EHWW WiWDW der Söhne des heiligsten Herzens Sefu Organ des Marten - Vereines für Afrika und des Theologen - Misfions - Verbandes Österreichs Erscheint inonatlich einmal und tostet jährlich mit Post 4 l< — 8 Mt. — 8 Lire Schriftteifung und Verwaltung: ITliftionshaus ITleiTendorf bei 6raz, Steiermark, Österreich, M Liebe Leser! Schriftleitung und Verwaltung des „Stern der Neger" befinden sich im Missionshaus Meffendorf bei Graz, Steiermark, Österreich. Geldsendungen mittels Postanweisung, Briefe und Zuschriften sind mit der obgenannten Adresse zu versehen: ebenso Besprechungsexemplare von Büchern und Zeitschriften. Unsere Missionäre haben ihre apostolische Tätigkeit wieder ausgenommen. Ein Trupp von neuen . Glaubensboten hat die Reise nach Afrika bereits angetreten. Andere werden bald folgen. Wer Hilst macker mit, Reisegeld und Ausrüstungskosten zu decken? Missionsfreunde! Talentierte Knaben sollen zu Missionspriestern herangebildet und die heimischen Missionsinstitute instand gesetzt werden, ihre hohen, heiligen Ausgaben auch unter den gegenwärtigen schwierigen Zeitverhältnissen zu erfüllen. Darum unterstützet freigebig das Missionswerk! Obwohl die.Papierpreise und Arbeitslöhne fortwährend steigen, haben wir bisher das Abonnement unserer Zeitschrift nicht erhöht, in der Hoffnung, daß viele Leser aus eigenem Antriebe einen größeren Betrag einsenden, damir wir den „Stern der Neger" in der gegenwärtigen Wirtschaftskrise erhalten und zweckmäßig ausgestalten können. Edle Missionsgönner und'Wohltäterinnen! Werbet für den „Stern der Sieger" bei Freunden und Bekannten! Das ist praktische Missionshilfe und ein Werk der Barmherzigkeit an den armen Heidenvölkern! Die Verbreitung von Missionszeitschriften gehört zum Apostolat der guten Presse, dem sich jeder glaubenseifrige Katholik gern widmen soll, um die Schundliteratur gottloser Menschen vom christlichen Volke und besonders von der Jugend möglichst fernzuhalten. Sendet die Adressen neugewonnener Abnehmer sogleich, in deutlicher Schrift, an das Missionshaus Meffendorf bei Graz Deutschösterreich. mm m derHeM. katholjscheMöswMMtöchnst der Söhne des heiligsten ßerzens Aelu (Organ des Ularien=Vereines für Afrika) und des theologen=IBinions=Verbandes Öherreichs Dienfvornehmlich der Unterstützung und Ausbreitung der Uliifionstäfigkeif der Söhne des heiligsten ßerzens 3eiu und sucht Verständnis und werktätige hiebe des Ulitiionswerkes in Wort und Schritt zu fördern. Das Arbeitsfeld dieser Missionäre ist der Sudan (Zentral-Afrika). Der „Stern der Reger" erscheint monatlich und wird vom Missionshaus Meiiendort bei 6raz, Steiermark (Deufichöiterreich), herausgegeben. Hbonnemenfspreis ganzjährig mit Poitzuiendung 4 K — 3 Mh. — 3 Mre. Der Heilige Vafer Pius X. has der Redaktion, den Hbonnenfen und Wohltätern den Hpoitoliicfien Segen erteilt. Für Wohltäter werden wöchentlich zwei heilige [Reifen gelesen. [Rit Empfehlung der hochwürdigiten Oberhirten von Brixen, Brünn, heiimeritz, hinz. Olmüb, Marburg, Crient, Erteil und Wien. sooft 9 und 1 0. September —Oktober 1920. XXIII. Jahrgang. Erste flMionsiahrf ins Heidenland nach dem Kriege, Von Bischof Franz Xaver Sey er, Apostolischer Vikar von Khartum, Wir sind Heute in der glücklichen Lage, zum ersten Male seit dem Jahre 1915, einen Bericht unseres hochwürdigsten Missionsbischofs veröffentlichen zu können. Seinen rastlosen Bemühungen gelang es, den Bestand unserer Mission im englischen Sudan zu retten. Zu Beginn dieses Jahres gestattete die Sudanregierung die Wiederaufnahme der Missionstätigkeit. An diese freudige Nachricht knüpfen ioir die herzliche Bitte, uns mit Gebet und Gaben eifrig zu unterstützen, damit das Bekehrungswerk in jenem Teile Afrikas neue Fortschritte machen kann und die Negervölker am Nil bald zur Erkenntnis und Liebe Jesu Christi, des Welterlösers, gelangen. Für den Jänner 1920 hatte ich den Besuch der Missionsstationen Lul und Tonga geplant. Auf meine diesbezügliche Eingabe an den Zivilsekretär, worin ich der bereits mündlich erteilten Zustimmung des Generalgouverneurs erwähnte, erfloß schon nach drei Tagen, am 9. Dezember 1919, der Bescheid, daß meiner Reise in Begleitung meines Sekretärs P. Klassert nichts im Wege stehe. Es war nach sechs Jahren das erstemal, daß deutschen Missionären wieder eine Reise außerhalb Khartum gestattet wurde. In Anbetracht der obschwebenden Fragen, von deren Lösung die Zukunft der Mission abhing, wollte ich nicht lange von der Hauptstadt abwesend sein und die Reise in der kürzesten Zeit beendigen. Dazu war erforderlich, daß ich im Laufe der zwei Wochen, welche das Post-schiff für die Fahrt von Tonga nach Redschaf und zurück gebrauchte, beide Missionen besuchen und mit demselben wieder nach Khartum zurückkehren konnte. Das war nur dann möglich, wenn in der Zwischenzeit eine Fahrtgelegenheit von Lul nach Tonga oder umgekehrt gefunden werden konnte. Ein einheimisches Boot hätte zu dieser Strecke mehrere Tage beansprucht, abgesehen von den Un- gewißheiten, denen eine solche Fahrt zu dieser Jahreszeit ausgesetzt war. Die Regierung kam mir bereitwillig zu Hilfe, indem sie den Provinzgouverneur drahtlich ersuchte, mir womöglich eine Dampfkraft zur Verfügung zu stellen. Die Antwort lautete bejahend, mit dem Beifügen, daß man mir in Malakal selbst das Erforderliche mitteilen werde. Mittags 6. Jänner 1920, dem Feste der heiligen drei Könige, verließ ich mit P. Klassert und meinem Diener Emanuel auf dem Nildampfer „Dal" Khartum. Nach sieben Jahren war dies die erste Reise in das Heidenland. Vor dem Kriege hatte ich ein Dutzendmal den Weißen Nil befahren, um auf seinen Zuflüssen und zu Lande in die Heidenländer einzudringen. Die gewaltige Wasserstraße mit ihren Sand- und Sumpfufern, ihren Schwärmen von Flußvögeln, ungezählten Krokodilen und Flußpferden bot mir nichts Neues. Ungewohnter kam mir die Reisegesellschaft vor. Sie bestand aus zehn Engländern, darunter acht Offizieren, einer Dame und dem Schiffsingenieur sowie einem ägyptischen Militärarzt in der ersten und drei englischen Soldaten, Fliegern, welche einen aufständischen Teil des Negerstammes der Dinka aus der Luft angreifen sollten, in der zweiten Klasse, abgesehen von zahlreichen farbigen Reisenden auf den zwei Schleppern. Die Mahlzeiten und der verfügbare beschränkte Raum auf dem Schiffe brachte uns in Verkehr mit den Engländern. Es waren sämtlich Herren von jener natürlichen Höflichkeit und Wohlerzogenheit, welche die Gebildeten ihrer Nation auszeichnen. Dazu gehört auch die kühle Zurückhaltung, die Unerfahrene oft als Ausfluß des Stolzes bezeichnen. Daß sie vielmehr ein Beweis guter Erziehung ist, zeigte so recht die Aufdringlichkeit des ägyptischen Militärarztes. Er bestürmte jeden, dem er nahekam, ohneweiters mit neugierigen Fragen. An den englischen Schiffskapitän hatte er gleich am ersten Morgen die Frage gerichtet: „Sind Sie Engländer?" — „Ja." — „Welches Land ist Ihnen das liebste, Frankreich, Italien, Spanien, Ägypten oder England?" — „England," antwortete gelassen der Brite. An mich machte sich der Ägypter mit der Frage heran: „Woher kommen Sie?" ■— „Von Khartum." — „Wohin reisen Sie?" — „Nach Lul und Tonga." — „Was tun Sie dort?" — „Ich besuche unsere dortigen Missionen." — „Welches ist der Zweck dieser Missionen?" — „Die Bekehrung der Heiden." ■— „Haben Sie schon viele bekehrt?" — „Wir können zufrieden sein." — „Welches ist Ihre Nationalität?" — „Ich bin ein Deutscher." — „Wie reisen Sie jetzt als Deutscher im Sudan herum?" — „Ich tue es mit Genehmigung der Regierung." — „Wie alt sind Sie?" Das Auftauchen eines Flußpferdes, das aller Aufmerksamkeit auf sich zog, brach das Gespräch ab und rettete mich vor weiterer Neugierde des Ägypters. Wie wohltuend stach von dieser Aufdringlichkeit mangelhafter Erziehung die Schweigsamkeit und Zugeknöpstheit der Engländer ab! Keiner derselben rempelte mich so mit Fragen an. Wir waren die ersten Deutschen, denen sie nach dem Kriege entgegentraten. In jenen Tagen wurde in Paris über die Unterzeichnung des endgültigen Friedensprotokolls verhandelt. Darüber berichteten die Reuter-Telegramme, die von den Poststationen aus das Schiff gebracht wurden. Sie wurden von den Reisenden der Reihe nach schweigend gelesen und in freundlicher Weise uns übergeben. Am Abend des 9. Jänner fuhren wir an den Steinhügeln von Dschebelein vorbei. Hier beginnt das Sumpfland und Mückenschwärme traten auf. Die Reutermeldungen, die am folgenden Tage von der Poststation Renk auf das Schiff gebracht wurden, besagten^ daß am Nachmittag in Paris das Friedensprotokoll von den Deutschen unterzeichnet werde. „Inhalten!" sagte ein Herr. Am 13. Jänner, früh, hielten