Laibaeher CHULZEITUIG ■ Anzeigen werden billigst berechnet. Bestellungen, Ankündigungen und Beilagen sind ausschließlich nur an die Verwaltung : Oberlehrer Adolf Wein-lich, Laibach, Oberrealschulgebäude, zu richten. Monatsschrift des Krainisclien Lehrervereines. Leiter: Florian Hintner, Pogačarplatz i. XXIX. Jahrgang. Vereinsmitglieder erhalten das Blatt umsonst. Bestellgebüren und alle Zahlungen für das Blatt sind an den Zahlmeister des Vereines, Oberlehrer Adolf W e i n 1 i c h in Laibach, einzusenden. F.rscheint am 15. jedes Monats; falls dieser auf einen Sonn-oder Feiertag fällt, wird das Blatt am nächsten Werktag ausgegeben. Bezugspreis: jährlich 4 K; halbjährlich 2 K, einzelne Stücke 40 h. Aufsätze und Mittheilungen über Schul- und Lehrerangelegenheiten, sowie Bücher und Lehrmittel zur Beurtheilung werden kostenfrei an die Leitung des Blattes erbeten. Handschriften und eingesandte Werke werden nicht zurückgestellt. ... Es ist die erste, oberste, wichtigste und gerechteste Forderung der Lehrer, von Sach- und Fachkundigen geleitet zu werden. . . Die Forderung entspringt aus der Treue gegen das Amt, aus der Neigung, von einem Kenner Anleitung und Belehrung zu empfangen. F. A.W. Diesterweg (Jahrbuch 186i). Der Hausbischof. Hausbiscliof? Was ist denn das? Wenn es nicht ein Druckfehler ist, weiß ich nicht, was das sein soll. So denkt gewiss mancher, dessen Auge auf dieses spaßige Wort fällt. Fehlgeschossen, lieber Leser, das Gewissen des Setzers ist kirschblütenblank. Das Wort stammt aus dem Munde eines Meisters der Erziehungskunst und zielt auf keinen Mann, weder in der Hierarchie der Kirche noch der Familie, sondern auf — die Frau, die Mutter. Ein Hausbischof! Mit einem Lächeln um die Lippen murmelst du das Wort vielleicht noch ein paarmal vor dir hin, dann bohrt es sich dir in die Seele und lässt dich Gedanken spinnen. Bald gewinnt der Neuling einen gesicherten Platz in deinem Vorstellungsschatze. «Bischof» nennen wir heute den Vorsteher eines großen Kirchensprengels. Ein ganzes Capitel Culturgeschichte ist es, das der Sprachkundige aus diesem Worte herausliest. Welche Summe von Auf-, Um- und Einsicht, von Hut, Sorge und Familiensinn schließt es ein! Und fürwahr, es verliert nichts an seinem vornehmen Inhalte, wenn wir es mit dem großen Pädagogen auf die Herrin des Hauses, die Mutter der Kinder anwenden. «Mutterstand ist der fürnehmste Weltstand, der heiligste Stand», sagt Bogumil Goltz. Dem Worte dürfte nicht so leicht widersprochen werden. Ins Heiligthum des Hausbisthums haben schon Hunderte und Tausende hineingeleuchtet, und niemand hat der geweihten Stätte hausmütterlichen Waltens volleres, farbigeres, keuscheres Licht gegeben als Schiller in seinem unvergleichlichen «Lied von der Glocke». Aber die Pfeile dürfen zum Scheibenmale fliegen, wenn auch bereits ein Schaft mitten im Schwarzen steckt. Fragen, die die pädagogische Seelsorge betreffen, insbesondere solche, die die Ziele und Aufgaben, Mittel und Wege der Hauserziehung berühren, können nach meinem Gefühle nicht oft und fleißig genug in Fluss gehalten und zu Tagesfragen gemacht werden. Die richtige Pädagogik und der richtige Pädagoge lernen beide niemals aus, und wenn nur zwei Dutzend Ohren zum Hören geneigt sind, dann ist die kleine Mühe einiger Worte nicht verschwendet. Betreten wir also einmal die Thätigkeitsstätte des «Hausbischofs». Auf gut Glück