^ Degotard-.sche - ^^ ^ ß Laibacher Zeitung, W ^? Softabend den 14. Dezember 1799. 2^ Gute Nachricht, die den Magen interesslrt; Kolossalische Statur Iosephsll. Krieg iuIta-licn,in der Tckweil!/in Schwaben.^-Zug derMussts.Armee durch Baiern nachVoh:nen und Oestreich —Coni Kapitulirt.—Gang der neuen Revolutton ln Paris; erregt auch inHolland Freude." Thätigkeit im Englischen Kabmet; Klagen über Zügellosigkelt.— Zwietracht hemmt den Lauf der Türkischen Haffen. Inländische Begebenheiten. Wiey, den 30. Nov. Der Preis des Zulters und des Kaffee fällt mit jeder Woche, und man hoffet, daß diese zwei Artikel bald wieder in ihren vorigen Preisen zu haben sein werden, indem, nack sichere:» Berichten, auch in das Türkische Gebieth von denselben^ bereits starke Transporte verschaft wurden, di? zur See in verschiedenen Häfen angelangt sind. In der Türkey ist ein neues Anfgc-both im Werke, vermittelst welchem die Armee, die gegen die Franzosen nach Acgypten ausgezogen ist, ver« stärkt werden soV. Man bat dabei hauptsächlich auf die Ch^rschali ben Antrag gemacht, und nimmt siewie-dcr in Sold , um das Land von diesen Vagabunden ganz zu reinigen, welches auch das einzige Mittel ist, die Strassen wieder sicher zu machen. Am 12. Nov. ist zu Venedig in Pa-triarchalpallaste eine General-Versammlung aller Hrn.Cardinale gehalten worden , in dcr man alle päbstl. Vullen,wegen dcrErwählunq dcs neuen Pabstes, wegen Zerbrcch mg des Fischerings, wegen dcr Zichung der Zellen für die Hrn. Cardinale im Con-klave zuSt.GiorgioMaglore,wie anch wegen dcr Wahl aller dabei Angestellten vorgelesen hat. MonsignorMe-nocchio, Bischof zu Hippon, wurde zum Sakristancr des Conklavc, D. Francesco Belli^ Pfarrkurotor zu Frascati, Beichtvater Sr. k. H. d?s ! Cardinals Vork, zum Beichtvater des Conklave erwählt. Eben so wurden 2 Medizi und ein Chirurgus ernannt. Das Vildniß dcs verewigten Kaisers Joseph II. in Bronze, und ko-laffalischer Größe zu Pferd, welches Se. jetzt regierende kais. Mai. auf eigene Kosten bei dem berühmten Bildhauer und Professor Zauncr für z6,c>Qv Fl. bestellet haben,, ist nun fertig geworden, und nach dem Urtheil der Kenner meisterhaft ausgefallen. Dieses schöne Stück wird nächstens auf dem sogenannten Io-ftphbplatze bei der kais. Burg aufgerichtet werden. Oestreich. Der Grafv. Metter-nich, dcr sich auf seinen Gütern in Böhmen befand, ist nach Wien be- rufen werden. Der RückmarsH der ganzen russisch-kais. Armee lstg^.iß. Ausländische Begebenheiten. ! Krieg in Italien. Turin, den 23. Nov. Immer mehr zeigen sich die glänzenden Folgen der Siege, welche die tapfern Kaiserl. am 4. und 5. d. davon getragen. General K lenau hat am 16. d. Toriglia» wenige Stunden von Genua, eingenommen, und über Zoo Gefangene gemacht. General Kran beobachtet mit einem beträchtlichen Korps dieBocchetta, damit die Franzosen nicht von da aufs platte Land herausbrechen können. Dieser ^Paß ist übrigens von dem Feinde so mit Kanonen bespickt, daß er gar nicht angegriffen werden kann. In Genua aber selbst herrscht die größte Gahrnng und Unzufriedenheit gegen die Franzosen. Dle Hauptarmes unter dem muthigen General Mclas setzt inzwischen ihreProgresscn immer fort. Am 3. d. griff der Oberstlieutenant Elliughausen von Erdödi Hussaren mit Unterstützung einigcrKompagniett Sluincr den wichtigen Paß