Prä««mrraltons - Preise: Für Laibach: «anzjührig . . 8 fl. 40 Ir. Halbjährig. . . 4 „ 20 „ Vierteljährig . 2 10 „ Monatlich . . . — „ 70 „ 931 i t der Post: «mizjührig................12 fl. Halbjährig................ 6 „ Bierteljährig............. 3 „ Für Zustellung ms Haus, vtrrtelj. 25 fr., monatl. 9 kr. Linzrlrie Nummern G tr. Laibacher 1 Nr. 22. agblatt. Anonyme Mitcheilmigen werden nicht, berücksichtigt; Manuskripte nicht zmückgrsendet. Mittwoch, 28. Jänner 1874. — Morgen: Franz S. Rrdaetisn Bahnhvfgaffe Nr. 135 t^peditton- & Inserate«-Bureau: (Longreßplatz Nr. 81 (Buch • Handlung von Jgn. v. Kleiu mavr & Fed. Bamberg) Zusertiouspreise: Für die einspaltige Petitzeit? ü 4 kr., bei zweimaliger Ein ichaltnng ä 7 kr., dreimalige: ä 10 fr. Jnsertionsstempel je^eamit 30 fr. ' Bei größeren Jnjeraien unc öfterer Einschaltung entspr. chender Rabatt. 7. Jahrgang. Zu den confejsionellen Vorlage». (Fortsetzung.) „Im 18. Jahrhundert trat dar herrschende staatskirchenrechlliche System unter österreichischem Namen auf („Josephinismus"). Allein, wenn auch österreichische Regenten — Maria Theresia und Josef II. — diesem Systeme besonders entschieden anhingen, so war Loch letzteres selbst keine eigentümliche österreichische, sondern eine allgemein geschichtliche Erscheinung. Der „Josephinismus" repräsentiert eben den Durchgang des Verhältnisses von Staat und Kirche durch die geschichtliche Region drS Polizeistaates. Mochte sich dieses System im rnerhin zu theoretischer Rechtfertigung auf die Grundsätze deS Gallicanismns, Jansenismus, Febronianis-mus, überhaupt auf kirchenrechtliche Doktrinen berufen, in Wirklichkeit entstammte es doch nur der damals herrschenden Staatsansfasiung, jener eudä-monistischen Politik, welche alle öffentlichen Aufgaben in dem einen Zwecke des allgemeinen Wohlstandes zusammenfaßte und diesem Zwecke alles im Staate, vom Regenten angefangen, dienstbar werden ließ. Demgemäß ist es auch nicht richtig, das Wesen des Josephinismus vor allem in der starken Hand zu erblicken, welche damals der Staat über die Kirche hielt. Die Eigenthiimlichkeit dieses Systems liegt vielmehr darin, daß es die Selbständigkeit des kirchlichen Lebens nicht gelten ließ, sondern die Kirche als Staatsanstalt ansah und als solche zur Erreichung der politischen Zwecke heranzog. Die kirchlichen Autoritäten sollten eine Art „moralisierende Obrigkeit" sein, wirksame Mitarbeiter jener allumfassenden Polizei, in deren Ausbildung man damals die ganze Staatsaufgabr sah." Der Motioentiericht bricht den Stab über den Josephinismus, als mit dem staatlichen Absolutismus unmittelbar zusammenhängend und verwebt; eine Auffassung, über die wenigstens eine Discussion zulässig ist. Allein ras wenigstens darf mau behaupten. daß d:r Josephinismus in kirchlichen Dingen den Vorzug vor dem zweiten sich historisch daran reihenden reactionären System verdient, das man als Concordatssystem bezeichnen kann. ES ist ein großes Compliment für weiland Kaiser Franz und den Staatskanzler Fürsten Metternich, daß sie sich dem Concordatssystem nicht fügten, vielmehr an dem Josephinismus festhielten, wenn sie auch das System in einem, den edlen und aufgeklärten Bestrebungen des großen Urhebers ganz entgegengesetzten Sinne zur Anwendung brachten. Mit großer Mäßigung spricht sich der Motioenbericht über die Wirkungen des Concordates und über die Nolhwendigkeit aus, den gehässigen Vertrag zu beseitigen. Der Bericht spricht sodann von den modernen Vorgängen auf kirchlichem Gebiete: „Schon die päpstliche Encyklica vom 8. Dezember 1864 und der derselben beigegebene, achtzig Irrlehren der Zeit verurteilende „SyllabuS" wurde als ein Angriff gegen die Grundlagen- der heutigen europäischen Gesellschaft angesehen; noch mehr pro-Dotierten die Beschlüsse des vatikanischen Concils von 1870. Insbesondere waren eS die — gegen die Besorgnisse und den Widerstand der Concils- Minoritüt selbst — proklamierten Glaubenssätze von dem unfehlbaren Lehramte unb der unmittelbaren Jurisdiction des Papstes, welche den Widerstand bet staatlichen Kreise gegen die kirchlichen Aspirationen wachriesen. Durch die erwähnte Proclamierung der Unfehlbarkeitslehre wurde in den katholischen Kreisen so viel Verwirrung, Besorgnis und Widerspruch hervorgerusen, daß jede Regierung mit katholisch : Unterthanen dieser Neuerung gegenüber Stellu-» nehmen mußte. Die österreichische Regierung ist hierin allen anderen vorangegangen, indem sie sofort einen klaren, pröcifen, entschiedenen Standpunkt eist' nahm, den sie seither unverrückt feftgehalten hat und der auch auf die gegenwärtige Gesetzgebung nicht ohne Einfluß geblieben ist." Zuvörderst enthielt sich die Regierung MS Einschreitens, welches gegen das Dogma selbst ge richtet gewesen wäre. . Demgemäß hat die Regierung weder an dem Rechtsbestande der katholischen Kirche etwas geändert, noch dir Promulgierung dr« Dogma verhindert, vielmehr alle Consequenzrn bet Thatsache gelten lassen, daß das neue Dogma zu einem integrierenden Bestandteile der katholischen Glaubenslehre geworden ist. Auf der anderen Seite aber hat die Regierung auch die bedenkliche Tendenz unb die große Tragweite der neuen Lehre nicht