Laibacher SCHULZEITUIfi. Organ des krain. Landes-Lehrervereins. — Glasilo kranjsk. učitelj sk. društva. am 10. an“! Monat,. - Teäaj TTIXX. 10. in 25. ^ga mes. Pränumerationspreise : FürLaibach: Ganzjähr. fl. 2‘60,halbjähr. fl.1*40. — MitderPost: Ganzjähr. fl. 2*80, halbjähr. fl.1*50. Velja: Za Ljubljano za celo leto 2 gl. 60kr., za pol leta 1 gl. 40kr. — Po pošti: Za celo loto 2 gl. 80kr., za pol leta 1 gl. 60kr. Expedition: Duchdruckerei Ig. v. Kleinmayr & Fed. Bamberg, Bahnbofgasse Nr. 15. Inserate werden billigst berechnet. Schriften und Werke zur Recension werden franco erbeten. Vereinsmitglieder erhalten das Blatt gratis. Was besonders heutigentags bei der Kindererziehung noth thut. Von A. Dergajic. Einer der Hauptmomente, den man bei det Erziehung der Kinder beute noch meist unberücksichtiget lässt, ist die Anleitung und Gewöhnung des Kindes zum praktischen Sinn und rechter Lebensklugheit. Alle Mängel, Schwachheiten und Fehler der Jugend werden später zum Glück sehr oft durch die Schläge des Schicksals gehoben. Hat nicht ein Unglück selbst den Leichtsinnigsten ernst Amd besonnen gemacht ? Hat nicht der Mangel oft scheinbar unverbesserliche Müssiggänger aus der Trägheit aufgeschreckt und an die Arbeit gefesselt? Hat nicht das Glück einer veredelten Umgehung manchen Sünderin wunderbarer Weise umgewandelt? Aber Eines am Menschen ist durch kein Schicksal zu heilen, es ist das unpraktische Wesen, welches das Kind in frühester Jugend angenommen und welches sich mit seinem Ich, seiner Persönlichkeit so fest verbunden hat, dass es durch Lehre und Mahnung und Sorge wohl etwas gemildert, aber nie überwunden werden kann. — Was versteht man denn eigentlich unter einem praktischen Menschen? Ohne Zweifel einen solchen, der sich mit seinem Kopfe und seinen Blicken in jeder Sache bald zu orientieren weiss, der jedes Ding am rechten Orte und in rechter Weise anzugreifen versteht, mit einem Worte: der denkend und zweckmässig sein Werk betreibt. Es entsteht nun die Frage, ob das leicht sein mag? Gewiss nicht, aber sehr viel können die Bildungs- und Erziehungsverhältnisse zur Entfaltung eines praktischen Sinnes im Kinde beitragen; den tiefsten Grund dazu muss aber die Familie, das Elternhaus legen. — Unpraktische Menschen sind oft sehr unglücklich. Als Lehrling muss sich der Ungewandte manchen scharfen Tadel gefallen lassen, aber als Erwachsener, der selbst ein Geschäft leiten soll, verwickelt er sich in grosse Fatalitäten, macht sich seinen Beruf schwer und bringt es bei aller Mühe und Emsigkeit doch zu keinem Ziele. Woher diese traurige Erscheinung, deren man im praktischen Leben an hunderten von Individuen der verschiedensten Professionen wahrzunehmen Gelegenheit hat? Einzig und allein daher, weil bei solchen Menschen weder das Elternhaus noch die Schule den Grund für den praktischen Sinn gelegt hat. Und was für ein Bewandtnis hat es mit dem praktischen Sinne unseres Landmannes? Die tägliche Erfahrung lehrt uns auf jedem Schritt und Tritt, wie wenig zweckmässig und gut durchdacht unsere bäuerlichen Landwirte den Ackerbau und überhaupt die Landwirtschaft betreiben, so dass es inkürze dazu kommen wird, dass unsere meisten Ackerwirte auf den Dorfschaften kaum noch ihren eigenen Bedarf an Ackerbauproducten werden producieren können. Es drängt sich nun jedem unwillkürlich die Frage auf: Wie und auf welche Art und Weise kann schon die Schule zur Entfaltung eines praktischen Sinnes im Kinde beitragen? — Zuerst muss die Schule auf alle Weise die Selbstthätigkeit der Kinder anregen. Das Kind muss so zeitig als möglich auf eigenen Beinen stehen lernen. Aber nächst der Selbstthätigkeit