LMacherWMtlmg. Nr. y. Präniimcrntionspreis: Im Comptoir ganzj. ft. ll, H.Ubj. f!. 5>.5,l>. ffilr die ^ustcllunc; ins HcmS halbj.5>»lr. M>t dcrPost l,anzj.fl.i5, halbj. si. 7.5N. Dienstag, 9. Jänner Änsertionsgciiihl l'iö 1» Züilcn: 1mal«0lr., Lm.XN lr., .!m. l fl.; sollst pr.Zcil«: nu. s> lr., !im.«lr., 3m. w lr. u. s. w. Iiiscitionöstcmpcl jcdci«»!. 30 li. 186«. Ämllichm Theil. Sc. k. k. Apostolische Majestät haben mit Aller« höchster Enlschlicßnng vom 22. Dczcinbcr v. I. den ftrovisorischcu Lehrer der italienischen Sprache an der Thcrcsiauischcn Akademie Dr. Franz Eoglicvina zum außerordentlichen Professor der italienischen Sprache und Literatur an der Hochschule zn Innsbruck allerauä^ digst zn crncuucu geruht. , Der Illstizministcr hat cinc bei dem öaudesgerichte, in Viccnza erledigte Rathsstellc dem dortigen Raths-selrctär Anton Vcrtagnoui verliehen. Der Illstizministcr hat den KrciSgcrichtsrath in Feldkirch Joseph von 3t ö m e r zum Landcsgcrichtsrathe! bei dem Krcisgcrichtc in Bozcn ernannt nnd dic dadurch bei dem Krciüacrichtc iu Fcldtirch erledigt gewordene Krcisgcrichtörathsstcllc dem disponiblen KreiSgcrichts-rathe Joseph Jordan verliehen. Der Instizminisler hat den Staalöanwaltsstellucr-lrctcr bei dem Landcügcrichlc in Padna Dr. Michael Leicht nnd den Adjunkten desselben Gerichtshofes Alois Edlcu DcStrobcl zn Rathssetrctäreu bei dcm ^«»desgcrichtc in Viccnza ernannt. Der Justiznlinistcr hat die bei dcm küstcnländischcn Oberlandcsgerichtc erledigte Hilfsämtcrdircllorstellc den, dortigen Hilfsämteidircllionöadjlmktcn Antou Ban-m eistc r verliehen. Rlchtainllichel Thml. panische Zustimdl'. Laibach, ^». Iämirr. Die telegraphischen Nachrichten ilbcr das Pronnn- ziamcuto des Generals Prim in Spanien beschäftign die Aufmcrtsamlcit mehrerer Wiener Blältcr. Sie stim-nun darin iibelcin, daß dem Ausstände jedenfalls eine llroljcrc Nichtigfcit beigelegt werden müssc, als ihm die o M'cllcn Telcgrammc der dci, Tclcgrafthcndraht äugen« blictlich noch bchcrrschcndcn Madrider Rcgicrnng zuge« >>chcu wollen. Das Pronun^iainento General Prims, dcö militärischen Führers der Progressistc», enthüllt den Abgrund, au welchen cinc zwischen den Extremen der Neat, tion und dcs Liberalismus schwankende Neuerung das nnglücklichc Land getrieben hat. Seit dreist Jahren, sagt die ..Debatte" treffend, ist Spaniens Geschichte cinc fortgesetzte Rcchtsucrlctznng, ein in Permanenz erklärtes Pronunziamcnto. Icden Angeublick ist ciu unternch-mcndcr General bereit, sich an die Slcllc der Verfassung zu setzen. Dcr Erfolg ist das höchste Rtthtsprin-zip und auf ihm allein bcrnht Marschall O'Dounells Uieüicninn. Unter diesen Umständen laun sclbslvcrstünd-uai die untcr so vielen Kämpfm erwachsene Dynastie der ^ou.gn, Isabella sich „icht befcsligcn, und wenn auch dcr gegenwärtige Ausstand unterdrückt werden sollte so wird cr doch den Aodm zum Samen sür die i b c' rische Partei anfwnhlcn, wclchc nach cincr Vcrci. nignug Spaniens mit Portugal unter dcm Hause Ära» lM'za sttcbt. Fühlt sich dicsc Partei hinlänglich erstarkt, um d,c Zligcl zu ergreifen, so wird dcr Moment für e>ne Intervention dcs schon lange alle Verwickelungen Mlsmcrlsam beobachtenden napolconischen Frankreichs gc. lommen, und dic spanische Fragc wird danu c'nc europäische geworden scin. Jin gegenwärtigen Moment dinfte cs übrigens vo» Il,tcrc,sc sciu, cincu Rückblick auf die Vergangenheit des Gcncrals Prim zu werfen. Wir culuchmcu darüber dcr ,.Bor,tadt-Ztg." Folgcndcs: Prim, dcr sich, als gcmci-llcr Soldat iu die Armce gctrctcn, seine GencralscpaU' lettcu auf dcm Schlachtfeld«: geholt hat, ist dcr tapferste Qcgcu Spaniens; als die Karlislcnnnruhcu Spauicn erschüttcrtcn, kämpfte Prim für dic Sache Isabella's, l-!''r jetzigen Nöuigin, dcrcn Thron cr befestigen half. Prim gchörl zu dcu Progrcssislcn, zu dcr Fortschritts, pnrtci, zu deren radikalsten Mtglicdcru cr zählt. Von selucn politischen Gegucrn hat cr ftielfachc Anfcindun« 9en erlitten; zn ucrschicdcncu Malen wurde cr iu Un' lclsuchliugcu verwickelt uud vcrnrthcilt, abcr daun begnadigt. Die Gunst des Hofes wandte sich ihm immcr vun Ncurm wicder zu, so daß cr mehrfach wichtige -.lcmtcr bekleidete, in dcncu cr für heilsame Reformen Wirkte. Seine militärische Acgaduug hat cr in dcr spä> leren Zeit nicht hervortreten lassen köuuen; während deS kurzen Kricgcs von Marokko befehligte cr die Reserve-Division; im Jahre 1861 tommandirtc er dic nach Mexiko geschickten Truppen, wclchc bekanntlich bald nach Hanse zurückkchrtcn, um die Franzosen allein ihr Wert betreiben zn lassen. Dieser Mann nnn, jedenfalls eine der hervorragendste»' Persönlichkeiten dcr spanischen Nation, erhebt dic Fahnc der Empörung. Dcr Verdacht, daß Prim auf revolutionäre Katastrophen hinarbeite, ist schon öfter laut gcwordcu; als er sich vor einigen Monaten in Paris aufhielt, wurdc ihm befohlen, fich in Madrid zn stcllcn, um sich zu verantworten. Prim verschwand abcr uud kam crst wieder zum Vorschein, als cr Erlaubuiß erhielt, ohuc Bedingung iu scincr Heimat seinen Wohn« sitz aufzuschlagen. Oesterreich. 