Mr. 72. Sonntag am 8. September 1878. III Jahrgang. Cillier Zeitung. ?ränumerstion»-votlingungon. Für «illi: »ciutlii» . . . —.M tftrttfll#»nj . . i.so Haldjihna .. . G»»»tl>r>>. . . tmiB! Z»0el»»i | Einzelne Wummern 7 kr. Mit Vost-versendung: HG ZV *.40 «kttcnnrti .. i.s Erscheint jeden Donnerstag und Sonntag Morgens. Inserats werden angenommen in der Ssp«d»»>» der „«illier ^eit»»z", Her-tesaiiff« Nr. « !-», unt alle» dednuenbt» Eild!«» »• I >!«»U»n»'. I»s. *1 enteilt in (Braj, as Permächtniß einer Unglücklichen. Novelle von Harrtet. < Schluß,) „Nur einen kurzen Augenblick lassen Sie ua« hier träumen/ „Ich verträumte bereit» zu viel Zeit", sagte sie rasch und befestigte da« zarte Vergißmeinnicht in ihrem Gürtelbande. Fast eine Woche war verstrichen. Ohlfried und Theo begegneten sich während dieser Zeit nur flüchtig auf den Promenaden, am Strande, oder Abend» im Eursaal, wo die junge Dame durch ihr meisterhafte« Klavierfpiel die Aufmerksamkeit der Badegäste auf sich zog. — Einsam schlugen die MeereSwogen an da» Fel«gesteiu, da» schroff und zackig weit ob von dem gewöhnlich eingehaltenen Spaziergang der Cur» gäste eine wildromantische Bucht bildete. Aus einem vorspringenden Fel»stücke, da» der Loreleystein ge-nannt wurde, stand The» und ihr Auge schweifte mit träumerischen Au«druck über den blauen, weiten Meeresspiegel. Geisterhafte Stillt herrschte in der kleinen Bucht; e« war al» sei jeder Hauch de» Leben« au« ihr gebannt und werde mit den Abend in ewigen Schlaf sinken. In Puipur getaucht hatt« dit Sonne von dem Meere Abschied genommen; Math. (Sonst. Graf W i ck e n b u r g. der Neu-begründer de« in ganz Europa berühmten, reizen-den Eurorle« „Gleichenberg", der dem schöpfen« schen Geist de« Prinzen seine vollste Mitwirkung weihte, un» wol war die Bevölkerung begeistert von den segenbringenden Thaten ihre« geliebten Johann, daher auch alle« gelingen und gedeihen mußte. So wirkte der Erzherzog fern von dem ge-räuschvollen Treiben der Welt für da» Beste eine» Berglande« nicht ahnend, daß er nochmal« in den Strom de» politischen Leben« gezogen werden sollte. Da» RevolutionS-Jahr 1848 rief den bei allen Völkern Oesterreich« beliebten Prinzen nach Wien, um durch seinen Einfluß da» in den denk« würdigen Märztagen aufgeregte Volk zu beruh-gen und schwere« Unglück abzuwenden, später zog er, dem Rufe der Nation folgend, al« deutscher Reich»-Verweser »ach Frankfurt am Main. — Die bewegte Zeit schwand vorüber und wieder zog sich Erz-Herzog Johann in sein schöne« Steiermark zurück, die alte, ihm so lieb gewordene Thätigkeit vom Neuen aufnehmend, der er treu blieb bi« z» feinem Tode. Wie sich Erzherzog Johann in seinen Werken selbst ein ewige« Denkmal gesetzt, so errichtete ihm da« dankbare Volk der Steiermark ein Denkmal von Erz, damit auch die kommenden Geschlechter die edlen Züge ihre« fürstlichen Wohlthäter« schauen und sich im Gedächtnisse so einprägln mögen, gleich der Liede zu ihm, die treu und stark stet« in den Heizen andauern wird. Politische Rundschau. Cilli, 7. September. Dit ohnedie« schon trübe Situation der Pforte wird durch die sich rasch entwickelnden Ereignisse nur noch verzweifelter; der Krieg zwischen Griechenland und der Tütkei ist in Sicht, Rußland macht keine Miene au« der letzteren seine Truppen vollständig zurückzuziehen und die Oester-reicher haben »ach Eintreffen genügender Berstär-kungen die Operationen bereit« wieder aufgenommen. FML. Szapary