wir bei unserer Missionsstation Lul. Die aufgehende Sonne beleuchtete mit ihren Erstlingsstrahlen die Ziegelmauern der Kirche und Missionsgebäude mit ihren Zinkdächern. Es war ein frommes, stilles Märchen im Glanze des afrikanischen Morgens. Missionäre und Negerchristen eilten die Steppe herab zum Flußufer. Unser Hauptgepäck wurde ausgeladen und P. Molo mit einem griechischen Maurer aufgenommen, um mit uns die Fahrt nach Tonga fortzusetzen. Die Zurückbleibenden trösteten sich mit der Hoffnung aus unsere baldige Rückkehr. Bald nach Mittag erreichten wir Malakal, den Hauptort der Provinz. Der Gouverneur war abwesend. An seiner Statt teilte mir sein Stellvertreter Munro mit, daß das vom See No kommende Schiff Kordofan benachrichtigt fei, mich in Tonga aufzunehmen und nach Lul zu bringen, andernfalls möge ich ihm drahten, worauf er mir eine andere Dampfkraft senden werde. Am folgenden Morgen, 14. Jänner, blieben wir den ganzen Tag bei einem Holzplatze im Flusse Zeraf liegen. Die Reuternachrichten meldeten unter andern die Unterzeichnung des Friedensprotokolls van seiten der Deutschen. Beim Tee beglückwünschte ich meinen britischen Nachbar und mich selbst, daß wir nun Freunde feien. „Wir waren es auch bisher," ent-gegnete höflich der Offizier, „nur mußten wir noch zurückhaltend fein." Er sprach mit mir eine volle Stunde lang in gutem Deutsch über Politik und erzählte, daß er zu Frankfurt a. M. am Gymnasium studiert habe. Er hatte die Deutschen in guter Erinnerung, aber der Krieg hatte ihn mit Argwohn und Furcht gegen Deutschland erfüllt. Der schrille Pfiff der Schiffsmaschine, der unsere Annäherung an Tonga meldete, unterbrach das Gespräch. Zu gleicher Zeit eilte der Dampfer „Kordofan" an uns vorbei, ohne in Tonga zu halten. Der Abschied von den Engländern war ein freundlicher, und zwei Herren versprachen, mich bei ihrer Rückkehr in Khartum zu besuchen. Wir stolper-ten sodann in stockfinsterer Nacht zur Mission hinaus, weckten den eingebornen Wächter aus seinem ersten Schlummer, öffneten beim Feuerschein eines angezündeten Strohbündels gewaltsam den verrammelten Eingang und suchten unter den Mückennetzen Schutz vor den Stichen der blutgierigen Moskitos. P. Klassert hatte das Mißgeschick, sein Mücken- netz mit dem Gepäck in Lul zurückgelassen zu haben, und verbrachte eine aufregende, qualvolle Nacht. Aber auch uns konnten die Mückennetze keinen ungestörten Schlaf sichern. Das häßliche Gekrächze der Krähen, das Girren der Haustauben, die nächtliche Un- ruhe sowie der widerliche Geruch Hunderter von Fledermäusen, welche von dem seit Jahren unbewohnten Hause Besitz ergriffen hatten, ließen es nicht zu. Wir erhoben uns frühzeitig, um nacheinander die heilige Messe zu lesen. Später ging ich zum Postamt, drahtete an Herrn Munro in Malakal und ersuchte ihn um eine Flußfahrtgelegenheit nach Lul. Schon nach zwei Stunden kam die Antwort, daß am folgenden Tage der „Culex" abfahren werde. DZZuerst lag mir am Herzen, die wenigen eingebornen Christen zu sehen, welche die deutschen Missionäre bei ihrer Abberufung vor nahezu vier Jahren zurückgelassen hatten. Infolge der empfindlichen Kälte erschienen sie erst gegen zehn Uhr. Es waren ihrer elf und ich kannte sie alle von früher. Unbeschreiblich war ihre Freude über unser plötzliches Erscheinen. Als wir ihnen erklärten, daß unser Besuch nur von kurzer Dauer sein könne, waren sie betrübt. Ich versprach ihnen, alles Mögliche zu tun, um von der Regierung die Erlaubnis der Rückkehr der Missionäre zu erwirken. Da sie aber in den letzten vier Jahren wiederholt einen Missionär kommen und gehen gesehen hatten, zweifelten sie an einer endgültigen Wiederbesetzung der Mission. Angelegentlich erkundigten sie sich um Aufenthalt und Befinden der Missionäre, Schillukkrieger mit Schild, Lanze und Leopardensell. 100 Stern der Neger Heft 9 und 10 die einst unter ihnen gewirkt hatten, besonders über P. Bernard Kohnen, P. Josef Angerer und Br. Kronsteiner, drei Österreicher, denen einst die traurige Aufgabe zugefallen war, die Mission zu schließen und in die Gefangenschaft zu wandern. Wir luden die Christen für den nächsten Morgen zur heiligen Messe und zum Empfang der heiligen Sakramente ein. Die verlassene Mission machte einen un-gemein wehmütigen Eindruck. Im östlichen Flügel des zweistöckigen Hauses waren in der letzten Regenzeit zwei übereinanderliegende Zimmer eingestürzt. Aus den stehengebliebenen Teilen der Wände mit ihren Heiligenbildern, Ziegel- und Holztrümmern gähnte Leere und Verwüstung. Die vielfach zertrümmerten Einrichtungsgegenstände, Bücher und Schriften lagen in buntem Durch- und Übereinander im Hausgange aufgehäuft. Soweit es die Zeit gestattete, legten wir das Bessere auf die Seite und ich nahm die wichtigeren Schriften mit mir nach Khartum. Da alle Lichteingänge verriegelt und vernagelt waren, starrten die übrigen Räume in Finsternis. Hunderte von Fledermäusen schwirrten und huschten umher und erfüllten mit ihrem üblen Geruch die Gebäude. In Küche und Speisezimmer fehlten Geschirre und Geräte. Der Wächter erzählte, daß ein diebischer Schlingel eine Öffnung im Drahtgeflecht gemacht habe, durch dasselbe eingestiegen sei, die Gegenstände entwendet habe, dafür von der Regierung bestraft und von seinem Vater in ein fernes Dorf verwiesen worden sei. Am besten erhalten war die Kirche. Da alle Kirchengeräte und -wüsche nach der Mission Lul verbracht worden waren, stand sie ganz leer, aber im Innern mit fingerdickem Staub belegt. Als ich die Sakristei betrat, entwischte aus einem Schrank eine mächtige Katze, die dort ihr Quartier genommen hatte. Wir ließen Kirche und Kapelle für den nächsten Tag reinigen. Der griechische Maurer gab mir seine Ansichten über die notwendigen Ausbesserungen von Haus und Kirche, die vor der Rückkehr der Missionäre in Angriff zu nehmen waren. Ein Blick von außen aus das leere Haus mit den verrammelten Fenstern und Türen, auf die verschlossene Kirche und Schule und den völlig vertrockneten Garten und die Totenstille, die um diese einst so belebten Räume herrschte, machten einen er- greifenden Eindruck. Es war die eiserne Hand des Krieges, welche die rührige Missionsarbeit erdrückt, Gebete und fromme Gesänge erstickt und Todesschweigen um die Mission gelegt hatte. Es fröstelte mich im Angesichte dieser Starre, und Wehmut umklammerte mein Herz. Diese peinvolle Stim-. mung ward erhöht, als der Postdiener eine an die Mission gerichtete Zeitung brachte. Es war die erste Nummer der Wochenausgabe der Kölnischen Volkszeitung mit dem neuen Titel „Deutsche Zukunft", die erste deutsche Zeitung, die ich seit August 1914 zu Gesicht bekommen. Da war zu lesen vom Rückzug der deutschen Truppen an der Westfront vom Mai 1918 bis zum Waffenstillstand, von der politischen Umwälzung, von der Abdankung und Flucht des Kaisers und der anderen Bundesfürsten, von der Ausrufung der Republik, vom Kampfe der Spartakisten in Preußen und den Scheußlichkeiten der Kommunisten in Bayern, von der Nationalversammlung in Weimar und ihren politischen Parteien bis zur Unterzeichnung des Friedensvertrages in Versailles. Es hieß da, daß Deutschland augenblicklich krank, schwer krank, krank am Herzen sei. An der Spitze des Blattes stand: „Gedruckt mit Erlaubnis der britischen militärischen Behörde." Mir war so weh im Herzen. Derselbe Kriegssturm, der die vor mir liegende Mission in Todesstarre versetzt, hatte mein deutsches Vaterland in unaussprechliches Ach und Weh versenkt! Der Anblick der gesperrten Mission und diese erste deutsche Schilderung des unermeßlichen Unglücks meines deutschen Volkes, beides zugleich, erschütterten mich bis in die tiefste Seele. Da war es mir ein erquickender Trost, als ich am nächsten Morgen die schwarzen Christen vor mir knien und andächtig die heilige Kommunion empfangen sah. Nach der Danksagung fand eine Stunde Katechismus statt. Es wurden die hauptsächlichsten Wahrheiten und Christenpflichten wieder aufgefrischt, die Art und Weise, sich durch eine aufrichtige Reue jederzeit in den Stand der Gnade zu versetzen, eingehend besprochen und die Beteiligung am sonntägigen Rosenkranz in der Kirche empfohlen. Da die armen Jünglinge bei 20° 0 Wärme heftig froren, erhielt jeder weißen Stoff zur Bedeckung des nackten Oberkörpers. Nichts kann diese Naturmenschen heben, veredeln und beglücken als das Christentum. Die Regierung hat Tonga zum Hafen des südlichen Kordofan mit den Nubabergen gemacht. Was hier die Schiffe landen, wird mit Kraftwagen nach dem Innern geschafft. Der ganze Handel und Verkehr liegt in den Händen der Araber. Ihre Niederlassungen bilden ein ausgedehntes Dorf mit Warenmarkt. Die