^" ' ^^»^^ ^ Nr. 28N. Priinumelatlonsprel«: Im Lomptolr gauzj. fi,1l, d'l^i. n. 5.5». Fllr die Zustellung in« Hliii, halbj.oulr. MitberPost>,a»,i.st.15,balbi.N.?..<-,<>. Diensmg, 7. December Inserti onsgebühr bis 10 Zeilen: lmal eo l>., lim.ttulr., 3m.> sl.l sonft Pr.Zeilc ini. «ll.,znn.klr., !!»l.ls>lr. u.s. w. Illlcrticu^ssempel ieb^?m. 5o l«. 1869. NM" Des H. Feiertages wegen er scheint die nächste stummer am Donnerstag. Amtlicher Theil. Der Iustizmiuistcr hat den Bezirtsrichter Franz Nanda in Neupata über sein Ansuchen in gleicher Eigenschaft nach NeuhauS übersetzt. Der Iuslizminister hat den Gezirksgerichtsadjuncteu Adolf Marti us in NiemcS über sein Ansuchen in gleicher Eigenschaft nach Tetschcn übersetzt. Verordnung dcs Ministers für Cultus und Unterricht vom 23. November 1869 brircffcud die Zulassung vo» Lehr- uud Llsebücheru für die Volksschulen; »vnlsam filr alle im NrichSratlic vertretenen Länder, mit Ausnahme uoii Galizien und Lodomcricn und Kralan Zur Ausführung, dcs § 8 und des § 19, Z. 3 dcs Gesetzes vom 14. Mai 1869, R. G. Vl. Nr. 62, finde ich den Vorgang bei der Zulassung von Lehr< und Lesebüchern für die Volksschulen in folgender Weise zu regeln: 1. Dnrch die Aufnahme eines Lehrlextes dieser Ka« le^oric in einen der k k. Schulbüchcroerläge erscheint derselbe auch als im Siuuc der angeführten Gesetzes stellen zulässig erklärt, 2. Anträge auf Zulassung von andere,, Lehrtexten sind an dic ?andcsschull,chördc zu richten. Der Lchrlcxt, dessen Zulassung beantragt wird, Muß den Lehrstoff mindestens in der Ausdehnung eines Jahres behandeln; dem Autrage muß eiu Exemplar des ^zulassenden Wertes und die Angabe dcs fixen Verkaufspreises bciacfügt sein. 3. Die Laudcsschulbchördc ist nicht verpflichtet, Gesuche um Zulassung von Lehrtcxten in Verhandlung zu nehmen, wenn dieselben blos von Privatpersonen eiugc> bracht sind. 4. Die Laud>sschulbchörde läßt die von ihr iu Vcr< Handlung genommenen Lchltcxte von Fachmänner», prü-!en und legt deren Gutachten, lieqlcitct von ihren cige-Nen Anträgen, dem Älinistcrium für Cultus und Unter« licht zur Entscheidung vor. 5. Die Zulassuug dcs LehrlexteS wird im Vcrord< lnulgsblattc für den Dienstbercich des Ministeriums für Cultus und Unterricht unter Aligabe der Landcsschul-behördc, deren Antrug oder Gutachten der Entscheidung zu Grunde liegt, bctaimt gemacht. Die anderen Landesschlilbchördcn können sodann ^ die Einführung dcs Lchrtcxles i» den ihnen unlerstcheu-dcn Schulen im eigenen Wirkuugskrcisc gestalten. Tragen sic dagegen Bedenken, einem hierauf abzielenden Antrag Folge zu geben, so haben sie hierüber dem Minister für Cultus und Unterricht Bericht zu erstatten und dessen Entscheidung abzuwarten. 6. Handelt es sich nm Zulassuug vou Religious-lehrbüchcru in Volksschulen, so ist dem 8 7 des Gesetze« vom 25. Mai 1868. N. G. Bl. Nr. 48, zu entsprechen. Hafner m. p. Am 5. December 1869 wurde in der f. l. Hof- und Staals-druckerei daS I.XXV. Stils des Neichsgrschblattcs ausgegeben und versendet. Dasselbe enthält unter Nr. 170 die Verordnung des Ministers filr Cultu« und Unterricht vom i^A. Noumibcr 2869 betreffend die Zulassung von 5,'ehr- und i!esel,ilchem filr die Polioschulcn; wirksam si!r alle im Nnchsrathe ucrtretrnrn Bänder, mit Ausnahme von Galizien, ^odomcricii und Kralcm; Nr. 171 da« kaiserliche Patent uom i<. December 1869, womit der Rcichsrath einberufen wird. (Wr. Ztg. Nr, 280 vom 5. December.) Nichtamtlicher Theil. /ischhos's neueste Flugschrift. Soeben ist eine politische Studie Dr. Fischhof' S von ziemlich starkem Umfange unter dem T,tcl „Oesterreich und die Bürgschaften seines Bestandes" erschienen, welche allgemeine Aufmerksamkeit erregt und eine eingehendere Besprechung herausfordert. Indem wir uns diese vorbehalten, geben wir vorläufig iu Folgendem nach der „Presse" eine Analyse dieser publicistischcu Arbeit: Dr. Fischhof ist bekanutlich Föderalist; nicht im Sinne der sonderbaren Käuze, welche gegen die Centralisation der Gesummtmonarchic oder der beiden Hälften deS Reiches lN,läiupfeu, um für ihre cigcuc Hcimatpro-vinz eine um so straffere Centralisation' mil der ausgesprochenen Hegemonie eines einzelnen Stammes herauszuschlagen. Er ist Föderalist, weil er nur in der Föderation die Möglichkeit erblickt, die Glcichbcrcchtiguug aller Nationalitäten und die Freiheit filr alle Bestandtheile des Reiches zur Wahrheit zu machen, die ccutrifugalcn Strömungen zu neutralisnen und das Vertrauen in die Lebensfähigkeit des Staates wieder herzustellen. Nur iu ciuer Föderation erblickt cr das Mittel, um das mechanische Aggregat der heterogenen und einander an-schcincnd wiedcrslrcbcudcu nationalen Bestandtheile Oesterreichs organisch zu ciucm lebendigen Ganzen zu verbinden. Ihm ist die leitende Idee. welche das ganze öffent- liche Leben des Kaiserreichs durchdringcn muß, die der Gerechtigkeit gegen alle seine Völkcrschaftcu. „Oesterreich, wo kein Volksstamm mächtig genug ist, um die anderen zu uutcrwcrfen und dem Staate sein nationales Gepräge aufzudrücken, wo vielmehr die Völker einander das Gleichgewicht halten uud jedes derselben ein wichtiger Factor dcs öffentlichen Lebens ist — dieses Oesterreich wird durch sein eigenstes Interesse darauf hingewiesen, allen Nationalitäten gleich gerecht zu sein." Nur wenn ihm daS gelingt, erfüllt es feine cullurgeschichtlichc nnd politische Mission uud beweist es den Widersachern die Berechtigung seiner Existenz, welche man anzuzweifeln anfängt. Der Verfasser verhehlt sich nicht, daß die Schöpfung, oder vielmehr die den modernen FrcihcilS-Ideen entsprechende Neugestaltung eines solchen „Nalionalilatcn-rcichcS" mit ungewöhnlichen Schwierigkeiten verbunden ist, weil sie den ersten Versuch dieser A,t bildet, daß unsere VerfassuugS.Experimente nicht zum Ziele geführt, erkläre sich daraus, weil mau sich viel zu sehr an die Beispiele anderer Länder, die „Nationalstaaten" bilden, iu denen Staat und Nation in Eins zusammenfalle, angeschmiegt habe. Dadurch seien Conflicte entstanden, die die Existenz des ganzen Gemeinwesens in seinen Grundfesten zu erschüttern drohen. „Ein conslitutionell regierter Nationalitätenstaat, welcher mehrere selbstbewußte, an Zahl uud Bedeutung einander nahekommende Völker in sich schließt, müsse, weun cr in den wechselnden Strömuugen dcs öffentlichen Lebens seinen Bestand so ungefährdet erhalten will, wie der Nationalstaat, jrdcn Conflict mit den nationalen Lebensintcrcsscn feiner Völker vermeiden uud sich Iustilutioucn geben, unter deren Schutz das Eigenleben