vei> könnt und eben deshalb von einer fpeciellen Rechtsfolge, welche sich ihr aus der kirchlichen Neuerung zu ergeben schien, rückhaltlos Gebrauch gemacht. Von diesem Gesichtspunkte ausgehend, ließ die Regierung auf Grund der a. H. Entschließung vom 30. Juli 1870 der päpstlichen Curie erklären, daß Feuilleton. Ans bcm Leben des Schimpanse. In einem Vortrag, den Professor A. E. Brchm in der berliner anthropologischen Gesellschaft gehalten, gibt der berühmte Naturforscher einige an» jiehtnbe Details über die Ausbildmigsfahigkeit von Schimpansen. Brehm erzählt dann unter anderem: Ein Schimpanse, den ich in Hamburg hatte und oft mit mir durch den Garten spazieren nahm, indem ich ihn theilS frei laufen ließ, theilö an der Hand führte, zeigte Achtung gegen den Menschen und Misachtung gegen die Thiere. Thiere in. In,stierten ihn, und da er nach und nach gelernt hatte, die Neuankommenden mit prüfenden Augen zu betrachten, fo kostete es nur ein einziges Wort, um ihn auf ein neues Thier aufmerksam zu machen. Rief z. B. der Wärier: „Molly" — das ist so rin von den Wärtern beliebig angenommener Name «Molly, sieh' dir einmal die Enten an!" dann fal) Molly auf das Federvieh. „Aber Molly. du siehst ja auf die Gänse!" — und das zweitemal, too man sie ihm gezeigt hotte, kannte er ganz sicher» »ich dir Enten," Begrgneikn uns Knaben, so hieb et auf sie mit ber Peitsche, die er bei sich führte. Begegneten uns Mädchen und er wollte die Peitsche erheben, so genügte es schon zu sagen; „Pfui, Molly, das sind ja Mädchen!" unb augenblicklich ließ er die Peitsche fallen und reichte die Hand. Seine Herren Mitaffen wurden von ihm ebenso nialtrai» tiert. Wir hatten damals einige große Hamadryas-Paviane, also alle Gottheiten, hochwürdige Herren, eingehüllt in ihren prachtvollen Mantel, mit ihrem immer ernsten Weltschmerzgesichte. Die HomadryaS, unter den Pavianen entschieden die würdigsten, hatten seinen ganz befonberen Zorn erregt, unb zwar wegen der unsinnigen, ich möchte sagen ultramon« tonen Wuth, die sie jeden Augenblick betätigten. Wenn der Schimponse sich ihnen zeigte, geriethen sie in die größte Wuth und Aufregung, und Molly vergalt jbie» damit, daß er die Peitsche nahm unb feine Herren Vettern durch das Gitter hindurch tüchtig durchbläute. Der letzte, den wir erhielten, kam krank und elend hier an, und der Futtermeifter des Aqua* rirnns, Seidel, nahm sich des Thiere« mit einer wahrhaft mütterlichen Zärtlichkeit an. Schon nach drei Tagen wußte dieser arme kranke Affe vollständig, was er an diesem Thierpfleger Haiti. Sr hing mit einer Liebe an dem Manne, die damals schon großartig war, sich im Laufe con dritthalb Jahren aber zu einem AnhänglichkeitSverhältnissc steigerte, wie ich kein ähnliches gesehen. Man durfte wohl sagen, Seidel war die „männliche Mutter" des Schimpanse, denn »Vater" ist eigentlich nicht genug, und Molly war das gehorsamste und folgsamste Kind unter der Sonne. Selbstverständlich huldigte Seidel nicht der Meinung, daß bloS das „Ebenbild Gottes1' mit Verstand ausgerüstet wäre und alle übrigen Thiere nur Jnstinct hätten, sondern er behandelte ihn, wie erziehende Menschen ein freundliches Kind. Infolge dessen nahm der Schimpanse in sehr kurzer Zeit menschliche Sitte und Gewohnheiten bis zu einem Grade an, daß er einen thüringer Bauernjungen unbedingt in vieler Hinsicht beschämt haben würde. Daß et mit Messer und Gabel aß, den Löffel gebrauchte wie wir, den Zucker im Thee umrührte, bis et vollständig zergangen war, daß er den Bissen, dt» ft mit den Fingern nicht herouölangen durfte, mir dem Löffel nahm — bas ging rasch und verstand sich eigentlich von selbst. Da der Futtermeister mit ihm zusammenwohnte, so konnte sich dieser ja der« artige thierische Gewohnheiten nicht gefallen lassen. snfolgc deö neuen Dogmas „das Concordat vorn Jahre 1855 hinfällig geworden fei und daß die t. f. Regierung es für aufgehoben erkläre." Mit Liefern Schritte war sowohl dem Rechtsstandpunkte, als auch allen politischen Erwägungen genügt, zu Denen die kirchliche Neuerung Anlaß gab. (Depesche des Grafen Bcust rc.) (Lcklnß folgt.) Politische Rundschau. Laibach, 28. Jänner. Inland. In der vorgestrigen Sitzung t,eS Abgeordnetenhauses stand auf der Tagesordnung die erste Lesung der konfessionellen Vorlagen und des Kopp'schen Antrages aus Niedersetzung eines konfessionellen Ausschusses. Die erste Lesung der consessionellen Vorlagen endete mit der Annahme eines Antrages des Abg. Dr. Perger auf Einsetzung eines aus 24 Mitgliedern bestehenden consessionellen Ausschusses. Dr. Kopp begründete • hierauf seinen Antrag betreffs der Regelung der konfessionellen Verhältnisse, kritisierte die Regierungs. Vorlagen und verlangte, daß dem Ausschüsse eine Directive mitgegeben werde, die Regierungsvorlagen umfassend und rasch zu ergänzen. Sein Vorschlag, r.iesen Antrag' einem Specialausschuffe zuzuweisen, toitd abgelehnt, dagegen der Antrag Pergers angenommen, wonach der Antrag Kopps dem confessio-gellen Ausschüsse zugewiesen wird, lieber den Antrag Strudels wegen Gestattung der OeffenUichkeit 2)cr Berathungen des Ausschusses, welcher über den Antrag LienbacherS betreffs der Börsenkrisis Beschlüsse zu fassen