Laibacher SCHULZEITUNG. Anzeigen werden billigst berechnet. Bestellungen hierauf und Zahlungen übernimmt die Schriftleitung, Vodnikplatz 2. Monatsschrift des Krainischen Lehrervereins. Leiter: Florian Hintner, Vodnikplatz 2. XXV. Jahrgang. Vereinsmitglieder erhalten das Blatt umsonst. Bestellgebüren sind an den k. k. Übungslehrer Franz Gerkmann einzusenden. Erscheint am 15. jedes Monates; falls dieser auf einen Sonn- oder Feiertag fällt, wird das Blatt am nächsten Werktag ausgegeben. Bezugspreise: Ganzjährlich 2 fl., halbjährlich 1 fl. Schriften und Werke zur Beurtheilung werden kostenfrei an die Leitung des Blattes erbeten. . . . Ein weise)- und eifriger Lehrer nützt dem Menschengeschlechte mehr als der ruhmvollste Feldherr, der die Feinde im Zaume hält und überwindet und Städte erobert. A. M. Slomšek. Zur Methodik des sprachlichen Unterrichtes. Es liegt leider in der Natur der Sache, dass ich in den folgenden Zeilen dem Leser mehr Negatives als Positives zu bieten imstande bin. Die Gründe wird er sehr bald ersehen. Dem Lehrer der sprachlichen Fächer an Lehrer-Bildungsanstalten obliegt es auch, den Unterricht in der speciellen Methodik des Gegenstandes zu ertheilen. Nun liegen zwei Fälle vor. Entweder ist der betreffende Lehrer selbst durch die Volksschule gegangen, ich möchte sagen, von der Pike auf avanciert, dann hat er ein leichteres Spiel, besonders wenn, oder vielmehr auch nur in dem Palle, als er die Schulverhältnisse des betreffenden Kronlandes aus eigener Erfahrung kennt. Ein solcher Lehrer kann sich vielleicht von jedem methodischen Lehrbuche emancipieren und den Schülern den Lehrgang an den einzelnen Kategorien der Volksschulen in dem betreffenden Lande an Beispielen verbringen. Hat der Lehrer aber keine oder nur eine geringe Praxis von der Volks- oder Bürgerschule her, oder ist er mit den Schulverhältnissen des betreffenden Kronlandes nicht aus Erfahrung vertraut, dann hat er einen sehr schweren Stand. Es bleibt ihm eben nur die Wahl, sich ein der Hauptsache nach doch nur theoretisches Lehrgebäude selbst zu entwerfen, oder sich an eines der vorhandenen methodischen Bücher zu halten, d. h. vorausgesetzt, dass überhaupt ein solches existiert, was z. B. gerade für gemischtsprachige Länder meines Wissens nicht der Pall ist. Die praktische Durchführung des Reichs-Volksschulgesetzes ist hauptsächlich infolge der Unzulänglichkeit der vorhandenen Geldmittel eine derartige, dass es geradezu unmöglich ist, eine einheitliche Methode einzuhalten. Daher der Grundsatz: «Die Methode ist frei», der allerdings auch unter anderen Umständen nicht gerade verwerflich ist. Aber man bedenke: Eine Richtschnur muss doch dem jungen, ganz unerfahrenen Lehrer auf seinen dornenvollen Weg mitgegeben werden, sonst wird er ins Blaue hineinarbeiten und sich vielleicht nach zehn durchgekämpften Jahren sagen müssen, dass er bisher vollständig in der Irre gegangen sei. Will aber nun jemand ein Lehrbuch für die Methodik des Sprachunterrichtes verfassen, so stehen ihm unter den obwaltenden Umständen nur drei Wege offen: entweder er beschränkt sich auf ein einziges oder zwei Kronländer, und das hat Sommert gethan, daher wir uns hier mit ihm am wenigsten beschäftigen können, so verdienstvolle Winke sein Buch sonst enthält, oder er verhält sich ganz allgemein, wie Branky, dessen Buch zwar manche richtige pädagogische Grundsätze enthält, aber für die Praxis zu wenig Greifbares bietet, als dass es als Grundlage des methodischen Unterrichtes dienen könnte, wie ich aus Erfahrung weiß. Der dritte Weg ist, von den Verhältnissen eines Kronlandes auszugehen und das Eigenthiimliche derselben durch Vergleichung etwas abzuschwächen. Diesen letzten Weg hat Saatzer eingeschlagen, indem er den Lehrplan für Böhmen zugrunde legt und die der anderen Kronländer nur gelegentlich streift. Thatsächlich ist dieses Buch das allgemein brauchbarste von den genannten, obwohl es Mängel aufweist, auf die ich später zu sprechen kommen werde. Die Methode ist frei. Es muss also dem Methodiker gestattet sein, Experimente vorzusehlagen, die vielleicht ein anderer Lehrer, schon bevor er sie erprobt hat, als zu gewagt von vornherein verwirft. In diesem Fehler sind wenigstens Branky und Saatzer hie und da gefallen, und ich habe jedesmal die Erfahrung gemacht, dass meine Schüler und Schülerinnen dazu den Kopf schüttelten, bevor ich ihnen noch meine eigene Meinung darüber sagte. Wenn z. B. Branky in einer Leseprobe über die Fabel: «Der Wolf und der Schäfer > aus dieser zuletzt geradezu ein Condolenzschreiben des Herrn Wolfs an den geehrten Herrn Schäfer machen lässt, oder wenn Saatzer die Erzählung: «Der Einsiedler und der Bär» dahin ergänzen lässt, dass der Jäger dazu kommt und den armen, doch unschuldigen Bären tödtet, so heißt das über das Ziel hinausschießen. Was verlangen wir von einem Methodiker vor allem? Erstens: Consequenz, und zweitens, dass er den Schülern nichts Unrichtiges vermacht. Wie steht es nun damit? Ich halte dafür, dass man die Schüler möglichst früh selbständig mache, kann mich also dafür nicht begeistern, dass man den Schülern der vierten Olasse eine einfache Erzählung noch satzweise abfrage, vielmehr glaube ich, dass sie schon imstande sein sollen, dieselbe nach erfolgtem wiederholten Lesen und der Sacherklärung selbständig wiederzugeben. Ähnlicher Meinung bin ich über den Aufsatz. Wenn man aber den Schülern Fragen vorlegt, ihnen die Antwort in den Mund legt, die einzelnen Sätze auf die Tafel schreibt, so entsteht allerdings auch eine Art Aufsatz, aber den hat größten-theils der Lehrer gemacht, der Schüler aber bildet sich ein, etwas geleistet zu haben, wo er nur abgeschrieben hat, — und wird denkfaul. — Das glaube ich allerdings gerne, dass man, wie Sommert sich rühmt, auf diese Art 50Procent fehlerfreie Aufsätze erzielen kann. Ich würde als Lehrer mich über ein derartiges Resultat nicht freuen, ich würde eher darüber erschrecken. Freilich ist es angenehmer, fehlerfreie Aufsätze zu corrigieren als fehlerhafte. Ich habe oben von Inconsequenz gesprochen. Als solche erscheint es mir, wenn Saatzer z. B. bei der Behandlung des Lesestückes: «Die kluge Maus» in der dritten Classe (nach meiner Meinung übrigens ganz richtig) sagt: die Sprache des Lesestückes ist derart meisterhaft, dass ein weitläufiges Abfragen ganz überflüssig erscheint (S. 36), bald darauf aber in der vierten Classe das Lesestück: «Der gichtig die) Schatzgräber» vorerzählen und zu weitläufig behandeln lässt. Ich habe auch von Unrichtigkeiten gesprochen, die unsere Methodiker Vorbringen. So meint Branky, ein «Weltverbesserer» habe den Vers «Lass mir den besten Becher Weins in purem Golde reichen» umgedichtet in «Lass mir den besten Becher Weins aus reinem Glase reichen». Dieser «Weltverbesserer» ist niemand anderer als Goethe selbst, denn so heißt der Vers in «Wilhelm Meisters Lehrjahren», und Goethe hat ihn erst später geändert. Nebenbei ist es eine unerhörte Pedanterie, wenn Branky in demselben Capitel an dem Ausdrucke «den Blick schließen» Anstoß nimmt und dociert, dass man wohl das Auge, aber nicht «den müden Blick» schließen könne. Saatzer aber bringt Verwirrung in die Grammatik, die er so eingehend zu behandeln eigentlich gar keinen Grund hatte. Auch die Rechtschreibung verwirrt er, wenn er schreibt «francieren», was auf den ersten Blick unverständlich ist. Es muss natürlich heißen «frankieren». Besonders schlecht aber ist die Erklärung der Biegung des Hauptwortes (S. 113 f.). Sie enthält einen directen Widerspruch. Dort heißt es: Hauptwörter, welche entweder keine (Wärme) oder nur eine Veränderung durch Anhängung von n oder en zulassen, biegen schwach. Auf Seite 114 aber heißt es: Die Hauptwörter der starken Biegung erhalten im zweiten Falle s oder es oder bleiben unverändert. An dieser Verwirrung ist übrigens Lehmanns Grammatik hauptsächlich schuld. Und doch ist die Sache so einfach und sollte besonders für die Volksschule — wenn sie überhaupt in dieselbe gehört, worüber sich streiten ließe — möglichst einfach gemacht werden. Man sehe sich folgendes Paradigma an: I. Stark. II. Schwach. III. Gemischt. S. (Ez.) m. Ez. m. s. w. 1. — stark 2. es s — PI. (Mz.) 2. en n 3. » 4. » d. h. 2. es s — Mz. 1. e er — Mz. 1. en n (mit oder ohne Umlaut) 1. en 2. » » Ich will nur noch einiges aus 2- » 3. » » 3. » . 