Laibacher W o ch c n b l a t l Nu^en und Vergnügen. Nro. 46. Freitag den ,4. November ,8>7. Beitrag zu einer Gesthichte des krai-nischcn Adels inl Mittelalter. D a s G s sch l e ch t d e r G a l l e y b e r g e. -^)as Geschlecht der Galleuberge gehört zu der ältesten in Kram, wie sein einfaches Wappen (ein Berg oder eine Pyramide) ulld die alten Benennungen vieler. Orte im Lande beweisen. Es kann hier als gleichgültig angenommen werden, (so interessant übrigens eine Abhandlung darüber seyn dlirfte) ob Gallenberg so viel als 5^ahlcnberg zn bedeuten ha.be ^ oder ob die Benennung von den alten Galliern herrühre, die schon 500 Jahre vor Christi Geburt in diesen Gegenden hausten. Desto mistiger ist die urkundliche Verwandtschaft und Verzweigung dieses Geschlechts mit jenem der Schärfenberge oder Osterberge ftenn im Slavischen hesßt swer so viel als scharf) und der seitIahr-hunderten verschwundenen Siebenegge. Es unterliegt gar keinem Zweifel, daß das Gallen'bsrgiscbe Geschlecht aus Deutschland stammt. Wie es aber nach Kram, vorzuglich an die Save gekommen, dieß mit Gewißheit zu bestimmen, durfte etwas schwerer seyn; denn so ausgemacht es ist, daß die deutschen Königs aus dem Karolingischen, Sächsischen und Fränkischen Hause Seitenoerwandte und Hofdicner (Ministerialen) genug zu versorgen hatten, so frägt sich neuerdings: war der Stammherr der Gallenberge ein sol-cker königlicher Seitenverwandter oder eill bloßer Hofdiener? — 1067 war ein Schäl senberg „Hainrlch Von hochen Eltern und Edlen Stammelt qcbohren, deß alten Geschlechts der Graffen bonSchärssenberg „Bischof in Speier; demnach Mttßte dies Geschlecht wenigstens schon ein Jahrhundert früher bestanden haben. Schönlebett setzt die Ansiedlung des Gallenbergischen Hauses in Krain^ auf das Jahr 930, und leitet es ob der Wappen - Aehnlichkeit von den Herzogen von Franken ab. Die Fruchtbarkeit des Ahuenhauses nöthigte zu Territorialtheilungen und neuen Erwerbungen. So mochten die verschiede? ncn Linien der Schärsenberq? ( die Ael-tere) der Gallen - und Osterberae entstanden seyn. ^enn in eben dem Maße ,me sich die krainnch'en Slaven durch ih- rs deutschen Grundhsrm und Nachbarn germanisirten, eben so slavisitten sich die deutschen Geschlechter in der Länge der Zeit, so daß ursprünglich slavische Namen deutsch und öeutschs slavisch urnge? tauft wurde». Hsirathen, Eroschaften und Ankäufe flihrten das Hans Scharftnberg Save abwärts nach Croatien, Slavonien, Bosnien und Bulgariett, und die Krone im Wappen soll sogar die königllchs Wurde andenken. Eine »480 gedruckte Geschichte des Conllanzer Concils nennt Dsputirts eines durcylauchtiqjtm Königs Von Schärffettberg unter öem Soldan. Der Ahnherr des Gallenbergischen Geschlechtes 'ArttUlph soll die Burg Schärft fenberg auf einem fttzr hohen Berge nächst der Save gebaut h«b«in, deren Ruinen noch zu sehen. Keln Sohn O^tholph 960, Graf in der Winoischrn Mark hatte mehrers Kinder, unter denen zwei merkwürdig, Otto Graf in der windischen Mark (c 990), von welchem die üvri-gen Scharffsnbsrgs adstaillmsn, un) Or-tulptz il, Scammtzerr der Osteröerge 10lg. Dieser baute die Osterburg, ^<^l<-<>, auf dem Osterberge in einer überaus romantischen Gegend. Ungefähr eins und eine halbe Stunde von Laldach gegen