hat, entspann sich eine längere Debatte und es wird schließlich der Ausschußantrag angenommen, wonach die OeffenUichkeit nicht ge* stattet wird. Baron Tinti interpellierte den Finanz-minister wegen der Verzögerung der Errichtung von Vorschußkassen. Zu Beginn der Sitzung hatte der Hinauzminister einen Gesetzentwurf über Comman-ditgesellschasten auf Actieu und Aktiengesellschaften zur verfassungsmäßigen Behandlung eingebracht. Die Regierungsvorlage betreffend den Postvertrag zwischen Oesterreich-Ungarn und Rußland wurde dem Budgetauöschusse zugewiese». Ebenso die Re» Hierungsvorlage, betreffend den Gesetzentwurf über hie Bewilligung steuerfreier Jahre für Neu-, Um« und Zubauten, welche in den Jahren 1874, 1875 ynd 1876 zur Vollendung gelangen, und nach längerer Debatte auch der Antrag des Abgeordneten Strudel, betreffend die Reform der Verzehrungssteuer. Die liberalen Organe aller Parteifchattieruu-gen vermissen unter den konfessionellen Vorlagen rinen Gesetzentwurf, betreffend die Einführung der obligatorischen Civilehe. Gleichsam zu sondern mußte einen Kameraden haben, der seine Gewohnheiten mit ihm theilte. Es war nun etwas außerordentliches, wie der Schimpanse sich daran gewöhnt Hatte. ES sind Hier Herren gegenwärtig, die selbst miterlebt haben, daß dieser Schimpanse bei einer Zusammenkunft meiner Freunde gebracht wurde, um den Platz eines sehr witzigen Herrn, der leider ausblieb, auszufüllen. MoUh wurde unter die Gesellschaft, die schon einige Gläser Wein getrunken hatte und deshalb schon in empfänglicher Stimmung war, auf einen Stuhl gesetzt uftd benahm sich nun in einer Weise, die dem ganzen Schimpansengeschlecht ewig zur Ehre gereichen wird. Das erste war, daß er sich eine Flasche nahm, um sich ein Glas Wein einzuschenken — so echt vernünftig menschlich, wie nur etwas sein konnte. Hierauf faßte er das Weinglas und stieß nach rechts and links mit seinem Nachbar an. Hierauf zog er jidj einen Teller heran, und als ihm vorgelegt wurde, bediente er sich des Messers und der Gabel in der ihm von Seidel gelehrten Weise außerordentlich geschickt. Er aß und trank, letzteres mehr als Las erstere, was ja auch wieder der Veranlassung ganz entsprechend war. Er gerieth nun in die heiserste Laune von der Welt, machte Scherze und ging unserer Beruhigung meldet ein osfikiöscr wiener Eorrespondent der „Augsburger Allgemeinen Zeitung": „ES geht mir eine hochbedeutsame Mittheilung zu: die obligatorische Civilehe ist keineswegs, wie man vielleicht halte glauben können, zu den Acten gelegt. Nicht daß die Regierung schon fest entschlossen wäre, noch in der laufenden Session mit der betreffenden Vorlage hervorzutreten, aber die Möglichkeit, daß es geschieht, ist, sagt man mir, nicht ausgeschlossen, und in ein weniger vorsichtiges Deutsch übersetzt heißt das wohl: die Vorlage ist wahrscheinlich." Wenn auch nicht der Minister Stre-mayr, so sind wir doch überzeugt, daß die liberalen Abgeordneten dafür Sorge tragen werden, daß die obligatorische Civilehe nicht zn den Acten gelegt werde. Auch der hochwürdige Fürstbischof Zwerger hat nicht umhin gekonnt, den tiefgebeugten Grafen L e d o ch o ws k i durch ein sympathisches Eondolenz-schreiben aufzurichten. Er konnte sich dies umsoweniger versagen, als dem Erzbischof von Posen billig, was demjenigen von Köln recht ist, und letzterer von dem Cardinal Rauscher bekanntlich durch ein freundliches Ävertissement bereits beglückt worden ist. Der Grazer hat für den Posener die „aufrichtigste Bewunderung" und fühlt sich gleichfalls befähigt, die Märtyrermission Jesu Christi zu übernehmen. Vielleicht wird ihm dieses Glück noch zutheil. Ausland. Die päpstliche Konstitution „Apostolicae sedis munus“ macht den Ultramontanen noch immer viel zu schaffen. In den berliner diplomatischen Salons verbreiten sie das Gerücht, daß die päpstlichen Staatsmänner das Aktenstück nur als Ballon d’essai in die Welt gesetzt hätten. Man habe die eigentliche Meinung des preußischen CabinetS über die künftige Papstwahl extrahieren wollen und zu diesem Zwecke durch Antonellis Agenten die apokryphe Constitution in die Hände KeudelS gespielt, der sie unverzüglich nach Köln spedierte. Abgesehen von ihrer Plumpheit, ist diese Version auch deshalb problematisch, weil die Haltung der deutschen Regierung der Papstwahl gegenüber durchaus kein Geheimnis ist. Der neue Papst wird, soserne er der Jesuitenpartei angehört, einfach nicht anerkannt werden. Welche Con-fcquenzen sich daraus ergeben, das zu ermessen überläßt man sedenruhig der römischen Curie, welche inzwischen mit Constitutionen und Bullen sich uu-gescheut die Zeit vertreiben mag. Der berliner Berichterstatter des „Daily Telegraph" telegraphiert diesem Blatte, daß die Schwierigkeiten mit Frankreich noch nicht vollständig geschlichtet seien. Deutschland bestehe daraus, daß Bischof Plantier wegen seiner auf jeden Scherz ein, so daß ich schließlich der Ueberzeugung war, meine Gäste hätten sich mehr durch den Schimpanse amüsiert, als durch sich und mich. Nun verstand sich auch von selbst, daß er so -"ihl erzogen war, daß er sich Unarten nie erlaubte. Er kannte uns alle, liebte uns alle und fürchtete niemanden. Es