4. » » 4. » dem Buche Saatzers anführen, was theils in sach- licher, theils in sprachlicher Beziehung unangenehm in die Augen sticht. Auf Seite 39 findet sich folgender falsche Satz: «Ein Feld oder ein Graben, in dem Weinstöcke gepflanzt und gepflegt werden, nennt man einen Weinberg.» Die Behauptung auf derselben Seite: «Je kleiner die Erdstückchen oder Klöße sind und je w en i ger S tei n e im Weinberge verkommen, desto besser gedeihen die Trauben» ist unrichtig und übrigens ganz überflüssig. Seite 46, Zeile 20 v. o. heißt es: «und mit Thränen erstickter Stimme». Seite 95, Punkt 7: «abgeleitete Wörter von Ortsnamen». Seite 97, Zeile 6 v. o. ff.: «Anderseits setzt man voraus, dass Kinder, welche das fünfte Schuljahr mit Erfolg zurückgelegt haben, im Rechtschrei bunterrichte so weit gefestigt sind, dass grobe Verstöße nicht mehr verkommen, die Fehler sich also mehr auf die Biegung der Wortarten beziehen.» Ich glaube, dass das schlimmer ist, als bloße Verstöße gegen die Rechtschreibung. Seite 103 leistet sich Saatzer den Satz: «Der beifügende Gebrauch des Eigenschaftswortes ist nach dem Lehrplane für Böhmen nicht gestattet.» Ich kann doch nicht glauben, dass man in Böhmen so grausam ist, den beifügenden Gebrauch des Eigenschaftswortes auch nur in der zweiten Volksschulclasse zu verbieten. Der Satz auf Seite 118: «Nur die persönlichen und besitzanzeigenden Fürwörter bezeichnen die Person, die andern nicht» ist zum mindesten sehr fraglich. Regeln wie die auf Seite 127, Zeile 1 ff. v. o.: «Eigenschaftswörter auf die Nachsilben el und er lassen in der Regel im vierten Falle Ez. m. Gr. und im dritten Falle Mz. das e der Biegung fallen» (der dunkle Wald, den dunkeln Wald, die dunklen Wälder, den dunkeln Wäldern), sind wertlos, weil unhaltbar. Last not least heißt es Seite 158, Abs. 3: «Natürlich soll in der sechsten Classe der Rechtschreibunterricht weniger Mängel zeigen», als ob er das überhaupt irgendwo sollte. Damit habe ich einiges gesagt von dem, was mir in Bezug auf unsere methodischen Lehrbücher auf dem Herzen liegt; es ist noch lange nicht alles. Über die Wahl und Behandlung der Lesestücke hätte ich auch manches zu sagen; davon ein andermal. (Schluss folgt.) Zur Geschichte der deutschen Grammatik. Nach einem Vortrage, gehalten im Zweigvereine Laibach des Allg. deutschen Sprachvereines von Dr. Fr. Riedl. (Fortsetzung.) Dies sind die deutschen Grammatiker des zweiten Abschnittes der Entwickelungsgeschichte der deutschen Grammatik. Bevor wir aber zum nächsten Abschnitte übergehen, muss noch zweier ausländischer Forscher gedacht werden, weil sie von besonderem Einflüsse auf Jakob Grimm geworden sind, des George Hickes und Lambert ten Kate, welchen selbst wieder durch Junius die Neigung für germanische Sprachforschung erweckt worden ist. George Hickes (Hickesius), ein anglicanischer Priester, ist zu Yorkshire im Jahre 1642 geboren und zu London im Jahre 1715 gestorben. Er ist also ein Fortsetzer des Junius, nur dass er den ganzen Kreis der altgermanischen Sprachen in seinen Bereich zog, da er erkannte, dass es beim Studium der deutschen Sprache nöthig sei, alle germanischen Sprachen zu umfassen. Am eingehendsten aber beschäftigte er sich mit dem Gothischen, Angelsächsischen und Althochdeutschen. Von ihm haben wir die erste gothische Grammatik in seinem Werke Institutiones Grammaticae Anglosaxo-nicae et Moesogo thicae, Oxford 1609. Moesogothisch, weil er als den eigentlichen Wohnsitz der Gothen Moesien betrachtete. Von ihm stammt auch die erste althochdeutsche Grammatik in seinem Werke Linguarum Vett. Septemtrionalium Thesaurus grammatico-criticus et archaeologicus. Beide Werke erschienen vereinigt in einem großen, unter Mitwirkung verschiedener anderer Gelehrter veranstalteten Sammelwerke, welches den Gesammttitel Antiquae litteraturae Septemtrionalis libri duo, Oxford 1705, führt. Wie Junius erklärt auch Hickes das Gothische für die Mutter der germanischen Sprachen. Ihre Zweige seien das Angelsächsische, Fränkische (hieher gehöre das Altsächsische und Althochdeutsche) und das Kimbrische (d. i. das Altnordische). Vom Angelsächsischen stammen nach ihm das Englische, Friesische, Niederländische und Schottische ab, vom Fränkischen die jüngeren deutschen Sprachen, vor allem das gegenwärtige Hochdeutsch, vom Kimbrischen das Isländische, Dänische, Schwedische und Norwegische. Von einer eigentlichen Lautlehre ist bei ihm allerdings noch keine Rede, seine grammatikalischen Kenntnisse ermöglichten ihm aber, viele Fehler seiner Vorgänger, auch des Junius, zu verbessern. Am bedeutendsten sind seine Forschungen auf dem Gebiete der Flexion. Seine Erklärungen treffen hier vielfach das Richtige, weil er das Gothische berücksichtigte. Außerdem war für seine Nachfolger der Umstand förderlich, dass seine Grammatiken viele und große Sprachproben enthielten, die reichen Stoff zu Forschungen darboten. Der bedeutendste und begabteste Sprachforscher des 17. Jahrhunderts ist der Holländer Lambert ten Kate, geboren zu Amsterdam im Jahre 1674, gestorben daselbst im Jahre 1731. Von seinen beiden Vorgängern ausgehend, ist er in der Behandlung der Sprachgeschichte weit über sie hinausgegangen. Zuerst veröffentlichte er im Jahre 1710 eine Schrift unter dem Titel Gemeenschaft tussendeGottische Spraeke en de Nederduytsche (Verwandtschaft zwischen der gothischen und niederdeutschen Sprache). Die Hauptergebnisse seiner Untersuchungen legte er aber in einem großen zweibändigen Werke nieder, das den Titel Aenleiding tat de Ken-nisse van het verhevene Deel der Nederduitsche Sprake (Anleitung zur Kenntnis des höheren Theils der niederdeutschen Sprache) führt (1723). Der erste Theil desselben enthält nach allgemeinen Erörterungen Uber den Wert der Sprachwissenschaft eine geographische und geschichtliche Darstellung der Verbreitung der europäischen, insbesondere der germanischen Sprachen, von denen er sich auf Grund des ihm zugänglichen Stoffes eine möglichst gründliche Kenntnis verschafft hat. Er hat die Gemeinsamkeit aller germanischen Sprachen nicht nur erkannt, sondern auch genau bewiesen. Dann folgt die Lautlehre und Flexionslehre des Niederländischen, wobei immer die verwandten Sprachen zur Vergleichung in reichlichem Maße herbeigezogen sind. Von der Überzeugung ausgehend, dass sich überall in der Sprache Regel und Ordnung zeigen müsse, hielt er daran fest, dass auch die sogenannten ungleichfließenden (d. i. starken) Zeitwörter Regel und Gliederung haben, und fand endlich beides. Er hat den Ablaut, den gesetzmäßigen Wandel des Stammvocales der starken Zeitwörter, und seine Arten nicht nur im Holländischen klar aufgedeckt, sondern auch nachgewiesen, dass er sich in allen germanischen Sprachen linde und in allen Ubereinstimme, dass also hier keine Unregelmäßigkeit, sondern strenge Gesetzmäßigkeit vorliege. Freilich hat die Gliederung desselben, die er feststellt, hauptsächlich deswegen manche Mängel, weil er vom Neuniederländischen ausgegangen ist. Er hat ferner erkannt, dass die ablautenden Zeitwörter echte, ursprüngliche Wurzelstämme sind und älter als die schwachen, die in jüngerer Zeit von Nominen hergeleitet sind, z. B. «leben» vom Hauptworte «Leben». Er hat auch nachgewiesen, dass sich der Ablaut nicht nur bei den Zeitwörtern, sondern auch bei den Hauptwörtern findet, z. B. sprechen, Sprache, Spruch. Bei manchen scheinbaren Ausnahmen erkannte er auch bereits eine Ausgleichung zwischen verwandten Formen. Auch auf die Natur der Laute hatte ten Kate seine Aufmerksamkeit gerichtet, da es nach seinem Ausspruche nicht auf die Buchstaben, sondern auf die diesen zugrunde liegenden Laute ankomme und sich beide nicht immer vollständig decken. Auch die Geschlechtsregeln behandelte er wissenschaftlicher und gibt z. B. an, warum gewisse Geschlechter mit gewissen Begriffen verbunden sind. Im übrigen hatte er den Grundsatz, den auch J. Grimm hatte, dass der Grammatiker die Gesetze der Sprache nicht machen, sondern finden müsse, die in der Sprache vorhandene Gesetzmäßigkeit suchen und darstellen müsse. Im zweiten Theile versuchte er den Aufbau einer Etymologie auf wissenschaftlicher Grundlage. Er hat sich eine vergleichende Zusammenstellung der gegenseitigen Entsprechungen der Vocale und Consonanten in den verschiedenen germanischen Sprachen entworfen, die, wenn auch unvollständig, doch in den Hauptzügen richtig ist und einen Grundstock einer vergleichenden Lautlehre der germanischen Mundarten bildet. Die Entdeckungen, die ten Kate auf dem Gebiete der Etymologie machte, sind bedeutend und zahlreich, auch seine Bemerkungen über Bedeutungswandel sind zutreffend. Irrthümer ergaben sich ihm aber hauptsächlich daraus, dass er geneigt ist, bei jeder lautlichen Übereinstimmung auch etymologischen Zusammenhang anzunehmen. Den Schluss des großen Werkes bildet ein alphabetisch geordnetes