der Nationalitäten inmitten der Wandlungen der politischen Parteien uugcfährdct bleibt; dcnn in nationalen F r a g e n ist das B e w u ß t -sein vor Antastung der MajorilütS-Bcschlüssc so sicher zu stellen, wie in religiösen das Gewissen." Diese Sicherstellung ist auch in constitution»llcn ccntra-lisirteu Staaten nicht möglich, weil die parlamentarische Mchrl,cit der Verwaltung der iunercn und äußeren Politik, kurz dem ganzen Slaatslcbcn ihr „ationalcS Gepräge aufrückt. Dadurch wird der Staat selbst zu ciucr nationalen Partei, seine Existenz zu cincr Partci-frage, und cr kann wcdcr im Innern erstarken, noch nach Außen hin eine impouircndc Stellung gewinnen. Gegen eiuc derartige Tyrannis der parlamentarischen Majorität, welche nicht blos in der Ecntralucrtrctnug, sondern auch im Landtage, in den llciucreu municipalen Nepräscutatiouen, in den Gemeinderäthcn vom Uebel ist, erblickt Dr. Fischhof das Heilmittel nur in einem das ganze StaatSlcben durchdringcndcn Sclfgovcrnmcut, iu der Autonomie aller einzelnen Glieder und Bestandtheile dcö großen politischen Gemeinwesens. Sein Ideal ist Ein /amilicnrmnlm nus >em l 7. Jahr-hundert.* (7. Fortsetzung.) Vorstehendes trug sich im Mouate August zu, uud E»dc September erst war Penelope stark a,e»ug, um einige Zeilen an Frances zuschrriden. Während ihrer langen RceonvalcSccnz halte man sie in der vollständia-ltm Unwissenheit über die Ereignisse in England s,e lassen. Die Briefe von Frances auS dicfer Periode sind selten und kurz. Eiu höheres Verbot oder wohl auch dic Furcht, die arme Kranke zu beunruhigen, können bieses Schweigen erklären. , ., <- . In ihrem e,sten Vri.fe lobt Penelope s,ch seh, wie wohlthuend ihr die Nachbarschaft dcs Meeres sei, Und sie glaubt, daß dir Sora/n aUcin, welche an ^ihr "agci,, ihre vollständige herstellnug verhindern. Sie schcntt dem Proccssc Monmouths große Theilnahme, ader 'hl'c schlimmsten Vcfürchluliacn siut, uoch weit eülfel'M vor, dcr Wirklichkeit. Sie sctzt keiucu Zweifel in die ^"adc Jakobs gegen smien eigenen Ncfftn und bitlct M'auccst, ihr alle Eiuzclnheilcn dieser Angelegenheit zu lchrciken. Es ist ersichtlich, daß Sir Thomas Alles th< um ^'"er Frau angenehm zu sei», uud daß cr sic mil Auf '^tfalnteitcn überschüttete. Er beuützlc die Zeit ihrer " Der Roman begann in Nr, 27t). Krankheit, um ihre Appartcmcnts ucu beistellen zu lassen und die Möbel dariu zu Placircu, deren sie sich eins» bedient hatte, Bücher, Gemälde, selbst ihr Spiuelt, alles war au seinem Platze. Sie hätte sich in Highbury glauben töinun, wenn nicht der Anblick dcS Meeres und der Felsen sie ohne Unterlaß an ihr Exil erinnert hätte. — Sie erzählt später, daß Mademoiselle Worth sich endlich entschlossen habe, ihre Ncuqierdc zu befriedigen. Einmal das Schweigen gebrochen, feinte das Geschwätz des guten Mädchens keine Grenz,,, uuhr. Nack der Er-zählling vou dem tragischen (5,,^ Monmontbs fin>> sic ai, von den Grcuclu, welche den Fcl>zua vou Fevers ham befleckt halten, und von den Vcrurthellungcl, Jeffrey's zu sprechen. Pcmlope loi,„le 0» s" viel Unlhalei' nicht l,laubeu und M'crrcdclc si^ ^,s; die Einbildungskraft des Volles die Wahrheit entstell! habe. Als Sir ThomaS kam, nm ihr seinen läßlichen Besuch zu „uiän-u. drängte sie ihn mit Fragen und flehte ihn au, ihr endlich zu erlauben, die Zcituugcu zu i^n. „Sein Blick war ganz besonders sanft und wohlwollend, als er mir antwortete: Ja, Madame, sie haben ein höllisches Werk verrichtet uuo wenn unsere armen Leute vou Highbury verschont wordeu sind so haben wir es nur den unermüdlichen Bemühungen des Obnsten Chetwyno zu danken, aber ich glaube, Madame, daß Sie besser thun würden, nicht weiter zu sraa.cn." —Ich wollte Alles wissen und ich fuhr fort: „Sind auch Frauen vorgeladen uud zu emenl schmachvollen Tode verurtheilt worden?" — Auf sciue bejahende Autwort fragte ich ihn, wie es komme, daß i ch diesem Schicksale entronucu sei, und ob unsere plötzliche Abreise von Highbury in irgeud welchem Zusammenhange mit der Gefahr stehe, welche mir gedroht hatte?" — Mit Geld erreicht man viel, sagte er mit einem Lächeln. Aber Ihre Flucht war nichts dcstowen'iger absolut nothwendig. Es wäre abcr nutzlos gewesen, Sie im Boraus zu beunruhigen. Ich war nicht gewiß, Sic rcltcn zu lönnon; wir hätten' in Bristol fcstgcnommeu werde» kömim, fuhr er fort, indem er den Kopf fentte. — So sind die Manner! Er hat sich eingebildet, daß ich lieber die entsetzlichste Ungewißheit ertragen, als mich von blutdürstigen Feinden meines Glaubens wegen verfolgt schen würde. Ich weiß nicht, ob er mich ii'ber seiue wirtlichcu Absichten täuscht, aber auf jeden Fall war diese schnelle und traurige Reise in den Händen der Vorsehung das Werkzeug nieiuer Rettung; und ich werde den ganzen Rest mcincö Lebens hindurch dankbar dafür fein. Wrr blieben einige Augenblicke schweigend. Was auch seine YuNergedanken sein mögcu, so ist doch nächst Gott er cö, dem rch mein Leben zu'danken habe; ich habe ihn viel-lercht ungerecht beurtheilt uud iu keinem Falle etwas ge-lhcm, um seiue Sorgfalt zu verdienen. Ich näherte mich chm also und sagte ihm, wie leid eö mir thue, daß mein ^ifer ihn in solche Verlegenheiten gestürzt habe. Er er, griff mit Hast meine beiden Hände: — „Thut es Ihnen wirtlich leid, Madame?" Ich machte mich los, indem ich erwiderte: — „Ich bcdaure es, Ihnen Unannehmlichkeiten bereitet zu haben, aber ich habe meine Ansichten aufrecht erhalten, als sie siegreich waren, konnten Sie wolle», daß ich sie heute vcrlengne, da man sie im Blute erstickt?" Er ging mehrere Male im Zimmer auf und ab. Dann blieb er plötzlich stehen; cr schien eine gewaltsame Austrenguug zu machen, nur ruhig zu dleibcn uud die Gott-» losigkeiteu zu unterdrücken, die stets bereit sind, aus seinem Munde hervorzubrechen. — Sie besitzen Scclenstärke, Madame, und eö liegt etwas Wahres in Ihrem Raisonne- 2050 die Schweiz. „Dieser kleine Nachbarstaat bietet in engem Rahme», Verhältnisse, welche den Miseren analog sind. Er ist ein republikanisches Oesterreich ^'u minia-turo, wie Oesterreich eine monarchische Schweiz im Großen ist." Die betreffenden Partien des Buches, die Darstellung, wie die nncndlich veiwickelten Nationa-lilä'ls-Vcrhaltiilsse der Eidgenossenschaft dlirch die Selbstverwaltung der Cantonc und Gemeinden, durch die allseitig absicherte Freiheit des politischen Leben« und des Verkehrs, durch die vollständige Decentralisation der Verwaltung und Gesetzgebung aufgehört haben, einen störenden Factor der Entwicklung zu bilden und wie trotzdem