennilich werben und ist die Theilnahme aller kunstfrcundlichen Gesell schaftSkreife auf da« Libhaftcste zu wünschen. <.Dcr Äehrerverein in Cilli) hielt am 7. d. iH. seine drine diesjährige Monat»v«c« jammlung ab, an weicher sich 29 Mitglieder be-thciligten. Nach oer Verifizirung de« Protokoll« der vorigen Versammlung wurde die Mittheilung, daß d.m Vereine wieder 4 neue Mitglieder bet« traten, mit Befriedigung entgegengenommen, wo-rauf Hör l'opan oa« Referat üocr einen Ausflug mit dcn Schiller» der Oberstufe in die heiniatlichc Umgebung entwick-lle. Er theilte die mit Bcisall aufgenommene Lehrprobe in 3 Theile: Die Vorbereitung zum Ausflug, den AuSflug selbst und Besprechung de« Gesehenen und Ge-fundenen, empfahl hie\>ei besonder« die Anteiiunz der Jugend zur Anlegung von Pflanzen-, Jnsekten-und Mineraliensammlungen, d^« Karteiizcichnen und Herstellen von Reliefkarten, sowie auch schriftliche Darstellung se ien« der Schüler de« vor und während des Ausfl>igc« und nach demselben verarbeiteten Stoffes aus der Naturgeschichte, Naturlchrc, Erd- und HimmclSkunde K. Referent zeigte auch zwei von feinen Schülern recht nett angelegte Her ballen vor. Der Obmann sprach Herrn Lopan für den gediegenen Vortrag namen« der Versammlung den Dank au« und äußerte dcn Wunsch, et möge demnächst ein andere« Mitglied einen Ausflug mit den Schülern der Unterstufe besprechen. Die Pflege der HcimatSknndc in dem Vereine ist von großer Wichtigkeit, da die Literatur gerade dicsklicfss za wenig bietet. Au« der speciellen Methodik wurde diesmal „das Multi« pliziren der Decimalzat»«en" genommen, «n der praktischen Behandlung diese« Thema's bcthciligten sich die Herren Mitlanz, Bodisul und Kropej. Nachdem der Gegenstand nach allen Richtungen zur Zufriedenheit der Versammlung erschöpft und der Antrag dc» Herrn Blümel, „e« mögen die GesangSübungen vor jeder Versammlung d. i. von 19—11 Uhr Vormittag» gehalten werden," ange-nommen worden war, schloß der Vorsitzende die sehr animirte Versammlung. (Vergnügungsanzeige.) Die Volk«- fängergeseufchast dc« Herrn R. Martin, welche sich bereits du Gunst de« hiesigen Publikum« zu erwerben wußte, gibt Sonntag den 10. März im Hotel „Elefant" ihre Abschicd»>Vorstellung. (Tüffer.) Der Spar« und Vorschuß-Cassa« Verein in Markt Tiiffer hält am 17. März Nachmittag» im Vereinlokale eine Gcneralver« sammlung mit nachstehender Tagesordnung ab: 1. Rechenschaftsbericht für da» Jahr 1877, 2. Allfällige Anträge. ^Großer Brand.) Am L d. M. brach beim Bäckermeister Josef M ö s ch 1 in Kranich»« feld Feuer au», welche» dessen Wirtschaftsgebäude sammt Jahrnissen einäscherte; es wuroen hiebei auch die Wirlhschaft»gebäude de» Mathäu» Weiß, dann die Wohn« und Wirtschaftsgebäude der Grundbesitzer Josef Webe r, Josef F i n g u st, Sebastian M ö g l i 5 und Georg Gradisch « nig ein Raub der Flammen. Der Gesammt« schade beträgt bei 10.000 fl. Da« Feuer dürfte gelegt worden sein. Verzeichnis der im Monate Februar in Cilli getauften Kinder. Ogrizel Augustine! Küster Maria; Podbregar Johanna Kru^i': Alexander Johann; Dobooi-ek Konrad: Regar Helena, Jrbar Gabriele! öu^ek Josefa; Weber Maria: Ledenik Josef: B obisut Ottokar Georg! Kiemen Angela; P«hani DSkar Ludwig: Jo^t Franz; Kolar Joses; Spohn Maihilde Amalia: Novak Rudolf: Breznik Josef : Zaver«ek Joses: Woll Gustav Christian Leander ; Kati^nik FranjiSta Maria Verstorbene im Monate Februar in Cilli. Ko«ec Caspar, alt 1 Monat, an Schwäche; Wesier-maier Anna, L M-, Tuberkulose! RoSmann Adolf, 2 Jahre. Keuchhusten; Küster Maria, 7 Tage, Schwäche: Roje Andreas. 