meldete au« Doboj? Am 4. Sep-tember Abend» fiil.rte der Generalmajor Pistory die Entwaffnung de« Orte« Tesany durch. Gleich, zeitig erfolgte von Doboj au» ein gelungener Vorstoß zur RecognoScirung der feinslihen Front. Da die Zahl der Insurgenten am rechten Ufer der Bo«na an der Straße nach Maglaj bedeutend ist, wurden da« ü-t. und da« 8. Regiment nebst einer Gebirg«batterie unter dem Eommando de« General-major« Waldställe« gegen Lipac vorgefendet und die Insurgenten nach siedenftündigem, hartnäckigem Gefechte auf allen Punkten zurückgeworfen und di« zum Einbrüche der Dunkelheit verfolgt. Der günstige Erfolg ist der ausgezeichneten Führung Walsstätten« und der großen Tapferkeit der Truppen zu danken. Der Verlust ist jedensall« einige helle Streifen tanzten noch über da» rauhe Felsgestein und ließen e» im Widerscheine der scheidenden Tage«königin rosig erglühen. Unbeweglich verharrte da« junge Mädchen an dem Felsenvorsprung; die Hände im Schooß ge-faltet träumte e« wol von einer Zukunft voll Glück und Sonnenschein, denn in dem Märchen von dem armen R'tter und dem stolzen Burgfräulein lag viel Wahrheit und die Blume übte bereit« ihre geheimnißvolle Zauberkraft über ein Frauenherz. Der Hufschlag eine« Pferde« unterbrach plötzlich die lautlose Meere«stille, und jetzt wurde aus einem ziemlich schmalen Fahrweg, der sich längst der Bucht hinzog, ein Reiter sichtbar. Er rttt eine gefährliche Bahn, denn auf der einen Seite erhob sich schroffe« Fel»gestein, mit einer senkrecht kahlen Wand, auf der andern dehnte sich die weite Wasserfläche unabsehbar au». — Nur ein schmale» Geländer trennte Roß und Reiter vor drohender Todesgefahr. — Thea blickte angst-erfüllt nach dem Pferde, da» sich plötzlich stützig zeigte und an einer Stelle, wo da« Geländer lose niederhing, nicht weiter wollte. Der Reiter, der kein Anderer al« Graf Ohlfried war, setzte dem Thiere die Sporn in die Weichen, so daß e« sich hoch aufbäumte. E« war eine höchst aufregende Scene, denn die Stützigkeit de« Pferde« hatte gegen die eiserne Willenskraft de« Reiter« anzu« kämpfen und e« war schwer vorauszusehen, wer über 130, meist Verwundete. — Oa» Militärkommando von Laste, nuooo meldet du Räumung der Sulorina seilen» der Montenegriner auf Be» fehl ihrer Regierung. Auch der Armeeco« Mandant FZM. Baron Philippovich benotete iber ein sieghafte» Gefecht der siebenten Trupp ndivision unter dem Co nmando Tegetthof'». Am 3. S.ptemder Morgen» rückte Tegetthof mit der nördlichen Seitenco'.onne bei Kadin»felo über Krsulbach gegen Han Romanja, während die Mitielcolonne unter Oiierst Pittcl die Insurgenten in der Front festhielt, «l» beide Colonnen in da» G.fecht eingriffen, flüchtete sich der gegen 1000 Mann starke Gegner, der sich in kleinere Haufen nach allen Richtungen zerstreute. Der Verlust der Insurgenten beträgt 30 Todte und sehr viele Verwundete, unser Verlust 10 Todte und 40 Verwandele. Somit wären nach einer fast dreiwöchentlichen Paus« die Operationen gegen den Fein) in Bo«niea wieder glänzend eröffnet worden, und nun erwartet nur noch FML. Jovanooic in der Herzegowina bei Livao, woselbst gegen 6000 Insurgenten stehen, ein harter Kampf, den er gewiß auch siegreich bestehen wird, da schon die Einleitungen günstig sind, wie diese« au« dem ohne Störuigen vor sich gehenden Vormarsch auf Foc» zu ersehen ist. Die Montenegriner bringen Geschütze von Antivari gegen Podgorizza, um für alle Eoen-tualitäten bereit zu fein. Der Truppencommandant Bonbar Pctroviö wurde bereit« neuer Instruktionen wegen nach Ecltinje berufen. Fürst Nikolau» sprach sich sowol seiner Umgebung, wie auch der l er« zegowinischen Führer gegenüber dahin au«, daß er gegen Oesterreich die freundschaftlichsten Gefin-nungen hege. Kleine Chronik. Cilli. 