etymologisches Wörterbuch des Niederländischen mit reichlicher Vergleichung der verwandten Sprachen und ein Verzeichnis der im Niederländischen verloren gegangenen starken Verba. So war ten Kate ein Bahnbrecher wie Morhof, doch es fehlten ihm in der nächsten Zeit die Nachfolger, denn die Grammatiker des folgenden, dritten Zeitraumes fußten auf zu falschen Grundsätzen, um weitere Führer und ersprießliche Forscher sein zu können; erst Jakob Grimm trat als eigentlicher Fortsetzer des Morhof, Hickes und ten Kate auf. (Fortsetzung folgt.) Ein Beitrag zum Rechenunterriehte. In den oberen Classen der Volksschule haben die Schüler bei der Multiplieation und auch bei der Division bereits mit ziemlich großen Zahlen zu rechnen. Da kommt es nun vor, namentlich bei der Multiplieation, dass nach der Ausführung der Operation sich Zweifel über die Kich-tigkeit des Ergebnisses einstellen. Um dieselben zu beheben, muss oft die ganze Rechnung noch einmal ausgeführt werden. Das nimmt viel Zeit in Anspruch und spannt Lehrer und Schüler ab. Zur Vermeidung dessen gibt es ein sehr einfaches Mittel, das aber nicht allgemein bekannt ist, da dasselbe in den für Lehrer-Bildungsanstalten bestimmten Rechenbüchern meines Wissens nicht angeführt ist. Dieses Mittel besteht in der sogenannten Neunerprobe Dieselbe kann bei allen vier Grundrechnungsarten angewendet werden, vom größten Nutzen ist sie aber bei der Multiplieation und Division, weshalb wir nur diese zwei berücksichtigen wollen. Der Rest, welcher sich ergibt, wenn man eine Zahl durch 9 dividiert, ist der Neunerrest dieser Zahl. Mau findet denselben, wenn man die Ziffern der Zahl mit Ausnahme der Neuner wie einfache Einheiten addiert und von den nach und nach erhaltenen Summen so oft wie möglich 9 ahzieht. Z. B.: Um den Neunerrest von 62397845 zu finden, rechnet man 6 -)- 2 -j- 3 -j- 7 = 18. In 18 ist 9 zweimal enthalten, Rest 0. Nun addiert man weiter: 8 -j- 4 -j- 5 — 17. Von 17 nehmen wir 9 weg, bleiben 8, also ist 8 der Neunerrest der ganzen Zahl. Der Neunerrest von 453274 ist 7, von 385926 ist 6. Das Aufsuchen desselben erfolgt bei einiger Übung sehr rasch. Mit Hilfe der Neunerreste der Zahlen können Proben über die Richtigkeit einer Rechnung erhalten werden, und zwar: 1. ) Bei der Multiplieation. Man multipliciert die Neunerreste der Factoren, ihr Product oder sein Neunerrest muss dem Neunerreste des Productes gleich sein; die Anzahl der Factoren ist dabei gleichgiltig. Z. B.: 5X2 = 10. . . 1 42368 X 99749 381312 381312 296576 169472 381312 4226165632 ..............1 Der Neunerrest des Multiplicants ist 5, der des Multiplicators ist 2. 5 X 2 = 10. Davon ist der Neunerrest 1. Da auch das Product den Neunerrest 1 ergibt, so ist die Rechnung richtig. 2. ) Bei der Division. Man multipliciert den Neunerrest des Divisors mit dem des Quotienten und zählt den Neunerrest des Restes, falls die Rechnung einen ergibt, hinzu. Der Neunerrest de.i gefundenen Zahl muss dem des Dividends gleich sein. Z. B.: 0 . . . 5272470 : 1176 = 4483 5684 6 X 1 + 3 = 9 ... 0 9807 3990 462... 3 Der Neunerrest des Dividends ist 0; der des Divisors 6, der des Quotienten 1; ferner bleibt ein Rest, dessen Neunerrest 3 ist. Multiplieiert man 6 mit 1 und zählt 3 dazu, so erhält man 9, was schließlich den Neunerrest 0 ergibt, wie bei dem Dividend. Die Neunerprobe ist wegen der großen Leichtigkeit und Raschheit ihrer Ausführung zunächst dem Lehrer zu empfehlen; ob er sie auch seinen Schülern beibringen soll, hängt von Umständen ab. Jedenfalls ist sie nicht so schwierig, als dass sie nicht schon von zehnjährigen Kindern begriffen werden könnte. Meiner Erfahrung nach wenden sie dieselbe sehr gerne an und freuen sich immer ungemein, wenn sie zu dem richtigen Ergebnisse gelangen. Ein ganz untrügliches Kennzeichen für die Richtigkeit einer Rechnung ist die erhaltene Übereinstimmung bei der Anwendung der Neunerprobe allerdings nicht; das sei hier ausdrücklich bemerkt, um einem etwaigen Widerspruche vorzubeugen, denn wenn man die Ordnung der Ziffern einer Zahl beliebig ändert, alle Neuner derselben durch Nullen ersetzt oder irgend eine Ziffer um ebensoviel vermehrt, als man eine andere vermindert hat, so bleibt der Neunerrest dennoch derselbe wie früher. Diese Fälle treten jedoch nur selten ein und thun der Brauchbarkeit der Neunerprobe nur geringen Abbruch. A. Weinlich. Aus Stadt und Land. Veränderungen im Lehrerstande. Ernannt wurden: Der provisor. Lehrer an der vierclassigen Volksschule in Mariafeld, Herr Franz Potokar, zum def. Lehrer für die vierte Lehrstelle daselbst; der provisor. Lehrer an der einclassigen Volksschule in Langenthon, Herr Josef Sami de, zum def. Lehrer an derselben Volksschule; der provisor. Lehrer an der einclassigen Volksschule in Unterwarmberg, Herr Mathias Petsche, zum def. Lehrer daselbst; die provisor. Lehrerin an der zwei-classigen Volksschule in Vigaun, Fräulein Raphaela Ingliß, zur def. Lehrerin für die zweite Lehrstelle an dieser Volksschule; der provisor. Lehrer an der einclassigen Volksschule in Planina, Herr Anton Smrdelj, zum def. Lehrer daselbst; zum Oberlehrer an der zweiclassigen Volksschule in Sagorje der Lehrer an der einclassigen Volksschule in Nussdorf. Herr Rudolf Ho rvat, und für die neusystemisierte Lehrstelle an der Bürgerschule in Gurkfeld der Oberlehrer an der dreiclassigen Volksschule in Riez, Herr Joh. Klemenßiö. Aus Dienstesrücksichten wurden versetzt: Der Oberlehrer der vierclassigen Knaben-Volksschule in Gottschee, Herr Franz Spin t re , an die vierclassige Knaben-Volksschule in Stein und der dortige Oberlehrer, Herr Valentin Burnik, an die vierclassige Volksschule in Möttling. — Der k. k. Strafhauslehrer Herr Felix Stegnar wurde an die Strafanstalt in Marburg versetzt. Die k. k. Gymnasial-Professoren Raimund Peru Sek und Simon Rutar wurden in die achte Rangsclasse befördert. Halbtagsunterricht. An der Volksschule in Gora, Bezirk Gottschee, wurde die Einführung des Halbtagsunterrichtes als dauernde Einrichtung bewilligt. Stand der Volksschulen in Krain. Wie amtlichen Quellen zu entnehmen ist, bestanden in Krain im Schuljahre 1895/96 313 öffentliche Volksschulen, 28 Noth- und 12 Excurrendoschulen. Dazu kommen: 1 Bürgerschule und 18 Privatschulen nebst 2 Privatbürgerschulen für Mädchen. Von den öffentlichen Schulen waren 171 einclassig*, 74 zweiclassig, 25 dreiclassig, 35 vierclassig, 6 füuf-classig, 1 sechs- und 1 achtclassig. Ganztägigen Unterricht hatten 65, halbtägigen 221, theils ganz-, theils halbtägigen Unterricht 27 öffentliche Schulen. Die Unterrichtssprache war deutsch au 26, slovenisch an 278, deutsch-slovenisch an 9 öffentlichen Schulen. Öffentliche Schulen für Knaben waren 15, für Mädchen 11, gemischte Schulen 287. Im vei-flossenen Schuljahre wurden 7 Classen, 2 Nothschulen und 2 Excurrendoschulen neu eröffnet. Von den öffentlichen Schulen hatten sehr gute Schulräume 118 Schulen, gute 120, minder gute 65 und schlechte 10 Schulen. Mit Einrichtungsstücken waren sehr gut versehen 114, gut 114, minder gut 52, schlecht 33 Schulen. Aus dem Gemeinderathe. In der Sitzung des Laibacher Gemeinderathes vom 6. d. M. berichtete GR. Ravnihar über den Ankauf des G. Stedry’schen Baugrundes an der Erjavecstraße zu Bauzwecken für das neue Staats-Obergymnasium. Nachdem der Berichterstatter inkürze die Vor- * Man braucht nicht Fachmann zu sein, um das Unzureichende eines Unterrichtes einzusehen, wenn fast drei Fünftel aller Schulen des Landes einclassig sind. Wir möchten nur daran erinnern, dass der Pädagoge Kehr diese einclassigen Schulen eine «Missgeburt» nennt, «die nur geeignet» sei, «zu verdummen und zu demoralisieren». D. L. geschieh te der Angelegenheit dargelegt hatte, heanti-agte die Seetion mit Rücksicht darauf, dass durch Ankauf des Baugrundes der Gemeinde ungefähr 34.000 fl. Kosten erwüchsen und es zudem zweifelhaft sei, ob die Unterrichtsverwaltung in eine Vertheuerung des Baues und eine Abänderung der bereits fertiggestellten Pläne willige, das Anbot abzulehnen, den ursprünglich in Aussicht genommenen Bauplatz in der Coliseumstraße neuerlich zu empfehlen und an die Unterrichtsverwaltung die Bitte zu richten, so rasch wie möglich dortselbst mit dem Baue zu beginnen. Nach einem Hinweise des GR. Director Senekoviö auf die dringende Nothwendigkeit eines Neubaues, wobei der Zustand der Schulräume im jetzigen Gymnasialgebäude eine treffende Beleuchtung erfuhr, wurden die Anträge der Finanzsection angenommen. — In derselben Sitzung wurde die Errichtung einer Parallelclasse an der gewerblichen Vorbereitungsschule der ersten städtischen