muss auch das Selbstdenken der Kinder angeregt werden. Der gesunde Denker arbeitet nicht nur besser als der Nichtdenker, er ist auch erfinderisch; er trifft Verbesserungen in tausend Dingen. Der Lehrer gründe ferner seinen Unterricht auf das Bedürfnis des Lebens. Der Unterricht muss aus dem Leben erwachsen und lebenskräftig sein, denn das Kind versteht nur das Leben, weil es an seinem warmen Herzen herangewachsen ist und wohl die Pulse desselben lebendig fühlt, die bewegenden Kräfte aber noch nicht erkennt. Der Lehrer muss seinen ganzen Unterricht auf den Einzelfall, auf das Concretum gründen, und zwar auf das Concretum, wie es leibt und lebt. Während die kindliche Denkkraft Allgemeinheiten nur mit unsäglicher Mühe sich anzueignen vermag, wird ihr hier etwas geboten, wornach jeder Geist sich sehnt, ein Materiale zur Bearbeitung, was eben wieder den B,eiz der Wirklichkeit, des Lebens hat. — Während der Schulzeit sollen die Kinder den richtigen Gebrauch der Sinne zu deren Schärfung machen lernen. Hierin wird sehr viel gefehlt. Man klagt so viel über Kurzsichtigkeit. Bei Leuten, welche die Studien durchmachten, ist sie zur Regel geworden, und daran sind die Schulzimmer bei 90 aus hundert solcher Beklagenswerter schuld. Die Schulzimmer sind häufig dunkel; niedere Doppelfenster nehmen das beste Licht weg. Das Auge kann die fernen Gegenstände schwer sehen und wendet sich dem Buche zu. Hier sieht man alle Kinder auffallend niedergebückt schreiben und mit der Nase auf dem Buche lesen. Von einer Hebung der Sinne des Geruches, des Gefühles und Gehörs ist keine Rede, und doch muss der Arbeiter alle Sinne zusammennehmen in seinem Geschäfte. Wie viele Kinder müssen aber auf einen Beruf, den sie lieben, verzichten, weil ihre stumpfen Sinne zu Handwerken mit feinen Arbeiten untauglich wurden. Ferner soll der Lehrer für die Entwickelung des Verstandes Sorge tragen, was nur in der Gesprächsform auf eine schnelle Art durchgeführt werden kann. Sokrates hat den Weg gebahnt. Man ahmt ihn nach; aber leider kommt man mit dem Massenangriff hier nicht zum Ziele. Die Naturgabe, welche dem Erzieher bei der Entwickelung des Verstandes entgegenkommt, ist die Neugierde der Kinder, und jedes gebotene Neue weckt die Begierde nach mehrerem. So klettert der Verstand selbst zu seiner Ausbildung empor. Das wurde in den Schulen lange verkannt. In der Art, wie man eine Masse von 80 Schülern lesen und rechnen lehrte, so wie in der Folter, unverstandene Sprüche auswendig zu lernen, lag eine völlige Lähmung des Verstandes. Sitzen in einer Landschule nicht oft alle Jahrgänge beisammen, und sitzen darunter nicht manche ein Jahr, ehe der Lehrer ihnen seine Aufmerksamkeit zuwrendet? Das Kind darf nicht denken, was es will; es muss drei und vier Stunden die weiter vorgeschrittenen Schüler Gegenstände abhandeln hören, die es nicht fasst, und denkt anfangs nichts Klares, es denkt bald gar nichts. — Man frage die Lehrmeister der Handwerker über den Zustand vieler Kinder, die aus der Schule zu ihnen kommen. Die Schule darf ferner nicht vergessen, für die rechten und geordneten Kenntnisse bei dem Kinde zu sorgen. Vor allem vergesse der Lehrer am Lande nicht, dass in einer Landschule die künftigen Landwirte der Gemeinde sitzen. Der Lehrer hat 6 resp. 8 Jahre Zeit, um sie etwas Nützliches zu lehren. Er unterweise sie auch in den für den künftigen Landmann nothwendigsten Zweigen der Naturkunde. Er lehre sie Naturgeschichte, fange aber nicht mit Wallfischen, Elephanten, Kolibris, nicht mit Palmen, der Regia-Victoria und der Venus-Fliegenklappe an; davon führt der Schüler nichts in seine Scheune, jenes