7. September. (Der Kaiser) wird am 8. t>. M. der Enthüllungsfeier de» Erzherzog Johann-Monu-meines beiwodnen, aber noch am nämlichen Tage um 2 Uhr Nachmittags von Graz abreisen, um am 9. bei der goldenen Hochzeit seiner Schwieg er-eltern in Saiern zu erscheinen. (Ablegung der .Hoftrauer.) Se. Majestät der Kaiser gestattete, daß bei der am 8. September l. I. stattfindenden Enthüllung de« Denkmale« weiland Seiner kaiserlichen Hoheit de« Herrn Erzherzog« Johann die Hoftrauer ab« gelegt werde. Ernennung.) Der Minister für Cllta« und Unterricht hat den Supplenten am Maria-tilfer Eommunalgymnasium zu Wien Herrn En» geldert Neubauer zum wirklichen Gymnasial-lehrer in Marburg ernannt. (Rationalfeft.) Zur Feier der Enthüllung de« Erzherzog Johann«Denkmal« veranstaltet der Verein Almbrüder am 9. September l. I. den Sieg in diesem wilden Kampfe davontragen dürfte. Wie leicht konnte da« Thier über da« Ge-länder setzen, oder seinen Herrn abwerfen, der unrettbar verloren war, wenn er gegen die Felsen aufschlug. Eine unsagbare Angst spiegelte sich in de» Zügen de« jungen Mädchen«, da da« Pferd immer wilder wurde und jetzt bäumte e« sich hoch auf — in der nächsten Minute hatte e« die schwache Barriere übersetzt und Roß und Reiter stürzte» wol zerschmettert in die Tiefe. — Ein gellender Aufschrei entrang sich Thea« Lippen, sie schloß die Augen und hielt sich krampfhaft fest an dem Fel« fenvorsprung. — Zu spät hatte die Märchen» blume ihre Zauberkraft über ein stolze« Frauen» herz geübt. Minute auf Minute verstoß — endlich off« nele Thea die Augen und ihr to»e«bleiche« Antlitz, au« dem jeder Blut»tropfen gewiüen war, neigte sich weit vor — doch wa« war da« ? nur ein Opfer barg der Abgrund: „Er lebt"! ein Erlösung«-ruf au» unbeschreiblichen Martern war c«. der sich Thea« Brust entrang; mit wenigen Schritten hatte sie die Felsenstraße erreicht, und kniete an der Seite de« Besinnungslosen nieder — Ohlfried athmete schwer, und au« einer kleinen Stirnwuude sickerte Blut hervor, da« einem schmalen Bande gleich, die glatte Felswand hinabfloß. — Drunten Mir 5 «in große« steirische« Nationalfest i» der Pun-tigamer Bier^lle. Da» Reinerträgniß ist für die zurückzedliedenen Familien der einheimischen Reservisten bestimmt. — Auch der steirische GebirgS-verein wird sich an der Frstfeier betheiligcn und «inen Alpenblumenkranz an den Stufen de» Mo< »umente« niederlegen. Literarifches.) Wol könnte keine Zeit besser beachtet worden sein, al« wie selbe Dr. Anton Schlossar zur Herausgabe der Ori« ginalbriefe de« Erzherzog Johann von Oe st erreich wühlte; denn in dem Aagenblicke, in welchem Steiermark dem hochherzigen Gönner und Förderer seiner Wolfahrt ein Denkmal setzt, und durch die Enthüllung«seier die dankbare Er» innerung an den leutseligen Prinzen Johann in ollen Theilen de« schönen Alpenlanze« wachgerufen wird, sind die Briefe de« Erzherzog» ein? doppelt willkommene Erscheinung de« Büchermärkte«. Durch die Veröffentlichung dieser EorresponZenz wird «in interessanter Einblick in da« vielseitige Wirken und in da« reiche Geistesleben de« Erzherzog« gewährt und zugleich ein Schatz von