Knaben-Volksschule beschlossen. Die Zahl der Lehrer an den öffentlichen Volksschulen in Krain betrug im Schuljahre 1896/97 60 9. Davon besaßen ein Lehrbefähigungszeugnis 362 Lehrer und 140 Lehrerinnen, ein Reifezeugnis 32 Lehrer und 33 Lehrerinnen; Lehrer ohne Zeugnis gab es 17, ungeprüfte Lehrerinnen 3. An den Nothschulen des Landes wirkten 22 Lehrer ohne fachliche Eignung. Höherer Unterricht für die weibliche Jugend. Der Minister für Cultus und Unterricht hat unterm 24. v. M. ein Rundschreiben an alle Landeschefs gerichtet, worin ihre Aufmerksamkeit auf die Noth wendigkeit der Errichtung von Privat-Lehranstalten für den höheren weiblichen Unterricht gelenkt wird. Die Unterrichtsverwaltung, heißt es darin, verkenne nicht den Zug der Zeit, der weiblichen Jugend eine der männlichen gleichwertige Bildung und damit eine größere Erwerbsfähigkeit zu vermitteln, und möchte demselben, soweit er in der Natur des Weibes und in thatsächlichen Bedürfnissen begründet ist, nicht hindernd in den Weg treten, vielmehr ihm volle Rechnung tragen. Jedoch den Mädchen ohne Beschränkung den Zugang zu den für die Bedürfnisse der männlichen Jugend eingerichteten Gymnasien und Realschulen und dann weiter in alle Berufszweige, welche bereits von Männern zur Genüge oder im Übermaße besetzt sind, zu eröffnen, sei nicht in ihrer Absicht gelegen. Das Rundschreiben verweist auf die Verordnungen, die zugunsten Staatsangehöriger Mädchen in letzter Zeit erflossen sind, von denen die vom 9. März 1896, Z. 1966, die Bedingungen festsetzt, unter welchen dieselben an einem oder mehreren Gymnasien jedes Landes ein Reifezeugnis erwerben können; die vom 19. März 1896, Z. 6559, ermöglicht die Nostrification ihrer an einer medicinischen Facultät des Auslandes auf Grund giltiger inländischer Reifezeugnisse rite erworbenen Diplome, während die vom 23. März 1897, Z. 7155, denselben als ordentlichen und außerordentlichen Hörerinnen den Zugang zu den philosophischen Facultäten eröffnet. Die angezogenen Vorkehrungen bezögen sich aber nur auf einen kleinen Kreis, welchen durch Gründung öffentlicher Gymnasien künstlich zu erweitern nicht iu den Absichten der Unterrichtsverwaltung liege. Dies solle privaten Bestrebungen überlassen bleiben, deren Erfahrungen und Erfolge sie mit Aufmerksamkeit begleiten wird. Die nächste Sorge gelte vielmehr einer thatsächlichen, unverkennbaren Nothlage, an welcher weite Kreise der Bevölkerung, namentlich unsere Mittelstände, leiden, und welche diese selbst kaum theilweise ohne empfindliche Opfer zu bekämpfen vermögen. Der öffentliche Unterricht der weiblichen Jugend beschränke sich bisher wesentlich auf die Vermittlung jener Kenntnisse, welche die allgemeine Volks- und Bürgerschule zu gewähren imstande ist, und sei mit dem 14. Lebensjahre abgeschlossen. Der höhere Mädchenunterricht werde fast ausnahmslos von Privat-Lehranstalten besorgt, auf deren Organisation die Unterrichtsverwaltuug nur einen geringen, auf deren Kostspieligkeit sie keinen Einfluss zu üben in der Lage sei; viele derselben müssten sich hauptsächlich durch die Schulgelder erhalten und seien darauf angelegt, ihrem Unternehmer Ertrag zu gewähren, weshalb sie nur dem wohlhabenderen Theile der Bevölkerung zugänglich seien. Es sei aber ein hohes öffentliches Interesse, einer größeren Zahl minder bemittelter Mädchen eine über das Maß der Volks- und Bürgerschule hinausgehende höhere Bildung zugänglich zu machen, welche dieselben in ihren künftigen, von der Natur vorgezeichneten Aufgaben als Verwalterinnen des Hauses und Erzieherinnen ihrer Kinder fördert, und, wenn sie unvermählt für ihr Fortkommen zu sorgen haben, ihnen eine entsprechende Vorbereitung für einen lohnenden Beruf zu bieten vermag. Die Wahl der Unterrichtsgegenstände und ihre Verbindung werde sich localen Verhältnissen der Länder und Nationalitäten, größerer und kleinerer Orte leicht anzuschmiegen verstehen, und verschiedenartige Bedürfnisse könnten iu mehrfachen Typen dieser höheren weiblichen Schulen ihre vollere Befriedigung finden. Für eine gesunde Entwicklung dieser Schulen seien besonders zwei Bedingungen unerlässlich, eine richtige Organisation und ordentlich herangebildete Lehrkräfte. Für erstere stellt das Rundschreiben die Ausarbeitung brauchbarer Vorlagen und Muster in Aussicht; hinsichts der zweiten Bedingung wird angerathen, den Unterricht nach Möglichkeit in die Hände von weiblichen Lehrkräften zu legen, zumal in absehbarer Zeit entsprechend vorgebildete und für das Lehramt an höheren Töchterschulen approbierte Frauen zu gewinnen sein würden. Die Unterrichtsverwaltung stellt schließlich die materielle Unterstützung höherer weiblicher Schulen, die von Ländern und Städten ins Leben gerufen werden, in Aussicht. Personalnachricht. Die k. k. Landesregierung hat zu ihrem Vertreter im Ausschüsse der Fachschule für Holzbearbeitung in Gottschee den Gymnasialdirector und Bezirksschulinspector Peter Wolsegger auf die Functionsdauer von drei Jahren ernannt. Aus dem Stadtschulrathe. Behufs Deckung der Kosten für die nothwendig gewordene, mit 1. April 1. J. zu eröffnende Parallelabtheilung im ersten Jahrgange der mit der ersten städtischen fünf-classigen Knaben-Volksschule verbundenen gewerblichen Vorbereitungsschule sind Eingaben an den Gemeinderath, Landesausschuss und die Handels- und Gewerbekammer als concurrierende Factoren für die Erhaltung dieser Schule zu richten. Die beiden letztgenannten Körperschaften sind gleichzeitig um Erhöhung ihrer Jahresdotationen für die beiden gewerblichen Vorbereitungsschulen zu ersuchen. Wegen Abtragung des alten und wegen der Vorbereitungen für den Bau des neuen Pfarrhofgebäudes wird der Leitung der äußeren Ursulinen-Mädchenvolksschule die Verlängerung der Osterferien bis zum 10. Mai 1. J. gewährt. Mehrere Gesuche um vorzeitige Entlassung aus der Alltagsschule und ein neuerliches Gesuch um die Befreiung vom obligaten slovenischen Unterricht an der städtischen deutschen Mädchen-Volksschule werden erledigt. Der Bericht des k. k. Bezirksschulinspectors über den Turnunterricht an derselben Schule wird zur Kenntnis genommen. Der Vorsitzende berichtet schließlich über die anlässlich seines Besuches der ersten städtischen fünfclassigeu Knaben- und der städtischen deutschen sechsclassigen Mädchen-Volksschule beim Unterrichte dortselbst gemachten Wahrnehmungen und ertheilt auf eine Anfrage Auskunft über den Umbau, beziehungsweise die Erweiterung der ersten städtischen fünfclassigen Knaben -Volksschule. Schulsperre. Wegen starker Verbreitung der Masern im Schulsprengel B r i t o f-Vr e m e, Bezirk Adelsberg, musste der Schulunterricht zeitweilig eingestellt werden. Auch in Senosetsch wurde die Schule aus demselben Anlasse vorläufig auf 14 Tage geschlossen. — In Lengen feld und Moistrana erkrankten in letzter Zeit mehrere Schulkinder an Mumps, weshalb unter anderen zur Verhütung der Ausbreitung eingeleiteten Maßnahmen auch die Schule zeitweilig geschlossen wurde Nach Kreta. Zwei zwölfjährigen Gymnasiasten aus Krainburg begann es die Sehnsucht nach Kreta derart anzuthun, dass sie sich aus den Gassen ihrer Eltern schleunigst ein paar Hunderter verschafften und nach dem Oriente, dem Ziele ihrer Wmische, abreisten. Zuvor wurde noch mit einem in Orsova lebenden Heimatsgenossen ein kurzer Briefverkehr gepflogen, dann spannten die philhellenischen Seelen die wanderlustigen Fittige aus und lenkten ihren Curs Save abwärts gegen das Ungarland. In den Familien der Durchgebrannten herrschten, als die hoffnungsvollen Bürschchen nicht heimkamen und auch weiterhin verschollen blieben, allerlei Befürchtungen. Endlich dachte man an die Möglichkeit einer Reise der jungen Abenteurer über Orsova, wo der Verwandte weilte; und in der That führten die sofort von Krainburg aus eingeleiteten Schritte dahin, dass man dort die ausgeflogenen Vögel ohne viel Federlesens aufgriff und ihnen die Richtung nach der schönen Heimat mit solcher Genauigkeit und solchem Nachdrucke wies, dass die beiden Griechenschwärmer bald etwas ganz anderes als die erhofften Willkommsgrüße der Kreter zu hören bekommen dürften. Rundschau. Salzburg. Der Landtag hat in seiner letzten Tagung auf die Petition der Landes-Lehrerschaft einstimmig beschlossen, es sei eine Enquete aus Mitgliedern des k. k. Landesschulrathes und des Landesausschusses zusammenzustellen, der auch Lehrpersonen mit berathender Stimme beigezogen werden können. Der Landesausschuss wurde beauftragt, über das Ergebnis dieser Berathungen in der nächsten Tagung zu berichten und a) inbetreff der zu gewährenden in der Petition enthaltenen