Lilibcher TnMntt. Redaction und Expedition: Bahnhofgaffe Nr. 15. PränumsrationSpreise 0^)0 Für Laibach' Ganzj. fl. 8 40; Zustelllina inSHausvrtlj.rskr. Insertiontpreise: Siu- Mit der Post: Ganzjähr. fl. IL. Mittwoch, 9. Oktober 1878.—Morgen: Franz B. SM 11. Zahrg. Ministerkrisen in Cis und Trans. Der Kaiser hat das in den letzten Tagen erneuerte Demissionsgesuch des Ministeriums Auersperg definitiv genehmigt. Die Neubildung des Kabinetts soll schon in den nächsten Tagen erfolgen, und zu diesem Behufe wurden Berufungen zum Kaiser an hervorragende Mitglieder des Reichsrathes erlassen. Bei der Neubildung des cisleithanischen Kabinetts soll die Person des Ministerpräsidenten Fürsten Auersperg gänzlich aus dem Spiele bleiben. Man spricht davon, daß ein ..weniger engagiertes" Mitglied des derzeitigen Kabinetts berufen sein soll, unter Ueber-nahme eines vacanten Portefeuilles an die Spitze des Kabinetts zu treten, und daß die auf die Neubildung dieses Kabinetts bezüglichen Verhandlungen möglicherweise schon in den nächsten Tagen beginnen werden. Die verschiedensten Gerüchte stehen aus der Tagesordnung. Eines hat bereits ein Ministerium Rech bau er konstruiert mit Dr. Felder als Minister des Innern, Plener jun. als Finanzminister und Demel als Justizminister. Ein anderes beschäftigt sich mit einer Kombination, welche die Portefeuilles des größeren Theiles der Mitglieder des Kabinetts Auersperg intact läßt. Darnach würde der jetzige Ackerbauminister, Graf Manns-feld, an die Spitze des Kabinetts treten, aus welchem Fürst Auersperg, Unger und Glaser aus-scheiden würden, während Herbst, Demel und Cownini aufgefordert werden sollen, in das Ministerium zu treten. Die „Deutsche Ztg." erfährt, es werde beabsichtigt, die Session des Reichsraths zu schließen und anstatt einer bloßen Wiederaufnahme der Sitzungen des Hauses eine neue (Schluß-) Session einzuberufen, was durch die bei diesem Anlasse gehaltene Thronrede der Krone sowol als dem neuen Kabinett Gelegenheit geben würde, zur gesammten Situation in präciser Weise Stellung zu nehmen, andererseits aber auch dem Parlamente selbst Anlaß bieten würde, in Beantwortung der Thronrede die Situation nach jeder Richtung hin klarzustellen. Letzterer Plan findet auch im Hinblick auf Ungarn, dessen Parlament in nächster Zeit gleichfalls mit einer Thronrede eröffnet werden wird, schon vom Standpunkte der Parität seine Motivierung. Wie der „P. Lloyd" erfahren haben will, würde, wenn die aus Prag stammende Meldung über den Zusammentritt der Delegationen am 26. Oktober wahr ist, der Reichstag nur zu seiner Konstituierung und zur Wahl des Adreßausschusses Zeit finden, so daß Graf Andraffy zuerst den Delegationen Rede stehen müßte, ehe die Parlamente ihr Votum abgeben. Graf Andrassy scheine dies zu wünschen, indem er einen günstigen Eindruck von seinen Erklärungen und dadurch die Degagierung der ihm zustimmenden Landesminister erwartet. Der „Pester Lloyd" bemerkt weiter, an einer nach allen Seiten unbefangenen Kritik werde es in den Delegationen und den Parlamenten nicht fehlen. Herr v. Bitto wurde am 7. d. vom Kaiser in Privataudienz empfangen. Derselbe gab, über die allgemeine Stimmung inbetreff der Politik befragt, seine Meinung dahin ab, daß das Vorgehen der Regierung große Schuld an der Schwierigkeit der heutigen Lage trage und nicht über berechtigte Vorwürfe erhaben sei, weshalb sie jedenfalls auf Angriffe im Reichstage gefaßt sein müsse. Man konnte allerdings nicht verlangen, die Regierung möge im vorhinein in einer Frage, deren Entscheidung Europa Vorbehalten war, ihre Absichten ohne Rückhalt kundgeben, doch hätte wol die Eventualität etwa nöthig erscheinender Schritte in der Politik offen angedeutet werden können. Der Vorwurf, daß die Politik gegen die ausgesprochenen Intentionen des Landes verstoße, wäre dann nicht in so hohem Maße provociert worden. Herr v. Bitto ist der Ansicht, daß die Majorität des Reichstages den Thatsachen Rechnung tragen und keine solche Bestimmung treffen werde, zeigen bis L Zeilen 20 kr. welche das Ansehen der Monarchie nach außen hin irgendwie schädigen könnte; er wies zugleich auf die Modalitäten hin, welche seiner Ansicht nach geeignet, ja angezeigt wären, in BezuH auf die Endziele der befolgten Politik die Beruhigung und die Zustimmung des Landes zu ermöglichen. Vom Occupationsschauplatze. Nach den Informationen, welche der „Pester Lloyd" angeblich aus guter Quelle empfangen haben will, beruhen alle bisher veröffentlichten Details über angebliche Verfügungen bezüglich des Rückmarsches der Truppen aus Bosnien und der Herzegowina auf Eombination, da die allerhöchste Genehmigung der einschlägigen kriegsministeriellen Anordnungen erst zn gewärtigen ist. Noch vor zwei bis drei Tagen bestanden wesentliche Differenzen zwischen dem nach den Anträgen des Kommandos der II. Armee ausgearbeiteten Demobilisierungsentwnrse der Kriegsverwaltung und zwischen den bezüglichen Wünschen des auswärtigen Amtes. Das Armeekommando beantragte in den Hauptzügen folgendes: Das Kommando der zweiten Armee und das Hauptquartier