lenken wir den Schritt in ein städtisches Haus, gleichgiltig ob es ein einfaches, aber gebildetes bürgerliches oder ein sogenanntes «besseres» der oberen Zehntausend ist, und sehen zu, ob wir finden, was wir suchen. Ei, da sind wir schon am Ziele! Helles Kinderlachen ist uns Führer und leitender Schall. Es dringt aus der sogenannten «Kinderstube». Hier werden wir wohl in des Hauses Adyton, im Allerheiligsten der Familienerziehung sein. Doch wir sind fehlgegangen. Die Mutter, den Brennpunkt und die Seele der pädagogischen Hausseelsorge, finden wir gar nicht in diesem Raume. Die Kinder, groß und klein, stehen hier unter den Fittigen einer bezahlten Wärterin, mag sie nun Bonne oder Gouvernante heißen. Die pädagogische Hilfskraft ist gemietet, Fürsorge und Stimmung richten sich nach dem Solde. Eine fremde Person, ein Wesen, dessen Herz wo anders weilt, hat sich zwischen Mutter und Kinder gedrängt. Man missverstehe mich nicht. Nicht dass ich sagen wollte: die Erzieherinnen und Kinderpflegerinnen dieser Art taugten alle zusammen nichts oder das Haus könnte in Sachen der Kinderzucht und -pflege fremder Mithilfe entbehren; nein: es finden sich recht viele treffliche und grundbrave Mädchen und Frauen unter diesem Hausgesinde, und für alle häuslichen Warte- und Erziehungspflichten kann auch die beste Mutter oft nicht aufkommen. Und sie braucht es auch gar nicht, wenn die materiellen Verhältnisse der Familie danach angethan sind, in diesem oder jenem Punkte eine Stütze zu ermöglichen. Aber die erzieherische Hilfskraft darf nicht zur Hauptkraft werden, die Gehilfin nicht zur Amtsvertreterin der Mutter vorrücken. Reißt sie einmal die erste Stelle in der Hauserziehung an sich, dann ist das natürliche, von der Natur geknüpfte Band zwischen Mutter und Kindern gelockert. Es sind alte Geschichten, doch bleiben sie ewig neu — nicht bloß die Geschichte von der Liebe, die aus dem Herzen gerissen wird, nein auch die von der Kälte, die nichts wachsen lässt als Eis, und die von der zu spät bereiteten Arznei, wenn sich eine körperliche oder geistige Krankheit einmal eingefressen hat. Gar mancher Mutter aus höheren Ständen, die jahraus jahrein nicht Lust und Muße hat, sich ihren Kindern zu widmen — denn Sport, Eitelkeit und Vergnügen füllen ja heutzutage den längsten Tag leicht aus — die ihre «Herzblättchen» fast nur beim Gutenmorgen- und Gutenachtsagen oder bei Tische trifft, weil sie es für unnöthig oder ihrer gar nicht würdig hält, Arbeit und Freude mit den Kleinen zu theilen, gar mancher solchen Mutter gehen die Augen eines Tages ganz curios auf, aber dann ist’s meist schon zu spät. Auch hier wissen die Lehrer, die solche Kinder, die ohne den Sonnenschein der Mutterliebe aufwachsen mussten, unter den Händen und die Augen offen haben, ein Lied zu singen! Die Kinder sind die Thore und Fenster, durch die man in die Familie schauen kann. Wie wenig Erfreuliches und Ermuthigendes ist da zu sehen! An den Fingern seiner Hände kann jeder Lehrer, jede Lehrerin, die Mütter seiner Schuljugend herzählen, denen kein Geschäft so heilig ist, wie die Erziehung ihrer Kinder, welche sich gegenwärtig halten, dass sie diesen nicht nur Leben und des Leibes Notbdurft, sondern auch Nahrung für Herz und Geist zu geben haben. Ein trauriger, uralter Text ist es, der in tausenden von Familien nach ewig neuen Melodien gesungen wird: das Lied von der Kinderstube, in