Anforderungen, b) inbetreff der hiezu erforderlichen Mittel und c) inbetreff der Beschaffung dieser Mittel bestimmte Anträge zu stellen. Steiermark. In Angelegenheit der sattsam bekannten Karlon’sehen Schulanträge beantragte der Unterrichtsausschuss durch den Berichterstatter Grafen Stürgk: «In die Berathuug des An- trages wird nicht eingegangen.» Der Antrag wurde ohne Wechselrede angenommen. Tirol. Wie wenig die tiefschwarze Mehrheit in der Landstube zu Innsbruck geneigt ist, den billigen Anforderungen der Lehrerschaft zu entsprechen, zeigen die Gründe, welche der clericale Universitätsprofessor Dr. Hirn als Referent in einer der letzten Laudtagssitzungen vorbrachte, um die Petitionei) der Lehrer unauffällig unter den Tisch gleiten zu lassen: 1.) sei derZeitpunkt erst am 1. Jänner 1897 gekommen, da eine «Neuregelung der Schul Verhältnisse» durchgeführt sein müsse (dies wurde gesprochen am 23. Februar 1897!); 2.) stehe den Wünschen der Lehrer die Klage der Gemeinden über allzuschwere Schullasten gegenüber, und «die Quelle sei noch nicht geöffnet», aus welcher seitens des Landes den Gemeinden eine Unterstützung zufließen könnte. Mit noch herzloseren Worten wurde die Petition der wälschtirolischen Lehrer von diesem Herrn abgethan. Schlesien. (Maßregelungen von Lehrern.) Das Mitglied des Centralausschusses des Schlesischen Lehrervereines Bürgerschullehrer Karl Kreisel in Wagstadt wurde in den letzten Tagen des März vom Amte suspendiert und hat nun eine Disciplinaruntersuchung zu bestehen Er wurde hei den letzten Reichsrathswahlen von den Socialdemokraten zum Wahlmanne gewählt. Die harte Maßregel, welche die Lehrer Schlesiens um einen schneidigen Vorkämpfer für die freie Schule zu bringen droht, wird von der ganzen schlesischen Lehrerschaft verurtheilt. Erst vor kurzem traf den Oberlehrer Alfred Hellmann von Grünau (Gerichtsbezirk Kirchberg an der Pielach, Niederösterreich), einen gebürtigen Schlesier, dasselbe Schicksal, weil er den die Schule schädigenden Wühlereien einiger dermaler Hetzapostel mannhaft entgegengetreten war und die Bevölkerung belehrt hatte, dass es mit der religiösen Erziehung in der Neuschule keineswegs so übel bestellt sei, als von den Gegnern derselben behauptet würde. Der Fall erinnert insofern an den bekannten Fall Rohrweck zu Zeiten des streitbaren Bischofs Rudigier, als auch hier der St. Pöltener Bischof Rössler wegen einer abfälligen Äußerung des genannten Collegen sich in seiner Amtswirksamkeit angegriffen erachtete. * * * Dänemark. Die dänischen Lehrer beabsichtigen, einen Berufsverein nach dem Muster der Arbeiterorganisationen zu gründen. Dieser soll, wie in einer Lehrerversammlung in Holbeck ausgeführt wurde, die Interessen der Lehrer vertreten und namentlich für die Erhöhung der Gehalte wirken. Schlechtzahlende Gemeinden sollen boykottiert werden. England. Die Volksschullehrer Englands, die meist von der Gemeinde abhängig sind, fordern eine Instanz im Lande, die lediglich das Volksschulwesen zu verwalten und Fragen, die die Volksschule und deren Lehrer berühren, zu entscheiden hätte. Diese Forderung wurde auch durch die Universitäten Oxford und Cambridge unterstützt. Ob sie auch bald verwirklicht wird , ist freilich eine andere Frage. Russland. Im Regierungskreise Archangel gibt es etwa 48.000 schulpflichtige Kinder, von denen kaum 1200 (also = 2’/3 0/0) eine Schule regelmäßig besuchen. Weder die Regierung noch der Adel noch die Landschaft wollen das erforderliche Geld für die Hebung des Unterrichts-wesens beschaffen. In manchen Dorfgemeinden gibt es keine Person, die lesen und schreiben kann. Von 353.000 Bewohnern haben im Jahre 1894 nur 107 eine Zeitung gehalten. Samoa. Zu Apia auf den Samoa-Inseln besteht seit neun Jahren eine deutsche Schule, für die die deutsche und deutschsprechende Bevölkerung Samoas bereits über 80.000 Mark beigesteuert hat. Zur Zeit wird die Schule, mit welcher ein Fröbel’scher Kindergarten verbunden ist, von 43 Kindern besucht. Doch ist noch eine weitere Zunahme des Besuches zu erwarten. Deutsch-Afrika. Im deutschen Togo-Gebiete in Nord westafrika bestehen bereits sechs Tagesschulen, die dazu bestimmt sind, die Eingeborenen zur Bildung und Gesittung zu führen. Am besten eingerichtet ist die Schule in Kl ein-Popo, an der außer dem Missionär Karl Ulrich drei eingeborene Lehrer wirken. Der Unterricht erstreckt sich auf Lesen, Schreiben, Singen, Realien und die drei Sprachen Popo, Englisch und Deutsch. Der jüngste Schüler ist vier Jahre, der älteste 26 Jahre alt. Im ganzen zählt die Schule 200 Schüler in 18 Classen. nnlg'faltig-e s. Eine Deutsch - Österreichische Literaturgeschichte. Wie wir aus einem uns zugegangenen Prospecte ersehen, hat es die Verlagshandlung Karl Fromme in Wien unternommen, ein Werk auf den Büchermarkt zu bringen, welches berufen ist, eine wirklich längst empfundene Lücke in der gesammten deutschen Literatur auszufüllen; es ist dies eine Deutsch-Österreichische Literaturgeschichte, ein Handbuch zur Geschichte der deutschen Dichtung in Österreich-Ungarn. Dieses Werk ist in der That eine Erscheinung von größter Bedeutung und vollständigster Neuheit, denn bisher war ein solches nicht vorhanden. Die Verlagshandlung darf daher auf dasselbe mit Recht stolz sein und nicht unbegründet darauf hinweisen, dass sie eine verdienstliche Bereicherung im Gebiete des Wissens und der Kunst geschaffen. Dies umsomehr, da zwei hervorragende Fachmänner der deutschen und österreichischen Literatur, wie Dr. J. W. Nagi, Docent für deutsche Sprache an der Wiener Universität, und Professor Jakob Zeidler am Wiener Staats-Obergymuasium (3. Bezirk), die sich durch wertvolle Einzelarbeiten im literar-historischen Gebiete bereits rühmlich bemerkbar machten, für das Werk gewonnen wurden, und diese unter Mitwirkung einer Anzahl von Fachgenossen die hochwichtige Arbeit sorglich vollenden. 200 Abbildungen im Texte, 15 Tafeln in Farbendruck und Holzschnitt und 10 Facsimile-Beilagen werden das Buch verschönern und erläutern. Das Werk wird in 14 Lieferungen ä 1 Mark = 60 kr. erscheinen. Illustrierte Prospecte sind von allen Buchhandlungen kostenfrei zu beziehen sowie auch jede Buchhandlung die erste Lieferung zur Ansicht vorlegen und Bestellungen auf das Werk entgegennehmen wird. Wir werden nicht ermangeln, bei Erscheinen der ersten Lieferung über das patriotische und das Interesse aller Gebildeten deutscher Zunge in hohem Grade wachrufende Unternehmen ausführlich zu berichten. Nach den Reichsrathswahlen. Von den zahlreichen Wahlbewerbern aus deutschen Volksschullehrerkreisen ist nur ein einziger, Herr Oberlehrer Johann Drexel, im Städtewahlbezirke Vorarlbergs gewählt worden. College Drexel ist als rühriger Obmann des Vorarlberger Lehrervereines in der deutschen Lehrerschaft zu gut bekannt, als dass wir über die Wahl dieses wackeren, freisinnigen und kerndeutschen Mannes nicht die aufrichtigste Freude empfinden sollten. Der Gegen-candidat, gegen den es ihm erst in der Stichwahl durchzudringen gelang, war ein Christlich-Socialer, namens Wegeier. — Im ganzen fallen von den 425 Mitgliedern des österreichischen Abgeordnetenhauses 50 dem Lehrstande zu. Unter diesen sind 10 geistlichen Standes, 3 gehören der Volksschule an, 24 der Mittelschule, 12 der Hochschule; 1 Abgeordneter ist Schulrath. Tageszeitungen als Lehrmittel. Die Tageszeitungen als Lehrmittel in den Schulen zu benutzen, ist in England nichts Seltenes. Es gibt Schulelassen, in denen eine besondere Tafel angebracht ist, an die alte Zeitungsausschnitte, die Notizen aus irgend einem Wissensgebiet enthalten, angeheftet werden. Namentlich werden die Karten, die in manchen Zeitungen zur Orientierung über Colonialnachrichten abgedruckt sind, den Kindern erklärt. Dr. Nansens Nordpolexpedition ist in den Schulen Englands vielfach zum Gegenstände der Belehrung gemacht worden. Gegen schlüpfrige Bilder. Aus Anlass mehrfach vorgekommener Fälle von Ausstellung obseöner Figuren und Bilderwerke in Kaufläden hat der Wiener Bezirksschulrath die Polizei-direction ersucht, es mögen derartige auf die sittliche Entwicklung der Schuljugend den nachtheiligsten Einfluss nehmende Darstellungen der öffentlichen Schau entzogen und verhindert werden, dass Schulutensilien mit derlei Bildern bedruckt werden. Wie verlautet, darf man nächstens polizeilichen Schritten in diesem Sinne entgegensehen. Thekla v. Gumpert f. Die unter dem Namen Thekla v. Gumpert bekannte Jugendschriftstellerin Frau v. Schober ist am 3. d. M. in Wiesbaden im Alter von nahezu 87 Jahreu gestorben. Bücher-, Lehrmittel- und Zeitungsschau. Untersuchungen