fiel ihm niemals ein, jemanden zu beleidigen oder ihm zu nahe zu treten, so daß wir ihn ohne jegliche Sorge herumlaufen lassen durften, wohlverstanden unter Aufsicht, denn er war ein Kind von vier Jahren, und ein solches muß ja auch beaufsichtigt werden, obwohl es ein Menschenkind ist. Genau kannte der Schimpanse die Zeit. Morgens erwachte er von seinem Lager. Die Nacht hatte er in verschiedenen Stellungen zugebracht: bei warmem Wetter die Hände unter dem Kopf, wir Menschen es zu thun pflegen; bei kaltem Wetter zog er eine Decke über sich hinweg und hüllte M in dieselbe ein. Zuletzt verstand er die Decken meisterhaft zu handhaben und spielte mit ihnen ebenso wie ein zünftiger Spanier mit feiner Manta. Er wickelte sich auf die verschiedenste Weise ein, und wenn ihm einer die Grandezza besagten Spaniers direkten Beleidigung gegen den Kaiser irgendwie b e st r a s t werde, die französische Regierung aber möchte dies vermeiden. Diese Angelegenheit fei jetzt Gegenstand ernster diplomatischer Verhandlungen. Ein befriedigende« Arrangement wird erwartet. Der Herzog von Broglie hat über die Ausführung des Mairegesetzes ein Circular an die Präfecten erlaffen, das gleichzeitig ein Regierungsmanifest ist. Besonders spricht sich dieser Charakter im Schlußsätze au?, in welchem sich die Regierung bestimmt auf das Gebiet der Verlängerung stellt und den Präfecten anempsiehlt, nur Maires zu wählen, die aufgelegt sind, sich dem siebenjährigen Regime anzuschließen und zu unterstützen. Lord John Ruffel erklärte in einem Schrei» ben an Sir John Murray vom 19. d., daß er sich außer Stand sehe, (der Lord ist 80 Jahre alt) in dem protestantischen Meeting am 27. d. den Vorsitz zu übernehmen. In dem Schreiben heißt cs wörtlich: „Die Grundsätze, welche mich verpflichteten, die Freiheit aller Religionen zu verfechten, verpflichten mich auch, gegen eine Verschwörung zn protestieren, deren Ziel die Fesselung Deutschlands ist; ich erkläre daher in Gemeinschaft mit allen Freunden der Freiheit und hoffentlich mit der überwiegenden Majorität der englischen Nation, daß ich mich nicht länger als Verfechter der bürgerlichen und religiösen Freiheit betrachten könnte, wenn ich nicht meine Sympathien für den deutschen Kaiser in dem edlen Kampfe, welchen derselbe gegen den Ultramontanismus unternommen hat, ausdrücken würde. Seine Sache ist die Freiheit. Die Sache des Papstes ist die der Knechtung." Die Times widmet der V e r m ä t u jt g de» Herzogs von Edi nburgh mit der Gr oßf ürstin Marie von Rußland einen Leitartikel, an dessen Schluffe es heißt: „Es muß gesagt werden, daß unser Interesse an dieser Heirat hauptsächlich, wenn nicht ausschließlich, politisch sein wird. Es wird viele Engländer oder aus jeden Fall Engländerinnen geben, die eine sentimentalere Ansicht von dem Ereignisse haben, aber für den größern Theil wird die russische Heirat im Lichte einer Verbindung zwischen England und Rußland betrachtet werden. In Europa sittd wir durch das Meer isoliert, aber in Asien müssen wir notwendigerweise Nachbarn an unseren Grenzen haben und der bedeutendste dieser Nachbarn wird Rußland sein. Dürften wir also infolge dieses Bedürfnisses auf bessern Fuße mit» einander leben? Das ist die Frage, welche wie nicht bezweifelt werden kann, heute von Tausenden gestellt werden wird. Sie kann nur beantwortet werden, wie wir sie schon beantwortet haben. Wen» die Heirat überhaupt irgend eine politische Wirkung beig'.bracht haben würde — ich bin überzeug», er würde schließlich mit derselben Sicherheit diese Bewegungen ausgeführt haben. So war er munter den ganzen Tag und gönnte sich wirklich nur bann und wann eine kurze Zeit der Ruhe. Jeden Tag erfand und ersann er sich eine neue Hebung, und jedes Turngeräth verstand er wirklich in der passendsten Weise zu verwenden, so daß es ein Vergnügen war, ihm zuzusehen. Dabei war er sehr empfänglich für Lob und ebenso für Tadel, natürlich nicht von dem großen Publicum. Das war nur zahlendes Publicum, das ging ihn nichts an. Wenn aber einer von uns kam, dann turnte er so eifrig wie ein Schüler bei der Prüfung. Er wollte zeigen, was er konnte. Rückte der Tag vor, so wurde er unruhig, und eine Stunde vor Schluß des Aquariums ging das Lamentieren an. Er ließ Töne kläglicher Art hören. Der Wärtet durfte sich nicht mehr entfernen, wenigstens nicht nach dem Ausgange zu. Höchstens wurde ihm gestattet, nach dem Futterboden zu gehen, denn von dort mußte er ja wieder vor ihm vorbei. Giny der Wärter nach dem Ausgange, so warf er sich auf den Rücken, geberdete sich wie ein ungezogener Knabe, kreischte laut und war, kurzum, der ungezogenste Ben^ hat, muß diese Wirkung eine glückliche fein. Auf jeden Fall mögen wir vorausetzen, daß das heutige Ereignis Engländer und Russen zu einer bessern Bekanntschaft miteinander führen wird, und eint solche Kenntnis verhindert Jrrthüiner, wenn nicht Zerwürfnisse." Serrano muß sich beeilen, andernfalls setzen sich die Carlisten in Besitz der wichtigen Hafenstadt Bilbao, woran bekanntlich ein englisches Bankier Eonsortium die freundliche Gewährung einer Anleihe von vier Millionen Pfund Sterling geknüpft hat. Auf das Blut, das vor Bilbao vergossen