Detailnalz-richten gegeben, welcher insbesondere für die Kennt-niß der Zeitgeschichte von 1812 bis 1815 vom großen Werthe ist. Die typographische ÄuSstallung be» mit einem Porträt und einem Facsimile ge-zierten, bei Wilhelm Bcaumüller in Wien er-scheinenden Werke« ist eine tadellose. (3u den LandtagSwahlen.) Wie wir vernommen haben, wird sich H:rr Reichsritter v. Berk«, Gutsbesitzer in Sl. George», um ein Lan^tagSmandat für die Landgemeinden bewerben. Indem der genannte Eandidat al« Oeconom die Bedürfnisse und Wünsche der Landbevölkerung a«s «igener Erfahrung kennt, und er als O!»ma»n der landwirthichafilichen Filiale sich viele Verdienste um die Azricultur erworben, besonder« al« da.' sichere Zustandekommen der Rtgional-5u»stellung in Eilli ihm zu verdanken ist so fühlen wir un« verpflichtet, auf ihn da« Augenmerk der ländlichen Wühler zu lenken, da feine Wihl, die er bei seinem ausgeprägten österreichischen Patriotismus nur in diesem Sinne zum Wohle unserer Heimat benützen wird, gewiß wünschenSwerth wäre. i(£in Besuch.) Seit 1. d. M. we lt in den Mauern unserer Stadt die Tochter des gemütvollen vaterländischen Dichters Johann Gabriel S e i d l. Dieselbe, Gattin des Herr» f. k. Baurathe« Funk und wohnbaft im Hotel „Erzherzog Johann", ist in Eilli zur Zeit, al« ihr berühmter Vater noch al« Professor am hie-sigen Gymnasium thätig war und ihm damal« für sein gemeinnützige« Wirken da« Ehrenbürger-diplom zu Theil geworden, geboren und kam nun »ach vierzig Jahren hieher, um ihre Vaterstadt, in welcher sie noch bis Montag zu verweilen ge-denkt, zu sehen. (Negional-Ausstelluna.) Das hohe k. k. Handelsministerium hat (am Erlaß vom in der Tiefe wand sich da« arme Roß in Tode?« zuckungen, während sein Reiter, bei dem wilden Sprung, die Stange der Barriere erfaßt hatte, und sich an dieselbe klammernd gegen den Felsen geschleift wurde. Thea preßte ihr Taschentuch auf die Stirn« wunde und sich tief zu dem Männerantlitz nieder« beugend, flüsterte der stolze Mund in nie gehörtem weichen Alange: .Heinrich." Ohlfried zuckte auf. der süße Laut beschwor die Lebensgeister in den regungslosen Körper zurück. Langsam schlug der Maas die Augen auf. al» sie i» de« Mädchens edle Züge blickten, da brach «in heißer Strahl sich Bahn: „Thea!" ein leise geflüsterter, aber von leidenschaftlichster Liebe durchglühte? und durch-jitterter Laut war e«, der sich Ohlfried« Lippe» «ntrang. Bevor sich Thea erheben konnte, noch wußte, wie ihr geschah, hatte» sie zwei Arme fest umschlungen. Graf Ohlfried hätte bald einer, mit Baron Schöneich eingegangenen Wette halber die gefähr-liche Felsenftraße al« geübter Reiter leicht zu passiren mit dem Leben gebüßt, wenn nicht der Berggeist über dem Ritter seinen behütenden Zau« derstab gehalten. „O ich lasse Dich nimmer l' rief Graf Hein-rich leidenschaftlich, al« Thea e« versuchte, sich seinen Armen zu entziehen: „D* hast a» mein« -Brust geruht, ich empfand die Seligkeit, Dich 23. v. M. Z. 23950 die Veranstaltung einer in Verbindung mit der landwirthschastlichen Regional» Ausstellung in Eilli am 5.