Laibacher SCHDLZEITm. Monatsschrift des Krainischen Lehrervereines. , Vereinsmitglieder er- halten das Blatt umsonst. Bestellgebüren und alle Leiter: Florian Hintner, Pogaearplatz 1. Zahlungen für das Blatt sind an den Zahlmeister d. Vereines, Übungslehrer XXIX. Jahrgang. Franz Gerkmann in Laibach, einzusenden. Anzeigen werden billigst berechnet. Bestellungen, Ankündigungen und Beilagen sind ausschließlich nur an die Verwaltung : Oberlehrer Adolf Wein-lich, Laibach, Oberrealschulgebäude, zu richten. Erscheint am 15. jedes Monats; falls dieser auf einen Sonn- oder Feiertag fällt, wird das Blatt am nächsten Werktag ausgegeben. Bezugspreis: jährlich 4 K; halbjährlich 2 K, einzelne Stücke 40 h. Aufsätze und Mittheilungen über Schul- und Lehrerangelegenheiten, sowie Bücher und Lehrmittel zur Beurtheilung werden kostenfrei an die Leitung des Blattes erbeten. Handschriften und eingesandte Werke werden nicht zurückgestellt. . . . Die Hebung und Veredlung des Volkes hängt wesentlich von der Hebung und Veredlung des Lehrerstandes ab. Der Beruf des Volksschullehrers fordert einen ganzen Mann, der in sich klar, einig und zufrieden ist; denn die Verfassung seiner Persönlichkeit entscheidet über sein Wirken. Friedrich Dittes. Im Frühroth des neuen Jahrhunderts. Endlich sind wir über die Schwelle. Obgleich der deutsche Kaiser bereits vor Jahresfrist vom Throne herab mit einem »Sic volo, sic iubeo» den Beginn des 20. Jahrhunderts verfügt und der Greis auf dem Stuhle Petri etwas voreilig schon für das vergangene Jahr die Jubelpforte aufgeschlossen hat, war doch nach der Meinung aller, die nicht mit den Augen denken, das Todtenopfer für das entschlafene Jahrhundert erst beim Tone der Sylvesterglocken des Jahres 1900 fällig. Still wie ein Landstreicher hat der ewige Wandersmann Chronos seinen Stab, der schon Jahrtausenden das Geleite gegeben, über die große Schwelle gesetzt. Geräuschlos schloss sich die Pforte hinter seinen Fersen. Zwischen dem heimgegangenen und dem werdenden Jahrhundert! An einer Wasserscheide der geistigen Strömungen, im Frühschein einer neuen Zeit! Ohne rechte Befriedigung, ohne frohsinnige Erwartung schauen wir in das Morgenroth, das dem Dämmer der sinkenden Nacht entschwebt. Wir leiden unser altes Leid und haben wenig Grund zur Freude. Steinicht und hartgetreten ist der Pfad, der vor uns liegt; aber wir dürfen und wollen darob nicht klagen, sondern müssen froh sein, wenn er nur seine Höhenrichtung nicht verliert. Nur nicht rückläufig oder bergab zur flachen, versandeten Flur oder gar in den Sumpf! Ein bunt bewegtes Bild von Ereignissen ist es, was uns das zerronnene Jahrhundert zeigt. Eine unübersehbare Folge, eine unerschöpfliche Fülle des Errungenen und Erreichten auf allen Gebieten des Wissens übernimmt das neue Jahrhundert als sein wohlverbrieftes, ermuthigendes Erbtheil. Reichen Samen hat das 19. Jahrhundert gestreut, und es hat nicht in den Wind gesäet; viel davon ist aufgegangen, und reicher Erntesegen winkt. Aus seinem Schoße gieng eine Culturbewegung hervor, die unausgesetzt anwuchs Ž und immer weitere Kreise in ihren Bann zog, eine Bewegung, die gipfelte in dem Streben nach Hebung der Volksbildung und die vorwärts und aufwärts drängte aus dem Halbdunkel zum Freiliebt — der Kampf um eine gesunde Schule. Mit Recht sagt man, dass die Geschichte einer Nation die Geschichte seiner Schule und umgekehrt die Geschichte seiner Schule ein getreues Abbild der Geistesgeschiehte der Nation sei. Was zeigt nun eine Um- und Ausschau vom Markstein unserer Zeitenhöhe? Ist der Kampf zwischen den Freunden und Feinden der freien Schule ausgekämpft? Ist der letzte Stich an das geistige Gewand der Menschheit gelegt ? Die Antwort auf diese Fragen wird keinem Leser unseres Blattes Kopfzerbrechen verursachen. Noch heute schaukelt die Schule in der unsicheren Wiege des Werdens, noch wird sie von der Parteien Gunst und Hass herumgezerrt, und ungeklärt schwankt ihr Charakterbild in der Geschichte. Unruhig wogen und wirbeln die Wünsche und Strebungen der Menschen und Parteien in Bezug auf die Schule durcheinander. Überall erhebt die Reaction, die blasse Furcht vor der allgemeinen Volksbildung ihr Haupt, im Geschwindschritt gehen weite Kreise wirtschaftlich zuthal, allerorten wird gehetzt und niedergerissen, an allen Enden schlägt der nationale und sociale Hader hohe Purzelbäume. Die Schule ist das Schlachtfeld und der Kampfpreis bei diesem Ringen, und der I/ehrerstand spielt die wenig beneidenswerte Rolle des Opferlammes im politischen Gewimmel und Getümmel. Schlimme Zeiten stehen der Lehrerschaft noch bevor, wenn nicht alle Zeichen trügen. Aber sie werden uns im Kriegsharnisch finden. Wir werden die Augen offen halten und uns die genau ansehen, die da zu uns sagen: «Willst, feiner Knabe, du mit mir gehn?» Wir werden unser Feld bestellen, pflichttreu gegen Staat und Volk, ehrenhaft und mit blankem Standesschilde und unseren Gegnern Achtung abzuzwingen suchen. Und im besonderen, wir deutschen Lehrer von Krain, ein kleiner, aber harter Splitter vom großen Baume des deutschen Volkes, wir wollen unsere Reihen noch enger schließen und das Band, das uns verbindet, noch straffer ziehen als bisher. Eine große Familie von Brüdern, wollen wir wetteifern um den Preis der Vaterlandsliebe und Stammestreue, Tüchtigkeit und Ehrenhaftigkeit. Streng in der Selbstzucht, hingehend im Berufswirken, treu und einträchtig im amtsbrüderlichen Verbände, wollen wir Ehre gewinnen und Erfolg erringen. Einspännerei und Querriegelei, Bequemlichkeit und Schlafmützenthum sei aus unserem Genossenschaftsbunde verbannt! Hinweg mit Neid und Streit und Eifersüchtelei, hinaus mit all den jämmerlichen Kleinigkeiten, die unseren Stand entzweien und unser gutes, wohnliches Haus, den lieben, alten «Krainischen Lehrerverein» entvölkern wollen! Noch immer gibt es ein kleines Häuflein von Standesgenossen, — Volksschullehrer und Mittelschullehrer — die ihren Fuß nicht hereinsetzen wollen in die gemeinsame Hegestatt des Berufsgedankens und nicht theilnehmen wollen an der Arbeit braver Standesgenossen. Nur näher gerückt euren Stuhl, meine Lieben, dicht heran an den Ring der Amtsbrüder, Volksgenossen, Mitarbeiter! Lasst die letzten Bedenken schwinden wie Märzenschnee in der Frühlingssonne! Und nun noch ein Schlusswort von unserer Pflicht der Sache der freien Schule, des Fortschrittes und unseres Volksthums gegenüber! Lassen wir uns den Blick nicht trüben vom Alltag und seinen Sorgen und uns die Liebe und Begeisterung für diese unsere edelsten Güter nicht rauben und ertödten von den Feinden unseres Friedens und Glückes. Wahren wir unser Herz vor allen Gegnern, die unsere Bahn kreuzen — vor den Verächtern unseres Volksthums wie vor den Besudlern der Schule und des Lehrstandes. Besser wohnt sich’s mit wenigen auf grüner Oase, als mit vielen in der Wüste, wo die Öde gähnt. Unsere Sorge sei es, dass der stille Gotteshimmel unserer Berufsfreude sich in heiterer Bläue über uns wölbe; aber wer ihn trüben und seine Hand gegen Bildung und Deutschthum erheben will, dem leuchten wir heim mit den Worten unseres großen deutsch-krainischen Dichters: «In plumpe Fesseln wollt den Geist ihr schlagen, Der gottgesandt, wie Wolk’ und Eegenbogen; Die Wolke wettert, ihr könnt sie nicht jagen Und knebeln nicht könnt ihr den Regenbogen!» Mit diesen Vorsätzen schauen wir erhobenen Hauptes ins Morgenroth des 20. Jahr- hunderts. Heil dem kommenden Jahreswerke! Die Schriftleitung. Lehrer und Volksthum. In dieser Zeit der erbittertsten nationalen Kämpfe ist es wohl selbstverständlich, dass besonders in Österreich oft die Frage aufgeworfen wurde, wie sich die Schule dabei zu verhalten habe. Und während die Lehrer selbst der kleinsten und unbedeutendsten Völker dieses völkerreichen Staates rasch und sicher die richtige Antwort gefunden haben, währte es bei den Deutschen eine geraume Zeit, bis auch sie zur Erkenntnis kamen, dass es eine der heiligsten Pflichten des Lehrers sei, die ihm anvertraute Jugend in nationalem Sinne zu erziehen. Wirft man einen Blick in die verschiedenen Schulblätter, so findet man dies leider nur zu oft bestätigt. Man liest da von Lehrern, denen eine nationale Erziehung als ein viel zu geringes Ziel erscheint, die ihre Schüler, die Kinder deutscher Eltern, nicht zu Deutschen, sondern zu Menschen, zu Weltbürgern erziehen wollen, und dann wieder von solchen, die eine nationale Erziehung für staatsgefährlich, für verboten halten. Ein falsches, verblendetes Streben bei jenen, Unmännlichkeit und Schwäche bei diesen! Es ist gewiss ein edles Ziel für einen Lehrer, aus seinen Schülern wahre Menschen zu machen, aber warum sollte er dann gerade eine der menschlichsten Eigenschaften, die Liebe zum angestammten Volke, in ihnen ersticken ? Und was das Weltbürgerthum anbelangt, so wird man wohl zugeben, dass es nur bis zu einem gewissen Grade vernünftig sei, und dass es ebensowenig zur Gleichgiltigkeit gegen das eigene Volk führen darf, als ein Mann, dem seine Stellung die Sorge für das öffentliche Wohl zur Pflicht macht, darüber das Glück seiner Familie vergessen darf. Dass aber die nationale Erziehung der deutschen Jugend nicht staatsgefährlich sei, wird jeder einsehen und zugestehen, der den hervorragenden Antheil des deutschen Volkes an der Geschichte Österreichs kennt. Wenn das deutsche Volk von seinen Lehrern verlangt, sie mögen in nationalem Sinne erziehen, so heißt das, sie sollen vor allem in ihren Schülern das rege Bewusstsein erwecken, welchem Volke sie angehören. Dann sollen sie in die jungen Herzen eine wahre, echte Liebe zu diesem Volke einpflanzen und ihnen das stolze Gefühl vermitteln, dass sie als Mitglieder dieses Volkes die Pflicht haben, sich seine Vorzüge in möglichst hohem Grade zu eigen zu machen. Es ist vielleicht hier am Platze, vor einer Verirrung zu warnen, in die zwar gerade der deutsche Lehrer am allerwenigsten verfallen wird. Die Grundlage aller Erziehung muss die Wahrheit bilden; der Lehrer darf nicht zu Gunsten seines Volkes geschichtliche Thatsachen verdrehen , er darf die Liebe zu seinem Volke nicht dadurch zu erwecken suchen, dass er seine Schüler zum Hasse der anderen erzieht. Die traurigsten Auswüchse sind die Folgen einer solchen verkehrten Erziehungsweise, und wohl mit Recht führt ein Aufsatz in einem früheren Jahrgange der »Österreichischen Schulzeitung» die rohen Übergriffe des nationalen Fanatismus, wie sie besonders in Böhmen seit dem Jahre 1848 nicht aussterben wollen, zum großen Theile auf die verhetzende Thätigkeit chauvinistischer Lehrer zurück. Der Lehrer hat dem Kinde gegenüber eine Autorität, die einen Zweifel an seinen Worten nicht gestattet; umso verwerflicher ist es, diese Autorität zur Verbreitung falscher Lehren, zu nationaler Verhetzung zu missbrauchen. Wie soll nun der Lehrer sein Ziel, aus den deutschen Knaben, die deutsche Eltern seiner Leitung anvertraut haben, deutsche Jünglinge zu erziehen, erreichen, welche Mittel soll er dabei anwenden? Er darf vor allem beim Unterrichte das Wort «deutsch» nicht scheuen; das scheint zwar selbstverständlich zu sein, aber die Erfahrung lehrt, dass auch diese Mahnung nicht unnöthig ist. Man hat in Gredichten deutschösterreichischer Dichter das Wort «deutsch» durch alle möglichen Adjectiv, awie «schön», ♦ grün» u. dgl. ersetzt, in usurn delphini, um sie so für «deutsche Lesebücher» passend zu machen. Ein solches Vorgehen von Seite der oberen Schulbehörden erschwert das Amt eines deutschen Lehrers, aber es darf ihn nicht zu einem gleichen Verhalten verleiten. Auf der untersten Stufe, wird man auf den ersten Blick meinen, ist wohl in nationaler Beziehung wenig zu machen. Aber bietet nicht der Schreib- und Leseunterricht so mannigfaltige Gelegenheit dazu? Der Lehrer sei vor allem bestrebt, seine Schüler eine richtige, edle Aussprache zu lehren, er bringe sie dahin, dass sie einen Stolz darein setzen, ihre Muttersprache richtig zu sprechen, zu lesen und zu schreiben ; er mache sie auf den Wohlklang und auf den Reichthum unserer Sprache aufmerksam. Dann bei den Lesestücken und Gedichten achte der Lehrer besonders auf eine richtige Betonung und eine sinngemäße Vortragsweise; durch nichts kann die Liebe zur Muttersprache eher erweckt und mehr gehoben werden als durch das Verständnis für ihre Lieblichkeit und Kraft. In jedem Lesebuche auch für die untersten Classen der Volksschule gibt es eine reiche Auswahl von Meisterstücken