in Serajewo, sowie das Armee-Generalkommando in Brod bleiben nach wie vor activiert. Die ausmarschierten Lano-wehrtruppen werden sofort demobilisiert, die Mannschaften beurlaubt. Von den elf Divisionen des stehenden Heeres, die heute in Bosnien und der Herzegowina stehen, werden fünf Divisionen noch im Laufe des Oktobers rückberufen und auf den normalen Friedensfuß gesetzt, so daß nur mehr fünf Divisionen in Bosnien und eine in der Herzegowina, und zwar in vollem Kriegsstande, zu verbleiben haben. Vom 16. Oktober ab wäre die Erfolgung der Feldgebüren einzustellen, dagegen träten Bereitschastsgebüren in Kraft. Das auswärtige Amt geht mit den Ab-rüstungsvorschlägeu viel weiter. Feuilleton. Die Einnahme Livno's. Am 25. v. M., abends, wurde Generalmajor Csikos durch eine Streifpatrouille des vierten Bataillons vom Weber-Infanterieregiment verständigt, daß eine starke Colonne unter Führung des FZM. Herzog von Württemberg auf der Kruzi-Planina Stellung genommen, und daß der Angriff auf Livno mit Tagesanbruch beginnen würde. Bevor ich zur Beschreibung des Angriffes übergehe, halte ich es für nothwendig, eine kleine Terrainskizze von Livno und Umgebung zu entwerfen : Die 8- bis 10,000 Einwohner zählende Stadt Livno liegt amphitheatralisch am südlichen Abhange der Krnzi-Planina. Die Stadt zerfällt in die eigentliche Stadt selbst, welche mit einer Festungsmauer umfaßt ist und ausschließlich von Türken bewohnt wird, und in vier Vorstädte, die nicht befestigt sind, größtentheils den Aufenthaltsort von Christen beider Consessionen bildend. Südlich der Stadt gegen die Grenze Dalmaziens zu dehnt sich das etwa zwei Stunden breite I^ivLuMo xolsö (Livnothal) aus, eine wunderschöne, mit Mais- und anderen Fruchtfeldern kultivierte Ebene, welche füdlich von dem steinigen, mit Gestrüpp bedeckten Gebirge (Ausläufer der Dinarifchen Alpen), welches die Grenze zwischen Dalmazien und Bosnien bildet, eingerahmt ist. In der Ebene von I^ivlmMo poljs lagerte die Brigade Csikos, und im Franziskanerkloster, einem großen, stark gebauten Gebäude, wurden die Geschütze postiert. Am 26. v. M., morgens 7 Uhr, begann das Bombardement der türkischen Positionen, sowol südlich der Stadt durch die Brigade Csikos, wie auch von der nördlich Livno's auf der Kruzi-Pla-nina aufgestellten Colonne des FZM. Herzog von Württemberg. Im Anfänge erwiderten die Türken das Feuer aus den zwölf Geschützen, welche sie in der Citadelle ausgestellt hatten, mit großer Energie, aber sie sahen wol bald ein, daß ihre Geschütze mit den unseren sich nicht messen konnten; die Wirkung unserer Kanonen war eine furchtbare, und während die Wallgeschosse die Mauer der Citadelle und der Knlen sprengten, pfefferten (bitte um Entschuldigung für diesen artilleristischen Ausdruck) unsere Hohl- und Sprenggeschosse in die Reihen der Türken, daß die furchtbare Wirkung alsbald zutage trat. Der 27. September verging indeß mit dem Bombardement, und die Türken wollten von einer Uebergabe gar nichts wissen, obwol ihre Geschütze fast alle demontiert, einige Häuser verbrannt und die Citadelle fast in Trümmer geschossen war. Am 28. September morgens, als man unsererseits das Bombardement wieder aufnehmen wollte und die Cernierung der Stadt vollständig durchgeführt war, kam eine Deputation angesehener Türken aus Livno ins Lager des Kommandierenden und erklärte, daß sie die Stadt übergeben und um Gnade bitten wolle. Der Kommandierende forderte sie auf, die Waffen abzuliefern, was ein Bataillon reguläres Militär auch sofort that. Die austro-türkische Convention. Die Beziehungen zwischen dem Wiener Kabinett und der Pforte haben, wie „Eastern Budget" erfährt, in der letzten Woche auch nicht die geringste Veränderung erlitten. Die Erfolge, welche Oesterreich-Ungarn in der Campagne in Bosnien und der Herzegowina errungen, setzen es in den Stand, auf die Cooperation der Pforte zu verzichten, so daß die Konstantinopler Berichte über die Conventionsfrage und die Dispositionen des Sultans kaum mehr in Betracht gezogen werden. Interessanter ist die Nachricht, daß die Pforte Osman Pascha mit einer beträchtlichen Anzahl Truppen nach Albanien geschickt hat, um daselbst die Ordnung wieder herzustellen; es wird sich jetzt zeigen, ob es der Pforte mit dieser Arbeit Ernst und ob sie stark genug ist, dieselbe ersolgreich durchzuführen. Ein Protest der Pforte. Ein offiziöses türkisches Journal vernimmt, daß die Pforte auf Grund eines Berichtes des früheren Gouverneurs von Bosnien ein Rundschreiben an ihre diplomatischen Bertretungen im Auslande erlassen werde, in welchem sie gegen das inhumane Verfahren der Oesterreicher gegen die Muselmanen in Bosnien, entgegen der paäficatorischen Mission, protestieren und von den Mächten verlangen würde, daß sie eine Wiederholung dieses Verfahrens verhindern. Gleichzeitig würde sie von Oesterreich verlangen, daß es den Vormarsch seiner Truppen bis zum Einlangen der Antwort der Mächte einstelle. Handelsvertrag mit Deutschland. Der „A. A. Ztg." wird aus Berlin mit-aetheilt, daß bei der in Aussicht stehenden Wiederaufnahme