-7. Oktober l. I. abzuhaltenden Jnvustrie.Ausstellung für Unter-steiermark als ein sehr erfreuliche« Zeichen gewerb-licher Rührigkeit in diesem Landesiheile begrüßt und zum Zwecke der P^ämiirung von hervorra-genden Objecten sechs silberne und zwölf broncene Medaillen als Staattpreise dem AaSstcllungS-Eomlt« definitiv zur Verfügung ge-stellt mit der Zusichnung, im Bedarfsfalle noch einige weitere Preise für da« in Rede stehende Unternehmen zu gewähre». — Die BezirkSvertre-tuug in Eilli hu IS Preise im Gesam ntbetrage von 200 fl. in Silber zur Prämiirung von Rin-der» oeS Landschiages und der Kreuzungen gewidmet. — Da« Kohlenwerk Ojstro nahm zwei Antheil-scheine zu 10 fl. — Die Firme» F. I. Friedrich und L. R. Schütz in Liboje, dann M. I. Sonnen-berg in Deutichenthal veranstalten in Verbindung der Collectiv-Ausstellung ihrer GlaS- und Potterie-erjeugnisse einen Bazar, dessen Gesammtertrag den Beiwundeten und den Angehörigen der einbe» rusenen Reservisten de« heimischen Regimentes gewidmet wird. < Gefangenentransport.) Donnerstag den 5. d. M. kamen mit dem Postzuge um */,5 Uhr Nachmittag« gefangene Insurgenten und Re-dif« hier an. Während die letzteren mit ziemlich guter Montuc bekleidet waren, hatten die ersteren, meist verwilserte Gestalten, darunter viele grau-bärtige Männer, zum großen Theile nur Frag-mente von Leinenhcmden und Gattien am Leibe. Unier den gefangenen Insurgenten befand sich auch «in Gefesselter, weil derselbe auf einer Eisenbahn-station entfliehen wollte, bei seiner Wiederergrei-fung sich znr Wehre setzte und hiebei eine» Sol-daten der Escorte verwundete. Die Gefangenen wurden in der Richtung gegen Graz weiter beför-dert und sollen in Komor» internirt werden. Alls dem Gerichtssaale. Sämmtlich angeordnete Schlußverhandlungen der 5. Schwurgerichtssession. Montag 9. Virient Gregor, Nothzuht; Uhl Franz. Todtschlag. Dienstag 10. KaSper Johann. Mord; Pircher Johann, A-ntSvcruntreu-ung. Mittwoch II. Sandry Earl, Brandlegung. Donner«tag l2. MiloZlü Jofef, Todtschlag; Siegerl Michael, Raub. F r e i t a g 13. Kragolnik Franz und Kapu« Josef, Nothzucht; Pleönik Anton, Meuchelmord. Samstag 14. Wodinau Franz, Nothzucht; Spcß August, Credit« papierverfälschung. Montag 16. Lipou^ek Martin, Todtschlag; Ostrviinik Leopold, Brand-legung. Dienstag 17. Dol^ak Anton, Noth-zucht; Pogrenöiö Maria, KindeSmord. Don-n e r «t a g 19. Tanschitz Rudolf, Ottilie und Hugo, Betrug ; Jakusch Filipp, Raubmord und Diebstahl. h.'iß geliebte« Mädchen in meinen Armen zu halten, und nun soll mir keine Welt die« Glück entreiße». Ich habe de» Angstruf von Deinen Lippen gehört — ich sah Dich ja wie eine Licht-gestalt an dem Felsenvorsprung stehen. O, ich hörte meinen Namen von Deinen Lippen klingen mit dem unbeschreiblichen Laut der Liede!" Thea halte sich doch sanft seinen Armenent-wunden nnd bedeckte jetzt ihr Antlitz mit beiden Händen, während der Männermund unaufhaltsam beichtete: »Ach was habe ich um meiner Liede willen gelitten. — Nur zu bald, erkannte ich daß Thea Werder, da« Weib sei, welche« ich, trotz allen Sträuben» lieben mußte, lieben mit jeder Faser meine« Herzen« ; und je mehr ich mir dieser Empfindungen bewußt ward und e« versuchte, mich Dir zu nähern, um so stolzer, unnahbarer tratest Du mir entgegen — Du ahntest nicht« von meinen Qualen, wießet alle», selbst meine Freund« schast zurück. Ii) erfuhr, daß Thea Werder nach einem Jahre die Stellt al« Erzieherin bei Gräfin Thal-heim aufgab, wußte aber nicht wohin sie sich ge-wendet hatte, den unheilbaren LiedeSgram i» Herzen, duräzog ich die Welt — da mußte dem Ruhelosen in dem einsamen Seebade, da« geliebte Mädchen begegnen, da« meine Schwester, die Frei« frau von Dornek, wiedersehen möchte, um i» ihren Zügen die des früh verstorbene» Sohne« zu schauen." Landwirtschaft, Handel, Industrie »Wiener Frucht- u«d Mehtbörse von» 7. Tept.i (Lrig.