Mutzen mid VeMlWw Freytag den 18. Iuny 182^. Nachricht Über eine Häcksel- ober Futter-Schneidmaschine, groß. tentheils aus Gußeisen gefertiget. Vem durch seine sinnreichen Ersindungen ökonomischer Maschinen rühmlichst bekannten Pasmore Sintinson zu Dankaster in England, verdanken wir eine Häckfel-oder Futter-Gchneidmaschme, größtentheils^aus Guß-Eisen gebaut, deren bedeutende Vortheile auch einige unserer allsgezeichnetsten, für alles Bessere hochem-pfängliche Oconomen Illyriens bereits kennen gelernet haben. Entsprungen auf englischem Boden, scheint diese nützliche Maschine zuerst in der Privat-Gußhütte zn Morgenräthe in Sachsen, sodann in der Elsenfabrik :u Blansko in Mähren, endlich aber in dem Eisen-, Schmelz-, Guß« und Hammerwerke zu Hof in Kram, in gleicher Vollkommenheit nachgeahmt und erzeugt worden zu seyn. Auf dieser Maschine kann nicht nur langes Stroh zu Häcksel von verschiedener Lange, sondern auch Wirr. stroh, Heu und Klee, allein oder in Vermengung geschnitten werden. Der abfallende Häcksel oder Schnitt-lmg ist viel schöner, gleichförmiger, reinlicher und gleichsam vom Staube gesäubert, gegen jenen auf den gewöhnlichen Strohbanken geschnittenen; auch ist eine besondere Weichheit und Reinigung von Knoten nicht zu verkennen. Ihre auffallende Solidität und Einfachheit, ihre leichte Beweglichkeit, und der kleine Naum, den dies« Maschine von ü Schuh Länge, 3 Schuh Breite und 6 Schuh Hohe einnimmt, macht sie besonders em«. pfehlungSwürdig. Alle bis jetzt bekannten Häcksel-Schneidmaschc-nen übertrifft sie in ihrer Leistung bey weitem, und man kann die Kraft-, Zeit- und Lohns'Ersparung sicher auf zwey Fünftel berechnen. Jeder Knecht oder Magd kann auf dieser Maschine schneiden, und durch eine höchst einfache Vorrichtung kann sie durch Wasser« kraft betrieben werden, daher sie sich für große, wie für kleine Landwirthschaften gleichartig empfiehlt. Eine weitere Nützlichkeit und Empfehlung zu ihrer allgemeineren Einführung darf Schreiber dieses um so weniger verschweigen, als unsere heimischen Oconomen d:e Erfahrung einhohlten, daß durch selbe ein Fünftel bis ein Viertel an Futter, bey der Hornvieh.Fütterung, in Ersparung gehet, und bey einer mittelmaßigen Meierey das Ankaufs-Capital sammt Interessen in einigen Monathen bezahlet werde. Im Fürstenhof zu Laibach befindet sich eine dieser Maschinen aufgestellt, wo sie von jedem Herm Gutsbesitzer oder Landwirth besichtiget, auch wohl Probeschneidungen gemacht werden können. Ihr Ankaufspreis loco Laibach sammt Tmdaüuge istgZ fi. C. M., am Eisenwerke zu Hof aber 90 fl., und haftet die Werks-Direction durch ein Monath für die im Gebrauch gebrochenen Theile, welche sie unenkgeldlich mit neuen auswechselt, infofern nicht muthwillige Beschädigungen an selber zu erkennen und nachzuweisen sind. Hof am 5o. April 1624. Ignaz v. Pantz, DirMor. " 93 - Topographie und Geschichte von Adelsberg. ' (Beschluß.) Was die örtlichen Facta und Fata des Marktes Adelsberg betrissr, so ist aus der Geschichte so viel bekannt, daß die mächtigen Grafen von Cilll in Steyer-mark, welche ihre Besitzungen außer anderen Provinzen auch in Krain, nahmentlich über die Stadt Laas ausdehnten, durch eine Reihe von ununterbrochenen Jahren im Besitze von AdelSberg waren. Hermann Graf o. Cilll hatte Adelsberg, welches er von den österreichischen zwey Herzogen Albrecht und Leopold im Jahre iZ72 überkam, ^ersatzweise inne. Die Grafen von Cilli waren durch Reichthum und Güterbesitz, durch Anhang vieler Truppen und Vasallen so mächtig und angesehen, daß sie mir den österreichischen Herzogen und Erzherzogen blutige Kriege führten und durch viele und viele Jahre sich grausam befehdeten. Unter der Negierung des Erzherzogs Friedrich, entspann sich zwischen diesem und den Grafen von Cilli eine Fehde, und er. sterer ließ seine