über die Kindheit. Psychologische Abhandlungen für Lehrer und gebildete Eltern von Dr. James Sully. Aus dem Englischen übertragen und mit Anmerkungen versehen von Dr. J. Stimpfl. Leipzig, Wunderlich, 1897. Preis broschiert 4 Mark, fein gebunden 4'80 Mark. Dass der Cultus der Kinderwelt auch den Alten nicht fremd gewesen ist, weiß jeder, der ein paar Gesänge Homers in sich aufgenommen hat und bei dem oft angeführten Abschiede Hektars und andern Bildern kindlicher Anmuth nicht vorübergegangen ist. Aber den feineren Zauber und tieferen Sinn der Kindheit aufzufassen und als Ganzes zu würdigen, war doch erst der neueren Zeit aufbehalten: Rousseau, der mit dem alten theologischen Dogma, dass das Kind moralisch verdorben geboren werde, aufräumte, war es, der als einer der ersten Männer auch der Entwicklungsgeschichte des Kindes Gerechtigkeit widerfahren ließ. Erst unser Jahrhundert aber hat der Kindererforschung zahlreiche Untersuchungen gewidmet; Naturforscher und Seelenkundige, Anthropologen und Philosophen, Mediciner und — nicht zum wenigsten Erzieher und Schulmänner haben diesem anziehenden Gegenstände ihre Aufmerksamkeit zugewandt. In Deutschland hat der Physiologe Wilhelm Preyer, in Frankreich Bernard von Perez der Kinder-Psychologie Bahn gebrochen und in jüngster Zeit sind dem jungen Wissenszweige besonders in England und Nordamerika eifrige Pfleger und rührige Förderer erstanden. In England besteht auch schon eine Gesellschaft für Kinderstudium mit je einem Zweige, in London, Edinburgh, Newcastle-on-Tyne, Cheltenham und Derby; an der 6 l Spitze des erstgenannten Zweigvereines steht Dr. James Sully, Professor der Philosophie am Uni-versity College in London. Den Spuren Stanley Hall’s, Preyer’s und Giuseppe Sergi’s nachgehend, wies Sully in voller, klarer und gerechter Würdigung der spontanen Regungen des kindlichen Geistes darauf hin, dass jeder Pädagoge sich mit der Entwicklungsgeschichte des kindlichen Lebens bekannt machen müsse, wenn er die Gesetze und Bedingungen der Erziehungskunst richtig erkennen und die leitenden Linien für die Erreichung seines Zieles gewinnen will. Ebenso unbestreitbar wahr aber ist, dass die Kinderpsychologie in der Gelehrten- und Schulmännerwelt der Seelenkunde des Erwachsenen gegenüber noch immer eine Aschenbrödel-Stellung einnimmt, und jener amerikanische Gelehrte mag nicht so ganz unrecht haben, der sagt, dass es den heutigen Lehrern nicht an Gelehrsamkeit oder Methodik, w'ohl aber an Kenntnis des Kindes gebreche. Unter den Büchern, welche die Kinder-Psychologie in den Mittelpunkt der pädagogischen Psychologie rücken und dadurch zur unmittelbaren Förderung des Erziehungswerkes beitragen wollen, nimmt das vorliegende Werk Sully’s einen hervorragenden Rang ein; ja wir stehen nicht an, es dem classischen Werke Preyer’s «Die Seele des Kindes» als gleichwertig an die Seite zu stellen. Während Preyer’s Untersuchungen nur die ersten Lebensjahre ins Auge fassen, umfasst das Sully’sehe Buch das Kindergartenalter und die ersten drei Jahre der Volksschule. Das Werk zerfällt in zehn Hauptstücke, die durch folgende Überschriften gekennzeichnet werden: Einleitung, die Altersstufe der Phantasie, das Aufdämmern der Vernunft, die Producte des kindlichen Denkens, der kleine Sprachmeister, über die Furcht, Rohstoff der Sittlichkeit, unter dem Gebot, das Kind als Künstler, der junge Zeichner. Ein bibliographischer Anhang führt die wichtigsten Werke über Kinder-Psychologie oder einzelne Gebiete derselben an. Den Text unterbrechen 121 Abbildungen von kindlichen Zeichnungen und Entwürfen Bei der außerordentlichen Fülle der gesammelten Erfahrungsthatsachen und Folgerungen, welche das Werk auf Grundlage eigener sorgfältiger Beobachtungen oder zuverlässiger Mittheilungen umfasst, ist es unmöglich, in dieser kurzen Anzeige auch nur die wichtigsten Ergebnisse der Untersuchung zu erwähnen. Wir müssen auf das wertvolle Werk selbst ver-weisen, das wohl in jeder größeren Lehrerbücherei einen Platz finden und auch ausgiebig benützt werden wird. Jede Kindergärtnerin und jeder Volksschullehrer, der es mit dem Wohle der ihm anvertrauten Jugend ernst nimmt, wird über die Gewohnheiten und das geistige Wachsthum der Kleinen daraus allseitigen und gründlichen Aufschluss erhalten; auch gebildete Eltern werden an diesen reizenden Schilderungen kindlichen Geisteslebens großen Gefallen finden, zumal die flüssige Darstellung das Werk zu einer angenehmen Lectüre macht. Der Übersetzer hat sich durch das Zugänglichmachen des durchwegs feinsinnigen und gehaltvollen Buches für deutsche Leser den warmen Dank der gesammten Schulwelt deutscher Zunge verdient; nicht mindere Anerkennung ist der rührigen Verlagsbuchhandlung zu zollen, die kein Opfer scheute, um das Buch würdig auszustatten und im Verlaufe dieses Jahres auch noch Sully’s Teaeher’s Handbook of Psychology in deutscher Übertragung vorzulegen verspricht. Die Leser der vorliegenden «Untersuchungen» werden dem in Aussicht gestellten Hnndbuche nicht nur großes Interesse, sondern auch ein volles Verständnis entgegenbringen. Htr. Biographien österreichischer Schulmänner. Als Beitrag zur Schulgeschichte der letzten hundert Jahre herausgegeben von Franz Frisch. Wien, Pichlers Witwe & Sohn, 1897. Preis 2 fl. 40 kr. — Herr Bürgerschuldirector Frisch in Marburg ist nicht nur ein gewiegter Schulmann und vorzüglicher Kenner des österreichischen Schulwesens, sondern auch ein feinsinniger Schriftsteller, den vornehme Auffassung und ein treffendes, aus eigenem umfangreichen Wissen geschöpftes Urtheil zu jeder Aufgabe auf pädagogischem Gebiete befähigen. Mit mancher wertvollen Schrift hat uns seine Feder schon beschenkt, und wo bei einem Unternehmen die Kraft eines Einzelnen nicht auszureichen schien, da hat der eifervolle Forscher sich der Mitarbeiterschaft rüstiger Hilfskräfte versichert, hervorragender Schulmänner, deren Namen und Ruf fast ausnahmslos zu der Erwartung achtenswerter Leistungen berechtigen. So habe ich auch die vorliegende Sammlung von Lebensbildern mit jenem Interesse zur Hand genommen, das mir die gut ausgereifte Frucht eines klar denkenden und gern schaffenden Mannes einzuflößen pflegt. Sehr erfreut war ich, gleich nach ein paar Stichproben die Wahrnehmung zu machen, dass auch hier Berufene das Wort ergriffen haben, denen die Gabe vorurtheilsfreier Betrachtung und lebensgetreuer Wiedergabe in nicht minder löblichem Grade eignet als die Kunst, sich selbst zu beschränken und Maß zu halten. Das Buch macht uns mit dem Lebensgang und der Lebensarbeit einer Reihe von Österreichern bekannt, die in dem zur Neige gehenden Jahrhundert auf dem pädagogischen Arbeitsfelde eine nennenswertere und von nachhaltigeren Wirkungen begleitete Thätigkeit entfalteten. Des Herausgebers Meinung im Vorworte, «dass es kaum ein Feld öffentlichen Wirkens gibt, das biographisch weniger berücksichtigt worden wäre, als das der Schule, insbesondere der Volksschule», und dass namentlich «von den Führern zweiten und dritten Ranges, die auf einem beschränkteren Glebiete die Spuren ihres Daseins oft gar tief eingruhen», die übliche Schulgeschichte, «die leider so selten aus dem Vollen schöpft», zu schweigen pflegt, kann leider nicht widersprochen werden. Die Skizzen, durch die der Mehrzahl nach ein frischer Zug weht, umfassen ein volles Jahrhundert österreichischer Schulgeschichte; sie wollen indes den Stoff nicht erschöpfen, noch ein endgiltig abgeschlossenes Ganze bilden. Bis jetzt umfasst diese Ehrengallerie der österreichischen Lehrerwelt folgende Namen : Felbiger, Kindermann, Vierthaler, Milde, Slomšek, Rußheim, Manzer, Bachmann, Grube, Moönik, Verualeken, Schubert, Notoliczka, Herrmann, Jessen, Bobies, Dittes, Hasner, Lindner, Pick, Niedergesäß, Riedel, Mich, Lukas, Hannak. Über die Auswahl wird man verschiedener Meinung sein können; aber sicher ist, dass unter den gezeichneten Persönlichkeiten keine ist, die cs nicht verdiente, dem Lehrer von heute vor Herz und Sinne geführt zu werden So trägt die Sammlung, die Eigenes und Angeeignetes zwar nicht in einheitlichem Gusse, was bei mehreren Mitarbeitern nicht zu verlangen ist, wohl aber durchwegs in fließender, gewandter Darstellung zu wohlabgerundeten und fasslich gezeichneten Bildern zu vereinigen wusste, ihre Rechtfertigung ohne Zweifel in sich selbst. Biographien von Erziehern sind für den Lehrer eine lehrreiche und anziehende Lectüre; sie machen ihm das große Haus seines Standes sozusagen erst wohnlich und ihn selbst auf seiner Scholle heimfest. «Wenn in unserer engen Zelle die Lampe freundlich wieder