-Telg.) Man notirte per 109 Kilogramm: Weizen Banater von ft. 10.10—10.95. TVis von ft 10.50—11.50, Theiß schweren von st. 9.75— 10.20, Slovakischer von fl. 10.——11.10. bto. schw. nvo fl. 9.40—9.&1. Marchselder von ft. 10.40—11.:«), ®ala. chischer von fl. —.---.—, Usance pro Herbst von fl 9.45—9.50. Roggen Nyirer- und Pesterbodim von fl. 7.15—7.85, Slovalischei' von ft. 7.25—7.40, Anderer ungarischer von ft. 7.--7.30, Oesterreichischer von fl. 7.4o—7.50. Ger st e Slooatische von fl. 8.20— 9.50, Lberungarische von fl. 7L0—3.50, Lest «reichlicher von st. 7.40-8.20, Futtergerste von fl. .--.—■ Mai« Banater oder Theiß von fl. —.--. , Internationaler von ft. —.--.—, Cinquantin von ft. 7.2» —7.35, aus Lieserung pro Frühjahr von fl. 5.70— 5.75. Haser ungarischer Merkantil von ft. 6.60 - 6.76, bto. gereutert von fl. 6.45—6.80 Böhmische. •der Mährischer von ft. —.---, Usance pro Frühjahr von fl. 6.50—6.60. Rep« Rübser Juli > August von fl. 13.25--14., Kohl August-September von fl. 14.25 —! 4 62 — H a l s« n f r ü ch t e:Haidetorn von fl. 8.—8.75— Linsen von fl. 10.—18-—. Erbsen von fl 9.50—14.— Bohnen von fl. 10.60—13.50. Rüb » öI: Rajsinirt prompt von fl. 38.50—39.—. Pro Jänner, April von fl -•-.—. Pro September, December von fl. 38 50--39.. Spiritus: Roher prompt von fl. 33.— —33.25. Jänner, April von fl. —.--. Mai. August von fl. —.--.—. Weizenmehl per 100 Kilogramm: Nummero 0 von fl. 22.--23.— Nummero 1 von fl. 20.--21.50, Nummero 2 von ft. 1!».--20.—, Nummero 3 von fl. 16.20—17.20. Roggenmehl pr. 100 Kilogramm: Nummero 1 von st. 14.50—16.—, Nummero 2 von fl. 11.50 -13.—. Telegramm. Marburg den 7. Sept. Der Mäi'ner-gesangverein Silli sagt dem liebenswürdigen Damen« chor herzlichsten Dank für die gespendeten Blume., und bringt demselben dreifache« „Grüß Gott" ! Course der Wiener Börse vom 7. S«pt«mber 1878. Goldrente...........72.30 Einheitliche Staatsschuld in Note» . . 61.70 „ „in Silber . 63.30 1860er Staa'.s-Anlehenslose .... 112.— Bankaclie»........... 807.— Creditactien........... 243.25 London............115.70 Silber ............100.15 Napoleond'or.......... 9.27 */> k. k. Münzducaten........ 5.49 100 Reichsmark.........57.10 Ohlfri.-d hielt inne; eine jähe Angst spieg?!^ sich in seinen Gesichtszügen wieder — .Ich ver» gaß Lord Millsord---.* „Der Engländer verläßt morgen Früh da« Seebad; die reiche ihm von Jugend an bestimmte Braut, wird ihn wol zu trösten wissen, da ich ihm nicht Liede gewähren konnte." »Ach, wenn er nicht hoffen durft«, wie soll mein Herz die Bitte »agen: Thea, werde mein Weib?" Zwei große Thränen standen in den Veilchen-blauen Mädchenangen; sie waren wol die Antwort auf Ohlfried« Frage, den« jetzt zog er die schlanke Gestalt an sich mit dem Jubelrufe: „Mein, Du bist mein!" Leise rauschten die Meere«wogen, und sangen ihr lrävmerische» Adendlied, bis die Nacht sie in Schlummer wiegte. Das Märchen von dem Ritter und dem Sagenreiche wehte liebliche Wahrheit in da« ernste Leben her« über. Ein Blatt fiel au« dem Buche der Dich« tung in die Wirklichkeit. Die Blume de« Glücke« hatten zwei Seele» gesunden, doch ohne des Berggeistes H Ufe, sondern durch die Macht der ewig alten, ewi^ jungen Liebe. Ende. Kleine Anzeigen. J*4e In diene Rubrik eingeschaltete Annonce II« »» 3 Zellen Raum wird atlt 13 kr. berechnet. Aankünft« wen Einsendung von SS lr. ö. W. sranco per tost überallhin versendet. 