1'^ Wien, 7. Iäuncr. (Orig.'Korr.) Die hcnte aus Spanien hier ciugclroffencn Nachrichten, denen zn» folge die gcstcrn gemeldete Flucht dcs Generals Prim als cin einfacher Zug auf Tarancon erscheint, Avila den Ansstündischen sich anschloß nnd Madrid, welche« sich bisher allerdings ruhig verhielt, in Belagerungszustand erklärt werden mußte, dicsc Nachrichten scheinen auf dic Pariser Aörse sehr bcnnrnhigcnd gewirkt zn haben. Die natürliche Folge davon war, daß dic Kursc dieses Platzes hcute ctwa^ gedrückt hicr ciutrafcu. Wenn nichtsdestoweniger die Tendenz dcs hicsigcn PiiuatvcrkchrS in dcr Effctlensozictät nicht nur ciuc beharrlich bcsscrc, sondcru geradezu ciuc steigende war, so erklärt sich dies einfach aus dcm Oiuudc, wcil die hiesige Äöisc die vollloin mcnc Uclierzcngung hat, daß dcr Vcrwaltungsralh dcr Kreditanstalt bereits den Modus gefnudcn habc, nntcr welchem ciuc Vereinbarung mit dcr Finanzvcrwaltung zu Stande kommen nnd cinc nngcschlnälclle Auszal> luug dcs sistirtcn Kupons mit 10 ft. ermöglicht wcr-dcn dinfte. ' Ueber diesen Moduö sclbst zirlulirte heut,.' folgende Version : Der Tlicißlicchiialtienbcsitz dcr Hkrcdilanstalt soll nutcr dic Altiouärc derart vertheilt werdcu, daß auf jc eiuc Krcditatlic circa ^0 fl. Thcißbahnalticn cutfallen, somit das Betriebskapital dcr Kreditanstalt von 50 auf 49 Millioucn Gnldcn rcdnzirt wird. Dcnn, so soll dcr Verwallnugörath argumcnlircn, bci dcm gegenwärtigen Stande dcr Thcißbahnallicn nnd bci dcm Umstände, als jcdcr Aktionär dcr Kreditanstalt bcrcits gleichzeitiger Besitzer von Thcißbahnalticn ist, nnr daß cr seiucu An-theil in den Kassen dcr Austalt licgcu hat, crschciuc cs wcnig zwcifclhaft, daß für den wnllicheu Krcditallicn-bcsitzcr 40 fi. in Thcißbahnaklicn mindeslcns cincn sol» chcn Werth habcn, wic dcr glcichc Werth iu Kredit-Aktien ausgedrückt. Wic sehr man sich in hiesigen finanzicllcn Kreisen davon überzeugt hält, daß dicscr MoouS und scine Mo» tiuirnng von dcr Gcncialocrsammlnug dcr Krcditaltio-närc gebilligt werden würde, uud wie dann anf dicsc Billignng hin dic Staatsverwaltung in dic Anözahlung des Knponö mit 10 fi. willigen werde, geht daraus hervor, daß trotz der oben bctoutcu niederen Notirnugcu auö Paris dic Krcdilattlcn iin henligcu Privaluerlehrc uou 149 auf l51 sticgcn, u>n sich schließlich mit Bezug anf dic spanischen Nachrichtcn mit 15)0 zn halten. Es wnrdc in dicscn Älältcrn bcrcits gcmcldct, daß scit dcn letzten Tagcu dcö vergangenen Jahres hicr cin ^okaldlalt erscheint, welches „Wicucr Tagcblatl" heißt nud dcsscu Adonucmcntöprcis nur dcm Betrage für dcn! Zcilungsstempcl glcich kommt. Wahrscheinlich nm dic« jcs merkantile Räthsel cms dic einfachste Weise zn lösen, erzählt man nnn, daS „Wiener Tageblatt" sei nichts! weiter, als cinc Filialc dcs ^otal»Anzcigers dcr altcn „Prcssc." Daß Hcrr Hcinc, dcr Eigcnlhümcr dcs „Frcm^ dcnblattcs," um "dicscr Konkurrenz wcgcn sein Journals verkaufen wollc, hat cr sclb>l bereits, und wic ich glaube iu loyalster Weise, dcmcntirt. Lemberss. „EzaS" meldet- „Die hiesigen Admi<^ »istrativ- nnd Instizbchöldcn habcn zum Neujahr vom Wnistcriun, die Wcisung erhalten, sich dcr polnischen Sprache nicht nur in dcn amtlichen Ausfertigungen an dic Partcicn, sondern auch in dcu Ncfcratcn zu bedienen. Diese Verfügung erscheint dcm ,.E;as" außerordentlich wichtig, da sowohl dcr Geschäftsgang dadurch sehr bcschlcnnigt nud licrciufacht, als auch ciu bcdcn<. lcudcs Ersparniß erzielt wird. Wcuu dicscs NenjahrS« gcschcnk auch nicht allcn Vcaintcn willkommen scin werde, so habe doch das Land Ursache, sich darüber zu freuen. Pest, 4. Jänner. „P. Hirnök", welcher bekanntlich die altungarische Mnnizipalverwaltung verficht, verwirft von seinem Standpnnlt aus das Gcmcindcsystcm, wclchcs dic Portämpfcr der parlamentarischen zcntrali-sircndcn Ministcrialregierung an dic Stcllc dcs Komi-tatösystcms empfohlen. Das genannte Blatt rcsumirt scin Raisonncmcnt in Folgendem: „Nach dcm stnfcnwci^ sen Gang dcs Selfgovcrnmcnts herrscht dcr König, regiert dic Regierung, verwaltet das Komitat (dcr KrciS),,, uud verfügt die Gemeinde über Ordnung nnd häusliche Angelegenheiten. Wenn dic Regierung zugleich regiert, verwaltet und Polizeigewalt ausübt, so ist das gerade so, wic wcnn ein Gcncral znglcich dic Rolle eines Haupt' manns und vielleicht anch die cincs Tambours versieht. Wcnn das Komitat nicht cristirt, so fehlt daS Hanptrad der Selbstverwaltung und die Gemeinde wird vom gro« ßen Gewicht dcr Ministcrialgcwalt erdrückt. Aus dcm Allcn gcht klar hervor, daß das Gemcindcsystcm zwar in daS Zcntralisationssystem paßt, aber vom Gesichtspunkt der Selbstverwaltung ist es nugcfähr das, was die Elementarschule für die allgemeine Bilduug. Es ist gut, aber cS genügt allein nicht". — Ein Wiener Korrespondent deS „Idök Taunja" bringt eiuc Anzahl interessanter Notizen über die Partci-gluppirnngcn auf dem ungarischen Landtage. Im