die Schweiz als Staat festgeglicdcrt und in sich abgeschlossen dasteht — diese Partien des Bnches gehören zu den interessantesten. Ihre praktische Nutzanwendung auf die österreichischen Verhältnisse ist besonders instructio und hat im gegebenen Falle den Vorzug, nicht mehr neu zu sein. Denn in Fragen der praktischen Politik ist eine Wahrheit erst dann wcrthvoll, wenn sie bereit« in größeren Kreisen Anhänger gcfnnden hat. Die Kritik der österreichischen Verfassungs Experimente, welche sich an die Abhandlungen über die Schweiz anreiht, ist ebenfalls durchweg instruct!» und enthält der bitteren Wahrheiten, die wir schaudernd selbst erlebt haben, nur zu viele. Die Schlußfolgerungen, die Vorschlüge, zu denen Dr. Fischhof schließlich gelangt, lehnen sich an daö schweizerische Muster an. Dr. Fischhof will Oesterreich als eine monarchische Schweiz reconstruct wissen, als eine Föderation seiner nationalen und territorialen Bestandtheile, aus denen es im Verlaufe der Iahrhun' dcrtc allmälig zusammengewachsen ist. Der Ccntral-vertrctung soll ähnlich, wie dem eidgenössischen BundeS-rathe, nur das Allernothwcndigste vorbehalten bleiben, die übrigen Fragen der Gesetzgebung und Verwaltung sollen dem Landtage, der Bezirks- und Ortsgcmcinde anheimfallen. Er furchtet nicht, daß dnrch eine derartige Schwächung dcr Competenz dcS gemeinsamen Parlaments die verfassungsmäßige Freiheit Schaden leide. Im Gegentheile glaubt Fifchhof, daß gerade die Vielheit der LandeSvcrtretungcn eine Bürgschaft bitte für cmcn energischen uud nachhaltigen Widerstand derselben gegen jeden Versuch, die Verfassung zu cassiren. „In consti^ tutionellen Staaten, die ccntralisirt sind, kann die Verfassung im Handumdrehen cscamolirt werden; das Niederwerfen der französischen Freiheit war die Arbeit eines kurzen Wintcrtages; Fürst Schwarzcnberg steckte mit dem Schlüssel, des Reichstagssaales den ConslilutiunalismuS Oesterreichs in die Tasche fiir so lange, als ihm eben beliebte. Im centralist!ten Staate hat das Volt nur ein Auge, das wacht, nur einen Mund, der spricht: das Parlament. Ist dieses Äuge, ist dieser Mnnd geschlossen, dann wehe dem Volke; es ist ohne Vertheidigung in die Hände seiner Dränger gegeben. Dort aber. wo viele autonome Körperschaften find, hat daö Volt zahlreiche Observatorien, auf denen es fein Recht überwacht, zahlreiche Tribunen, von denen aus es für feine Freiheit plaidirt. . . . Schmerling widerstand lange den Angriffen seiner Gegner im Ncichsrathe, und fiel weniger in Folge derselben, als durch die Intriguen im Schoße seines Cabinets; aber dem Unisono dcr dcntschcn Landtage tonnte Velcredi keinen Augenblick widerstehen. Die Majorität eines Parlaments ist leicht corrumpirt. . . . Die Majorität von siebzehn Landtagen zu corrumpiren, wird aber selbst der gewandtesten Regierung schwer gelingen. Uebrigens vergißt man, wenn von dcr Ohnmacht dcr kleinen Vertretungen gegenüber der Regierung gesprochen wird, daß im Bundesstaate der Ce ntral regier ung auch die Vertretung des ganzen Rei- ches und deS gcsammtcn Volkes gegenübersteht, und daß den kleineren Parlamenten der einzelnen Bundesländer auch nur kleine Landesregierungen verantwortlich sind." Besondere Aufmerksamkeit widmet Dr. Fischhof, der einen durch Vertrauensmänner verstärkten Abgcordneten-lag zur Klärung der im Umlanf befindlichen Ausgleichs-projccte in Vorschlag bringt, dem Schutze der nationalen Minoritäten, Er möchte dieselben in ähnlicher Weise gegen Ucbcrgriffe der Mehrheit gesichert sehen, wie das die confcssioncllen Minoritäten in den alten Reichsstädten gewesen, in welchen das Princip dcr Parität das ganze öffentliche Leben durchdrang. Er schlägt zu dem Zwecke vor, daß über nationale Fragen „die gemischten Repräsentativkörper wohl gemeinsam berathen, aber abgesondert in nationalen Curien abstimmen sollen, und daß nur jene Gesetze, respective nur jene Gesctzes-Aestimmungen als angenommen zu betrachten seien, für welche die Majorität in jeder Curie gestimmt hat... Das Curiat-Votum macht die Geschicke der Nationalitäten unabhängig von den Wechsclfällcn der politischen Parteien, es stellt die Minorität und die Majorität in den Landtagen bei Entscheidungen über nationale Fragen als gleichberechtigte PaciSccnten nebeneinander. Es ist die Schutzwehr der Schwachen, der feste Schild, mit dem jede Nationalität sich deckt." Politische Uebersicht. Laibach, 6. December. Der lürkisch-egyptische Conflict hat nachgerade alle Gefahr verloren. In officiöscm Tone erklärt sich die „Morning Post" in der Lage, mit Bestimmtheit zu behaupten, daß dcr Stand dcr Differenzen zwifchen dem Sultan und dem Khedive eine ganz sonderbar falsche Darstellung erfahren habe. Dank dcr englischen und französischen Diplomatie nnd dcr würdigen Haltung, welche die Pforte in dieser Angelegenheit behauptet habe, sei wenig oder leine Gefahr, daß dcr Friede auch nur ganz vorübergehend gestört werdc. Denn wo das Völkerrecht ganz unbestreitbar ans der einen Seite stehe und dieses Factum von den Mächten anerkannt sei, speciell auch Frankreich und England in dieser Frage vollständig übereinstimmen und zusammenwirken, könne über den Ausgang keinerlei Zweifel obwalten. Im weiteren fpricht das Blatt dem Vicclönig das Recht zur Aufnahme von Anlehen ab und setzt sodann auseinander, wie stark der Sultan sei und wie er übcr ein Heer von 700.000 Mann und eine bedeutende Flotte verfüge. Ein Vergleich dcr heutigen Verhältnisse mit der Zeit Mehcmct Ali's sei um so weniger zutreffend, als dcr damalige Sultan Mahmud die Russen auf dem Nacken gehabt habe, während bei Navarin feine Flotte ^crstl'irt worden war. Für den Türken sei die Unabhängigkeit Egyptens einfach ein Ding dcr Unmöglichkeit, gerade so unmöglich als dcr Anfgang zweier Sonnen im Osten. Unabhängigkeit heiße Ausdehnung dcr Herrschaft. Der Souuerain dcr Westküste des rothen Meeres könnte sich nach Osten wenden, die heiligen Städte in seine Gewalt bringen. sich zum Khalifen anfwerfen und den Sultan in den Schatten stellen. Aber selbst wenn es nicht dazu komme, so werde das unabhängige Egypten alsbald in die Abhängigkeit von Frankreich verfallen. In beiden Fällen würden die bellagenswerlhe« stcn Conflicte unvermeidlich fein nnd man dürfe sich daher Glück wünschen, daß vorderhand keine Aussicht auf eine Verwirklichung der Unabhängigkeilsidcc sei. mem. Wir haben uns gegenseitig viel zu verzeihen! Glauben Sie nicht, daß wir die Vergangenheit vergessen und von heute an ein neues Leben beginnen könnten? Sie werden mit mir fühlen, wie