Varricate an, und rieb das feindliche Korps, das denselben vertheidigte, größten-thclls auf; von da rückte er gegen Isola vor, um die Franzosen, die bei Tenda stehen, in den Nucken zu uehmen; d^r Col di Tenda ist bereits von den Kais. besetzt. — Das Hauptquartier des General Melas ist noch zu Vorgo St. Dalmazzo. Er hat den Kommandanten von tzuneo aufgefordert / sich zu ergeben. Allein er ant- worteto: IcH bin ein Franzose, und die Franzosen ergeben sich nicht, als bis sie sich geschlagen haben. Er wird bedient werden; denn es werden erstaunende Anstalten gemacht, um diese Festung, von der auch die Er-obernng von Genua abhängt, schleunigst zu bezwingen. Bei der kms. Armee stehen jetzt 18^00 Piemonte-ser, und die Bauern sind auch meist bewaffnet. Aleffandria, den 22. Nov. Gen. Kray hat hicr sein Hauptquartier» Bei ihm befinden sich die Generäle Haddik, Rohan lc. Gen. Klcnau hat cine Verstärkung von 2ona Mann erhalten, um sich in demBcju; von Toriglia behaupten zu können. Mayland, den 25. Nov. Die Armee des Gen. Melas hat dieser Tagen eine Verstärkung ron 12 Bataillons erhalten, die aus dem Innern der österreichischen Monarchie kamen. Auch treffen immer viele Ergänzungstruppen em. — Nach dem Fall von Cuneo kann Gen. Melas in die Pro-venze einrücken; seine Vorposten streiffen schon bis an die französis. Gränze. — Gen. Championet hat sich mit einem Tbeil seiner Armee nach Savona zurückgezogen. — Ormea, Millesimo :e. sind in den Händen der Sieger. — In Genua ist eine Gegenrevolution ihrem Ausbrnch nahe. Krieg in der Schweitz. Luzern, den 21. Nov. In dem Canton Uri steht nur noch ein einziges Bataillon Fanzoscn, das durch Hunger Kalte und Krankheiten sehr lei- ? det. Aus dem Wassiserland haß?« sich die Franzosen ganz herausgezogen, weil sie in allen Lebensbedürfnissen den bittersten Mangel litten. Graubüutcn ist von ihnen geräumt, weil die Truppen durch die beschneiten Berge von der Schweilz abgeschnitten waren, und von den Kaiserlichen aufgerieben werden konnten. — Die neueste Revolution in Paris scheint bey der franzosischen Armee in der Schweift einen unangenehmen Eindruck gemacht z« haben. Massena M besonders bcstürzt gewesen scyr. Zlirch, den 2O. Nov. Ein Bruder dcs K onsul RogerDücos ist hier durch nach Bern gereist. — Gen. Massena, der unpäßlich ist, hat Befehle erhalten , nach Paris zurückzukommen,— Die französ. Truppen in dcr Schwcilj ziehen sich stark gegen den Rhein. — Die neue Revolution zu Paris hat in uuscrm Lande viele Freunde verbreitet; man hpsst, daß sie fur die Schwei« wohlthätig seyn werde. Krieg in Schwaben. Stuttgard, den 27. Nov. Nach-> mittags. Die Stellungen der Franzosen und Kaiserlichen zwischen dem Rhein und Neckar sind noch immer unverändert. Es ist abcr zu vermuthen, daß dieser Stand nicht lange mehr so blclbcn werde. Die Oesterreicher haben schon ansehnliche Verstärkungen erhalten, und wirklich vereinigt sich noch ein beträchtlichcsKorpS unter dem Fcldmarschall - Llcutenant Grafen Sztarrai mit ihnen. Dieser hat heute hier übernachtet. Der -5 M grWe Theil des unter seinen Vefeb- le<',stehenden Korps ist bereits über Hcrrnbcrg u. s. w. nach Niederschwaben abmarschirt. Durch Stuttgard sind bis jczt blos einzelne kleine Ab- ! Heilungen gekommen. Deutschland. Mühldorf, den 2. Dczemb. Am 8. d. wird hier und in der umliegenden