Zentrum werde Dcak stehen, dcm die Aufgabe zn-gcsallcn sei, die divcrgircndcn Meinungen zn vereinigen. Die beiden Flügel scheinen vorläufig je zwei getheilt sciu zn sollen. Die nnßcrstc Rechte werde für das Mu-nizipalsystcm, respektive für das dcn Verhältnissen angepaßte Sl)stem von 184? kämpfen. Dicscn gegenüber, stehe dic änßclsle Linke, dcrcn Führer noch nicht bestimmt sei. Dicsc Partei wollc von cincr Revision der 1848cr Gesetze nichts wissen, sondern dieselben möglichst unverändert beibehalten. Die innere Rechte werde nutcr Führnug cincs hervorragenden Magnaten für cinen Kompromiß zwischen dcr altcn und nencn Zeit ciustchcn. Dicfc Fraktion acbe dic Revision dcr 1848er Gcsctze zu, und zwar iuito ooroulltiuucmi. Die inucrc ^iukc sci ebenfalls nach Möglichkeit bestrebt, deu Verhältnissen Rechnung zu tragen, die Revision dcr 1848cr Gesetze wolle sie abcr nur i>0«t LowimtiunLin zugestehen. Ausland. Kiel, 4. Jänner. Die heutige, „ssiclcr Zeitung" vcröffcullicht ciucu Auszug dcS Budgets für Holstein. Nach demselben betragen die Einnahmen '.j,5i)2.00O Mark, die Ausgabcu ^,207.000 Mark. Von letzteren sind angesetzt: Für dic ^tatlhaltcrschaft 40.100 Mark, für dic Landesregierung 182.795 Mart, für die Ständc-versammlnng 90.000 Mark; für dcu dcnlschcn Bund 50.000 M.; für dic Acsatzungstrupftcn 2,401.000 M.; es verbleibt sonach ciu Ucbcrschnß von ?l85.000 Mark. Turin, 1. Jänner. Eharaktcristisch für dic poli« tische Silnatiou des Vandcs im Allgcmcincn nnd bcson-dcrs für nnscrc Finanzlage ist wohl folgcndc verbürgte Thatsache. Sic wisscu, daß der chrenwerthc Saracco, nebst ciucm Dlitzcnd anderer Polititcr zur Ucbernahmc dcs vcrwaislcn nnd allseitig gcflohcucu FiuanzportcfcuillcS ebenfalls aufgefordert worden war. Allgcmcin crwmtclc man uun, daß sich dcrsclbc dicscr Anfgabc nm so sicherer nntcrwcrfcn würde, als cr cinc reife palitischc Erfahrung hinter sich hat nnd gerade im Finanzfachi vicl SchätzcnswcrthcS geleistet hat. Dicscr Mann nun er-klärte ganz kurz, daß uur drastische, einschneidende nud nach allcu Seiten hin rücksichtslose Maßregeln dic gegenwärtigen Finanzen Italiens möglicherweise noch rcttcu löuntcn uud daß cr nur untcr dcr Bedingung das ihm angebotene Portefeuille mit ruhigcm Gewissen'annchmcu könnte, wenn dic königliche Ziuillistc nm cin Äcdcu-tcndcS rcdnzirt, wcnn im Heere nud in dcr Verwaltung weitgehende Ersparnisse thatsächlich nnd konscancnt eingeführt und wcuu dic Zinsen dcr 5"/<. Staatsanleihe ohne Wciicrcs auf 3 «/„ hcrabgcsctzt wcrdcn würden! Lamarmora nahm uatürlich dicsc Bedingungen, dic uur das verhüllte Geständnis; cincö gänzlichen BantcrottS gewesen wären, noch weniger an, als kurz vorher die Ihucu sigualisirtcu Bedingungen Lanza's, nnd wendete sich uuu au dcu Scuator Scialoja, dcr das Sclla'schc Fiuauzprojelt anch iu Wahrheit blindlings adoptirtc. Großes Aufsehen macht hicr auch dcr Umstand, daß dcr EpMinistcrpräsidcnt Baron Ricasoli, gegenwärtig jedenfalls dcr bcdcntcndstc uud korrekteste Staatsmann Italicus, uuu plötzlich nnd ganz im Geheimen nach. 3tt Rom gereist ist, was hier im Sinne cincs nencn Bcr-ständiguugsvcrsuchcs mit denl heiligen Stuhle aufgefaßt wird. Auch das Bedürfniß uach einer Äunnhcrnng au Oesterreich macht sich in nllcu Schichten mit jcdcm Tage fühlbarer. Mazziui, gegenwärtig der einzige czilirtc Italicner, licgt iu London lebensgefährlich erkrault darnieder uud hat mir noch dcu ciucu Wunfch, auf heimatlichem Boden zu stcrlicu. Sciuc Frcuudc uud Au-häugcr hier uud anderweitig siud auch iu diesem Sinuc für ihu thätig, alicr auf ciuc so ftlumptc uud leiden» schaftlichc Weise, daß die Sache selbst daruutcr uur lcidcn kaun. (Gen. Eorr.) Vtadrid. Die Dingc in Spanien licgin»cn sich immer mchr uud mchr zu trüben. Am 2. d. M. sagte die „Corrcspoudcnzia", die Regierung kenne die revolutionären Projekte uud Dicjeuigcu, von welchen sic gclci« tct werden. Man möge die ^angmulh dcr Regierung nicht als Schwäche betrachten, sondern als Beweis dcr Gewißheit, die sie hat, daß sie iu jedem Falle siegreich bleiben wird. Mittlerweile ist die Soldatcncmpörung iu Ocana und Aranjucz ausgcbrochm und General Prim sland an der Spitze. Nun fragt cs sich, warum ist die Regierung, dcr die Absichten dcr Revolutionäre dckaunt warcn, denselben nicht bei Zeiten cntgcgcngctrc' ten? Der kurze Aufenthalt des Königs Dom ^uiz nud seiner Gcmaliu ist übrigens auch nicht ganz harmlos vorübergegangen. Wie einem englischen Blatte gcmcl det wird, wurden sie, als sie mit dem König-Gcma! vom Bahnhofe iu den Palast fuhren, mit Hnlfchwcukcu uud dem Rufe: „Vivmi 1o« I<0)^ 1i>»m'lü intcrimistischein Nachfolger Sr. (ifzellenz dcö in den Ruhestand getretenen Präsidenten Freiherrn v. Czocrnia. übertragen. — Se. Exzellenz der Van ist am 3. d. M. mit dem Abcndtrain in Agram angelommcn. — Dcm Vernehmen nach sollen für das österreichisch-mexikanische Fr ciwillig enl o rp s mehrcie Aerzte (Doktoren der Medizin und Chirurgie) aufgenommen werden, und cssoll mit der Auswahl derselben dcr