der der Keim körperlichen und geistigen Siechthums sich in junge Seelen gesenkt hat, das Lied von den pädagogischen Mietlingen, denen es an Bildung oder Gewissen gefehlt hat, die besten Besitzthümer des Hauses vor Schaden zu behüten! Die Bacillen der Lüge, Klatschsucht und anderer Dinge, die nicht in unschuldige Herzen gehören, schleichen sich jedenfalls leichter über die Schwelle der Kinderstube, in der Dienstboten und Wärterinnen des Erziehungsamtes walten, als hinter den heiligen Schutzwall, den der stete Umgang einer Mutter mit ihrer Kinderschar bildet. In der Kinderstube, insoweit wir die Erziehungsstätte, wo hausfremde Personen walten, darunter verstehen, finden wir also den Hausbischof nicht. Sollen wir uns etwa in den lauten, lebendigen Kinderkranz begeben, wo der Geist der Vergnügungssucht und Blasiertheit in Kinderbällen, Kindermaskeraden und anderen blendenden Kindergesellschaften seine Orgien feiert? Kein ernster Freund der Jugend wird dort den guten Geist der Hauserziehung suchen. Der zerstreute Kopf, das matte Auge, der träge Geist, die unsichere Hand der kleinen Ballgäste sind dem Lehrer am nächsten Tage traurige Proben von der Güte solcher Genüsse. In Familien, wo man sich «die Ehre gibt», die kleinen geputzten Herrschaften zu Tanz, Feuerwerk, Schauspiel und üppigen Tafelfreuden zusammenzuführen, da hat der rechte Erziehungsgeist seine Stätte nicht aufgeschlagen, das sind nicht die Eltern, die ihre Kinder lieb haben. Nein, da ist’s nicht, wo der gute Genius der häuslichen Seelsorge waltet. Da glüht und brennt die Wüste des Sinnenreizes und der Entnervung, aber die Oase der Natürlichkeit und des wahren Kinderglückes grünt und blüht da nicht. Wir werden schon in ein Haus gehen müssen, wo man solchen Glücks-und Friedensfeinden die Thür schließt, wenn wir eine Mutter suchen, die wir als unser Leitbild, unsere Rathgeberin ansehen können. Wo die Langweile gähnt oder die Gleichgiltigkeit die Hände in den Schoß legt, gehen wir auch vorüber. «Verächtlich die Frau, die Langweile hat, wenn sie Kinder hat», meint Jean Paul. Hier ist der Glückskreis nicht, vor dem die bösen Geister der Welt halt machen. Das kleine, sicher umfriedete Heiligthum, wo der Hausbischof an seinem hehren Werke ist, schaut ganz anders aus. Kein geräuschvolles Gedränge, kein aufregender Wechsel von Unterhaltungen und Zerstreuungen, keine Geziertheit, keine Großthuerei, kein verschwenderischer Aufwand — nur Pflicht und Aufopferung und der schöne, stete Wellenschlag der Arbeit und Ruhe. Liebe, selbsthingebende Mutterliebe herrscht in der Erziehungswelt dieses Hauses. Liebe und selbstgenügende Zufriedenheit schaut die Kinder jeden Morgen mit hellen Augen an und drückt ihnen jeden Abend freundlich die müden Augen zu. Da wirkt die Mutter, die nicht hinausschweift ins Getriebe und Getöse der vergnügungssüchtigen Welt, sondern das Glück in der Enge sucht und die Erziehung ihrer Kinder für ihre höchste und heiligste Pflicht hält. Von einer solchen gilt das Wort George Herberts: «Eine gute Mutter ist so viel wert als hundert Schulmeister. Sie zieht im Hause gleich einem Magnet alle Herzen, gleich einem Leitstern alle Augen an.» Gibt es etwas Größeres, etwas Hoheitsvolleres in der Welt als eine Mutter, die das Beste von dem, was sie ist und hat, ihren Kindern auf den Lebensweg mitgibt, der, wie der Dichter sagt, «kein Weg zu sauer wird» und «die Stunden der Nacht sind wie die Stunden des Tages», der niemals die Arbeit zu klein und die Nadel zu fein dünkt, die sich ganz vergisst und ihrer Familie lebt? Kein Lob klingt zu hoch für eine Mutter, die ihren Kindern in allem Stab und Sporn, Zügel und Riegel ist. Nur an zwei Aussprüche mag hier erinnert werden. Der eine rührt von Pestalozzi her und lautet: «Ich will die Bildung des Volkes in die Hand der Mutter legen»; den anderen hat kein Menschenfreund geprägt, aber er ist nicht minder wahr, wenn er auch aus dem Munde des ersten Napoleon hervorgieng: «Die Zukunft des Kindes ist immer ein Werk seiner Mutter.» Bei einer solchen Mutter müssen wir stehen bleiben und ihr ein wenig über die Schulter blicken, wie sie es anzustellen weiß, dass der Same ihrer Zucht auch anwurzelt und Frucht trägt in den Kleinen, dass ihre Kinder reich werden an Schätzen des Herzens und auch des Kopfes. Doch davon soll ein Schlussartikel reden. Alba Hintner. Drei kleine Mächte aus dem Reiche der Wortbildung. Von Flor. Hintner. Tiutsch hat wite hovestat. Hugo v. IVimberg. Unter unserer Schuljugend gibt es Knirpse, denen man Zutrauen möchte, dass sie bequem durch ein Nadelöhr schlüpfen könnten. Aber wer diese Wichte darum für schwach ansehen wollte, der würde sich gar gewaltig täuschen. Sie sind stärker, als inan denkt, und kennen keine Fügsamkeit und keine Schmiegsamkeit gegenüber ihren Genossen, und wären diese auch hanebüchene Recken und mit Fäusten ausgestattet, wie Schmiedehämmer. Nicht selten geschieht es freilich, dass die kleinen Schnapphähne ihren Mann finden, der sie der Länge nach auf die Erde legt und zwischen die Beine nimmt, bis eine höhere Macht sich ins Mittel schlägt und dem ungleichen Kampfe ein vorzeitiges Ende bereitet. Aber die Unbeugsamen fühlen sich bald wieder, und ungewohnt, mit einer untergeordneten Rolle in ihrer Welt sich zu bescheiden, spielen sie sich bald wieder als die großen Herren auf und suchen einen neuen Anlass, ihre Kraft zu erproben und ihren Haken an einer neuen Wand einzuschlagen. Und so wissen diese kleinen Gewaltigen sich oft recht geschickt als unabschiittelbare Kletten an die Größeren zu hängen und ihnen dauernd auf dem Nacken zu sitzen. Solche kleine Tyrannen gibt es auch in der Sprache. Ganz winzige und wenig beachtete Racker von Wörtchen treten da als große Herren auf, krähen als aufgeblasene Hähne auf ihrem Mist und wissen über die Wörter, die in ihrer Gesellschaft und in ihrem Geleit auftreten, unter einem strengen Regiment, ja in dauernder Abhängigkeit zu erhalten. Fürchte nicht, lieber Leser, von mir im Folgenden in das weite und wüste Gestrüpp der Wortfügungslehre geführt zu werden, wo solche herrschgewaltige Sprach-dynasten in Gestalt von unscheinbaren Vor- und Verhältniswörtern ein, wie dich bedünken will, ganz ungebürliches Übergewicht über die in ihrem Gefolge erscheinenden Ding-und Fürwörter geltend machen. Auch die vielverschlungenen Pfade der Nominalableitung brauchst du nicht zu ziehen, wo zur Rechten und zur Linken die Spitzen und Stacheln von Präfixen und Suffixen dir entgegenstarren: ich will dir lediglich ein kleines Guckfenster öffnen, durch das du ins Reich der verbalen Wortbildung hineinschauen magst, und zwar auf ein Gärtlein, auf dem das heutige Sprachbewusstsein nicht mehr als verlässlicher Führer dienen kann, weil es die ursprüngliche Bedeutung und Function