unserer Literatur, auf die beim Unterricht eine besondere Aufmerksamkeit verwendet werden muss. Die kurzgefassten Fabeln in Prosa und in Versen werden das Gefühl für logische Schärfe in der Sprache erwecken und auch auf die sittlichen Anschauungen der Schüler einen wohlthuenden Einfluss ausüben. Und dann die Märchen, die durch ihr urdeutsches Wesen auf jedes deutsche Gemüth einen so unaussprechlichen Zauber ausüben! Mit Spannung folgt jedes Kind den wunderbaren Erzählungen und nimmt den innigsten Antheil an den Geschicken der Prinzen und Prinzessinnen, der armen Stiefsöhnchen und Stieftöchterchen und all der trauten Märchenfiguren. Und wie stolz wird sich dann die jugendliche Brust heben, wie freudig das Herz erbeben, wenn der Lehrer erzählt, dass dieser prächtige Märchenschatz ein Eigenthum des deutschen Volkes sei, um das es ein jedes andere Volk beneiden könne; wenn er erzählt, dass zwei deutsche Gelehrte, Brüder, diese Märchen mit deutschem Fleiß und liebevoller Sorgfalt in deutschen Gauen gesammelt und oft dem Munde der alten Großmütterchen, die sie erzählten, Wort für Wort abgelauscht und dann alle in einem Buche vereinigt und so der deutschen Kinderwelt für alle Zeiten ein immerwährendes herrliches Weihnachtsgeschenk bereitet haben! Der Märchenzauber verfliegt, und das jugendliche Gemüth fühlt sich mehr zu Sagen und Mythen hingezogen. Die deutsche Heldensage mit ihren mächtigen Heldengestalten und schönen Frauen, mit ihren abenteuerlichen Brautfahrten und blutigen Schlachten, die germanische Mythologie, Volkssagen aller Art, Volksgebräuche und Volksaberglauben bieten dann dem Lehrer willkommenen Stoff zur Befriedigung des jugendlichen Wissensdurstes. Und jetzt kommt die Geschichte selbst. Die Hermannsschlacht, die Geschichte Karls des Großen, die Herrschergeschichte der deutschen Babenberger, Heinrich der Finkler, die Schlacht auf dem Lechfelde, die Hohenstaufen, Rudolf von Habsburg, der dreißigjährige Krieg und die Freiheitskämpfe gegen Napoleon, alle diese Stoffe sind von deutschen Dichtern und Geschichtschreibern in mustergiltiger Weise behandelt worden und sind so recht geeignet, den Schüler für deutsche Größe und deutsche Tugenden zu begeistern. Daneben werden Schilderungen aus der deutschen Culturgeschichte, Darstellungen der Lebensweise der alten Deutschen, der Sitten des Ritterthums, des Innungswesens des Mittelalters u. dgl. den Sinn für deutsches Wesen und deutsche Eigenart stärken. Besonders aber möchte ich dann noch auf die Bedeutung von Erzählungen aus dem Leben großer Männer unseres Volkes aufmerksam machen, die besonders, wenn sie dem gleichen Alter, in dem die Schüler stehen, entnommen sind, von überaus mächtiger Wirkung auf das jugendliche Gemüth sind. In diesem Maße kann der Volksschullehrer seine Schüler zur Liebe und Begeisterung für ihr angestammtes Volk erziehen. Auf einer solchen Grundlage wird dann die Mittelschule rüstig weiterbauen können, die im Geschichts- und Deutschunterricht die beste Gelegenheit zu nationaler Erziehung hat. Nur nebenbei möchte ich erwähnen, dass eine Vermehrung der Stundenanzahl für das Deutsche, wenigstens in den oberen Classen, wohl eine dringende Nothwendigkeit und hoffentlich nur mehr eine Frage der Zeit ist. ______________ Rudolf Weiß. Lehrergestalten in neneren deutschen Romanen und Dramen. Zwanglose Skizzen, dargeboten von Alba Hintner. I. Ludwig Börne meinte einmal, der Verständige ersehe aus der üblen Nachrede, dass man ihn noch zu den Lebendigen zähle. Mir scheint, die Lehrerschaft auf allen Zweigen ihres formenreichen Berufes kann sich heutzutage in ähnlicher Weise trösten. Man spricht von ihr und schreibt von ihr, und das ist immerhin ein Beweis, dass sie noch nicht zum alten Eisen geworfen und gegen das Rosten halbwegs gefeit ist. Nichts Schlimmeres könnte dem Lehrerstande begegnen, als dass er aus der Literatur verschwände. Das Bild eines Standes im Schriftthum, sagt man, ist ein Spiegel seiner geistigen Bedeutung. Es könnte nun ohne Lüge nicht ausgesprochen werden, dass das Conterfei des Lehrers immer objectiv aufgenommene Wirklichkeit wäre und gelegentliche Abrisse von Lehrerpersönlichkeiten in der modernen Dichtung auch allemal von den nothwendigen Studien über diesen Stand und seine Bestrebungen, sowie tieferen Individualbeobachtungen Zeugnis gäben. Der Schulmeister Agesel in Immermanns «Münchhausen», in welchem sein Name die Überzeugung gefestigt hat, dass er vom alten Spartanerkönige Agesilaus abstamme, und der es als seine Lebensaufgabe betrachtet, seine Ahnen bis auf jenen alten Heiden hinauf zu vervollständigen, wobei ihm allerdings noch immer einige Mittelglieder fehlen — dieser Agesel, das bedauernswerte Opfer etymologischer Grübelei, hat in der deutschen Literatur eine gar stattliche Reihe standesgenüssischer Geisteskinder gezeugt. Wie viel Seichtes und Oberflächliches, Abstoßendes und tendenziös Gehässiges musste sich der Stand der Jugendbildner nachsagen lassen! Doch seien wir nicht ungerecht. Es gibt heute, wo die sociale, individualistische und gesund-naturalistische Richtung in der Literatur Trumpf sind, glücklicherweise auch noch eine andere Darstellungsweise, die mit jener dilettantischen und unwahren nichts gemein hat. Wenn auch in unseren Tagen die von altersher übernommene Ansicht von der äußeren Armseligkeit und inneren Unterwertigkeit des Lehrers noch in der zeitgenössischen Literatur hin und wieder spukt, so spricht doch die Macht der Thatsachen selbst ein kräftig corrigierendes Wort darein. So handwerksmäßig im Wirken, so arm im Geiste, so bettelhaft in der wirtschaftlichen Existenz und so knechtselig von Charakter wie der Schulmeister alten Stiles ist der Lehrer unserer Zeit eben nicht mehr, dass der Dichter nicht auch in diesem Stande roman- und buhnenfähige Idealfiguren fände. So sehen wir denn auch, dass für den Dichter socialer Romane und das wirkliche Leben mit kräftiger Hand erfassender Dramen gerade der Lehrerstand, wie er sich in den letzten Jahrzehnten in unablässigen Kämpfen entwickelt hat, eine ergiebige Fundgrube geworden ist, eine Fundgrube, die viel reicher an psychologischen Conflicten und ehernen Nothwendigkeiten ist, als sie unbehelligt und in egoistischem Glücksbegehren dahinlebende Gesellschaftsschichten darbieten. Im Folgenden sollen in zwangloser Folge Skizzen geboten werden, die Zeichnungen von Lehrercharakteren aus den Werken neuerer deutscher Dichter enthalten, wobei ich von vornherein die Absicht habe, mich auf den Stand der Volksschullehrer zu beschränken und meinen Ausführungen nur Lehrerpersönlichkeiten zugrunde zu legen, die in den betreffenden Romanen und Dramen als Hauptpersonen oder doch als Episodenfiguren höherer Gattung auftreten. Es ist ein Gang durch eine Gallerie von Amtsgenossen und -Vorgängern, auf dem ich die Leser dieses Blattes mich zu begleiten bitte. Ich kann in dem Augenblicke, da ich die Feder zur ersten dieser Skizzen ansetze, noch nicht sagen, wie viele ich deren niederschreiben werde. Auf jeden Fall werden wir nur bei einer kleinen Anzahl von Gestalten verweilen, bei solchen vornehmlich, die ein typisches Lehrerschicksal widerzuspiegeln scheinen oder sonst als Menschen von Fleisch und Blut zu sinniger Betrachtung und verstehendem Mitgefühle reizen. Der erste Schriftsteller, den wir aufschlagen, ist unser Rosegger. Wenn es einer Berechtigung bedürfte, dass wir gerade diesen Dichter zum Führer unseres Reigens wählen, die unvergleichliche Naturwahrheit seiner Schöpfungen, der Reichthum des Seelenlebens, die tiefgründige Kenntnis der Kindesnatur, die Klarheit, Ruhe, Sachkunde, Milde und Liebe, mit der der Dichter in die Lebens- und Cultursphäre des Volksschullehrers einzudringen versteht, tiefer als jeder andere deutsch-österreichische Dichter, — unter den neueren kommen ihm höchstens Gottfried Keller, Theodor Storm, Konrad Ferd. Meyer und Wilhelm Raabe an liebevollem Sichversenken in die Welt der Kinder gleich — wären Gründe genug hiefür. Rosegger hat in seinen Schriften eine ganze Reihe von Lehrergestalten gezeichnet, und es finden sich unter diesen auch solche, die nicht als Vorbilder gelten können. Er führt uns hinein in das Haus und die geistige Werkstatt der Lehrer des Volkes, zeigt uns ihr Leben, Streben und Ringen, schildert ihre Erfolge und Misserfolge und spürt den Quellen nach, denen sie entspringen. Seine Lehrergestalten sind Maßstäbe, an denen jeder Lehrer sein Thun und sich selbst messen kann. Die Mehrzahl meiner literarisch gebildeten Leser wird hier das Bild des «Waldschulmeisters» Andreas Erdmann im Geiste aufsteigen sehen. Es ist das Urbild eines edlen und selbstlosen Lehrers und Erziehers; aber so viele verwandte Saiten es in uns mitklingen lässt, ich stelle es beiseite und wähle ein anderes Bild, das mir eine größere Dosis typischen Lehrerschicksales zu bieten und namentlich eine kräftigere zeitgeschichtliche Luft zu athmen scheint In unseren Tagen, wo Zurücksetzungen und Maßregelungen gesinnungstüchtiger Mitglieder des Volksschullehrerstandes zur Signatur der Zeit gehören und gewissenlose Gewalthaber durch ihr Wüthen gegen Recht und Gesetz den Glauben an die Rechtssicherheit in der Lehrerschaft von Grund aus erschüttern, in diesen Tagen, meine ich, mag ein Schmerzenskind des harten Schicksals, geheiligt durch die ergreifendste Tragik 7 des Lehrerberufes, wie es Michel Bieder, der Schulmeister von Rattenstein in « Heid epeters Gabriel* ** ist, uns allen wohl viel näher gehen. Dieses Buch Roseggers, in dem der Dichter durchaus eigene Erlebnisse dichterisch gestaltet und verklärt hat, gibt den Lebensabend und zieht die Sehlussumme eines Lehrerlebens aus der Sturm- und Drangperiode der österreichischen Lehrerschaft. Der Schulmeister von Rattenstein ist trotz der minder wesentlichen Rolle, die er im Romane spielt, doch eine feingemeißelte Charakterfigur. Das herzzerschneidende Weh eines um Brot und Ehre gebrachten Mannes tönt uns aus dem Schmerzensschrei entgegen, mit dem er sich auf dem weltfernen Bauernhof in der Einöd beim Heidepeter und seinem klugen Weibe einführt: «Verlassen, verlassen, wie der Stein auf der Straßen!» Mühselig und gebeugt, mit der rechten Hand einen langen Stock umklammernd, in der Linken ein kleines Bündel, einen entfärbten und zerdrückten Filzhut auf dem schneeweißen Kopfe — so tritt der arme Greis in später Nachtstunde in die ärmliche Bauernstube. Sein Haupt nickt tief abwärts. Seine Hand hascht nach dem blauen Sacktuche, aber noch ehe er dieses mit zitternder Hand zum Antlitze führt, bricht er in ein schweres Schluchzen aus. «Herr Jesus, Schulmeister!» — ruft der Peter und springt dem zusammenbrechenden Greise bei. Ein Ausruf, an Einfachheit kaum zu überbieten, aber von herzbezwingender Gewalt. «Nimmermehr hätt’ ich mir das gedacht,» schluchzt der Alte, «dass mir in meinen alten Tagen noch eine solche Stunde schlagen sollte. Du weißt es, Gott im Himmel, verdient hab’ ich’s nicht!» Und nun kommt die Enthüllung des Schlages, der ihn betroffen, zugleich eine Aufdeckung des reinen Seelenadels, der diesen Mann in seinem schweren Berufe aufrecht gehalten hat. Er ist aus Amt und Stellung entlassen, auf die Straße gesetzt. Und warum? Weil er dem unglücklichen Halterlois, der sich im Irrsinne selbst das Leben genommen, zu Grabe geläutet hat, obschon ihm vom geistlichen Herrn Provisor die Verscheideglocke verweigert worden war. «Da ist die trostlose Mutter des Todten zu mir gekommen, weil ich ja auch der Messner bin, und hat mich gebeten um Gotteswillen, dass ich die Glocke läute für ihren Sohn. Der Lois ist immer ein rechtschaffener Mann gewesen, die alte Frau hat ihr Lebtag gar so viel gehalten auf ein christliches Sterbegeläute, und tief in die Seele hinein hat sie mir erbarmt, wie sie so bitterlich geweint hat, und ich hab’ gedacht bei mir selbst, der Herr Provisor ist bei einem Amtsbruder in Großhöfen, da nehm’ ich’s auf mich, und weil sie um Gotteswillen bittet, so läute ich die Glocken; man kann der armen Frau keinen besseren Trost schenken in ihrem Leid». Der Umstand, dass er sich ins neue Kirchenregiment nicht schicken kann, und die Extralehrstunden, die der alte, treue Diener der Schule zum Wohle der ihm anvertrauten Dorfjugend sich auferlegt hat, haben ihm den Sonnenschein der priesterliehen Gunst entzogen und ihm von Seite des Herrn Provisors den Ehrentitel eines «Beizebubenpropheten» eingetragen. Alles Nägel zu seinem Sarge. Und doch hat ihn