Schillukneger halten sich abseits, hausen wie seit Jahrhunderten in ihren strohgedeckten Hütten, treiben Viehzucht und kargen Feldbau und verachten alles, was darüber hinausgeht. Zwar hatten sie in der arabischen Sprache der mohammedanischen Händler seit meiner letzten Anwesenheit einigen Fortschritt gemacht, verschmähten aber bisher den Islam mit seiner Beschneidung, die sie als einenGreuel verachten. Sicher erschwert das mohammedanische Wesen, das sich breitmacht, die christliche Missionstätigkeit. Es ist zu hoffen, daß dieses Volk wie seitJahrhunderten noch so lange der Religion der Halbheit widerstehen werde, bis die Lehre Christi, die ihr ernstes Wesen weit besser befriedigen kann, festen Fuß unter ihnen gefaßt haben wird. Es ist dringend, daß die Mission ehestens wieder eröffnet werde und ihre Tätigkeit auch int Innern aufnehme. Sie ist bereit dazu, die Entscheidung liegt aber bei der Regierung. Der versprochene „Culex", so genannt, weil er früher der tropischen Untersuchungsanstalt Khartums angehört und deren Forscher in die Gebiete der Stechmücken geführt hatte, war schon um Mitternacht angelangt, aber niemand hatte sein wiederholtes Signal vernommen. Ich erblickte ihn zufällig, als ich am Morgen Ausschau nach dem Flusse hielt. Rasch machten wir uns reisefertig, verrammelten die Mission neuerdings, übergaben sie mit einem Trinkgeld der Aufsicht des ein- gebornen treuen Wächters und eilten in Begleitung der Christen zum Ufer. Nochmals ermutigten wir dieselben zur Ausdauer bis zur Rückkehr ihrer Missionäre und nahmen herzlich Abschied. Als der kleine Dampfer abfuhr, blieben sie wie Ebenholzstämme stehen und schauten uns betrübt nach. ArmesHeidenvolk, Gott hört dein Seufzen der Sehnsucht und er wird es erhören und stillen. Schon während derBergfahrt hatte ein rauher, kalter Wind geherrscht. Nun blies er noch heftiger. Wir waren froh, als wir nach neunstündiger Fahrt gegen Abend Lul erreichten. Die Sonne verklärte mit ihren letzten Strahlen die Mission. Der Obere P. Maggio holte uns ab und geleitete uns den Dammweg hinan. Auf halbem Wege erwartete uns die männliche Christenschar. Wir schlossen uns ihrer Prozession au und zogen mit ihr auf dem sahnengeschmückten Wege zur Kirche, wo der Segen mit dem Hochwürdigsten Gute erteilt wurde. Der folgende Tag, 18. Jänner, war Sonntag. Es fand eine Pontifikalmesse statt, während welcher die schwarzen Christen gemein« Schillukmädchen mit flacher Stirntätowierung. sam den Rosenkranz beteten und im Anschluß daran die Lauretanische Litanei sangen, welche der Segen mit dem Allerheiligsten schloß. Am Missionshaus stellte der Obere alle erschienenen Christen einzeln vor. Die Freude über unser Wiedersehen war auf beiden Seiten eine herzliche. Alsdann besuchte ich die Missionsschwestern. Die folgende Woche sollte der Einsichtnahme in alle Verhältnisse der Mission gewidmet sein. Aber am Sonntag nachmittag befiel mich Fieber. Auch P. Klassert und der Diener waren nicht wohl. Ich bekämpfte meine Unpäßlichkeit durch zweitägige Ruhe im . Bette. Aber das Fieber wich nicht. Rückenschmerzen schienen eine längere Dauer desselben anzudeuten. Am Mittwoch morgen konnte ich zwar Messe lesen und meinen Obliegenheiten nachgehen, aber das Fieber stieg. Durch leichte Diät und Vermeidung jeglicher Anstrengung ließ es sich auf ein Höchstmaß von 38° C herabdrücken, so daß ich mich meinen Obliegenheiten widmen konnte. Das letztemal hatte ich die Mission im September 1913 besucht. Der damalige Obere P. Wilhelm Banholzer aus Württemberg hatte einen Brief des Königs Friedrich August von Sachsen erhalten,, der zwei Jahre vorher den Sudan und auch Lul besucht hatte. Im Briefe hieß es, daß ein Krieg zwischen Deutschland und England zu befürchten sei. Dazu äußerte P. Banholzer, daß in einem solchen Fall unsere Stellung eine sehr schwierige sein werde. Cr sollte die Erfüllung dieser Prophezeiung nicht mehr erleben. Schon am 11. Februar 1914 erlag der Missionär, der seit zwölf Jahren sein Talent und seine hingebungsvolle Tatkraft den Schilluknegern gewidmet hatte, der Malaria. Mit ihm sank ein geistiger Beherrscher des Negervolkes und der ausgezeichnetste Kenner seiner Sprache im kräftigsten Mannesalter in das Grab, ein unersetzlicher Verlust für die Mission. Schon der 4. August desselben Jahres brachte die Kriegserklärung Englands an Deutschland. Die Schwierigkeiten, die sich daraus für die deutschen Missionäre in Lul ergaben, führten schließlich im Jahre 1916 zu ihrer Zurückziehung. Auch nach ihrer Ersetzung durch italienische Missionäre fuhr der Krieg fort. Werbet für den diese Station der sogenannten österreichischen Mission mit dem Gischte seiner Brandung zu belecken. Das Ausbleiben der Unterstützungen aus Deutschland und Österreich hemmte die Entwicklung der Außenposten, die schließlich aufgelassen wurden, und mit den Unterstützungen aus Frankreich konnte nur die Station selbst erhalten werden. Zu allem Unglück überschwemmte im Jahre 1918 der Weiße Nil weithin seine Ufer und zerstörte den üppigen Missionsgarten. Das Schwesternhaus und die Hütten des Eingebornendorfes waren vielfach baufällig geworden. In Anbetracht dieser Rückschläge war der Fortschritt des Bekehrungswerkes ein großer zu nennen. Die Zahl der Christen betrug 88. Im abgelaufenen Jahre hatten stattgefunden 24 Taufen, 3650 Beichten, 4702 Kommunionen. Die Katechistenschule zählte 24, die Elementarschule 18 Zöglinge, das Christendorf auf Missionsgrund 41 Bewohner. In der Mission wurden 24 Taufbewerber unmittelbar auf die Aufnahme in die Kirche vorbereitet, während über 100 Auswärtige Katechismusunterricht empfingen. Im Lause des Jahres waren 3670 Kranke behandelt worden, vornehmlich von den Schwestern, welche zum ersten Male mehrere Mädchen in ihr Haus aufnehmen konnten. Von den Christen konnten 35 flüssig lesen und recht schön schreiben, und 16 Knaben waren imstande, die vier Rechnungsarten auf die Lösung auch schwieriger Aufgaben aus der Arithmetik anzuwenden. Das Hauptverdienst davon gebührte dem P. Molo, welcher mit der größten Pünktlichkeit und Ausdauer täglich vier Stunden Unterricht im Katechismus, biblischer Geschichte, Lesen, Schreiben und Rechnen erteilte. Es war eine Lust, Fähigkeiten, Aufmerksamkeit und Fleiß der Schüler zu beobachten. Stundenlang weilte ich in der Schule und erquickte mich am hingebungsvollen Zusammenwirken von Lehrer und Schülern. Ich überzeugte mich von dem unberechenbaren Vorteil, den unsere gedruckten Bücher, als Fibel, Katechismus, Biblische Geschichte und Gebetbuch, in der Landessprache für den Schulunterricht und das Bekehrungswerk boten. (Schluß folgt.) Stern der Neger"! fil ^ ü !l 11 Die Kafecfiiffen. ü liiiii Wer sind die Katechisten? Es sind junge, glaubenseifrige Neuchristen, die in der Katechistenschule einen besonderen Unterricht in den Glaubenswahrheiten empfangen, um sie zu befähigen, als Laien-Hilfsmifsionäre die Tätigkeit der europäischen Glaubensboten zu unterstützen. Sie leiten die Nebenstationen und Außenposten, erteilen den Lese- und Schreibunterricht, erklären den Kindern und Erwachsenen die Grundwahrheiten unserer heiligen Religion und machen die Heiden, welche sich zur Annahme des Christentums bereit erklären, mit dem Missionär bekannt. Da die Katechisten als Eingeborene die Landessprache vollkommen beherrschen und mit der ganzen Denkart und Handlungsweise ihrer noch heidnischen Stammesgenossen vertraut sind, finden sie auch da offene Türen, wo man dem weißen Missionär mit Mißtrauen begegnet. Sie sind darum im Missionsbetrieb unentbehrlich. Weil sie ganz im Dienste der Glaubensverbreitung stehen, muß die Mission auch die Sorge für ihren Unterhalt übernehmen, wozu jährlich wenigstens 300 Mark oder 1000 Kronen erforderlich sind. Wer uns diese Summe spendet, leistet Apostelarbeit, weil er das Wirken eines apostolischen Arbeiters ermöglicht. Lieber Leser, edle Leserin! Wenn du ein solches Missionsalmosen spenden kannst, so schicke es an unser Missionshaus Messendorf bei Graz, Österreich. Wer diese große Missionsgabe nicht leisten kann, lege monatlich eine Mark oder eine Krone zurück und schicke sie an unser Missionshaus. Auf die linke Seite der Postanweisung schreibe man das Wort: Katechisten. Wer einen Apostel unterstützt, wird von Gott den Lohn eines Apostels empfangen. piLÜ-l (-ÜUI-, Lttttt— _nrn__ Die Ilegerinmrfyrer von Uganda, ^ pLLLr~i pUlr-j r 1 j 11 |-| | p Als am 6. Juni dieses Jahres die Glocken der Peterskirche in Rom die Kunde von der feierlichen Seligsprechung der Neger-Märtyrer von Uganda in alle Welt hinaustrugen, fanden ihre jubelnden Stimmen einen frohen Widerhall in der ganzen katholischen Christenheit, erfaßte eine heilige Begeisterung die schwarzen Katholiken Jnnerafrikas und die Missionsfreunde aller Länder. Papst Benedikt XV. schmückte an jenem Tage die Heldenstirnen von 22 jugendlichen Negern mit dem Siegeskranze der Blutzeugen Christi und verlieh ihnen die Ehre der Altäre. Nun stehen jene gemarterten Neuchristen Ugandas vor uns als ruhmgekrönte Vorbilder der Glaubens-sestigkeit für alle Katholiken und namentlich für die Jugend, Der Martprertod jener christlichen Ugandaneger rechtfertigt auch in glänzendster Weise die Opferfreudigkeit der Missionsgönner- und Wohltäter. Wir wollen deshalb die hervorragendsten Züge aus dem Leben und Martyrium der neuen Seligen erzählen. 