aber darf er nicht in seinen Stall bringen. Zuerst befreunde er die Kinder mit der treuen Mutter Natur. Der Lehrer führe die Kinder an schönen Frühlingsmorgen eine Stunde vor dem Ende des gewöhnlichen Unterrichtes hinaus in die freie Natur — in den Garten. Was kann der Lehrer hier nicht alles in die gespannten Geister der Kinder hinein reden! Er gibt jedem Kinde den Samen von einer Wirtschaftspflanze und einen Blumensamen; er nennt jedem seinen Namen und darf sich weiter nicht mehr kümmern, das Kind merkt ihn gewiss solange es lebt; es hofft, bis der Same keimt, sieht, wie er aufgeht, wie sich die Pflanze entwickelt, blüht, reift und Samen trägt. Es merkt aber nicht bloss an seinen Pflanzen, auch an allen der andern Kinder, mit denen es die seinen vergleicht u. s. w. Wie anregend, wie belehrend ist diese Stunde! Aber nächst der Natur muss das Leben der Menschen selbst eine Bildungsquelle für das Kind werden. Warum ist das Kind des Landmaunes so oft unpraktisch ? Es hat zu wenig gesehen, seine Welt ist zu eng; und wurde es vielleicht gar noch von seiner Umgebung abgesperrt, so ist es kein Wunder-, wenn es als Sonderling erscheint. So wurde ja Pestalozzi, der als Kind von seiner Mutter von der Welt zurückgehalten wurde, von andern Kindern verlacht, und ein kleiner Mangel an praktischem Sinn hat sich bei ihm, wenigstens im äussern Leben, auch später noch manchmal gezeigt. Wenn der Knabe namentlich das Treiben und Wesen der Welt nicht ordentlich sieht, so findet er sich später nicht hinein. Er muss sehen, wie der Arbeiter sich müht, wie der Tischler, der Schmied, der Schlosser, der Maurer baut, er muss überhaupt die Thaten der Grossen sehen, damit er sich an ihnen erbaue und sich für gleiche Thaten begeistere. Sehen muss die Jugend, wie der Bürger sich für das Wohl seiner Mitbürger müht, wie er sich übt im Helfen und Retten, wie er keine Anstrengung scheut, um Fortschritte zu erreichen in seinem nützlichen Handeln und Wirken. Wer als Kind vom Leben der Natur und der Menschen zurückgehalten wird, wer weder auf Reisen noch auf Spaziergängen einen Blick in ihr Treiben, in ihre Sitten, ihre Geschäfte, ihre Mühen und Werke gethan hat, der wird nicht nur in Gesellschaft sich als ein trauriger Nichtswisser ver-rathen, sondern auch zwischen mancherlei Klippen im praktischen Leben gerathen. Hierbei muss selbstverständlich vor der falschen Einführung ins Leben gewarnt werden, vor der Einführung in die Leidenschaften der Menschen, in üble Lebenskreise, in vergiftende Atmosphären. Was nun noch über die Erziehung zur Pünktlichkeit, Ordnungsliebe, Gewissenhaftigkeit, Emsigkeit und Ausdauer (gewiss sind dies wichtige und praktische Tugenden) zu sagen wäre, ist jedem Erzieher gläufig und die Mittel in dieser Hinsicht sind zu bekannt. — Die Erziehung fürs praktische Leben ist ein herrlicher Segen der Schule, aber nur dann, wenn der Grund dafür schon im Elternhause gelegt war. In diesem Falle macht er das Kind glücklicher, als ein Berg von Schätzen, welchen das Haus hinterlässt. Ein Segen, welcher sich oft nicht nur über eine Familie, sondern über das Vaterland und die Menschheit verbreitet. __________________ Wie soll der physikalische Unterricht in der Volksschule ertheilt werden? Wenn ich, auf meine schwachen Kräfte bauend, es versuche, zur richtigen Behandlung dieses an der Volksschule nicht zu unterschätzenden Gegenstandes einiges beizutragen, so bin ich dazu theils durch selbstgemachte Erfahrungen beim Unterrichte, theils aber dadurch veranlasst worden, weil dieser Gegenstand einer derjenigen ist, dem meiner Meinung nach in der Volksschule bis nun eine viel zu geringe