der Provisor erst gestern morgens noch, wie er ihm das Messkleid umhüllte, angelächelt, was in ihm den Gedanken wachrief, der geistliche Herr meine es im Grunde doch nicht übel mit ihm. Gutes Muths nahm er seine Holzkraxe und trug sich seine Getreidegebür von den Bauern der Gemeinde zusammen. «Zwei heiße Tagwerk sind’s freilich für unsereinen, aber mein, wer trägt nicht gerne einen Steinhaufen ab, wenn er darunter einen Schatz weiß». Schwerbeladen — denn die Leute meinen’s gut mit ihm — kommt er spät abends ins Dorf zurück. Schon zieht er den Schlüssel zur Schulhausthür aus der Tasche, sich auf die wohlverdiente Rast freuend, * Heidepeters Gabriel. Eine Geschichte in zwei Büchern von P. K. Rosegger, Wien, Pest, Leipzig, A. Hartlebens Verlag, 1882. (Ausgew. Schriften V. Bd.) da findet er das Schloss der Thür mit dem Gemeindesiegel versiegelt. Er läuft in den Pfarrhof, wo das Gemeindeamt ist, und schreit nach dem Provisor. «Nicht daheim» — ruft die Wirtschafterin; «unten auf dem Steinhaufen» solle er seine Siebensachen suchen. «Da ist mir schon das Blut zum Herzen gefahren .... Aber steh’n bleib ich nicht vor der Pfarrhofthür und anklopf' ich auch nicht. Zum Steinhaufen lauf’ ich hinab und da find’ ich Euch meine Sonntags wasch’, meinen schwarzen Rock und meine Geige». Man sieht, sein irdisches Besitzthum wiegt nicht schwer. Zwischen den Saiten der Geige steckt ein schmales Blättchen Papier des Inhaltes: «Es schmerzt uns sehr, im Namen des hochw. Consistoriums und der hiesigen Gemeinde Euch Nachstehendes mittheilen zu müssen. Nachdem Ihr, Michel Bieder, Schullehrer in dasiger Pfarre, in dem Unterrichte der Jugend zu wiederholtenmalen gegen die Verordnungen gehandelt und Euch letzther sogar unterfangen habet, in beispielloser Eigenmächtigkeit eine kirchliche Function noch zu Gunsten eines Selbstmörders zu verrichten, sei Euch kund und zu wissen gethan, dass wir Euch Eueres Amtes enthoben haben. Das Pfarramt zu Rattenstein.» «Ja, das hätt’ der Herr Schulmeister halt wissen sollen, dass man nicht jedem mir nichts dir nichts ins Grab läuten darf» — spricht der einfältige Bauernverstand aus dem Heidepeter. Und in dumpfer Verzweiflung fährt der gebeugte Lehrergreis fort: «Und so lieg’ ich da auf dem Steinhaufen, und nichts fehlt mir mehr zum Bettelmann, als der Sack und der Stecken. Die Sterne sind schon am Himmel gestanden, vom Walde her hat ein Uhu gelacht — hat mich ausgelacht. Da hab’ ich mir nicht zu helfen gewusst und hab’ die Geige gestrichen, dass es ein Graus war. Verstoßen! Ich armer, alter Mann, der vierzig Jahre in der Pfarre Schullehrer war, der eine Gemeinde begraben und eine getauft hat. Ich lieg’ jetzt auf dem Steinhaufen in der kalten Nacht, und meine weißen Haare sind thaunass. — Und die Kirchenuhr tickt; wie ein Vogel die nackten Körner von dem herbstlichen Felde, so pickt sie mir von meinem armen Lebensrest eine Secunde um die andere weg. Nur zu, nur zu, ehrlicher Pendel, ’s ist schon spät, denk’ich; da fällt’s mir ein: wer läutet denn heut’ die Abendglocke? Bin aufgesprungen und hinauf über den Hügel zur Kirche in die Thurmhalle, hab’ die Stricke gefasst und hab’ die Glocken geläutet, all’ auf einmal. Und das war mein Abschied von meiner lieben Kirche und von der Gemeinde. Die Todten in den Gräbern hätt’ ich aufwecken mögen und ihnen das Unrecht klagen; — sie haben fortgeschlafen in der Ruh’, ich aber hab’ meine Bettelschaft eingeläutet. Dann hab’ ich mir im Gesträuche an der Kirchhofmauer meinen Stock geschnitten und bin fort und fort — oh, ich kann noch rechtschaffen laufen. Kaum drei Stunden bin ich gewandert, bis da herauf in die Einöd.» Es wird nicht viel erschütterndere Scenen in der neueren deutschen Roman literatur geben, als diesen elementaren Ausbruch der Verzweiflung des um seinen wohlverdienten Ruheabend betrogenen, beiseite geworfenen treuen Arbeiters der Schule. Ein langer Lebenstag voll saurer Mühe und drückendster Gebundenheit — und jetzt, da dem Freudlosen ein dürftiger Sonnenstrahl, dem Müden, Abgearbeiteten ein Ruhestündlein winkt, wird er aus allen Himmeln geworfen, ins Herz getroffen. Sinnlos vor Jammer wälzt er sich auf dem Steinhaufen, eine Wüste von Unglück im zerrissenen Herzen. Ein spärlicher Strahl der Hoffnung nach bittersüßer Pflichtarbeit, ein blanker, fester Ehrenschild, die Liebe der Guten als ein Tropfen frisches Öl auf die Lebenslampe — brennende Kränkung, schneidender Schmerz, fressender Undank! So ungeheuerlich alles dies einem fühlenden Herzen erscheint: es ist keine wilde Ausgeburt einer wahn- berauschten Einbildungskraft; Tausende von Lehrern unterschreiben auf ihrem Sterbebette diese Glücksquittung. Das ist die Wahrheit in der Dichtung Roseggers. Dass man heutzutage nicht weit zu gehen braucht, um sie illustriert zu sehen, weiß auch jeder, der ab und zu einen Blick in ein Lehrerfachblatt thut. Die Lehrerschaft kennt den Frieden, den sie von gewisser Seite, die ich nicht zu nennen brauche, zu gewärtigen hat: es ist der Friede, in dem der Wolf mit dem Lamme lebte, nachdem er es aufgefressen hatte. Rosegger hat seinen Finger auf ein Krebsgeschwür unserer Zeit gelegt; sein Rattensteiner Schulmeister ist und bleibt ein Culturspiegel. Zur Reform des höheren Mädchenbildungswesens. Im öffentlichen Leben Österreichs bilden gegenwärtig Fragen über die ßeform der Mädchen-lyceen, wie der höheren Mädchenbildung überhaupt, den Gegenstand lebhafter Auseinandersetzungen. Erst vor kurzem wurde in unserem Blatte dargelegt, wie der Anstoß zu den lebhaften Erörterungen über diese eminent wichtigen Bildungsfragen von der Unterrichtsverwaltung selbst ausgegangen ist und welch hohes Interesse die von hoher Stelle angeregte Discussion in Schulmännerkreisen geweckt hat. Wir wollen heute nicht wieder von den Schwankungen und Versuchen von ephemerer Bedeutung auf dem Gebiete des höheren Mädchenschulwesens reden, wie sie sich bei uns und anderswo in den letzten Jahren durcheinander drängten, sondern beschränken uns auf die Anführung der Thatsache, dass nach wiederholten Anläufen nunmehr endlich im Verordnungswege eine Regelung und einheitliche Gestaltung der sogenannten Mädchenlyceen erfolgt ist. Der Erlass des hohen k. k. Ministeriums, betreffend die Neugestaltung dieser Anstalten, ist vom 11. December 1900 (Z. 34 551) datiert. Der Minister führt Statut und Lehrplan für sechsclassige Mädchenlyceen — das erstere gibt sich ausdrücklich als bloß provisorisch — mit einer ausführlichen Begründung ein, die im wesentlichen folgenden Wortlaut hat: An sämmtliche k. k. L a n d es s ch u 1 b eh ö r d en. Wie in allen europäischen Culturstaaten hat im Laufe der letzten Decennien sich auch in Österreich das Bedürfnis mächtig geltend gemacht nach Schulen, welche Mädchen einen über das Ziel der Volks- und Bürgerschule hinausgehenden, auf die Vermittlung einer gründlichen höheren allgemeinen Bildung abzielenden Unterricht gewähren. Landesvertretungen, Vereine und Communen waren und sind bemüht, den localen Verhältnissen entsprechende höhere Mädchenschulen ins Leben zu rufen, und so mehrte sich die Zahl solcher Schulen von Jahr zu Jahr. Nach ihrer äußeren und inneren Organisation betrachtet, zeigen sie eine bunte Mannigfaltigkeit, der, soweit sie in localen Bedürfnissen bedingt ist, ihre Berechtigung nicht abgesprochen werden soll, die aber rücksichtlich der grundlegenden Fragen der Organisation überhaupt die Entwicklung hemmt. Um nur auf einige aus der bestehenden Desorganisation entspringende Mängel hinzuweisen, so hat sie die Schaffung eines besonderen den Zwecken und Zielen dieses Unterrichtes angepassten Lehrapparates, der eine unerlässliche Voraussetzung des erwünschten Erfolges ist, bisher verhindert. Die mangelnde Einheitlichkeit hemmte auch die Heranbildung von Lehrkräften, die für die Eigenart der höheren Mädchenschulen wissenschaftlich und insbesondex-e auch didaktisch entsprechend vorgebildet wären, obwohl die Schaffung dieser Kategorie von Lehrkräften seit längerem als Bedürfnis empfunden und die Forderung einer besonderen Prüfungsvorschrift für das Lehramt an solchen Schulen bex-eits erhoben wurde. Die bezeichnete Mannigfaltigkeit der Lehrpläne hat weiters die Frage der Bei-echtigungen, wie solche mit Rücksicht auf das Frauenstudium an Hochschulen den festgefügten Lehrerinnen-Bildungsanstalten durch die Ministerial-Verordnung vom 23. März 1897, Z. 7155 (M. V. Bl Nr. 19) schon eingeräumt sind, nicht zum Abschlüsse gelangen lassen. Um diesen Übelständen abzuhelfen, habe ich mich veranlasst gefunden, auf Grund der von der Enquete in Angelegenheit des höheren Mädchenbildungs- und Schulwesens im Mai d. J. gefassten Beschlüsse, nach Prüfung der mir frei üben-eichten Vorschläge und nach Anhörung bewährter Schulmänner zunächst den schon bestehenden Typus des sechsclassigen Mädchenlyceums der Neugestaltung und Vereinheitlichung zuzuführen. Diesen Zwecken sollen die im Nachstehenden veröffentlichten allgemeinen Bestimmungen (Statut), der Normallehrplan und die Prüfungsvorschrift für Candidatinnen des Lehramtes an Mädchenlyceen dienen. Was zunächst die allgemeinen Vorschriften anlangt, so werden sie, um der weiteren Entwicklung dieser Schulen keine Schwierigkeiten zu bereiten, ausdrücklich als provisorisch bezeichnet und bleibt ihre definitive Bestimmung einem späteren Zeitpunkte, in dem reichere Erfahrungen vorliegen werden, Vorbehalten. Dieses provisorische Statut wird für die Errichtung neuer Schulen dieser Art bis auf weiteres maßgebend sein; auch darf ich erwarten, dass die schon bestehenden Anstalten, soweit sie nicht Sonderinteressen dienen oder durch finanzielle Verhältnisse gebunden sind, diesem einheitlichen Typus sich anpassen werden. Der Normallehrplan baut auf den in den ersten vier bis fünf Classen der Volksschule in der Unterrichtssprache und im Rechnen erreichten Kenntnissen auf und vertheilt den Unterrichtsstoff auf sechs Jahreseurse. Letzterer Umstand begünstigt die einheitliche und rationelle Gestaltung des Unterrichtsplanes für die einzelnen Lehrfächer in hohem Grade. Dies gilt nicht bloß für die Sprachfächer, die in allen Classen in einer entsprechenden, den Unterrichtserfolg sichernden Stundenzahl gelehrt werden, sondern auch für die realistischen Gegenstände, die, wenn auch in relativ geringerem Stundenausmaße, aber doch als didaktische Einheiten in einem solchen Umfange berücksichtigt werden, dass ein für die realen Bedürfnisse hinreichendes Wissen auf diesen Gebieten vermittelt werden kann. Dieser Vortheile müsste zum großen Theile eine Organisation entbehren, die, sosehr sich dies aus äußeren Gründen empfehlen möchte, die Absolvierung der für andere Zwecke bestimmten und hienach eingerichteten Bürgerschule zur Voraussetzung hat. Auf die letztere Schulkategorie aufzubauen ist hauptsächlich Sache der im § 10 des Reichs-Volksschulgesetzes vorgesehenen Fortbildungsschulen, deren Entwicklung die Unterrichtsverwaltung besondere Aufmerksamkeit zu widmen gedenkt. Der nachstehende Lehrplan berücksichtigt zunächst die Mädchenlyceen mit deutscher Unterrichtssprache, kann aber ohne Schwierigkeiten auch für Schulen mit nichtdeutscher Unterrichtssprache unter Anpassung an bestimmte locale Verhältnisse zur Grundlage genommen werden. Er kann auch solchen Mädchenschulen Richtung und Ziel geben, die nicht auf sechs Jahrgänge berechnet sind und etwa nur die Oberstufe eines sechsclassigen Mädcheulyceums darstellen. Die Lehrziele sind für die einzelnen Fächer nicht zu hoch gesteckt, einerseits um den Gefahren der Überbürdung der Schülerinnen vorzubeugen, anderseits damit den heranwachsenden Mädchen noch genügend Zeit für die Weiterbildung im Hause erübrigt werde. Sowohl die ausgewählten Lehrfächer als ihr genau umgrenzter Umfang dürften einerseits die Erreichung eines bestimmten Grades höherer allgemeiner Bildung verbürgen, anderseits wenigstens für einige Fächer eine solche Vorbildung gewähren, dass nach abgelegter Reifeprüfung auch eine weitere Beschäftigung mit den Wissenschaften an den Hochschulen zum Zwecke einer bestimmten beruflichen Ausbildung ermöglicht wird. Soweit für andere Fächer dies nicht der Fall sein kann, wird für die weitere Ausbildung hierin durch Fachcurse an den Anstalten selbst oder durch die Veranstaltungen für erweiterte Frauenbildung das fehlende Wissen ergänzt werden müssen. Für die methodische Behandlung der einzelnen Uuterrichtsgegenstände wird im allgemeinen auf die die Mädchenschulen