Ar. 62. Sonntag, den 1. August 1880. V. Jahrgang. r: Pränumerations-Bedingungen. Für Silli: . . . — .55 (ticruljätrig. . 1.5« H-ItjSdrtz . . . «»»«älir,,. . . <»««! Aul«»»»» Nin^elne Nummern 7 kr. Mit Post-Versendung: vie?teli«prtq . . i.sv Halbjährig . . . 3.»0 Wanttäferi j . . . 1.40 f Erscheint jeden Donnrrstug und Sonntag Morgens Inserate werden angenommen In d«« ltion Kt „eiltet .Hftiun«". Hks. «n«aff< «t. s (fhlttknufem con Oobann Mahl (4^. • ulaüril nctincn Ii»er»lc flir tu „iSiäter ituna" W. Wot ein Schreibefex die vom Statthalter Baron Lübeck im Landtage ge-gebene InterpellationSantwort, bezüglich Kenntniß der flovemschen Sprache in den Aemtern de« Unterlandes, dadurch al« unrichtig hinzustellen, daß er eine Proscriptionsliste von Beamten, welche der flovenischen Sprache in Wort und Schrift nicht mächtig sind, veröffentlicht, einzelne Herren davon als Juden over gehäßige Deutschthümler denuncirt und die Nationalhetz-Hymne „Fort mit ihnen!" tutet. Dieser Vorgang bedarf keine« Commentar«. Vielleicht sehen wir in einer der nächsten Nummern eine viste von slooenischen Namen, welche für die betreffenden Stellen in Aussicht zu nehmen wären. Wir glauben indeß, daß ebensogut, al« die Nürnberger Keinen hängen, wenn sie ihn nicht haben, auch „KlovenSki Narod" Niemanden vorzufchtagen weiß, wenn Niemand vorhanden ist. (Blitzschlag.) In der verflossenen Nacht j circa 11 Uhr schlug der Blitz in da« Wohnhaus der Grundbesitzen» Dobralinschek zu Arzlin bei Bischofseorf und zündete. Da« Hau« brannte gänzlich ab. Der Schaden beträgt ungefähr 1200 st. (Schonzeit des Wildes.) Im Monate Augnsl dürfen Rehgaifen und Rehkitzen, Feld-uid Alpenbasen, Fasanen, Auer- und Birkhähne und solche Hennen nicht gejagt werden. Auf der vorletzten Station war sie genöthigt, j ihr Coup6, da« sie di« dahin für sich allein ge- \ habt, zu verlassen, indem ein durch Fahrlässigkeit entstandener, aber noch rechtzeitig entdeckier Achsen-brand an dem dazu gehörenden Wagen e« nölhig machte, denselben zurückzulassen. Al« die Damen in da» ihnen neu angewiesene Eoupö einiiiegen, befand sich nur ein Herr in demselben, von welchem jedoch nicht viel mehr zu sehen war alS die elegante Ehauffure und die Hände; feine Gestalt verschwand vollständig hinter einer riesigen „Time«". D'r hinter diese» Verborgene rückte artig in die enigegengeietzte Ecke, um den Damen Platz zu machen, ohne jedoch vie Zeitung auch nur um ein Haar breit ander« zu hatten, oser sich im Lesen stören zu lassen. — Ieoer Zoll ein Engländer! flüsterte Iu.ie ihrer Freundin, welche demselben gegenüber Platz naym, mulhvillig in'« Ohr, al« der Zug sich in Bewegung setzie. Bianca nickie zustimmend, und setzte in Ge-danken hinzu: — Der jedensall« ein No^leman, denn er h Ute iveocr di-Füße auf dem gegenüber liegenden viye. al« wir einstiegen, noch nahm er mehr Raum für fich in Anspruch, al« einer Person ge-dührt ... er machte uns sogar unaufgefordert Ptatz, wenn auch in wenig verbindlicher Weise. (Glück im Unglück.) Daß mancher Ochse oft ein pyramidale« Glück habe, konnte man wieder heut Nacht sehen, wo der ganze Postzug über einen Onkel der Rindviehfamilie sauste und demselben nur starke Hautabschürfungen ver-ursachte. Der Unfall ereignete sich auf der Eisen-dahndiücke über die Wogleina. Der Verunglückte