1. Zur Vorgeschichte der Verfolgung. Uganda liegt im Herzen Afrikas zwischen dem Viktoriasee und dem Kongostaat. Im Jahre 1879 kamen die ersten katholischen Glaubensboten in jenes herrliche Land am Erdgleicher und fanden dort ein für die Aussaat des Evangeliums äußerst empfängliches Negervolk, so daß schon im folgenden Jahre die ersten Heiden in die Kirche aufgenommen werden konnten. Damals herrschte in Uganda König Mtesa, welcher, von mohammedanischen Sklavenhändlern aufgehetzt, eine feindselige Gesinnung gegen die Mission offenbarte. Als er im Jahre 1884 starb und sein Sohn Muanga den Thron bestieg, glaubten die Missionäre, in der religionsfreundlichen Gesinnung des neuen Königs das Morgenrot einer besseren Zukunft erblicken zu dürfen; denn Muanga forderte seine Untertanen aus, sich von den Glaubensboten unterrichten zu lassen und bekleidete viele Christen mit angesehenen Hofämtern. Doch die heidnischen Großen des Landes, welche der Vielweiberei ergeben waren und zahlreiche Ungerechtigkeiten gegen das Volk begingen, fürchteten ihren Einfluß in dem Maße zu verlieren, als die Christen an Zahl und Bedeutung stiegen, und verschworen sich deshalb, den König in einer öffentlichen Versammlung mit ihren Lanzen zu durchbohren. Allein zwei Katholiken des königlichen Hofes namens Josef Mkafa und Andreas Kagwa entdeckten die Verschwörung, an deren Spitze der Kati-kiro, des Königs erster Minister, stand. Als dieser nun zur Verantwortung gezogen wurde, fiel er dem König zu Füßen, weinte, fiehte um Gnade und versprach Treue, so daß Muanga ihm großmütig verzieh. Seit jener Stunde brannte aber im Herzen des Ministers ein teuflischer Haß gegen die Christen, die er um jeden Preis vernichten wollte, zumal da der Kabaga, so nennt man in Uganda den König, die Absicht äußerte, den Entdecker der Verschwörung, Joses Mkasa, mit der Stelle des ersten Ministers zu betrauen. Deshalb benützte Katikiro jede Gelegenheit, um dem König einzureden, daß die Christen dessen Todfeinde seien, die nur so lange treu blieben, als sie gering an Zahl wären, später aber einen aus ihrer Mitte zum Könige ausriefen. Er fand mit seinen Verleumdungen bei dem Könige um so leichter Gehör, als dieser, wie die Seligsprechungsakten ausdrücklich hervorheben, nach mohammedanischer Unsitte in häßliche Laster versunken war und auch die christlichen Jünglinge und Knaben seines Hofes in das tiefste Lasterleben zu verstricken suchte. Doch seine schrecklichen Pläne scheiterten an dem unbesiegbaren Widerstände der jugendlichen Neuchristen. Der König sah ein, daß die Wurzeln ihrer Standhaftigkeit in der Religon lägen, und wurde ein Feind des Christentums. Vor allem sollten jene seine Rache fühlen, welche die jungen Christen aufmunterten, seinen bösen Wünschen nicht zu willfahren. Zu ihnen zählte auch der obenerwähnte Joses Mkasa, und so wurde er der erste Blutzeuge der 15monatigen Verfolgung der Jahre 1885 bis 1887. 2. Die ersten Opfer. Josef Mkasa war schon unter König Mtesa an den Hof gekommen, hatte diesem treue Dienste geleistet und ihn während der Krankheit mit hingebungsvoller Liebe gepflegt. Die sanfte Sinnesart, Nächstenliebe und Klugheit Josefs wurden aruh von Muanga so hoch geschätzt, daß er ihm eine Vertrauensstelle am Hofe übertrug, die der Diener Gottes so gewissenhaft verwaltete, daß er weder für sich Vorteile gewann noch anderen einen Schaden zufügte, wohl aber durch seinen be- sänftigenden Einfluß aus den König manchen Angestellten Amt und Leben rettete. Seine wiederholte Fürsprache zugunsten Verurteilter diente jedoch dem Minister und den Missionsfeinden zum Vorwand, um immer wieder die Verleumdung auszustreuen, daß die, welche beten, Feinde des Königs seien. Mit dem schönen Ausdruck „die welche beten" bezeichnete man die Christen. Dem Minister gelang es, den König so sehr gegen Josef einzunehmen, daß Muanga schließlich das Todesurteil fällte. Aus dem Richtplatze angelangt, wandte sich 'Josef mit seiner gewohnten Seelenruhe an den Henker und sprach zu ihm: „Sage dem Muanga, er habe mich ungerecht zum Tvde verurteilt, er soll seine böse Tat bereuen, sonst werden wir die Sache verhandeln vor dem Richterstuhle Gottes." Hierauf wurde der mutige Bekenner enthauptet und sein Leib verbrannt. Er stand im blühenden Alter von 26 Jahren. Sein Tddestag ist der 15, November 1885. Nach der Hinrichtung dieses Seligen ergab sich der König ganz dem höllischen Einflüsse seiner niederträchtigen Ratgeber. Kein Wunder, daß es bald zu neuem Blutvergießen kam. Beim einem Abendspaziergang traf Muanga einen Hofknaben namens Dionysius Sebugg-wao, welcher zwei Tausbewerbern den Katechismus erklärte. „Was tust du hier", fragte ihn der König. „Ich lehre den Katechismus", war die bescheidene Antwort. Dieser religiöse Eifer des Hofknaben versetzte den Tyrannen in Wut. „Warte," schrie er „du sollst deine Frechheit bezahlen." Sprach's und durchbohrte ihn eigenhändig mit der Lanze. Dann ließ er ihm das Haupt abschlagen. Dionysius war noch nicht 16 Jahre alt, als er die Palme des Martyriums errang, am 26. Mai 1886. Schon eine Woche später floß das Blut der Christen in Strömen. 3. Der Feuertod der Pagen. Mitten in der Nacht ließ der König seinen Minister rufen und befahl ihm, alle Christen unverzüglich dem Tode zu überliefern. Sofort wurden die Tore der Residenz geschlossen, um jeden Fluchtversuch unmöglich zu machen. Dieser Schlag galt zunächst den Pagen, das heißt allen katholischen Jünglingen und Knaben des königlichen Dienstes, da sie sich standhaft weigerten, an dem Lasterleben des Königs teilzunehmen. Sie wurden auf einem freien Platze vor der königlichen Behaufung zusammengebracht. Johlend empfing sie die heidnische Menge. Der Tyrann selbst erschien und machte ihnen harte Vorwürfe wegen ihrer Religion. Dann befahl er zornentflammt: „Wer betet, soll auf diese Seite treten." Ohne Zögern schritten Karl Lwanga, der oberste der Pagen, und Kizito zu der bezeichneten Stelle. Ihnen folgten die übrigen Pagen. O wunderbarer Einklang und Gleich- wahren und den Lockungen des Königs standhaft zu widerstehen. Auch nachdem er mit Stricken gebunden war, ermahnte er die Katechumenen, das heißt jene, welche sich auf die Taufe vorbereiteten, der Religion treu zu bleiben. Ja, er hatte sogar, kurz vor Ausbruch der Verfolgung, mehrere Pagen selbst getauft.. Kizito zahlte kaum 13 Jahre und stammte aus einer der vornehmsten Familien des Landes. Seine kindliche Unschuld, verbunden Negerdorf in Uganda. klang jugendlicher Herzen, idealer Neuchristen! Wahrhaftig, ein ergreifendes Schauspiel für Gott, die Engel und die Menschen! Karl und Kizito fesseln vor allem unsern Blick. Beide haben sich an den Händen gefaßt und halten sich eng aneinander, kraft eines Versprechens, das sie sich gegenseitig gegeben hatten, um in der Stunde der Verfolgung nicht wankend zu werden. Dasselbe taten, ihrem Beispiele folgend, auch die übrigen Pagen. Karl war erst '20 Jahre alt. In seiner Brust schlug ein apostolisches Herz. Als Vorsteher der Pagen feuerte er diese unablässig an, den Glauben und die Keuschheit zu be- mit männlicher Charakterstärke, verschafften ihm ein außerordentliches Ansehen unter den Edelknaben. Hauptsächlich auf seine Veranlassung hin geschah es, daß alle sich die Hände reichten und so sich gegenseitig stützten. Die kirchlichen Prozeßakten nennen Kizito eine anima candida, eine reine, edle Seele. Er war noch Katechumene, als die Verfolgung ausbrach. Der Missionär P. Lourdel schreibt von ihm: „Schon oft hatte Kizito von mir die Taufe begehrt unter dem Vorwände, Muanga werde ihn bald umbringen. Einmal kam er sogar nachts in meine Hütte und wollte nicht eher fortgehen, bis ich ihm den Zeitpunkt der Taufe festgesetzt hätte. Um ihn endlich los zu werden, nahm ich ihn in meine Arme und schob ihn zum Fenster hinaus. Nach einem Monat wollte ich ihm die Taufe spenden." Vor Ablauf dieser Frist wurde die schöne Seele Kizitos in ihrem eigenen Blute getauft und zum Ehrendienste des himmlischen Königs abberufen. Mit Karl Lwanga und Kizito wurden über 30 Pagen und Christen dem Feuertode überliefert; dreizehn davon wurden am verflossenen 6. Juni in die Zahl der Seligen ausgenommen. Nach der Verurteilung banden die Henker alle mit groben Stricken so fest zusammen, daß sie nur in kurzen Schritten vorwärtskommen konnten. Sobald die Missionäre Kunde von diesen Vorgängen erhielten, eilte P. 