Truppen, die größtentheils aus In» wohnern von Adelsberg und Istrien bestanden, gegen die Stadt Laas, welche, wie erwähnt, damahls die Grafen v. Cilli besaßen, aufmarschieren, in der Absicht, um Laas mit feindlicher Faust zu erobern ; allein der Feind war stärker, und es wurde das Truppencorps des Erzherzogs Friedrich geschlagen und die Adelbber-ger ergriffen mit den Istrianern die Flucht. Nachdem die Feindseligkeiten mit den Grafen von Cilli vorüber waren, erhob sich von Süden her ein Feind, und zwar die hochgebiethende, machtvolle Republik Vene^ big. Gegen Ende des fünfzehnten Seculums nach Christi Geburt brach zwischen ihr und dem Kaiser Maximilian ein Krieg aus, und Antonius Contarenus, einNobili aus Venedig, fiel mit bewaffneter Hand auf den Karst ein, eroberte mehrere Örter an der Poik, und drang hi? Adelsberg, das er einnahm. In den Jahren i55g, i56c> und i56ch kamen die Türken, welche mit Sengen und Brennen, Plündern und Morden ihre grau-. same Anwesenheit beurkundeten und die greuelvollen Verwüstungsmerkmahle der traurigen Erinnerung der Nachwelt hinterließen. Einmahl, sagt die Geschichte, sprengte ein Haufen bewaffneter Türken zu Pferde um die Mittagszeit in Adelsberg von der Südseite ein, wurden jedoch bald durch einen lebhaften Donner des vom Castell in den Markt abgefeuerten Geschützes ver-jagt. In der Zeitoeriode der türkischen Invasionen, welche fthr häufig und grausam waren, war anf den bedeutenderen Anhöhen im Lande Kram gegen dieTü^ key hin eine Art von Telegraphen errichtet, wodurch die Ankunft des Feindes im Lande durch Schüsse und Feuerflammen angedeutet wurde. Ein solcher telegraphischer Punct scheint auch Adelöberg gewesen und nnl dem Berge Schillertübor, der gegen Fiume zwey Stunden von Adelsberg entfernt liegt, in Verbindung ge' standen zu seyn. Diese Behauptung gewinnt die Wahrscheinlichkeit noch durch die Betrachtung, daß in der Epoche der türkischen Einfalle Hauptleute m Adels' berg domizilirten, welche mit ihrer militärischen Ten< denz auch den Civildienst verbanden. Im Iah« 1^65 residirt« in Aoelsberg ein sicherer Georg v.Tschernem« bel, im Jahre i5n Christoph Graf v. Frangepann und Bernhard Naunacher, im Jahre 1696 Inocenz Moskhan, alle vier Hauptleute zu Adelsberg. Graf v. Frangepann ist laut Zeugniß der Geschichte, im Jahre i5n vom Kaiser Maximilian bey einer großen Granzstreittgkeit am Karste zum Schiedsrichter erwählt, und a,c1 locuin coMentiuinL abgeordnet worden. Bernhard Raunacher mußte auf Befehl des Kaisers Maximilian, im nähmlichen Jahre i5n nach Christo, nach Gorz reisen, um vor dem dort versammelten Adel den Gegenstand einiger Freyheiten und Privilegien abzuhandeln. In Ansehung des frühern Besitzes der Ban» calherrschaft Adelsberg möge zur Wissenschaft dienen, daß, nach dem Berichte des Geschichtschreibers Lazius, selbe zuerst die Familie der Herren v. Adelsberg, nach ihnen die Herren v. Tschernembel, nach diesen das Ära« rium, hierauf die Fürsten v. Eggenberg, sodann die Fürsten von AuerSberg besaßen. Fürst Johann Weickhard v. Auersberg hat seine Besitzungen vermehrt und die Herrjchaft Adelsberg seinem ältesten Sohne Ferdinand übergeben, der zur Zeit dts Valvasors lebte. Von der Familie der Fürsten von Auersberge kam sie an den Herrn Oblack, nachher nobilitirten Freyherr« v. Wol-kensberg, von welchem daS höchste Äracium selbe er« kaufte. Adelsberg war jedoch nicht nur zur Zeit der tn» kischen Einfälle ein wichtiger Punct deS Landes, es ist -" 99 ^ aus den in der Grotte häufig ootfmdigen Petrefacten von Menschen und Thieren, aus den uralten Inschriften, welche man an den Sleimvcmdeii aufgezeichnet sindet, aus der Länge, Breite und Höhe der Grotte vielmehr zu schließen, daß der Ort schon zur Zeit der römischen Chri-sienverfolgungen, bey denHeereszügen der barbarl,chen Wölker über die