wird, ist also eine Börsenprämie ausgesetzt worden. Das Fort von Portugalete und die Ha-fenvorstadt von Bilbao sind bereits in den Händen der Braven des Prätendenten, wie pariser Telegramme melden. Serrano hat viele Freunde, d. H. Leute, die ein Amt von ihm erwarten. In Madrid sind nicht weniger als tausend Bewerbungen um erledigte Stellen eingelaufen, und zwanzigtausend Gesuche liegen außerdem dem Cabinete vor. Wie soll Serrano alle diese hungrigen Mäuler stopfen? nannt wird, ist so groß, 'aß ich zögere, sie »ieder-zuschrciben, ausgenommen aus die beste Autorität hin." Zur Tagesgeschichte. — Ein Feuilleton der „Düsseldorfer Zeitung" besaßt sich mit den „Poeten be6 Material iS-m u 0" und findet, daß der Widerstand des Idealismus, „dessen schlagfertigste Vorkämpfer, David Strauß voran, zum Materialismus übergegangen sind," immer schwächer werde. Ferners bezeichnet daS Feuilleton drei materialistische Poeten, welche als Kinder ihrer Zeit in deS Wortes verwegenster Bedeutung mit ihren tiesinnersten Anschauungen in dem Boden des Materialismus wurzeln, dessen unschönes Wesen sie poetisch zu verklären wissen und nennt drei Namen, von denen zwei den Oesterreichern näher bekannt sind: Robert H a m e r l i n g und Dr. Sacher-Masoch; als der Dritte im Bunde wird Fritz Keppler angeführt. Die Dichtungen des ersten erscheinen im Prunke der Romantik, die des zweiten in Salontoilette, die des letzten endlich in den Formen de- Idealismus. — Die Ausstattung der Großfürstin Marie von Rußland. Der St. Petersburger Correspondent der „Times" schreibt: „Der prächtige Trousseau der Großfürstin Marie von Rußland liegt in dem weißen Saale und dem angrenzenden Salon im Winterpalast zur Schau aus. Er ist luxuriös und prächtig und enthält Spitzen, von denen die Elle 1000 Rubel kostet. Ec umfaßt außer Ballroben, kostbaren Pelzen und der Doppelrobe Purpur und Hermelin über Weiß und Silber, welche die Großfürstin am Hochzeitstage tragen wird, 50 Kleider. D-r Trofs-au ist zrößtentheilS in St. Petersburg verfertigt worden, und die Summe, die mir als dessen Kostenpreis ge» Local- uiib Provinzial-Angelegenheileu. — (Die Schulen in Laibach,) welche wegen der herrschenden Blatternepidemie bereits über einen Monat geschloffen sind, sollen am 3. Februar wieder eröffnet werden. Dahin geht wenigsten« ein in der gestrigen Sitzung von der städtischen Sanitätscommission gefaßter Antrag, welcher voraussichtlich bei der Landesregierung auf kein Hindernis stoßen dürfte, indem der mildere Verlauf der Epidemie eS nunmehr gestattet, von den strengen Vorkehrungen zur Verhinderung der Weiterverbreitung der Krankheit Umgang zu nehmen. — (Eisfest in Veldes ) Unserer Aufforderung vom SamStag nach VeldeS zu fahren sind wirklich einige Laibacher nachgekommen. Die Zahl war zwar nicht groß, nur drei rafften sich Sonntag morgens 4 Uhr aus den Federn, um dem veldefer See einen Besuch zu machen. Wie uns berichtet wurde, empfing ein herrlicher Wintermorge» die Touristen in LeeS, während auf der ganzen Strecke bis LeeS dichter Nebel gelagert war. Eia tiefblauer Himmel wölbte sich Über das malerische Winterpanorama, das eingerahmt von den majestätischen, mit frischem Schnee bedeckten, und im Glanze der Morgensonne strahlenden Riesen der Alpenwelt bei weitem großartiger auSsah als im Sommer. Nichts ist angenehmer als ein Marsch in frischer, i einer Lust, dachten sich unsere Touristen, und zogen fröhlich die Straße gegen VeldeS entlang. Die Quellen, welche im Sommer fo traulich sprudeln und plätschern, stumm werden sie alle und eingesargt in kiylallene Hüllen, die sich al» kleine Gletscher zu beiden Seiten der Straße die Anhöhen herabzozen, nur die Save ließ sich noch nicht vor dem alles erstarrenden Winker bändigen, sondern brachte mit ihren dahingehenden Smaragdfluthen Leben in die Winterlaudschast. Ein herrliches Bild bot der erstarrte See; keine Seele ließ sich blicken als unsere Touristen schüchtern denselben betraten. Doch allrnälig kamen die in die Kirche ziehende» Leute und alle gingen über den See, so daß nach und »ach die Furcht, daß daS Eis nicht halten würde, schwand, und als die Sonne mehr Kraft bekam, da krachte und stöhnte der See, als ob er mit Gewalt die ihn einengende Decke sprengen wollte. Nachmittags entwickelte sich das schönste Volksfest auf der spiegelglatten Fläche. Alles, was Füße hatte, tummelte sich, sei eS mit Schlittschuhen, sei es ohne solche, auf dem Eise und freute sich des herrlichen TageS. Da unterhielt sich eine Partie mit EiSfchi'ßen, dort tanzten wieder die jungen bäuerlichen Schönheiten einen Reigen, hier übte der Meister im Schlittschuhfahren am veldefer See, Baron Alfons ZoiS feine schönen gel. So wie er aber aus dem Käfig genommen und auf fein Zimmer gebracht wurde, zeigte er sich höchst erfreut und heimisch. Jetzt hatte er zunächst das Bedürfnis nach Abendbrod zu befriedigen. Letzteres schmeckte ihm am besten. Obwohl er täglich seine Leckereien hatte und von den Besuchern mit Zuckerwerk aller Art gefüttert wurde, so zog er doch Hausmannskost vor, und namentlich der Thee schmeckte ihm ausgezeichnet. Blieb die Haushälterin länger aus, so klopfte er an die Thür; wenn sie kam, wurde sie mit rinem freudigen ©! 