betreffende didaktische Literatur, im besonderen aber auf die Instructionen für den Unterricht an Realschulen in Österreich (5. Auflage), die in mannigfacher Hinsicht gute Dienste leisten werden, nachdrücklichst verwiesen. Anlangend die Prüfungsvorschrift für Candidatinnen des Lehramtes an Mädchenlyceen , so bezweckt dieselbe für die Zukunft diesen Schulen einen speciell vorgebildeten Lehrerstand zu sichern, insbesondere Mädchen die Verwendung an diesen höheren Schulen zu ermöglichen. Durch die Heranbildung von Lehrerinnen wird nicht nur erreicht werden, diesen Schulen interne Lehrkräfte zu sichern, sondern es wird durch Verwendung weiblicher Lehrkräfte, in größerer Zahl, als es bisher der Fall war, auch dem Zwecke dieser Schulen, die nicht bloß Kenntnisse vermitteln , sondern auch die Mädchen ihrer Eigenart entsprechend erziehen, insbesondere zu echter Weiblichkeit führen sollen, in weiterem Umfange entsprochen werden. Die Prüfungsvorschrift schließt ebenso wie das Statut in der Praxis erprobte Lehrpersonen, die ihre Ausbildung durch Privatstudien im Auslande (Frankreich und England) erworben haben, vom Lehramte an diesen Schulen nicht aus, indem mannigfache Dispensen zulässig sind. Da ferner die Bestimmungen der Prüfungsvorschrift nicht rückwirkend sind, so wird die schon geäußerte Besorgnis hinfällig, es könnten bereits bestellte Lehrkräfte in ihren Rechten eine Schädigung erleiden. (Wird fortgesetzt.) Ein Lehrbehelf der österreichischen Geschichte für slovenische Volksschulen. Vor wenigen Wochen erschien im Verlage von Jos. Petriß in Laibach ein von vielen Seiten mit Spannung erwartetes Lehrbuch aus der Feder des städtischen Lehrers Jakob Dimnik in Laibach unter dem Titel: »Avstrijska zgodovina za ljudske šole». Ob die Spannung, mit der man dem Buche entgegengesehen hatte, sich auch allerwärts aufs wohlthuendste löste, wissen wir nicht. Aber bezweifelt mag es werden. Dieses Sr. Majestät dem Kaiser zugeeignete und zur Feier der 70. Wiederkehr des allerhöchsten Gehurtsfestes herausgegebene und mit einem netten Phototypiebilde des Kaisers versehene Büchlein ist, wie der Verfasser in der Vorrede betont, zunächst für die Schuljugend als Hilfsbuch bei ihrem Privatfleiß, dann aber auch als Handbuch für den Lehrer bestimmt. Das besondere Absehen des Verfassers ist auf den Volksschullehrer auf dem Lande gerichtet, dem die nöthigen Behelfe nicht immer zur Hand, ja meist überhaupt nicht zugänglich sind. Wir können es uns nicht versagen, dem Buche, das nicht so ganz anspruchslos in die Welt getreten und von den Leibpädagogen der slovenisehen Tagespresse als eine hochbedeutsame, gehaltvolle und überaus nutzbare Arbeit mit kräftigen Posaunenstößen begrüßt worden ist, etwas auf die Finger zu sehen, und wenn es die Anforderungen nicht erfüllen sollte, die man heutzutage an ein geschichtliches Hilfsbuch zu stellen berechtigt ist, auch ein wenig auf die Finger zu klopfen. Gleichwohl können wir dabei nur auf einige Hauptpunkte, wie Anlage, Stoffauswahl u. dgl., des näheren eingehen und müssen es den Lesern dieses Blattes auheimgeben, sich die weitere Würdigung des Buches an der Hand einiger Bemerkungen, die wir anschließen, zu erleichtern. I. Gliederung des Stoffes. Das Buch enthält auf 150 Großoctavseiten 21 -—- ja es ist schwer zu sagen, was: Aufsätze, Abhandlungen, Skizzen, Gliederungsversuche, Tabellen und weiß Gott, was alles. Ich will die Theile Capitel nennen. Sie heißen: I. Die österreichischen Länder in alten Zeiten (9Vs Seiten). II. Die Babenberger (7 Seiten). III. Das Interregnum (13 Zeilen). IV. Kudolf von Habsburg (3 Vs Seiten). V. Österreich unter den Habsburgern (29 Seiten). VI. Österreich unter der Dynastie Habsburg-Lothringen (26 Seiten). Diese sechs Capitel enthalten also auf 77 Seiten eine kurzgefasste Geschichte Österreichs. Nach dem Titel zu schließen, hätte man im Buche sonst nichts mehr zu suchen. Allein die sechs Capitel sind kaum erst die Hälfte des Buches. Es folgen nun andere sechs Capitel mit nachstehenden Überschriften: VII. Österreich als constitutioneller Staat (4V2 Seiten). VIII. Rechte und Pflichten der österreichischen Staatsbürger (11 Seiten). IX. Ritterorden und Auszeichnungen (2 Seiten). X. Wappen, und zwar 1.) das Staatswappen und 2.) die Landeswappen (5Vs Seiten). XI. Der Titel des Kaisers (1 Seite). XII. Der Stammbaum des Kaiserhauses (2 Seiten). Diese sechs Capitel sind, wie man sieht, eine Auswahl verschiedensten Lernstoffes aus allen Gebieten der österreichischen Verfassungs- und Verwaltungskunde. Das Buch enthält also mehr, als der Titel verspricht, der somit nicht genau deckt. Diesen sechs Capiteln schließen sich an: XIII. Entwicklungsgeschichte unseres Staates (5 Seiten), ein Abschnitt, der eigentlich eine kurze Zusammenstellung der österreichischen Erwerbungen darstellt. XIV. Übersicht über die Entwicklung unseres Staates (2 Seiten), worin in tabellarischer Form genau dieselbe Materie wiederkehrt. XV. Österreichische Regenten (2 Seiten). (Eigentlich hätte diese Capitelüberschrift «Habsburgische Regenten» zu lauten, denn österreichische Regenten waren die Babenberger ja doch auch, allein von ihnen ist hier nicht die Rede.) XVI. Die Wahlsprüche österreichischer Herrscher (1 Seite). XVII. Eine Tabelle wichtiger Ereignisse (3 Seiten). Warum diese fünf Capitel nicht mit jenen, welche die österreichische Geschichte im Zusammenhänge behandeln, verbunden sind, beziehungsweise, warum sie nicht unmittelbar hinter den Capiteln I. bis VI. folgen, und warum der Verfasser die sechs Capitel aus der österreichischen Verwaltungsund Verfassungskunde in so ungeschickter Weise eingeschoben und den historischen Stoff zerrissen hat, ist unerfindlich. Nun folgen zwei Capitel: XVIII. Die Geschichte Krains (10 Seiten). XIX. Die Geschichte Laibachs (16 Seiten). Den Schluss bilden: XX. Die in Noten (für Gesang und Harmoniumbegleitung) gesetzte österreichische Volkshymne in der Origiualcomposition Haydns (3 Seiten), und XXL Die Geschichte der österreichischen Volkshymne (4 Seiten) , eine Abhandlung mit einer Biographie Haydns nebst Angaben über die Wandlungen des slovenischen Textes. Man sieht also, dass das Dimnik’sche Werkchen etwas ganz anderes ist, als was sein Titel besagt, denn man findet in demselben auch eine «Geschichte Krains», die mit Hinzurechnung der Geschichte Laibachs einen verhältnismäßig nicht unbeträchtlichen Theil des Buches (26 Seiten), also gut ein Drittel so viel Baum in Anspruch nimmt, als die (77 Seiten umfassende) zusammenhängende Darstellung der Geschichte von Gesammtösterreich. Diese Seitenanzahl erhöht sich noch bedeutend, wenn man alle auf Krain bezughabenden Daten, Sagen und Erzählungen hinzuzählt, die in die «Österreichische Geschichte» aufgenommen erscheinen, wohin sie absolut nicht gehören, so z. B. die sagenhafte Gründung von Emona durch Jason; sie gehört allenfalls noch in den Abschnitt, der von der Geschichte Krains handelt und wo auch thatsächlich «Emona» (S. 130 bis 132) wieder erscheint. Nicht in eine kurzgefasste Darstellung der österreichischen Geschichte gehören wegen ihrer Bedeutungslosigkeit Angaben, die kaum in einer übersichtlichen «Geschichte Krains» Platz finden könnten, wie z. B. die Angabe, dass Albrecht II. dem Nonnenkloster in Münkendorf bei Stein die eigene Gerichtsbarkeit verlieh (S. 29); ebenso ist es — man kann es mit gutem Gewissen sagen — für die Geschicke Österreichs ganz irrelevant, dass im Jahre 1338 Albrecht II. (ebend.) oder später im Jahre 1360 Rudolf der Stifter in Laibach weilten (S. 31). Dasselbe gilt von der Gründung des Städtchens Rudolfswert (S. 35), der Gründung des Laibacher Bisthums, der Verbesserung des krainischen Wappens, der Erhebung mehrerer ganz unbedeutender Ortschaften Krains zu Städten (S. 41), von dem Auftreten der Pest in Krain (S. 41), dem Erdbeben vom Jahre 1511 u. s. w. Die Schlacht hei Sissek kann für einen Krainer wohl bemerkenswert und interessant sein, da sie ja mit fast durchwegs krainischen Streitkräften und unter der Führung eines Grafen v. Auersperg gewonnen wurde, allein in der Geschichte der österreichischen Türkenkriege kann ihr höchstens die Bedeutung eines Treffens, wie deren die damaligen österreichischen Heere zu Hunderten bestanden, beigelegt werden. Man kann ferner ein großer Heimatsfreund sein, allein den Bienenzüchter Anton Janša in einem Athem mit General Daun bei Kolin und Laudon bei Kunersdorf zu nennen, wie das auf S. 53 geschieht, geht denn doch nicht an. Der Segen der Volksschulgründung Maria Theresiens ist wohl unschätzbar, aber die detaillierte Anführung krainischer Städte, in denen Volksschulen gegründet wurden, gehört nicht an diese Stelle (ebend.), dazu ist sie unvollständig. Ebenso ist der Aufsatz: «Joseph II. in Krain» (S. 58) wohl nur durch ein Versehen hieher gerathen, ähnlich wie auch der Aufsatz: «Die Franzosen in Krain» (Slovenska zemlja in francoska vojska S. 64) nicht hieher, sondern zum Aufsatze «Ilirija oživljena» (S. 126), wie auch das Erdbeben in Laibach 1895 (S. 75) zweifellos in das Capitel «Geschichte Laibachs» gehört. Dass diese und andere Angaben in einer kurzgefassten Geschichte Österreichs nicht gut untergebracht werden können, mochte der Verfasser wohl selbst gefühlt haben, weshalb er es für angezeigt fand, den Begebenheiten aus der Geschichte Krains zwei eigene Capitel zu widmen. Nachdem er sich aber dazu entschlossen, so hätte er wohl gethan, solche Begebenheiten diesen zwei Capiteln zuzuweisen; wenn sonst kein anderer Vortheil erwachsen wäre, so hätte er wenigstens ganz überflüssige Wiederholungen vermieden, So aber erfährt man z. B. an zwei Stellen (S. 118 und 128) von der Entdeckung der Pfahlbauten auf dem Laibacher Moore 1875, an zwei Stellen von der Ausdehnung Emonas (S. 5 und 130), beidemale aber mit einer andern Begrenzung, an zwei Stellen von der Zerstörung Emonas durch Attila, an zwei Stellen (S. 5 und 121) von der verdienstvollen Missionsthätigkeit der Heiligen Hermagoras und Fortuuatus, an zwei andern Stellen (S. 31 und 134), dass Rudolf IV. im Jahre 1360 Laibach besuchte; ebenso wird zweimal (S. 35 und 135) die Gründung des Laibacher Bisthums erwähnt, au zwei Stellen die Verbesserung des krainischen Wappens (S. 35 und 136); die Wiedervereinigung Krains und-Kärntens mit Österreich aber lindet sogar an drei Stellen Platz (S. 27, 107 und 135); übrigens ist die Zahl der Wiederholungen so groß, dass es sich nicht der Mühe verlohnt, dieselben festzustellen. (Ports, folgt.) Aus Stadt und Land. Veränderungen im krainischen Lehrstande. Eine erledigte Stelle an der Volksschule in Töplitz-Sagor wurde der Lehrerin Pri. Ida (rherbaz in Laibach und eine an der Volksschule zu St. Veit bei Sittich freigewordene Stelle der absolvierten Lehramtscandidatin Frl. Maria Hecking aus Laibach in provisorischer Eigenschaft verliehen — Der Oberlehrer iti Cirkle, Herr Johann Benedičič, und die Lehrerin in Großdolina, Frau Maria B e n e d i čič-Fr a n k e', wurden im Competenzwege in gleicher Eigenschaft an die zur Eröffnung gelangende zweiclassige Volksschule in Nussdorf bei St. Barthelmä übersetzt. Aus dem k. k. Landesschulrathe. Im Personalstande der krainischen Volksschullehrer wurden in höhere Gehaltsclassen im ganzen 52 Lehrpersonen befördert, und zwar: aus der IL in die I. Gehaltsclasse die Oberlehrer Josef Medic, Josef Benedek, Georg Adlešič, der Lehrer Lčopold Zupin, die Oberlehrer Anton Cirman, Johann Rupnik, Alois Račič, der Lehrer Franz Klinar und die Oberlehrer Josef Levičnik, Matthias Bartel und Andreas Šest; aus der III. in die II. Gehaltsclasse‘'der' Lehrer Paul Borštnik, die Lehrerin Agnes Bregar, die Lehrer Johann Lokar" unä Josef Svetina, die Lehrerin Hedwig Rosina, die Oberlehrerin Ernestine Clarici, der Lehrer Florian Rozman, der Oberlehrer Jakob Cepuder, die Lehrerin Maria Cepuder, der Lehrer Friedrich Kaulzky, die Lehrerin Auguste Klančar, die Lehrer Johann Wittreich, Josef Travnar und Jakob Furlan, der Oberlehrer Josef Windisch und der Lehrer Johann Kruleč; aus der IV. in die III. Gehaltsclasse die Lehrer Johann Posnik, Anton Kadunc, Johann Strehovec, Johann Perko, die Lehrerin Bibiana Blzalj, der Lehrer Paul Gorjup, die Lehrerin Anna Moos, der Lehrer Karl Wider, die Oberlehrer Wendelin Sadar und Stephan Birk, die Lehrerinnen Christine Schüller, Antonia Rott, Arina Petrovčič, Josefa Fortuna, Karoline Trost-Bervar, der Lehrer Peter Pogačnik, die Lehrerin Johanna Zupanec;' der