bekannte Augcnoperatcur Dr. Heßler betraut sein, weshalb sich hierauf Ncflcltirendc an denselben zu wenden hätten. — (5iner in neuester Zeit erflossenen (5rläutcrung^ des St cmpelgesetz es zufolge müssen allc wic immer geartcteu gedruckten Zirkulare, wenn selbe mittelst Post unter Kreuzband versendet wcrdeu, gestempelt sein. So wurden vor Kurzem Prämmlerations-Einladungen, Offerte, Preis-! Cuuranle u. dgl. beanständet und wegen Stempclgcbrecben die Strafamtöhandlungen eingeleitet. — Die Gemeinde Tcltsch in Mähren hat Sr. Exzellenz dem Herrn Ministerpräsidenten Grafen Velcrcdi das Ehreudürgerrccht verliehen. — Gegen die LandtagZwahl im Bezirke Königgräl;-Joscfsladt Iaromier haben 17 Frauen einen Rekurs eingebracht, weil man alle Frauen von der Wahl ausgeschlossen hatte. — Bei den deutschen Postanstallen, welche bisher nur Pränumerationen auf mindestens ein Quartal zuließen, werden vom 1. Jänner d. I. an auch cin- und zweimonatliche Zcitungsadonnemcnts angenommen, wodurch auch der Aezug ausländischer Zeitungen in Oesterreich erleichtert werden dürste. — Das vornehme Deutsch klingt oft sehr wunderbar. So sagte die „Kreuzzcituna." in ihrer letzten Nummer von einer hohen Dame wörtlich: „Sie ertheilte gestern Mittags ,12 Uhr dem Professor Menzel eine Sil;ung." — Wie aus M erito geschrieben wird, sind mehrere Ernennungen im diplomatischen Korps erfolgt. M. Jose Francisco Rus, Konsul in Bordeaux, wurde zum erslw Sekretär der Gesandtschaft in Pari^ , M. Manuel Pacheco Schiafino, Kämmerer, zum ersten Gesandtschastssekretär in Wien, M. Florcmio Delabanty in gleicher Eigenschaft für London ernannt, M. Angel Nunez, bisher in Wien, wurde zweiter Gesandtschaflssctretär iu London. — In Altona lebt ein Küpcrmeistcr, welcher vor einigen Tagen seinen 104. Geburtstag feierte. Derselbe erfreut sich noch immer einer außergewöhnlichen Rüstigkeit. l5r geht täglich noch zwei Stunden spazieren, liest ohne Brille, hat guten Appetit und scherzt sehr ost über Siebzig- und Achtzigjährige, die er unsere Iimgcus nennt. Jedenfalls ein seltenes Phänomen! — Dcr französische Botschafter Herzog v. Gramont, hat in den letzten Tagen im Auftrage feines Souveräns dem Kaiser Franz Josef einen Tagesbefehl des Marschalls Bazainc mitgetheilt, in welchem dcr französische Odcrtom-mandant dcr ausgezeichneten Brauour und dcm exemplarischen Verhalten de>> österreichischen Freiwilligen-Korps in den verschiedenen speziell erwähnten Treffen in Mexiko das vollste Lob ertheilt. fokales. An die Stelle des ausgetretenen Herrn Grafen Gustav Aurrsperg ist am verflossenen Samstag aus der Kurie , des Großgrundbesitzes Herr Ludwig Ritter v. G u t m anns-thal zum Abgeordneten des trainischen Landtages gewählt < worden. — Im Monate Dezember 18l'.5> wurden nachstehende lotalvolizeilicbe Amtshandlungen vom Stadtmagistrate gepflogen, uud zwar: 3 Arotbäckereirevisioncn, 5 Fleisch-nachwägungen, 2 Schlachtlokalitälrevisionen, 2 Fleischkon-fistationeu, 3 Konfiskationen von Waagen und Maßen: es wurden eine Passagestürung und eine Ucbetretung der Nein« lichtcitsvorschriftcn geahndet. — Von unserm vaterländischen Literate» Jakob Al e-3ovc, dessen Cpektakclstüct „Eicherl vulgo Dimes" im Vorjahre wiederholt das Schauspielhaus füllte, hat Direktor Calliano ein neues Theaterstück angenommen. Dasselbe betitelt sich „Die Franzosen in Stein," Schauspiel mit Gesang in drei Akten und sechs Bildern, und dürfte in einigen Wocheu hier zur Aufführung gelangen. — Die belletristifchc Monatschrift „Glasuil" des Herrn Anton Iane/,iö wird künftighin bei Blasnik in Laibach gedruckt und ist soeben das erste Heft erschienen. welches unter andern einen Aufsatz über die Uskoken in Kram enthält. — Das landwirlbschaftliche Blatt „Umni gospodar" in Görz hat zu erscheinen ausgehört. — Dcr bisher trockene Winter wurde mehrfach zu Vorbereitungen für die im nächsten Frühjahr zu beginnenden Bauten benützt. Unter andern wird auf dem Bauplatze für die Brauerei der Brüder KosIcr das nöthige Baumaterial vorbereitet. Dcr Flächeninhalt der qesammtcn Bauten, die Herr Treo leiten dürfte, wird beiläufig 1100 i?.uadratllaster umfassen und werden an 300 Arbeiter beschäftigt. Von den Gebäuden, die vi^-u-vis dem Schloß Lcopoldöruhe zur rechten Seite der Hauptstraße sich erheben werden, sind namhaft zu machen: Die Malztennc sammt Schüttböden und hinter diesen die Brauerei mit dem Dörrhaus, der Lager-und Eiskeller, das Mafchinenhaus und die Werkslätte, die Schmiede, Faßbinderci u. s. w. Gegenwärtig wird unter Aufsicht des genannten Baumeisters ein für die Brauerei bestimmter Brunnen gegraben, der eine Weite von 9 Schuh im Durchmesser haben wird. — Nach dem letzte» Konzerte wurden in dem Korridor des Nrdoutensaales eiue scideue Manlille uud eine Damen-manchctte gefunden^ auch von frühereu Konzertbesuchcn erliegen noch nachsteheude gefundene Gegenstände bri Herrn Alois Cantoni und lönncn daselbst abgeholt werden: eine wollene Echarv, cin Aattist- und ein lcincnes Taschentuch, ' zwei