'Sourbet sogleich an den Hof, um beim König Fürsprache für die Pagen einzulegen, wurde aber nicht vorgelassen. Als Augenzeuge schildert der Missionär seine Eindrücke mit folgenden Worten: „Im Vorübergehen grüßten mich unsere Christen mit einem Blicke; ich aber betete zu demjenigen, der den Märtyrern Kraft und Standhaftigkeit verleihen kann. Möge der Herr ihnen die notwendigen Gnaden geben, daß die mutigen Streiter-mitten in den Qualen ausharren können! Ich bin so tief erschüttert, daß meine Kräfte schwinden. Ich muß mich an eine Schilfwand anlehnen und flehe zur Mutter der Schmerzen, die mutig unter dem Kreuze stand, daß sie mir zu Hilfe eile. Wie sie, so konnte auch ich die Wut der Henker nicht mäßigen, welche die teuren Opfer fortschleppten. Nicht einmal ein Wort der Ermunterung darf ich ihnen zurufen; ich kann ihnen bloß in die Augen schauen, lese aber darinnen sanfte Ergebenheit in Gottes Willen, heilige Freude und christlichen Heldenmut. Traurigkeit umschleiert mein Herz, und doch danke ich dem Herrn für die Ehre, die er unserer Mission widerfahren läßt, indem er sich aus ihr die ersten Neger-Märtyrer erkor." Schauplatz des Opfertodes der Pagen war der seit jenem Tage berühmte Hügel Namu-gongo, Rubaga gegenüber. Dorthin schleppte man die Bekenner, gefesselt an Händen und Füßen. Auf dem Hügel trugen die Henker trockenes Schilfrohr zusammen, machten Garben daraus, banden ihre Opfer in diese Schilf-garben ein und legten ihnen Feuer an die Füße. Trotz der furchtbarsten Peinen, ertönte kein Hilferuf,' kein Klagegeschrei von den Lippen der Seligen, wohl aber hörte man aus den Rohrbündeln ihr gemeinsames Beten, bis ihre Stimmen im Tode verstummten. Nach einer halben Stunde waren die Garben niedergebrannt und verkohlte Körperreste wurden sichtbar. Karl Lwanga, der oberste der Pagen, starb zwar des Feuertodes wie die übrigen, jedoch nicht am gleichen Platze; denn der Henker Senkols hatte ihn von den anderen getrennt, um ihn noch grausamer quälen zu können. Als ©entöle während der Marter das Feuer schürte, sprach er zu Karl: „Nun soll Gott dir helfen und dich aus dem Feuer ziehen." Der Selige antwortete ruhig: „Armer Tor, du weißt nicht, was du sagst; es.ist mir, als gössest du Wasser aus meinen Leib; aber dich wird Gott, den du lästerst, ins ewige Feuer werfen." Unter der Heldenschar der Pagen befand sich auch der eigene Sohn des grausamen Henkers Mkadjanga. Er hieß Mbaga Tuzindö und mar bei Ausbruch der Verfolgung noch Kate-chumene. Kurz vor der gemeinsamen Verurteilung wurde er von Karl Lwanga getauft. Der Vater bot alles auf, um seinen Sohn zum Abfall zu bewegen, und sprach zu ihm: „Mein Sohn, geh, mit mir, ich will dich daheim verbergen. Niemand kommt zu uns, und du wirst nie entdeckt werden." Doch der 16jährige Knabe zeigte sich stark wie ein Mann und sagte zu seinem Vater: „Die Ursache meines Todes ist mein Glaube; darum töte mich, damit du nicht beim Könige in Ungnade fällst.", Da nun der Vater die unerschütterliche Standhaftigkeit seines Sohnes sah, wollte er ihm wenigstens die Feuerqualen ersparen und ließ ihn von einem seiner Henkersknechte durch einen Keulenschlag töten. Dann wurde der entseelte Körper in ein Rohrbündel eingewickelt und mit den übrigen verbrannt am 3. Juni 1886. So gingen jene keuschen und heldenmütigen Edelknaben am gleichen Tage in die ewigen Freuden ein, die sie sich durch die gleiche Tugend und das gleiche Feuer verdient hatten. Auf sie finden die Worte aus dem Buche der Weisheit Anwendung: „Die Gerechten werden glänzen und wie Funken im Röhricht hin und her fahren. Sie werden die Völker richten und über die Nationen herrschen und der Herr wird ihr König sein in Ewigkeit" (Weisheit 3, 7 u. 8). (Schluß folgt.) Heft 9 und 10 107 Stern der Neger Cr [S3 VS ESI T3^ IIMionskommiinion, ^F ESI ES] ^ Die Heidenbekehrung ist vor allem ein Werk der göttlichen Gnade. Damit diese göttliche Seelenhilfe in reicher Fülle auf die armen Heidenvölker herabsteige, müssen die Missionäre viel beten für alle, denen sie das Wort Gottes verkünden. Mit den Glaubensboten sollen aber auch die Heimatskatholiken ihr Missionsgebet zum Throne Gottes emporsenden, damit die Glaubenspredigt Erfolg hat. Es gibt viele eifrige Katholiken, die überdies öfters die heilige Kommunion für die Bekehrung der Heiden aufopfern. O, möchten doch alle, Kinder und Erwachsene, die mehrmals im Monat zum Tische des Herrn gehen, jeden Monat eine heilige Kommunion für die Heidenmission aufopfern! Diese fromme Übung würde gewiß Ströme von übernatürlichen Seelengaben und Seelenhilfen in die Herzen derer leiten, die noch in der Finsternis und im Schatten des Todes sitzen. Die Bohnen des Signor FcifineüL Erzählung von m. B u o 1. (Schtufc.) „Meine Frau hat es heute einmal eilig gehabt", dachte Taddeo, als Caterina ihn bei seinem Frühmahle so jäh verlassen hatte. Er selber hatte es heute nicht so eilig; er war guter Laune und hätte gar gern ein Viertelstündlein mit seiner Caterina verplaudert. Nun aber mußte er mit seinem Frühmahle allein fertig werden. „Im Grunde", schmunzelte er, während er bedächtig einen Bissen um den andern in den Mund schob, „im Grunde hat meine Caterina recht: der Herrgott kann einen Ehrenmann nicht im Stiche lassen. Und im übrigen können die Geschäfte nicht immer gleich vonstatten gehen: es gibt auch da gutes und schlechtes Wetter. Hilf Himmel, auf meiner letzten Geschäftsreise hab' ich wirklich schlechtes Wetter gehabt! Je mehr ich's überlege, desto mehr seh' ich, daß ich entschieden zu teuer eingekauft habe. Es ist wahr, zur Zeit der Hungersnot kaufen die Leute um jeden Preis, aber manche können solche Preise einfach nicht bezahlen. Und wie, wenn mir die Waren nun am Ende liegen bleiben? Es sind auch verderbliche Waren darunter. Die Käslaibe von Lodi zum Beispiel kann ich nicht ewig in meinen Magazinen behalten. Das Getreide freilich, das schon; aber wer bürgt mir dafür, daß da nicht plötzlich doch ein Preissturz komme und dann wäre ich der Geprellte! O das verdammte gute Herz, das es nicht ansehen kann, wenn die Mitbürger hungern! Und doch sollte ich zufrieden sein und Gott danken, wenn ich und meine Familie zum Sattessen haben. So reichlich und schmackhaft wie in gewöhnlichen Zeiten ist das Essen ohnehin nicht. Also was kümmere ich mich immer um fremde Leute? Ein richtiger Hausvater sollte nur an sich selber und an die Seinen denken. Nein, das gute Herz- ist meine Schwäche, das werde ich mir schon noch abgewöhnen müssen." Obwohl diese Betrachtungen durchaus nicht heiter waren, schmunzelte Taddeo doch recht vergnügt, denn er dachte immerfort an den Kaufmann aus Pistoja, der ihn gestern besucht hatte. Der Mann hatte ihm etwas indischen Pfeffer zum Kaufe angeboten, und dann sagte er, sie litten in Pistoja große Not, weit mehr noch als in Lucca; namentlich hätten sie gar keine Bohnen mehr, nicht einmal Saatbohnen für das kommende Jahr. Daraus hatte Taddeo mit einiger Zurückhaltung erwidert: für Geld und gute Worte könne er ihm wohl eine kleine Menge Saatbohnen überlassen, der andere hatte aber erwidert, sie hätten in Pistoja eine eigene Gattung Bohnen, kleine, dunkle, unscheinbare, aber äußerst schmackhafte und ergiebige. Man nenne sie gewöhnlich die Pistojane, und wenn er solche Bohnen bekäme, würde er ohneweiters für eine Unze einen Florentiner Goldgulden auf den Tisch legen. Aber er wisse nur zu gut, daß solche Bohnen nirgends mehr zu haben seien. Taddeo hatte darauf weder ja noch nein gesagt, aber war seither guter Dinge. Er hatte nämlich im Vorjahre solche Bohnen gekauft, hatte sie auf seinem eigenen Grund gesät und hatte von dem Saatgut noch eine halbe Truhe voll übrig. Daß es wertvolle Ware sei, hatte er ja gewußt, darum hatte er sie eben in seiner eigenen Schreibstube verwahrt, damit nicht etwa die Diener die kostbare Ware zu billigem Preise verschleuderten. Und nun hatte jener Kaufmann aus Pistoja seine Voraussicht glänzend bestätigt. O, wie freute sich Taddeo seiner Klugheit und daß der Gewinn noch größer sein würde, als er es je erhofft hatte. Er wischte sich den Mund ab und stand auf. Heute ärgerte er sich gar nicht über die Katze, die miauend um seine Beine strich; er beugte sich sogar zur kleinen Schmeichlerin und