Nord-Osten, in der Nahe desZusammensiußss derLachach, Save und Feiftrch, stehen noch die Ruinm der alten Ostcröuvg uud gswäh-ren eine Ehrfurcht einsiößende Ansicht, so wie von oben herab die reitze.ldzls Aussicht. Ein frommer Gtiflullgsgeilt regte sich frühzeitig in diesem Hauje, denn v!3 Ostervercher erscheinen als Wohlthäler ver Kavthausen Seytz und FreuoennM und vererbten ihre Patronatstltel auf die Fa-nzllie Gallenberg. Der letzte Osterbewer . Vlleb 1562 gegen die Tiirk-n. ^>rtolphlil. Sohn dss Vorigen ^1040) baute das Schloß Gallenberg, von dem er und seine Nachkommen sich Ofterberge hon Güllellb^rg nannten, D?r finstere Anblick dieses ionischen, steilen Berges verbreitet einen gewissen Ernst über dis heiteren Fluren, aus denen er sich erhebt. Reisende wollen versichern, daß er viel Aehnlichkeit mit dem Vesuv habe. Otto l. (her Gallenbcrger) unterschrieb sich 1074 auf einer Ur5:!N?e; er zsugre mit ftiner Gemahlinn, Anna von Etz>.'snftls, den Schiegk (Sigismund) Oster-berger von Gallenberg, (so nehmlich unterschrieb sich dieser in einem mit den Herrn Georg und Theoba ld abgeschlossenen Vortrage von l.zoo.) In der Folgezeit erscheinen mehrere Gallenberge aus Urkunden und Tlnnieren besonders m Zürch, darunter, zwei, Sigfried lll. von Gallenderg oder vcr Aeltcre und Willhelm ll von Galleiibcvg ob zweyer, von ihnen herrührenden Urkunden merkwürdig sind. Die eins ist der Sciftunqsbriefdes Clariffemmen s Klosters in MiiUtelldurf (^l^ne unweit Stein inOdcrkrain) da-Nrt anno Ouunnl IVj^(^(.'. VII icki5 <)c- Kuälici et Llcmlieln; die zweyte Urkun)s enthalt die Abtretung des Patronatsrechts für ewige Z.'ttcn an die Aebtissmn und ihr Coudcnt/ welche W:llhelm II. von Galwlberg nach vochergcpsiogeucr Berathung mit seinen Brüdern «l,d Schwe« stern, kurz mir der ganzen Familie zu Gllnjten seiner G,.L «l.d bei v^lv^k" B. XI. . abgedruckt. Tie Fannlic Gallcliberg wählte im Münlcndocfcr Klo^er ihre Wenn diese Urkunden an sich interessante Actcnstiicke zur krainischen Kirchen« geschichte zu nennen sind, so lernen wir noch überdies daraus, i) daß Gigfried von Gallenbcrg in hohenl Alter und zwar knrz vor seinem Tode diese Stiftung zu Gunsten seiner Tochter Clara gemacht habe, welche die erste Aebtissinn des Münken-dorfer Klosters war, 2) daß ein Fräulein v Gallenberg , Schwester eben dieser Aeb-rissinn, den Landeshauptmann ttenricuZ knv:.'lU5 (der Lcnbachöl?) geheirathet. ^ Im 14. und 15- Jahrhunderts muß die Familie Gallsnberg nicht nur weit verbleitet, sondern auch sehr reich gewesen seyn. Die Söhne und Töchter hei-vathlteu in dis angeschnsten Häuser da-mallgsr Zcit. Also lesen wir die Gallenberge versippt mit den Familien von Fillkenderg, SommereckWeiffeneck, Ra-brnsbm'g, Fladnitz, Scherfeuberg, Waldsee, Windischgrätz, Hcrberstein, He fenburg, Srudenberg, Paradeiser, Reuhaus, Igg, Zobelsberg, Hohen-wart, Khreig, Tscheruahora, Reisperg, (Reigcrsberg?) Reichenberg u a- m. Aegedius drr Osterberger von Gallenberg war l-zgy Hofmeister bey Herrmann Gra-ftn v. Cylli. Deun unter dem Jahre 1409 am Sonntage nach Barthelmä bekennen die Pfalzgraftn von Kantthen, Grafen vo>, Görz und Tyrol, dasi sie dem -^>erm Osterberger von Galleuberg, Vurg- Urstätts. Zur Zeit der Reformation war cine Orüv'n.n s^xo lln^ daselbst