feig es gewesen wäre, zuzugeben, daß ich Unrecht gehabt hätte, die protestantische Sache zu unterstützen. Alles, was ich thu,, konnte, ohne meinen Grundsätzen unlreu zu werden, war, ihn meiner demüthigen Unterwerfung in allen rechtmäßigen Dingen zu versichern. Und mm sehen Sie, wie ich belohnt wurde! Er stampfte mit dem Fuße und rief aus: — „Sie bringen mich um den Verstand mit Ihr« verfluchten Unterwerfung. Tausendmal würde ich es vorziehen, Sie toben zu sehen wie ein Fischweib!" — (5r ging fort, indem er die Thür mit Geräusch zuwarf, und seitdem habe ihn nicht wiedergesehen. Nichtsdestoweniger bin ich immer fest entschlossen, in nichts von der mir vorgezeichneten Richtschnur deö Benehmens abzuweichen. Ich werde meine Stelle als Herrin des Hauses und die Leitung der Wirthschaft wieder übernehmen. Eine unendliche Erleichterung empfand ich, als ich «fuhr, daß unsere Reise einen plausiblen Grund habe, und ich fürchte nun nichts mehr für meine Gewissensfreiheit, denn M. Vasildon wird von einem Tage zmn andern erwartet." Die Entrüstung unserer vortrefflichen Wirthin Lady Danvers war auf ihrem Gipfel. Sie fand Penelope unerträgsich zum großen Skandal der Miß Fanny, die in ihren Ausdrücken der Sympathie uud Bewunderung nicht ermüdete. Aber das war noch nicht Alles. In einem andern ihrer Briefe erzählt Penelope, daß ihr Gatte einen Blumengarten unter ihren Fenstern habe anlegen und von seinen Bauern eine neue Straße zu ihrem besondern Vergnügen habe herrichten lassen, da die anderen Wege sich iu cincm zu primitiven Zustande befanden, um sie zu Spazierfahrten zu benutzen, nnd sie schließt, wie folgt: „Sir Thomas ist gut und voll Aufmerksamkeit für mich, er scheint auf dem Gipfel des Glückes, wenn ich einen Wunsch errathen lasfe oder ihm über irgend etwas meine Zufriedenheit bezeuge. Ich fürchte wirklich, daß aus Mangel au Beschäftigung und Vergnüge» ihn die Laune anwandeln könnte, sich zum Zeiwerlre'ib in mich zu verlieben. Wenn das unglücklicherweise wirklich der Fall wäre, so würde ich das Bischen Freiheit und Nnhe einbüßen, daß ich mir vorbehalten habe. Ich umß ihn nm jeden Preis in der Entfernung und in der Entfremdung erhalten, die zwischen zwei fo entgegengesetzten Naturen, wie die unsern, herrschen svll. Alle Freuden der Erde mögen Ihnen vorbehalten sein, meine liebe Schwester!" Sprechen Sie mir »icht mchr von dieser entsetzlichen Frau, rief Lady DnnverS aus. Mein cinziaer Kummer ist, daß Jeffrey sie nicht behandelt hat, wie sie es verdiente. Die folgenden Briefe bieten lein großes Interesse. Penelope spricht von ihrem Hauswesen, von dcn Diffe» renzen. welche zwischen Mademoiselle Wotth und den irländischen Domestiken henschcn. Sir Thomas nimmt in ihrer Correspondcnz sehr wenig Raum ein. Durch die Verachtung sriner Frau zurückgestoßen, suchte er in dcr Gesellschaft feiner ländlichen Nachbarn Trost, lwd wir tonnen voranSsetzc», daß diefe Vergnügungen jenen, welche er mit seinen Freundn» in der Grafschaft Somerset getheilt hatlc, noch untergeordnet waren. (Fortsetzung folgt.) Der Aufregung, in welcher Irland sich noch immcr befindet, ist Sc. Eminenz Eardinal Cullen vor seiner Abreise zum Concil bekanntlich mit einem Hirtenbrief entgegengetreten, dcr sehr bchcrzigenswcrthc Mahnungen enthält. So wendet sich dcr Kirchcnfürst zunächst gcgcn dic neuerlich wicder aufgetauchte Unsitte des ZwcikampfcS, welche von der Kirche vcrnrthcilt und von allen wahrhaft tapferen Männern längst aufgegeben fei; dann gegen ein Größeres, gegen die „Bcstrcbnngcn, die Saat dcö Fcnicr thums im Volke auszustreuen und jnnge, harmlosc Männer zu gefährlichen und verderblichen Untcrmh' mungcn zu verführen." In seinem Schmerze fühlt cr fich nochmals gezwungen, seine Stimme zu crhcbcn „gegen die Führer nnd Mitglieder dcr fcnischcn Gcscll schuften und die Uebel zu beweinen, wclchc sie über Irland bringen." Er wiederholt die Ankündigung, daß alle diejenigen, welche an gchcimcn und verruchten Gesellschaften Theil nehmen, um die Religion zu stürzm oder dcn Staat zu zerstören, aus dcr Kirche ausgcstoßc» sind. „Viele unter dcn Häuptern jcncr Verbrüderung haben sich längst von dcr Ausübung dcr Religion lo^ gesagt, leben nnd schreiben mchr wic Heiden und Uü' gläubige als wie Leute, wclchc an dic Lehre des Evan gcliums glauben, welches die Gewalttätigkeit und dcn Widerstand gegen die Obrigkeit so schr vcrnrthcilt. Was aber thut die fenischc Gesellschaft jetzt? Sie ist danut beschäftigt, die Annahme aller guten, auf daS Gedeihen und dcu Fricdcn dcs Landes bercchnctcn Mnßregcln z" verhindern. Wie sie vor cinigcn Monaten die protcslan-tische Staalskirchc, die reiche Quelle allcr Uebel, gcruc aufrecht gehalten hätte, so stellt sie sich jetzt einer gün' stigeu Lösung dcr Landfragc feindselig gegenüber. S>c scheint in dcr That einen unheiligcn Bund mit dcr niedrigsten Sorte von Orangistcn geschlossen zu haben, um alle nützliche Gesetzgebung zu durchkreuzen und w» möglich die Staatsmänner vom Rnder zu drangt wclchc unserer Insel während dcr verflossenen Par!»' mcntssession so große Dienste geleistet habcn. Abcl hoffentlich werden die verruchten Anschläge dcr WcnijB nicht unscr Land einer besseren Zukunft zu beraube" vermögen," Die letzten Nachrichten auö Irland sind keines' wegs dazn angethan, dir Regierung, falls sie eine abci' malige Suspension der Habcaö-Eorpus-Acte im Sunie hat, von diesem Schritte abzuhalten. Das Unterhab Mitglied für Cork, Hcrr Murphy hat einen Drohbrief cr-halten, in welchem er aufgefordert wird. sein Mandat niederzulegen, damit der feuischc „Capitän" Mackay sich um dcn Parlamentssitz der Stadt bewerben könne. ^ Die sogenannten „Vandmänncr" (Ribandmcn), urspn'm^ lich eine Vcrbiudung dcr Pächter gcgcu die Gnmdbesitzcl', scheinen neuerdings ihren Wirkungskreis crwcitert zu h^ bcn, denn dieser Tage schlugen sic dic folgende ,Fo"-scilsucrordining" an dcn katholischen Kirchen von Larag^ Lavey, Clifferna nnd Carrickallcn an: „Proclamation-Sintemalen eS zu unserer Kenntniß gelangt ist, daß vcl' schiedcnc Katholiken die Gewohnheit haben, ihre Arln'ü durch protestantische Müller, Handwerker und andc>c thun zu lassen, thuen wir dcn bctrcffcndcn Personen u>^ allen anderen Belhciligtcn kund, daß wir von dem M>^ brauch unterrichtet sind; und da derselbe in keinem an<-dcrcn Gerichtshöfe als dem unsrigcn strafbar ist, haben wir unseren Beamten den ausdrücklichen Auftrag gcss^ bcn, die Namen aller Katholiken anzuzeigen, welche na^ dcr Mühle des William Matchcll iu Killyconnell lB Stradonc gehen, um dort ihre Arbeit thun zu lasset oder zu irgendeinem anderen Handwerker und Ladens sitzcr, damit wir das Strafmaß festsetzen künncn; "»d wir gcbcn hicmit Auftrag, diese unsere Proclamation '^' verbreiten, damit kein Katholik sich mit Unlenntniß "^ screö Willens und Befehls cntschnldigcn tönnc. Fcr^ machen wir allcn Ketzern jcdwcdcr Confession und ^ verdammten Orangistcn bekannt, daß wir sie, sollten p nnsere Gesetze überschreiten, bei nächtlicher Weile in ih^ Häusern vertilgen wollen. Denkt an Wild Goose, Lodge und Scullibogne Barn und zittert. Gegeben in uns"'"" Conseil. 