Lehrer Johann Cerar, die Lehrerin Olga Leskovic, der Lehrer Johann ‘Züpan, die Lehrerinnen Ernestine Ohman, Maria Jamšek, Anna Zevnik und Gisela Ekel und der Oberlehrer Martin' Humek. Über die Vertheilung der Schulgartensubventionen pro 1900 im Betrage von’ 1600 Katis'Landesund Staatsmitteln wurde im k. k. Landesschulrathe Beschluss gefasst. — Für die Ertheilung des landwirtschaftlichen Unterrichtes an den öffentlichen Volksschulen im Schuljahre 1899/1900'wurden den betreffenden Lehrern aus dem Normalschulfonde Remunerationen im Gešammtbetrage' von 3000 R angewiesen. — Schließlich wurde in einem Disciplinarstraffalle die Entscheidung getroffen. Aus dem k. k. Stadtschulrathe. Einem auswärtigen, local ausgeschlossenen1 VölkssChülef wurde die Aufnahme in die zweite städtische fünfclassige Knaben-Volksschule gewährt. Es würde beschlossen, das Gesuch der Hospitantin Frl. Karoline Zehrer am ersten städtischen ! slUVeniSöhen1 Kindergarten um Gewährung einer Remuneration maßgebenden Ortes zü befürwortet! Das Gesuch des evangelischen Frauenvereines um Bewilligung der Eröffnung eines Priva'LKiUdefgärtebS iii' den Räumlichkeiten der bestandenen evangelischen Privat-Volksschule wurde detn k. k. LändeäSchtilrathe behufs Erledigung unterbreitet. Für die beiden neucreierten Lehrstellen an de't'städtischen'deütäfchehl achtclassigen Mädchen-Volksschule wurde dem k. k. Landesschulrathe der1 TerftaVofschläg erstattet. Es wurde beschlossen, beim k. k. Landesschulrathe die Aufhebung der bisher gütigen'BeštimmUftgeri' betreffs der Classification der Schuljugend der ersten Classe mit Schluss des čVštfen 'Quartals an allen städtischen Schulen Laibachs zu befürworten. Ferner wurde ZUr Kenntnis' genommen," dass wegen häufiger Krankheitsfälle von Scharlach und Diphtheritis mit 1 5. d. M' 'bis: zum Ablaufe ' der legalen Weihnachtsferien der Unterricht an sämmtlichen hiesigen Volkšschuleft'und Kindergärten sistiert werden musste. Während der Ferien sind sämmtliche Schülräuniliöhk'eiteil' einer gründlichen'1 Reinigung und Desinfection zu unterziehen; auch ist nach Ablauf der FeriSlzUit die'WiederaUfnähUie ' in die Schule den von der Krankheit betroffenen Kindern nur gegen Vorweisung der" amtlichen Erlaubnis zu gestatten. Das Gesuch der Leitung der inneren UrsulinenSohulen um Bewilligung! einer geringen Änderung der Weihnachtsferialzeit wurde dem k. k. Landesschulrathe ".befürwortend« vorgelegt. Dem Ansuchen des hiesigen Frauenturnvereines, dass es Schülerinnen hiesiger Mädchen-.'! schulen gestattet wäre, sich an den Vereinsturnübungen betheiligen zu dürfen:'wird unter Beobachtung;! gewisser Modalitäten stattgegeben. Mehrere Gesuche um Gewährung der vorzeitigen iRntlhssnng ,au»I der Alltagssehule wurden der Erledigung zugeführt. Das Gesuch des Leiters'deš'hiesigenJCiiaben-' Waisenhauses um Gewährung der Dispens für die Leitung der mit dieser Anstalt'vereinigten "Pi-i+ät-"' Knabenvolksschule wurde befürwortet. Beförderungen krainischer Mittelschullehrer. Die Directoreu Herren Schulrath Dr. Rudolf Junowicz, Andreas Senekovič, Franz Hubad wurden in die VI., die Professoren Herren Vineenz Borštu er, Martin Karlin, Franz Levee, August Ne me ček, Josef Obergföll, Clemens Proft, Augustin Wester und Thomas Zupan in die VII. Rangsclasse befördert. Aus dem Laibacher Gemeinderathe. Zum Vertreter der Stadtgemeinde im k. k. Landes-schulrathe wurde für die nächste Functiousperiode der bisherige Vertreter Dr. Ritter v. Blei weis wiedergewählt. Sterbefälle. Am 25. v. M. verschied in Oberlaibach in rüstigstem Alter die Lehrerin Fräulein Johanna Vidic, eine kenntnisreiche und pflichteifrige Berufsgenossin von freiem Sinne und hohem Streben. Möge sie den verdienten Lohn finden in den Gefilden des ewigen Friedens! — An der Schwelle ihres Berufslebens entriss am 24. v. M. der unerbittliche Tod die Lehramts-candidatin Fräulein Marie Biber in Triest unseren Reihen. Die Erde sei ihr leicht! — Am 29. v. M. wurde wieder ein junges Leben dahingerafft: Fräul. Anna Rekar, Lehrerin in Eisnern, wurde im 22. Lebensjahre ihrem Berufe entrissen. Die junge Collegin erfreute sich au ihrem Dienstorte allgemeiner Beliebtheit. Sie ruhe in Frieden! Schulsperre. Wegen Ausbreitung infectiöser Krankheiten, namentlich des Scharlachs und der Diphtheritis, waren die Volksschulen und Kindergärten Laibachs vom 17. December bis 11. Jänner geschlossen. Neuer Bezirksschulinspector. Der Professor an der k. k Lehrer-Bildungsanstalt in Klagenfurt, Herr Johann Benda, wurde zum Bezirksschulinspector für den Stadtschulbezirk Klagenfurt ernannt. Aus Kärntner Lehrerkreisen. Die Unterlehrer Herren Otto Klebermaß in Kolbnitz, Raimund Regensberger in Stockenboi und Anton Weingartner in Berg wurden zu Lehrern auf ihren bisherigen Dienstposten ernannt. Christbaumfeier. Über die diesjährige Weihnachtsfeier im Kindergarten des Deutschen Schulvereines in Laibach schreibt die amtliche «Laibacher Zeitung>: «Drei Gaben, heißt es in einem schönen Dichterworte, hat Gott den Menschen vom Paradiese mit auf die Welt gegeben: die Sterne, die Blumen und die Augen unverdorbener Kinder. Vom dunklen Himmelsbogen herab, aus dem treuen Mutterschoße der Erde empor und aus dem Spiegel des Kindesherzens heraus offenbart sich am schönsten die umfassende Gottesliebe und mahnt uns, Aug, Ohr und Herz für die Stimmen aus einer höheren Welt offen zu halten. Besonders laut tönt diese Mahnung an Kinderfesten, und zwar am meisten an jenen, die im rechten Geiste, das heißt ohne Aufdringlichkeit und Protzenthum begangen werden. Ein solches Fest, schlicht und einfach, aber erquickend für jung und alt, war die Christbaumfeier, die im Kindergartenheime des Deutschen Schulvereines im Mahr’schen Hause am 15. d. M. begangen wurde. Still und ohne äußeren Prunk gestaltete sich dieses Weihnachtsfest, aber es ließ jedem das Herz aufgehen, der Zeuge davon war, und machte das Wort des Psalmisten wahr: ,Aus dem Munde der Kinder hast du dir eine Macht zugerichtet, um verstummen zu machen den Feind.“ Ja, der Feind, d. h. alles Unedle, Kleine und Krankhafte, wurde aus unseren Herzen ausgetrieben, wenn wir die gesundheitsprühenden Kleinen in dichtgedrängten Reihen, Runden und Sternen ihre putzigen Spiele aufführen und mit leuchtenden Augeh vor dem strahlenden, ewigsehönen Lichterbaume stehen sahen. Neben verschiedenen Kindergartenspielen gelangten auch Lieder und Grußgedichtlein, von kleinen Sängern und Recitatoren dargeboten, zur Aufführung. In schlichter, zu Herzen gehender Weise legte eine Dame des Ausschusses der hiesigen Frauenortsgruppe die Bedeutung des Weihnachtsfestes und des Christbaumes fasslich vor. Die Ansprache, die in eine Huldigung an den allerhöchsten Schirmherrn und Förderer aller Erziehungsanstalten ausklang, fand durch den Vortrag der Volkshymne ihre sinngemäße Ergänzung. Hierauf wurde die herkömmliche Betheilung der Kinder mit Winterkleidern, Esswaren und anderen Weihnachtsgeschenken vorgenommen, die erst recht den Sonnenschein des Glückes und Dankes auf den kleinen Gesichtern hervorlockten. Schwer trennte sich die paketbeschwerte, kleine Gesellschaft vom grünen Tannenbaume und der Stätte reiner Freude. Es war ein echtes und rechtes Weihnachtsfest!» Slovenska šolska Matica. Diese pädagogisch-literarische Gesellschaft, die die slovenische Lehrerschaft aller Schulstufen vereinigt, hielt kürzlich ihre Jahreshauptversammlung in Laibach ab. Der Verein zählt dermalen 582 Mitglieder, unter denen neben der Lehrerschaft die Geistlichkeit, ferner Orts und Bezirksschulräthe stark vertreten sind. Die «Slovenska šolska Matica» steht auf keinem politischen Standpunkte und verfolgt ausschließlich pädagogisch-wissenschaftliche Zwecke, besonders die Herausgabe von Schriften praktischen Inhaltes In den Vereinsausschuss wurden für drei Jahre gewählt die Herren: Director Schreiner (Obmann), Director Senekovič, Director F. Hubad, O.-L. Gabršek, Lehrer Dimnik, Professor Dr. Bizjak, O.-L. Strmšek, Bezirksschulinspector Finžgar, Professor Bezek. Als Stellvertreter wurden berufen die Herren: Bezirksschulinspector Žumer, O. L. Mešiček und Professor Apih. Dem Ausschüsse gehört ferner Herr Bezirkssehulinspector Professor Levee als Leiter der Vereinspublicationen an. Unter den auf der Hauptversammlung geäußerten Anregungen ist die Herausgabe eines Buches für Realien, die Umformung der Volks, sehullesebücher und Sprachbücher erwähnenswert. Von der Schule in Obergras. Mit einem alten, sehnlichen Wunsche läutet die Gemeinde Obergras im Gottscheer Hinterlande das neue Jahr ein. Sie wünscht einen deutschen Lehrer für ihre deutschen Schulkinder. Sie läutet und läutet ihren gewiss nicht unbilligen Herzenswunsch in alle Welt hinaus, aber der Landesschulrath hat die Klänge bis heute noch nicht gehört. Sie werden wohl in leere Luft verhaucht sein. Ans unserem Vereine. Die diesjährige Jahres-Hauptversammlung des Krainischen Lehrervereines findet Sonntag, den 2 7. Jänner 1. J., um 10 Uhr vorm, im Lehrzimmer Nr. IV des Realschulgebäudes statt. Auf der Tagesordnung stehen Berathungsgegenstände, die das Erscheinen mindestens aller in Laibach wohnenden Vereinsmitglieder wünschenswert erscheinen lassen. Zuverlässigkeit des Einzelnen ist der beste Kitt jedes Vereines. Merk dir’s, lieber Leser, und richte dich danach! Von der k. k. Werksschule in Idria. In der Zuschrift aus Idria in der letzten Nummer unseres Blattes ist der Ort der Verhandlungen des Einigungsamtes unrichtig angegeben worden. Diese Verhandlungen fanden nicht in Idria, sondern in Laibach statt. Da es sich in der erwähnten Zuschrift um den guten Ruf der Idrianer Werksschule handelte, wollen wir nicht verschweigen, dass gegen eine ähnliche Darstellung der dortigen Schulverhältnisse in der Grazer «Tagespost» der Lehrkörper dieser Schule eine Erklärung veröffentlicht hat, worin gegen die Vorwürfe wegen unzureichender Unterrichtserfolge Verwahrung eingelegt und auf die Berichte des Bezirksschulinspectors Joh. Thuma verwiesen wird, denen zufolge das Unterrichtsergebnis der Lehrordnung entsprechend gefunden und die Thätigkeit der Lehrkräfte in anerkennendem Sinne beurtheilt worden sei. Was insbesondere den Unterricht im Deutschen an der genannten Schule anlangt, sucht der Lehrkörper den Vorwurf, dass dieser Lehrgegenstand als Stiefkind im Winkel stehe, mit dem Hinweise zu entkräften, dass mit dem deutschen Sprachunterrichte an der Schule bereits in der zweiten Classe begonnen werde, während die Lehrpläne für Krain den Beginn dieses Unterrichtes erst für die dritte Classe festsetzen. Nun hat unser Gewährsmann das Wort! Ihr wahres Gesicht. Als Lessing einst durch die endlose Lüneburger Heide fuhr, weckte ihn sein Reisegenosse mit den Worten: «Wachen Sie auf, wir kommen zu Menschen!» Lessing rieb sich den Schlaf aus den Augen und meinte lächelnd: «Ja, ja, ich sehe schon den Galgen!» Die Postkutsche war auf dem Richtplatze angelangt. Wir Lehrer reiben uns auch gründlich die Augen, wenn wir Zeugen von Vorkommnissen, wie des nachstehenden, werden. Ein Katechet in unserem Lande prügelte, wie «Uč. tov.» mittheilt, nach den letzten Reichsrathswahlen die Kinder der Eltern, die dem fortschrittlichen Wahlbewerber ihre Stimmen gegeben hatten, in der Schule in so bestialischer Weise durch, dass sie grün und blau und schwielenbedeckt nach Hause kamen. Die Angelegenheit wird ein gerichtliches Nachspiel haben. Eine kräftige Erinnerung daran, was die Schule von der schwarzen Gesellschaft zu erwarten hat. Wer sieht den Galgen noch nicht? — — Zuschriften. Gottschee, am 9. Jänner 1901. Am 31. December v. J. fand im Volksschulgebäude zu Gottschee die Hauptversammlung des deutschen Lehrervereines «Gottschee» statt. Nach Erstattung des Rechenschaftsberichtes wurde die Neuwahl des Ausschusses, der sich aus nachstehenden Col-legen zusammensetzt, vorgenommen: Josef Windisch, Obmann; Franz Scheschark, Stellvertreter; Alois Erker, Zahlmeister, und Hans Loser, Schriftführer. Unter den freien Anträgen fand der des Collegen Ostermann, es möge nach Thunlichkeit aus dem Vereinssäckel dem Fonde für gemaßregelte Amtsgenossen ein Beitrag zugesprochen werden, allgemeine Beistimmung. Ebenso wurde der Antrag des Collegen Tschinkl, es wäre wünschenswert, für die auf dem Ortsfriedhofe in Morobitz ruhenden Amtsbrüder Kratochwill und Mayer, ein entsprechendes Grabeszeichen zu setzen, einstimmig angenommen. Um dem ersteren Anträge entsprechen zu können, wurde der diesjährige