57 I.. Gehirnlähmung: Aplenc JranciS. la, 4 M . Dyfentherie: Malis Karl, I I.. Darmlalarrh: Kauit Bartlmä. «0 I , Altersschwäche: Ebrmann Lmilie, 04 I , Krebs: Lewinsly .Heinrich, 7 I, acuter HydrocephaluS: Dobovi»ek Konrad, IT.. Schwäche: Cssich Johaun, 50 I., Tuberkulose: Zupanc Ferdinand. 2 I., Fraisen; Cerov^et Carl. 2 I . Bronchial-Katarrh: Jeretiii Johann, 75 I.. Allelöfchwäche; Gor-el Georg. « I, Hirnhaul>Ci,>M!m»g! Breganl Anra. 75 I , Altersschwäche! Kru-ic Franz. 41 I., Tuberkulose! Berlanel Franz. 47. I . Tuberkulose: PalloS Anton, 24 I, Schuhwunde; Maleza Franz. 45 I., Lungenöden ; Preib Carl. 52 I , PeritonitiS; Breznik Joses, S I , Wassersucht! Mal Carl. 1 I., Keuchhusten! Lip nik Ursula. 7 I, Auszehrung; Gaj-ek Gertrud, 87 I.. Altersschwäche: Brezsnik Ursula, 42 I , Gedärm-krebs: Zinauer Ottilie. 4 I., Lungen-Entzündung. Schwurgericht. Neuerlich angeordnete Schwurgerichtoverhand« lungen: SamStag 16. März. Drodniö Ma« thias und Schöpfer Franz, Betrug. Montag 16. März. Hcrijet Franz, Raub. Landwirtschaft, Handel, Industrie. Steierm. Aienen;ucht-Vereins-Ätiare Eilli. W. Die am 27. Februar l. I. im Salon zum weißen Ochsen abgehaltene Versammlung muß der Verein zu dcn bestbesuchten feit seinem Be-stehen verzeichnen. Es ist daraus dcr Beweis zu ziehen, daß sich die Zahl der Bienenireaude in vSiUi bedeutend vermehrte, klebrigen« aber scheint es auch, daß da» interessante Programm wesentlich zu solch zahlreicher Betheiligung angeeifert hat. Wir gehen nun zum Detailbericht. Der Obmann Herr vr. I. N e ck e r in a n n eröffnete die Versammlung um 8'/« Uhr Abend« mit einer kernigen Ansprache, theilte das vom Aasschuß für die erste Hälfte de« heurigen Jahre« aufgestellte ThätigkeuS - Programm mit und wie« auch au' da« mit Crsolg gekrönte Wirken de« neuen Ausschüsse» hin. Eine der bedeutendste» Arbeiten dieses Jahre? ist die mit dieser Versammlung in Verbindung gebrachte Ausstellung von Er« Zeugnissen au« Honig und Wach», wodurch die Verwerthung der Bienenproducte au« gcuschcinlich dcmonstrirt und mit eben diesen Mit-teln bezweckt wird, daß der Bienenzucht auch im Untertan de jene Aufmerksamkeit geschenkt werde, welche dieser edle Zweig der Volk«-wirthschaft in ökonomischer und iudustricllcr Hinsicht verdient. Die besagte Ausstellung wurde schon vor der Eröffnung der Versammlung besichtiget und fand allgemeinen Beifall. Zur Ausstellung haben geschickt: Herr Andrea» Meloia, Wind.-Äraz. Honig in Waben (Fladen) und in Dunstgläscrn und Honigligure; Hochiv. Herr P. Leoniva« Kattenegger - «dmont, Honig-fpringerln, Nounenkrapferln und italienischen Leb-kuchen; Herr . ünther -Wind.'Äraz einen großen schönen Wachsstock (l0 fl.) und andere WachSer-zeugnisst; Herr Anton Reitter -Eilli, hübsche Wach«-stöcke und Wachskerzcn zu verschiedenen Formen k. und ein großes prachtvolleSWachSblumen-Bouquet. Herr Fanninger -Cilli, Lebkuchen und hübsch ver-zierte Wach»stöcke und Wachskerzen. Herr Petriüek-Cilli, Honiglorte, Krainer-Honigpotizcn und klei-nere» Honiggebäck. Herr Jgnaz Savukoschegg-Cilli, Honigpotizen, Lebkuchen und andere» Honiggebäck und Honig. Herr Makoutz - Cilli, Wachsfiguren in Sturzgläseru und Wrchspnppen; Der