liebkoste wohlwollend ihr glattes Fell. Nun trat er an die Ecke heran, wo er seinen Schatz wußte. Da stutzte er. An der Truhe war etwas geschehen, während seiner Abwesenheit hatte man daran gerührt. Den Staub hatte man sorglich abgewischt; auch die alten Schriften, die daraus lagen, waren geordnet. Gerechter Himmel, wenn nur den Bohnen nichts geschehen war! Bebend vor Aufregung ließ er sich aus ein Knie nieder und schlug den Deckel zurück. Und nun kniete er da und schaute . . . Ja, er schaute und staunte! Als er hie Truhe zum letzten Male geöffnet hatte, war sie halbvoll gewesen. Nur halb voll. . . Und jetzt. . . Bis an den Rand der Truhe herauf quollen die dunkeln Bohnen, die kostbaren Pistojanen. Bis an den Rand der Truhe herauf drängten sie sich und fanden kaum mehr Raum. Woher dieser Überfluß? Wer hatte ihm diese Überraschung bereitet? Er dachte zuerst anseine Frau. Aber nein, das war unmöglich. Cate-rina war zwar eine ausgezeichnete Frau, ganz was er brauchte. Sie verstand es, sich zu schmücken, daß sie um zehn Jahre jünger aussah; sie verstand es, Gäste zü bewirten und zu unterhalten, aber von Geschäften verstand sie nicht mehr als ein kleines Kind. Und selbst wenn sie den Wert dieser seltenen Ware begriffen hätte, woher hätte sie diese Bohnen bezogen, die nicht einmal mehr in Pistoja, ihrer Heimat, zu haben waren? O nein, Caterina hatte ihre Hand hier nicht im Spiele! Taddeo erhob sich und schloß den Deckel. Dann ging er einige Male im Zimmer auf und nieder. Er merkte, daß sein Herz heftig klopfte; er wollte aber ruhig werden. „Es war Täuschung," dachte er; „ich habe geträumt !" Doch als er wieder zur Truhe trat und öffnete, sah er, daß es keine Täuschung war und kein Traum. Die Truhe war und blieb gefüllt, gefüllt bis zum Rande herauf. Da fiel ihm etwas anderes ein. Er stülpte seine spitzenbesetzten Ärmel hoch auf und griff hinein in die Bohnen. Vielleicht lagen die Bohnen nur oben; vielleicht hatte man in seiner Abwesenheit etwas anderes ans den Grund der Truhe gelegt. Aber nein: was seine Hände berührten, waren Bohnen, immer nur Bohnen! Und als er nach langem Suchen und Wühlen seine Hände wieder aus der Tiefe zog, da hielt er kleine, dunkle Pistojanen zwischen seinen Fingern. Er konnte es nicht länger leugnen, er täuschte sich nicht: die Bohnen hatten sich während seiner Abwesenheit auf rätselhafte Weise verdoppelt! Und Taddeo war ein gläubiger Christ. Er murmelte: „Ein Wunder!" Denn es gab keine andere Bezeichnung für das, was er hier vor Augen hatte. Ein Wunder hatte Gott gewirkt, hatte es ohne Zweifel für ihn gewirkt, für ihn, Taddeo Fatinelli, Großkaufmann und Patrizier von Lucca. Und Wunder tut der liebe Herrgott bekanntlich nicht für die Sünder und Spitzbuben, sondern für die guten Christen, eigentlich für die Heiligen! Nun, für einen Heiligen hatte sich Taddeo wohl nie gehalten, hatte auch gar keine Lust, einer zu werden, aber für einen guten Christen, o ja, das schon! Und schließlich kommen ja einmal auch die gewöhnlichen Christen in den Himmel: da lohnt es sich also gar nicht die Mühe, ein Heiliger zu werden. Das eine stand fest: der Herrgott mußte mit Taddeo Fatinelli ausnehmend zufrieden sein, er hätte ihm sonst wohl nicht eine so erfreuliche Überraschung bereitet. Und mit andächtiger Miene, die fetten Hände zu einem Dankgebete verschlungen, stand Fatinelli vor seiner Truhe. Da hörte er es zuerst gar nicht, daß draußen leises, schüchternes Klopfen die 9tähe eines Wesens verkündete, das um Einlaß bat. Erst als das Klopfen lauter wurde, schrak er Heft 9 und 10 Stern der Neger < 109 aus seinem Sinnen auf und rief, man möge eintreten. Und nun stand Zita vor ihm. Es war wohl seine freudig gerührte Stimmung, was ihn ihre Anwesenheit heute minder unangenehm empfinden ließ. Er fuhr sie nicht an: „Was hast du hier zu suchen?" Er fauchte nicht: „Mach' dich hinaus!" er klagte auch nicht, daß er ein unglücklicher Mensch fei, den man nie in Ruhe lasse. O nein, in einem Tone, der fast freundlich klang, fragte er, was Zita wolle. Sietratschwei-gend vor und stand einen Augenblick aufrecht vor ihm. Dann ließ sie sich langsam auf die Knie nieder und sagte, was sie zu sagen hatte. In ruhig slie-ßenderRedesagte sie es, ohne Aufregung, ohne sich zu entschuldigen, nur vorübergehend die Erlaubnis berührend, die ihr von der Herrin geworden war, als scheue sie sich, daß ihretwegen zwischen den Eheleuten Hader entstehen möchte. Statt des Lohnes habe sie die Bohnen empfangen und habe nicht geahnt, daß es wertvolle Ware sei, und habe sie nun längst an die Armen verteilt, die auf den Stufen von San Frediano warteten. Ganz schlicht und einfach erzählte und bekannte sie alles, als spreche sie von einer andern. Er aber stand da und ließ sie reden. Schillukmädchen mit erhabener Stirntätowierung. und es war ihm, als höre er wie im Traume. Endlich hob er sie auf und sagte mit seltsam bewegter Stimme: „Es ist gut, Zita! du hast recht gehandelt!" Und er entließ sie. „Gott hat geholfen!" dachte sie und eilte hinaus, frohen, leichten Herzens. „Gott hat geholfen!" jubelte sie, als sie Jolandas Gemach betrat. Und Jolanda konnte es fast nicht glauben und nicht begreifen, daß alles so ruhig und glimpflich abgegangen war. Taddeo Fati-nelli aber saß in seiner Schreibstube allein. Er saß an dem großen Tische, wo er sonst über seinen Handelsbüchern brütete. Jetzt aber kümmexten ihn keine Handelsbücher. Er hielt den Kopf vornüber gebeugt und das Gesicht in den Händen vergraben, und wer dabei gewesen wäre, der hätte gesehen, daß der harte, nüchterne Kaufherr Träne um Träne weinte, als gelte es, den alten Menschen herauszuweinen und sich eine neue Seele zu erwerben. Ein Wunder! Ein Wunder! O ja, aber nicht für ihn! Für die stille, demütige Magd war es geschehen, für das arme Mädchen, das seit Jahren die Zielscheibe seines Spottes und seiner unerklärlichen Abneigung war. Und nun hatte Gott selber laut und deutlich für sie gesprochen; und der stolze Fatinelli hätte vor ihr niederknien und sie um Verzeihung anstehen mögen. Er überlegte ernstlich, ob er das nicht auch wirklich tun solle. Aber er tat es nicht. Nur anders war er von diesem Tage an, ganz anders gegen Zita. Er grüßte sie liebevoll, wenn sie ihm auf Treppen und Gängen begegnete, er redete freundlich mit ihr, er ließ durch ihre Hände Geld und Nahrung an die hungernden Armen kommen. Und als seine Gattin ärgerlich wurde, daß er sich mit einem Male gegen Zita so zuvorkommend betrage, da zog er sie beiseite und erzählte ihr die Geschichte von der Truhe und von den Bohnen. Und auch seinem Sohne Riccardo, als er von der Hohen Schule nach Hause zurückkehrte, und seiner Tochter Beatrice, die häufig ins Elternhaus zu Besuch kam, sagte er: „Kinder, haltet Zita, unsere Hausmagd, in Ehren!" Und leise, mit geheimnisvoller Scheu, fügte er bei: „Ich sag' es euch, sie ist eine Heilige!" Doch Beatrice lachte/nur. Ob heilig oder nicht: Zita war immer nur eine Magd, gut zum Scheuern und zum Waschen, weiter nichts! Der stolzen Schönen gefiel der Geist, der jetzt in ihrem Vaterhaus waltete, nicht mehr. Einige Jahre lebte sie noch zu Florenz in rauschenden Freuden: dann starb sie eines frühen, jähen Todes. Riccardo Fatinelli aber hielt das Wort seines Vaters in Ehren. Und auch das Gesinde, das die veränderte Haltung der stolzen Patrizierfamilie gegen Zita bemerkte, brachte der einst so verachteten Magd Liebe und Achtung entgegen. Die Fatinelli hatten keinen Schaden von dem wachsenden Einflüsse Zitas. Früher war in dem großen Hause vieles vergeudet, manches veruntreut worden; jetzt aber herrschte die strengste christliche Redlichkeit. Zita war die Seele des Hauses. Zita selbst staunte schweigend über solche Veränderungen. „Gott lenkt die Herzen der Menschen wie Wasserbäche," dachte sie. Den Grund dieses plötzlichen, wunderbaren Umschwungs erfuhr sie nie. Sie blieb, was sie immer gewesen war, eine demütige Arbeiterin, die Dienerin aller im Hause. Und doch war sie die Ratgeberin ihres Gebieters, die Vertraute ihrer Herrin, die Ausspenderin der reichen Almosen, die sich jetzt aus dem Palaste der Fatinelli wie wohltätige Ströme über Stadt und Land ergossen. Denn jetzt erst hatte Taddeo gelernt, Almosen zu geben. Er war bisher stolz gewesen, daß seine Hand rein sei von groben Ungerechtigkeiten: die süße Pflicht des Gebens hatte er nie gekannt. Die hatte er erst von Zita gelernt, und er hätte sie nie gelernt ohne die kleinen Bohnen in seiner Truhe, die sich unter der almosenspendenden Hand seiner Magd verdoppelt hatten. Jahrhunderte sind hingegangen über all das. In der Kirche ©an. Frediano zu Lucca stehen zwei Heiligenschreine. Der eine