Mitgliedsbeitrag auf 2 K erhöht. Für letzteren Antrag sollen die Mittel durch eine Sammlung unter Collegen und Schulfreunden beigestellt werden. Den Schluss der Versammlung bildete eine unter der bewährten Leitung des Collegen Kautzky gut gelungene Gesangsprobe. H. L. Sagor, im Jänner 1901. (Von der Werksschule in Tö p 1 i t z - S a go r.) Unsere Schul-,frage ist ihrer Lösung kürzlich ein gutes Stück näher gekommen. Sie ist, seit an der Volksschule in Töplitz-Sagor neben der dritten Classe noch eine vierte errichtet wurde, vorderhand gesetzlich geregelt,, wenigstens kein Spiel der Willkür und des Wohl- oder Übelwollens mehr. Gewiss dankenswerte Dinge! Aber trotzdem in letzterer Zeit zahlreiche, mit Kindern reichgeseguete Familien nach Westphalen u. s., w. auswanderten, leidet unsere Schule noch stark an Überfüllung, indem die vier Classen der Gewerkschaftsschule heute schon von 393 Kindern besucht werden. Eine solche Zahl lässt natürlich die dermaligen Unterbringungsverhältnisse der Schule als höchst bescheiden, ja unzulänglich erscheinen. Mau wird daher wohl oder übel einen gehörigen Griff in den Säckel machen und sich zum Baue eines neuen Schulhauses entschließen müssen. Auch die Industrieschule wird gegenwärtig viel fleißiger besucht als früher. So dürfen Wunsch und Streben also noch lange nicht schweigen. Freilich, für uns Lehrer ist es nicht eben gerathen, die berechtigten Wünsche der Schule allzu warm zu verfechten. Die Absichten, die uns untergelegt werden, sind nicht immer die besten, und darum schweige ich lieber. Gottschalk. Rundschau. Stöiermark. Die Ausschüsse des Steiermärkischen Lehrerbundes und des Verbandes der deutschen Lehrer und Lehrerinnen in Steiermark haben beschlossen, neuerlich den steiermärkischen Landtag um' volle Anrechnung der vor Geltung des neuen Gesetzes vollstreckten Dienstjahre als Unterlehrer und um zeitgemäße Änderung der Pensionsbestimmungen für Lehrer und deren Witwen und Waisen zu bitten. Mau sieht also, dass diese gewiss berechtigten Wünsche von der gesammten Lehrerschaft unseres Nachbarlandes getheilt werden. Wien. Dr. Lueger hat wieder einmal eine Brandrede gegen die Lehrerschaft vom Stapel gehen lassen. Ein' in Klosterneuburg erscheinendes clericales Bezirksblatt hatte in den ersten December-tagen den statistischen Nachweis abgedruckt, wieviele Percente der Schulkinder aus der 8. Classe äustreten können, wenn sie zuvor in sieben Classen durchgesiebt worden sind, wenn einige krankheitshalber längere oder kürzere Zeit im Lernen zurückgehalten werden u. s. w., und hatte daran die stereotype Aufforderung geknüpft: «Hinaus mit einer solchen Schule!» Der Statistiker hatte nämlich heraušgefunden, dass nur 25 bis 32°/0 die 8. Classe absolvieren; wie viele Schüler aus der 7. oder 6. Classe austreten, wurde wohlweislich verschwiegen. Diese clericalen Auslassungen waren auch dem «Schulfreunde» Dr. Lueger zu Kopfe gestiegen, und in der Sitzung des Wiener Gemeinderathes vom 11. December schüttete er einen ganzen Kübel voll Galle gegen die Lehrerschaft aus. Brühwarm trug er die Ausströmungen des clericalen Blättchens dem Gemeinderathe vor und donnerte, dass es eine Art hatte. «Mehr als 5O0/0 der Schulkinder lernen nicht ordentlich lesen und schreiben in Wien!» Und daran tragen nicht etwa die Überfüllung der Classen oder der Mangel au Lernmitteln oder Noth und Elend in den unteren Ständen die Schuld, nein: «der Fehler liegt im Hergange». Auch die Lehrer selbst könnten nicht ordentlich stilistisch und orthographisch schreiben. Er selber erhalte Zuschriften von Lehrern, in denen es «von Fehlern wimmelt» u. s. w. Die Geschichte von den «wimmelnden Fehlern» dürfte übrigens zutreflfen. Sie enthält die Charakteristik eines Lehrer-Bezirksrathes, der für einen «christlichen» Frauenverein eine Adresse für Dr. Lueger verfasste, die thatsächlich heillos sein soll. Lueger hat also unvorsichtigerweise das Schulwesen Wiens und ,die Creaturen, die vor ihm auf dem Bauche liegen, im Spieglein gezeigt. Oberösterreicb. Der Gehaltsbezug durch die Post ist laut einer kürzlich erflossenen Verordnung des k. k. Landesschulrathes für Oberösterreich nunmehr auch den Lehrpersonen dieses Kronlandes zugestanden worden. Die näheren Modalitäten werden in der besagten Verordnung bekannt gegeben. Böhmen. Einen kleinen Anlauf hat die letzte Tagung des böhmischen Landtages in der Lehrergehaltsfrage doch endlich gebracht. Wenn der nächste Frühling ins Land gezogen kommt, wird er, wofern nicht noch unvorhergesehene Störungen eintreten, für Böhmens Lehrer voraussichtlich ein neues Lehrergehaltsgesetz auf seinen Schwingen tragen. Das Ergebnis der mehrtägigen Debatte über den Schulcommissionsbericht ist, dass der Landesausschuss den stricten Auftrag des Landtages erhielt, beim Wiederzusammentritte des Landtages ein fertiges Lehrergehaltsgesetz sammt allen Berechnungen und Bedeekungsvorsehlägen vorzulegen und hiebei alle Anträge und Anregungen der Generaldebatte in Rücksicht zu ziehen. Um wenigstens die schreieudsten Härten der dermaligen Gehaltsverhältnisse zu beheben, hat der Landtag in seiner letzten Sitzung vom 22. December 1900 debattelos beschlossen: Vom 1. Jänner 1901 an werden provisorisch aj die Bezüge der Lehrpersonen mit Eeifezeuguis auf 900 K erhöht, b) die Grundgehalte aller lehrbefähigten Lehrpersonen an den allgemeinen Volksschulen bis auf 1200 K, die der Bürgerschullehrer bis auf 1600 K ergänzt. Die Durchführung dieses Provisoriums wurde dem Landesausschusse auf getragen. Der Mehraufwand beläuft sich auf etwa drei Millionen Kronen. So winkt Böhmens Lehrern endlich doch ein schwacher glückkündender Stern; freilich bis sie die höheren Bezüge in der Tasche haben werden, wird sie noch manche Woge des Unwillens umbrausen. Vorarlberg (Maßregelung.) In Dornbirn wurde die Lehrerin Frl. Moosbrugger nach mehrjähriger provisorischer Lehrthätigkeit vom Landessehulrathe nicht mehr angestellt, obgleich sie vorzüglich qualificiert und von der Gemeinde einstimmig in Vorschlag gebracht war. Darauf erklärten die wohlhabenderen Eltern ihrer Schulkinder, dieselben nicht mehr in die öffentliche Schule zu schicken. Das Fräulein hat nun eine Privatclasse errichtet; außerdem gewährte der Gemeindeausschuss von Dornbirn als besondere Anerkennung ihrer Verdienste im Lehramte das Gehalt für ein Vierteljahr über die Zeit der Anstellung. Belgien. In zahlreichen Staatsschulen der vlämischen Provinzen wird jetzt das Vlämische als Unterrichtssprache eingeführt. In den Privatschulen herrscht noch ganz der alte französische Geist. In den von Nonnen geleiteten Mädchenschulen wird das Sprechen der Muttersprache als eine Missethat angesehen, die bei dem betreffenden Kinde dadurch gestraft wird , dass es einen verrosteten Schlüssel um den Hals tragen muss, um anzudeuten, dass die Sprache nur dazu gut ist, zum alten Eisen geworfen zu werden. Auch in den von der Geistlichkeit abhängigen Knabenschulen wird das Niederländische mit aller Macht zu unterdrücken gesucht. Dänemark. Nach dem neuen dänischen Schulgesetze beträgt die Höchstgrenze der Schülerzahl in städtischen Classen 35, in ländlichen 37. Die Vortheile, die der dänischen Jugend in pädagogischer und hygienischer Hinsicht aus dieser wahrhaft menschenfreundlichen Bestimmung erwachsen, werden in allen Schulmännerkreisen des Landes freudig anerkannt. Frankreich Die Bemühungen der französischen Volksschullehrer um Verbesserung ihrer materiellen Lage haben insofern eine kleine Frucht getragen, als die Stellenvertheilung derart geregelt wurde, dass ein schnelleres Aufrücken ermöglicht wurde. Doch stehen die Lehrer noch immer hinter den Post-, Eisenbahn- und subalternen Staats- und Gemeindebeamten zurück. Das Parlament wird sich also sehr bald wieder mit der Lehrergehaltsfrage zu beschäftigen haben. Russland. Auch in Russland ist die Standesflucht der Lehrer ein markantes Zeichen der Zeit. Immer häufiger verlassen Lehrer ihre Posten, um ein anderes Wirkungsfeld zu suchen, das ihre materiellen Bedürfnisse besser befriedigt. So sind in drei südlichen Gouvernements ohne Landschaftsverfassung 61°/0 der Verkäufer in staatlichen Schnapsbuden ehemalige Lehrer. Überall, wo das Monopol eingeführt wird, zeigt sich dieselbe Erscheinung: wo Schnapsbuden entstehen, verlieren die Schulen ihre Lehrer. Ecuador. Auch diese südamerikanische Republik will in der Hebung des Volksschulunterrichtes nicht Zurückbleiben. Bei einer Bevölkerungszahl von etwa \xji Millionen sind die 1400 vorhandenen Volksschulen mit etwa 80.000 Schülern immerhin schon ein Zeugnis, dass man auf dem Wege der Bildung vorwärts strebt. Österreich hat bei einer Bevölkerungsziffer von 45 Millionen 39.000 Schulen. Wer vergleichen will, mag es thun. Japan. Die japanische Regierung beabsichtigt, das deutsche Schulsystem, soweit es den japanischen Verhältnissen anzupassen ist, im Inselreiche einzuführen. IvtTa.nxaig'faltig-es. Zur Halbhundertjahrfeier des «Österr. Schulboten». Vor wenigen Tagen trat der «Österr. Schulbote», die älteste pädagogische Fachzeitschrift Österreichs, ins zweite halbe Jahrhundert seines Bestandes. Unter den Nachwehen des Sturmjahres 1848 erblickte der <Österr. Schulbote» als «Wochenblatt für die vaterländische Volksschule» das Licht der Welt. Blätter haben ihre Geschichte wie die Menschen und Völker, und das Blatt, das kürzlich seinen 51. Jahreslauf angetreten hat, blickt auf gar bewegte Schicksale zurück. Sein Leben stieg und fiel mit den Fluten und Wallungen der österreichischen Schulgeschichte. Was die österreichische Volksschule seit den thatenfrohen Tagen, da die alten patrimonialen Einrichtungen wie ein Kartenhaus von der Bildfläche geblasen und ver- fassungsmäßige Zustände angebahnt wurden, an Wandlungen durchgemacht hat, ist auch am «Österr. Schulboten» nicht spurlos vorübergegangen. Wie wenigen von uns ist es heutzutage bekannt, was das Blatt in den fünf Jahrzehnten seines Bestehens Verdienstliches für das Wohl der Schule und des Lehrstandes gewirkt hat, welche Hemmnisse ihm in den vielgewundenen Weg gesprungen sind und welche Kraftquellen ihm schließlich doch immer wieder die Feder seines Lebens gespannt haben. Als officielles Organ, gesetzt und gesittet nach Wandel und Haltung, gieng der «Schulbote» fast ein Jahrzehnt lang seinen Weg durch den Donaustaat, bis die neue Zeit ungestüm an seine Pforten klopfte und Einlass begehrte. Mit männlichem Freimuthe wirkte er im nächsten Jahrzehent mit an dem Ausbaue des neuen, stattlichen Gebäudes der Volksschule, und er führte im Kampfe der Geister eine scharfe Klinge. Vom Jahre 1873 an erschien der «Schulbote» als unabhängiges Organ im Verlage von Pichlers Witwe & Sohn. Aber die Fahne, die er in den sechziger Jahren entfaltet, das Banner ruhiger, sachlicher Arbeit auf dem Felde der Erziehungswissenschaft und Lehrerfortbildung, blieb bei allem Wechsel in der äußeren Gewandung im ganzen dieselbe in den 27 weiteren langen Jahren, die reich an Wechselfällen des Schicksals waren. Männer wie Robert Niedergesäß, Dr. Josef Kress, Franz Branky, W. P. Wolf drücken der Zeitschrift im Zeitalter des Aufschwunges des österreichischen Schulwesens den Stempel auf. Seit 1881 ruht die Leitung des Blattes ununterbrochen in der bewährten Hand des bekannten Schulmannes und pädagogischen Schriftstellers Franz Frisch. Auch in der Zeit des Schulkampfes (1881 bis 1890) bleiben die alten Traditionen der Zeitschrift noch aufrecht erhalten. Aber der «Schulbote» hörte jetzt auch den Ruf des Tages und erwiderte ihn bald mit einem kräftigen Echo. Er diente unverzagt der Wahrheit, ohne zu erwägen, ob es auch opportun sei, sie auszusprechen. Mit einem Rucke stellte sich der «Schulbote» in pädagogisch-didaktischer wie in politischer Beziehung an die Spitze der österreichischen Schulblätter. Doch nicht allzulange war es dem Blatte gegönnt, seine Aufgabe in so geweitetem Rahmen zu lösen. Das Jahr 1890 brachte eine Einschränkung nach Umfang und Programm. Aus einer Halbmonatsschrift wurde eine Ausgabe in monatlich erscheinenden Heften; auf eine Erörterung schulpolitischer Themen und Standesfragen wurde verzichtet und die pädagogisch-methodische Seite als ein dankbareres Feld der Anregung angesehen. Seitdem ist der «Schulbote» eine Zeitschrift für die Praxis der österreichischen Volks- und Bürgerschule und als solche eine Fundgrube von wertvollstem Material für berufliche Fortbildung. Nur in gedrängter Überschau haben wir hier die