brennt», dann holen wir solche Bücher aus dem Schranke und genießen sie mit Andacht und Behagen. Und so lege ich gerne die Herrn Landesschulinspector Linhart gewidmete Sammlung allen unseren Lesern ans Herz und drücke dem Herausgeber für seine schöne Gabe voll innigen Dankes die Hand. Htr. Österreichs deutsche Jugend. Geleitet von Franz Rudolf, Bürgerschuldirector. Reichenberg und Wien, Sallmayer. XIV. Jahrgang. Heft 1 bis 3. Preis: ganzjährlich 2 fl. 40 kr., halbjährlich 1 fl. 20 kr. -— Mit regstem Interesse und großer Freude habe ich die Fortschritte und das Erstarken dieser mustergiltigen Jugendzeitschrift verfolgt und mich über die Erfolge der braven Männer gefreut, deren Bienenfleiße und eherner Spannkraft es gelang, Edelerz zu schürfen aus einem Boden, dem alle ihre Vorgänger kein nennenswertes Goldäderchen abtrotzen konnten. Die wackeren Kinderfreunde, die mit vereinter Begeisterung für das Wohl unserer deutschen Jugend arbeiten, haben sich einen Ehrenkranz erworben, der nicht so leicht welkt. Auf den Lippen von Tausenden und Tausenden deutscher Kinder schweben heute ihi-e Namen, und ihr Wort und ihr Geist hallt, edle Regungen weckend, in den jungen Herzen wieder. Aber auch die Lehrerschaft muss den Braven Dank wissen, die mit Stift und Feder ein so tüchtiges Werk geschaffen haben und es wachsamen Auges behüten. Mit Stolz können Österreichs Lehrer auf dieses Unternehmen blicken, das an Bedeutung und Gehalt unter allen Kinderzeitschriften deutscher Zunge nicht seinesgleichen hat. Ist es also schon aus erziehlichen und sittlichen Gründen Pflicht eines jeden deutschen Lehrers, für das prächtige Unternehmen mit allen Kräften zu wirken, so kommt dazu noch ein wirtschaftlicher Beweggrund. Den entfallenden Reingewinn verwendet der Deutsche Landes-Lehrerverein von Böhmen für seine eigene Hilfscasse und für die Gassen der anderen Landes-Lehrervereine in Österreich Von jedem in unserem Lande abgesetzteu Jahrgauge werden seit Jahren an die Gasse des Krainischen Lehrervereines 20 kr. abgeliefert. Jeder Lehrer, der zur Verbreitung dieser reiz- und gehaltvollen Jugendzeitschrift, die Hand reicht, erhält für seine kleine Mühe von jedem durch ihn abgesetzten halbjährlichen Stück 10 kr., von jedem ganzjährlichen 20 kr. und überdies auf je zehn bestellte Jahrgänge den elften als freie Draufgabe. Probehefte in beliebiger Anzahl stellt die Verwaltung des Blattes (Bürgerschullehrer Reinhold Erben in Reichenberg) gerne und kostenfrei zur Verfügung. Das ist eine Beisteuer, die zwar kein Goldregen, aber gleichwohl nicht zu verachten ist. Wie viel, liebe Leser der «Laibacher Schulzeitung», ist auf diesem Gebiete für uns noch zu thun übrig! Also, lassen wir uns die geringe Mühe nicht zu sauer werden und werben wir ohne Ermüden Abnehmer für «Österreichs deutsche Jugend!» Wenn jeder Leser dieser Blätter nur ein Stück an den Mann bringt, so macht dies 80 bis 100 fl., ein Lanzenstoß, der stark genug wäre, einem gewissen Drachen den Athem ausgehen zu machen. Alba Hintiier. Einfache Tonübungen für Schul- und Kirchenchöre, zusammengestellt von Alfred Kleine. Zweite Auflage Preis 10 Pf. Verlag der Dürr’schen Buchhandlung in Leipzig. — Dieses Heftchen enthält in gedrängter Kürze den für den Gebrauch an Volksschulen nöthigen Übungsstoff, und zwar: I. Gehör- und Sprechübungen, II. Tonübungen nach Ziffer und Note (Tonleiter-, Treff- und harmonische Übungen, Dur- und Mollreihen, die chromatische Reihe und Intervalle), III. Bemerkungen zu den Gehör- und Notenübungen und Erklärung der wichtigsten musikalischen Zeichen und Ausdrücke. — Sollte man da glauben, dass dieser reichliche Inhalt auf nicht ganz neun Seiten genügend behandelt ist? Und doch ist dies der Fall, da aus der Wahl und Sichtung des Lehrstoffes die Hand eines erfahrenen und geschickten Gesangspädagogen zu erkennen ist. Dass der Verfasser bei den Durtonarten nur bis zur Es-Reihe geht und von den Molltonarten bloß die ersten drei (A moll, E- und D-moll) anführt, wollen wir nicht bemängeln, da sich die folgenden Tonarten nach obigen Beispielen leicht ergänzen lassen und das Heftehen überdies zunächst für den Handgebrauch der Lehrer bestimmt ist. Wir wären übrigens ganz zufrieden, wenn an unseren heimischen Volksschulen bloß der in diesem Heftchen angegebene vortreffliche Übungsstoff gewissenhaft durch-genommeu würde. Wir wären dann künftighin der unangenehmen Lage enthoben, beim Eintritt der Volksschüler in unsere Mittelschulen von einer öOpercentigen Anzahl von gesanglichen Analphabeten erwähnen zu müssen. Darum wohlgemerkt, das empfehlenswerte Hausbüchlein kostet bloß 6 kr. ö. W.! Sapienti sat! —k — Einlaufe: Sammlung pädagogischer Vorträge. Herausgegeben von Wilhelm M ey e r-M a r k a u. Was dem Lehrer stände und der Schule noch fehlt. Von Friedrich Polack, Bonn, Berlin und Leipzig, Soennecken. Preis: 50 Pf. Die Österreichisch-Ungarische Monarchie. Von Professor Dr. Friedrich Umlauft. Dritte Auflage. Lieferung 17 bis 20. Wien, Pest und Leipzig. Preis der Lieferung: 30 kr. Schulwandkarten der Planigloben. Von J.G. Rothang. 2 Karten in der Größe von circa 180:200 cm. Wien, Freytag und Berndt. Preis jeder Karte: roh 4 fl , auf Leinwand in Mappe 6 fl., auf Leinwand mit Stäben 7 fl. Schulatlas zum Unterricht in der Erdkunde, herausgegeben von A. Hummel. 9 vermehrte und verbesserte Auflage. Stuttgart, Hobbing & Büchle. Preis: geb. 1 M. 20 Pf. Kleiner Volksschulatlas zum Unterricht in der Erdkunde. Für einfache Schulverhältnisse bearbeitet und herausgegeben von A. H u m m e 1. 9. Auflage. Stuttgart, Hobbing & Büchle. Preis: 50 Pf. Rechenbuch für Volks- und Mittelschulen in acht Heften. Für Kopf- und Tafelrechnen bearbeitet von A. Koitzsch. Heft I bis VII. Leipzig, Merseburger, 1897. Preise: 16 -j- 16 -j-20 + 20 -(- 20 -)- 30 + 30 Pf. Ergebnisse und methodische Bemerkungen zum Rechenbuch für Volks- und Mittelschulen von A. Koitzsch, Leipzig. Merseburger, 1897. Preis: 40 Pf. Pokorny’s Naturgeschichte für Bürgerschulen in drei Stufen. Bearbeitet von Josef Gugler. Dritte Stufe. 10. verbesserte Auflage. Wien und Prag, Tempsky, 1897. Preis: geb. 80 kr. Physik und Chemie für Bürgerschulen. In drei concentrischen Lehrstufen, von Franz Schindler. 2. Stufe. 5. Auflage. Wien und Prag, Tempsky, 1897. Preis: geb. 65 kr. Moderne Opfer. Drei Bilder aus dem Lehrerleben der Jetztzeit. Von Wilhelm Schwan er. Berlin, Glünicke, 1897. Preis: 50 Pf. Musikpädagogische Blätter. Herausgegeben von Karl Zu schneid. I. Jahrgang, Nr. 7. Quedlinburg, Vieweg, 1897. Preis: vierteljährig 1 Mark. Anleitung zur Stopfmethode. Von Virginia Brunner. 3. Auflage. Wien, Sallmayer, 1897. Preis: 20 kr. Bewirtschaftung kleiner Hausgärten. Heft I: Der Gemüsebau. Heft II: Obst-, Beeren-und Blumenanlage. Heft III: Die Topfpflanzenzucht im kleinen. Heft IV: Das Treiben der Pflanzen, Blumenzwiebeln und das Aquarium. Heft V: Die Cultur des Beerenobstes und die Weinbereitung aus demselben. Von Ernst Eibel. Leipzig, Stock, 1897. Preis für das Heft: 25 Pf. Kärntischer Lehrerkalender und vollständiger Personalstandsausweis für das Schuljahr 1897/98. XIV. Jahrgang Herausgegeben von Hugo Moro. Selbstverlag. Preis im Buchhandel: 2 fl. Mittheilungen des Musealvereines für Krain. Geleitet von Dr. 0. Gratzy. X. Jahrgang. 2. Heft. Laibach, Kleinmayr und Bamberg, 1897. Gasilec. Herausgegeben vom Ausschüsse des Krainischen Landes-Feuerwehrverbandes. Laibach, Kleinmayr und Bamberg, 1897. Preis der Nummer: 10 kr. Amtliche Lehrstellen-Aussehreibungen. An der zvveiclassigen Volksschule in Oblak gelangt die zweite Lehrstelle mit den Bezügen der IV. Gehaltsclasse zur Besetzung. Die Competenzgesuche sind bis 18. April 1897 hieramts einzubringen. K. k. Bezirksschulrath Luitsch am 25. März 1897. An der einclassigen Volksschule in Prežganje nächst Littai ist die Lehrstelle definitiv, eventuell provisorisch zu besetzen. Mit der Stelle sind der Gehalt 4. Classe, 30 fl. Functionszulage jährlich und das Naturalquartier verbunden. — Bewerber um diese Stelle wollen ihre ordnungsmäßig belegten Gesuche im vorgeschriebenen Wege bis Ende April 1897 hieramts einbringen. K. k. Bezirksschulrat!! Littai am 20. März 1897. An der einclassigen Volksschule zu Mariathal ist die Lehrstelle definitiv, eventuell provisorisch zu besetzen. Mit der Stelle sind verbunden: der Jahresgehalt mit 450 fl , 30 fl. Functionszulage und die Naturalwohnung. Bewerber um diese Stelle wollen ihre ordnungsmäßig belegten Gesuche im vorgeschriebenen Wege bis 1. Mai 1897 hieramts einbringen. ______K. k. Bezirksschulrath Littai am 31. März 1897. Prüfungsanzeige. Die nächsten