20. November 1869. Das Programm über den Eröffnungöact dcs 6o>^ cilS ist noch nicht crschicncn, cs wird. römische» CoN^ spondcnzcn zufolge, im Wesentlichen dieses sein: ^' Capitel und geistlichen Orden begeben sich nach dcm ^ tican wic am Frohnlcichnam und ordnen sich mit «ln anwesenden geistlichen Würdenträgern, die Cardinälc a der Spitze, zu cincm großen Umzug übcr dcn St.'p^ ters-Platz, doch ohne den Papst. Die Procession cndüi in der vaticanischcn Basilika, um dcm von, Papste i cclcbrircndcn Hochamt zu assinircn, man singt z">' Schlüsse das Voui orouwr «Miw^. Die Bischöfe bcgc ben sich darauf in den Sitzungssaal, wo dcr P°p>t '. einer Allocution das Concil für offen erklärt. Er nm" den einzelnen Berathungen nicht beiwohnen, wohl abc der Schlußsitzung, an welcher die vereinbarten Dectt' durch öffentliches Vorlesen verkündigt werden._____^. Aus Damn. München, 3. December. lOrig.n ihn allem hier zur Bezwingung eines im unwegsamen Rauhen Gebirge kämpfenden, grausamen Feindes gebrauchen "Nn. Nicht minder muß man, vom ärztlichen Standpunkte aus, es bewundern, wie ein Mensch mit mehreren lebensgefährlichen Wuuden, im Ganzen mit 10, sage zehn lchweren Verletzungen, es auszuhalten vermochte, bei einer ^'nperatur von vier Grad nackt herumzulaufen, einen '"'Mündigen schwierigen Transport zu überstehen, hierauf ^le mehr als zweistündige schmerzhafte Kuusthilfe ohne ^l)llagcn zu ertragen, und obendrein noch nach mehr-'tlinoiger Ruhe sich seinen Zustand zu loben und mit Appetit ""b Behagen eine kräftige Reisfuppe und Wein zu sich zu ""Men. Der Verwundete halte zehn Verletzungen, und zwar zwei Schußwunden, die anderen acht waren theils hieb-, theils Schnittwunden. Am Kopfe fanden sich vier Hicb-wundeu, jede mehr als 5 Zoll lang, die Hiruschale durchdringend uud als höchst wahrscheinlich mußte auch eiue Verletzung der Gehirnhäute und vielleicht auch des Großhirns angenommen werden. Ueber der Stirn nämlich war eine querverlaufende, klaffende, scharfrandige Wunde, in deren Grunde mau die etwas übereinander geschobenen scharfen Ränder der Kuochemvunde fah; ganz ähnlich waren zwei andere, nämlich eine am Scheitel und eine hinter dem linken Ohre befindliche, je 0 Zoll lauge Wunden. Zwischen den scharfen Knochenrändern sickerte bei der Reinigung venöses Blut hervor uud war dich, da das Kopfhaar durch vertrocknetes Blut in einen festen Filz verwandelt war, höchst umständlich und schmerzhaft. Die vierte Schädelverletzung befand sich an der rechten Schläfe, war blos i'/z Zoll lang uud reichte ebenfalls bis zum Knochen. Im Gesichte, welches einen fürchterlichen Anblick bot, fehlte die ganze Nase und ein Theil der Oberlippe, nur die entblößten Nasenbeine ragten aus dem oberen Wund-winket hervor. Am Halse, uud zwar au der rechte» Seite war weiters eine 8" weit klaffende, vom rechten Ohrläppchen bis zum Kehlkopfe reichende, dem Unterkiefer parallel laufende Schnittwunde, endlich die uuaussprechlichc Stelle eiuer gräßlichen Verstümmelung. Die zehnte Wunde verlief quer über den rechten Handrücken. Die schmerzhafte Kunsthilfe, die ich mit meiuen College» vorzunehmen hatte und die beinahe drei Stunden (in der Nacht) in Anspruch nahm, ertrug der Maun mit merkwürdiger Ausdauer und kaum Schmerzen äußernd, obwohl das treuherzig und munter blickende Auge, so wie die öfteren Fragen um fein künftiges Schicksal deutliche Zeichen seines ungetrübten klaren Acwußtscius gaben. Nach genau angelegter Naht (es wurden im Ganzen 40 Hefte angelegt) und vollendetem Verbände verlangte der Unglückliche Kaffee und Wein und äußerte sich als ganz zufrieden über feinen Zustand, so daß sowohl wir als die anwesenden Laien trotz der anscheinenden Hoffnungslosigkeit desselben kaum an diese zu glauben vermögen. Wem das Geschick es beschieden hat, die Strapazen unserer braven Truppen uud ähnliche Schauerscenen nicht blos zu hören, sondern auch zu sehen, dem müssen, schließt der Arzt, welcher den Bericht an die genannte Zeitung einschickte, aus Humanität für brave, treue Menschen, wohl humanitätswidrige Maßregeln gegen ihre Gegner gerechtfertigt erscheinen. Mit Grauen aber muß man au mögliche, künftige noch größere Kämpfe denken, in welche» der schöne erhabene Gedanke, der die Genfer Convention erstehen ließ, leider selbst in Europa Illusion bleibe» wird. — (Der soeben erschienene Militärpensionistenkalender) und Schematismus pro 1870, von Dr. C. Schiert, l. l. Militäraaent :c. , flillt eine Lücke in dcr Kalenderliteratur aus. Durch denselben erhall der ossiciell herausgegebene Militärschematismus erst seiue Vollendung. Der entsprechendste Beweis dafür, daß dieses Wertchen einem wirtlichen Bcdürfuissc entspricht, ist wohl das Factum, daß die Auflage für das Jahr 1«69 vollständig vergriffen wurde, und die Nachfrage für den zweiten Jahrgang sich derart vermehrte, daß die' Auflage verdoppelt werden mußte. Der vorliegende Jahrgang euthält auch ein noch reicheres Materiale, indem auch die für die Herren Militärpcnsionisten wichtigsten Verordnungen und Erlässe, dann alle Orden und Auszeichnungen derselben aufgenommen wurden. Auch die Ausstattung des Kalenders ist sehr empfehlenswerth. — (Volksfcbulbücher.) Aus Anlaß eiuer veröffentlichten Mahnung erinnert die „Oestcrr. Corr," daß in der u. ö. Statlhaltcrei schon scu längerer Zeit eine Commission niedergesetzt ist, welche die im Echulbücbcrvcr-lag erschienenen und bei den Voltsschulen im Gebrauche stehenden Schulbücher früher fachmännisch zu revidiren hatte und ueuerdings in Ausführung des Voltsschulgcsetzeö speciell noch des früheren confessi'oncllen Charakters zu entkleiden hat. In Folge dessen hat schon '»it dem Beginn des laufenden Schuljahres der größte Theil der neuen revidirten Schulbücher für die coufessionölosen Volksschule» in Verkehr gebracht werden tönneu. Die Commission ist eifrig bemüht, ihre wichtige Aufgabe zu vollenden. — (Gesetze über Bol tösch ulsa cheu.) Das Ministerium für Cultus und Unterricht