Geschichte des «Österr. Schulboten» berühren können; wer Näheres hierüber zu erfahren wünscht, — und wer wünschte nicht einen verweilenden Blick zu thun auf den Dornenweg eines so lieben, wackeren Freundes! —- der lese die eingehende und sorgfältig gearbeitete Schrift «Fünfzig Jahre im Dienste der österreichischen Volksschule» von Ferd. Frank, die der kürzlich erschienenen Festnummer des «Österr. Schulboten» beilag. Auch die Festnummer als solche rechtfertigt den trefflichen Ruf des Blattes in jedem Betrachte. So gern wir es thäten: die Enge des uns zugemessenen Raumes verbietet es uns, ausführlicher über den Inhalt desselben zu reden. Lebhafterem Interesse begegnet eine unter dem Titel «Die pädagogische Fachpresse. Wünsche und Gedanken» zusammengefasste Reihe von Aussprüchen und Aphorismen über die Ziele und Wege der pädagogischen Fachpresse, ihre Vorzüge und Mängel, zu der Schulmänner, Schulbeamte und pädagogische Schriftsteller des In- und Auslandes beigesteuert haben. Den vielen treugemeinten Wünschen, die dort ausgesprochen sind, schließen wir uns aus voller Seele an. Möge der verdienstvolle Leiter des «Schulboten» in diesen Tagen voll und ganz fühlen, dass das Leben nur köstlich ist, wenn es Mühe und Arbeit gewesen, und möge es ihm beschieden sein, noch ungezählte Jahre seine Pflicht frei und freudig zu erfüllen, wie bisher. Der «Österr. Schulbote» aber darf heute mit dem Jubelgreise in Ernst Freimuts sinniger Dichtung sprechen: «Umsonst nicht pflegt’ ich mein Fruchtfeld; Saaten giengen mir auf, und ich sehe viel Ähren schon reifen!» Die Bezüge und Versorgungsgenüsse der österreichischen Lehrerschaft stellt die «Beamtenzeitung» (Wien I., Wipplingerstraße 25) in einer größeren Beilage zur Nummer vom 20. December v. J. nach den bezüglichen Landesgesetzen in guter Übersicht zusammen. Den Schluss bildet eine vergleichende Zusammenstellung der Mindest- und Höchstbezüge eines definitiven Volksschullehrers. Das kleinste Mindesteinkommen im 1. bis 5. Dienstjahre hat Dalmatien mit 400 fl., das größte Niederösterreich mit 750 fl. (Krain 500 fl.), bei einer Dienstzeit von 16 bis 20 Jahren entfällt der niedrigste Ansatz auf Tirol mit 500 fl., der höchste auf Salzburg mit 1030 fl. (Krain 620 fl.), bei mehr als 30 Dienstjahren steht Steiermark mit 1400 fl. obenan, während Tirol bei der mehr als bescheidenen Summe von 580 fl. stehen bleibt (Krain 740 fl.). Das geringste Höchsteinkommen im 1. bis 5. Dienstjahre hat wiederum Dalmatien mit 500 fl., das größte Ober- und Niederösterreich mit 1000 fl. (Krain 980 fl.), bei einer Dienstzeit von 16 bis 20 Jahren weist Dalmatien 725 fl., Steiermark 1250 fl. (Krain 1100 fl.) auf; bei mehr als 30 Dienstjahren steigt Tirol bis zu 870 fl., Steiermark bis zu 1750 fl. (Krain 1220 fl.) hinauf. Wien ist bei dieser Tabelle nicht mit einbezogen. Studiencurs. Eine Vereinigung von österr. Hochschul-Docenten beabsichtigt, in der Zeit zwischen dem 25. Juli und dem 1. September 1901 einen drei^oder vierwöchentlichen Curs für Lehrer und Lehrerinnen abzuhalten und hat hiezu das Städtchen Wolfsberg im Lavantthale (Kärnten) gewählt. Die Gemeindevertretung von Wolfsberg hat mit erfreulicher Zuvorkommenheit die Förderung des Unternehmens zugesagt. Von den zwei Curscyklen, die abgehalten werden sollen, umfasst der eine Physik, Chemie, allg. Botanik und Hygiene (71 Stunden), der andere deutsche Geschichte mit besonderer Rücksicht auf sociale und wix-tschaftliche Fragen, deutsche Literaturgeschichte mit besonderer Berücksichtigung der classischen Epoche, Geographie Österreich-Ungarns, Hygiene (74 Stunden). Die Theilnahme an einem Curse kostet 20 K, ohne Rücksicht auf die Zahl der Gegenstände. Die Vex-anstalter erbitten sich Anmeldungen von Theilnehmern nebst Angabe des gewählten Cyklus an Herrn Universitätsdocenten Di\ Kurt Kaser, Wien VIII., Wickenbux-ggasse 10. Dörpfeld-Denkmal. Über Anregung des Rheinisch westfälischen Vereines für Herbart'sche Pädagogik soll dem bergischen Pädagogen ein Denkmal in den Anlagen von Barmen ex-richtet werden. Eine Stadtschulrathsstelle war kürzlich in Berlin ausgeschrieben. Für dieselbe war der hübsche runde Gehalt von 12.000 Mk. ausgesetzt. migen. Deutsche Amtsgenossen! «Schule und Haus» — die drei Wörtchen sollten eigentlich genügen; sie sollten dem deutschen Lehrer, der offenen Blickes um sich sieht, alles sagen; allein, es weiß nicht jedex-, dass «Schule und Haus» seit achtzehn Jahren unter dem Drucke der bekannten Schul-, Lehrer- und Bildungsfeinde ein geradezu tragisches Dasein führt; dass es bis in das Heiligthum der Familie verfolgt, dass es ausgerottet wurde aus allen Lehrex-bibliotheken, dass ihm der Bestand in jeder Weise erschwert, unsäglich erschwert wurde. Dieses ti'agische Schicksal sollte genügen, um jeden deutschen Lehrer zum Vertheidiger und Förderer dieser Elternzeitung zu machen; jeder sollte sich verpflichtet fühlen, dem Unternehmen Abnehmer zuzuführen, Gönner, welche für arme Familien das Blatt bestellen, Freunde, die es in Lesezix-kel, Volksbibliotheken u. s. w. einführen. Jeder deutsche Lehrer kann einen Abnehmer werben, wenn er will; und wer wird nicht wollen, dass unsere deutsche Familien-Erziehung eine bessere, dass das Vex-hältnis zwischen Schule und Haus ein inniges werde! Man bestelle daher Probenummern, sende Adressen ein, übernehme die Bestellgebüren, kurz man thue alles das, was man thun kann, um den Fortbestand unseres einzigen Ei-ziehungsblattes zu sichern. Möge kein deutscher Lehrer unseren Mahnruf unbeachtet beiseite legen! Mit amtsbi-üderlichem Gruße Ed. Jordan, Präsident des n.-ö. Landes-Lehrervereines, Redacteur der «Österr. Schul-Zeitung» und Herausgeber der Eltem-zeitung «Schule und Haus». Wien, III/,, Streichergasse 10. * * * Preisausschreiben. Die Redaction der Halbmonatsschrift für die Gesundheitspflege in der Familie «Gesund und Glücklich» erlässt eine Preisausschreibung für Arbeiten über das Thema: «Wie entwickeln und erhalten wir in unsei’en Kindern die Freude an Reinlichkeit und Gesundheitspflege?» — Zur Vertheilung gelangen 10 Preise: Ein erster Preis von 100 Mk., zwei zweite Preise von 50 Mk., drei dritte Preise von 20 Mk. und vier vierte Preise von 10 Mk. — Unsere Frauen sollten sich besonders au diesem Wettbewerb betheiligen. Ein Probeheft, welches die näheren Bedingungen enthält, versendet portofrei die Redaction von «Gesund und Glücklich», München, Öttingerstraße 25/IL Bücher-, Lehrmittel- und Zeitungsschau. Deutsche Sprachübungen für Bürgerschulen. Von Franz Frisch. Wien und Prag, F. Tempsky, 1900. Preis: 1 K 80 h. Was von Director Frisch, dem rührigen Schulmanne und verdienstvollen Leiter des «Österr. Schulboten» kommt, hat unbesehen meine Achtung. Ist er doch einer der wenigen österreichischen Pädagogen der Volksschule, die durchaus eigene Wege einschlagen. Wer seine Arbeiten kennt —- und Frisch hat deren eine stattliche Schar in die Welt gesetzt — wird mir recht geben, wenn ich sage, dass dies vielfach mit Glück, jederzeit aber mit außerordentlichem Geschick geschehen ist. Solche Männer braucht unsere österreichische Volksschule als Berather und Wegwarte. Auch das vorliegende Buch zeigt auf jeder Seite des Verfassers Selbständigkeit und meisterhafte Beherrschung des Stoffes. Au methodischer Gliederung und Verarbeitung wie an Berücksichtigung des speciellen Bildungs- und Berufsbedürfnisses der Bürgerschüler keinem der uns bekannten Sprachbücher für die genannte Schulkategorie nachstehend, weicht es mehrfach von der ausgetretenen Bahn der grammatischen Unterweisung ab und wahrt namentlich durch planvolles Fortschreiten mit der Erweiterung des kindlichen Anschauungskreises dem Unterrichte nach Stoff und Form seine anziehende Kraft. Nicht trockene Theorie und dürres Regelwerk, sondern Anschauung und Übung! Dies ist der lebensvolle Grundsatz, dem das Buch mit klarem Willen und zielsicherem Streben folgt. Es thut dies consequenter als jedes andere Sprachbuch und deshalb darf es mit seinen Übungsbeispielen wohl auch etwas größere Anforderungen an die Denkarbeit der Schüler stellen, als es verwandte Lehrbücher thun. Wenn man in einem Buche Lehrgänge eingeschlagen findet, die man sich im Laufe der Jahre mühsam als die eigenen zurechtgelegt hat, so gewährt dies allemal eine ehrliche Freude. Ich habe diese Befriedigung bei Frisch’ Buche in den die Satzlehre betreffenden Partien voll und herzlich empfunden. Unsere Wege sind, von einer kleinen Abschattung in der Auffassung des «zusammengezogenen» Satzes abgesehen, die gleichen, sogar die Satzbildertechuik und Periodenveranschaulichung deckt sich auf ein Haar. Auch im Anhänge, der Beispiele und Aufgaben von Briefen und Geschäftsaufsätzen enthält, macht sich das Buch frei von manchem, was in derartigen Wegweisern und Fundgruben mehr eingewurzelter Gewohnheit zuliebe, als einem klar erkannten und psychologisch nachgewiesenen Bedürfnisse zufolge aufgenommen wird, und kümmert sich wenig um das, was bisher ein Autor dem anderen gläubig nachbetete. So gestaltet sich das vorliegende Sprachbuch zu einer methodischen Arbeit ersten Ranges. Mit einem solchen Buche lässt sich der Jugend Sprache erobern; man kann ihm nur Eingang in recht viele Bürgerschulen wünschen. Htr. Schulausgabe pädagogischer Classiker. Herausgegeben von Dr. Theodor T u p e t z. Heft 4: Pestalozzi, Wie Gertrud ihre Kinder lehrt; Heft 5: Comenius, Orbis pictus; Heft 6: Rousseau, Emil oder über die Erziehung; Heft 7: Salzmann, Ameisenbüchlein. Noch etwas über die Erziehung. Alle Theile herausgegeben von Dr. Theodor Tupetz, Prag, Wien und Leipzig, Tempsky & Freytag, 1896—1900. Preise: 90 h -j- 60 h -J- 80 h -)- 60 h. Von dieser bedeutsamen Sammlung der rührigen Verlagsbuchhandlung liegen uns abermals eine Reihe solid und geschmackvoll ausgestatteter Bändchen vor. Dass auch sie Geisteswerke pädagogischer Classiker enthalten, die nach Inhalt und Form wert sind, dauernd erhalten und von Fachmännern und Lernenden immer wieder gelesen und studiert zu werden, bedarf nach den angeführten Titeln nicht erst der Hervorhebung. Meister verschiedener Zeiten und Völker kommen zu Worte. Die Textbehandlung ist eine meisterhafte und wird an Sorgfalt kaum von einer anderen Classiker-Ausgabe erreicht. Für das Verständnis ist durch feinsinnige biographische Einleitungen, treffende zusammenfassende Überleitungen, gut orientierende Fußbemerkungen u. s. w. bestens gesorgt. Der außerordentlich billige Preis ermöglicht auch dem schmächtigsten Geldbeutel die Anschaflung. Jedenfalls aber sollten die Bändchen der Tupetz’schen Sammlung in keiner Lehrerbücherei fehlen, denn in diese Halle muss jeder Lehrer eintreten und sich in ihr heimisch machen. W. Kindheit und Volksthum. Von K. M u t h e s i u s. (Beiträge zur Lehrerbildung und Lehrerfortbildung, herausgegeben von K. Muthesius, 13. Heft.) Gotha, Verlag von E. F. Thienemanu, 1899. Preis: 80 Pf. Zu dem Besten, was die Schule ihren Zöglingen ins Leben mitgeben kann, gehört die Wertschätzung der in unserem Volke erblich fortlebenden Eigenart, die Einsicht in das Wirken und Weben der Volkskräfte in Sitte und Brauch, in Lied und Spruch, in Glaube und Hantierung. Der Lehrer der Jugend, der die Stätte seines Wirkens im Volke findet, kann eine gedeihliche Wirksamkeit nur entfalten, wenn er dem innersten Leben des Volkes nicht Verständnis- und theilnahmslos gegenübersteht, sondern eine Ausbildung erhalten hat, die ihm den Blick für Eigenwesen und Wert des Volksthums öffnet. Von diesen Gedanken ausgehend, macht der Verfasser eine Anzahl neuerer und bedeutender Werke auf dem Gebiete der volksthümlichen Literatur in Wissenschaft und Kunst zum Gegenstände seines überprüfenden Studiums und zeigt die Wege auf, die von jenen Arbeiten in die Praxis des Unterrichts- und Schullebens, insbesondere der Lehrer-Bildungsanstalt, hinüberführen Es ist eine Lust, mit dem Verfasser Bücher, wie Elard Hugo Meyers «Deutsche Volkskunde», Dr. Hans Meyers «Das deutsche Volksthum», Friedrich Ratzels «Deutschland» , Franz Magnus Böhmes «Deutsches Kinderlied und Kinderspiel», 0. Dähnhardts «Volkstümliches aus dem Königreich Sachsen», Otto Weises «Unsere Muttersprache», Paul Herrmanns «Deutsche Mythologie», Lindners «Aus dem Naturgarten der Kindersprache» , Karl Groos’ «Die Spiele der Menschen», A. Fleiuers «Ein Wort über volkstümliche Kunst», Alfred Liehtwarks «Übungen in der Betrachtung von Kunstwerken», Johann Erlers «Ludwig Richter, der Maler des