der Verhandlungen mit Oesterrelch-Unaarn wegen eines neuen Handelsvertrages, nachdem Oesterreich seinen schutzzöllnerischen autonomen Tarif glücklich durchgesetzt hat, die Aussicht auf Vereinbarung eines Conventwnaltarifes eine sehr geringe ist, da selbstverständlich die österreichischen Bevollmächtigten den autonomen Tarif als Ausgangspunkt der Verhandlungen festhalten werden. In erster Linie dürfte deutscherseits der Versuch gemacht werde.i, eine Verlängerung des bestehenden Vertrages, wenn auch nur auf die Dauer eines Jahres, durchzusetzen. Die österreichische Regierung hat freilich früher erklärt: eine nochmalige Verlängerung sei unmöglich. Daraus würde also folgen, daß, wenn ein Eon-ventionaltaris nicht vereinbart wird, der alte Vertrag Ende dieses Jahres definitiv außer Kraft und für die deutsche Einfuhr nach Oesterreich- Nun ertheilte der Kommandant dem 1. Bataillon Kuhn Nr. 17 den Befehl, in die Stadt einzurücken; dies geschah, im Atomente aber, als das Bataillou sich in Schwarmlinien auflöste und gegeu Livno vorrückte, sprengte ein Trupp von etwa 300 Reitern und 500 Fußtruppen, meistens Türken, aus Livno und versuchte es, sich durch unsere Reihen durchzuschlagen und nach Glamoc zu entfliehen, sie wurden aber durch eiu so mörderisches Feuer empfangen, daß alle, mit Ausnahme von 30 bis 40, die in Gefangenschaft ge-riethen, niedergeschossen wnrden. Bei diesem Ausfälle blieben unsererseits 3 Todte nnd 30 Verwundete, darunter 2 Majore leicht, 1 Hauptmann schwer und 1 Lieutenant ebenfalls schwer verwundet, sämmtlich vom Regiment Kuhn Nr. 17. Gegen 9 Uhr morgens rückten dann, ohne einen Schuß abzuseueru, das 1. Bataillon des 22. Infanterieregiments von der Nordseite und das dalmatinische Landwehrbataillon Nr. 79 von der Südseite in die Stadt ein. Die anderen Truppen blieben außerhalb Livno's im Lager. Herzergreifend war die Begegnung des 4. Weber-Bataillons (be- Ungarn lediglich der autonome Tarif in Geltung tritt. Dieser Eventualität gegenüber ist nun von dem Abschluß eines Handelsvertrages mit Oester-reich-Ungarn lediglich auf dem Fuße der meistbegünstigten Nation die Rede, freilich unter der Voraussetzung, daß die bisher gewährten Erleichterungen des Grenz- und Veredelungsverkehrs aufrecht erhalten bleiben. Mit dem Abschluß eines solchen Vertrages würde dann Deutschland die von den Schutzzollinteressenten so lebhaft geforderte Selbständigkeit seines Tarises wieder erlangen, da thatsächlich der deutsch-österreichische Handelsvertrag der einzige ist, der uns zur Aufrechterhaltung des Zolltarifes von 1875 nöthigt. Erst wenn die Nöthigung wegfällt, haben die schutzzölluerischen Bestrebungen zugunsten eines deutschen autonomen Tarises freie Bahn — Bestrebungen, denen namentlich die in Regierungs ^ kreisen herrschende Auffassung zugute kommt, daß Deutschland erst dann wieder Aussicht habe, mit den übrigen Staaten Handelsverträge mit Con-ventionaltarifen abzuschließen, wenn es durch Einführung eines autonomen Tarifes mit höheren Zollsätzen Verhandlungs- und Eompensationsobjekte geschaffen habe. Tagesneuigkeiten. — Zur Erspar n n g im Staatshaushalte. Ans Grund allerhöchster Entschließung vom 16. September d. I. werden künftig bei bestimmten Stenerämtern geringeren Geschäftsumfanges zur Versetzung der Einnehmergeschäfte Steueramtscontrollore mit dem Titel „Steuereinnehmer" und zur Führung der Coutrollsgeschäfte Steneramtsadjuucten mit dem Titel „Steueramtscontrollore" bestellt werden. — Von der Marine. Auch in diesem Jahre werden die aus der Mariue-Akademie ausgemusterten Seekadetten eine transatlantische Jn-struetionsreife unternehmen. Zu diesem Zwecke wird diesmal die Glattdeckcorvette „Helgoland" in Dienst gestellt, und soll vorläufig die Reise nach Lissabon gehen, wohin die Befehle zur Weiterreise nach-geseudet werden. Die ursprüngliche Absicht, den Besuch einiger nordamerikanischer Häfen in das Reiseprogramm aufzuuehmen, mußte mit Rücksicht auf das in einigen Theilen der nordamerikanischen Staaten noch immer heftig wüthende gelbe Fieber fallen gelassen werden. — Eine sp lendide Gerichtsverhandlung. Es wird wol selten Vorkommen, daß eine Gerichtsverhandlung damit beginnt, daß Champagner geholt wird. Dieser unerhörte Fall hat sich vor kurzem beim k. k. städtisch-delegierten Bezirksgerichte St. Pölten zugetragen. „Holen Sie Champagner!" so lautete der Auftrag des Strafrichters an den Amtsdiener, und der Champagner wurde richtig ge- kanntlich Dalmatiner) mit der dalmatinischen Landwehr; unter dem Klange der heimatlichen Nationallieder, begrüßt von der christlichen befreiten Bevölkerung, umarmten sie sich gegenseitig und vergaßen dabei fast auf die überstaudeuen und noch zu überstehenden Strapazen. Beim Einrücken in die Stadt sah man erst die furchtbare Wirkung unserer Geschütze; an noch unbegrabenen todten Türken gibt es eine Masse, die Zahl der Verwundeten ist enorm, sie liegen noch aus den Straßen uud sterben ohne jede Hilfe; unsere Aerzte bemühen sich, einigen der Armen Beistand zu leisten, aber trotzdem sie den ganzen Tag unaufhörlich arbeiteten, liegen