hat unterm 21sten November im Interesse der thunlichstcn Verbreitung der über Voltsschulsacheu bestehenden und timflig zu erlassenden Gesetze uud Verordnungen die Einleitung getroffen, daß davon handsamc Ausgaben zu den billigste» Preise» im Wege des Wiener Schnlbücherverlaaes veranstaltet werden. Namentlich hat dies bezüglich der Terte in nicht-deutscher Sprache stattzufinden. Dcr Verkaufspreis wird so bemessen, daß »ur die Erzcugungskosten, vermehrt mit dem Betrage der Durchschnittsprovision, hereiuzubriugen sei» werde». — lPfarrhauptschulen.) Aus einem besonderen Anlasse, wo ein Pfarrer in der vou ihm mißbräuchlich »och in Anspruch genommenen Eigenschaft als Director einer Pfarrhauptschule mit offener Renitenz gegen eine Anordnung der zuständigen Behörde auftrat, wurde mit Miin-sterialerlaß vom 15. November (für Tirol) erklärt, daß in ssolge des Reichövoltsschulgesetzcs die früheren Vorschriften über die sogenannten Pfarrhauplfchule», sowie über die Direction dieser Schulen außer Wirksamkeit getreten sind, und daß die Frage, wem die verantwortliche Leitung der einzelnen öffentlichen Volks-, beziehuugswcise Bürgerschulen dermalen zustehe, in dc» §8 12 n»d 19 des cilirlen Gesetzes die definitive Lösung gefunden hat. Demgemäß ist (heißt es weiter in diesem Ministerialerlasse) an jeder mehrclas-sigen Voltsschule, deren verantwortliche Direction im Grunde der früheren Vorschriften etwa noch dem Ortsseclsorger übertragen wäre, ohne Aufschub dcr dazu geeignete Lehrer als verantwortlicher Oberlehrer durch die Laudesschulbchörde zu bestimmen und ebeuso bezüglich jener Voltsschulen, welche nur einen Lehrer haben, der Grundsatz zur Geltung zu bringen, daß dieser Lehrer der verantwortliche Leiter der Schule sei. — (Freimaurer.) Dem Vernehmen nach wird in Prag die Errichtung einer Freimaurerloge beabsichtigt, deren Mitglieder nieist dem Bürgerstande angehören. Im österreichischen Kaiserstaate besteht bis jetzt uur eine Freimaurerloge, und zwar die Loge „zum heiligen Joseph" in Pest. — (Erdbeben und Sturm.) Aus Frankfurt a. M., 29. November wird geschrieben: Der diesjährige Spätherbst mit feinen sonderbaren ober- und unterirdischen Manifestationen wird den Bewohner» unserer Stadt und Gegend nicht so bald aus dem Gedächtniß kommen. Der unheimliche Gast, welcher nuu schon seit Anfang des Monats fo bäurisch grob an die Thüre klopft, hat uns immer noch uicht ganz verlassen. Es überraschen uns noch Augenblicke, in denen hier in den eleganten Stadttheilen der Kronleuchter klirrt und die Alabasterstatue zwischen den Blumen wankt, wahrend drunten in den tleinen Haus-cheu am Dome daö Petroleumlämpchen zittert, oder des Großvaters Schattenriß von der Wand fällt. Gestern Morgens um 7 Uhr und Abends um 10 Uhr wurden wieder deutlich kleinere Erschütterungen wahr-geuommeu. Wir sind freilich nicht so schlimm daran wie in Großgcrau, wo das Herzklopfen der Mutter Erde am deutlichsten und in sehr beängstigender Weise zu vernehmen ist. Der Witz, dem nichts heilig ist, hat sich auch bereits daö dortige Erdbeben, das sich für permanent erklärt zu haben fcheiut, zum Gegenstand seiner Spöttereien gemacht. Man denkt vielleicht an Immermanns „Poltergeister in und um WeinSberg," wo uns von einem speculative« Kellner erzählt wird, der Geisterstuben vermiethet, wenn man für neugierige Reifende die Hotels vou Großgerau recommaudirt, in denen Zimmer mit ganz starken Erdstößen, mit einfallenden Schornsteinen, besonders für Englishmen, oder auch solche mit leiseren Erschütterungen sür gemüthliche Deutsche je nach Belieben zur Disposition gestellt werden. Auch wird von dort ein Strike dcr Schornsteinfeger gemeldet, denen ihr Gewerbe unsicher zn werden anfängt. Uebrigens ist das Erdbeben nicht daö cinzige in hiesiger Gegend, welches von sich sprechen macht; anch die Temperatnrocrhältnissc sind abnorm, die allnächtlichen Stürme fast bcunrnhigcnd. Gestern Nacht heulte wieder ein wüthender Orkan; dabei war die Luft so außergewöhnlich warm, fast schwul, wie ich es nie an einen: Tage des angehenden Winters erlebt habe. Hente Morgens ward mir erzählt, daß dcr Main diese Nacht um vier Fuß, ge-stcr» Abends innerhalb zwei Stunden um nenn Zoll gestiegen ist; es müssen also an seinem oberen Laufe heftige Regengüsse stattgefunden haben. Lauter sonderbare Erscheinungen, die vereinzelt mit Ruhe beobachtet werde», in ihrer Gesammtheit aber eine» beängstigenden Einfluß ausüben. — Nachschrift. Von den Morgenzeilnngc» werden drei Erdstöße von gestriger Nacht erwähnt. — (Ueber ein fabelhaftes Seeungeheuer) briugt eine californische Zeitung einen interessanten Bericht. Seit vielen Jahren ging nnter Indianern die Sage von eincr ungeheuren Schlange, welche sich im Pyramid Late, Humboldt County, Nevada, aushalten sollte. Zwar hat kein Weißer je das Ungeheuer gesehen, doch die Indianer schworen Stein uud Bein darauf und waren um keinen Preis dazu zu bewegen, an das Ufer des See's zu gehen. Vor einiger Zeit nun gelangte ein Goldsucher an die Ufer dieses Sccö, kostete daö Wasser und entdeckte, daß es borar-saures Salz enthalte. Glücklich Über diesen Fund, kehrte er nach Hause zurück uud organisirte sofort eine Compagnie, um aus dem Wasser des See's Äorar zu gewinnen. Zunächst ward ein Chemiker, Namens Speuce, ausgesandt, um eine genaue Analyse des Scewassers vorzunehmen. Er hatte einen Gehilfen und ein Boot mit Proviant mit. Am 28. September erreichte er das Ufer- am folgenden Tage machte er sein Boot flott. Dcr See, 10—12 Meilen breit und 26 Meile» lang, war so qlatt wie ein Spiegel, doch zeigte sich in dem Wasser keine Spur von lebenden Wesen. Acht Meile» vom Ufer entfernt gewahrte Spence einen Gegenstand, dcr ihm wie eine ungeheure Schlange vorkam. Diese vermeintliche Schlange lag. auf der Oberfläche des Wassers, anscheinend schlafend, da sie sich nicht bewegte. Man näherte sich ihr bis auf uugefähr 300 Fuß uud betrachtete sie genauer. Sie schien wenigstens AOO Fuß lang und am dicksten Theile 3'/^ Fuß im Um» fange zu sein. Die Schuppen waren schwarz, weiß und kupferfarbig. Nach einigem Zögern fuhr Spence ganz in der Nähe des Ungethüms und da fand er denn, daß er es nicht mit einer uugcheuren Echlanae, sondern mit einem Knäuel von Millioueu Würmer, welche sich zusammenge-häuft hatten, zu thun hatte. Diese Würmer gehörten einer dem Herrn Spence ganz unbekannten Gattung au uud ist er dcr Meinung, daß sich dieselben bei jeder Windstille zusammenhäufen, jedoch wenn daö Wasser unruhig ist, vom Winde wieder von einander getrieben werden. 