Aufmerksamkeit geschenkt wurde. Wohl ist derselbe schon bei verschiedenen Lehrerconferenzen eingehenden Besprechungen unterzogen und die Wichtigkeit desselben an der Volksschule vielseitig-betont worden; wohl haben verschiedene pädagogische Blätter, die „Laibacher Schulzeitung“ selbst, darüber so manches geschrieben; allein man beschränkte sich dabei mehr oder weniger nur auf das rein Wissenschaftliche des Gegenstandes und hat die methodische Behandlung desselben, die Hauptsache, ganz ausseracht gelassen. — Darin liegt auch der Gruud, dass viele Lehrer, nicht wissend, wie sie den Gegenstand eigentlich zu behandeln haben, in der Regel denselben vernachlässigen und sagen: „Wie soll ich Physik lehren, fehlen mir ja doch alle Behelfe dazu, und die Anschaffung derselben ist zu kostspielig, als dass die Ortsschulkassen damit in Anspruch genommen werden könnten; es geht ja noch mit der Anschaffung sonstiger nothwendigerer Lehrmittel zu knapp!“ Wahr ist es, dass der Unterricht in der Physik in der Volksschule ohne Behelfe, ohne Apparate, mit denen die Naturerscheinungen willkürlich hervorgerufen und so den Kindern vor Augen geführt werden, ohne klare Anschauung der Naturerscheinungen ein eitel Ding wäre. Mehr, als bei irgend einem Gegenstände, soll gerade in der Physik darauf gehalten werden: „Das Kind muss sehen, und es muss abermals sehen, damit es begreife.“ Und was dem Kinde aus diesem Gebiete zur deutlichen Anschauung nicht vorgeführt werden kann, soll lieber bei Seite gelassen werden; denn verloren ist die Zeit, vergebens die Mühe, die sich der Lehrer gibt, dem Landkinde auf Rechnung seines (des Kindes) Verstandes physikalische Kenntnisse beibringen zu wollen.-— „Wozu nun dieser Unterricht,“ würde so mancher ganz erstaunt fragen, „wenn uns keine physikalischen Cabinete zugebote stehen?“ Allen solchen werde geantwortet: Blicket hinaus aus der Schulstube, und das reichhaltigste Cabinet, das Cabiuet der freien Natur, entfaltet sich vor euren Augen, und steht euch zur beliebigen Verfügung da. Erkläret den Kindern im Winter die Erscheinung der Schnee- und Eisbildung; erkläret ihnen im Frühjahre jene der Thau- und Reifbildung, im Sommer und Herbste jene des Blitzes und Donners, des Regens und Hagels; erkläret ihnen die Wirkungen der Wärme und des Lichtes; erkläret ihnen die vielfachen mechanischen Erscheinungen, die von den Kindern tagtäglich gesehen, ja beobachtet, aber leider nicht begriffen werden. Ja, in dem freien Cabinete der Natur gehen so vielfache, für unser Auge sichtbare Veränderungen täglich vor sich, dass über den Mangel an Anschauungsmitteln zum Zwecke des physikalischen Unterrichtes auch derjenige nicht Klage führen kann, der sich nur einen geringen Grad von Beobachtungsgabe zumuthet. Es muss aber immerhin zugegeben werden, dass äusserst viele Veränderungen in der Natur ihren gesetzlichen Weg durchmachen, ohne von den Menschen gesehen und beobachtet werden zu können. Die Erklärung solcher, in der Natur nicht sichtbarer Erscheinungen nun bietet dem Lehrer freilich grössere Schwierigkeiten; allein auch diese sind nicht unüberwindlich; denn durch Anschaffung ganz einfacher und äusserst billiger Mittel kann jeder Lehrer in den Stand gesetzt werden, auch der Erklärung solcher Erscheinungen in dem Masse Rechnung zu tragen, in dem es die Volksschule verlangt. 1. Magnetismus. Die Lehre vom Magnetismus ist gewiss eines derjenigen Kapitel der Physik, wofür uns die Natur die wenigsten Behelfe an die Hand gibt. Gar zu gern pflegt man dieses Kapitel zu den trockensten und langweiligsten zu zählen, „weil es dabei so wenig zu experimentieren gebe, oder man wenigstens keine geeigneten Mittel dazu habe.