sogenannte Römerstraße, bey den Ein. fallen der Ungarn, und den von den Römern bey Me-tulmn, Wipbach und Aquileja gelieferten Schlachten von den erschreckten und in die Flucht gejagten Menschen besucht und die Grotte qls Asyl vor den Feinden benutzt worden. Hlevon schweigt jedoch die Geschichte; allem das Alterthum wird mit Schillergerechtfertiget, welcher sagt: Könnte die Geschichte davon schwenden, Tausend Steine würden redend zeigen, Die man aus dem Echoosl der Erde gräbt. Ptchs. Aerztliche Notiz. Die bewahrten Erfahrungen berühmter echt practi> scher Ärzte von der heilsamen Wirkung der Waschungen, der minutenlang dauernden Bader, oder der Übergießungen mit kaltem oder lauwarmen Wasser sind schon früher im Illyrischen Blatte angeführt worden. Die Anerkennung der Wichtigkeit und des auffallenden Nutzens, ja selbst der schnellen Hülfe dieser Methode in mehreren hitzigen, besonders entzündlichen und Ausschlagssiebern, wie auch in einigen chronischen Krankheiten, ist nicht allein in der Chronik der österreichischen Literatur in den vaterländischen Blättern 94. Stück vom 24. November 1L19, sondern auch in anderen verschiedenen Journalen zu lesen. Diese kräftige, bisher fast durchaus unbekannt gebliebene Curart hat sich seit vier Jahren unter den HeilärzNn zum größten Vortheil in den schwersten Krankheiten, wo sie mil Umsicht, Verstand und richtigem Urtheile angewendet worden ist, verbreitet. Durch anhaltendes Studium, Zeitaufwand, Kosten und Herausgabe mehrerer Schriften, diesen Ge' genstand betreffend, dieselbe immer mehr in Aufnahme zu bringen, hat sich der Wiener k. k. Hof'Medicus, Dr. Fröhlich, alle Mühe gegeben, was auch die er-wohnte Chronik mit folgender Bemerkung anführt: «Dieses löbliche Unternehmen verdient um so mehr die Aufmerksamkeit der Ärzte, so wie auch der Behörden und der Bewohner Österreichs, als durch,diese einfache uno wirksame Methode, in allgemeine Ausübung ge« bracht, der Menschheit in Hinsicht der großen Abkürzung der Leiden und der sehr betrachtlichen Ersparn««; der Kosten in vorfallenden Krankheiten der wesenUichsrs Dienst geleistet werden kann." Nach weiteren unzähli« gen und unbezweifelcen Erfahrungen an Krankenbetten, hat die unter dem Vorsitze des geheimen Staatsrathes Hufeland zu Berlin besiehende Commission im Jahre 1621 an sämmtliche deutsche Ärzte eine Aufforderung zur Beantwortung einer von der Commission aufgestellten Preisfrage ergehen lassen, und d«n Preis von 5o Du-caten für die vorzüglichste Lösung der Preisfrage über die äußerliche Anwendung des kalten Wassers in hitzigeil Fiebern, ausgesetzt, der, bey ehrenvoller Erwähnung, nach dem Urtheile der Commission jener Schrift zugefallen ist, die sich am meisten durch lange gereifte E» fahrung auszeichnete, von welcher der schon um diesen Gegenstand so verdiente k. k. Hof-Medicus Fröhlich dev Verfasser ist. Mögen das Püdlicum, u»d vorzüg« lich die in solchen Krankheiten Hülfe Bedürfenden dieser wichtigen Methode, welche sich anhaltend wirksam, wohlthätig und nach zuverlässigen häufigen Beyspielen öftee schnell lebensrettend erwiesen hat, ihre ganze Aufmerksamkeit schenken, und selbe, wo sie von Heil« ärzten vorgeschlagen wird, mit vollem Vertrauen ull«„ temehmett lassen. Mäuse, die sich ihr Brot redlich verdienen. Das Maschinenwesen hat in England seit kurzer Zeit so außerordentliche Fortschritte gemacht, daß fast alle Fabriken nicht mehr durch Menschenhände, sondern durch andere physische Kräfte, als Wasser, Feuer, Luft und Dampf betrieben werden. Auch auö dem Thier-reiche werden die stärkeren Individuen, nähmlich Ochsen, Pferde :o. , als bewegende Hebel benützl. Ohne uns in Untersuchungen einzulassen, ob die Anwendung be. sagtet Kräfte, mit Beseitigung der Menschenhände, für einen bürgerlichen Scaatskörper wirklich ersprießliche Resultate