2052 — (Eine Schweizercvlonie in Egypten.) Wie „La Turquie" verniumtt, werde man durch Vermittlung des amerikanischen Consuls in Cairo, Herrn Lavison. eine schweizerische Colonie nach Ägypten tommen lassen, die Land erhalten und das Necht bekommen würde, nach erlangter grvßer Naturalisation, einen Abgeordneten zur Vertheidigung ihrer Interessen ins egyptische „Parlament" zu schicken. — (Statistisches Vcreinöuctz sur die Länder deutscher Zunge) Der Director dcs lon. statistischen Bureau i>, Berlin, geh, Ovcrregicrnngsrath Dr. Engel, hat einen Ausruf zur Grlludung eine« statistische Vereinsnctzeö für alle Bänder deutscher Zunge erlassen. Die Hauptausgabc dieses Vereines soll die Beobachtung und Aufzeichnung socialer Thatsachen sein. Seine Hauptzwecke sind: Tclbsta'udige Vcschaft'uiig statistischer Notizen aus allen Gebieten dcö Staats- und Volkslebens zur Beantwortung von Fragen der Wissenschaft, der Gesetzgebung und Verwaltung und des üffentlicheu Interesses; wcrllhätige Unterstützung der Staats- und Gemeindebehörden bei allen größeren statistischen Operationen, namcuilich aber bei den periodischen Volkszählungen, bei den Gebäude- und Viehzählungen, bei den Aufnahmen iu die laudwirthschaftliche, gewerbliche. Handels- und Vcrtrhröstatistil. ferner bei statistischen Unteisnchunge» Heuchelei eutschei.de in Bezug auf ihre Hhrenruhrigteit das ^ Motiv. Wo dasselbe Patriotismus ist, da sei Heuchelei ge- ^ wiß nicht infamirend; scnst wären unsere Diplomaten und Generale^mit^ihren Schach- und Winkelziigen durchaus in- same Sujets. Tallcyraud habe behauptet, der Mensch hat die Sprache nur dazu, um seine Gedanken zu verbergen, und wäre somit gewiß das Ideal eines echten Heuchlers gewesen, und doch würde sich Dr. Dominkusch gewiß nichts daraus machen, „der slovenischc Talleyrand" genannt zu werden. Redner zeigt, daß in der Zurücknahme des Ausdruckes Heuchelei eine Ehrenkränkung nicht zur Existenz gekommen ist. Brandstätter sei übrigens provocirt worden, und wo die Retorsion einer Injurje als Vertheidigung gebraucht wird, sei sie so gewiß straflos, als es ein Mädchen ist, das für einen beleidigenden Kuß eine Ohrfeige austheilt. Dr. Do-mintusch hat in seiner Broschüre den Ausdruck „Heuchler" selbst gebraucht, und man müsse daher annehmen, daß es ihm bei Einbringung seiner Klage lediglich um die Schädigung der politischen Achtung eines beliebten deutschen Abgeordneten in der Landesvertretung zu thun war, wohin er die Sache zu verpflanzen gewußt. Aber das Schuld-losigteitöerkenntniß werde dem wackeren Abgeordneten der Marburger öffentliche Genugthuung verschaffen. (Lebhaftes Bravo'.) Nach einer leidenschaftlichen Replik des Dr. Domin^ kusch erklärt der Vcrhaudlnngsrichter die Verhandlung für geschlossen nnd stellt das Urtheil binnen drei Tagen in Aussicht. Am 3. December wurde, nachdem sechs Velastuugs-uud 11 Eutlastuugszeugen vernommen worden waren, Brand-stetler zu einer Geldstrafe von zwanzig Gulden und in die Proceßtosten verurlheilt. Locale s. — 6! — (Concert des Florentiner Quartetts.) Jean Beckers Quartett hätte hiemit auch innerhalb unserer Mauern seinen wohlverdienten Triumph gefeiert. Mozart, Beethoven, Mendclsfoh» uud Haydu raugen in der Durchführung ihrer Meisterwerke um die Palme, und wer nur halbwegs im Stande war, das Chaos von anschwellenden, absterbenden, verschluugenen, eilenden und zögernden Tonlinien zu fasseu, hat auch genug Arbeit, sie in seinem brennenden Gehirne zu ordnen. Den Glanzpunkt der erecutirtcn Piecen bildete Beethovens Quartett in Us-äui-, jenes erregende Element tiefer Gewalt, das seine höchste Verkörperung uur in der reinen Instrumentalmusik zu finden vermag. Ihm zunächst stand Mozarts Quartett in ^-äur (Nr. 5), lheilweise contrastirend mit der Wucht jenes unübertrefflichen Meisters, von den Con-certantcn jedoch mit einer Präcision vorgetragen, die sich im dritten Satze bis zur Vollendung gestaltete. Mozart und Beethoven standen sich hier, wie schon oft, in dem platonischen Tonreiche halb feindlich gegenüber. Jener erinnerte an die (s-iuoil-Eymphonic, dieser an die ^iä-moil,-Sonate. Und wer erlahmt nicht unter der Wucht der letzteren! Die Instrumentalmusik, welche unter Mozart ihren Höhepunkt erreichte, ist das Spiel tönend bewegter Formen, sie ist das Spirituellste in der Kunst, aber gerade Mozarts Größe liegt nicht in seinen Instrumeutalwcrken. Beethoven und Haydn stehen hiebei zu jenem Meister in einem höchst eigenthümlichen Verhältnisse. Von letztcrem ward uns in Beckers Concert ein schon mehr bekanntes Werk vorgeführt. Die erecutirte Serenade, mit all ihren geheimnißvollen Nuancirungen, phantasievollcu Anschwellungen und Auflösungen bildete ein würdiges Seitenstück, wenn nicht mehr (!) zu den Quartetten Mozart's und Beethoven's. Mendelssohn's Quartett in 1^-äm' war die vierte von den ^ meisterhaft erecutirten Piecen und nnr wegen Raummangel enthalten wir uns eingehender Besprechung, in der sich schließlich doch nicht viel Neues sagen ließe, denn der Ruf der Eonccrtantcn ist ein europäischer. — (Feuersbrunst.) Am 1. d. M. brach um 7! Uhr Morgens in dem Hause des Grundbesitzers Mathias S. von Haselbach Feuer aus, welches die Wohn- und Wirth-schaftsgcbäude dieses Besitzers, sowie jene zweier andern einäscherte; auch 5 Stücke Vieh verbraunten. Keiner von ^ den Abbrändlern war versichert. Die Entstehung wird einer Unvorsichtigkeit der Hausleute des S. zugeschrieben. Ungeachtet der Anfechtungen vou Feinden einer raschen und sichcreü Selbsthilfe, ungeachtet dcr zahllos auftauchenden ähnlichen Hausmittel, stelim die unch Vorschrift des Professors der Mcdicin Dr. Harleß cil'wisscnhaft bcreimru TtoUwerck'schen Brust-bonbonO bis hcnlc vollkommen uueirelcht da! Der 30jährige stetS wachsende Lcmsum ist das beste Zeugniß für die Gilte des Fabricats, welche allen Brustleidcudcuwarm empfohlen zu werden verdient.______________ !e!?st.i„vl,is<5,r Tttechjrlcuurse »>om 6. December. 5pcrc. Mctalliqucö 5)9.90. — 5perc. Metalliqms mit Mai- und November-Zinsen 5'.».90, - 5pcrc. National-Anlehcu 69.70. - 1860er Staaisunlehcu 96.25. — Bautactie» 78«. — Ln'dil- Aclicn 254.—. — London 124.45». — Silber 122.25. — Ä. l, Ducaten 5 86. Handel und llKll)er 2tliatslose. Bn d>r am 1. d, uorssenommeuc» 30. Vcrlosnng der Serien des nnvcrzinölichen Lotto-Änlchens vom Jahre 1839 wurdeu nachstehende 228 Serien gezogen, nnd zwar: Nr 22 48 56 «3 120 173 195 204 209 219 254 283 29l 311 341 345 346 356 362 445 447 534 625 63? 670 712 755 769 777 781 ?!