Gegend die erste russische Kolonne einquartiert ^wcrtzcn. In der Stadt kommt General Graf Rosenberg mit einem Theile seines Grenadier-Regiments. Am in. folgt die zweyte Kolonne. Jede besteht aus 5800 Mann. In Alt - Mühldorf, Mettenheim nnd Revier werden Kosa-ken^undTratarn einquartiert. Doch bleiben sie nur Einen Tag , und mar-schiren über Octting nach Oestreich. Augsburg, den 30. Nov. Heute früh um 6 Uhr ist Fcldm. Sou'.va-row mit d?m großen Theil des zum Hauptquartier gehörigen Persouals «ach einem Auftnlhalt von .; Wochen aus Augsburg aufgebrochen. Täglich marschiren einige tausend Maun durch hiesige Stadt uud Gegclld , und nach 6 bis 8 Tagen wird wie es sckcius, die ganze ruß. kais. Armee Schwaben'verlassen, nnd den 3?ch passirt haben. Der Marsch ''geschieht wie schon gemeldet worden ist, in zwey Kolonnen. Die durch Angsburger nnd Frankfurter Zeitungen verbreitete Nachricht, daß GcncralMoreau durch 'An-sp^ch und Nürnberg nach Wn'n g?-reisct fty, hat sich bis jetzt nicht be. stäMgit. Der wirklich regierende Herzog v. Würtemberg ist von dem Pleno des schwäbischen Kreises zunHKreisfeld-marsäiall ernannt worden, welche Würde schon lange auf dem Hause Würtemberg ruhet. In den historisch-politischen Nachrichten ist ein sehr merkwürdiger Ausruf an die deutsche Nation cingerükt, in dem es unter andern heißt: ,,Es ist uns zwar nicht gestattet in die Zukunft zu bücken; allein wenn unter 2 Parteyen, welche streiten, die erste alles aufbiethet, um einem glüklichen Erfolg zu erzwingen; die andere nur mit getheilten Kräften, mit kleinlichen Nebenabsichten zu Werke geht, so braucht man doch wahrlich kein Ocdipus zu seyn, nm mit Gewißheit zu bestimmen, warum die gute Sa? che der 2tcn Partey bisher nicht durchdringen konnte? So gewiß Deutschland alle Versuche, alle Absichten unsers Feindes zu vereiteln im Stande ist, wenn unsere ganze Kraft dem stolzen übermüthigen Gallier beweiset, was Hermanns Söhne vermögen, wenn sie ernstlich wollen; so gew'ß wird Germaniens Unabhängig-kctt seiner Dreistigkeit zur Veute, wc>nn man, wle bisher zu Werke gcht, llud sich mit falschen Hofftmn-gcn täuscht, die am Ende als blosse Irrwische verschwinden, die den K e^m des Todcs und der Vernichtung bei sich führen, wogegen es keine Nct-tung mehr gicbl! Der berühmte Theater-Dich^r, Hr. Brandes, der erst vorKurzem seine eigene Lebcnsgesckichte herausgab, ist mit Z ode abgegangen. Regensbllrg, dcn2 8. Nov. Die linke Kolonne der aufdem Rückmärsche begriffenen rnssisch-kaiscrl. Truppen trifft wirklich nächster Tagen in unsern Gegenden ein. Die erstc Abtheilung wird nächsten Sonntag den i. Dezember, die 2teden Zten, die Zte den 5tcn, und die 4te den 7tcn Dez. erwartet. Ihr Befehlshaber ist der Herr General von Dörfcl-den, und ihre Stärke wird vor der Hand auf 30,000 Mann und ungefähr 17000 Pferde berechnet; doch läßt sick) dieser Stand nicht mit Gewißheit angeben. Laib ach. So eben geht aus Klagensurt die Offiziele Nachricht cin, daß die Festung Coni den 3. d. an dieKaiserl. Armee durch Kapitulation Übergängen ist. Frankreich. Noch hat sich der Ausschus aus dem Rathe der Jüngern, welcher sich mit Umänderungen der Konstitution beschäfftigen, und das Werk beschleunigen sollfe, nicht einmahl versammelt. Es heißt, man warte noch auf einen Wink von Sieyes. Als die nun umgeworfene Konstitution im Jahr 1793 verfertigt wurde, hatte Sicyes seinen Entwurf zurück nehmen müssen: es war von der damahligen Kommission der 11 cin anderer Eutwurf verfertiget. Ieyt glaubt man, werde Siencs^ohne Hinderniß s in Werk gedachten Ausschus übergeben.