208 kiiudmarliuug. Die Aufnahme der Schüler am hierortigen k. k. Staatsgymnasium findet am 13., 14. und 15. September zwischen 9—12 Uhr Vormittags in der Directionskanzlei statt. i Die Direction des k.1. Staatsomasius. Zu dem demnächst bei mir beginnenden Gesangs - Cnrse werden^ noch Schstlerinen aufgenommen. Der Unterricht wird nach der berühmten Methode der Grossherzoglich-Meck-lenburg'schen Gesangs - Professorin Caroline Pruckner ertheilt. Auskünfte sowie Anmeldungen täglich Vormittag in meiner Wohnung Laibacherstrasse Nr. 5, I. Stock. I'flii/rt Wur 395 2 Repr. Gesang- und Clavier-Lehrmn. Knaben otlei* Miidehen werden bei einer anständigen Familie in vollständige Verpflegung angenommen. Auskunft in der Eip. d. BI. 401 8 AufaaTi me in die stcierin. Landes - Bürgerschule in Cilli findet am 18., 14. und 15. September im Direction slocale statt. Die neu eintretenden Schüler haben von ihren Eltern oder deren Stellvertretern vorgeführt zu werden, ihren Geburtsschein zum Nachweise über das in der Regel zurückgelegte 11. Lebensjahr beizubringen, sowie die nöthigen Vorkenntnisse durch eine Aufnahmsprüfung nachzuweisen. Das Schulgeld ist monatlich 1 fl. und der Betrag zur Schüler - Bibliothek für Neueintretende ein für allemal 50 kr. — Unbemittelte werden bei Beibringung eines Mittellosigkeits-Zeugnisses und eines empfehlenden Schul-Zeugnisses über das vorhergehende Jahr von obigen Auslagen befreit und werden selb« durch Verabreichung von Büchern und Beiträgen zur Anschaffung von Zeichnungs-Requisiten auch in anderer Art möglichst unterstützt . . . Bei dem alljährlich starkem Andränge wolle man sich zur Sicherung der Autnahme rechtzeitig melden. CILLI, am 6. September 1878. 403 3 Die Direction. Gefertigte litt dmch ein halb«« Iayr an Nervenschwäche und ist durch den Gebrauch von nur einer Flasche BRESLAUER UNIVERSUM von diesem Uebel befreit worden. Sie fühlt sich daher verpflichtet, Herrn Oscar Silberstein in Breslan für diese« Mittel ihren besten Dank abzustatten. Thrrruin fc'nr«fri«nMrr in Vroßramming »ei €tm. Langwierige, veraltete, tief im Organismus eingewurzelte Krankheiten aller Art, insbesondere Oloht und lUiaamatlamaa. Lähmungen, Bruat-, Longen- uns AnmcrkimK. Einzelne Nummern der „Tagespost" sind zu haben bei Johann itafcn*«'!» in C'IW. Maroni ei den, HAmorrholden, Xreb«ioh*den, Knoohenfraaa, Flechten und sonstige Hautausachläge, Frauenkrankheiten u. s. w. bei welchen bisher jede ärztliche Behandluna odne (?i>ola geblieben ist, werden durch den Gebiauch des »Int- und Slfterelnlg-ungsmlttela BRB-LAUtiB UNIVERSUM für Immer beseitig«. — Bei veralteten Uebeln find zwei, sonlt nur eine Alasche zur vollständigen Heilung ausreichend 275 Da« BreSlaurr Universum ist per Flasche zu 2 fl.. zum Gebrauche auf 6 Wochen ausreichend, zu haben: in Clllt bei J. UupserM>hniid, Apotheker. Behördlich ooncesaioiiirte Ml-MM- ii Mim■ Anstalt in »76 Marburg, Steiermark. Das zweite Schuljahr dieser aus zwei Jahrgängen bestehenden Anstalt beginnt mit 15. September d. J. In das mit derselben verbundene W»en »konnt werden nicht blos Schüler der Anstalt, sondern auch Studirende des Gymnasiums und der Realschule aufgenommen. Wegen Zumittelung des Instituts-Programmes und Mittheilung des Näheren wolle man sich gefälligst rechtzeitig wenden an Prof. Peter Resch, Inhaber und Director der Anstalt. Verantwortlicher Redacteur Frau* Tiefenbacher. Eigenthum, Druck und Verlag von Johann Kakaach in Jilli.