Hausthorfchlüsscl (davon einer Doppelschlüssel), eine Sckleife,-eine Haaprchnadcl und eine Lorgnette. — Das Programm für die am 11. Jänner stattfindende wissenschaftliche Versammlung de-3 Vereins dcr Aerzte in Kram umfaßt I. Prof. Dr. Valenta 1. über Amputation einer Vacu'nalportion mittelst Galvanokaustik, 2. Ex-zision eines Utcrmalpolipcn: N. Prim. Dr. Fux über einen neuen Verband vei lomplizirten Knochcndrüchen - III. Dr. Grcgorio über cin geheiltes Slleroma der Neugeborenen. — Vei der am 16. v. M. vorgenommenen Neuwahl wurden Johann Fatur für die Ortsgcmeindc Zagorje (Bez. Feislriz) und an Stelle des verstorbenen Vürgcrmcisters der < Ortsgemeinde Vcrdov (desselben Bezirkes) Iofef Verne als Gemeindevorsteher gewählt. Aus der Nesidenz. Im Jänner. I). ll. Dic jüngste Vcrgaugcuhcit uuscrcS gcsclligcn Daseins erinnerte lebhaft au dcu cvituräifchcn Wuufch jcncr naiven ^andbcwohncrin, welche nichts fchnlichcr wünfchtc, al«: alle Tage Sonntag uud iu Mittc dcr Wochc einen sscicrlag. Ein gar fcltsamcs Ausschen in dicfer fast nnuuter« brocheucn Reihe von Sonn« und Feiertagen gab dcr dicejähri^c „Christabend" der gan;cn Stadt. Derselbe ficl bekanntlich an cincn Sonntag und in Folge dessen warcn dic mcistcn Lädcu und Vtagazinc geöffnet. Es herrschte nun cin wunderlicher Kontrast zwischen dcr Feicrtagostimmung, die gewissermaßen in der Luft lag, und dcm Leben uud Treiben des WcrltagcS, welches sich in allen Straßen und Gasfcn breit machte. Dcr Eindruck war ciu verwandter mit jenem, dcn dcr Fremde empfängt, wenn cr an cincin Sonntage die allcrchrist-lichstc Stadt itöln am Rhein betritt uud daselbst eben-falls die mcistcu Laden und Magazine geöffnet findet. Hs ist dies ein Eindruck, welcher für den Anhänger einer strengeren Sabbathfcier aus dem Westcu und Ostcn etwas geradezu Befremdendes hat. Der Sonntag des diesjährigen „Christabends" begann für Nien erst in ziemlich später Nachmittagsstundc. Bor Allcm fühlbar wird die Paufe im geselligen Leben während dcr stillen Wochc dtr Weihnacht am heiligen Tage. Es ist dicS dcr stillste Moment der stillen Wochc. Am St. StefauStage entfaltet sich da. gegen die Residenz wicdcr in ihrer vollen Pracht. Die Auffahrt zu dem solennen Gottesdienste in dcr laiscr« lichen Hofburg, so wic der Fuhlorso nach dcr „eleganten" ! Messe bei dcn Michaclcrn bedecken bcrcits am Vormit. ! tage dcn Stcfanöplal.', Graben und Kohlmarlt mit Allcm, was die Stadt an Name uud Stellung, au Reichthum nnd Ellcganz anfznwciscu hat. Gcgcn Mittag nl wird das Gcdrängc in dicscn Thcilen der <5tadt so groß, daß cs nur möglich ist, Schrill vor Schritt vor. zubringen. Dabei bcwcgcn sich durch dicsc glänzende Mcnge wie in cincm Aufzugc dic prächtigen Staats larosscn dcr vom Hofe Hcimlchrendcu, gezogen uou dcn stolzcstcu Thicrcu spauischir Race uud gelcutt und um. geben von einer von Hold, Silber und Scharlach strotzen-den Dienerschaft, welche in dic Viurccu aller Nationen und Zcitcn gcklcidct ist. Äcsonderö war tS in dicsem Iahrc dic cbcn fo reiche alö llcidsamc Tracht der uuga-rifchcn Maguatcu uud die nicht minder glänzende Er» scheinuug der voluischcu Kavaliere, welche dcr feierlichen Anffahrt am St. StcfanStagc cin feit Jahren entbehrtes Lustrc gab. Die langsame Bcwcauug dicscS prächtiacu ZugcS begünstiget daS Stndiuiu dcr meist historischen Physiognomien nnd Kostüme in der glücklichsten Weise. Der St. StefanStag hat abcr auch dic dcfondcrc Mission, die Konzcrtsaisou dcS Advente« zu schließen. Einc elegante Wagenburg, welche sich um die Mittags-stunde an der kais. Oper und an dcm Karlthcater grup-ftirte, verkündete jedem Voriibergehendcn, daß „Ganz Wien" eben im Begriffe sei, ans die Dauer des Kar-nevals von dcn Freuden nnd Leiden des Konzertsaalcs Abschied zu nehmen. Dort warcn eS die Philharmo-nilcr, hier der Iournalistenverein „Cvncordia," welche diesen Abschied vermittelten. Dic „Concordia".Aladcmie lieferte ganz ilbcrflüsfigcrweise auch in diesem Jahre wicdcr zum so und so viclten Male den Beweis, daß die Journalisten zwar recht braue Leute, aber herzlich schlechte Alabemie-Arrangeurc seien. Was würden dicsc Herren dazu gesagt haben, wenn eS Herrn Ullmann, uud höchstens Hcrr Ullmaun kounlc sich dies zu Schulden kommen lassen, waa würden dicsc Hcrrcn dazn gesagt habcn, wcnn eS Herrn Ullmann eingefallen wäre, Frl. Woltcr aufzufordcru, dcn groheu Monolog aus „Sappho," auS GrillparzcrS „Sappho," seiucm Pnblikum gewisser« maßen als dramatisches Aspik im Kostüme vorzutragen. Was würden diese Hcrrcn dazu gesagt habcn, wcnn es irgend einer Bühncnleilnng eingefallen wärc, das von Fräulcin Boguar gesprochene Solo-Lustspiel „Guten Abcud" auch nur als Lückenbüßer in die Scene zu setzen. ES soll diescö Solo < Vustsuicl, das sich dem bekannten: „il'omm hcr" und ähnlichen würdig oder vielmehr nnwürdig anreiht, ciu ErstlingSprodutt von Frau Birch-Hillcr dcr einzigen Tochter von Fran Birch« Pfeiffer, herrühren. Nun, diesc dramatische I^iinula, V(!i'i8, läßt eben lcincn allzurcichcn