doch noch viele in Ställen und Winkeln umher und kommen wol erst in einigen Tagen dazu, einen Verband angelegt zu erhalte» und ärztlich gepflegt zu werden. Welch' ein Elend! Obwol die Stadt vom Bombardement viel zu leiden hatte, ist doch der Schade ein nicht besonders erheblicher. Am meisten litt die Stadt selbst, wo einige Häuser niederbrannten, die Ve-I lika Dzamija ist abgebrannt, das Minaret der holt. Es erschien ein gewisser Karl Champagner, der beschuldigt war, eiue Lampe aus dem Zimmer eines Hotels gestohlen zu haben. Das Gericht fand, daß ein Champagner, welcher sich so weit vergißt, im Hotel auf eigene Faust Allotria zu treiben, noch mindestens drei Tage eingelagert werden müsse, und verurtheilte den Angeklagten zu einer dreitägigen Arreststrafe. — Ueber dasJoannenm in Graz enthält der Thätigkeitsbericht des Landesausschusses folgende Mittheilung: Die definitive Organisation des Joanneums als Landesmuseums muß wol jener Zeit Vorbehalten werden, wo es möglich sein wird, die Räumung der von der k. k. technischen Hochschule derzeit benützten Lokalitäten zu erwirken, welcher Zeitpunkt nicht sehr nahe bevorstehen dürfte, da ungeachtet der vor mehr als vier Jahren erfolgten Uebergabe dieser Lehranstalt an den Staat mit dem Neubaue noch nicht begonnen wurde. Es ist diese Verzögerung umso bedauerlicher, als aus dieser Mitbenützung des Gebäudes durch die k. k. technische Hochschule sich allerhand Unzukömmlichkeiten ergeben, deren Beseitigung nicht immer in befriedigender Weise möglich ist. — Bezüglichdes gefangenen Hadschi Loja soll auf eine Anfrage aus Serajewo durch die kaiserliche Kabinetskanzlei die Weisung ertheilt worden sein, der Militärjustiz ihren Lauf zu lassen. Hadschi Loja dürfte demnach gehenkt werden. — DerKongreßder Friedensfreunde versammelte sich Freitag im „Hotel Continental" in Paris zn einem Bankett, welchem auch der Minister des Innern beiwohnte. Zum Nachtisch ergriff derselbe das Wort, wie er gleich vorausschickte, nicht als Minister, sondern als Privatmann. Er lobte deu Kongreß ob seiner Werke, nicht ohne jedoch au-zndeuten, daß es unmöglich sein Zweck sein könne, alle Völker in einem Bruderkusse zu vereinigen und etwa zn bewirken, daß Kanakeu und Franzosen die besten Freunde von der Welt wären. Vielmehr könne der Kongreß sich nur die Aufgabe stellen, in den Völkern den Sinn für Recht und Gerechtigkeit zu beleben; iu dieser Richtung habe er die Zukunft für sich und können sich gelrost über den wohlfeilen Spott der Skeptiker hinwegsetzen. Die Bande zwischen den Nationen, fuhr Herr v. Mareöre fort, werden sich mit der Zeit enger schließen, und der Tag wird kommen, da sie sich mir noch auf friedlichen Schlachtfeldern, wie die Weltausstellungen, begegnen werden. In dieser Rolle strebt der Kongreß in Wahrheit das Glück der Völker und die Freude der Mütter an. Außer dem Minister sprachen noch der Minister Marquis v. Pepoli, die Herren Richard (in englischer Sprache), Van Eck, Eschenauer u. a. — An die Peterspfennigsammler richtet der „Tablet" folgenden Aufruf: „Der Peterspfennig ist „die letzte Nettnng" des gegenwärtigen Zu- Dzamija ist niedergeschossen, die Festungswerke sind total zerstört worden. Vom 26. Jnni ab, als dem Tage, wo der Krieg publiciert wurde, bis zur Einnahme Livno's wurden da 62 Christen hingerichtet. Die Stadt Livno hat elf Dzamijen, eine griechische und eine katholische Kirche, elf türkische Volksschulen, eine Mittelschule. Sie ist der Sitz des Militärkommandanten und des Kaimakams und anderer türkischer Aemter. Beim Einzug unserer Truppen wurden sogleich vier Rädelsführer justisiciert, der Haupträdelsführer aber, ein gewisser Cizmic Beg, der durchzubrenueu versuchte, blieb verwundet am Platze uud wird uach seiner Genesung hingerichtet werden. Das musterhafte Benehmen, die stramme Disciplin nnd die Standhaftigkeit unserer Truppen bei der Einnahme von Livno verdienen das größte Lob und Anerkennung. — Der Divisionskommandant FZM. Herzog von Württemberg bemüht sich, jetzt die Beamten zu installieren und die Ordnung wieder herzustellen. (Kroat. Post.) standes der Unabhängigkeit des Pontifex, so wie er in dem Vatican eingeschlossen ist. Wir zweifeln keinen Augenblick daran, daß die Kirche in allen Ländern das Gewissen der Katholiken anregen wird, schleunigst ihre heiligen Pflichten gegen den heiligen Stuhl zu erfüllen. Wir glauben, daß eine Peterspfennig-Organisation in jeder Diözese besteht und überall Mittel zur Hand sein werden, den Peterspfennig nach Rom zu befördern. Aber uni desto wirksamer zu Helsen, die Pflicht gegen den heiligen Stuhl in diesem Augenblicke unseren zahlreichen Lesern vor die Augen zu führen, fordern wir dieselben auf, ihren Peterspfennig jede Woche an uns zu senden, und wir werden jede Woche in diesen Blättern den Empfang der Gaben quittieren. Sobald eine Summe 100 Pfund Sterl. erreicht hat, werden wir dieselbe dem Kardinal-Staatssekretär im Vatican übersenden." Wenn uns einige Muße gegönnt wäre, würden auch wir die dürftige Lage des Vaticans bedauern! Lokal- und Provinzial-Angelegenheiten. — (Patriotische