umschließt die Gebeine San Riccardos, der seinerzeit ein mächtiger König in England war und auf einer Romfahrt eines seligen Todes zu Lucca verschieden ist. Im andern Schreine aber ruht, biegsam und unverwesen, der Leib Zitas, der stillen Magd, deren Leben im engen Raume zwischen dieser Kirche und dem nahen Hause Fatinelli hingeflossen ist. Und gerade vor diesem Schreine knien die meisten Beter. Mütter bringen ihre Kinder hieher, arme Dienstmädchen weinen hier ihr heimliches Leid aus, wetterbraune Bauern blicken froh empor zur arbeitenden Heiligen, und schwarzlockige Landmädchen freuen sich, daß Santa Zita ebensolch ein Bauernkind war wie sie. Der große Dichter Dante aber hat Lucca die „Stadt der heiligen Zita" genannt, und das ist es geblieben bis auf den heutigen Tug. rgaggSSSgie katholische Welt wird es nie zugeben, so hoffen wir zuver-sichtlich, daß unsere Missionäre bei Verkündigung der Wahr-heit mit dem Mangel zu ringen haben, während den anderen bei der Aussaat des Irrtums die Gelder in Überfluß fließen. ^Wenn alle ihre Pflicht gehörig erfüllen, ein jeder an seiner Stelle, die Glaubensboten draußen, die Christgläubigen daheim, so geben wir uns der frohen Hoffnung hin, daß sich die heiligen Missionen rasch von den ungeheuren Wunden und Schäden des Krieges erholen. (Benedikt XV., 30. November 1919.) SslhrlM üea IbeologEii-Olifsions-Dtrbante Vjlmelchs (fl). Öl. Dt). 10.). Redienfchslffsberichf des Vorortes St. Florian über das achte Pereinsjahr 1919/20. (Von der Redaktion wegen Raummangels gekürzt.) Der Vertretertag von Linz am 18. und 14. September 1919 gab dem Theologen-Missions-Verbande Österreichs eine feste, einheitliche Organisation. — Das Streben des Vorortes zielte in erster Linie darauf ab, diese Organisation straff zu erhalten. Wir konnten uns daher nicht zufrieden geben mit der alljährlich üblichen Anmeldung der Vereine am Beginne des Vereinsjahres. — Wir forderten genaue Mitteilung, inwieweit es jedem Vereine möglich war, die Beschlüsse des Vertretertages durchzuführen. So konnten wir auf die Durchführung des einen oder andern Beschlusses, der uns vor allem wichtig schien, dringen. Von Anfang unserer Amtsführung an waren wir auch bemüht, die Referate des Vertretertages in ihrer Gänze, in unserem Verbandsorgan „Stern der Neger" unterzubringen, um sie so allen Bereins-mitgliedern zur Kenntnis bringen zu können. — Aus diesem Grunde sahen wir uns veranlaßt, im heurigen Jahre von der Veröffentlichung des Tätigkeitsberichtes der Vereine abzusehen, weshalb aber die Verpflichtung der Vereine, am Schluffe eines jeden Semesters einen Tätigkeitsbericht an den Vorort zu senden, durchaus nicht abgeschwächt werden sollte. — Der Verkehr des Vorortes mit den Vereinen war trotz vieler Hindernisse ein zufriedenstellender, mit einigen Vereinen sogar ein sehr lebhafter. — Wir lassen nun die Geldgebarung folgen, und zwar über beide Jahre, in denen St. Florian den Vorort führte: Vereinsjahr 1918/19. 1. Einnahmen. Aktivstand...........................K 8206 Spenden von Theologen - MissionsVereinen ..........................„ 128-— Ertrag vom Vertretertag (darunter 200 K Spende des hochwürdigsten Bischofes von Linz) .... . . . „ 1181-16 Summe der Einnahmen..............K 1341 22 2. Ausgaben. Schreibrequisiten und Porto .... Li 90-26 Ausgaben für den Vertretertag . . . „ 527-96 Summe der Ausgaben..................Li 618-22 Aktivstand des Vereinsjahres 1918/19 „ 723 — Vereinsjahr 1919/20. 1. Einnahmen. Aktivstand .........................Li 728-— Theologen-Missions-Verein Leitmeritz zur Begleichung von Abonnements „ 103-07 Summe der Einnahmen.................Li 826 07 2. Ausgaben. Schreibrequisiten und Porto re. ... Li 182-76 Spenden an Missionshäuser . . . . „ 550-— Summe der Ausgaben ....... Li 732-76 Aktivstand des Vereinsjahres 1919/20 „ 93 31 Von der Entrichtung eines Mitgliederbeitrages konnten wir infolgedessen Heuer wieder absehen. Hiemit schließen wir das achte Vereinsjahr des Theologen-Missions-Verbandes Österreichs. Mit Abschluß dieses Vereinsjahres ist auch für den Theologen-Missions-Verein, St. Florian die Zeit her Führung der Verbandsgeschäfte abgelaufen. — Mit dem guten Willen, nach besten Kräften zum Wohle des Verbandes zu arbeiten, übernahmen wir denVorort, eingedenk desAxioms: „Facienti, quod est in se, Deus non denegafc gratiam.“ — Und tatsächlich, die Gnade Gottes war mit unserer Arbeit! Die keimende Theologen-Missions-Bewegung ünd den jungen Verband durch eine Zeit der Stürme, wo die hochgehenden Wellen an den festesten Fundamenten zu rütteln versuchen, glücklich hindurchzuretten, ja, ihr in dieser Zeit eine feste Organisation zu geben, das hätten Menschenkräfte nicht vermocht, das ist Gnade Gottes! Darum müssen wir alle in erster Linie Gott innigst danken für seinen Beistand. — Besonderen Dank schulden wir auch der Redaktion des „Stern der Neger" für die großen Opfer, die sie brachte, um das Erscheinen unseres Verbandsorganes zu ermöglichen. Den Brudervereinen für ihre treue Mitarbeit herzlich dankend, übergeben wir dem Missionsverein St. Pölten die Leitung des Verbandes mit dem Wunsche: „Deus incrementum det!“ Stift St. Florian, 16. Mai 1920. Fr. Ludwig Schaubmayr, o. [ist. Vorsitzender. Fr. Theobald Kubelka, o. Cist. Benno Langgruber, can.reg. 2. Schriftführer. , 1. Schriftführer. Zum Geleite. (Vom neuen Vorort.) St. Pölten. Eine ganz besondere, kaum verdiente Ehre ist uns zuteil geworden durch die Wahl zum Vororte; hatte St. Pölten doch erst 1914—1916 die Leitung des Verbandes. Für dieses so offensichtlich kundgegebene Vertrauen danken wir allen Brudervereinen aufrichtigst. Zu ganz besonderem Danke aber fühlen wir uns verpflichtet unserem Vorgänger int Vororte, St. Florian, allen voran seinen hochverdienten Vorsitzenden, Herrn Hollnsteiner und Herrn Schaubmayr. Aus harter Kriegsnot hat St. Florian den Verband mit sicherer Hand herausgeführt, ihm neues Leben gegeben, und wenn heute ein frischer Zug durch den ganzen Verband geht, so danken wir dies St. Florian. Das größte Verdienst ist aber das Zustandebringen der vorjährigen Vertreterkonferenz in Linz; sie hat den Verband innerlich gefestigt und ihm ein nicht zu unterschätzendes Ansehen errungen. Unsere Pflicht und eifrige Sorge sei es nun, das Begonnene fortzusetzen, den uns gewiesenen Weg rüstig weiterzuschreiten. Intensiver Ausbau der Vereine und des Verbandes, näherer Zusammenschluß, Weckung und kräftige Förderung 112 Stern der Neger Heft 9 und- 10 des Missionsgedankens bei allen unseren Laien-Akademikern, dies sei unser Streben. Auf, werte Herren Kollegen! Mit dem gewohnten Feuereifer weiter ans Werk! Gott ist mit uns! St. Pölten, 8. Juni 1920. Josef Bachtrog Josef Bauer Josef Rancharter 2. Schriftführer. Vorsitzender. 1. Schriftführer. Zum Ausbau der theologischen miHionsuereine. Von 3oh. TTlold, Vorstand der außerordentlichen ITlifglieder_des millionszirkels St. Pölten, Kooperator in Peßenkirchen, Il.-Ö. Einen bedeutenden Schritt nach vorwärts int Ausbau unserer theologischen Missionsvereine bedeutet vor allem Punkt 5 unter den sechs Leitsätzen, die auf dem dritten Vertretertag in Linz aufgestellt wurden. Dieser Punkt lautet: „Der Verein wählt auch aus den außerordentlichen Mitgliedern ein Vorstandsmitglied, das die Rechte der außerordentlichen Mitglieder und das Wohl des Vereines zu vertreten hat. Dieses gewählte Mitglied bleibt so lange im Vorstand, als es pflichtgemäß einen Bericht an den Verein einzusenden hat (vide „Stern der Neger" 1920, Heft 1/2,.©. 