“ Nichts ist unrichtiger als das. Ich will es durch einen Lehrversuch zeigen, durch welch’ einfache 14!) und billige Mittel interessant und anregend und gewiss mit durchgreifendem Erfolge das Wesen des Magnetismus und die wichtigsten magnetischen Erscheinungen behandelt und erklärt werden können. a) Wesen des Magnetismus. Um das Wesen des Magnetismus ausgiebig genug zu erklären und den Kindern ganz begreiflich zu machen, benöthigt der Lehrer zwei für das Auge ganz gleiche Stahlstäbe, mit dem Unterschiede jedoch, dass der eine bereits künstlich magnetisiert ist, der andere aber nicht; ausserdem versorge er sich mit Eisenfeilspänen, die ins Papier eingewickelt werden. Damit trete der Lehrer vor die Kinder und beginne, die zwei ganz gleichen Stahlstäbe denselben zeigend: A. was ist das in meinen Händen? — („Das sind zwei Eisenstäbe“, wird das Kind sogleich antworten. — „Das sind zwei Stahlstäbe“, bessere der Lehrer aus und fahre fort.) Du B., wie sind die zwei Stahlstäbe beschaffen? (Die zwei Stahlstäbe sind viereckig und einander ganz gleich.) Eisenfeilspäne zeigend, fragt der Lehrer weiter: Nun N., was ist denn das? Die richtige Antwort erfolgt unzweifelhaft. Nun breitet der Lehrer die Eisenfeilspäne auf dem Papiere auseinander und wälzt einige male den magnetischen Stahlstab in denselben um und fragt, den Stahlstab wieder in die Hand nehmend und dem Schüler vorzeigend: Was bemerkst du jetzt am Stahlstabe, was früher nicht zu sehen war? (Eisenfeilspäne.) Was bemerkst du noch? (Ich bemerke noch, dass an den beiden Enden des Stabes die grösste Menge von Spänen sich angesammelt hat, gegen die Mitte zu aber immer geringere Mengen derselben und ganz in der Mitte gar keine vorhanden sind.) — Ohne sich noch in weitere Erörterungen über das Wesen des Magnetismus einzulassen, nehme der Lehrer auch den nichtmagnetischen Stahlstab, wälze ihn ebenfalls in den Eisenfeilspänen herum und, ihn nach einigem Herumwälzen erhebend, frage er: Du N., bemerkst du auch an diesem, dem frühem ganz gleichen Stahlstabe Eisenfeilspäne? (Nein!) Lehrer: Glaubet ihr Kinder nun, dass die beiden Stahlstäbe auch in Bezug auf ihre Eigenschaften ganz gleich sind? (Nein, sie sind es nicht; denn der eine zieht Eisenfeilspäne an sich und hält sie fest, während der andere das nicht thut.) Lehrer: Ihr alle sehet mithin, dass der eine Stahlstab die Eigenschaft besitzt, Eisenfeilspäne anzuziehen und sie nach der Anziehung festzuhalten, der andere aber nicht. Es muss daher offenbar dem ersten Stabe eine gewisse Kraft innewohnen, die diesen Zug und das Festhalten verursacht und den ersten Stab vor dem zweiten gewissenmassen auszeichnet. Was glaubet ihr nun, woher hat der erste Stab diese sonderbare Eigenschaft erhalten ? Vielleicht könnte man sie auch diesem zweiten Stabe auf irgend welche Art mittheilen?! — Alle schweigen, die Wissbegierde wird gesteigert und der Lehrer fährt nach einer Pause fort: Jawohl, auch diesem Stahlstabe kann man eine solche Eigenschaft mittheilen, und zwar so: (Der Lehrer bedient sich nun des einfachen Steiches, legt den gestrichenen Stahlstab in die Eisenfeilspäne, nimmt ihn nach einigem Umwälzen heraus und fragt: A. was bemerkst du an dem Stahlstabe? (An dem Stahlstabe bemerke ich nun dasselbe, was früher am ersten Stahlstabe zu sehen war.) Lehrer: Der Stablstab hat somit eine Eigenschaft, die er vor dem Streichen nicht besass; wodurch ist ihm nun diese Eigenschaft mitgetheilt worden? (Diese Eigenschaft ist ihm durch das Streichen mitgetheilt worden.) Lehrer: B. woher mag wohl der erste Stahlstab diese Eigenschaft erhalten haben? (B.: Gewiss auch