Spenden.) Zur Unterstützung armer Reservistenfamilien in Krain ist bis vorgestern ein Gefammtbetrag von 8766 fl. 64^/z kr. eingegangen. — Die von den Fräulein Lina Galle, Paula Hahn, Auguste Mallitsch und Anza Zeschko zum Zwecke der Unterstützung verwundeter Krieger eingeleitete Geldsammlung ergab bis jetzt einen Ertrag von 4M fl. 50 kr. -- i v v (Die krai irische Baugesellschaft) hat durch die Aufführung eines Prachtbaues nächst dem Eingänge in die Lattermannsallee zur Verschönerung der Landeshauptstadt wesentlich beigetra-gen. Das neue, dem Chef des Bank- uud Handlungshauses I. C. Mayer angehörige Haus in der Franz-Joses-Straße zählt schon der äußeren Form nach zu den schönsten Gebäuden Laibachs. Die architektonische Ausstattung ist eine splendide, kunstvolle, brillante. Von den meisterhaft ausgeführten Balkonen genießt der Bewohner die herrlichste Fernsicht auf die Alpen Oberkrains. . Die Ausführung des innern Baues läßt in Bezug auf Eleganz, Comfort und Bequemlichkeit nichts zu wünschen übrig. Von den lichten, breiten Kellerräumen an bis zum Giebel der Dachung wurde allen Wünschen Rechnung getragen. Bemerkensmerth ist, daß fämmtliche Rauchfänge im Erdgeschosse gekehrt werden können. Die Stiegenaufgäuge sind breit und gewähren volle Sicherheit. In den Salons und Nebenzimmern prangen prächtige Tapeten, und als preiswürdigste Erzeugnisse der heimatlichen Industrie müssen die aus der Fabrik des Herrn A. Samassa stammenden, kunstvoll augefertigten Oefen bezeichnet werden. In den Küchen bestehen Wasserleitungen, im ersten Stockwerke befindet sich ein bequemes Badekabinett. Auch die Ausstattung des Eingangsthores, der Einfahrtshalle, des Hofthores ist eine elegante. Die Ausführung des Gesammtprachtbaues wird auf die Beschauer den besten Eindruck machen, uud dürfte dieser Prachtbau Anlaß sein, daß zur weiteren Verschönerung der Stadt Laibach ein mächtiger Impuls gegeben wurde. > ^ i" Diurnist) wird bei der k. k. Be- zirkshauptmanuschast Umgebung Laibach ausgenommen. (Offertverhandlungen.) Am 16. Oktober 1878 wird über die bei dem k. k. Staats-Hcngstenfilialposten Selo vom 1. Jänner bis Ende Dezember 1879 nothwendigen Kanalräumer- und Rauchfangkehrerarbeiten und wegen Verkaufes des bei diesem Posten zu erzeugenden Düngers die öffentliche Behandlung mittelst gesiegelter Offerte abgehalten werden. — (Volkslieder aus Krain.) Fünf krainische Volkslieder, übersetzt von Anastasius Grün, für eine Singstünme mit Pianofortebegleitung componiert von Theodor Elze, sind soeben in Leipzig erschienen. Wir begrüßen diese Komposition mit jenem Impuls vaterländischer Freude, die schon durch den poetischen Zauber unseres roman- tischen, schönen Krain in unserer Brust, in unserem Herzen erweckt würde. Noch mehr wirkt es aber ans unser Gemüth, wenn die Musik, die hehre Göttin Euterpe, uns bezaubert. Und mit Genugthuuug können wir von der neuesten Composition des Herrn Elze sprechen; wir können sagen, daß Musik und Poesie sich vereinigt haben. Ist der Text schon gediegen, so ist die Musik lieblich, melodiös und nicht allzu schwer. Bei dieser Gelegenheit finden wir es auch passend, früher erschienener Werke des Herrn Elze zu erwähnen Eine Sonate für Violine und Piano (Leipzig), für Violoncello und Piano (Wien), eine Sonate für Orgel (Töpferalbum, Weimar), eine Salonpiece für Piano, „Elscnspiel" betitelt und Chorgesänge für Männergesang (Regensburg), sowie Lieder für eine Singstimme re. erschienen in Leipzig, Hamburg, Wien, Weimar. Sämmtliche Compositionen sind in Kleinmayr und Bambergs Buchhandlung in Laibach vorräthig. — (Das ärarische Verzehrungs-steuergesälle) wird an nachgenaunten Tagen Pro 1879, eventuell 1880 und 1881, in den Amts-lokalitäten der hiesigen Finanzdirection im Offertwege verpachtet werden: am 23. d. für die Steuer-bezirke Wippach, Feistriz, Adelsberg und Laas; am am 24. d. für Großlaschiz, Reifniz, Seisenberg und Sittich; am 25. d. sür Treffen, Rudolfswerth und Tschernembl; am 26. d. für Landstraß, Gurkseld, Ratschach und Nassensuß. — (Aus der Bühnenwelt.) Die ersten Theatervorstellungen des Herrn Direktors Fritzsche in Olmütz sind nach Bericht der „Wiener Theaterchronik" von günstigem Erfolge begleitet gewesen, Frl. Anselm gefällt, und die Herren Chlumecky, Patek, Mailler und Welleba fungieren als Baß-, Tenor- und Baritou-Partienträger; Frau Fritzsche ist der Glanzpunkt der Operette. Auch die Olmützer Bühne registriert Lücken; es fehlen derselben: ein humoristischer Vater, eine seriöse Mutter, eine Anstandsdame, ein erster Komiker, eine Altistin, ein erster Bariton. Auch das Olmützer Publikum muß die Komplettierung des Theaterpersonales abwarten. — (Landschaftliches Theater.) Der zweiactige Schwank des Marquis d'Ongara, welcher uns gestern zum ersten male vorgeführt wurde, ventiliert in komischen Formen und Situationen zwei Mahnrufe: „Laß bei deinen Liebschaften die Feder beiseite!" und „Leih' dir von deinen Freunden niemals Geld aus, sonst verlierst du sie!" In dem „Anpumpen" seiner Hausfreunde besteht das Rezept, sich unliebsame und lästige