<0 840 906 931 1023 1032 1«>36 1081 1091 1109 1!60 117», 1177 117« 1180 1270 1276 1292 1299 1300 1393 1312 1327 1337 1426 1455 145? 1480 1515 1521 1523 >540 1595 160,! 1617 1651 16,'.? 1619 1734 1766 1782 1786 182n 1838 1855 1893 1923 1932 1950 2»12 ^013 2070 20?1 2101 21' 6 2111 2121 2124 2151 2158 2196 2207 2230 2232 2239 ^259 2280 2332 2335 2431 2443 2456 2476 2491 2504 2519 2523 2590 2596 2601 2654 2661 2663 2680 2700 2734 2738 276«; 276" 2813 2829 2841 2878 2881 2899 2939 2950 2028 3034 3045 3^81 3105 3128 3160 3167 3204 3272 3283 3323 3337 3342 3347 3348 3362 3375 3393 35l2 3575 36;'5 3611 3623 3657 366? 3714 3760 3912 3945 3983 3989 3994 3996 4030 4066 4083 4091 4122 4132 4490 4253 4284 4289 4308 4309 4342 4356 4396 4397 4440 4419 4425 4452 4455 446'> 4513 4515 4519 4526 4565 4584 4641 4683 4699 4722 4807 4844 4850 4875 4893 4920 4995 5019 5024 5<>52 5058 5086 5096 5101 5235 5259 5275 5-87 5284 5303 5317 5336 5413 5456 5521 5,',23 5574 5575 5589 5613 56'>8 5802 5821 5)940 uud Nr. 5968. Die Ziehung der in den obig n Serien enthaltenen Gewiniist-Nummern findet am 1. Mär,; 1870 statt, (Ttand der schwebenden Hcbnld Ende November I860.) Partial.Hypothekar^Anweisnugen fl 92,76l,332. Abnahme si 3,011.700, Staatsnotcu uud zu Staatsnotcn erklärte Vanlnoten fl. 311.889.510, Zunahme fl. 1.159.251; Mituzschew fl. 408,813.284; Totalabnahme fl. 2,023.i123. (vesterrrichisch - unssavischer Handclstag,) Der niedelösterreichischen Handels- und Gewrrbekammer liegt ein An-irag vor, sämmtliche Handelskammern und ähnlichen Corporation ueu zur Onludmia. eines Vereines einzuladen, welcher »ntcr drm N.nucu ..österreichisch-ungarischer Hniidelötag" regelmäßig wieder-lchreudc Versammlungen halten uud die Vertrctmig gemeinsamer Handels- :c. Interessen übernehmen soll. Dieser Antrag ist iu den Sectiouen der Wiener Handelskammer bereits vorbcra'theu nnd angenommen worden und ist auch seine Anuahme im Plenum mit Sicherheit zu erwarten. Anstekomniene Fremde. Am 4 December. 2tadt Mie». Die Herren: Mayer. Trick, Schachert, Holziu-gcr nud Prossiiiag. Kaufleute, vou Wien. - Dauncberg, Kaufman», von Kauischa. — Schider, vou Vrilun. Olefant, Die Herren: Ritter v. Gutmauuöthal, von Weircl-stei». — Hotschrvar. Besitzer, uon Gnrlfeld. — Carliu nnd Glsosfi, Bauuutrruehmer, von Nadmannsdorf. — Likart. Ingenieur, auS Oberlrain, Baiser von Oesterreich. Die Herren: Kotzbek, Feldwebel, von St. Leouhard. — Vcrchi, Musikant, von Regio. Mohren. Herr Steiumch. Maschinist, uou Ofen,______ ttottozichunss vo>n 4. December. Wien: 43 13 24 54 38. Graz: 59 23 81 44 3. ^ Theater. Heute: Das H>ensioliat, Operette iu 2 Acten und DaO war ich, Lustspiel in 1 Act. Morgen: Nachtwandlerin, Oper m 3 Acten. 6 U. Ms,. 333.H4 - 0 4 wiudM Nebel 0,ü0 6, 2 .. N.' 333.«u -4- 1.4 windstill Hähcnnebcl Nebel? 10.. Ab. 333.»', -> I,<, windstill Hoheuuebel Reg" Trüber Tag. Höheuuebel anhaltend. Nachts dünner Nebelregen. Das Tagesmiltel der Wärme -j- 0'7", um 04"über dtt» Normale. Verantwortlicher Redacteur: Igna; v. Kleinmav, r. '^Nl'l^ttllpl'ls^s ilttien, 4. December. An der Vurbörse wurdeu nur Auglo-Aclien poussirt. D,c MittagSbürse. welche sich anfangs passiv halten zu wollen schien, erwärmte sich allma'l'N Lll!'l^l.llpl'l!U)l. m,d fürderlc schließlich hohe Cours? zu Tage. Abgesehm vou dm hohe,, Nütiiuugen der leitenden Svl'cnlatioliscffecten war die Mehrzahl der Vankpapiere im Preise hoch gehalten und haben anch emigc Ciseuvahu-Actien höhere Course zu verzeichnen. Am hervortretendsten war' die gilustigc Stimmung iu den Eonrsen der Anlagöpapiere uud iu Losen aller Gattimgci>. Devisen und Comptauten gingen um reichlich '/. pCt. zurilcl, ____^______________________________ ^U. Allste,»ei,,e Staatsschuld. ssilr 100 st. Geld Waare Einheitliche Staatsschuld zu 5 M,: iu Noten verzinst, Mai-November 6010 60.20 „ .. „ Februar-August 60,05 60.15 „ Silber „ Iäuuer-Iuli 69.95 70.10 „ „ „ Aprll-Octobcr. 69.70 6980 Stcxeraulcheil rückzahlbar (^) , 98.25 98.75 ^,'osevI. 1^9 ..... 226.50227.50 „ « 1854 (4 "/..) zu 250 si. 90.50 91— .. .. I860 zu 500 si. . . 95,80 96,- ,. „ I860 zu 100 fl. . . 101.25 102.- ., „ 1864 zu 100 fl. . ,11710 117.25 StllatslDomäncU'Pslludbricfe z„ 120 fl. ü W. iu Silber . . 118.50 119,— ». Gr»,ndentlastu»ns-Vblissationen. Für 100 fl. Geld Wnare Bübmeu .... zu b pEt 92. . ft3.__ Galinen ...» « 5 .. ?2 50 73.50 Nicder-Ocsterreich. - «5 « 94.- 95. Ober-Oesterreich . - „5 ,. 94.50 95,-Siebenbürgen ... ,, >) „ 76 — 76,50 Sleiermall ... « 5 „ ^i-i'' 92.— U»a°rn .... .,5. 79.50 60-l O. Actien vou Bankinstitute,,. > Geld Waare Anglo-österr. Vcmk abgest. . . 272.- 272.50 Anglo-uugar. Bank .... 85,— 36.>_ Äoden-Crcditanstalt .... 266 — 268. Kreditanstalt f, Handel u. Gew. . 254.— 254,!)0 Creditanstalt, allgem. nugar. . . 79— 80-Escompte-Ocfclls'chast, n, ö. . . 860. 870.— Franco-üstcrr. Bank .... 99.25 99.50 Gcncralbauk.......45.50 4'! 50 ^tatiunalvllnl......728 730 - Niederländische Ban! .... 8l.50 82..- Vcrciusbanl.......94—95. Vertehrvbllnt.......112 - 113— LUicucr Baul......5950 61.- «. Actie» von Transportunterneh, mungeu. Geld Waare Alfüld-Fiumaner Vahn . . . 166.25 168,75 Vöhm, Westbo.hu.....224.- 225— Carl-Pudwig-Bahn ..... 245.25 245.75 Douau.-Dainpsschifff. Gescllsch. - 550— 552— Eliscweth-Wcstbahu.....195.-196,^ Fcrdmands-No'dbllhn . . . 2095 —2i 176.50 177. -Franz-Ioscph«-Vllhu .... 182.— 182.50 remberg-Ezern.«Iassyer-Bah» . 198.50 199.- j Veld Waare > ülovd. öfterr........320—322 — Omnibus /.pEt. rück,, 1878 W.- 98.-'0 Uug.Bc.d.-Cred.-Nnst.zu5V.p2t. i)1.- -»!." W'. VrioritätSobliaationeu. "'50 92- FcrdiuandS-Nordb, in Sllu. verz. 106.50 107— Frau, ^ofephö-Bahll .... 92.75 8325 G.«°rl-Ludw. B. i. S. verz.I. Tm. 101.50 102.50 Orld Wan« Oesterr. Nordwestbahn .... 9075 l'1,25 Sicbeub. Vahn iu Silber verz. . 87.75 88'-Staatsb. O. 3"/.. ü 5,00 Fr. „l. Em. 137,50 138 ^ Südb.G. 3^„-. 500Frc. „ . .12025^0?^ Südb.-Bons 6 °/« (1870-74) i. 500 Frcs......244.- 245.-^ ^z. «privatlose (per Stück.) Creditaustalt f. Handel u. Gew. Geld Waare ,u 100 fl, 0 W......1U5 - 163.50 Nudolf-Stiftuug zu 10 fl. . . 15.50 16.-" Wechsel (3 Mou.) Geld Waare Augsburg für 100 fl, südd. W. 103.80 103.90 Frankfurt a,M. 100 fl. detto 103.90 104.- Hamburg, für 10»! Mark Baüco 91.90 92,7- London, für 10 Psuud Sterling 124 40 124,«'" Paris, für 100 Francs . . . 49.45 49,^" Cours der («leldsorte» Olid W°°r. K. Mltnz-Ducater. . 5 fl. 86 tr. 5 fl. 8? rr. Napoleonsd'or . . 9 „ 94 „ -' " ^ "^ Si!b^^' ' 122^ 25^ 122 >5 ^. Krmnische Grundeutlastnngs-OUiaat.oneu. P'-vatnoNruna: 86 50