Lehrbefähigungsprüfungen für allgemeine Volks- und Bürgerschulen werden bei der hier-ländigen Prüfungscommission am 3. Mai 1897 und an den darauf folgenden Tagen abgehalten werden. Candi-daten und Candidatinnen, welche sich der Prüfung zu unterziehen gedenken, haben die in Gemäßheit der hohen Ministerial-Verordnung vom 31 Juli 1886^ Z. 6033, betreffend die neue Vorschrift für die Lehrbefähigungsprüfungen der Volksschullehrer, gehörig instruierten Zulässigkeits-Gesuche zur Prüfung im Wege der Schulleitung bei ihrer Vorgesetzten Bezirksschulbehörde, und sofern sie gegenwärtig an keiner Schule in Verwendung sind, mit Beischluss ihrer Dienstzeugnisse und eines von einem Amtsärzte ausgestellten Zeugnisses über die physische Eignung des Bewerbers zum Lehrerberufe unmittelbar bei jener Bezirksschulbehörde, in deren Bereich sie zuletzt in Verwendung gewesen sind, und zwar rechtzeitig einzubringen, damit die Bezirks-Schulbehörden in die Lage kommen, die Gesuche bis 28. April 1897 der gefertigten Prüfungscommission zu übermitteln. Jene Candidaten und Candidatinnen, welche ihre vorschriftsmäßig instruierten Gesuche um Zulassung zur Prüfung rechtzeitig eingebracht haben, wollen sich, ohne erst eine besondere schriftliche Einberufung abzuwarten, am 3. Mai 1897, vormittags um 8 Uhr, zum Beginne der schriftlichen Prüfung in den hiefür bestimmten Räumlichkeiten der hiesigen k. k. Lehrer- und Lehrerinnen-Bildungsanstalt einfinden. Laibach am 20. März 1897. ______________Direction der k. k, Prufüngscomniission für allgemeine Volks- und Bürgerschulen. Die nächste Monatsversammlaiig des Krainischen Lehrervereines findet Mittwoch, den 28. April, im Clubzimmer des Hotel Elefant statt. In derselben wird Herr Prof. Flor. H i n t n e r unter dem Sammeltitel «Bei alten Schulmeistern» ein paar Schulbilder aus vergangenen Tagen entrollen. Gäste sind, wie immer, willkommen. Beginn 8 Uhr. Briefkasten. P. in N. Klagen über unregelmäßige Zustellung des Blattes kamen uns in letzter Zeit auffallend oft zu. Es ist überflüssig zu bemerken, dass unserseits alle Nummern regelmäßig abgehen. Manchmal kommt uns auch von treuen Abnehmern eine Nummer zurück mit dem Vermerk «nazaj!» oder «wird nicht angenohmen!». Da wir nicht glauben können, dass unsere Abnehmer nicht orthographisch schreiben können oder so unartig sind, in einer anderen als unserer Umgangssprache mit uns zu verkehren, so können wir den Gedanken an irgend eine Büberei nicht ganz abweisen. Wir bitten daher in allen Fällen, wo eine Nummer nicht richtig einlangen sollte, um schleunige Anzeige und Einforderung. Vielleicht lässt sich der Sache auf den Grund kommen. — K. in W. Haben Sie es auch gefunden? Wir auch. Freundlichen Gegengruß. — E. in M. «Der praktische Rathgeber im Obst- und Gartenbau.» (Frankfurt a./O., Trowitzsch und Sohn). Wir können Ihnen einige Nummern zur Verfügung stellen Im Selbstverläge des Lehrerhaus-Vereines In Wien sind erschienen und durch die Kanzlei des Vereines, 111/3, Beatrix- Qasse 28, gegen Einsendung des Geldbetrages zu beziehen: Unterlagen für Kartenskizzen zum Gebrauche an Volks-, Bürger- und Mittelschulen sowie an Lehrer- und Lehreriiinen-Bildungsanstalteii. Diese Skizzenunterlagen sind aus mattschwarzem Theerpapier hergestellt und enthalten die in blasser Farbe ausgeführten und nur für den Lehrer wahrnehmbaren Contouren des darzustellenden geographischen Stoffes. Dem Unterrichtenden liegt nur ob, die einzelnen beim Unterrichte in der betreffenden Anstalt oder Classe in Betracht kommenden Flüsse, Gebirge, Orte etc. in der mittelst Reißnägeln an die Schultafel oder neben derselben befestigten Skizzenunterlage nach Maßgabe des fortschreitenden Lehrganges mit farbiger Kreide nachzuziehen, diese also nach und nach für den Schüler ersichtlich zu machen, bis schließlich das ganze Kartenbild in möglichst kurzer Zeit und mit der gewünschten Genauigkeit vor den Augen der Schüler entstanden ist. Nach beendigter Besprechung des dargestellten Gebietes und Wiederholung des Gelernten kann die Kreidezeichnung mit einem Rehlederfleck entfernt, die Skizzenunterlage eingerollt und zum abermaligen Gebrauch aufbewahrt werden. Um den Skizzen der Monarchie und der umfangreicheren Kronländer die entsprechende Größe zu geben, erscheinen dieselben als Doppelkarten, d. i. im Formate von 110 cm Breite und 143 cm Länge, jene der kleineren Länder als einfache Karten mit 73 cm Breite und 110 cm Länge. Näheres über Zweck und Gebrauch der Skizzen enthält das denselben beigeschlossene «Begleitwort». Als Doppelkarten sind erschienen: Österreich-Ungarn, Niederösterreich, Oberösterreich, Steiermark, Tirol, Dalmatien mit Bosnien, Böhmen, Mähren, Galizien und Ungarn. Als einfache Karten sind erschienen: Salzburg, Kärnten, Krain, Küstenland, Schlesien, Bukowina, Kroatien und Slavonien. Der Preis einer jeden Doppelkarte beträgt 80 kr., mit Verpackung und Zusendung aber I fl. » » » » einfachen Karte » 50 kr., » » > » » 70 kr. Bestellungen sind nur an die Kanzlei des Lehr erhaus-Vereines in Wien (III/3, Beatrixgasse 28) zu richten. Daselbst sind auch sämmtliche bei der Benützung der Skizzenunterlagen nothwendigen Behelfe in bester Qualität und zum billigsten Preise erhältlich, und zwar kosten fünf farbige Kreiden (blau oder weiß für die Ländergrenzen, weiß oder blau für Gewässer, gelb für die Gebirge, roth für die Topographie sowie für die Eisenbahnen und grün für die Tiefländer) in Schachteln verpackt 50 kr., mit Zusendung 55 kr., ein Rehlederfleck zum Wegwischen der Kreidezeichnung 20 kr., mit Zusendung 25 kr. Werte Collegen and Collegiiiiien! Die Leitung des Lehrerhaus-Vereines erlaubt sich zugleich, die nachfolgend bezeichneten Firmen, deren Inhaber Förderer des Lehrerhaus-Vereines sind, zur Besorgung aller Bücher, Zeitschriften, Lehrmittel und Musikalien bestens zu empfehlen. Dass diese Firmen den P. T. Bestellern alle Begünstigungen einräumen, welche überhaupt von Buch- und Musikalienhändlern gewährt werden dürfen, ist selbstverständlich. Anton Reimann, Buchhandlung in Wien, I., Sehwarzenbergstrasse 8. Anton Goll, Musikalienhandlung und Antiquariat in Wien, I., Wollzeile S. Albert Jungmann & C. Lerch, Musikalienhandlung in Wien, (vormals G. A. Spina) I., Augustinerstrasse 8. JV^in ia tu r -J^cmr onium in drei Theile zerlegbar, leicht transportabel, 1 Preis:75 Mark incl.Emballage (Lieferung fracht- ' frei); ferner IE^la,pp - IE3Ia,rrr3.ozii-u.zri. in sich zusammen klappend mit verschließbarem i Koffer, überaus praktisch für Schulen und Kapellen, Preis: 90 Mark, empfiehlt Aloys Maier in Fulda, Harmonium-Magazin (gegründet 1846) Illustrierte Prospecte gratis und franco. Probe-Exemplare des bereits in 12. Auflage erschienenen Liederbuches für kathol. Schulen: MT~ IVeue Tr-titznaclvtio-all -w von Domcapitular Müller und Kector Widmann, 132 Seiten, elegant cartoniert, Preis: 40 Pf. (von der Fachpresse aufs günstigste beurtheilt), versendet — gratis und franco — Aloys Maier in Fulda, Verlag für Kirchenmiisilt. Bestes und billigstes Volksernährungs- Mittel durch Schmackhaftigkeit, hohen Nährwert und leichte, kostenlose Zubereitung ausgezeichnet sind die Suppen-Extracte der Braunmehl- und Conserven-Fabrik Leobersdorf a. d. Südbahn. Lieferant der k. u. k. Armee, vieler Consum-Vereine, Volksküchen, Schulleitungen und Verpflegs-Stationen etc. Auf Verlangen Proben mit Gebrauchs-Anweisungen gratis. Wertheim- Doppelsteppstich- Nähmaschinen. Erstdassiges deutsches Fabrikat für Hausgebrauch und Gewerbe. Hocharmige Fussmasch. Hocharmige Handmasch. RingschifF-maschine 30tägige Probezeit — 5jährige Garantie. IVftlinia.Ncliincn -Versandt-Haus Ejoxmis Sit K* s» s Wien IV., Margarethenstrasse Nr. 12. Mitgliedern von Lehrervereincn besondern Rabatt. Jede Maschine, die sich in der Probezeit als nicht vorzüglich bewährt, nehme ich auf meine Kosten anstandslos zurück. Preiscourant und Nähmuster auf Verlangen zu Diensten Zuschrift aus Lehrerkreisen: Die mir gesandte Wertheim-Nähmaschine kam in vorzüglicher Verfassung hier an. Die Nähmaschine ist mit allen auf diesem Gebiet erfundenen Verbesserungen ausgestattet. Die große Anzahl der Hilfsapparate, der niedere Preis, sowie die äußerst solide Ausstattung und einfache Handhabung derselben erregten allgemeine Bewunderung. Gefertigter ist daher in der angenehmen Lage, das Nähmaschinen-Versandthaus Louis Strauss Wien den P. T. Herren Collegen in jeder Hinsicht aufs beste zu empfehlen. St. Oswald (Kärnten), Jänner 1897. Martin Rinn er, Schulleiter. Verlegt und herausgegeben vom «Krain. Lehrerverein». — Druck von Kleinmayr & Bamberg, Laibach.