Bühnenfrühling ahncn. Scltsam gcnng abcr bleibt cS immerhin, daß gerade in dcr Akademie dcr Iourualistcu das gesprochene Wort so wenig glücklich vcrtrctcu zu scin pstcgt. Dcn musikalischen Theil des Programmes hatte die Ullmann'sche Gesellschaft mit dcr Klauicrspiclcrin Kollar, cincr cm- » gchcudcn Klara Willk, und dcm Violinvirtnofen Lotto, « cincm Paganini dcr Zukuuft, im Bunde übernommen. Es gereicht dcm Geschmack der Wiener gewiß zur Ehre daß Roger, dicfe tönende Ruine, mit seinem Solda-tcnliedc aus dcr „weißen Frau" ilbcr dic Patti, dicscS llingcndc Phacnomen, dcn Sieg davon zu tragen vermochte. Eö beweist dies, daß man die Kunst, getragen vom Verständniß und Gefühl, denn doch noch immer höher schätzt, als dcn Natnralisinus ohne Seclc nnd Empfindung. Fräulein Patti fang in dieser Akademie zum Schlüsse die Wahnsiunsaric auS Lucia, wie dcr Zettel nicht allzu geschmackvoll besonders bemerkte: im Kostüme. Nun, wir haben es getragen, aber fragt uns nur nicht wie. 39 — Die Direktion der kraimschcn Sparkasse hat in ihrer gestrigen Atzung 23.250 fl. Darlehen an Äealitätcn-besilzer, zum grüßten Theile vom Lande, und auch in tlci-' ncren Beträgen von 100, 130 und 150 fl. bewilligt. 6s ist auch cnvähncnowcrth, daß die Sparkasse zur Unterstützung der darnicderliegcndcn Eisenindustrie gegen Faust-Pfand 45.000 fl. kcrgeliehen hat. ^- (Theater.) Die „schönen Weiber von Georgien" wurden gestern mit vielem Veifallc zum siebenten Male gegeben. Frl. Sänger wurde für ihre sehr befriedigende Leistung alu Ferosa durch wiederholten Hervorruf ausgezeichnet. Auch Frl. Nittinger sang ihre Partie wieder sehr hübsch. Das Publikum war sehr animirt und würdigte deu launigen Dialog und die musikalischen Schönheiten der schon so oft gehörten Operette vollkommen. Bericht iibcr die Eeucrawcrsamllilung dcs Vereins der Aerzte in Kram zu kmdach am 21. Dezember 18L5. Obmann: Landcsmcdiz'malrath Dr. von Andrioli. — Cchristf ü hrcr: Professor Dr. Valcnta. — Anwesend : 22 Mitglieder. Nachdem der Obmann die zahlreich Versammelten mit emigcn freundlichen Worten begrüßt hatte, schritt der Schriftführer zur Lesung de-5 lchtcn Sitzungsprototolls, nach dessen Genehmigung er die erfreuliche Mittheilung macht, daß dem Vereine die Herren Dr. v. Malfatti, k. t. Oberstabsarzt, und Dr. Haas, k. k. Äegimentsarzt, als Mitglieder bcigctre-ten sind. Nun erstattete der Schriftführer den Jahresbericht pro 1805, aus dem folgende Punkte erwähnenswert!) sind. Die Zahl der Mitglieder hat um 0 zugenommen, es beträgt somit die Anzahl derselben 55, von denen 30 in Laibach, die übrigen außer Laibach domiziliren: die Vibliotbct umsaht dermalen 101« Nummern, und verdankt die Vermehrung den löblichen Tiretlioncn dcc> hiesigen Zivilsvitals, der Salzburger Chirurgen- und der Laibachcr Oberrealschulc, dcu p- t. Herren Äaron de Fin, Dr. Ebeile, Engländer, Sa-massa, Dr. Valcnta. Wissenschaftliche Vorträge und Demonstrationen wurden Von 11 Vortragenden 21 an Zahl gehalten, und zwar: Medizinische Bibliographie Krams von Radic^ (1): medizinische itlimatologic: Dr.v. Vila?(1): lividemielogic: Dr. Gausl>.'r(1)i Physiologie: Dr. Hciuemaun (I): pathologi'che Anatomie: Zepudev (3): medizinische Pathologie und Therapie: Dr. Kouac (I): ckirnrgischc Pathologie und Therapie: Dr. Fur (3), Dr. Kouac (1), Sauvau (1); Geburtshilfe: Dr. Grcgoric (2), D.r. Valcnta (1); Gynäkologie: Dr. Valcnta (1): Derma-tologie: Dr. Fux (1), Dr. Valcnta (1): Otiatrik: Dr. .Novac(i): Dcntiatril: Engländer (1): gerichtliche Medizin: Dr. Gauster (1). ^ Mehrere der Vorträge wurden iu oxwlluo abgedruckt. — Fachzeitschriften hält der Verein 10. Das wichtigste Ercigniß des letzten Jahres war die definitive Begründung dcs pathologisch-anatomischen Museums. Mit warmen Worten hob der Vortragende die diesbezüglichen Verdienste des moralischen Urhebers Dr. Gauster hervor und erwähnt, daß der Verein sich durch Errichtung desselben cin moimwonwm uor« M'^miu^ erbaute. Der Verein hat durch diese Schöpfung abermals den Beweis geliefert, was vereinte Kräfte zu schaffen vermögen. Eine herzliche Erinnerung weihte er den in Mexiko befindlichen Kollegen, deren Venchmcn ein durchaus kolle- giales war uud deren Namen das Gcdenkbuch birgt, in welches sich nebst Andern auch die den Verein besuchenden Professoren Oppolzer uud (5. Vraun eingetragen baben. In dem verflossenen Jahre wurde der Verciu abermals durch eine Ansforderung der hohen Landesregierung behufs Abgabe eines Gutachtens geehrt: ferner wurde» durch das Ncdaktionsbureau der l. t. Gesellschaft der Aerzte in Wien Unterhandlungen angeknüpft behufs Gründung eines Zentralorgans sämmtlicher österreichischer ärztlicher Vereine. Als schönste Errungenschaft des Vereins betonte er die Harmonie zwischen Militär- und Ziuüärzten, da nahezu alle in Laibach ansässigen Militärkollcgen dem Vereine als Mitglieder angehören, und indem er den Wunsch aussprach, es möge aucb fcruers so bleiben, fchloß er mit einem „Vale" dem alten, „Prosit" dem neuen Vercinojahrc scine Rede." Der vom Herrn Vereinstassier Finz gelegte Rechenschaftsbericht ergab das erfreuliche Resultat eines Kassen-restcs von 52 fl. Das von ihm vorgetragene Prüliminare pro 1s(il) wurde augenommen. Vei der nun folgenden Wahl des Vereinsvorstandcs wurde, nachdcm der dermaligc Obmann Dr. v. Andrioli zum Bedauern der Versammelten eine Wiederwahl unbedingt ablehnte, Prof. Dr. Schiffer zum Obmann gewählt und zum Schriftführer und Kassier die bisherigen Funktionäre Dr. Valcnta und Fiuz M' ^d^mutiouom bestätigt. Nachdcm eine Abänderung des §. 