Berein eine Bienenwolmung und mehrere Äerüthe der Bienen« Zucht al» DecorationSobjecte. Der Bienenzuchtlehrer Herr M. K r e ß n i k hielt einen mit Beifall ausgenommenen Bortrag über die »»«gestellten Gegenstände und resp, über die mannigfache Verwendung und Verwerthung de» Wachse« und de« Honig«, zeigte da» Ausschleudern deS Honig» au» den Waben mittelst einer Hand-schleudermaschine und erklärte sich bereit, die Re« cepie zur Herstellung von verschiedenen Honigge-tränken und Honigbäckereien den Mitgliedern au»« zufolgen. Hierauf leitete der Herr Obmann die I u x-Visitation ein und übernahm der Schrift« führer die Stelle dc» Ausrufer«, bei welchem Ke« schüft« die übrigen AuSfchußmitglieter o»«halfen. Der Casfier Herr Schmidt nahm die einlaufenden Beträge i» Empfang und n»tirte sie. Wir con-statiren mit Vergnügen, daß eine Einnahme von -16 fl. öl kr. erzielt wurde, und somit die für diese Versammlung und Ausstellung gemachten Auslagen vollkommen gedeckt werden konnten. Nachdem der Herr Obmann seiner Freud« über die so zahlreiche Theilnahme an der Ver« sammlung und so rege Betheiligung an der Jux« Lijitation, sowie auch der Hoffnung Ausdruck gab, die durch diefe Ausstellung erregte Begeisterung für die Bienenzucht werde gewiß auch viele der anwesenden Gaste bcwcgcn. dem Vereine beizutreten, ergriff der Schriftführer Herr I. L. Weiß das Wort und beleuchtete treffend, daß die Bienenzucht die Unterschiede in der mensch« lichen Gesellschaft ausgleiche, da sie ja die Men-sehen ohne Rücksicht auf Alter, «land, Geschlecht und Bildung, so auch ohne Rücksicht auf Natio« »alität und Religion zu dem edlen Zwecke dcr Förderung des VolkSwohle» vereiniget. Redner brachte schließlich ein begeistertes Hoch aus auf alle Dicjcnigcn, dic die Bienenzucht lieb haben, fei es. daß sie dieselbe praktisch betreiben oder wiffenschastlich fördern, sei es, daß sie dieselbe al« Behörden unterstützen oder al« Dichter. Sänger oder Musickcr davon singen und componirev, >ei e», daß sie al» Frauen den Honig gern nehmen oder als Linder sich freuen, daß er so süß schmeckt, mit einem Worte ein Hoch auf alle Bienenfrennde. Nicht unerwähnt können wir laffen, daß die versammelten Herren und Damen, über die Au«-stellung und die gehaltenen Reden und Demon« strationen im hohen Maße befriediget, erst nach '/,l2 Uhr Nachl« auf da« Heimgehen zu denken begannen, uno so wurde denn auch dem drillen Programmvunkte „Zeitgemäßes Schwärmen mit Clavierfpiei" (die Herren Wefiak und Weiß spielten einige heitere Pieren aus) zur Zufriedenheit aller derer entsprochen, welche zum „Schwärmen" nicht da« Tanzen rechnen. (Wegen Ucbersüllung dc« Salon» eincstdcils und ander ntheil» wegen vor-gerückter Zeit hat auch der Ausschuß unterlassen, die Versammelten, worunter mehrere „junge Kö« niginncn" und zweifelsohne recht viele „schwärm-lustige Bien's» sich befanden, auf die Eröffnung des Tanze» speciell aufmerksam zu machen.) Schließlich heben wir noch hervor, daß die in entsprechender Form an den Wänden ange» brachten Sprüche zur Erheiterung auch ein gnt Theil beigetragen haben mochten. Indem dieselben von dcn deutschen Bienen» züchtern als Dekoration an den Bie» nenhüusern Anwendung finden dürsten, so wollen wir sie veröffentliche» und bringen sie gleich an dieser Stelle. Am Tage fliegt die Biene an» Und tommt deS Abends srüh nach Haus Würden'S die