— Die Konsuln haben schon Etwas am Siegel der Repnblik geän-d-rt. Sie haben das Senkbley, a s Zeichen des Ebenmaßes und der wirklichen Gleichheit hinweggenommen, und dagegen die Wage, als Zeichen der Gleichheit an Rechten, hinein-gcseyt. Paris, vom 18. Nov. Die mci<» sten der neulich arretirten Personen sind wieder in Freiheit, und kaum werden sich noch 6 bis 8 derselben in gesanglicher Verwahrung befinden. Die neue Regierung zeigt eben so viel Milde, sie als sich bei jederGelegenheit auf das nachdrücklichste gegen jcdo Gattung von Reaktion erklärt. Noch gestern hat der Polizeyminister, aus Anlaß einiger seit der lcytcn Nevoa lution auf den hiesigen Theatern gegebenen Gclegenhcitsstückcheu, worin die gestürzte Partbei wenig gc« schont wird, an die Zcntralbüreaux Folgendes erlassen: Während bei uns Partheyen einander folgten, die sich wechselweise um die Gewalt stritten, erschallte öfters das Theater von Schmähungen gegen dic Ucberwundc-ncn, und niedrigen Schmeichelcy u für die Sieger. Die gegenwärtige Regierung entsagt und haßt dicHils -mittet dcr Faktioncn; sie will nick s fur leytcre, uud wird alles für dic Republik thun. Möchten alleFranzostn sich an diesen Willen anschließen, und die Theater ihn durch ihren Ein-fiuß unterstützen. Empfindungen dcr Eintracht, Grundsätze der Mäßigung und dcr Weisheit, die Sprache der großen und edelm5ch^n??wc«fmas-t.'N muffen von nun an allein ans der Bl!hne herrschen. Nichts,was dieGe-müther entzweyen, die Empfindungen des Hasses nähren, schmerzliche 'Erinnerungen verlängern kann, darf mehr geduldet werden. Es ist endlich 3eit s daß es nur Franzosen in der franz. Republik giebt. Schande werde demsenigen zu Theil, der Reaktionen zu veranlassen sucht? und das Losungszeichen dazu giebt» Reaktionen sind die Wirkungen der Ungerechtigkeit oder der Schwache der Regierungen; unter uns können sie nicht mehr gedeihen 5 da wir eine starke, oder was eins ist, eine gerechte Regierung haben. Vei allen diesen Ereignissen, wovon sich das mchrcstc erst aufschließen wird, wissen die Pariser über jeden Vorgang ihre bcisfcndc Kritik anzubringen; den 12. Nov. las man fast an allen Plätzen auf einem Anschlagzettel : ,,so vie! hat es gekostet, bis wir es dahin brachten, keine Konstitution zu haben.,, Paris, den 22. Nov. Auf Ve-fehl der Konsuln wcvden folgende Jakobiner: Dcstrcm, Arena, Marquc-zi, Truc, Lepelleticr, Karl Hesse, (ein deutscher hessischer Prinz) Rou-re, Gaguy, Massard, Fournicr, Giraud, Fiquct, Basch? Voycr, Va'chck, Michel, Jorry, Maignet, Marchand, Gabriel, Mamin, Sa-bathicr, Clcm^ncc Marue, Jourde- ^ Vtt, Mctge, Morgoings CorHazit, ! V^gnant,.Henriot, Leboi^, Sou- ! laoie, Dibreuil, Didicr, Lambcrt, j Daudigne s Andouin nach Guyana i (in Südamerika) deportirt. — Vriot^ Antonclle, Lachcvardicre, Ponlain Grandpre, Grandmaison, Thalot, Quirot, Dambermenjl, Frison, Des. lere, General Iourdan? Lcsage-Seinault, Prüdhomme, Dorimond, Guedon, Julien, Santhonax, 3il-ly, Stevenotte,Gastaing, Vouvier und Delbrcl werden gleichfalls dcpor-tirt; wohin, ist noch nicht