9 der Statuten abgelehnt, wurde die vom Professor Valenta beantragte Aenderung des §. 6, dahin zielend, daß zu auswärtigen Mitgliedern andere verdienstvolle Aerzte des In- uud Auslandes ernannt werden dürfen, mit großer Stimmenmehr: heit angenommen. Zum Ehrenmitglicdc wurde einstimmig der Leibarzt Sr. k. k. Apostolischen Majestät Ministerialrath Dr. Lösch-ner erwählt. Äei der Vcstimmuug der zu haltenden Zeitschriften wurde nach Eliminirung einiger über Antrag der Primar-Acrztc Dr. KceZbacher und Dr. F u r beschlossen, Dam- > merows Zeitschrift für Irrenhciltnndc und Virchows Archiv zu halten. Zum Schlüsse der Sitzuug wurde Dr. Grcgoric Antrag, cin photographisches Album sämmtlicher Vereins-! Mitglieder anzulegen, ciustimmig angenommen. , ______-------------------------------------------------------------------------! DeulsclM Am'ijwllau. ! Nach Kundmachung des Schriftführeramtcs der siss»-! digcn Deputation vom 20. und vom 25. Dezember v. I.! (S. Teutsche Gcrichwzcitung Nr. 51 und 52 vom I. 1805)! ist der VII. Deutsche Iuristentag für dlc zweite Hälfte des August 1«00 nach München einberufen: die Bestimmung! der Sitzungstage wird später erfolgen. > Das zweite Heft des ersten Aandcs der Verhandlungen > deä VI. Iurislenlages wird in dicfem Monate, das dritte Heft im April d. I. und gleichzeitig mit diesem ein aUc bisherigen Arbeiten deo Teutschen Iuristenlageö umfassender Negisterband zur Verthcilung gelangen. < Die Veithciluug der Drucksachen und die Einziehung! der Jahresbeiträge pro I860 mit zwei Thalern oder drei Gulden zwanzig Kreuzer üsterr. Währung wird in der bis-^ her üblichen Weise stattfinden, nämlich in Wien mittelst be-> sondcrcr Voten und außer Wien mittelst Post. ! Wien, den 3. Jänner 180«. Vom Wiener Bureau des Deutschen Iuristentagcö: Dr. Theodor Kr ally. Neueste Nachrichten und Telegramme. Original - Telegramme. Wie», !>. Iäuucr. Die Kaiserin sagte gestern der ungarischen Deputation gnädigst ihre bevorstehende Ankunft mit dem Kaiser in Pest zu. Der n. ö. Landtag beschlost mit allen gegen sechs Stimmen die Vornahme der VZahl der Hteichöraths-'Al'geordneten. Die spanischen Insurgenten sollen sehr entmuthigt sein. Prag. 7. Jänner. (N. Fr. Pr.) Die Gcncralvcr-sammlung der patriotisch-ökonomischen Gesellschaft ernannte die Minister Vclcrcdi, Larisch, Wüllcrstorff und Komcrs zu Ehrenmitgliedern und beschloß fcrncr cine Dankadresse an Graf Larisch für das Branntweinsteuer-gcsctz vom Oktober. Dresden, 7. Jänner. Sc. Majestät der König ist gestern Abends zum Besuche Sciucr an einer Rippenfellentzündung bedenklich erkrankten Tochter, Herzogin Sophie in Baicrn, nach München abgereist. Brüssel, ll. Jänner. (N. Fr. Pr.) Der hiesigen Regierung sind wichtige Depeschen aus Madrid zugekommen. Das Gerücht, das; durch Lamarmora'S Einwirkung uud Vermittlung Frankreich« eine Annäherung an Ocslcrrrcich angebahnt wird, wird auch von anderer Seite bestätigt. — Ans Paris wird gcmcldct, das; dem gesetzgebenden Körper das Intcrpcllationsrecht gewährt werden soll uud daß der Kaiser in der Thronrede die Räumung Mexilo's bis uächstcn Frühling aukündigcn werde. Oesterreich, meldet cin Gerücht, wolle die holsteinischen Stände cinbcrnfcn, mit dem Rechte, fich frei ^ auszufprechcn. ! Bayonne, l,. Jänner. Aus Madrid wird von heute Mittags gcmcldct: General Prim befehligt 600 Insnrgcntcn und marschirt gegen Taraneon. Die WO Mann starke Garnison von Auila hat sich empört. Madrid ist ruhig. Es wurde der Bclagcrnngszustand «erkundigt. In Madrid sind viele Verhaftungen erfolgt. Telegraphische Wechselkurse vom K. Immer. sifter;. MrtalliqncS 62.55. — 5pcrz. National-AülelM. r. l. Dutatm Theater. Hcnlc Dirnötass den i>. I iinncr: Eine passende Partie. Charakterbild mit Gesang in ,l Nnfziigen von Findeistn. Mnsil von Ad. Mittler. Melelit-oslM'sche ^ealinchlun^ll ill LaMch. « U. Mg. 3^5,^ — 3.1 , O. schwach trübe 8. 2 „ N. !i24.4N — 2.1 O. schwach di'mn bewölkt 0.«o 10 „ Ab. 323.55 -- 2.« O. schwach ganz bcw. l Verantwortlicher Ncdaltcur: Ignaz v. Klei nin c> y r. Gehört der Vormittag des zweiten Feiertages Alt-Wien, der inneren Stadt, so gehört der Nachmittag des cllm, Reu. Wien, dem Ringe uon der kaiserlichen vofbnrg bis znm Etablissement der Gartc»l'augcscllsclMt. ^n c,ner dichtgedrängten Plomen^de veranstaltet dascllist ^... qv "s"' ?"'ucnwclt eine andere Art uon wandeln« dem WclhnaclMliazar. Mit einem Opfernutthe. wie er eben nnr zarten Fraucnscelcn eigen ist, entfalten hier dtt rcizciidcu Dienerinnen eine Fülle der fchwcrstcn Sammle, der reichsten Pelze nud der dichtesten Seiden» stoftc, dies alles in die letzten Formen der herrschenden Mode gebracht und mit einer hcitcrcu Sicgcsgcwißhcit der streugcn Juni ihrer Aiitkonlnrrculinnen cnlgcgcn-M'!