Äebtis« sinn, n-elchc in Mm dltrH den Laiba« cber^i''ckof Krön angeklail wurde, daß fte LlN^l-r>»,er i, is>re n Kloster be vir-tl?3 D'e A'>.a?sla-Ne wurde fteigespro-cs" n, und nncl> ik)remTodefol,^tt' dt? Gch.ue-stec des Bischofs als Aedtlssnm. — grasen in Hassöem, 1000 Gulden sHul^ dig sind, dafür sie ihm den Zoll in M^ ben oder Planina versetzten, Äegidius uu-rerschrib sich auf dem Instrumente: Ich Ostcrberger von GalkAberg, der Zeit meines Herrn bon Zilli Hoffmaister. Johannes II. von Gallenbcrg (-427) hatle sich in das Bündniß der Ocstsrreicher, Ungarn und Böhmen zu Gunsten I^aäi. wliz ?o8tln,mn8 gsgm Kaiser Friedrich eingelassen, dafür mußt er mit dem Verluste aller seiner Guter büßen, darunter Oberstem und Hohenwang die vorzüglichsten waren. Sein Sohn Friedrich ll. (c. 1492) erhielt von Kaiser Maximilian I. einige Entschädigung an der Burg Lueg. Er war es, welcher (nach Fugger) dem Kaiser Friedrich IV. »469 die erste Nachricht vom Einfalle der Türken gab. Seitdem scheint das Haus wieder zn Gnaden gekommen zu seyn. Ivdvcus UI. von Gallcnberg ^ 1566) war sogar Landesverwcsc^ in Krain. Dennoch mochte die Familie ihre verlohrnen Guter hart verschmerzen, denn der Sohn dieses Laudesvenucftrs suhlte das Motto: odlivio. Nicht er.. Ob es in Kraill Templer gegeben? VIivü3c-.r B. Xl. S. 7»0 erzählt: „.^n!,« l2(>0 seynd die Tempelherrn, weil „sie ckllzuweit um sich grelßcn wollten, „aus Laybach verjagt worden." Von der Deutschen Ordenskinhe schreibt er: „Dkse^ist auf die ruinitte Mauren „der alten Stadt .>emon3L in Form eines „Kveutzes nach alter Manier nbaut,Md „»nch't'.'^isselld, wcnn eigentlich zu dieser-,,lieben ivrauen'^ Kirchen der Grund gelegt „worden." „Vor etlich und Zwanzig Jahren (als „die Chronik nehmlich verfaßt lvordcn) „ist unweit VN- Kircüen inl Teutschön Han-„ftz unter der Erden ein Gewölb ent? „Veckt worden, worinncn ein kleiner Al-„tar angetroffen, das Gewölbe aber gantz „mit Todtenbeinen angefüllt gewost " Als Gewährsmann nennt Valv^or eitt Wer kann hierüber nähere Auskunft geben?»" Die frische Vraut. Jemand fragte einen jungen wohlhabenden Kaufmann, ob er denn nicht heira-then wolle ? „Mit Vergnügen," antwortete der Gefragte, „sobald Sie mir eine Braut nachweisen, die ganz frisch ist." — „Ey, was wollen Sie damit?" versetzte der Frager. —„Sehe» Sie^ antwortete der Kaufmann, in dem frisch liegen alle Eigenschaften, die ich von einer künstigen Gattinn verlange; f heißt fromm, r heißt reich, i heißt j u n g, und sch heißt schön." Der Altar der Barmherzigkeit. Die Sage will uns irre sübren. Daß einst Prometheus von den Thieren 3cm Menschen dieß und das erstabl. Ar schuf nack> schonen Götterbildern, Ser Vorsicht Kunst darin zu schildern,. Im Mensch«« sich «in Ideal. „Im Haupte soU die Pallas tbronen, Hlcr, sprach cr, M die Weisheit wohne« Und zcig' im Blicke dcn Vcrsiand. Die Stirn sey Tempel der Gedanken, Hier wcrd' erfunden, — was in Schranken Der Menscheusiiru ein Mensch erfand." „Aurora soll auf seinen Wangen, sluf seincn Lippen iduada bangen;, Der Zepbyr fackle frischen Dutt Mit nnbemcrkdar-leichtem Flügel Zu diesem schön gewölbten Hn^el; Hier athme, Mensch, der Gottheit Luf „"' ,^Ich will, daß diese Ge'sieshsbe Gebietend anf dclu Tburnibau siehe,, D<:r über Tbiere s.