ein Deserteur au« dem Stalle de» Fleischer« Ja klitsch, wurde am Morgen au« der quetschenden Enge zwischen den Brückenbretteru be-freit und heimgetrieben, wo er den schönen Tod für die Menschheit standhaft starb. (Ertrunken.) Am 21. d. M. ist der 17jährige Bergarbeiter Anton Kerschlin au« Trifail beim Ba^en nächst der Bahnstation Trifail in der Save ertrunken. Die Leiche wurde in der Gemeinde Ratschach in Krain aufgefunden. (Ein Excedent.) Der Schmledgeselle Franz K a i b i t s ch au« Sachsenfeld, bekannt al« Raufbold, excedirte am 14. d. im Haufe seiner Mutter. Er zerschlug Thüren und Fenster, miß-handelte seine Schwester und biß einen Inwohner der Ruhe stiften wollte in die Lippe. Nachdem er mit Mühe durch Gendarmen gebändigt und in den Gemeindearrest gebracht worden war, zer-trümmerte er in demselben die Pritsche, die Fenster und den Ofen, riß au« diesem die Eisen-platte sammt dem Gitter und entwich durch da« kleine Ofenloch. Kaibitfch konnte bi« jetzt noch nicht eruirt werden. Aus dem Gcrichtssaale. Mittwoch, den 28. Juli. Die neunzehn-jährige WinzerStochter Johanna Sirz von Sie-rianzeuberg hatte am 12. d. I. ihr neugeborene« Kind in einen ausgetrockneten Wassergraben gelegt, doch soll da«selbe ihrer Verantwortung zufolge todt gewesen sein. Die Jury schenkte dieser Angabe Glauben, weshalb die Angeklagte von kein Ver-brechen de« KindesmordeS freigesprochen und bloß wegen Vergehens gegen die Sicherheit de« Leben« durch Gcdurlsvcrheimlichung zu viermonatlichem Arrest verurlheilt wurde. Freitag, den 3V. Jiini. Der Ala«macherge-Hilfe Ignaz Lanegger au« Oplotnitz. welcher Blas Holzer bei einer Rauferei eine Halbliter» flafche derart an den Kopf schleuderte, daß letzterer i neben mehreren leichten Verletzungen auch ein ! Auge einbüßte, wurde von den Geschworenen des Verbrechen« der schweren körperlichen Beschädigung schuldig erkannt und vom Gerichtshöfe zu vier« jährigem schweren Kerker verurlheilt. sEreditpapierverfälschung.) Der 30 Jahre alte Schneider von Unterbreitenbruch Peter O s i m i ö hatte mit Blei- und Rothstist 2 Stück Noten ü b fl. verfertiget, von denen eine durch feine Gattin Iuliana O s i m i L, die andere aber auch durch ihn zur Ausgabe gelangte. Unwillkürlich wandten sich ihre Augen immer j > wieder von der im warmen Sonnenlicht kaum herbstlich erscheinenden Landschaft auf ihr unficht-bareS Gegenüber, hafteten aus der schön geformten, aristokratischen Hand, die den Handschuh zwischen den Zingern hielt, und ruhten plövlich wie gebannt aus den eng gedruckten Svalten der „Time«", welche ein „Gouvernante gesucht" über dem an-dern enthielten. Die Bewegung de« Wagens machte es un-möglich, mehr als diese stet« groß gedruckten An-fangsworte der betreffenden Anzeigen ,u lesen, aber sie bedürfte dessen im Augenbtick auch nicht. Diese beiden Worte halten plötzlich ihren Plänen eine ganz neue Richtung gegeben; ein Ge-danke, eine Erwägung, eine Frage, ein Zweifel folgten blitzschnell dem andern ... sie fühlte, daß dieser „Zufall" einen Wendepunkt in ihrem Leben bestimmte, indem er ihr das zeigte, wonach sie vergebens gesucht, wa« ihr die ersehnte „Arbeit", mit welcher sie ihr traurige«, öde» Leben zu er-heitern, auszufüllen wünschte, versprach. — Ich danke Dir, mein Gott, betete sie, für die Aufgabe, die Du