der kleinen Wortwichte, die dort wirksam, ja herrschend geworden sind, nicht mehr aufzufassen vermag. Ich greife für heute nur drei solcher Wortpygmäen heraus, um ihre Wirksamkeit in alter und neuer Zeit zu beleuchten und den «vollen Athem menschlicher Seele», den Jakob Grimm aus allen Lebensäußerungen der Sprache heraushört, an einigen sinnenfälligen Beispielen zu belauschen. Es sind dies die heutigen Wortbildungspräfixe er-, ver- und zer-. Was für verblasstes und farbloses, mageres und müdes Geliebter scheint uns dieses Vorsilbenkleeblatt auf den ersten Blick zu sein! Was für lendenlahme, greisenhafte, schlappe Zwerge ohne Saft und Kraft, blütenlos wie dürres Rosengesträuch und schal wie abgestandene Seefische! Doch betrachten wir sie einmal im Lichte der Sprachgeschichte und sehen wir zu, ob den drei Kleinen nicht unter unseren prüfenden Augen ein wenig die Knochen schwellen und gesündere Blutfarbe, wärmer pulsierendes Leben an ihnen durchzuschimmern beginnt. Lassen wir die drei kleinen Herrschaften also, wie sie sind und geworden sind, an uns vorüberziehen und lüften wir ihnen ein wenig die Joppen, um zu sehen was eigentlich an ihnen ist! Die Partikeln er-, ver- und zer- verwendet die heutige Sprache als Ableitungs-elemente der sogenannten äußeren Wortbildung. Wir setzen unseren Fuß auf das Feld der Wortableitung durch Präfixe, oder richtiger, auf das der Wortzusammensetzung, denn was heute Präfix heißt, war einst ein Wortstamm, und was wir heute Ableitung nennen, war einst Zusammensetzung. In der Lehre von der componierenden Wortbildung aber unterscheidet man in herkömmlicher Weise zwischen eigentlicher und uneigentlicher Zusammensetzung, je nachdem die zu einer Worteinheit verschmolzenen Wörter auf Grund des lebendigen Sprachgefühles auf eine noch geltende syntaktische Verbindung zurückgeführt werden können oder nicht. Das Gebiet der uneigentlichen Zusammensetzung, die z. B. in den trennbaren Verbalcompositionen zur Erscheinung kommt, bleibt uns hier weit fernab; wir beschäftigen uns nur mit der eigentlichen Zusammensetzung, d. h. mit der Verbindung von Zeitwörtern und anderen Wörtern, die nie gelöst werden, bei der die Theilstücke in allen syntaktischen Fügungen untrennbar vereinigt bleiben. Bekanntlich sind solche Verbalcompositionen schon äußerlich dadurch gekennzeichnet, dass der Hauptton auf den verbalen Theil der Zusammensetzung fällt. Die drei kleinen Herrchen nun, die wir im Nachfolgenden zu betrachten haben, treten heute nicht mehr ohne Gefolge auf; zeigt sich eines von ihnen unter den Leuten, so muss augenblicklich ein Zeitwort oder mindestens ein aus einem solchen gebildetes Nomen mitspringen und dem kleinen Wortdynasten zum Ruhekissen für sein launenreiches Haupt dienen. Ohne diese Begleitung, oder besser gesagt, Verbindung thun sie’s nun einmal nicht, nachdem sie seit Jahrhunderten gewohnt sind, die stützenden Arme kräftiger Verbalstämme in hurtige und diensteifrige Bewegung zu setzen. Der harmloseste und scheinbar herabgekommenste der drei Machthaber, aber noch immer ein recht eigensinniger Trotzkopf, der recht wohl weiß, was er dem Zeitwortvolke ist und bedeutet, das ihn auf den Schild erhebt, ist der kleine unfreundliche Herr Er-. Der kleine Mann ist ein recht anmaßender Patron, der sein «Rrraus da!