0! O! begrüßt. Hierauf fetzte er sich zu Tisch und speiste mit Seidel in der angegebenen Weise. Das Thier nahm zu und wurde von Tag zu Tag vollkommener. Da kam eine Lungenentzündung, infolge deren eine Lungenschwindsucht ausbrach; wenigstens nahm unser Arzt an, daß es eine Schwindsucht sei. Gleichzeitig bekam er eine Eiterung der Halsdrüsen. Ich schickte zunächst zu einem freundlichen Arzt und ließ ihn bitten, zu mir zu kommen. Er hatte es falsch verstanden und nach Kranken in meiner Wohnung gefragt, und als meine Frau sagte: „Das wird rocht der Schimpanse sein," antwortete er ziemlich entrüstet: „Nun, auf den Affen bin ich bis jetzt doch nicht gekommen! I" — Ich fand einen ändern Arzt. Diesem gegenüber benahm sich das Thier höchst verständig, sobald es ihn kennen gelernt hatte. ES reichte ihm unaufgefordert den Puls, und wenn es Arznei ein nehmen sollte, so genügte ein einziges Wort des Wärters: „Molly, das mußt du nehmen!" vvllstäu big, um dem Befehle nachzukommen. Er benahut sich dabei viel artiger, als die meisten Kinder, welche oft durch kein Zureden zu bewegen sind, Arznei zu nehmen. Leider genügte die vorgenommene Operation nicht, um das Thier zu retten. Sein Auge wurde trüber und gewann einen kläglichen Ausdruck. Es kam zur letzten Stunde. Es sah dem Wärter noch mals dankbar ins Gesicht, reichte ihm die Hand drehte den Kops auf die andere Seite und war verendet. Dies sind Beobachtungen, für deren Wahrheit ich Wort für Wort einftehe. Sie sollen mir auch von niemanden bemäkelt werden. Nicht aller Mensch aber sehr viel Mensch ist im Sch mpanse. , Schülerinnen in der herrlichen Kunst und für» ihr die außerordentlichen Fortschritte, welche namentlich einige der Damen gemacht, gaben Zeugnis von bet bewährten Lehrkraft. Der Abend versammelte fämmt* liche Schlittschuhfahcer bei einem am Eise von schönen Händen erebenzten Puntsch. Ein Harmonikaspieler besorgte bie Tafelmusik bazu, unb der Mond, bet sein Silberlicht über bie Gegenb auSgegofsen hatte, ersetzte bie Beleuchtung. Eine gemeinschaftliche Fahrt über beit See beschloß den schönen Tag. Schwer trennten sich unsere Touristen von dem schönen Bilde, mit dem Vorsatze, gewiß bald wieder zu kommen. — (Kränzchen mit Eisfest inVelbeS.) Samstag beu 31. Jänner finbet in MallnerS Hotel am velbeser See ein Kränzchen statt. Wie wir hören, wollen sich einige Laibacher baran betheiligen unb de« darauffolgenden Sonntag benützen, um Velde» im Winterkleid-, daS, wie wir vorstehend berichteten, prachtvoll sein soll, anzusehen. Karten zum Kränzchen werben in ber Buchhandlung v. Kleinmayr & Bamberg auSgegeben. — (In der Handelslehranstalt bei Herrn Mahr) beginnen bie Vorlesungen Sonntag, beti 1. Februar um 9 Uhr vormittags. — (Dr. Bleiweis pensioniert.) Det k. k. Lanbesthierarzt Dr. Bleiweis würbe in ben bleibenden Ruhestand versetzt. (Petition an den Gemeinderath.) Bei dem Umstande, daß nahezu alle Lehrer der Umgebung LaibachS bei Gehalten von 650, 600, 500 fl. neben freier Wohnung sich weit besser stehen als die Lehrer der Landeshauptstadt, die sich mit nur 600 fl. ohne Quartier begnügen sollen (eine Anomalie, die man tn sämmtlichm Ländern Oesterreichs vergebens sucht), will der krainische LandeSlehrerverein, wie die „Laibacher Schulzeitung" meldet, eine ergebenste Vorstellung und Bitte um Erhöhung der Gehalte der städtischen Lehrer an den Gemeinderath richten. Es wäre nicht ein Act der Hochherzigkeit, sondern nur der Gerechtigkeit, wenn sich die Väter ber Stabt zu einet ausgiebigen Erhöhung entschlössen. — (Veränderung im Lehrstande.) Die Lehrer an ber Volksschule in Bischoflack, Herr Lorenz Sabar und Herr Johann Zettel, wurden aus ihren Dienstposten definitiv erklärt. Versetzt würben die Lehrer: Herr Anton Pozar von Loitsch nach Koschana und Herr Mathias Japel von Koschana nach Leits*. Stn ben neueröffneten Parallelklassen für Mädchen bet iäbtifchen Volksschule in Pettau würben bie Fräulein Marie Schulz unb Victorie Zurchaleg (beibe Ukrainerinnen) als Lehrerinnen angestellt. — (Notarversetzung.) Der Herr Justizminister hat bent Notar in F.'istriz Herrn Anton Kuplj en bie angesuchte Versetzung nach Tschernembl bewilligt. — (Zur Gffectenlotterie bet philharmonischen Gesellschaft.) Von ben Ge-winnstücken würben bereits 250 abgeholt. Der Erlös für bie bet Gesellschaft zugefallenen unb von ihr zu« Vortheile bes TonhillenbausondeS verkauften Gewinnstücke beläuft sich mit gestrigem Tage auf 1000 fl. DaS Lolteriecomilö hat abermals eine Serie von 200 Gewinnstücken, barunter prachtvolle Gegenstänbe, Uhren, Bilder, Vasen, Lampen, Zuckerbüchsen, Nippsachen u. zum Verkaufe auSgefchieden; letzterer findet von 3 bis 5 Uhr nachmittag- statt. — (Um EinführungbeS deuts che» Sprachunterrichtes) haben bie Gemeinben Jllyrisch-Feistriz, Jablaniz unb Dornegg petitioniert Der k. k. Lanbesschulrath hat daS Gesuch berselben an ben k. f. Bezirksschulrat!) in Adelsberg geleitet unter Hinweisung auf den § 6 des Reichsvolksschulgesetzes vom 14. Mai 1869 und den § 34 de» Landes« gesetzte vom 29. April 1873, betreffend die Regelung der Errichtung, der Erhaltung und deS Besuche» der öffentlichen Volksschulen in