mir vor Augen stellst . . gieb, daß ich fähig bin, sie freudig und ehren, voll zu vollbringen! Da kündigte ein schriller Pfiff der Locomotive die Einfahrt in den Bahnhos an. Er wurde nach dem Wahrspruche der Geschworenen vom Gerichtshöfe wegen Verbrechen« der Credit-papierverfälfchung zum schweren Kerker in der Dauer von 5 Iihren und Iuliana Ofirnic wegen der Theilnahme an diesem Verbrechen zum schweren Kerker in der Dauer von 3 Iahren verurlheilt. Sonnabend, den 31. Juli. Die 39 Jahre alte Inwohnerin au« St. Andrä Anna Bresounik stand heule unter der Anklage de« gemeinen Morde« vor Gericht; sie hat geständigermaßen am 24. Juni d. I. ihr in ehebrecherischem Umgänge erzeugte« Kind Antonia, al» e« fortwähren» schrie und sie ihm keine Milch geben konnte, dadurch um-gebracht, daß sie da« säugende Kind mit der einen Hand fest an die Brust drückte, mit der anderen Hand aber demselben die Nasenlöher zuhielt, bi» da» Kind still wurde. Diese That hatte sie 18 Tage nach der Geburt de» Kinde« begangen, den-noch stellte der Vertheidiger Dr. Hi^ersperger den Antrag auf Stellung einer auf KindeSmord lautenden Eoentualfrage an die Geschworenen. Diesem Antrage wurde aber erst statt gegezen, als die Geschworenen durch ihrem Oamaan« Ritter von Caneri selbst die Stellung einer solchen Frage begehrt hatten. Der Stat«anwalt meldete dagegen sofort die Nichtigkeitsbeschwerde. Da« Verbiet der Geschwornen lautete verneinend bezüglich der Frage auf gemeinen Mord — 7 gegen 5 Stimmen, dagegen bejahend bezüglich de» Verbrechen« des Kindesmorde« 11 gegen 1 Stimme. Sohin wurden Anna Brefountk wegen Verbrechen« de« Kindesmor-e« vom Gerichtshöfe zu 5 Iahren schweren Kerker« oerurtheiit. Landwirtschaft, Handel, Industrie. (Trisailer Kohlen-Gewerkschast.) Vorgestern fand die außerordentliche General-Versammlung der Trifailer KohIenwerkS-Gesell-schafl, unter Vorsitz deS Baron Hopfen, statt. Aus der Tagesordnung stand der Ankauf der beiden Gewerkschaften Sa^or und Hrastnigg, welchen der Verwaltung,rath auf Veranlassung der Pariser Actionäre der General-Veisammiung zur Beschlußfassung unlerbreilete. Der Bericht de« VerwaltungSrathcS constatirt die wesentlichen Vortheile, die sich in adniinistrativer, technischer und commercicller Beziehung au» der Bereinigung der drei Werke ergeben. Noch eingehender wurden diese Vortheile von Oirector Orel von der Egyvi-Kindderger Gesellschaft hervorgehoben, welcher be-merkte, daß der Eoacurrenz-Kamps dieser drei Nachaa-werke die Interessen Aller in gleich hohem Maße schädigte und zur Folge Kalte, daß ungeachtet der stet« steigenden Nachfrage nach dortiger Kohle doch de? PreiS deS Meler-EenlnerS um 8 kr. seit dem Jahre 1874 gesunken sei. Die« macht bei der Producuon von 5 Millionen Meier-Eentner jährlich allein einen Betrag von fl. 400.000 aus, oer durch die Ersparnisse bei — Milano! flüsterte» unwillkürlich ihre Lippen. — Milano I tönte eS laut von dem Perron. In demselben Augenblicke senkte sich die „Times" und Bianca bigegnete einem dunklen, graublauen Augenpaar, daS unter dichten, schön gezeichneten Brauen so finster hervorblickte, al« wohnten hinter der hohen, schon von einzelnen Falten durchfurchten Stirne nur menschenfeindliche, düstere Gedanken. Dieser finstere, strenge AvSbrack machte da« Geficht de« Fremden im ersten Augen-blick fast abstoßend, wiewohl die Züge, wenn auch unregelmäßig, fo doch durchaus nicht unschön, svn« der» interessant und bedeutend wareu. Er mochte nicht mehr al« vierzig Jahre zählen, obgleich der herbe Zug um die sestgeichlossenen Lippen und da« an den Schläfen schon leicht ergraute Haar ihn älter erscheinen ließen! der dichte Lolloart zeigte jedoch noch keine Spur vorzeitigen Ergrauen«, und die Gestalt, welche nun sichtbar wurde, war groß und kräftig gebaut. Einen Moment haftete der fii stere Blick de» Fremden fest in Bianca'« dunklen Augen, wie ge-bannt von ihrer Schönheit . . . und, war e« der lebhafte Gedankenflug, den die Zeitung in ihr her-vorgerufen und welcher sie so ungewöhnlich erregt halle ... war e» die Macht de» Blicke«, der di» in ihre Seele zu dringen schien . . . oder war e» nur der Schein der untergehenden Sonne, Beschaffung de« Materialbedarfes, ferner der ver- einigten und daher dilligeren Administration leicht auf fl. 500.000 jährlich erhöht werden könne, so daß die Fusion der drei Werte eine sehr betracht« liche Erhöhung deS ReineNrägnisfe» nach sich ziehen müsse. Aus Antrag bc» Actionär» Dr. Babnik beschloß die General-Versammlung nahezu «instimmig den Ankauf von Sagor und Hrastnigg und die Emission von 10.030 PriorttätS-Obliga» ttoncn zu 500 Franc» uns von 17.000 Aclien ver Trifailer Kohlenwerks Gesellschaft zum zge-Hufe der Bezahlung der beiven Werke und der Beschaffung deS erforderlichen BelriedScupitilS. Außerdem wurde der Beiwaltungsrath ermächtigt, im Bedarfsfälle «eitere 2CJ0 Obligationen und 10.000 «ciien zur Emission zu dringen. An Stelle der im Laufe br« Jahre» ausgeschiedenen drei Verwallungeräthe wuroen die Herren Karl Freiherr v. Tmti. P ler Baron Pirq^et und Anatole de Lapeyriöre in die Berwallunj, berufen und hiemit die G acral-Beriammlung geschlossen. (Grazer Ausstellung.) Die Eröffnung der G»az«r Landesausstellung wird am 1. Sep-lember l. I. statlftnden. Die geräumigen Aus-stellungSgebäude stnd bereits vollendet und werden in den nächsten Togen dem Ausstellangscomilö zur Benützung übergeben werden. An der Auf« stellung der Hallen für landwirtdschaftliche Mo« fchinen, der Hollen für die Biehauestellung und der Kosthalle wird rüstig gearbeitet. Die Au»-»Heilung der Plätze für die einzelnen AuS-stell« hat bereits begonnen. Auf dem geräumigen AuSstellungeplatz« befinden sich außer mehreren Pavillons, welche einzelne Aussteller auf ihre eigenen Kosten errichten ließen, auch zwei Restau» ratio!>en, von denen die eine bereit« seit längerer Zeit im Betriebe ist, u»d ein Kaffeehaus. Alle diese Bauten sind von Gartenanlagen umgeben, welche sorgsam gepflegt werden, um zur Zeit der AiSstcllung ein gefällige« Ansehen zu bieten. Die Zahl der Aussteller hat 160 überschritten und es wird die Ausstellung ihre Vorgängerin im Jahre 1870 entschieden in jeter Richtung aber-treffen. Die temporaren Ausstellungen werden in folgender Reihenfolge stattfinden. Erste Garten-bau-Ausstellung vom 1. bis 8. S'Ptember. Aus» stelluug von Pferlen von 3. bis 5. September, Ausstellung von Molkerei-Producten von 16. bi» 20. September, Ausstcllung von Rindvieh. Schafen, Schweinen und Ziegen von 17. bi» 19. September, zweite Girtenban-Ausstellung von 23. bis 30. September, Ausstellung von Geflügel und Hunten von 26. bis 28. Sep« temder. Wählend der Dauer der Ausstellung werden auch mehrere Versammlungen stattfinden; so vom 6. bis 9. September der erste österr. Feuelwehrtag, vom 20. bis 24. September, die zweite Wanderversammlung österreichischer 5and> und Forstwirlhe. Ferner wird in den Tagen vom 16. di» 19. September ein steirischer Weinmatkt abgehalten werden, um den Verkehr zwischen den Weinproducenten und den Weinkäufern zu er« leichtern. Besonder« zahlreich wird auch die Kosthalle beschickt werden, für welche ein eigene« Gebäude errichtet wird. In derselben werden nicht nur Weine auS allen Weingebieten Steiermarks, sondern auch Biere au» allen hervorragenderen Brauereien deS Landes, Liqueure, Eharcuterie» waren und andere Eßwaren zu haben fein. Sämmtliche Eisenbahnen von Oesterreich-Ungarn gewähren für den Transport oee Ausstellung«-guter eine Begünstigung in der Weise, daß die unverkauft gevliebenen Gegenstände nach Schluß der Ausstcllung gebührenfrei an ihren Adsendungs-ort zurückveförden werden. DaS Ausstellung«' comiit1 hat die nöthigen Schritte eingeleitet um die Veranstaltung von Vergnügungszügen zur Ausstellungszeit zu veranlassen. Buntes. (Zeitgemäß.) Die Bavepolizei in Diepe hat fotgenoe Verordnung erlassen: „Den Baoe-Wärtern wird hiermit anvesohlen, wenn eine Dame in Gefahr des Ertrinkens geräth, dieselbe am »leide zu ersassen und nicht an den Haaren, weil diese gewöhnlich in der Hand de« darnach Gretfenden zurückbleiben. (Vom Petersburger Hofe.) Die „Saint James Gazette" in London uiingt ein «miner Special < Telegramm, demzufolge in Kleiien, weiche mit der russischen Botschaft Ver-dindung haben, die Nachricht circulirt, daß der Ezar die Fürstin Oolgorukq — la grantle De-moiselle — morganatisch gcchelicht haue. (Vulkanische Thätigkeit.) Die blüh-ende «tast Mamlla auf der Insel Luzzoa (Philippinen) wurde durch ein Erdbeben, weiche» neun in voller Thätigkeit arbeitende Vulkane ver-ursachten, säst vollitäuvig zerstört. Sie zählt über 103.UCC) Einwohner, Darunter 10.000 Europäer und ist die wichtigste Station der Schifffayrt nach Japan und Cyiia. Eingesendet. Geehrter Herr Redacteur > Sie hab?» unlängst einem „amicus Celejae" die Spalten Ihre« Blaue» geöffnet; vergönnen Sie auch einer amica der liedlichen Sannstadt einige Wünsche aussprechen zu können. So schön Eilli ist und den Fremden anzieht, so hat es doch eine große Schattenseite, die Schattenlosig-keil vom Morgen bi« zum Abend. Die wenigen Bänte im Stadtparte, welche dichten Schatten besitzen, reichen nicht aus. und die Mehrzahl der Bänte hat entweder direct Sonne oder einen höchst durchsichtigen Schatten. Und doch ist der herrlichste Schatten wenige Schritte davon entsernt. Der dicht bewaldete Ricolai- und der die durch die bunten Fenster der Halle ihren glüh-enden Schein warf . . . Bianca'» bleiches Antlitz überflog ein Pupurschein, uud ein ungenanntl«, beklemmende» Gefühl bemächtigte sich ihrer eine Secunde lang. Ader schon erhob sich der Fremde, faltete flüchtig di« verhängnißvolle Zeitung zusammen, warf sich achtlos auf du» Polster neben sich, und verließ, seinen Hut ergreifend, mit leichter Ver-beugung gegen die Damen da» Coupo. Ein Diener näherte sich ihm und Beide waren gleich darauf im Gewühl verschwunden. Der Diener und die Kammerfrau der Gräfin waren auch de-reit» zur Stelle. Al» di« Gräfin, im Begriff auSzusteigen, be-merkte, daß Bianca, odne sich zu regen, in das Menschengedränge auf dem Peron hinauSblickte, fragte sie besorgt: — Wa» baft Du, Kind, Du siehst so sonder« bar erregt au» ? Bianca athmete tief auf und sagte, die zu» rückgelasfene Zeitung aufnehmend, leise: — Verehrte Gräfin, ich habe gefunden, wa« ich bisher vergeben« suchte. Die Gräfin schüttelte verwundert den Kopf, stellte aber keine weitere Frage. Erst al« sie sich im Gasthof häuslich und behaglich eingerichtet hatten, ließ sie sich von Bianca den neuen Plau mittheilen. Ihre Bedenken wurden eifrig wiederlegt. Mit großer Spannung deovachtett sie Bianca'» lebhaften, wechselnden GesichtSouSdruck, während dieselbe auf-merksam die lange Reihe von Gouvernantengesuchen durchlas, oft leise seufzend oder den Kopf schüttelnd. Endlich leuchtete ihr Auge auf, und lebhaft zu den beiden, sie erwartungsvoll beobachtenden Freundinnen sich wendend, fagie sie: — DaS wäre Etwa«, dem ich vielleicht vorstehen könnte: Eine Gouvernante gesucht für ein zehnjähriges Mädchen. Erforderlich: Kenntnisse der deutschen, italienischen und französischen Sprache, sowie der Musik. Anzufragen dei Lady Lake. 0—street 20. B—squaro W. London. Eine eifrige Berathung und Prüfung von Bianca'S Fähigkeiten folgte. Sie sprach italienisch und französisch ebenso gut, wie deutsch, denn Erstere« hatte sie. so lange die Mutter lebte, auSschließUch mit derselben ge sprachen uud eS später durch häufige Reifen in ihrem Vaterland» und Lectüre geläufig erholten; franzS'ifch war in ihren Kreisen eigentlich Um-gangSfprache gewesen, so doß sie vollkommen ver-traut mit derselben war; sie sang und spielte „himmlisch" wie Juli versicherte . . . Bianca glaubte, diese Stellung mit gutem Gewissen über-nehmen zu können. (Fortsetzung folgt.) Laisberg böte» linsten Schatten und frisclieste Lust, aber sie sind saft unzugänglich Vom Stadtpark führen nur ein paar verschämter Wege zum Walde, so schmal, daß man de« Morgens, wo starker Thau auf den Wiesen liegt, nasse Füsse uud Kleider riSkirt: wenn man aber selbst dies nicht sche ut, so ist in den Wald kaum einzudringen; der Ausstieg gegenüber dem Sannsteg ist so steil und schlecht, daß namentlich Damen sich schwer dazu entschließen. Doch selbst da» würd« man überwinden, wären dann !-» Walde zahlreiche Bänte zu finden, aber daran fehlt ei fast ganz; die wenigen Bänkchen, die man entdeckt, sind fast alle der Sonne ausgesetzt. Diese Verbesserungen würden gewiß von den Fremden sehr dankbar ousge-nommen und den Fremdenbesuch dieser freundlichen Stadt immer mehr steigern. Die Kosten dafür könnten unmöglich groß sein : der Stadlrath dürste nur die 10 fl. Strafe, die aus jedem im Parke ohne Leine herumlaufende» Hund gesetzt sind, dafür verwenden. Nach dem „Fremdensührer für Eilli" soll hier auch ein „Verschönerungsverein" bestehen. Gewiß wisse» die wenigsten Curgäste von seiner Existenz, ich bin über» zeugt, wenn den längere Zeit hier weilenden Fremde» Einladungen zum Beilritte zugeschickt würden, es würden die meisten gerne als Mitglieder beitreten. Der Verei» würde sich durch solche Einladungen gewiß nichts ver-g, bei,: es ist einmal so, daß man dei Vereinen ge» wöbnlich aus eine Aufforderung zum Beitritt? wartet, und die angesehensten Vereine der großen Städte greife» zu diesem Mittel, um Mitglieder zu gewinnen. Um das Maß meiner Wünsche voll zu machen, zum Schluße noch eine Ansicht. Im Stadtparte werde» von einem ambulanten Verkäufer Zuckerbäckerwaar:» verlaust, wie es scheint mit schlechtem Erfolge, denn Er-wachsene haben dafür kein Bedürfniß, und für Kinder sollen derartige Süßigkeiten nicht zum täglichen Brote werden, die müssen für Festtage ausgeipart bleiben; sehr dankbar würden es aber all« Fremden empfinden, wenn ?ich «in Obstverkäufer im Ltadtparke sehen ließ«, da wäre Jung und Alt geholsen. Mit der ergebene» Bitte, diesen gewiß nicht nndescheidenen Wünschen in Ihrem geschätzten Blatte Ausdruck zu geben. Hochachtungsvoll Amica Celejae Clandue. Cilli. 31. Juli 1880. Hourle der Wiener Aörse vom 3t. Juli 18£0. Goldrente...........86.70 Einheitlich« Staatsschuld in Noten . . 71.95 in Silber . 72.90 l 860er Staa'.S-AnlehenSlose .... 130.25 Bankaktien........... 829.— Erebitaclien........... 277.70 London............117.90 Napoleond'or...... . . . 93.55 !. I. Münzducaten........ 5.55 100 Reichsmark.........57.80 Ankuntt und ilßfaört der Gifen-Vahnzüge in Hissi. Richtung Wien > Triest: Ankunft Abfahrt Eilzug...................... 3.29 8.31 Ncht». n ..................... 3.43 S 45 Rachm. Localzug....................—■— b.30 Früh Postzug.....................11.32 11.40 Mittg. Gemischter Zug.............. 5-22 5.32 Äbd«. Postzug.....................11.33 11.33 Ncht«. Richtung Triest - Wien : Eilzug......................12.16 12.18 Ncht«. „ ...................... 1.12 1.14 Mittg Postzug.....................4.— 4-6 FrÄI» G«miicht«r Zug.............. 8.55 9.03 Vor»- jjosizug................... 4 34 4.40 Nch» Loealzug....................10.3 - Ncht«. Du e« mir der raschen Abreise wegen dicht möglich ist mich persönlich bei allen Freunden und Bekannten tu verabschieden, so bringe ich denselben hiemit ein herzliches Lebewohl. 337_i Dr. GoriSek. DeuUchrs Familirnblatt vierteljährig Ütt. 1.60. 3n Heften s» 50 ps. = Aeuer Vornan von Bit» P«»°mier >. Kwr grünet* IIVcic eine schöne Wohnung mit 4 Zimmern, Küche, Speise. Keller, Holzlage sogleich xu vermiethen. — Daselbst ist auch stet« Man and frische Milch tu haben. 338—1 Ein gutes (lavier wird in miethen gesucht. Anträge an die Expedition. 834—1 Eine Wohnung am Hauptplatz No. 1(V3 I.Stock, bestehend an» 3 Zimmern, 1 Kammer, Küche and Keller i»t mit I. August au beziehen. 336—t Anfrage daselbst. Zu verkaufen ist ein schöner Silberkasten mit Spiegelwand, um 30 fl. Zu sehen Herrengasse No. 17 Fartere. 333—1 Rosen-Erdäpfel, ca. 1Ö0 Metercentner sind auf der Sima'sclien Mühle *u verkaufen, fegeben. 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Lähmungen, Brust-, Lungen- und Magenleiden, Hämorrhoiden, Knoohenfraas, Flechten und sonstige Hautausschl&ge, Frauenkrankheiten u. s. w.. bei welchen bisher jede Behandlung ohne Erfolg geblieben ist, weisen durch den Gebrauch des Blut- und S&fterelnlgungsmlttels BRESLAUER UNIVERSUM für immer beseitigt. 5>5 Das Breslauer Universum ist per Flasche zu 2 fl„ zum Gebrauche auf 6 Wochen ausreichend, zu haben: in Clllt bei J. ltupsorMClimid. Apotheker. Druck and Verlag von Johann Raknsfb »o Cilli. Verantwortlicher Redacteur Maz Beaozzi.