auf dieselbe Art, wie der zweite.) Lehrer: Unzweifelhaft; allein wir müssen doch annehmen, dass man einmal in der freien Natur ein solches Mineral gefunden haben muss, an dem man diese Eigenschaft zuerst beobachtete, und mittelst desselben auch andern Körpern solche mittheilen konnte. So war es auch. Bei einer Stadt, Magnesia in Kleinasien, fand man vor alter Zeit ein Eisenerz, welches die von uns betrachtete Eigenschaft von Natur aus an sich hatte. Man nannte deshalb das Erz nach seinem Fundorte einen Magneten und dessen sonderbare Eigenschaft, gewisse, namentlich Eisenkörper, anzuziehen und sie festzuhalten, Magnetismus oder magnetische Kraft. — Nun ist es dem Lehrer eine Leichtigkeit, den Kindern die Begriffe der magnetischen Pole, der magnetischen Achse und jene der natürlichen und künstlichen Magnete beizubringen. b) Verhalten des Magnetes zum Kupfer und zu anderen Metallen. Um das ganz gleichgiltige Verhalten eines Magnetes zum Kupfer zu veranschaulichen, bedarf der Lehrer nur einer kleinen Menge Kupferfeilspäne. Er stelle mit ihnen denselben ersten Versuch wie mit Eisenfeilspänen an, er wälze nämlich den Magnet einige male in den Kupferfeilspänen um, nehme ihn sodann heraus und frage, ihn den Kindern zeigend: Du A., was bemerkst du am Magnete? (Ich bemerke am Magnete nichls — wird der Schüler sicher von selbst antworten.) Lehrer: Der Magnet hat somit keine Kupferfeilspäne an sich gezogen; du B., was können wir daraus schliessen? (Daraus können wir schliessen, dass der Magnet zum Kupfer keine Anziehungskraft besitzt.) Lehrer: Der Magnet äussert daher ein ganz gleichgiltiges Verhalten zum Kupfer, allein nicht bloss zum Kupfer, sondern auch zu den meisten übrigen Metallen. Blei, Silber, Gold kennet ihr gewiss alle; der Magnet, mit ihnen in Berührung gebracht, bleibt ganz wirkungslos.* In der ganzen Metallgruppe gibt es nur noch zwei seltene Metalle: Nickel und Kobalt, die vom Magnete auch angezogen werden. Nun sage mir N., welche Metalle werden vom Magnete angezogen und welche nicht? (Vom Magnete werden Eisen, Nickel und Kobalt angezogen, alle übrigen Metalle aber nicht.) Damit der Lehrer das verschiedene Verhalten des Magnetes zu verschiedenen Körpern, wie z. B. zum Eisen und Kupfer, recht interessant und lehrreich darthue, vermenge er vor den Augen der Schüler die Eisen- und Kupferfeilspäne mit einander und frage: Wer ist nun im stände, die Eisenfeilspäne von den Kupferfeilspänen zu trennen? — Wenn auf diese Frage keine Antwort erfolgt, so lasse der Lehrer die Schüler einige Zeit in spannender Erwartung, weil ein solches Vorgehen Aufmerksamkeit und Wissbegierde im hohen Grade steigert, löse aber dann die Aufgabe etwa folgendermassen selbst: „Keine menschliche Hand ist je im stände, diese so vermengten feinen Eisen- und Kupferfeilspäne von einander zu sondern; dieser Metallstab aber (den magnetischen Metallstab in die Hand nehmend) wird uns das Kunststück durch seine ihm innewohnende magnetische Kraft in einigen Secunden ausführen.“ Auf das hin lege der Lehrer den Magnet in das genannte Gemenge, wälze ihn herum, erhebe ihn und zeige den Schülern, dass sich daran nur Eisenfeilspäne angesammelt haben und nicht ein einziger Kupferfeilspan zu bemerken ist. — Ist die Trennung noch keine vollständige, so werden die zuerst angezogenen Eisenfeilspäne vom Magnete sorgfältig abgewischt und das Spiel so lange wiederholt, bis beim endlichen Herausnehmen des Magnetes an demselben gar keine Eisenfeilspäne mehr wahrzunehmen sind. Das beweist, dass die Trennung eine vollständige geworden ist, und die Schüler blicken mit Erstaunen die so getrennten Eisen und Kupferfeilspäne