Hausfreunde vom Halse zu schaffen. Der Schwank, betitelt „Rezept gegen Hausfreunde", wurde recht lebhaft abgespielt, und die Herren Direktor Ludwig (Nikolaus Lieblich), Catterfeld (Hofmann), E hrl ich (Müller) und Melzer (Lehmann), die Fräulein Laughof (Therese Hofmann) und Wilhelmi (Emma) sicherten dieser lustigen Bagatelle freundliche Aufnahme. — Minder günstig verlief die Suppe'sche Operette „Die schöne Galathea." Im Orchester vermißten wir die obligate, nothwendige Flöte. Fräulein Massa exeellierte als „Galathea" in Gesang und Mimik, Coloratnreu und Triller waren gelungen, das Haus zeichnete die brillante Leistung mit Beifallsbezeugungen aus. An der Toilette in der Achselgegend wurde ein arger Fehler wahrgenommen, dessen nähere Beleuchtung uns erlassen werden möge. Der Held des Abends war Herr Fried mann als „Kunstenthusiast Mydas", vorzüglich in Gesang, Prosa und Spiel. Herr Aren-berg mag den „Pygmalion" nicht zu seinen besten Partien zählen, er trat unsicher ein. Mit dem Gesänge, welchen Fräulein Selma als „Ganymed" servierte, konnte sich das Publikum nicht zufrieden stellen, er klaug falsch. Wir bedauern lebhaft, daß Fräulein Ulrich diesen hübschen Part nicht ausgeführt hat. Wie wir aus den Couliffeu erfahren, soll Fränlein Ulrich, die als zweite Operetten-sängerin engagiert uud in den letzten zwei Operettenvorstellungen auf niedere Stufe gedrängt wurde, sich hiedurch gekränkt gefühlt, die zugetheilten Gesangspartien abgelehnt haben und nun Strike machen. Fräulein Ulrich will mit den Fräulein Massa und Ehl nicht die dritte, sondern die zweite im Bunde sein. Die Theaterleitung wird die geeigneten Mittel finden, um die in der Gunst des Publikums eingewiegte Sängerin Fräulein Ulrich der hiesigen Bühne zu erhalten. Oesterreich und Ungarn leiden an Ministerkrisen. Sollen wir zu diesen noch eine Ulrichkrisis erleben? — Die deutsche Theaterleitung hat, nachdem Heuer die slovenischen Vorstellungen entfallen, die bisherigen Mitglieder der slovenischen Bühne, die Herren Kocel und Schmidt, engagiert, und werden dieselben schon im morgigen Schauspiele ins Treffen gehen. Kramer Landtag. (9. Sitzung.) Laibach, 8. Oktober. Gegenwärtig: Landeshauptmann Dr. Ritter v. Kaltenegger und 31 Abgeordnete; als Regierungs-Vertreter Landespräsident R. v. Kallina und RR. Graf Chorinsky. Dem Abg. Navratil wird ein achttägiger Urlaub bewilligt. Der Abg. Dr. R. v. Vesteneck referiert namens des Gemeinde-Ausschusses über das Gesuch um Bewilligung zur Austheilung von Umlagen auf die direkten Steuern zur Bestreitung der Barauslagen für die Herstellung und Erhaltung der Bezirksstraßen in den Bezirken Ratschach, Gottschee und Treffen und stellt folgende Anträge: Erster Antrag: „1.) Zur Bedeckung des unbedeckten Erfordernisses für die Herstellung der Bezirksstraßen im Steuerbezirke Ratschach wird die Einhebung einer loperzentigen Umlage auf die direkten Steuern im Steuerbezirke Ratschach für das Jahr 1879 bewilligt; 2.) der Landesausschuß wird ermächtigt, dem Bezirksstraßenausschusse Ratschach die Rückzahlung des Landesfonds-Vorschusses per 700 fl. noch weitere zwei Jahre zuzufristen." Zweiter Antrag: „Zur Bedeckung der Kosten für die Herstellung der Bezirksstraßen im Steuerbezirke Gottschee wird die Einhebung einer 20perz. Umlage auf die direkten Steuern des Steuerbezirkes Gottschee im Jahre 1879 bewilligt." Dritter Antrag: „Zur Deckung der Auslagen des Bezirksstraßenausschusses Treffen wird die Einhebung einer I »perzentigen Umlage auf die direkten Steuern im Steuerbezirke Treffen im Jahre 1879 bewilligt." Der Landtag erhebt diese drei Anträge ohne Debatte zum Beschlüsse. Abg. Pfeifer als Berichterstatter des Gemeinde-Ausschusses referiert über das Gesuch um Genehmigung der von der Gemeinde Groß-dolina beschlossenen 29perzentigen Umlage zu den direkten Steuern sammt ein Drittel Zuschlag in den Steuergemeinden Catez, Cerina und Globocica pro 1878 für die zu bezahlenden Gemeinde- und besonderen Schulerfordernifse, und stellt den Antrag: „Der hohe Landtag wolle die vom Landesausschusse der Ortsgemeinde Großdolina ertheilte Bewilligung zur Einhebung einer 29perzentigen Umlage (von der 10 Perzent zur Deckung der allgemeinen Ge-meinde-Erfordernifse und 19 Perzent zur Deckung der Erfordernisse für die Schule in Tatez dienen sollen) in den Steuergemeinden Eatez, Cerina und Globocica für das Jahr 1878 genehmigen." Das hohe Haus ertheilt diesem Antrage ohne Debatte die Genehmigung. Abg. Freiherr v. Apsaltrern erstattet den Bericht des Finanzausschusses, betreffend die Errichtung einer Anstalt sür Waisenmädchen unter der Leitung des Ordens der Töchter christlicher Liebe vom heil. Vincenz de Paula und über die Petition der hiesigen Gemeinde dieses Ordens um Unterstützung dieser Anstalt, und stellt folgende Anträge: Der hohe Landtag wolle beschließen: 1.) Der Landesausschuß wird angewiesen, im Sinne des Landtagsbeschlusses vom 21. September 1868 (sten. Bericht, MA. 273) einvernehmlich mit der Ortsgemeiudc der Töchter der christl. Liebe des heil. Nincenz de Paula, mit dem Gemeinderathe der Landeshauptstadt Laibach und der k. k. Landesregierung als Stiftungs-Oberaussichtsbehörde, ein provisorisches Statut für die in der Waisenanstalt der genannten Ordensgemeinde, eventuell nnd zeitweilig zu versorgenden Waiscnmädchen zu verfassen, und sich hiebei a) die in der obbezeichneten Landtagssitzung genehmigten Grundzüge eines solchen Statutes so wie die Stiftungsbestimmungen, insbesondere auch jene über die Dauer der Waisenversorgung gegenwärtig zu halten, und d) die volle Freiheit zu sichern, die Waisenstiftlinge über vorhergehende Kündigung mit Ende des laufenden Jahres — Schulkurses — aus der Anstalt zurückzuziehen. 