bekannt. Durch die Enterung dieser Jakobiner hosscn die z Konsules die Luft von Paris und Frankreich zu säubern. Aus Befehl der Konsuln ist Jordan wieder aus der Liste der Depor-tirten ausgestrichen worden. Straßburg, vom 18. Nov. Gen. Klarke, der sich zu Ncuweiler im Kan-tonVuchsweilcr aufhielt, und bci dem Frieden von CampoFonmio alä franz. Negotiatcur 'var , ist durch den Tele-graphcn eilends nach Paris berufen worden. Paris, den 23. Nov. Man liest noch immer neue Beweise, daß die Nation zu unsrer gegenwärtigen^ Staatsvcrändcr«:ng Zutrauen habe. Am 12. Nov. kam ein Bürger aus Paris zu Vuou.iparte, m,V sagte ihm7 Ich war ein Anhänger der Revolution bis zur Schrckens-Herrschaft im Jahre 179,?. Von da an aber ward ich ihr entschiedenster Gegner. Ich habe mich in ein ztcs Stockwerk hinaufgezogen, und mcin Vermögen verborgen gehalten. Jelzt aber, 3a em Maun, dessen Rufdic ganze Welt erfüllt, an die Epwc dcr Geschaffte go< ! treten ist: jeyt, da d«? Rechtschaffen-hcit dersenigc'l, die am Rlldcr sitzen, l und die Reinheit ihnr Absichten am Vage sind; fetzt da man eine festbe-Jehendc Rcgicrllng errichtet, wovon rincr der Haupt-Grundpfeiler die öffentliche Trene ist; jetzt scheue ich mich nicht mehr das zu scheinen, was ich bin. Ich habe eine prächtige Wohnung gemiethet, und,bringe i QQ,Qoo Franks in den National -schätz. — Ein anderer Beweis des öffentlichen Zutrauens zu der jetzigen Revolution ist, daß wieder mehr Geld in Umlauf kommt. Man zahlte bis zum 19. Nov. 13 Sons Ausgeld ans den Louisd or, weil Jedermann noch Gold sammelte, um leichter es verbergen oder damit siiehen zu können. Jetzt kann man Gold genug ohne Aufgeld haben. Batabische Republik. Haag, den 18. Nov. Hier sieht man die in Paris vorgefallene neue Revolution als den Vorläufer eines allgemeinen Friedens an, und freut sich also über dieselbe. Unser Direktorium wird nun nächstens den Tag des Nationalfestes, die Geschenke, welche dem Gen Vrüne,u. den andern Offizierszbewilliget werden sollen, auch das Denkmaal bestimmen, welches zum Andenken der verunglückten englischen Expedition auf Holland errichtet werden soll. Noch immer behauptet man, daß der Herzog von '))ork ^ h^ mit General Vrüne abgeschlossenen Konvention sich durch einen geheimen Artikel anheischig a/macht habe, daß wenigstens ein Theil unserer den Englandern in die Hände gefallenen Seewacht zurückgegeben werde Amsterdam, den 18. Nov. ' fe aus Paris von guter Hand geb,,n D Hoffnung, daß die neuen Kons es ^ Vuonaparte, Sieyes, und Rogcr Dücos^ entschlossen seien, Frank-, reich und dessen Alliirten dcn Frieden auch mit einigen Aufopferungen ^ zu verschaffen. Italien ist für die Rc- H publik verloren; die Schweitz in ei- D nem solchen erschöpften Zustande, daß 5 sie dieser nicht viel mehr nützen kann. 1 Nur Belgien und das linke Nheinuftr 1 sind uoch in dcn Handen von Frank- ß reich. Dagegen hat dieses, so wie H Holland fast alle jene kostbaren aus- ^ würtigen Kolonien verloren, ohne 1 weiche weder das eine, noch das ande- ^ rc Land bestehen, und wieder zu ei- ^ nigem Wohlstand kommen-kann. Die- -se aber wird Herr Pitt wohl niemals herausgeben, wenn Frankreich nicht aufBelgien und anfdaß linke Rhein-ilftr Verzicht thut, weil es dadurch zu . groß lvurdc, und den englischen Han- ^ bei nach dem festcn Lande zu fchr gcni- ^ reu