hervorbringe (denn die ungeheure Bettler, Anzahl in England, und die kürzlich gelinderte Hun^ — 100 -«, gersnoth in Irland mag das Gegentheil genügend beweisen) / so wollen wir den ^eser nur auf ein? sinnreiche Erfindung aufmerksam machen, wodurch die Mäuse, diese schädlichen Hausthiere, zu nützlichen und brauchbaren Arbeitern umgeschaffen werden. Herr Hatton in Edinburgh machte einen Versuch, einige dieser kleinen Haus' diebe und Zerstörer von Kleidungen und Gerächschaf-ten / wis menschliche Verbrecher in einem engen eingerichteten Zuchthause zum Spinnen zu benutzen, und der Erfolg war so günstig, daß er nun ein großes Gebäude miethet, welches 100Fuß lang, 5a breit und La hoch, und geeignet ist, gegen 10,000 Mause-Garn-mühleil anzulegen. Eins Maus legt in dieser Mühle «lle Tage (selbst Sonn-und Feyertage nicht ausgenommen) eine Strecke von 12 Meilen ohne Anstrengung zurück, und bereitet mittelst einer künstlichen Vorrichtung alle Monathe 4 Pfund, in einem Jahre also 48 Pf. gehaspeltes Garn. Sämmtliche 10,000Mäuse demnach in einem Jahre 4800 Centner Garn. Rechnet man auf ein Pfund gesponnenes Garn 3o kr., so verdient eine Maus im Monathe 2, im Jahre 24 fl., sämmtliche 10,000 Mäuse also verdienen 240,000 si. Eine Maus bedarf für Futter, da sie täglich höchstens ein halbes Loth Brot verzehrt, im Jahr 1 fl., 10,00a Mäuse also 10,000 fi. Werden nun noch für Miethzins, Aufseher, Besoldung und Maschineii.Gera'thschaften 20,000 fl. abgezogen, so bleiben 210,000 fi. Gewinnst. — Auf diese Weise ist die durch Vertilgungsmittel aller Art verfolgte Hausmaus im Stande, der menschlichen Ge< sellschaft reichliche Vergütung des vieljährig zugefügten Schadens zu gewähren. Mancher Leser wird bey diesem Projecte auf die Fabel vom Milchtopfe hinweisen; diese müssen aber bedenken, das; noch ungewöhnlichere und schwierigere Pro-zecte zur Ausführung gekommen sind. G. Sauerwe in. Die vier Rebhühner. Zwey veichsstädtcsche Bürgermeister speisten mit ihren schöngsputzten Frauen zusammen im goldnen Schwan zu ****, ^lid luden einen Capuziner, der gerads d.^lbst eintraf, ;ü Gasse, um ihn zu necken. Sie ha.tt?n in der Stille nur vier Nebh ü h n e r be< stellt, und trxgen ihm auf, sie auszutheilen, ohneEinS zu zerschneiden; (das heißt, ohne selbsteines zu bekoill-men). Der Capuziner ließ sich nicht irre machen. Er steckte ein Nebhuhn an die Gabel und sagte: „De» Hen-Bm'germeister rechts, mit Dero Frau Gemahlinn u»d diesem Vogel, sind Drey." Nun ergriff er das Zweyte: „Der Herr Bürgermeister links, nebst Dero Ehehälfte und diesem Rebhuhne, sind auch Drey. Endlich schloß er, indem er die noch übrigen zwey Rebhühner mit der Gabel berührte: „Diese Z.vey und ich, sind ebenfalls Drey. So reicht es am besten. ______^ Fr. Haug< Die Wunderbeere ' Diese Beere wächst in dem Freystaate der Fantees in Afrika; sie ist sogroß wie eine Kirsche, und hat di« Eigenschaft, daß wenn man ein Stückchen genossen hat, der sauerste Saft, Weinessig, Citronensaft u.s. w. wi< süßer Wein darnach schmeckt. Es ist zu bewundern, daß die Engländer diese Beere noch nicht als Handelsartikel nach Europa gebracht haben; sie dürfte bey manchen Weinhändlern starken^Absatz finden. Zwey unfehlbare Mittel, die Wanzen zu todten und auf immer zu vertreiben. 1. Man nehme die auf Wiesen im Herbste hausig vorkommenden Blumen der Herbstzeitlose (caickicuin 2nwmnalc), zerquetsche solche in hinlänglicher Menge, drücke den Saft aus, und bestreiche damit alle von Wanzen berührten Holzstellen. Oder: 2. Man koch» spanischen Pfeffer (ca^icum annuum) in rotherSei» fensiederlauge und bestreiche damit dle Bett-, auch Wandstellen, wenn sich dort die Wanzen eingenistet haben, und gieße davon etwas in den Kalk, wenn man weißen läßt; es wird sich nie wieder eine Wanze sehen lassen. Gedruckt bey Ignaz Aloyö Hdlen von Kleinmayr.