2.) Nach Maßgabe deS Einflusses, welcher in diesem Statute dem Landesausschusse nicht uur inbetreff der Ernennung der Zöglinge, sondern auch auf deren disciplinare Behandlung, deren Erziehung und Ausbildung eingeräumt wird, wird der Landesausschuß ermächtiget, aus den nach Bedeckung des Erfordernisses der bereits verliehenen Waisen-stipendien im Jahre 1879 und in den folgenden Jahren erübrigenden Erträgnissen des Waisenstif-tungsfvndes 20 Stipendien, deren Höhe mit der Ordensgemeinde in sparsamster Weise zn vereinbaren wäre, an von krainischen Eltern abstammende, in der erwähnten Waisenanstalt zu versorgende nnd zu erziehende Waisenmädchen kathol. Religion auf so lange zu verleihen, als dieselben in der Obsorge der Ortsgemeinde der Schwestern der christl. Liebe sich befinden. 3.) Weiters wird der Landesausschuß beauftragt, im Falle des Erfolges dieser Verleihung mit jener von Handstipendien an Mädchen innezuhalten. 4.) Ucber den Ersolg dieser Beschlüsse in der nächsten Landtagssession unter Vorlage des provisorischen Statutes abgesonderten Bericht zu erstatten, wobei derselbe unbehindert ist, darin Vorschläge aufzuuehmen, zu welchen im Sinne weitergehender Ausführung obbezeichneter Landtagsbeschlüsse uns Unterstützung dieser Waisenanstalt die oben aä 2 ausgesprochene Voraussetzung einladet. Der Abg. Dr. Poklukar stellt zum zweiten Antrag folgenden Zusatzantrag: Der hohe Landtag wolle zur Errichtung dieser Anstalt einen Beitrag von 1000 fl. aus dem Landessonde widmen. Der Berichterstatter Freiherr v.Apfaltrern erwidert: Jnfolange der Landesfond behufS Deckung der currenten Auslagen zu Umlagen greifen mnß, ist der Landtag nicht in der Lage, zu anderen Zwecken so bedeutende Beiträge zu votieren. Wollen wir ab-warten, ob sich die zu errichtende Anstalt bewähren und ob dieselbe den Wünschen der Bevölkerung entsprechen wird. Ergibt sich ein günstiges Resultat, so wird der hohe Landtag vielleicht später Gelegenheit haben, eine Subvention zu bewilligen. — Die citierten vier Anträge des Finanzausschusses werden ohne Abänderung angenommen, und der Zusatzantrag Poklukar bleibt in der Minorität. (Schluß folgt.) Witterung. L a i b a ch, 9. Oktober, vormittags Regen, sehr schwacher Ost. ME ^ 10 8° nachmittags 2 Uhr 0- (1877 ->10 2- 1876 > 19 4" 6.) Barometer der Warmes 13 8«, Angekommene Fremde am 8. Oktober. Holet Stadt Wien. Schebath, Kfm.. Triest. - Allnnwer v. Altstern, Gutsbesitzer, Erkenftein. - Laube. Hauptmai,n im Gcneralstab. - Sl,z Joscsscha,. - Syz, Konstantinopel. — llrbantschitsch, Hoflem. Feigel, Diem, Menks, Bukenmajer, Me., und Kohn, Wien. — Bnrkhart, Kfm.; Edler v. Klemensievik, Generalinspektor der Kärntnerbahn; Lenk, Ingenieur, und Dr. Heider, Graz. Hotel Elefant. Mnrkoviö, Oberlehrer, Trisail. — Dol-mar, Stiftseapitular, Obersteier. — Eisenzops, k. k. Hauptmann in Pension, und Grundner, Gottschee. — Voigt, Billach. — Birnbacher, k. k. Hnuptmaim, Innsbruck. Kaiser von Oesterreich. Koritnik, Volksschullehrer, Tan-nenberg. — R. v. Kappus, Steinbüchl. Baierischer Hof. Jngovic, Tischlermeister, Triest. — Ka-lisnik, Jnnerkrain. — Franceschi, Divaeca. Mohren. Sturm, Graz. — Peternelj, Besitzer, Kirchheim. — Holasek, Canale. — Zelinek, Wien. — Zelinek, Mähren. — Malli, Agram. Verstorbene. Den 9. Oktober. Franziska Pollick, Rndolfsbahn-Zngbcgleitcrstochter, 1 Stunde, Reber Nr. 3, Lebens-schwäche. Gedenktafel über die am 11. Oktober 1878 stattfindenden Licitationen. 3. Feilb., Pribil'sche Real., Krainburg, BG. Krain-burg. — 2. Feilb., Dolenc'sche Real., Perav, BG. Stein. — 2. Feilb., Pahor'sche Real., Podbrcg, BG. Wippach. — — 1. Feilb., Nagode'sche Real., Hotederschiz, BG. Loitsch. — 1. Feilb., Ursii'sche Real., Unterloitsch, BG. Loitsch. — 2. Feilb., Kermesee'sche Real., Rosalniz, BG. Möttling. — 2. Feilb., Jvec'sche Real., Maline, BG. Möttling. -Reass. 3. Feilb., Homovc'sche Real., Gartschareuz, BG. Loitsch. — 3. Feilb., Svigelj'sche Real., Martinsbach, BG. Loitsch. — Reass. l. Feilb., TniSit'sche Real., Bigaun, BG. Loitsch. — 3. Feilb., Bancer'sche Real., Podraga, BG. Wippach. — 1. Feilb., JlerZiö'sche Real., Zirkniz, BG. Loitsch. — 1. Feilb., Bizjak'sche Besitzrechte Grdb. aä Leutenburg, BG. Wippach. — Reass. 