Krain, und demselben auf-getragen, hierüber den verstärkten OctSschulrath in Dornegg einzuvernehmen. Der angeführte Paragraph 6 de» ReichSvolkSschulgesetzeS lautet: „Ucbet die Unter« richlSsprache und Uber die Unterweisung in einer zweiten Landessprache entscheidet nadj Anhörung der jenigtn, welche die Schule erhallen, innerhalb der durch die Gesetze gezogenen Grenzen die LandeSfchul» behörde." — (Da- Feuerwehr-Kränzchen), dessen Reinertrag bekanntlich zur Hälfte der Krankenkasse dtr Feuerwehrmänner, zur Hülste aber dein Feuerwehrsonde zusüll«, zählte im vorigen Jahre zu den schönsten derartigen Unterhaltungen der Saison. In Rücksicht aus den humanen Zweck dürste auch wohl da» diesjährige Kränzchen am Sonntag sich recht reger und allseiliger Theilnahme erfreuen, umsomehr als, wie wir hören, das betreffende ßomite eine höchst an> erkennenSwerthe Thätigkeit entwickelt, damit dieses Fest, zu welchem der löbl. Feuerwehrausschuß u. A. den lai-bacher Turnverein freundlichst eingeladen hat, sich ähnlichen würdig an die Seite stelle. ~ (DieLandeScommission svrPserde« zucht) hielt am 26. d. eine Sitzung. Gegenstand der Beraihung waren: 1. Die Vorlagen an da« H. f. und k. Ackerbauministerium inbetreff der im September l. I. durchzuführenden Prämiierungen in den 8 ConcurSstationen KrainS, als: Zirkniz, Reifniz, St. Bartelmä, Nasienfuß, Laibach, Krainburg, Radmanns» dorf und wocheiner Ferstriz. — 2. Berichterstattungen über subventionierte und zu exponierende Staat-Hengste tn Privatpflege und über Eintheilung derselben im Unterlande. — 3. Antrag an das H. Ackerbaumini-sterium inbetreff der Pinzgauer Hengste Stimm, Javorrük und Sello. — (Theateranzeige.) Morgen, Donnerstag den 29. Jänner wild aus der hiesigen Bühne da« Stück .die Cameliendame" von DumaS aufge-fvhr», das wir seit fünf Jahren zu sehen nicht Gelegenheit Hallen. Wir machen dos kunstsinnige Publicum auf daS bekannte SeusationSfivck umsomehr aufmerksam, als die Hauptrolle in Händen unserer begabten Künstlerin Frau KletzinSky-Bürger liegt, der nebst der Gelegenheit, ihr gewandtes, wohldurchdachtes Spiel in glänzendes Licht zu setzen, auch die Gelegenheit geboten ist zu der in diesem Stücke unerläßlichen Entfaltung von geschmackvollen Frauentoiletten. — (Zum Benefice unserer geschätzten Altistin Frau von Ujsa-lusy) geht Freitag die schöne Oper „Romeo und Julie" in Szene. Herrn Fahr» traurige Erfahrung an seinem gestrigen Benrficrabende läßt wohl den Wunsch gerechtfertigt erscheinen, da» Publicum wöge sich unserer Altistin gegenüber am Freitag eine» recht zahlreichen Besuche« befleißigen, umsomehr da gewiß ein recht genußreicher Abend in Aussicht steht. — (Der Agiozuschlag) zu den Fahr-und Frachtgebühren wird auf den österreichischen Eisenbahnen vom 1. Februar 1874 an mit 5 Perzent berechnet. Die zu Gunsten de» Publicum» bestehenden Ausnahmen von der Einhebung eines Agiozuschlages bleiben unverändert. — (Steuerfreiheit für Neubauten.) Die Regierung hat im Abgeordnetenhaufe einen Gesetzentwurf, betreffend die Steuerfreijahre für Neu«, Um- und Zubaute« eingebracht. Derselbe enthält wesentliche Begünstigungen. Die seit dem Gesetze vom 3. März 1868 für olle der HauSzinS- und Hau»klassensteuer unterliegenden Orte, beziehungsweise steuerpflichtigen Gebäude bestehende Befreiung von der Gebäudesteuer sammt StaatSzufchlägen in der Dauer von zehn Jahren für Neubauten und von acht Jahren für Um- und Zubauten wird in der Art erweitert, daß für Neubauten, Umbauten und Zubauten eine Befreiung von fünfzehn Jahren stattsindet. Diese Befreiung hat nur Geltung für Neubauten, wenn dieselben in den Jahren 1874, 1876 und 1876 planmäßig vollendet und benützbar gemacht werden; für Um- und Zubauten, wenn solche in den Jahren 1874, 1875, 1876 begonnen uud bi» Ende de» J«hre» 1876 planmäßig zur Vollendung und Be> nützung gebracht werden. Die durch Ballführungen oder für bestimmte Objecte bereit» erworbenen, sowie auf irgend welche Weise gesetzlich früher gewährten Slkuerbeireiungen werden durch da« gegenwärtige Tnick no%3gn. 6. Kleinmayr L Gesetz nicht berührt. Jusvserne jedoch für einzelne, im Lause der Jahre 1874, 1875 und 1876 zur Vollendung gelangende Bauten auf Grund dieses Ge» setze» eine längere als die in den bezogenen Specialgesetzen normierte Steuerbefreiung angespiochen werden könnte, sind die Bauten inbezug auf das Ausmaß der Stcuersreijahre nach diesem Gesetze zu behandeln. — (Zur neuen Illustrierten Zeitung) von Johanne» Nordmann und Max Konody, welche in Wien herausgegeben wird und mit 1. Jänner d. I. ihren 2. Jahrgang begann, liegt dem heutigen Tagbla tt eine Pränumerations-Einladung bei. Diese illustrierte Zeitschrift, welche ecu verschiedenen Journale» sehr beifällig besprochen wurde, kostet jährlich 8 fl. und übernimmt Brstillnngen hierauf die Buchhandlung v. Kleinmoyr & Bamberg in Laibach. Ausweis über den Stand der B l a t t e r n e p i d e m i e in L a i -bach am 26. und 27. Jänner 1874. Vom letztem Ausweise sind in Behandlung verblieben 98, zugewachsen sind 3 firantr, d. i. 1 Mann, 1 Weib und 1 Kind; genesen 6, nemlich 1 Mann, 1 Weib und 4 Kinder. Gestorben 1 Weib; in Behandlung verbleiben 94 Kranke; 24 Männer, 27 