an. (Zur grossem Belebung des Unterrichtes kann man nun auch eine absichtlich auf den Boden geworfene und mit dem freien Auge nicht zu findende Nähnadel mit dem Magnete suchen.) Wie aber auch solche Versuche das Interesse der Schüler für den Gegenstand wecken mögen, darf sich dennoch der Lehrer nicht bloss damit schon begnügen, sondern er sei stets bestrebt, seine Aufmerksamkeit auch der praktischen Anwendung zu schenken. — Auf Grund des Vorausgegangenen nun unterliegt es gar keiner Schwierigkeit, den Kindern begreiflich zu machen, dass die Eigenschaft des Magnetes, Eisen anzuziehen, * Ein Kreuzer-, Silber-, mitunter selbst ein Goldstück dürfte wohl jedem Lehrer zugebote stehen, um die Wahrheit dessen durch einen Versuch zu veranschaulichen. dazu dienen kann, bei einem Metalle zu entscheiden, ob es Eisen sei oder nicht, und ob etwa ein Gegenstand aus Weissblech (verzinntem Eisenblech) oder aus reinem Zinn bestehe. Haftet der Magnet an einem Metall, so ist dieses Eisen oder es hat höchstens einen Ueberzug eines andern Metalles. Es werde ferner erwähnt, von welcher Wichtigkeit der Magnet selbst für die Heilkunde geworden ist. Man erinnere sich dabei nur an die die Menschheit überraschende, vor kurzem mit einem Magnete ausgeführte Augenoperation eines deutschen Arztes. Als nämlich einem Schmiedegesellen beim Eisenschmieden ein scharfer Eisensplitter in das Innere des Auges drang, war es nur möglich, denselben mittelst eines starken Magnetes herauszuziehen und so dem Verunglückten das Auge zu retten. P. Pšeničnik. 0 podučevanii na najnižji stopinji ljudske šole. Spisal J. L. C) O vedenji v šoli in zunaj šole. Kakor malo pedagogi in praktični učitelji to opravičujejo, da bi se uže v pervem šolskem tednu s pravim podukom v čitanji in pisanji začelo, ravno tako ne grč, da bi se že v pervem ali drugem šolskem tednu tako zvani nazorni nauk, n. pr. „šolsko orodje“, „pohištvo“, „deli izbe“, razkladati začelo. Naloga pervega razreda je največ, mladino nravno odgojevati. Zato naj učitelj posebno pervih 14 šolskih dni otroke navaja na lepo vedenje. Seveda mora to nadaljevati le naprej skozi celo leto in ves šolski čas, ali perva dva tedna naj porabi, da žive otročičke, katerih delo je bilo sedaj le igra, privadi na šolski red, in na to, kako se imajo šolarji zunaj šole obnašati. Vse to naj jim na tak način dopovd, da bodo otroci resnost naukov komaj zapazili, pa si jih vendar zapomnili. Vporablja naj kakošne čisto lehke, kratke povestice, ali pa naj pri priliki opazovanja kake nerednosti v to porabi, da jim uže v pervem šolskem tednu dopove: 1.) ob katerem času naj v šolo prihajajo, t. j. ne prezgodaj, ne prekasno; 2.) kakošni naj v šolo pridejo (čisti, umiti, odkriti); 3.) kako naj se obnašajo pred šolo; 4.) kaj morajo in česa ne smejo v šolo donašati; 5.) kako se morajo učenci med seboj obnašati; 6.) kako ne smejo jedstvenih ostankov na tla metati. Od naštetih naukov naj se jim vsaki dan le dva razložita. Boljše je, le malo zaukazati, ali to malo naj se na tanko izpeljuje in odločno terja. VIL I> nrg-i š o 1 s le i teden. A. Vaje z rokami in z očmi. Kot. Nekateri učitelji (n. pr. Saatzer v svojem nävodu „Das erste Schuljahr“) razlagajo na prav umeven način, kaj je „navpična“, kaj „vodoravna“ čerta in kaj je „kot“. Ali vsakoršno še tako lehko umevno razlaganje je pri teh pervencih pretežko in pre- mudivno. Učitelj naj samo narisa |__ in reče: To je kot. Naredite tudi vi tak kot, potem _____|, potem | , na to |. Vse to „risanje“ ima le ta namen, da se učenci gledati in posnemati vadijo, da si urijo oko, roko — in da nekaj delajo. Zato naj risajo še te le ostre kote: