Nr. 2. Plänum«»atlon«P»el«: Im «omptoll 8»n»l- fl. 11, halbj. fl. »'50. ssllr dlt Zufttllun» ins H»u« halbl. 50 lr. Mi« der P»ft ga»u^ f>^ >5, b"l5j, si. 7 5«, Donnerstag, 3. Jänner. Insertlonsgebü«: ysl N«ln« Insnat« dl» >» » g«r Gewerbe Ordnung, werden die Bestimmungen der §§ 1 bis 5 der Ministerial Verordnung vom 25. März 1883 (R G, Vl. Nr. 41) ihrem ganzen Inhalte nach als weiter giltig erklärt. Diese Verordnung tritt mit dem Tage ihrer Kundmachung in Kraft. Taaffem. p. ________ Pinom. p. Agiozuschlag zu den Fahr« und Frachtaebüren auf den österreichischen Eisenbahnen. Auch vom 1. Jänner 1884 ab wird bis auf weiteres em Agiozuschlag für die in Silber ausgedrückten Ge. büren Von Seite der Eisenbahnen nicht eingehoben. Hiedurch wird jedoch auch wie bisher die im Civilverkrhre bestehende theilweise Erhebung eines 15proc. Agiozuschlages im Personen-, Gepäck« und Eilgutverkrhre der k. k. priv. Südbahngesellschaft nicht berührt. Wien am 24. Dezember 1883. Am 28, Dezember 1883 wurden in der k, l. Hof. und Staats-onictcrei in Wien die italienische, böhmische, polnische, ruthenischc, llvvenische. kroatische und romanische Ausgabe der Stücke ^11 und I.III des Reichsgesetzblattes ausgegeben und versendet. Am 29. Dezember 1883 wurde in der k, f. Hof. und Staats» druclerel in Wien das I.V. Stück des Rcichsgeschblattes. vor. lausig vloh in deutscher Ausgabe, ausgegeben und versendet. Dasselbe cuthält unter Nr. 188 die Verordnung des Ministeriums deS Innern vom 5. Dezember 1883, betreffend die Arzneitaxe für das Jahr 1864; Nr. 184 den Erlass des Finanzministeriums vom 12. Dezember 1883. betreffend die Anwenduua. de<5 mit den Kund» machunacn vom 25. Septem^ !W3 (R, G. Bl. Nr. 154 und 155. V. Bl. Nr. 31) verlautbarten Verfahrens bezüg» lich der in Staats- und Grundentlastungs-Obligationen bestehenden Militär »Heiratscautionen auf die in solchen Obligationen geleisteten Heiratscautioncn der Officiere und Beamten der k, l. Landwehr; Nr. 185 den Erlass des Finanzministeriums vom 12 Dezember 1883, betreffend die Anwendung des mit den Kund« machungen vom 25, September 1883 (N. G, Bl. Nr. 154 und 155, V. Vl. Nr. 31) vcrlautbartcn Verfahrens be-züglich der in Staats- und Grundentlastungs'Obligatiouen bestehenden Militär'Hciratscautionen auf die in solchen Obligationen geleisteten Heiratscautionen der Officiere und Beamten der lön. ungarischen Landwehr und der lön, ungarischen Gendarmcrie-Officiere: Nr. 186 die Kundmachung des Finanzministeriums vom I4ten Dezember 1883. betreffend die Zurückverlegung des lön. baierischen Ncbenzollamtes Schafbcrg nach Baicrn; Nr. 187 die Kundmachung der Ministerien der Finanzen und des Handels vom 17. Dezember 1883. betreffend die Er« mächtigung aller ärarischcn Postämter, auch Postsendungen im Gewichte von mehr als drei Kilogramm ins Ausland ohne Intervention der Zollorgane abzufertigen; Nr. 188 die Verordnung der Minister des Handels und des Innern vom 20. Dezember 1883 bezüglich der weiteren Giltiglcit der Verordnung der Minister des Handels und des Innern vom 25. März 1883 lR. G. Nl. Nr. 41), be» treffend die gewerbsmäßigen Anlagen zu Zwecken der Erzeugung und Leitung von Elektricität; Nr. 189 die Kundmachung des Finanzministeriums vom 22,'ten Dezember 1883. betreffend die Erweiterung der Befug' nisse der Nebenzollämtcr Zwornit, Visegrad und «tajnica. Erkenntnisse. Im Namen Er. Majestät des Kaisers! Das l. k. Landes« gericht Wien als Pressgericht hat aus Antrag der l. t. Staats» anwaltschast erkannt, dass der Inhalt des in der periodischen Druckschrift „Oesterreichisch»ungllr.'sch<> Militärzeitnng „Vedeltc" Nr. 102 vom 23, Dezember 1383 enthaltenen ersten Artikels mit der Anfschrif! „Vorsorge gegen die nordöstliche Gefahr, von A. S", in den Stellen von „Nun wir wollen uns anf den Ausdruck" bis „plötzlich zu ergiehen" und von „wir lieben das müfsiqc Äangemachcn" bis „je zwei reitende Batterien umfasst" das Vergehen nach 8 303. resp. § 310 Abs. 2 St. G. begründe, und es wird nach 8 493 St. P, O. das Verbot der Wciterver-breitung dieser Druckschrift ausgesprochen. Wien am 28. Dezember 1883. Das k, k Kreisgericht Vozcn als Pressgericht hat in nicht öffentlicher Sihung auf Antrag der k. t. Staatsanwaltschaft erkannt, dafs der Inhalt des Artikels „Einige Bemerkungen zum Artikel „Woher kommt es, dass Beamtenübcrfluss und Pricstcrmangcl herrscht?" der Nr. 101 vom 19. Dezember 1883 der periodischen Druckschrift „Tiroler Volksblatt", und zwar in den Stellen der zweiten Spalte der zweiten Seite, beginnend mit den Worten „die selbständigen Seelsorger" bis „dass es eine Schande ist", und ferner von den Worten „was der Staat bisher" bis „würde auch das Budget überschritten" den That« bestand des Vergehens nach § 300 St. G. begründe, und es wird die erfolgte Beschlagnahme bestätigt und gemäß § 493 St. P. O. das Verbot der Weiterverbreitung dieser Druckschrift ausgesprochen. Nichtamtlicher Theil. Se. Majestät der Kaiser haben der Gemeinde Vestepoppcn im politischen Bezirke Waidhofen an der Thaya in Niederösterreich für die durch eine Feuers« brunst am 4. September v. I. verunglückten Gemeinde-Angehörigen eine Unterstützung von 400 st. aus der Allerhöchsten Privatcasse allergnädigst zu bewilligen geruht. Zur Lage. Wie gewöhnlich bei der Jahreswende, werfen auch diesmal die Wiener Blätter einen Rückblick auf die Geschehnisse des abgelaufenen Jahres und knüpfen daran je nach dem Parteistandpunkte allerlei Betrachtungen. Die oppositionellen Organe wollen, wie bei ihrer Tendenz leicht erklärlich, nicht zugeben, dass das Jahr 1883 sowohl auf politischem als auf wirtschaftlichem Gebiete namhafte Erfolge gebracht hat, zumal doch diese Erfolge in erster Linie dem werkthätigen Eingreifen der Regierung zu verdanken sind, und so bemühen sie sich denn, die Ergebnisse des verflossenen Jahre« auf dem Gebiete der inneren Politik in möglichst düsteren Farben darzustellen. Was damit erreicht werden soll, ist schwer zu errathen; denn wenn das abgelaufene Jahr nichts weiter gebracht hätte, als die Erweiterung des Wahlrechtes, die Reform der Gewerbe-Ordnung, den Durchstich des Arlberges und die Vollendung des neuen Triester Hafens, so würden diese Thatsachen allein für alle Zeiten Glanzpunkte in den Annalen unserer inneren Entwicklung bilden. Es ist daher sicherlich ein eitles Bemühen, den Thatsachen und Ziffern gegenüber, welche so eclatant zu Gunsten des Ministeriums Taaffe sprechen, leere Phrasen ins Feld zu führen, denen überdies der Stempel der tendenziösen Mache weithin sichtbar aufgedrückt ist. Eine in Prag erscheinende Zeitung hat die Mittheilung gebracht, dass zufolge Allerhöchster Entschließung vom 16. d. M. in die Osficiers-Qualifications-listen „vom 1. Jänner 1884 an auch die Kenntnis einer anderen als der Nrmeesprache als Kriterium der Befähigung aufzunehmen" ist. Dazu schreibt die „Pol. Correspondenz": Wir sind zu der Erklärung ermiich- Jeuisseton. Ein Winterquartier. Von * IV. Ich hatte mich bereits mehrere Mittage durch ""d durch gesonnt; mein Capita« kam nicht. Den «luLdruck ..wollte" noch immer nicht kommen, hätte ich auch m zenen Tagen nicht gebraucht, denn ich zweifelte leinen Augenblick an ihm. Er war sicherlich verhin» dert; ich aber ungeduldig, und das entschied. Ich beschloss, allein vorzugehen auf die Grundschau. Einen der Landschaft und ihrer Bewohner Kundigen auf der Se,te, machte ich mich auf die Wanderung. Wie schön ist es. im Winter zwischen Grün zu gehen und laue Luft zu athmen! Man empfindet eine eigenthüm. lichr Schadenfreude, der Jahreszeit ein Schnippchen zu schlagen. Zwischen Lorbeer und Oliven aieng ich froh« gemuth dahin, zog vor jedem hohen Rosenstocke den Hut und winkte dem Meere mit der Hand vertraulich zu. Ich wollte still, heimlich die Besitzung des Freun-des meines Capitäns sehen; einen Blick hinter die Coulissen thun. Ich kannte beiläufig nach der Be-schreibung den Ort. Das Wohnhaus des Capital,« lag rechts von der Straße, der sich zum Meere herab-lenkende Lorbeerhain links. Das behalte, sagte ich mir eben wieder, als meiuen Mck, zur Linken, ein kleines Landschaftsbild festhielt. Ar standen auf einer hohen Brücke; darunter das U bleichte, jetzt trockene Steinbett eines Gießbaches, °"l" Meere führend. Rechts eine Höhe. links eine Mauer und eingemuldet ein wüstes Stück steiniger Erde, in dessen Mitte eine Art Oase lag, üppig, frisch, grün. Eine Mauer von geschichteten Steinen, „trocken", wie landesüblich, aufgeführt, umschloss von zwei Seiten den Boden. Nach dem Bache und dem Meere, von dem er nur hundert Schritte entfernt lag, war er frei. Den Kitt der Mauer bildeten Epheu und Schlingwerk aller Art. Hundertjähriger Eftheu! dessen Blätter nicht mehr eingekerbt, sondern schmal und spitz sind und auf dem sich die Frucht in Büscheln runder, schwarzer, fetter Beeren sammelt. Ein graues, mit Moos und gelben Flechten bedecktes Felsstllck ragte in der linken Ecke wie ein Thurm hoch empor; da konnte ein Aus» schauplätzchen angebracht werden; ein alter, jetzt kahler Feigenbaum wand wie Schlangenbrut seine wirr ge« bogenen Aeste um die Mitte des Felsens, dem zu Füßen mehrere Ableger, von feinen Epheunetzen umsponnene Steine, ruhten. Olivenbäume mit knorrigen Knochen und zartem Gefieder füllten die Mitte der begrasten Mulde, und hohe, starte Lorbeerbäume, fo frifch, als müsste der Saft heraussprihen, wenn man mit der Hand in das dichte Laub pressend griffe, standen am Rande der trockenen Giehbachmulde. Alles kann bleiben, wie es ist; nur einige Schläge, um die Mitte so weit als nöthig frei zum Hausbau zu bekommen, und der Garten fucht feinesgleichen! Der Grund wurde auf seine Ausdehnung schätzend mit dem Auge überflogen; Garten, Haus. ein Stück Meergestade für Bad und Bootplah mittelst Kopf» zeichnen entworfen; der Capilän, beide Capitäne waren vergessen, und zurück gieng es nach Volosca, um den Eigenthümer des „Bauplatzes" nach dem Preise zu fragen. Mein Begleiter übernahm das Geschäft. Er kam nach einiger Zeit mit einem Gesichte zurück, da« keine frohe Aussicht versprach. Nun? — Nun. die Sache ist nicht ganz leicht. Dem Manne gehört nur der eingefriedete Fleck, der Pfad, welcher hinabführt, ist ein offener Gemeindeweg, das Stück Land zwischen Straße und „Oase" Eigenthum eines Dritten. — Und das Ufer? — Das Ufer ist ebenfalls Gemeindebesitz. — Also eine vollständige Umgebung! Und der Preis des Grundstückes? — Der Preis .. . Mein Begleiter wollte mit der Sprache nicht heraus und begann geringschätzig von seinen Landsleuten zu sprechen. Endlich, durch freundlichen Zuspruch ermuthigt, berichtete er: Der Mann war genöthigt, bei seinem Hause im Orte einen Brunnen zu graben und musste von seinem Nachbar vier Klafter Grund kaufen. Dieser benutzte die Zwangslage und ließ sich den Fleck Erde theuer zahlen. Man grub und bohrte tief. bis man Wasser fand, und das verursachte große Kosten. Kurz, der Mann verlange für das kleine malerische Fleckchen Eide am Meere, das 64 Klafter mesfe, die zahlreichen Steine und wenigen Feigen, Oliven und Lorbeerbäume genau so viel, als ihn der Brunnen gekostet; einen Preis, wie er in der nächsten Nähe Wien« selten vorkommt. Es war dunkel geworden und wir schlugen kleinlaut den Heimweg ein. Unverdrossen aber machten »ir uns am nächsten Nachmittag wieder auf den Weg. Als ich an dem verlassenen, verwünschten Ruinen-gärtchen vorbeikam, redete ich die Sprache des Weintrauben-Fuchses, ertappte mich aber, das« ich verstohlen einen Blick hinabwarf, nachdem schon die Brücke überschritten war. Doch der Capitän und sein Lorbeerhain warteten ja! Wo wohnt dieser Eapitän, wo ist der Laibacher Zeitung Nr. 2 10 3. Jänner 1884. tigt, dass in dieser Richtung eine Anordnung nicht erlassen worden ist. Jene Bestimmung aber, dass die Officiere sich bis zu einem gegebenen Zeitpunkte die Sprache, welche von den Soldaten des Regiments vorwiegend gesprochen wird, anzueignen haben, widrigen« falls selbe nicht befördert werden würdm, ist in einer Circular-Verordnung enthalten, welche das Kriegsmini« sterium im Jahre 18U2 — also vor einundzwanzig Jahren — zu erlassen für nöthig befunden hat. Das Journal des Debats beschäftigt sich in einem Wiener Briefe mit der Triester Hafen« fei er und bemerkt: „Vor einigen Tagen wohnte der Herr Handelsminister Freiherr von Pino der Schluss» steinlegung des neuen Triester Hafens bei. Es ist dies eine große, vom technischen, industriellen und Wirt» schaftlichen Standpunkte gleich bemerkenswerte Arbeit, welche unter den Auspickn und unter Ueberwachung der Regierung durch die Südbahngesellschaft ausgeführt wurde. Das Blatt schildert sodann, wie Trieft nunmehr Dank seiner neuen Hafenanlagen in die Reihe der großen Hafenplähe als vollkommen concurrenz» fähiger Rivale eingetreten ist, und führt aus, dass die gegenwärtige Regierung die werkthätigste Förderung der commerciellen Interessen Triests nach allen Rich« tungen sich zur Aufgabe gestellt hat. Der kroatische Landtag war fowohl am 30. als am 31. Dezember versammelt. In der Sitzung am 30. Dezember berichtete der Referent des Verifica» tionsausschufses über die Wahlen der Abgeordneten der ehemaligen Militärgrenze, worauf nach kurzer Debatte die unbeanstandeten Wahlen von 33 dieser Abgeordneten verificiert wurden. Ueber die Wahl der Abgeordneten Kovaöeviö und Gyurkoviö fand die Ballo-tage statt, deren Ergebnis die Verificierung auch diefer beiden Wahlen war. In der Sitzung am Sylvestertage wurde die Neuwahl des Präsidiums vorgenommen, wobei abermals Kresti^ zum Präsidenten und Hrvat zum Vicrpräsidenten gewählt wurden. Nach der Wahl der Ausschüsse wurde der Dringlichkeitsantrag Pilepii' verhandelt und die Dringlichkeit desselben abgelehnt. Hierauf wurde die Sitzung geschlossen. Vom Ausland. Der franzö fische Marineminister Peyron erhielt vom Admiral Courbet folgende Nachrichten aus Hanoi vom 20. v. M.: Nach der Einnahme von Sontai begab sich Courbet wieder nach Hanoi zurück, wo er die Geschäfte des Generalcommifsärs übernahm. Die Vertheidiger von Sontai flohen gegen Bathae, Davang, Hongon, Phulam und darüber hinaus. Der niedrige Wasserstand verhinderte den sofortigen Angriff auf Honq-Hoa. Vichot besichtigte mit einem Theile des Expeditionscorps die Umgebung von Sontai zwischen Day, Songean, dem Schwarzen Flusse und den Gebirgen und lehrte sodann nach Hanoi zurück. Sontai und die Befestigungen am Flusse wurden von französischen Truppen stark besetzt. Alle Garnisonen werden sofort verstärkt, um das Delta von Rebellen und Piraten, welche dasselbe verwüsten, vollständig zu säubern. In einer zweiten vom 22. Dezember datierten Depesche hebt Courbet abermals die bewunderungs« Würdige Tapferkeit hervor, welche die algerischen Ti' railleurs und die Marineinfanterie bewiesen, fügt hinzu, dass die annamitlschen Tirailleurs ruhmreichen Antheil an allen Affairen nahmen, und belobt die von den tonlinesischen Hilfstruppen geleisteten Dienste. In Athen überreichte am 30. v. M. der öfter« reichisch-unnarische Gesundte Baron Trauttenberg in feierlicher Audienz Sr. Majestät dem Kön'ge sein Beglaubigungsschreiben und gab in seiner Ansprache den Gefühlen der Sympathie Oesterreichs. Ungarns für Griechenland Ausdruck. Der König erwiderte, dass Griechenland von den gleichen Gesinnungen Oesterreich. Ungarn gegenüber erfüllt fei. Aus Rom wird gemeldet: Am 8. Jänner werden die irdischen Reste König Victor Emanuels in die im Pantheon rechts vom Eingänge situierte Kapelle übertragen, wo sie in der Bronze°Urne, welche den wesentlichen Theil des künftigen Grabmonumentes bildet, ihre endgiltige Ruhestätte finden werden. Der Überführung der Leiche werden die Minister, die Kammerpräsidenten und das diplomatische Corps beiwohnen. Aus Paris schreibt man der ..Pol. Corr." unterm 29. v. M.: Es ist möglich, dass BaoNirl) derzeit bereits von den französischen Truppen eingenommen worden ist, doch sind keine neueren Nachrichten vom Kriegsschauplätze eingelaufen. (Seither ist gemeldet worden, dass Admiral Courbet sich nach der Eroberung Son-Tay's darauf beschränkt hat, die Garnisonen zu verstärken und das Delta von den Piraten und Räubern zu säubern. Anmerkung der Redaction der „Pol. Corr.") Unterdessen wissen wiederholte Einschüchterungstelegramme aus Canton von chinesischen Truppenbewegungen zu erzählen. Das ist nicht zu verwundern, da China, sowie es dies seinerzeit gegenüber Japan gethan hat, den Mund um so voller nimmt, je mehr es an Terrain verliert. Für die gegenwärtige Auffassung der Situation ist ein Brief bezeichnend, den eine officielle englische Persönlichkeit aus Singapore in den «Times" veröffentlicht und in dem das Vorgehen Frankreichs in Tonling vollkommen gebilligt wird. Es wird in diefem Schreiben hervorgehoben, dass Tonking sich in voll< ständiger Anarchie befindet und dass Frankreich da< selbst die Ordnung und Sicherheit wieder herstellen wird. Einen solchen Dienst könne weder China noch ein anderer asiatischer Staat den Bewohnern dieses Landes erweisen. Diese Sprache eines Engländers verdient jedenfalls Beachtung. Man glaubt daher auch nicht, dafs Marquis Tseng in London sonderlich günstige Dispositionen für irgend welche Intervention vorfinden dürfte, für die der Augenblick Wenig geeignet ist. Ja, in diplomatischen Kleisen herrscht die Ansicht vor, dass die Position China's sich immer mehr verschlechtert; seine aggressive Haltung lässt es entschädigungspflichtig erscheinen. Ist ja doch größtentheils darauf die Noth« wendigkeil, eine Expedition im größeren Stile zu unternehmen, zurückzuführen. Wenn überdies erwiesen werden kann, dass chinesische reguläre Truppen an der Ver-theidiaung Son.Tay's lheilgenommen haben, fo wäre das Recht Frankreichs, eine Krieasentschädissung zu beanspruchen, zweifellos, und wenn China dieselbe nicht sofort leisten wollte, so könnte es vielleicht für Frank-reich nothwendig werden, bis zur Zahlung derselben sich eines Unterpfandes zu Versichern. E>n besonders geeignetes Pfandobject wäre die im Golfe von Ton-lmg gelegene chinesische Insel Hainan, die einen so großen Handel betreibt, dass im Jahre 1880 in einem einzigen Hafen derselben Waren im Werte von 13 Millionen Francs umgesetzt wurden. Ferner käme diesbezüglich dle in der Nähe der chinesischen Küste gelegene Insel Formosa in Betracht. Dieselbe ist noch größer und bevölkerter als die Insel Hainan, und der Einfluss der Fremden sowohl als dle Ausfuhr sind daselbst sehr beträchtlich. Endlich wären auch noch die Schusan'Inseln zu erwähnen, die England im Jahre 1841 occupiert hat, als es den Schlag gegen Nanking führte. Auch auf diesen Inseln sind der Fischfang und die Warenausfuhr beträchtlich. Diese drei Territorien könnten leicht als Pfandobject in den Besitz genommen werden, ohne dafs es nöthig wäre, gegen China eine förmliche militärifche Expedition zu unternehmen und ohne den Handel der neutralen Staaten zu stören. Man würde sich einfach damit begnügen, die Zolleinkünfte der dem Handel geöffneten Häfen der genannten Infeln zu erheben. Es verdient bemerkt zu werden, dass es zuerst englische Journale waren, welche die Eventualität einer Geldentfchädignng und eines territorialen Unterpfandes für dieselbe lanciert haben. Hier bekunden die competenten Kreise große Geneigtheit, diese Haltung gegenüber China einzunehmen. Letztere Macht hat sich arg verrechnet, indem sie auf den Sturz des Cabinets Ferry durch das Parlament zählte. Gerade das Gegentheil ist eingetreten, und die Kammer drängt die Regierung eher zu einem energischeren Vorgehen, so dass das Cabinet sich genöthigt sieht, auf die Deputierten im Sinne der Mäßigung einzuwirken. In den Nachrichten, die aus Madagaskar kommen, wird der Zustand der Armee, der Regierung und aller Angelegenheiten der Hovas übereinstimmend als ein kläglicher bezeichnet. Die Armee wird durch Fieber und Noth decimiert; die Familien der Hauptstadt sind in Trauer und Verzweiflung; der Premierminister wagt es nicht, sich öffentlich zu zeigen. Nach dem Abbrüche der Unterhandlungen benachrichtigte Admiral Oaliber den Commandanten des „Dryad", Herrn Johnston, dass er die Feindseligkeiten wieder aufzunehmen im Begriffe stehe. Mehrere französische Schiffe haben die Küsten gestrichen und die hovasischett Posten, nicht ohne dabei auf lebhaften Widerstand zu stoßen, bombardiert und eingenommen. Hierauf wurden die Unterhandlungen wieder aufgenommen. Es fragt sich, ob sie zu einem Ziele führen werden. Die Frage der Garantien wird wegen der Doppelzüngigkeit der Hovas und der Dispositionen EuglandS schwer zu lösen sein. Das Sicherste wäre, wenigstens nach dem Urtheile der leitenden französischen Persönlichkeiten in Madagaskar, auf die Hauptstadt loszumarschieren. Admiral Galiber hat jedoch einen solchen Befehl noch nicht erhalten; vielleicht wird derselbe überhaupt nicht erfolgen. Die Kammer hat die Vorlage, betreffend eine Anleihe von 50 Millionen für die Expropriierung der Algerier und die Colonisierung Algeriens abgelehnt. Es war infolge dessen von der Demission des Ministes des Innern die Rede. Da« Gerücht bestätigt sich jedoch nicht. D>e beabsichtigte zwangsweise Expropriierung an Eingebornen wird von vernünftigen Politikern misibilligt. da dadurch ein zahlreiches Proletariat, ein Herd er Unzufriedenheit, der E>felsüch>elei und Gehässigkeit und somit eine schwere und andauernde Gefahr geschaffen werden könnte. Die Unterhandlungen, betreffend den öst err eichisch.franzöfischen Handelsvertrag, werden forta/s tzt. Die Dinge fchreilen inmitten von Schwierigkeiten langsam vorwärts, «mmerhin setzt man, da von keiner Seite ein Bruch gewünscht wird. die Albe.t fort. «,»'«- Hain? Wir brauchten nicht lange zu suchen. Hier rechts ein neues Haus, links an der Straße Lorbeer» fülle, Steine Werden gesprengt, noch ein Hau« soll gebaut werden, und zwar noch eines an der Straße» In dem Vorgärtchen rechts stand ein älterer Mann in bequemer Tracht ohne Rock, das Antlitz durch, furcht, ein Seemann, der das Meer aufgegeben, nicht ohne an feinem Leibe sichtlich Schaden gelitten zn haben. Er stak mit beiden Armen in Lorbeerblättern, die eben in einen Sack gefüllt wurden. Ich ließ mich hinreißen und ihn fragen, ob er meinen Capitän kenne. — Gewiss, mein Capitän habe bereits, als er vorübergefahren sei, mit ihm gefprochen; aber er verkaufe lein Stückchen seines Lorbeerhaines mehr! Der Capitän sah mir die Kauflust an! Freundliches Zu» reden stimmte den Mann nicht um, auf dessen Besitz eben die Lorbeerernte gehalten wurde. Eine Raumecke im Erdgeschosse war bis an die Decke mit abgepflückten Lorbeerblättern gefüllt, die in Säcke gepfercht wurden, um über Vodenbach nach Berlin gebracht zu werden. Wie eine Kuh werden hier die Lorbeerbäume behandelt, grollte ich vor mich hin; die Zierde des Landes, die frischen Buschen, welche die Fremdeu zur Einkehr laden sollen, vernichtet man! — Sechzigtausend Gut-den nimmt der Bezirk Volosca-Abbazia jährlich ein für Lorbeerblätter, wurde mir entgegnet. Doch was war mir Oekonomie; fchafft Oekonomie eine Hütte? Abermals verfehlt! Mein Begleiter tröstete mich. Er wisse eine alte Frau zu finden, die einen Flecken Erde besitze, welcher mir sicherlich gefallen werde. Am Meere? — Am Meere! Er leime jetzt beiläufig meinen Geschmack, der Boden müsse mir gefallen. Auf, dahin! Wir schritten rüstig vorwärts. Der Mann konnte mir kaum folgen. Wir langten an einer kleinen, düsteren Hütte an. Die Frau war abwesend; sie weilte bei einer Sterbenden. Der Begleiter sendete nach ihr. Wir respective« nicht einmal den Tod, vom Grundfieber befallen! Zum Bauplätze, rief ich, besichtigen wir ihn! Wir giengen über die Straße, wanden uns zwischen Häusern, karm'n in Gärten, der Fußpfad trug ein Naturpfl ister von kleinen, aber recht glatten Steinen, endlich standen wir in dem Dunkel eines sich abwärts senkenden Lor. beerhaines, den trockene, mit Epheu umsponnene nie« dere Mauern wirr durchzogen. Metallisch glänzende, stachlige Mistelsträuche, jedes Blatt ist bewehrt, wäh-rend große rolhe, klrschenartige Beeren aus dem dunklen Grün wie Augen hervorleuchten, lehnten sich an den Fuß des Lorbeers; kleine winzige Farren sprangen wie Federbüsche aus den erdigen R'tzen zerstreuter Steine; Schlingpflanzen aller Art wucherten ringsum und ein kleiner freier Naum, rings vom Lorbeerdickicht umgeben, war von jungem, sprießendem, handhohem Loibeer überstreut. Hier ein Tisch, eine Bank, einige Stühle, kein Sonnenstrahl dringt durch das von den Stammsäulen getragene Lorbeerdach: welch Schatten-Platz im Sommer! Wir traten aus dem Dickicht, ein großer, freier, vollkommen geebneter, mit guter, rother Erde gefüllter Gartenraum, von einer niederen Mauer umgeben, einer Brustwehr am Meere. Der Blick frei fast über den ganzen Golf, Fmme, die schneebedeckten Verae. die Inseln, das brandende Meer. Rechts unten ein kleinwinziger Hafcn, links unten ebenfalls eine kleine Bucht: Vadeplatz, Bootplah. Der hochgelegene Garten springt etmas vor in das Meer. Userklippen längs der Mauer, wafserüberwettert; oben, aus den Felsen noch, erheben sich einzelne Lurbeelbäume und Weinranken schlauen ihre mageren Arme über die Steine herüber. Zurück« gewendet: der Lorbeerhain im Halbrund fast. Hier will ich meine Hütte bauen! Nicht ein Baum darf fort, alles muss bleiben, wie es ist. Die alte Frau kam. Sie war bereit zu verkaufen. Ein gutes, altes, runzeliaes Gesicht; etwas taub; sie sprach den landläufigen Dialekt, ein kunstreiches Gewebe von Slavisch und Italienisch, beides recht verworren und kein Selbstlaut am richtigen Platze. Wie groß der Grund sei? - Sie lasse nicht mit sich handeln. — Wie groß der Grund sei? — S'e wisse es nicht; aber sie sei nichts darauf schuldig. Er loste so und so viel. — Wie groß der Grund sei? — Das könne man aus dem Grundbuche ersehen! Zum Grundbuche! Auch ein Baumeister wurde abgesendet, um den Bauplatz zu besichtigen. Des anderen Tages gieng ich wieder hinaus zu meinem Bau« platze. Er wird abgegangen. Ein kleines Haus aus Stein und Ziegel-Rohbau steht vor meinen Blicken. Rechts und links zu Seiten der Treppe Magnolien, die Mauern sind mit Rosen, Gaisblatt und Jasmin umwunden; in der Ecke des Gartens am Meere steht rechts eine Pinie, links schießen drei Cypressen in die Luft; Rosen allüberall; in Gruppen Zwergpalmen und Iucca; Rosengänge; Camelien leuchten aus den Blättern und Mylte und Rosmarin bilden die Hecken der liesbestreuten Wege. Sonnenschein am Meere, Laibacher Zeitung Nr. 2 11 3. Jänner 1884. Tagesneuigkeiten. Tumult in der Kirche in Favoriten in Wien. 31. Dezember. Die Kirche zum heil. Johann Evangelist auf dem Keftlerplatze in Favoriten war gestern abends der Schauplatz höchst beklagenswerter Scenen, die nicht bloß unter der Bevölkerung des genannten Bezirkes, sondern in ganz Wien große Aufregung hervorgerufen haben. Mit Genehmigung des hocbw. Herrn spürst.Erz-bischofs Von W>>n hielt nämlich 1'. Andreas Hamerle von der R^demptoristen-Congregalion am 26, d. M. zum erstenmale eine Predigt in der genannlen Kirche. In dieser Predigt halte sich ?. Hamerle in scharfen Worten gegen jene Kategorie Von Arbeitern gewendet, die den mühsam verdienten Wuchenlohn in Wirtshäusern verprassen und ihre Familien oarden lassen. Gestern nun sprach ?. Hamerle in derselben Kirche über den „Ruhm der Armut", als Plötzlich aus einer Gruppe von etwa zwanzig jungen Arbeitern, die vom Eingänge der Kirche sich bis zu der freistehenden Kanzel durchgedrängt hatten, Pfiffe und lärmende Zwischenrufe erschollen. Die jungen Leute stürmten M't geballter Faust gegen die Kanzel und schrien: «Nieder m>t den Iesuiten>Missionären!" Die Scenen, die nun folgten, waren aerad^zu entsetzlich. Aus der Gruppe der jungen Leute kamen Kieselsteine in der Größe von Gänse-Eiern, die in den Taschen mitgebracht worden waren, gegen die Kanzel geflogen, und gleich» zeitig begann eine panikartige Flucht, ein wahnwitziges Drängen und Stoßen zu den Ausgängen, das durch den Schreckensruf: „Es brennt in der Kirche!" noch gesteigert wurde. Das Jammern und Stöhnen der Eingekeilten, die Hilfe-Rufe der Weiber und Kinder, die sämmtlich glaubten, es gebe kein Entrinnen aus dieser Gefahr, waren fürchterlich anzuhören. Von der grenzenlosen Angst und der schrecklichen Panik, die unter den vielen Hunderten Personen herrschte, gibt wohl der Umstand Zeugnis, dass eine große Anzahl Kleidungsstücke, die den Lenten im Gedränge Herali-gerissen worden waren, in und vor der Kirche gefunden wurden. Tücher, Shawls, Schuhe. Kinder- und Frauenhüte, Gebetbücher lagen in wirrem Haufen da und wurden auf das Polizei-Comniissariat gebracht, wo sie heute von den Besitzern reclamlert wurden. Nur der energischen und raschen Intervention der Pollzel lft es zu danken, dass namenloses Unglück verhütet wurde und dass die Schreckensscenen noch ziem« I'ch glimpflich verliefen. Ein Schmiedgeselle, von dem es hieß, dass ihm mehrere Rippen gebrochen wurden, Wurde in das Wiedner Spital gebracht. Dort stellte sich jedoch heraus, dass seine Verletzungen glücklicherweise nicht so arg sind. Es sind aber trotzdem einige schwere Unfälle zu beklagen. Die 60jährige Handarbeiterin Maria Bracky erlitt einen Bruch des Schlüssel-bemes, ebenso der 9jährige Schnlknabe Johann Koukal. Außerdem trugen Contusionen und Quetschwunden da< von der Eisendreher Josef Nowotny, das 12jährige Schulmädchen Anna Proschek, die Handarbeiterin Fran« cisca Lagaisch, die 44jährige Sattlersgattin Maria Kalser, das 7jährige Schulmädchen Antonia Linhart, die 38jährige Witwe Appollonia Lapasct>k. Das Schul-mädchen Pruschek wurde durch einen Steinwurf an der Stirn verletzt. Außerdem wurden noch andere Per. sonen, die sich aber nicht polizeilich meldeten, mehr oder weniger verletzt. Im ganzen wurden bisher vier Verhaftungen vorgenommen. Unter den Inhaftierten befinden sich der 22jährige Taglöhner Eduard Ocholsky, Favoriten, Hörndlgasse wohnhaft; der 27jährige Schneidergehilfe Wenzel Groulia. Prater. Halmgasse Nr 1 wohnhaft; der 30jährige Tischlergehilfe Adalbert Stich und der 30jährige Schlossergehilfe Michael Hollowat. Die drei Erstgenannten, unter denen Groulig besonders com-promittiert erscheint, werden wegen Verbrechens der Religionsstörung dem Landesgerichte eingeliefert werden; bezüglich Hollowats ist die Schuld noch nicht erwiesen. Das Innere der Kirche, welche noch jetzt von zahlreichen Personen umstanden wird, weist außer einigen übereinandergeworfenen Bänken, die bei der panikartigen Flucht niedergerissen wurden, keinerlei Ze,störung auf. Rechts vom Haupteingange der Kirche und links von demselben befinden sich zwei kleine Thüren, die gewöhnlich geschlossen sind. Bei der Thür links war eine Weihnachtskrippe aufgestellt worden, die bis gestern abends sich noch daselbst befand. Als nun die Feuerwehr zur Kirche kam, versuchte sie erst, durch diese Thür Eingang zu finden, und bearbeitete dieselbe mit Aextrn, bis sie eines Besseren belehrt wurde. Auf diesen Vorfall ist das Gerücht zurückzuführen, dass die Kirche von außen gestürmt worden sei. Die ganze Nacht hindurch patrouillierte Sicherheitewache in den Straßen, die Ruhe wurde aber nicht weiter gestört. Um 10 Uhr vormittags erschien eine landesgerichtliche Commission zur Aufnahme des Thatbestandes. Die polizeilichen Untersuchungen werden ununterbrochen fortgesetzt. Herr Pfarrer Fürst begab sich heule vormittags in das fürsterzbischöfliche Konsistorium und erstattete Sr. Excellenz dem hockw. Fürst-Erzbischof Dr. Gang!» bauer Bericht über die Vorgänge des gestrigen Abendes. Wie bereits gemeldet, fand sich heute vormittags um 10 Uhr eine gerichtliche Commission zur Thatbestandsaufnahme an Ort und Stelle ein. Die Commission, bestehend aus dem Untersuchungsrichter Dr. Zeißberg, dem Staatsanwalt-Substituten Rauch und einem Schriftführer, verblieb, unterstützt von dem Bezirks-leiter Obercommissär Mitteis, volle drei Stunden auf dem Thatorte. In der Kirche selbst wurden sieben Stück Kieselsteine und mehrere Stöcke gefunden. Das Commissariat Favoriten war die ganze Nacht hindurch in der angestrengtesten Weise thätig. Zwei der Ver« hafteten, nämlich der Taglöhner Eduard Ocholsky und der Schneidelgehilfe Wenzel Groulig, welch letzterer besonders graviert erscheint, wurden von der aufgeregten Menge selbst im Innern der Kirche festgenommen und so lange in der Sacristei eingeschlossen, bis sie der Polizei übergebe» werden konnten. Die beiden Genannten und der T'schlergehilfe Albert Stich wurden bereits heute Mittag wegen Verbrechens der Religionsstörung dem Landesgerichle eingeliefert. Die polizeiliche Untersuchung dauert noch immer fort. Bezüglich des Predigers Herrn ?. Hamerle wird uns noch mitgetheilt, dass derselbe, ein bekannt vorzüglicher Kanzelredner, der in der Regel aus dem Stegreif sprach, schon viermal in der Kirche Favoriten gepredigt hat und dass seine klare und populäre Sprechweise unter den Zuhörern großen Anklang fand. Daher der ungewöhnlich starke Andrang zu den Missionspredigten. Im Bezirke Favoriten dauert die Aufregung der Be» völkerung ungeschwächt fort, und Hunderte von Menschen umstehen tagsüber die Kirche. (Wr. Abdp.) (Dass ?. Hamerle am Sylvesterabende die Iah-resschlusspredigt unter großem Zudrange der Andäch« ligen und unbeirrt abgehalten, haben wir bereits gestern telegraphisch gemeldet. — Anm. d. Red.) — (Allgemeine VersorgungSanstalt.) Samstag überreichte eine Deputation, bestehend aus dem geheimen Nathe Freiherrn v. Mens hen gen. Landes-präsidenten a, D. Grafen Am ad ei, Oberst' Auditor a. D,. Ritter v Kalmar und Philipp Otto Werd-müller v. Elgg, dem Herrn Ministerpräsidenten einen von vielen Interessenten der allgemeinen Versorgungsanstalt unterfertigten Gegenprotest aus AnlasK des vom Grazer Interessentenvereine gegen die Reform» antrage der Enquüte eingereichten Protestes. Nach eingehender Erörterung entgegnete Graf Taaffe wohlwollend zur Beruhigung der Deputation, dass ihre Wünsche und Bestrebungen auf statutarischem und legalem Voden gegründet sind, Dieser Gegenprotest gelangt bei Auszahlung der Dividenden und Leibrenten am 2. Jänner 1884 zur Kenntnis und Beurtheilung aller Interessenten der allgemeinen Versorgungsanstalt. — (Von der Südbahn,) Ein interessanter Schach« zug ist der Südbahn gelungen. Seit Monaten bereits hatte man in München speculiert und calculiert, russi» sches Getreide ab Odessa nach Süddeutschland zu dirigieren. Besonders war es die baierische Handelsbank, welche um die Realisierung dieser Idee sich annahm. Nun hat das Project in letzterer Zeit, wie einem Wiener Blatte mitgetheilt wird, concrete Formen angenommen, und es wurden mit Odessaer Kaufleuten und Rhedern Vertrage abgeschlossen, nach welchen das bezügliche Getreide, hauptsächlich Mais, per mare via Venedig versandt werden sollte. Im letzten Augenblicke jedoch legte die österreichische Südbahn sich ins Mittel, und es gelang ihr durch Feststellung entsprechender Tarife, die betreffenden Güter nach Trieft und auf ihre Linien zu dirigieren. Trieft gewinnt dabei freilich nur die Fachi« nage. die Südbahn aber die Verfrachtung von mindestens dreihundert Waggons oder 60 000 Zollcentner Getreide. — (Die Buchführung der Trödler.) An den Wiener Magistrat gelangte der Entwurf einer Verordnung der l. k. Ministerien des Handels und des Innern, betreffend die Art und Weise, in welcher die Inhaber von Trüdlergewerben ihre Bücher zu führen haben und welcher polizeilichen Controle sie hinsichtlich des Umfanges und der Art ihreS Geschäftsbetriebes unterzogen werden sollen, zur gutachtlichen Aeußerung. Bisher lag die Buchführung bei den Trödlern, wenn überhaupt eine solche vorhanden war, sehr im Argen. Selbstverständlich wurde dadurch die Aufgabe der Polizei behufs Erforschung von gestohlenem Gute und Eruierung der Diebe wesentlich erschwert. — sFälscherbande.) Die Polizei entdeckte in Ostgalizien eine wohlorganisierte Fä lscher ban de. Zwei Juden, welche seit längerer Zeit falsche russische Papierrubcl anzubringen trachteten, wurden dem Landesgerichte eingeliefert. Ihre beiden Lemberger Helfershelfer, Namens Glanz und ssatz, die öfters in Sachen des Consortiums weite Reisen unternahmen, befinden sich gleichfalls in Haft. kühlender Schatten im Lorbeerhain. Was ich immer geträumt, hier hatte ich es gefunden! Der Baumeister kam. alles in Ordnung; nur die Zufuhr von Strin sri unmöglich, sowohl vom Lande aus als vom Meere heraus. Wenn man aber den Stein 'M Haine und unter dem Garlenboden gewinnen ourfte Nein; der Reiz wäre dahin, wenn der yam ftele und die Gartenerde zerstampft und ver- ^ ' ?°"" s" fortgeschafft und darunter der Stein gesprengt werden sollte! Da gesellte sich noch ein Mütterchen zu unL. Braun das Gesicht, weiß das Haar. Zeitlebens sei es über den Grund gegangen, um zu seinem Fleckchen Ich verließ das Terrain und verlasse Nbbazia-Volosca, ohne das Häuschen meines Wunsches zu bauen, wo ich Sommersr,sche und Winterwärme zu ftnden hoffte. Ich bringe nich's mit als einen Slranß der heiligen Mistel, grün mit rothen Beeren, zum Wechnachtsfeste! Und mein Capilän? Er kam und wir lachten. Volosca. im Dezember. (W. Abdpst.) Die Ausstellung in Stadt Steyr 1884. Im Sommer dieses Jahres Werden in drei Slädten ."gleich abermals die Wunder der Elektricität zu 'Mn sein; nicht nur Ph'ladelphia und Turin, son- "N auch die Stadt Steyr in Oberösterreich ver- anstalten fast zu gleicher Zeit elektrische Ausstellungen. Die Ausstellung in Steyr, deren Eröffnung, wie wir schon mitgetheilt haben, am 1. August 1884 statt-findet, wird aus drei Abtheilungen bestehen: eine Industrie- und Forst-Ausstellung des Steyrer Industriekreises und des Landes Oberösterreich, eine historische und eine elektrische Ausstellung, welch letztere hauptsächlich von der Steyrer W äffe nf ab rik ausgeführt wird. Man könnte Steyr verwegen nennen, indem es sich an ein solches Unternehmen heranwagt, allein die Stadt ist infolge ihrer glücklichen Lage imstande, eine elektrifche Ausstellung zu veranstalten, welche das Interesse der Fachmänner und Laien vollauf anrege» dürfte. Die Wasserkraft der Steyr ist es nämlich, wie wir schon einmal betont haben, welche dieser Ausstellung eine ganz specielle Bedeutung geben wird, indem Wasserkraft da fast ausschließlich zur Umsetzung in Elektricität benützt werden wird. Die Stryr ,st von jeher für die nach ihr benannte Stadt von großer Bedeutung gewesen; man kann sagen, dass sie die Ernäherin derselben sei. Sie hat in der Stadt und deren Umgebung die berühmte Eisenindustrie möglich gemacht, welche so alt ist wie die Stadt selbst. Die Wasserkraft der Steyr wird auf diefer Ausstellung dazu benützt werden, zu demonstrieren, wie mit Hilfe derselben Elektricität für die Industrie und für den Haushalt auf billige Weise verwertet werden kann. V>ele dynamo-elrltrische Ma« schinen werden, durch Wasserkraft getrieben, zur Spei« sung von Bogen» und Glühlampen dienen, deren Anzahl die iu der Wiener Ausstellung vorhanden gewesenen übertreffe» soll. Nicht nur dir Ausstellungsräume, daS schöne Palmenhaus des Herrn Werndl und die großen Etablissements der Waffenfabrik, sondern auch ein großer Theil der Stadt wird elektrisch beleuchtet werden; Steyr wird also die erste Stadt sein, welche — wenn auch nur auf klnze Zeit — fast ganz im Glänze des elektrischen Lichtes erstrahlen wird. Auf die Höhen, welche die Stadt umgeben, werden Reflectoren ihre mächtigen Strahlen werfen, so dass die von der Natur mit allen Reizen ausgestattete Landschaft ein Bild bieten wird, wie es wohl noch felten gesehen wurde. Wissenschaft, Industrie und Natur werden hier vereint wirken, und das Resultat kann nicht anders alk großartig ausfallen. Die historische Ausstellung dürfte in hohem Grade interessant werden, da im Archive der Stadt allein historische Gegenstände aufbewahrt werden, welche bis in das zwölfte Jahrhundert zurückgehen, und zwar meist Waffen. Schmuckgegenstände, Kleidungen. Ge-räthe sowie Urkunden, zum Beispiel die große Privilegiums Urkunde Albrechts I. aus dem Jahre 1287. Auch die Stifte Kremsmünster, St. Florian, Gleink, Garsten, Schlierbach und Lambach, ferner das Mufcum und die Landes-Vibliothek in Linz, viele Pfarrämter fowie Gemeinden des Bezirkes Steyr, wie auch Innungen, Sensengewerle und Private werden eingeladen werden, sich an der historischen Ausstellung zu betheiligen. In der Industrie-Ausstellung wird vornehmlich die Eisen-Industrie von Steyr und Umgebung vertreten sein; die Forstausstellung wird einen größeren Umfang haben, da die größeren Forstver-waltungen Oberösterreichs sich an derselben belheiligen werden. __________ Laibacher Zeitung Nr. 2 12 3. Jänner 1884. Locales. — (Diöcesannach richten) Uebersetzt wurden die hochwüroisten Herren: Johann Novak, Pfarrcoope» rator in Möschnach, als Pfarradministrator nach Vigaun; Peter Beckii!, Pfarreoofterator in Gottschee. nls Pfarr« administrator nnch Altlag; Johann Smrekar, Pfarr» cooperator in Billichgraz, alö solcher nach Gottschee; Julius Ank, Pfarrcooperator in Wippach, als solcher nach Loitsch; Johann Ferjnnc>c wurde auf seinem Posten als Cuoperator in Novtc belassen. F^ner übersiedelten die hochwürdigen Herren: Franz Nrhor. Cnratliencficiat in Winklcrn, zu den Schulschwestern nach Nrpnje; I0 hann Pekär, pens. Curat. vom Schlosse Hopfenbach nach Großgaber bei St. Veit und Anton I,.lsic. pens Pfarrer, von Fara bei Kostel nach Präwald. Die erste Tonsur erhielten am (l. V. M. die Theologen des eisten Jahrganges: Andreas Cesenj aus St. Martin unter Grohkahlenberg, Georg Fajfar aus DrnzgoZc, Franz Guzrlj aus Trata, Johann Hladnik aus Novte. Johann Hromec aus Stein, Johann Hudouernik aus Sittich. Alois Kramer aus Mitterdorf bei Gottschee, Johann Lesar aus Nibnica, Johann Mikß aus Hoteder-schiz , Johann Oblak aus Mavci«, Josef Pirc aus Laibach, August Schiffrer aus Laibach, Franz VrhooHck aus Lcskovec, Johann Volk aus Brezovec. Franz Zakraj-Zek aus Blöke, Ignaz Zupanec aus Krainburg und der Theolog des zweiten Jahrganges Karl Zavodnik aus Seisenberg. — (Der katholische G esellenver ein) begierig am Abende des Neujahrstages seine Christbaum fei er in den Vereinslocolitäten des Fürstenhofes. Sämmtliche Localitäten waren von Vereins' Mitgliedern und zahlreichen Gästen überfüllt. Iusbeson-dere zahlreich war der hochw, Clerus erschienen, darunter auch der hochw Monsignore Potocnik, der hochw, Herr Professor Märn und andere, Auch die Ehrenmitglieder des Vereins, darunter GR. Pakiö, sowie viele Meister waren anwesend. Der schön geschmückte und glänzend beleuchtete Christbaum war mit Geschenken des Herrn Wachsziehers Johann Bernard jun. (früher Witwe Schuveutz) und des Herrn Oroslav Do-lenec geziert. Die feitens der Vereinsmitglieder vorgetragenen Chöre unter der Leitung des Chormeisters hochw. Herrn Katecheten Ker^it wurden exact vorgetragen und fanden allseitigen, wohlverdienten Beifall. Der um das Gedeihen des katholischen Gesellenvereins vielverdiente, rastlos thätige hochw. Vereinspräses, geist« licher Nath Herr Gnjezda, hielt eine herzliche An» spräche an die Versammelten, einen Neujahrswunsch für alle enthaltend, in welchem derselbe unter Acclamation der Versammelung der gegründeten Hoffnung Aus« druck gab, dass im heurigen Jahre mit dem Baue des eigenen Vereinshauses auf dem von der Witwe Frau Schreiner gekauften Gruude in der Feldgasse begonnen und dass derselbe auch glücklich werde zu Ende geführt werde können. Erst vor einigen Tagen, bemerkte der hochw. Herr VereinSpräses mit Freude, habe ihm ein ungenannt bleiben wollender Bürger den Betrag von 59 st, zum Baufonde des neuen Vereinshauses über-geben, und es sei nur zu wünschen, dass dieser Freund des katholischen Gesellenvereins zahlreiche Nachahmer finden würde. Die seitens der Vereinsmitglieder Nisch-ner und Mi lavec vorgetragenen deutschen und slove-nischen Gedichte fanden allseitigen Beifall, ebenso das vom hochw. Herrn Kerzic eingerichtete Lustspiel „Der Process", in welchem die Herren Petric. Pogacnik. Milavec und Verhovc ihre Rollen recht befriedigend zur Darstelluug brachten. Den Beschluss des Abends bildete eine reich ausgestattete Tombola. -x- — (Gemcindewahlen) Bei der am 17. De< zember v. I. stattgefundenen Nenwahl des Gemeinde. Vorstandes der Ortsgemeinden St. Peter und Weißkirchen, Bezirk Nudolfswert, Wurden gewählt, und zwar in der Ortsgemeinde St, Peter zum Gemeindevorsteher Franz Bojanc, Nealitätenbesiher in St, Peter, zu Ge> meinderäthen Anton Udouc. Grundbesitzer in Seuno. Johann Gorenc, Grundbesitzer in Hereindorf, und Iofef Ilias. Grundbesitzer in Salovic; in der Ortsgemeinde Weißkirchen zum Gemeindevorsteher Florian Zorko. Nealitätenbesiher in Gesindedorf, zu Gemeinderäthen Johann Ferlol, Grundbesitzer in Unterkronau, Anton LouZina, Grundbesitzer in Weißkirchen, und Franz Majzel, Grundbesitzer in Weißkirchen. __ (Erstickt.) Man fchreibt uns aus Nadmanns« dorf. dass am IN, v. M, die 18jährige Maria Prezel aus Liftenca. in letzterer Zeit bei Georg Prkouc wohnhaft, in ihrem Schlafzimmer todt aufgefunden wurden ist, Die gepflogenen Erhebungen ergaben als Todesursache: Erstickung infolge Ausstlümens des Kohlenoxydgases. Die Verunglückte hat nämlich vor dem Schlafengehen die Ofenröhre mittelst des Ventiles abgesperrt und führte suhin flbst ihren Tod herbei. — (Landschaftliches Theater.) Die gestrige Beneftzvorstellung des Frl. von Beck: ..Der Glöckner von Notre Dame" hatte einen fehr fchöneu Erfolg Das Haus war recht gut besucht, und es wurde die vielverdiente Beneficiantin bei ihrem Erscheine» mit anhaltendem lebhast.n Applanse empfangen, auch wurden ihr drei prächtige Lorbeerkränze mit schweren Bandschleifell überreicht. Frl. v. Beck war als „Esmecalda" so ausgezeichnet, wie immer, wenn diese die Kunst wahrhaft ernst nehmende Schauspielerin eine ihrem Temperamente, ihrer Begabung zusagende Gestalt darzustellen hat. Frl. v. Becks gestrige Leistung war namentlich hervorragend in den Momenten der Abscheu vor ihrem Verfolger „Frello". D>e Dame erntete für ihre ebenso wahre Auffassung als discret sympathische Wiedergabe des vielgequälten. schutzlosen Zigeunermädchens bei offener Scene und bei den Altschlüssen stürmischen Beifall, — Der gestrige Abend bot uns ferner Gelegenheit. Frl. Wall» bach in einer größern Rolle zu fehen, und wir müssen gestehen, dass wir die Gervaise nicht bald so ergreifend spielen sahen, als es dem Frl, Wallbach gelang, die in allen den Aff,cten, die diese Nolle erheischt, immer den richtigen Ausdruck zu finden wusste; Frl. Wallbach erhielt denn auch Hervorruf und mehlfachen Applaus. — Ganz vorzüglich war Herr Niedt als „Quasimodo", der mit der besten Maske ein vollendet charakteristisches Spiel verband. — Herrn Horak passte der „Frello" wenig, doch wusste er sich immerhin mit ihm abzufinden. — Mit viel Wärme gab Herr Brand-eis den „Phöbus". —03. — (DasBaumgartner-Haus am Schneeberge.) Oelfarbendruck von C Glefe, nach einem Gemälde von Hlaväcek. Das langersehnt? Pendant zum „Carl-Ludwig-Hause" desselben Künstlers ist erschienen. Wir stehen auf der Hälfte des Weges vom Krummbachsattcl zum Baumgartner»Hause, vor uns steigt in dusligen Formen die Naxalpe aus dem Hüllenthule auf, zu unserer Linken sehen wir die Abfälle des Krummbachstein und rechts oben die Schneeberghäuser. Von dem Hochschnecberge ziehen gewitterschwangere Wollen herab, welche ihre Schatten voraussenden. Im ganzen ein reizendes Bild, del welchem die Schwierigkeit der Situation vom Meister Hlaväcek aufs glänzendste gelöst wurde. Jedem Schneebergbesucher, welcher das Glück hatte, schönes Wetter auf dem beliebten Berge zu finden, wird diefes Bild nicht nur eine angenehme Erinnerung, sondern auch eine schöne Zimmerzierde bilden. Der Preis von 8 fl. sammt Baroquerahmen ist ein wahr-hast billiger und auf starken Absah berechnet. Neueste Post. Original-Telegramme der „L ai b. Zeitun g." Wien, 2. Iäuner. Der Haupttreffer der Credit-lose fiel auf Serie 1549 Nr. 62, jener der Communal-lose auf Serie 2908 Nr. 76. Agram, 2. Jänner. Der Vudgetausschuss beschloss, im Landtage die Annahme des Gendarmerie-Versor« gungsgesetzes nach der Regierungsvorlage zu beantragen. Paris, 2. Jänner. In der Affaire Portbreton wurde Marquis Derays zu vierjährigem Gefängnis vermtheilt. Kairo, 2. Jänner. Die Differenzen zwischen dem englischen Rathgeber und den übrigen europäischen Benäthen nehmen zu, und steht die Demission des Cabinets Scherif Pascha bevor. Nom, 1. Jänner. Wie die ..Agenzia Stefani" meldet, ist durch die am 29. und 30. Dezember zwischen Mancini und dem französischen Botschafter Decrais ausgetauschten Noten ein Uebereinkommen Mischen Italien und Fiankreich über die Frage der Gerichts« baiteit in Tunesien abgeschlossen worden. Nom, 2. Jänner. Zwischen dem italienischen Hofe und den übrigen Höfen Europas wurden gestern Mückwunsch.DePeschen ausgetauscht. Die Depeschen des englischen, deutschen und österreichischen Hofes waren m den herzlichsten Ausdrücken abqefasst. Madrid, 1. Jänner. Der ..Noticiero" von Bilbao meldet, dass mehrere Osficiere in Gemäfcheit eines aus Madrid ergangenen Befehles die veiflosstne Nacht in der Caserne zugebracht haden. D'e ministeriellen Organe legen dieser Thatsache keinerlei Bedeutung bei. Dublin. 1. Jänner. In Dromer hielten heute die Orangisten und Nationalisten sehr zahlreich be« suchte Versammlungen ab. Trotz des Aufgebotes staiker Abtheilungen von Militär- und Polizeimannschaften wurde ein thätlicher Zusammenstoß nur mit Mühe verhindert. Ein junger Mann wurde durch einen Va-jonnelstich verwundet. Kandel unt» Wlkswirtschastliches. Verlosungen. 1854er Tiaatslose. Vci der am 2, d. M. in Wien vor- ! genommenen Verlosung des unverzinslichen Staatslotterie- , Anlchcns vom Jahre 1854 wmdcn unä,stcl,ende Scricn ge° Koncil, und zwar: Serie 109 '208 323 348 885 470 600 75? j767 853 W2 1001 1076 1N12 1351 1414 14!'6 1523 1552 ! 1560 1623 1666 20'18 2O!8 2125 ^222 2350 2^93 2526 2536 2812 2844 28 auf Losnummer 10176; dcr zweite Treffer mit 2000 Gulden ! auf Losnummer 48597; je 500 Gulden gewannen die Los» ! Nummern 2210 10436 26045 23356 und 36207. Laibach, 2. Jänner. Auf dem heutigen Markte sind erschienen! 8 Wagen mit Getreide, 7 Wagen mit Heu und Stroh und 14 Wagen mit Holz. Durchschnitts. Preise, 'Uttt,- !Nq^, Mlt.. Mg,.. «->!> ^ sr N,j kl, N,j lt. Weizen pr.Heltolit, 7 96 8 64 Butter pr. Kilo . —85 -!— Korn „ 5 20 6 13 Eier pr. Stück . . — 4------ («erste „ 4 55 5 57 Milch pr. Liter . - 8 — Hafer „ 2 92 :^ 18 Rindfleisch pr. Kilo - 60 — Halbfrucht „ —,— 6 83 Kalbfleisch „ —56 ------ Heiden „ 5 20 6^—^Schweinefleisch „ —52----- Hirse „ 5 20 b>77 Zchöpscnflcisch -86------- Kuturuz „ 5 40 559!vähndel pr. Stuck —50 — Erdäpfel 100 Kilo 2 86-------Tauben „ _ 13 — Lmseu pr HeltulX. 8 50-----Heu 100 Kilo . . 2 16 Erbsen „ 8 50— Stroh „ . . 196 — Fisolen „ 9 50- Holz, hartes, pr. ____ Niuosschmalz ztil^ — 96------- Klafter 7_______ Schweineschmalz „ — 86------ - weiches, „ 4 50____ Speck, frisch ., 60-------Wein, roth.. 100M. - - 24 — — acräuchert.. — 74 — ^ — weißer . ------20 - Rudolfswert, 31. Dezember. Die Durchschnitts . Preise stellten sich auf dem heutigen Marltc wie folgt: fl "lr" fl, > lr. Weizen pr. Hektoliter 6 65 Eier pr. Stück . — 2' Korn „--------- Milch pr. Liter . . - 8 Gerste „ — — Rindfleisch pr. Kilo . - 48 Haser „ 2 93 Kalbfleisch „ — 43 Halbsrucht „ ^_ __ Schweinefleisch „ — 43 Heiden „ — — Schöpsenfleisch „ — — Hirse „ - — hähndel pr. Stück . — 30 Kukuruz „ 5 69 Tauben „ . ^ 20 Erdäpfel pr.Mcter-Ztr. 3 60 Heu pr. 100 Kilo . — — Linsen pr. Hektoliter — — Stroh 100 „ . — __ Erbsen „--------- Holz, hartes, pr. Cubil- Fisolen „ — — Meter .... 2 71 Rindsschmalz pr. Kilo — 88 — weiches, „ - — Schweineschmalz „ -- 96 Nein, roth.. pr.Hcktolit 16 — Speck, frisch, „ 60 — welher. „ 10 — Speck, geräuchert, ., — 80 'Angekommene Fremde. Am 1. Jänner. Hotel Stadt Wien. Pavich v. Pfaucnthal, Hofrath. Zara. - Varon Gcrlach, Laibach. — Kerschbaum, Nosenbaum, Kflte., uud Kump. Ncis,, Wien. Hotel Elefant. Armstrong. Rentier, sammt Nichte, London. — Tornago, k, l. Major, Priboj. — Kottnil, Gutsbcsil)cr. sammt Tochter. Vcrd, — Dr. Zanetti, Trieft. — Kramar. Pfarrer, Bresnica. — RezborZek, Pfarrer, Aeldes. Gasthof Sildbahnhof. Nauschck, Kaufm,. Wien. — Weßner, Priuat, sammt Frau, Brunn. — Eigclt, Adelsberg. Verstorbene. Den 30, Dezember, Antonia Äizjal, Arbeiters'Tochter, 6 Monatc, Wirncrstrc>s;c Nr. 1!1. Diphlheritis. Den 1. Jänner. Leo Vraunscis, Oberconducteurs.Soh», IV, I-, Petersstraßc Nr. 59. Gcdarinlähmung. Den 1. Jänner. Johann Golob. Schnciders«Sohn, 14 Tage. Iakoosplcch Nr. 3, acutcr Magenkatarrh. Im Spitale: Den 29, Dezember. Auna Iurlini, Eisenbahn«Con« ducteurstochter, 6 I.. Combustio. Den 31. Dezember. Ursula Kolalj. Inwohnerin, 80 I, Elitlräftung. — Christian Sarabon, Schuhmachersscsclle, 42 I,, chrun, Lungeiitubciculosc. — Gregor Scsck, Inwohner, 70 I,, Ii^clropoei «ordiuiu. Theater. Heute (aeradcr Taq): Der lustige Krieg. Operette in 3 Acten von F, gell und R. Genec. - Musik von Strauß. Meteorologische Beobachtunge^m Laibach. 7U.Ma, 748.67 —12^6 windstill Nebel 2. 2 „ N. 747,73 - 6.6 NW. schwach heiter 0.00 9 „ Ab. 746.61 -11.8 windstill Nebel Vormittags und abends dichter Nebel, hühenrcif; nach» mittags heiter, Sonnenschein: Abendroth, Das Tanesmittrl der Temperatur — 10,3", um 7,4" unter dem Normale. Verantwortlicher Redacteur: P. v. Rabies. U MiW KMlNMlR Uuser Gcschäftsdicncr H,1oi» ve»l>.riö, mit 1. Dezember 1883 eingetreten, ist mit heutigem Tage seines Dienstes enthoben worden. Laib ach, 2. Jänner 1884. Achtungsvoll Aleinmayr K Bambergs Buchhandlung. Eingesendet. Ueber 1000000 Schachteln j Apotheker R, B'ciudts TchwcizcrpiNen werden jährlich consn« ! miert, und es bedarf wohl lciner besonderen Vcrsiä,crung, dass ! dies uiä^t der FlUl wärc, wenn dieselben nicht thatsächlich das ! leisteten, wufiir sie empfohlrn werden, a!s ein sicheres und an> ! c,cnehmes Mittel bei Leber , Mageu^. Darm- uud Gallcnlridcn. ! Elhältliä, ä, Schachtel 70 Kreuzer in der Apotheke des Herrn W. Mayr in Laibach. (12) 'MM^^M^^^W elegant, solid, billig, in reichster Aus-HU UP >W" >ch wähl bei Tischler I. G. k L. Frautl, ! ^^^_»«».^^»»«— Tapezierer. Wien. II. Hezirk. Gl.«r« Voouuftrujle Rr. ll)3, neben äem sckollerliose. Das illuslritrl« i Mübel.Mum sammt Prciscourant gratis. (4254) 13 Ämlkbsalt zur Laibacher Zeiluna Nr. 2. Donnerstag, denW. Jänner 1884. (66-2) 2oncur««u«s. br. 4?) i U2 to am p»u8eüli1i 22 putovilu^o i 23, lcimeolarLko troällovo, Ilo^i 80 iilivroiuouo putom iill,roäll,v«,tl 2a v^roäiu^ouu m^o8tc> «cllochujii. I^ll^oeiido^l /a. ovo m^'esto imaäu <1oIlU,-ii2t,i 8r»o8obuo3t,i, U8t2nvo^'ouo u § 5 mini8to-ri^aino uarocldo 27. 8rpi^a 1683 (0. 2. I.. lir. 137) iiri öomu 8« opaiu,, üli 8p08obnc,8t. ü», 8awo8t,u,lnn voHoi^u äuwLilo uplilvo niora bitl 8to«suli tu i 2ago^oävö«il!i po 8mi8lu mim-»tori^iuo naroüdn 16, 8i«ön^2, 1850 (lü. 2. I>. bl. 63) u ^oano^ u oHlsviugiiaiu vio6u 2»8tu> z)ano^ ^«Ilr^iui. 08illl to^H val^H äo1lu,2Äti 8vo^'u uopro ilornoLt, illltim ^'«1o8tiu 8i)«8c»diw8t, i p02nu,-vllii^j« nrd3lll)-Iirvll,wll0^ i n^Liullöko^ ill tali-^!Ul8ko^ ^yLlllH u z)i8Ulll i ^avoru. 2.) östiri m^'ostH IuF»r«, III. lll^rsä» » »^'ociövimi Foäiön^'iini dorivi: u ima z)1a6o........300 l'ar. „ ,. 0^060.......75 „ , „ ^utovllu^»......100 « ^ ^ p3,ugä1» 2» kauoolkrM 12 „ v 8vo . 487 kor. ^atj«02to^'i 2» c>v» W^'c>8tH mora^u <1o- iill23,ti 8p080l)N08t 2» ZUM3llO - P»2ito^8ll0 i tuliQlölio-pomoöuo »luZdovkiyo u 8iui8iu Fora uu,vo(loiiu imin^orHkIno Nlllucltio 0(1 16. gioön^H 1850, Holo8uu kru^llost, 8vo^n ue^roiloruaZt, 2lltim i)02Uli,v!in^'« 8rb8^«-drvat8lla3 i n^omaö» Kvl5 lli taI^2,n8koF ^oxill» u pi8mu i l??^"lu. 8p()3odno8t Lli öum8ko-i>a2it,o1Mn 1 toU-niölco-iiomoilio 8luidov8,n^'o mor«, tllllod^or biti »toöonn u HsünoH oä z>ll llrll^iuu,1i 228t,u^>llnili u» elireviu8konl vioöu. Ioäöil»t-niils vo^'uiö^o. ^Htjooilts^'i 2». ^vllnn iii dru^o w^'ozto imlldu prilt»2llti nv^'o vl28toluöuo moldynio« oblniono 52 invornimi 8o^'«(loöb2!iii ill 82 ovjo» rov^ouiini iiwpiäi iätUi, u roku uä öotiri, noä^ol^o äanak, drnjoä ad tro, ta n» po(Iz)i8u,uo ploÜ8^oäniötvo, iiri öomu uu,tjooll- t«1^'i 2U, ll^'08tl0 Z)li8täVU, 3UN8llc)ss N2o^0^ol8tv2 u Loöu. U 2»<1ru 6,io 24. prc,8iuoH 1883. V»lm»tiu8lcoss». (64-1) HunämaHuny. Nr. 7975. Vom k. l. Bezirksgerichte Ill.-Feistriz wird hiemit bekannt gegeben, dajs auf Grund des Gesetzes vom 25. März 1874 L. G. Bl. V Nr. 12 mit den Localcrhebuugen zur Anlegung eines neuen Grundbuches für die Catastralgemeinde Zareöje am 19. Jänner 1884. um 6 Uhr vormittags, begonnen werden wird. Es ergeht nun an alle iene Personen, welche an der Ermittlung der Besitzveihältnisse ein rechtliches Interesse haben, die Einladung, vom obigen Tage an beim l. k. Bezirksgerichte Ill.-Feistriz zu erscheinen und alles zur Auf. llärung, sowie zur Wahrung ihrer Rechte Geeignete vorzubringen. K. k. Bezirksgericht Ill.«Feistriz, am 31sten Dezember 1883. ü n z e l g e b l a l t. 3 Antikatarrhalische Salicil- i 3 PsKÜllpn roizstillond, anfouchtoud S 3 J ttöllllc»i und schloimlösond, gegon E 3 Huston, Heiserkeit, Lungen-, Brust- u. ^ S Halsleidon, bestes Präsorvativmittel go- £ 3 gon DIphtherltiB, ä Schachtel 20 kr. t I Gummi-Bonbons und Malz- ; 3 ßXtrant-Pa^tillpn ^c^ron Huston £ ^ m Schachteln ä 10 kr. (434ö)2ö-ic ^ | Apotheke Piccoli „zum Engel" l 3 Laibach, Wienerstrasae. g 2 ^Ufträgo worden uiugchond per Post f- ^^ gogon Nachriahniu effoctuiort. ^ (5279—3) Nr. 3631. Erinnerung an den Herrn Thomas Pluschl, dessen allfällige Erben und Rechtsnachfolger. Von dem l. l. B^irlsgerichte Na-tschach wird dcm Herrn Thomas Pluschl, )(ssen allfälligen Elbcn und Rechtsnach' folgern hlemit erinnert: Es habe wider dieselben bei diesem Gerichte Herr Dr. Ludwig Ritter v. Gut-maimölhal Velivenulti, Gutsblsitzer in Wcixelslein, die Klage Mo. Cigenlhnms-anerlcnnung bezüglich drr Realität Grund-buchseinlage Nr. 126 der Catastralgemeinde Hotemesch (früher Berg-Nr. 1265 aä Herrschaft Tüffer) eingebracht, worüber zum mündlichen Verfahren die Tagsatzung auf den 15. Jänner 1884, vormittags 9 Uhr, Hiergerichts anberaumt ist. Da der Aufenthaltsort der Geklagten diesem Gerichte unbekannt und dieselben vielleicht aus den l. t. Erblanden abwesend sind, so hat man zu deren Vertretung und auf deren Gefahr und Kosten den Herrn Johann Sluga von Nalschach als Curator kä a^tum bestellt. Die Geklagten werden hievon zu dem Ellde verstäi'diget, damit dieselben allenfalls zur rechten Zeit selbst erscheinen oder sich einen andern Sachwalter bestellen und diesem Gerichte namhaft machen, überhaupt im ordnungsmäßigen Wege einschreiten und die zu ihrer Vertheidigung erforderlichen Schritte einleiten tonnen, widrigens diese Rechtssache mit dem aufgestellten Curator nach den Bestimmungen der Gerichtsordnung verhandelt werden wird, und die Geklagten, welchen es übrigens freisteht, ihre Rechtsbehelfe auch den, benannten Curator an die Hand zu geben, sich die auS einer Verabsäumung entstehenden Folgen selbst beizumessen haben werden. K. l. Bezirksgericht Ralschach, am 30. November 1833.