21). Eines der Ziele der akademischen Missionsbewegung besteht bekanntlich auch darin, zur gegebenen Zeit eigene Klerus-Missionsvereine zu schaffen. Und gerade zur Erreichung dieses Zieles wird obgenannler Punkt von Bedeutung sein. Mit dem in Punkt 5 erwähnten Vorstand der außerordentlichen Mitglieder, der eo ipso ein Mitglied des Vereinsvorstandes ist, erscheinen nämlich diese außerordentlichen Mitglieder nach außen nicht mehr als bloßes Anhängsel des Missionsvereines, sondern bilden fortab einen wesentlichen, inte-grie&nben Teil desselben. Außerdem scheint in diesem Vorstandsmitgliede die Selbständigkeit des künftigen Klerus-Missionsvereines in wirksamer Weise vorbereitet zu sein. Es fragt sich nun: 1. Was ist denn die Aufgabe dieses Vorstandsmitgliedes, gewählt aus und von den außerordentlichen Mitgliedern? und 2. wie kann es dieser seiner Aufgabe nachkommen? Nach den Absichten des Vertretertages in Linz hat dieses Vorstandsmitglied keineswegs diePflicht, an allen Vorstandsberatungen teilzunehmen, sondern es soll die Rechte der außerordentlichen Mitglieder wahren und das Wohl des Vereines hauptsächlich auf schriftlichem Wege fördern. Wie kann aber der Vorstand der außerordentlichen Mitglieder dieser seiner Pflicht gerecht werden? Soll er über Fortschritt oder Rückgang im Missionsverein urteilen können, so muß er doch wohl über das Leben, über die Arbeit int Verein fortlaufend unterrichtet sein. Der Missionsverein wird ihm daher am Anfange des Studienjahres Einblick in das Arbeitsprogramm des folgenden Jahres geben, wird ihn dann auch über die Durchführung dieses Programmes auf dem laufenden erhalten. Dies wird am leichtesten dadurch geschehen, daß nach jeder Vorstandssitzung, nach jeder Vereinsversammlung ein ganz kurz gefaßter Bericht an den Vorstand der außerordentlichen Mitglieder hinausgeht. Dadurch wird gegenseitige Fühlungnahme und Anregung nie aufhören. — Andererseits soll aber auch der Kontakt zwischen diesem Borstandsmitgliede und den außerordentlichen Mitgliedern selbst aufrechterhalten werden. Deshalb wird der Verein alle Zirkulare (Rundschreiben), die an die außerordentlichen Mitglieder gerichtet sind, immer zuerst an deren gewählten Vertreter senden, der sie mit seiner Unterschrift versieht und nach Bedarf das eine oder andere anfügt. Dann erst erfolgt die Aussendung des Zirkulares vom Verein. Weiters dürfte es sehr gut sein, wenn die außerordentlichen Mitglieder ihren Tätigkeitsbericht, zu dem sie durch fünf Jahre verpflichtet sind, alljährlich an ihren selbst-gewählten Vorstand einsenden, der dann die Berichte in ihrer Gesamtheit an den Verein weiterleitet. Seine Hauptaufgabe wird darin bestehen, vor allem jene Seelsorgspriester, die dem Theo-logen-Missions-Verein angehören, der Missionsbewegung dauernd zu erhalten. Aus allen diesen angeführten Erwägungen heraus hat der Theologen-Missions-Verein Sankt Pölten den Punkt B des Linzer Vertretertages bereits durchgeführt. Es gelten dabei folgende Leitsätze: 1. Nach jeder Versammlung und Vorstandssitzung geht ein kurzer Bericht an den Vorstand der externen Mitglieder. 2. Die Jahresberichte der externen Mitglieder gehen an den Vorstand und von da an den Zirkel; Schreiben des Zirkels an die externen Mitglieder gehen zuerst an den Vorstand und werden dann mit Zustimmung desselben an die externen Mitglieder ausgesandt. 3. Der Vorstand der externen Mitglieder pflegt selbstverständlich, wenn notwendig, auch direkten Verkehr mit den externen Mitgliedern. 4. Der Mitgliedsbeitrag der externen Mitglieder wird jedes Jahr anläßlich des Tätigkeitsberichtes des Zirkels vomVorstand der externen Mitglieder bestimmt und zugleich mit demselben den externen Mitgliedern bekanntgegeben (Summe der Abonnements der beiden obligaten Zeitschriften und Portospesen). Vielleicht könnte der eine oder andere Missionsverein seine Gedanken über den Durchführungs-modus des besprochenen Punktes 5 im „Stern der Neger" bekanntgeben zum Nutzen aller. Vom Vororte. Dem Gebete der Verbandsmitglieder empfehlen wir den ant 11. April l. I. verstorbenen lieben Mitbruder, Ehrw. Herrn Theologen Alois Stein-böck. Er gehörte dem akademischen Missionszirkel St. Pölten an, der in ihm nicht bloß ein eifriges Mitglied, sondern auch seinen tüchtigen Schriftführer und Kassier verlor. R. I. P. An alle Vereine ergeht die dringende Bitte, gemäß § 4 der Genossenschaftsordnung gleich nach Beginn der Vereinstätigkeit, längstens aber bis 1. November, ihre Anmeldung einzusenden. Gleichzeitig ersuchen wir um Bekanntgabe der Zahl der außerordentlichen Mitglieder, die mit 1. Oktober l. I. den Vereinen angegliedert sind. Wir können noch die erfreuliche Mitteilung machen, daß die Verbindung mit dem Theologen-Missions-Vereine Weidenau wiederhergestellt ist. Weidenau herzlichen Willkommgruß und aufrichtigen Dank für sein strammes Durchhalten. Universitäts-Buchdruckerei „Styria", Graz. — Verantwortlicher Schriftleiter P. Heinrich Wohnhaas, F. S. C. 3niialtsverzetdinis» s~i^nf>=c7j-i Tlbbildungen: Schillukkrieger D9. — Schilluk-mübdjeiL 101. — 97egerdorf in Uganda 105.. — :6d)tüu£nmbd)t’n 109. Erste Missionsfahrt ins Heidenland nach dem Kriege 97. — Die Katechisten 103. — Die Reger Märtyrer von- .Uganda 103. :— Missionskom-nutnion 107. — Die Bohnen des Signor Fati-iieiti 107. — Nachrichten des Theologen-Missious-) Verbandes Österreichs 111. BUH®! BBBB M.•■■■ Gcibeircerzeidmis, (Was du den Missionen gabst, das hasten Gott gegeben.) 1. HIMIionshaus ITleHendorL (Spenden für die Zeit vom 1. Juli bis 1. August.) Andelsbuch, Geschwister M. M. 16 K..^ StitensV; Hofen, H. 16 X. — Brüx» N. I. 6 K. — Dore», B. I. ß'JL — Dürnau, D. D. 12 K. - Fischbach, B. 2 K. - Graz, B. I. 10 K. - Lindbach, R. L., Pfr. 6 X. - Innsbruck, E. W. 16 K. — Stift Fiecht, L. I. 1 K. — Sachsenberg, St., Pfr. 2 K. — Rohr, W. I. 8 X. — St. Marein a. P., N. I. und mehrere 800 K. 2, üliflioRshaus Hlilland, Abonnementbeträge und Missionsgaben für die Zeit vom Iv. Mai bis 1. August: Anhausen, 31. F. 10 Mk. - Bludenz, A. P. 1000K. -Diedorf, T. M. 10 Mk. - Feldheim, 91 91 20 Mk. — Karting,.I. L. 20 K. Klagenfurt, M. 11. 5 X. — Menden, A. B. 10Mk. - Altmünster, Ä. 91 20 K.!— St. Martin b. Loser, I. M. ly K. - St. Veit im Pongau, P. Z. 1011. — Übelbach, O. P. 10 K. -Eppan, Schulschw. 7 Lire. — Wien, I. H, 20 X.— Braunau, I. W. 4.K. — Brixen, F. I.' 10 Lire. — Bruck im Pinzgau, 2l. F. 50 K. — Freising, 31. Mv. 15 Mk. - - Gablinger, Kl. 3 Mk. — Graz, Sr Kubs 10 K. — Hart ob Hacking, S. I. 60 K. — Lappach, St., Pfr. 15 Lire. —• St. Leonhard i. P., E. I. 15 Lire. — Mais, 91 91 Lire 7-50. — Sankt Martin i. Gries, U. I. 3 Lire. — Michelenbach, H. F. 4 K. - Mühlhofen, H. F. 5 Mk. - Neu-1 Archen, M.H. 6Mk. — Obermais, M. K. 2 Lire. — St. Peter b. Bozen,.R. F. 6 Lire. —' Reischach, B. 6 Lire. — Oberwaug, F. K. 5 Lire. — Sailauf, B. 91 110 Mk. - Sand i. T., J. I. 5 Lire. — Tramin, P. K. 5 Lire. — Vierschach, G.A. 5 Lire. — Waidhofen a. d. 3)bbs, H. F. 6 K. — Wartberg, G. 5 K. - Wels.' M. O. 10 X. - Wien, PI. Ms. 4 X. — Eggcnthal, P. 10 Lire. Pfunders- M K. 5Wire. — Percha b. Bruneck, W. 5 Lire. — Abtei, K. P. K. 30 Lire. — Gries b. B., Baronin B, 50 Lire. — Lana Kronstein, L. Z. 10 Lire. -----Reschen, Chr. F. 18 Lire. — Schlanders, I. P. 3 Lire. — Jnnichen, S, A. 4 Lire. — Welsberg, A. P. 5 Lire. - Tschötsch, M. M. 6 Lire. — Gries b.V., 3l.H. 10 Lire.- Cortina d'A., A.P.3Lire. — Cortina d'A..A.A.3Lire. - - Trient, V. F. 10 Lire.— Morchan/ S. S. Lire 11>65. — Wengen, J. I. 25 Lire. — Brixen, F. Sch. 3 Lire. — St. Leonhard i. P. 3 Lire. — Brixen, .9191 25 Lire. — Täufers,919112 Lire.— Höfling, 91 W. 25 Lire. — Aldeins, 91 91 1.0 Lire. — 'Pflersch, Pfr. 20 Lire. — Trient, V. F. 100 Lire. 9R>lland, 91 W. Pfr. 50 Lire. Wert des Erlösers: Grüuau, St. J. X 7-50.— Hohenberg, 91. H. 145 X. Obergalleberg, A. B. 14 X. — Peuerbach, A. M. 50 Mk. — Wolfer», I. 91 177 K. Für heilige Messen: Feldheim, E.A. 42Mk. Hohenberg, 91 91 220 X. Gebet der Kirche für die Wohltäter: O Herr, v e r l e i h e allen u n sere n W o h l-tätern u m d e i n e s 9i a ni e ns w i l'l e n das ewige Le b e n ! Missionsberufe! Wer in sich den Beruf zum Missionär fühlt- wende sich vertrauensvoll an den Pater Rektor des Missionshauses in Messendors bei Graz, Steiermark! — Aufgenommen werden: A. I n das Noviziat: 1. Priester und Theologen. 2. Studenten mit Reifezeugnis. 3. Brave Burschen, die sich als Laienbrüder dem Missionsdienste widmen wollen. B. In die Apostolische Schule: 1. Studenten, die ihre Gymnasialstudien noch nicht vollendet haben. 2. Knaben, die Ordens- und Missionspriester werden wollen. , Für die Zöglinge der Apostolischen Schule werden folgende Bedingungen gestellt: a) Neigung zum Ordens- und Missionspriesterstand: . b) gutes Talent, und ein unverdorbener Charakter: c) feste Gesundheit; d) Zahlung eines Pensionsbeitrages nach Übereinkunft mit den Eltern oder deren Stellvertretern. Wer in Südtirol beheimatet ist und den Missionsberus ergreifen will, wende sich an den Pater Rektor des Missionshauses in Milland bei Brixen. Die Ernte ist groß, aber der Arbeiter sind wenige. (Matth. 9, 37.) Komm herüber und hilf uns! (Apg. 16, 9.) Es werden sich erinnern und zu betn Herrn zurückkehren alle Enden der Erde: und anbeten vor seinem Angesichte alle Geschlechter der Heiden. (Pf. 21,28.) 1 I i i 1 i Wohnungswechsel! Wir ersuchen unsere Leser, bei Wohnungsäuderung uns sogleich die neue Adreffe mitzuteilen, damit in der Zustellung des „Stern der Neger" keine unnötige Verzögerung eintritt. Die Zeitschrift wird nunmehr von der Universitäts-Druckerei „Styria" in gedruckt. Wie die Verlegung der Redaktion nach Messendorf, so ver-viJVUßj folgt auch der Wechsel des Druckortes den Zweck, die regelmäßige und pünktliche Zustellung der Zeitschrift zu erleichtern.