deutschen Hauses», K. Müllenhoffs «Die Natur im Volksmunde», 0 Dähnhardts «Naturgeschichtliche Volksmärchen aus nah und fern» , die culturgeschichtlichen Sammelwerke von Reling und Bohn-horst, Steiner, Fuß, Warnke, Sohns, Meigen u a. zu durchwandern. Das Beste vom Guten hat der Verfasser ausgewählt, um daran zu zeigen, wie kindliches Geistesleben und Volksthum in nähere Berührung gebracht und der Seminarunterricht fruchtbare Anregungen zu wahrhaft volkstümlich-vaterländischer Gestaltung gewinnen kann. Der Verfasser ist kein tiefgrabender Kritiker, aber ein guter, kundiger und angenehmer Führer durch die genannten Schriften. Das Buch durchweht ein warmes, nationales Empfinden und eine flammende Begeisterung für den Lehrerberuf. Dies muthet auch den an, den manche der vorgebrachten Urtheile zu einem kleinen Widerspruche herausfordern. Doch im ganzen darf man dem Schriftchen vertrauen. Es verdient, viele Freunde zu finden. Htr. Allgemeines Fremdwörterbuch, enthaltend die Verdeutschung und Erklärung der in der deutschen Schrift- und Umgangssprache, sowie in den einzelnen Künsten und Wissenschaften vorkommenden fremden oder nicht allgemein bekannten deutschen Wörter und Ausdrücke mit Bezeichnung der Abstammung, Aussprache und Betonung von Friedrich Wilh. Looff, vierte, vielfach vermehrte Auflage, besorgt von Dr. Fr. Bai lau ff. Langensalza, Beyer & Söhne, 1899. Preis der Lieferung: 50 Pf. Der lange Titel dieses Fremdwörterbuches, von dem nunmehr alle zwölf Lieferungen vorliegen, lässt keinen Zweifel über die Absichten der Verfasser. Aber es hält auch ehrlich, was es verspricht. Die Erweiterung, planmäßige Anlage und bewundernswerte Vollständigkeit des überreich zusammengetragenen Stoffes, die bereits bei Besprechung der 1. Lieferung gerühmt werden konnte, muss auch jeder folgenden Lieferung als wohlverdientes Lob zugesprochen werden. Das Buch erschöpft in gründlicher Weise den ganzen Vorrath unserer Sprache an Fremdlingen, die auf deutschem Boden sich eingenistet und Heimatrecht erworben haben. Dass der ganze Fremdwörterbestand nach Wesen, Herkommen, Aussprache und Bedeutung eine dem gegenwärtigen Stande des Wissens würdige Bearbeitung gefunden hat , braucht kaum ausdrücklich betont zu werden. Wir haben am Buche einige hundert Stichproben mit exotischen Gewächsen fachwissenschaftlicher und gewerblicher Terminologie versucht und nur die fünf Wörter Cuisinidre (= Bratmaschine), Physiuncus (= eine kom. Umgestaltung von Physicus im 17. und 18. Jahrh.), Rafter (= Sparren), Shipping (= Verschiffung) und Slide (= Gleitbahn) vermisst. Im allgemeinen wird nicht nur der schlichte Geschäftsmann, sondern auch der Gelehrte, Techniker und jeder andere, der sich wohl oder übel mit Fremdwörtern abzufinden hat, seine Rechnung in Looffs Fremdwörterbuche finden. Gewiss ist, dass man ein Handwörterbuch mit mehr als 80.000 Fremdwörtern in treffender Verdeutschung um den Spottpreis von 6 Mk. nicht zum zweitenmale erhält. Das Werk ist ein Studierstubengesell, der einem über manchen Ärger freundlich hinweghilft. An der Hand eines solchen Helfers kann der Sinn für Reinheit und Schönheit unserer lieben Muttersprache nur erstarken. —sch. Jugendschriften, heransgegeben vom Lehrerhausverein für Oberösterreich. 5. Bändchen: Bergkrystall von A. Stifter. Für österreichische Büchereien bearbeitet von Fr. Wiesen-berger. Linz, Commissionsverlag E. Mareis, 1900. Preis: 1 K. Diese des Dichters «Bunten Steinen» entnommene Erzählung ist nach Anschauungskraft, Gedankengehalt, erziehlichem Takt und Stilgewandtheit ein Cabinetsstück Stifter’scher Schilderungsgabe. Das Büchlein darf in keiner Schülerbücherei fehlen. — 6. Bändchen: Das kalte Herz. Ein Märchen von Wilhelm Hauff. Bildschmuck von O. E. La u. Ausgabe für österreichische Schülerbüchereien, bearbeitet von Fr. Wi ese n b e r ge r. Linz, Verlag des Lehrerhausvereines, 1900. Pxeis: 1 K. Auch eine treffliche Gabe von anziehendem Inhalte, schön in Gewand und Bildschmuck. Sie sei für die Mittelund Oberstufe bestens empfohlen. — 7. und 8. (Doppel-) Bändchen: Märchen, gesammelt durch die Brüder Grimm. Bildschmuck von Alexander Pock. I. Auswahl. Für österreichische Schülerbüchereien ausgewählt von Fr. Wi e s e n b e r ge r. Linz, Verlag des Lehrerhausvereines, 1900. Preis: 2 K. Dieses Bändchen bietet 21 der bekanntesten und schönsten Märchen der Gebrüder Grimm, darunter: Hansel und Gretel, Rothkäppchen, Die Sternthaler, Frau Holle, Sneewittchen, Der Wolf und die sieben jungen Geißlein, Dornröschen, Hans im Glück u. s. w. Alles anmuthige und dem jungen Herzen wesensverwandte Kost, warm und würzig, sinnig und innig. Die Bilder verderben nichts. Man beglückt seine Kinder, wenn man sie mit dem Büchlein beschenkt. Alba Hintner. Amtliehe Lehrstellen-Aussehreibungen. An der Knabenabtheilung der vierclassigen Volksschule in Oberlaibach wird eine Lehrstelle für eine männliche Lehrkraft mit den normalmäßigen Bezügen zur definitiven Besetzung ausgeschrieben. Die Bewerbungsgesuche sind im Dienstwege bis $1. Jänner 1901 hieramts einzubringen. K. k. Bezirksschulrath Umgebuiig Laibach am 29. December 1900. An der vierclassigen Volksschule in Senosetsch gelangt eine Lehrstelle zur definitiven Besetzung. Die Gesuche sind im vorgeschriebenen Wege bis 28. Jänner 1901 hieramts einzubringen. K. k. Bezirksschulrath Adelsberg am 1. Jänner 1901. Im Schulbezirke Gurkfeld kommen nachstehende Lehrstellen zur definitiven oder provisorischen Besetzung : 1.) Die Oberlehrerstelle an der zweiclassigen Volksschule zu Cerklje mit dem gesetzlichen Gehalte, 100 K Functionszulage und 200 K Quartiergeld. 2.) Eine Lehrstelle an der dreiclassigen Volksschule in Großdolina mit dem normalmäßigen Gehalte. Gehörig instruierte Gesuche um eine dieser Lehrstellen sind im vorgeschriebenen Dienstwege bis 21. Jänner 1901 hieramts einzubringen. K. k. Bezirksschulrath Gurkfeld am 22. December 1900. An der zweiclassigen Volksschule zu Strekljevec kommt die zweite Lehrstelle mit den gesetzlichen Bezügen nebst dem Genüsse einer Naturalwohnung zur definitiven, eventuell provisorischen Besetzung. Die Gesuche sind bis 25. Jänner 1901 beim k. k. Bezirksschulrathe Tschemembl einzubringen. K. k. Bezirksschulrath Tschernembl am 3. Jänner 1901. Da.nksa.g'ung'en. Durch eine hochherzige Zuwendung aus der Sammlung des sogenannten «Reichsdeutschen Weihnachts-bäumchens», die vom Schriftsteller Herrn Karl Pröll in Berlin aufgebracht wird, war der Ausschuss der Ortsgruppe Laibach des Deutschen Schulvereines in der Lage, auch die hiesige Schule mit einer Spende von 28 K zu bedenken. Dieser Betrag wurde zur Anschaffung von Winterkleidern für die dürftigsten Schulkinder verwendet. Für diese hochherzige Gabe spricht der Gefertigte im Namen der betheilten armen Schuljugend den wärmsten Dank aus. Schulleitung und Ortsschulrath Stalzern am 28. December 1900. Franz Högler, Schulleiter und Obmann-Stellvertreter. Der löbliche Schulausschuss der Ortsgruppe Laibach des Deutschen Schulvereines spendete aus Mitteln des «Reichsdeutschen Weihnachtsbäumchens» als Christgeschenk für die dürftigsten Schulkinder der hiesigen Volksschule 20 K, wofür der wärmste Dank im Namen der Betheilten ausgesprochen wird. Schulleitung Altbacher am 2. Jänner 1901. Matthias Primosch, Schulleiter. Die ergebenst gefertigte Schulleitung fühlt sich bewogen, der löblichen Ortsgruppe Laibach des Deutschen Schulvereines für die ganz unerwartet zugekommene Weihnachtsspende von 24 K für die hiesigen armen deutschen Schulkinder in deren Namen den innigsten Dank auszusprechen. Schulleitung Unterskrill bei Gottschee am 2. Jänner 1901. Joh. Erker, Schulleiter. Die durch den Ausschuss der Ortsgruppe Laibach des Deutschen Schulvereines aus der hochherzigen Zuwendung des «Reichsdeutschen Weihnachtsbäumchens» der Schule in Morobitz übermittelte Spende von 20 K wurde ihrer Bestimmung gemäß vertheilt, und es erlaubt sich die gefertigte Schulleitung, namens der bedachten Kinder den hochherzigen nationalen Spendern, die draußen im Reiche ihrer bedrängten Volksgenossen im Auslande nicht vergessen, den herzlichsten Dank auszusprechen. Schulleitung Morobitz am 6. Jänner 1901. Wilhelm Tschinkel, Schulleiter. Die gefertigte Schulleitung spricht für die vom Schulausschusse der Ortsgruppe des Deutschen Schulvereines in Laibach aus der Sammlung des «Reichsdeutschen Weihnachtsbäumchens» zur zweckmäßigen Verwendung für arme deutsche Schulkinder zugewendete Liebesgabe von 20 K den wärmsten Dank aus. Schulleitung Unterlag am 9. Jänner 1901. Georg Erker, Schulleiter. Für die vom löblichen Ausschüsse der Ortsgruppe Laibach des Deutschen Schulvereins aus der Sammlung des «Reichsdeutschen Weihnachtsbäumchens» der hiesigen deutschen Privat-Volksschule zugewendete hochherzige Spende von 35 K für arme Schulkinder sei hiemit im Namen der betheilten Kinder der beste Dank ausgesprochen. Domschale am 28. December 1900. M. Witzani, Schulleiter. Briefkasten. E in U.-L. Mit Ihrem Schreiben haben Sie mir eine sehr große Freude bereitet. Hoffentlich tragen Ihre Bemühungen früher oder später auch eine Frucht. An meiner kräftigen Fürsprache soll es Ihrer Schule nicht fehlen. Treudeutschen Gruß! Au mehrere Berufs- und Gesinnungsgenossen. Die so zahlreich eingelaufenen Neujahrsgrüße erwidert die Schriftleitung mit herzl. Danke. K. in Traunstein. Das neue Jahr soll die Schuld des alten zahlen. Deshalb wird sich als kleines Entgelt für Ihre freund], Mitarbeit an unserem Blatte die «Laib. Schulzeitung» auch im Jahre 1901 noch bei Ihnen einzufliegen erlauben. Für Ihre freundl. Grüße besten Dank und herzl. Gegengruß 1 S. in G. Ihre «Erinnerungen aus den Laib. Schulen im Vormärz» würden gewiss vielen unseren Lesern sehr erwünscht sein. Doch wir zahlen kein Honorar, und für nichts darf ich Sie doch nicht bemühen. M. in O. Wenn alle eingeschulten Gemeinden darum ansuchen, ja. Freundl. Gruß ! Zur Nachrichtl Die Hauptversammlung des Krainischen Lehrervereines findet Sonntag, den 27. Jänner 1901, um 10 Uhr vorm. im Lehrzimmer Nr. IV der deutschen Knaben-Volksschule im Laibacher Oberrealschul-Gebäude (ebenerdig, Eingang über den Hof) statt, wozu hiermit alle Mitglieder ebenso freundlichst als nachdrücklichst eingeladen werden. 1.) Thätigkeits- und Rechenschaftsberichte der Amtswalter; 2.) Neuwahl des Ausschusses; 3.) Berathung über die Vereinszeitschrift und Bestellung des Schriftleiters; 4.) freie Anträge. Um rege Betheiligung, womöglich auch von auswärtigen Vereinsmitgliedem, bittet der Ausschuss. Freies Deutsches Volksblatt. Politisches Wochenblatt öer freisinnigen Deutschen fehrer Österreichs für alle XronlänDer. Zur Aufklärung des Bauern- und Gewerbestandes. Ganzjährig: 10 K, halbj. 5 K, viertelj. 2 K 50 h. Schriftleitung: Wien XVIII/1, Gymnasiumstraße 23. Verwaltung: Wien V/l, Ramperstorffergasse 21. m % Pf* fiel alten Schnlmeistern. Von Flor. Hintner. Von diesen im Krainischen Lehrervereine seinerzeit mit großem Beifalle aufgenommenen Vor- J ® trägen ist eine größere Anzahl von Sonderabdrückeu aus der «Pädagogischen Rundschau» in Wien ® ijjj (Verlag von R. Rechner & Sohn) vom Verfasser (Laibach, Pogačarplatz 1) um den Preis von 70 h ® ä! ^as Stück gegen vorherige Einsendung des Betrages in Briefmarken postfrei zu beziehen. _________________ mmm Im Selbstverläge des Lehrerliaus-Vereines in Wien sind erschienen und durch die Kanzlei (Wien3/3> Beatrixgasse 28) zu beziehen: Wandkalender des Lehrerhaus-Vereines für 1901. Dieser schöne, künstlerisch ausgeführte Wandkalender (50 cm hoch, 60 cm breit) bildet einen prächtigen Zimmerschmuck und sollte in keiner Schulkanzlei sowie in keiner Lehrerwohnung fehlen. Derselbe wird zum Selbstkostenpreise, d. i. um 80 h, bei Zusendung um 1 K abgegeben. ->§## Über die Verwahrlosung der Jugend. #€€# Von Hans Mar. Diese Schrift zeigt in geradezu unübertroffener Weise, wie hinfällig die so häufig erhobene Anklage ist, als ob die Neuschule an der Verrohung der Jugend schuld wäre; es wird im Gegentheile unwiderleglich nachgewiesen. dass die Jugend in der alten Schule viel schlimmer war und diese sehr viel unter der Unbotmäßigkeit ihrer Schüler zu leiden hatte. Das Buch muss in Massen in alle Volkskreise kommen. Die Berufsgenossen in Stadt und Land werden gebeten, für die Verbreitung des trefflichen Buches zu wirken. Preis 60 h (im Buchhandel 80 h), mit Zusendung um 10 h mehr. Lehrer und Lehrerinnen, Schul- und ßildungsfreunde Südösterreichs! Diese Nummer der