>^"' ^"^ °^'^ ^"" lebensvollen und farbenreichen Nlldc dicfcs Fnßkorfo's am St. Stcvhanstage einen ganz besonderen Reiz verleiht, ist der sichtbare Abglanz dcs ^hriilliaumcs, welcher anf diesen sonst so profanen Elennntcn der Mode, drs Komforts und der Eleganz wlc verklärend rnht. Das Ganze ficht sich an, wie ln dic ^cffcntlichkcit getretene Wcihnachtöfrcudc. Schlicß-lM) grnppirt fich die ganze elegante Welt nm die Eis-ftachc des Stadtvartcö, auf welcher die Hoffnnng nn-icrcr Zniunft. männlichen n»d weiblichen Geschlechtes, M) dem tla,sischcn Vergnügen dcs Schlittschnhlaufcns Sang. und klanglos, wie uuscrc Aühncn das alte «^ >N' gcichlosicn, haben sie mich daS ncnc eröffnet. Das ade ik ^""' brachte bezeichnend gcnng mu Sylvestcr-und ^'"" Vlulttcu von Venedig ..Das Armband" bcwic's' NchcimmsMllc Aricf," welche ziemlich deutlich Glück. ^ ^^ ^ ""^ '"^ b"' Erfindungslraft nnd dem ^ ,t ^6 ^'"st l° überreichen Schriftstellers zu Ende " ." s. "lc das ..In der Heimat" der Frau Virch-4>cll", so erscheint auch daS „Armband" nnd der „gcyciinnibvollc Brief" von Rodcrich Venedig als eine Grcnzmarlc dcS Talentes, über die hinanS die Pietät nnscrc artistische Thcalcllcitiing im allseitigen Intezessc denn doch nicht führen sollte. Die kaiserliche Oper ist an diesem Jahresschlüsse mit einer Novität nicht hervorgetreten. Sie ist vollanf mit dem Einstndircn der „Afritanerin" von Meyerbeer beschäftiget. Wenn einige unfcrcr Theatcr'Moniteilrc die erste Alifführnng derselben bereits für die erste Hälfte dieses Monates in Anssicht stclltcn, so ist dieS wohl cilel Sanguiuismns. Es ist talim anzunehmen, das; die artistische Leitung dieser Bühne dicscö posthnmc Werk Mcycrbccis dem Karneval zum Opfer bringen werde. Da rast der See und will seine Opfer. Anch dülfle es sich fniun bestätigen, daß die „Afritancrin" berufen sein dürste, mit Rücksicht anf die AnsstattunaMslcn derselben die Acra der — er» höhten Eintrittspreise in die kaiserliche Oper zu mau» gurircn. Ein tief trauriges Ereignis; für das Drama im Allgcmciucu und die Tragödie im Besonderen war das am Bcginuc dieses Jahres erfolgte Hiufcheiden vou Meister Anschütz. Die innige Theilnahme an diesem schweren Vcrwstc, den die erste Bühne Deutschlands noch im endenden Jahre erlitt, welche hier in den weitesten itrciscn an den Tag gelegt wnrdc, bewies von Ncncm in rührender Weise, lvic das Interesse, welches hier alle Welt den Größen der Bühne entgegenbringt, weit über die Koulisscn hinansrcicht. Es war cin hüli-schcr. allseitig gewürdigter Zng von Hnmanität, daß die oberste Thcatcrlcitnng es sich nicht uchmcn ließ, dic iiostcn des Leichenbegängnisses für^dcn großen Künstler anS Eigenem zu tragen. Die Spannung aber, mit welcher man den demnächst erscheinenden Memoiren dcS geschiedenen Mcislcrs entgegensieht, dotmnentirt anf's Neue den Antheil, welchen der Wiener an seiner trefflichsten Bühne und den hervorragenden Größen derselben nimmt. Diese Memoiren, theils von dem Dahingeschiedenen eigenhändig anfgczcichiict, theils von dessen Sohne No-dcrich nach dessen Mitlheilnngcn niedergeschrieben, wer« den, selbst ganz abgesehen uon dem Namen Anschntz, cin sehr wcrthvollcr Beitrag zn der Geschichte dcs Hofburg" theaters fein. Unsere Vorstadtbnhncn haben den Jahreswechsel dies-mal uollständig ignorircn zn dürfen gcglanbt Selbst zu jenen von den Franzosen überkommenen Rcvncn haben sie sich hcncr nicht aufgeschwungen, in denen sie sonst ihren Habitus eine Art drcuncUischcs Stammblich boten, in dem cS den ersten Kräften gestattet war, ihre vorzüglichsten Fignren noch cin Mal einzutragen. Nun, es ist au diesen Bühnen-Kaleidoskopen weiter nichts, verloren. Bedeutungsvoll wäre nnr, wenn die Vertreter der Volksbühne endlich selbst zu der Elkenntnis; getommeu wärcu, daß sie iu der letzten Vergangenheit nichts geleistet, waS einer solchen Reproduktion werth gewesen wäre. Viel« leicht wäre diese Erkenntniß der erste Schritt zur Um< kehr, und diese thäte wahrlich noth. Leider ist vorläufig uou einer solchen Umlchr uoch wenig zn spüren. Daö Earlthcatcr fing daö ncnc Jahr nnmittclvar damit an, womit cö daö alte beschlossen, mit der ..alten Schachtel" uou Berg. DaS Theater an der Wien brachte eine neue Operette von Offcubach: „Eascollctto". „Eascollctto" machte zwar verdientes Fiasko, doch gefiel cin Lied und ciu Sextet im zweiten Akte. Und so wird denn dieses Lied und dieses Sextet sich anf dem Rcpcrloir erhalten. DaS Ioscfstädtcr Theater uutcr Direktion des Herrn Fürst ist in diesen Tagen cntschie« den zur geheizten Singspielhallc geworden nnd sieht schon jetzt seiner Tranölocirung iu cin luftigeres Dascm im Prater mit fast kraukhaftcr Sehnsucht entgegen.