Imker*) auch so machen. Wie würden da die Frauen lachen! Gesählich ist'S den ®ien**) zu wecken. Tarnm Imker sei aus T«iner Hut! Doch der schrecklichste der Schrecken DaS ist und bleibt die saule Braut. Schwärmt ein Bien, gibt'S Freud' in der Kammer, Schwärmt der Imker, gibt's Katzenjammer. Mäßiges Schwärmen ist »voht gesund, Im Uebermaß bringt'S auf den Hund. Nur die dem Staat am treuesten dienen, DaS sind allein die bessern Bienen. *) Imker oder Bienenzüchter. **) Bien oder Bienenvolk. (Landwirthfchaftltche«) Durch die am 27. Februar d. I. in dcr 54. allg. Versammlung der k. k. stkierm. LandwirchschastSgrsellschift vor-zenommrnen ErgünzungSwahlen wurden aus Unter-steiermark drei Mitglieder in den «Zentral Ausschuß berufen und zwar die Herren Edler von Ratze»-berg au« Fichtenwald, ReichSritter von Berk» Vorsteher der Filiale Cilli und Edmund Graf Ättcw« aus Windisch-Feistritz. Wiener Frucht» und Mehltörs« »o« 9. März.) (Orig. > Tilg.) Man notitte per 100 Kilo gram»: Weizen Banaler von fl. 12 8?—13.10 Theiß von fl. 12.——18.15, Theiß schweren von fl. 12 40— 19 90, Elovaliicher von fl. 12.50—13.10. dto. Ichw. von fl. 11.S0—11L0. Marchfeldn von fl. —.--.--. Wala. chisch» von fl. —.---, Usance pro Frühjahr von fl. II.---11.10. Roggen Nyirer- und Pesterboden von fl. 8.60—8.80, Elovatischer von st. —8.50—8.75 Anderer ungarischer von fl. 8.45—8 55, Oesterreichischer von fl. 8.70—9.—. Ver ste Elovalische von fl. 1S.S0— 1I L0, Oberungarische von fl. S.S0—.0. SO, Oeftereichischer von fl. 9.S0—S.90, ^uttergerste von fl. 7.S0—8.— Mai» Banaler oder Theiß von fl. 8.30—8.40, Ober-ungarischer von fl. 8.20—.8.30, Cinquanlin von fl. 8.50 —8.70, aus Lieserimg pro Frühjahr von fl. .-- —. Hafer ungarischer Merkantil von fl. 7.05— 7.15, dto. gereulert von fl. 7.--7.10 Böhmische. oder Mährischer von fl. -. —, Usance pro Herbst von fl. 7 30—7.35. RepS Rübser Juli - August von st. 17.-17.50, Kohl Auguii-September von fl. 18-— —18.50. Hülsenfrüchte. Haidekorn von 8.-S.. Linsen von 15.—20.—. Erbsen von 9.-15.—. Bohnen von 11---12.—. Rüb » SI: Raffinirt prompt von 45.75—4«.—. Pro Jänner, April von —.-.— Pro November, December von--.--.—. S piri- tu»; Roher prompt von 31.7b—32.—. Jänner, April von —.—. —Mai, August von Weizenmehl per 100 Kilogramm: Nummero 0 von fl. 23.75—24.75, Nummero 1 von fl. 22.75—23.75 Nummero 2 von fl. 20.^5—21.7-, Nummero 3 von fl. 18.25—19.25. Roggenmehl pr. 100 Kilogramm Nummero 1 von fl. 16.--17.50, Nummero 2 von fl 13.—14.50 Kourse der Wiener Morse vom 9. März 1878. Goldrent«.......... Einheitliche Staatsschuld in Noten . , „in Silber 1860er Staat« Änlehcnslose . . . Bankaktien.......... Creditactien.......... London .......... , Silber ........... Rapoleond'or......... L f. Münzducaten....... 100 Reichsmark....... 74.90 63.25 67.30 111.75 802.— 234.25 118.70 104.75 9.477, 5.59 58.45 erzielt man mit unserem 87 Kleine Anzoignn. Jede In diem Rubrik eingeschaltete Annonca bis n 3 Zeilen Raum wird mit 15 kr. bereckaet. kaskfinfte weraen in der Expedition diese« Blattes bereitwilligst und anentgeltlich ertheilt Reparaturen von N&hmaaohlnen aller Sjsteme werden besten* und unter Garantie auagefOhrt. C. Wehrhan jr. Poatgaute 49. 127— ptlltff! billig!! Eiu offener Phaeton Uicht ge"-D baut, mit Oelachaen, ganz neu in verkaufen. Auskunft im H6tel „gold. 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