Weiber und 43 Kinder. Seit Beginn der Epidemie sind amtlich gemeldet worden 232, genesen sind 167, gestorben 31. Im städtif chen Nothspita le war der Krankenstand am 26. d. M. 20 Kranke, am 27. d. M. 21. Seit Errichtung derselben wurden ausgenommen 38 Kranke, von welchen 13 genesen, 4 gestorben und 21 in Behandlung verblieben sind. Im landschaftlichen Filialfpitale war der Krankenstand am 26. d. M. 26 Kranke, am 27. d. M. 27 Kranke. Gestorben sind seit Beginn der Epidemie d. i. seit 8. Dezember v. I. im Filial-spitale 8 Personen. Stadlmagistrat Laibach, am 27. Jänner 1874. Witterung. Laibach, 28. Janner. Morgens Lchneesall, vormiiags Ausletterung, nachmittags sonnig. Stürmischer Noidwest. Wärme: morgenS 6 Uhr — 1-8', nawmittags 2 Uhr + 3 0° C. (1873 + 2-2«, 1872 + 51.) Barometer im rasche» «leigen, 736 10 Millimeter. Das gestrige TageSrnittel der Wärme 0 0°, um 14° über dem Normale. Augclommcne Fremd,'. Äm 28. Jänner. Stadt Wien, jtlemenz, «t Peler. — Da-maetn, Bahiibeamleiiogalliu, Cilli. — Siifif, Jitoinliirg. — Wolf, Bidic un6 jtartiii, Reisende, Wien. — Schink, Privatier, Sagor. llotel Elefant. Alei, Dechant, Semii. — itodmaC, Pfarrer, Heil. Berp. -• Rechcr, Olmlitz. — Gorischeg, Pfarrer, Iavorje. - Fröhlich, Pfarrer, Prim. llelerieeher Hot'. Önßlflio lmb Pagoviu, Udine. Gerstel. Holzagenl, und Adamii, Triest. Omerzn, mtb Aslk, Reichender,, ITI tliren. Rauch, Tri,st. -- Gradner Maria, «lagen: furt. — Slissi, Gör;. — Schule. Gewerk-besitzer. Hrostnig. — Grivitz, Agenl, Arain. Verstorbene. De» 27. I it » n e r. Maria Gerdesii. 18 I., Polaiia-vaistadt 91 r. 98, Blattern. — Paula Gregore. Biltftrmti ster»- und HaiiSbesitzerrkind, 11 Tage, Karlslädlervoistadl Nr. 23, Kiniidackeiikranips. Frau flaroliim Fillapil, Re-stanrateurSfra», 66 I., Kapnzinervorstadl Nr. 84, allgemeine Lähmung infolge Gehinifchlage». Telegramme. Wien, 27. Jänner. Abgeordnetenhaus. Der Finanzminister beantwortet die Interpellation Dobl-hoffs bezüglich Einberufung der Eentralcommission für die Grundsteuerregnlierung; er weist darauf hin, daß gesetzlich nur ein einmaliges berichtigende» Eingreifen der Centralcvmmission zulässig sei und eine besondere Gesetzesnovelle ungerechtfertigt wäre. Die schwierige ^ändertarifs-Anwendung in den Grenzbezirken sei kein hinreichender Grund für solche Gesetzesneuerungen, das sei eben Sache der Cenlralcommission. London, 27. Jänner. Eine Meldung des „Daily Telegraph" aus Berlin bestätigt, daß die preußische Note die Aufmerksamkeit der belgischen Regierung auf den Ton der belgischen Presse und aus die durch die Neutralität auserlegle Pflicht Belgiens zur Beobachtung dieser Neutralität lenke, und-die Hoffnung ausspricht, daß die belgische Regierung diePreßagitationen in angemessene Grenzen verweisen werde. Wiener Börse von, 27. Jänner. Staatsfonds. ©eib iBote Pfandbriefe. Geld Ware üoerc. tficr.lc, ost.Pap. 59.70 69.80 S \ » 55.75 96.— cto. blo. öp. in Eilb. 74..SO 74.90 bl», t» 33 3 SS.— > 6 .50 Bon 1854 . . . Vc|« von 1860, ganze $»9.10 i00.50 Kille*, o.ffi 91.60 91.75 107 - 107.: 0 inj. $rb.-.k0 102.75 83 60 Ul.— Aeticii. 8ilbb.=i4ie|.iu 500 gr. 112.30 112 50 tto. Äon» 6 1)61. 97 10 97 60 Lnglo-Banl 169.- 1! 9 5k Lose. irctitqnfiatt . . . . 243.- *43.50 Depositenbank . . . . 51.- 52.— 174.15 ü«cou,pi, Anstalt . . 940. 950.- Rudolfs-L 13.50 14.— ttanco Bank . . . 44.25 44 75 Handelsbank r'andnbankcnverein. . 90- 88.- 90 5U 90.- Wechsel (33Son.) yiaiiouaibaul Dcpctr. allg. Bank . L-cfU Jbau gesell,. . Union Bant . . . VereinSbank Bcrkehr«bank 9»0 - ,991. 59 5Ci 60.-2 2 ;205.-137.60 138.-14.25! 14.75 126 >27 — angfb.lOOK.fitb.IB. »tanff. 100 (I. „ „ Hamburg vHbou io *t|. <6t«l. üarie 100 glr»»c« 95.C0 L5 80 56. 113 40 4 4.75 65 75 yo.io (6.10 113.50 44+5 «ioih» .37- öTan^cftfib. 213.— 213 *5 9.04- ,.05 - Lraarsdahn . . . 336 6t 3.i7.- preuß. Kassenscheine. 1.6» ^ l 69 *• sttdbahn 163.- 163.50 ätUtt .... 107 70 07 .X! Telegraphischer Curoberickt am 28. Jänner. Papier Reute 69,65 — Silber Renle 74,66 lötiVcv Siaats-Anlehen 106/10— Banlaclicn V90,— Credit 242 76 — kviidon 113,30 — ßilbtv 107.5,0 - K. f. Miinz-Ducaien 20.Fr°ncs-Siücke 9,0-1. Warnung. Lchlcchte, gefälirliche und rücucre Siuchad-Hiuiifltu des Nobel'schen Oynnmlt werden m frechster Weise selbst unter den, (»ineuiianicn unseres Fabrikates anSgedote». Wir machen daraus aufmrrk (am, daß nufer Dynamit III. pr. Zollzenlner fl. 62 v. W. alle übrige» >)iach-ollimiitfltit zu 80, 100 bis 110 fl. in jeder Hinsicht weit iibertrifft. Binnen kurzem werden wir eine neue Torte Tlmomlt tiv.tftr. 4« ft. in den Han del bringen. Halilor «fc KNcliciilmdior, (55 2) Wien, Wallstschgasse 4 Gedenktafel über die am 31. Jänner 1874 ftattfinbtnben 81» eitationen. I. Feilb , Jamnik'sche Real., Godrsiö.BG.Lact -1. Feilb., Triler'sche Real., Dörfern, BG. ?aif. - 3. Feilb.. Niisch-sche Real, Wippach, BG. Wippach. — Reli,. Babnik^ scher Real., Babiiibol. BG. Laibach. — 3. Feilb., Merse« sche Real, ad Rrisniz, BG. Reisni,. Fed. vamderg in Laibach. (Jiiiufidjcr flusiinftmif der M—2, Hcrl'k- und Wtiitmtmvrit und Confeclion im Mt'dewareiigtschäste des A. Popovic. Verleger und für die Redacrivn ctrojitwprtlid• Otiomar B amberg.