1. Feilb., Ales'sche Real., Uranschiz, BG. Stein. Btarktbericht von L. Jacobins L Sohne, Berlin-Hamburg. Hamburg, 4. Oktober 1878. In dieser Woche machte sich sür Weizen etwas mehr Nachfrage, aber immer noch zu sehr gedrückten Preisen geltend. Bon Gerste wurden nur die alterseinsten Sorten sür deu Export gesucht und gut bezahlt, in gewöhnlicher Ware ist das Angebot vorherrschend und das Gcschast ohne Belang. Hafer ist in alter als auch in neuer Ware billiger offeriert. Weizen: Flau, schlesischer M'k. 190 bis 200, österreichischer, polnischer Mrk. 190 bis 200, Mecklenburger Mrk. 195 bis 205, Nikolajeff Mrk. 165 bis 175. Roggeu: Still, russischer Mrk. 110 bis 120, preußischer Mrk. 118 bis 135, Mecklenburger Mrk. 131 bis 152, neuer Mecklenburger Mrk. 135 bis 160. Gerste: Flau, neue österreichische Mrk, 160 bis 170, schlesische, ungarische, böhmische und mährische Wirk. 175 bis 190, feine Mrk. 200 bis 215. Hafer: Flan, russischer Mrk. 120 bis 135, schlesischer und böhmischer Mrk. 150 bis 175, Mecklenburger Mrk. 150 bis 160. Bohnen: Still, neue Mrk. 150 bis 155. Erbsen: Still, Futtererbjen Mrk. 160 vis 170, Kocherbsen Mrk. 210 bis 230. Mais: Ruhig, rumänischer Mrk. 120 bis 124 per 1000 Kilo Netto. Kleesaat: Weiß, ruhig, gering Mrk. 40 bis 50, mittel Mrk. 50 bis 60. sein Mrk. 60 bis 75; dto. roth, fest, alt Mrk. 42 bis 46, neu Mrk. 51 bis 54 pcr 50 Kilo Brutto incl. Sack. Timothee: Ruhig, Mrk. 19 bis 24 per 50 Kilo Brutto incl. Sack. Mutterkorn: Mrk. 65 bis 7c> pcr 50 Kilo. Kümmel: Ruhig, Mrk. 21, neuer Mrk. 29 pcr 50 Kilo. Kanthariden (spanische Fliegen): Mrk. 462 bis 475 pr. 50 Kilo. Spiritus: Rectif. Kartoffclspiritus pr. 100 Liter Mrk. 50 bis 55; rectif. Rübcnspiritus L 100 Pcrz. Mrk. 47 bis 50. Theater. Heute (gerader Tag): Debüt des Herrn A. Sedl mal) er vom landständischen Theater in Linz. Ultimo. Lustspiel in 5 Aufzügen von Moser. Morgen (ungerader Tag): Wahn und Wahnsinn. Schauspiel in 2 Acten von Lambert. Hierauf: Flotte Bursche. Operette in 1 Act von Braun. Musik von Suppe. Telegramme. Wien, 8. Oktober. In Angelegenheit der österreichischen Kabinettskrisis wurde Rechbaner vom Kaiser empfangen; Herbst ist gleichfalls vom Kaiser berufen. Berlin, 8. Oktober. Der „Nordd. Allg. Ztg." zufolge überreichte der türkische.Botschafter hier am 7. Oktober ein türkisches Rundschreiben betreffs der österreichischen Occupation. Bukarest, 8. Oktober. In geheimer Kammersitzung wurde eine Motion beschlossen, wonach Rumänien sich dem Collectivwillen der Mächte unterwirft und die Berliner Konareßbeschlüsse ausführen wird. Konstantinopel, 8. Oktober. Der russische Botschafter erklärte dem Großvezier, daß die Russen Adrianopel erst dann räumen würden, wenn sämmtliche Bestimmungen des Berliner Vertrages, hauptsächlich betreffs der Territorialabtretungen an Serbien und Montenegro, erfüllt seien. Antonie 88 l1a8 winksambie 6i1i6nwa886i', ist in bester Füllung vorräthig in allen Apotheken und den bekannten Mineralwasser-Depots. Ln^ros- I Lager bei I «««»»I!» in Laibach. UW- Normal-Dosis: ", Weinglas voll. Wiener Börse vom 8. Oktober. Allgemeine 8laatr- Pavierrenle.........6105 Silberrenke .............628ü Kotdrenle..........71-80 Lraalsloie, I8SS. . . S2S-— 1851. . . 1V6 2o Ii>60. . . >w'75 I8SU(Stel)H21'SV 1864. . . ISU'S» Lina^enllak»»»»- DLliuativn«». Galizien............. Liedenbürgen ... Lemeier Banal . . Ungarn ............. Aaäere öff-ntki-te Halekiea. Donan-Regul.-Solang. Pramienanlehen Wiener Änlehen . . . Äclicn o. Hank«»- »reditanstalt s.H.n.S. Lscompre-Ges-, n.o. Nationalbank. . . . Aetiea v. Traarport Aateraekmuagea. Älföld-Bahn .... Donau-Dampfschiff-«Llisabeth-Westbabn . Ferdinands-Nordb. . Kranz-Ioseph-Bahn . Galiz. Aarl-Ludwigb. Lemberg - Lzernowitz -Lloyd-Gesellschaft . . 82 50 73 — 74 75 77 75 Ware 6110 62 95 71 90 325 — 106 75 111 — 121-75 139 75 83 25 73 50 75 50 78 25 104 25 77 5" 89 50 226'- 788'- 117-479 159 50 2000 104 50 77 75 89 75 226 25 789'- 117 50 481— 160 — 2005 129 50 130 — 230 — 126 — 559— 230 25 126 5'-561- Nordwestbabn .... Rudolfs-Bahn .... Staalsbahn............ Südbahn............... Ung. Nordoftbahn . . Psaaäbriese. Bodenlreditanstalt in Gold ........... in österr. Währ. . . Nationalbank.... Ungar. Bodenkredit- Hrioritürr-Obkig. Elisabethbahn, l.Em Ferd.-Nordb. i. Silber ranz-Ioseph-Bahn. -aliz.K-Ludwigb.l.E. Oest. Nordwest-Bahn Liebenbürger Bahn SlaatSbahn, 1. Em. Südbahn L 3 Perz. . ^5 ^ . Privatkose. Kreditlose.......... RudolsSstiftung. . . Devisen. London ............... Gckäsortea. Geld 11150 118 50 253 50 70 — 113 75 Dukaten............. 20 Francs........... 100 d. Meichsmar! . Silber.............. 108 — 92 50 97 50 92 50 91-75 104 50 85 25 100 50 86 — 6450 158 50 11240 94L5 117 50 558 9-39 58 05 100- Ware 112— 119— 254'— 70 50 114 25 108 50 92 75 97 70 93 — 92 — 105 — 85 50 101 — 86 25 64 75 159'— 112 70 94 50 160 25 117 60 5 5S 9 40 58 15 100 05 Telegrafischer Kursbericht am 9. Oktober. Papier-Rente 61-—. —- Silber-Rente 62 80. — Gold-Rente 71 75. — 1860er Staats-Anlehen 111 -- — Bank-aetien 785. — Kreditaetien 226 75. — -.ondon 11715. — Silber 100 —. — K. k. Äiünzdnkaten 5 59. — 20-Francs-Stücke 9-36. — 100 Reichsmark 57-90. Druck v,n Jg. v. Kleinmayr L Fed. Bamberg. Verleger: Ottomar B « mberg. Für die Redaetion verantwortlich: Franz Müller.