könnte. Dieß wird also derHaupt- ' gegcnstand der bevorstehenden Frie- ^ bensunterhandlungcn styn , bey dcnen auch Preussen wegcu seinen Vcsilzun- '< gen aufdem linken Nhcinusir wcscnt- ' llch intrcssirt lst. G r 0 ß b r i t t a n i e n. London, vom 2^. Nov. ZlMciner Zcit wakrend des fetzigen Krieges ist mclncrcTbaligkcit in unscrm auswatgcn Staats - Departement bemerkt woldcn, ß als jctzt. Nicht weniger als Z Slaalsdo, ^ tbcn siüd l'tzteWochc nackdenHäscl. von Wlen,Vcrlin undPetcrsburg abgeschickt ^ worden; und auf das Resultat der Ant- ! wortcN/dic sie zurückbringen werden, :st ^ man äußerst ncugicng und aufmcrlsam. ^ Nnftrc Blätter sprechen viel von emem 1 Eeparafftieden,den dicFranzosen mi< ei' N»',c gewissen Mackt, unter vortbell! aften Bedingungen für selbige, zu Sta dc :u bringen suchen. Dagegen wird a'occ uns, rerSeits alles aufqcbotbcn,dasVand der Coalition ungetrcnnt zu erhalten, und neue Operationsl ^lanc für dlesFolge zu verabreden. —Auf die Ankunft eines Kouriers von Lord Minto, unserm Ge, sandten in Wien, haben sich gcsiern A-Vcnds unsere Minister bei LordGrcnvillc versammelt. Der preußische Mmlster, Frcil). v.Iakobi, roird lncr erwartet. Die königl. Societät zu London hat die Arbeiten der Französis. Gelehrten zu Messung des Meridians , und die AnwendungzdieserArbeit aufdie Einheit der Masse undGewichte gemisbil-ligt, und einMemoire dagegen herausgegeben, welches zu Paris beim Bureau des Longitüdes angekommen ist; aber von vielen dortlgen Gelehrten mehr für eine Frucht nationeller Eifersucht als für das Werk cincs wah. ren Interesse für die Wissenschaften angesehen wird. Der Doktor der Gottcsgelehrtheit, Lord Wilhelm Mansell, ist zmnVice-kanzler der Universität Cambridge erwählt worden. In seiner lateinischen Antrittsrede beklagte er sich über die nnreißenden Neuerungen und zügellosen Sitten , wovon er auch als Vereis dieses anführte, daß die Stu-dcntcn jcM Halbsticftln trügen / und vor ihren Odern n^cht mehr den Hut abzögen, wobei er versprach, soviel an ihm sei, die aln Diftiplm wicdcr hrezustellei?.' T ü r k e y. Fonstantinopel, vom25.Okt. Zwischcn demGroj)vczier und dem bo-^a'nnen Ghczar Pascha, der zu Acre zymmandirt, herrscht Zwietracht. Er- sterer verlangte, daß lcyterer ebenfalls mit seinen Truppen grgen Aegyptctt aufbrechen sollte. Dieser aber weigert sich dessen, und will das Schloß zu>Ac> re nicht verlassen, welches er als sein Erbtheil und als eine Vesiyung ansieht, deren Erhaltung allein seiner ta-pftrenVertheidigung zu verdanken sei. Der Großvezier ist in seinem Marsche gegen Aegypten sehr aufgehalten worden, welche Zögcrung nachtheilige Folgen haben kxinnte.Er wollte durch dieWüste zilhe «; es fehlte ihm aber a« den nöthigen Schläuchen zum Trans^ porte vonWaffer. Er ließ GhezarPa> scha umSchläuche ersuchen^ dieser abcl erwiederte, daß er sie selbst gebrauch'» Darauf ist der Großvczier von Da-mascus aufgebrochen , um sich nach Iassa zu begeben,wo er nun angekommen sein muß. ?lm 2c>. ist indcß Vvtt hier dcrAgent Ghczar Pascha s, Mu-stapha Bey Zaade, mit Auftragender Pforte nach Acre abgereiset, die sich. ^ wie man glaubt, auf die Zwistigkeitew zwischen dem Großvez jctzt Palais von England, stoßen, am , 8. d. in Vcsitz liohmcn lassen, und erklärt, daß er alle Capuziner im Or^ - cnt unter seine Protektion nehme.