> in die Welt hineinruft, dass es gellt und spellt wie ein Bardit speergewaltiger Germanen. Und dieses «Heraus» — ich meine es ganz ernsthaft — ist sein wirklicher und wahrhaftiger Weckruf; denn sein Vorgänger, wenn auch nicht sein etymologischer Ahn, ist der goth. Wortwildfang us, der «heraus» bedeutet und diese Bedeutung auch in der Zusammensetzung mit Zeitwörtern noch strenge respectiert wissen will. Goth. wsgaggan deckt sich mit dem lat. exive. (= herausgehen) noch vollständig. Im Ahd. lautet die Form der Vorsilbe ur- (ar-, ir-, er-), wie denn gothisches s ganz gewöhnlich hochdeutschem r entspricht, was z. B. aus Wörtern, wie mis = mir, raus = Rohr, hausjan = hören, u. a. ersehen werden kann. Im Mhd. erscheint das volltönige Präfix fast durchwegs in tonloses er- abgeschwächt. Die alte Bedeutung «aus», «heraus» wird auch im Ahd. und Mhd. noch festgehalten, nur dass es, wie auch schon das goth us, gern, ein Heraus in der Richtung von unten nach oben, also soviel wie «herauf», «hinauf», bedeutet. Diesen lebendigen, in die Augen springenden Begriff hat das Vorsetzei er- z. B. in den mhd. und nhd. Wörtern: erblüejen (erblüemen) = erblühen, erbouwen (erbüwen) — erbauen, erbengen (erhenken) = erhängen, erswingen = erschwingen, erschinen = erscheinen, erwahsen = erwachsen u. a. Erheben bedeutet beim unbekannten Verfasser des Lohengrin wie bei Berthold von Regensburg noch: «aus der Taufe heben»; durch die Beichte wird das Herz «ergraben», d. i. ausgeforscht, erforscht (Passional, herausgeg. von Köpke 590, 1), das Holz wird «erhegt» = aufgezogen (Monum. Zollerana 4, 10), die Freude «ermuntert», d. i. aufgeweckt (Stricker, Daniel 7637), man lässt das Brot «erschupfen», d. i. aufgehen (Des Teufels Netz, herausgeg. von Barack 9341 Anm.), freut sich, wenn die Blumen «er-sprenzen» und «erspriezen», d. i. aufsprießen (oft in den Fastnachtspielen), und wer in plötzlichem Schreck aufspringt, der «erschrickt» (vgl. matoscrich, der Springer in der Matte, Heuschrecke, engl, grasshopper). Aus dieser Bedeutung «aus, auf, von unten herauf», hat sich dann mühelos alles, was dem Präfix er- an gröberen oder feineren Sinnabschattungen heute anhaftet, herausgestaltet. Das «Auf» wird zunächst öfters gefasst als Rückkehr in einen früheren Zustand, so dass das Vorsetzei vielfach dem lateinischen re- oder griech. äno- in Ver-balcompositionen entspricht. So stimmt schon das goth. usgiban mit lat. reddere oder griech. änodidövca — zurückerstatten. Gewöhnlich waltet freilich die Schattierung vor, die da besagt: «Der alte Zustand ist der bessere, ein Zurückkehren zu demselben ist soviel als Förderung.» So heißt es im Ahd. und Mhd. völlig im Geiste von heute: ürhalön, erholn = erholen, arquicchan, erquicken (erkücken) = erquicken (vgl. Quickborn, Quecksilber, keck usw.), irrettan (arrettan), erretten — erretten, irsezan, ersetzen = ersetzen , d. i. eine entstandene Lücke mit etwas ausfüllen. Nicht immer aber ist der Übergang aus einem Zustand in einen anderen etwas Förderliches oder Wünschenswertes, wie aus Zusammensetzungen, wie:, eralten = alt werden, erblassen, erbleichen, erblinden, erdorren, erdursten, ergrauen, erkalten, erkranken, erlahmen, ermatten, ermüden u. a., zu ersehen ist. Die ältere Sprache ist in dieser Hinsicht ungleich sprachschöpferischer als unsere heutige. Man sagte ■— für das Sprachgefühl der Gegenwart noch vollkommen durchsichtig — nicht nur: eraebern = aper, schneelos werden, erargen = schlecht, geizig werden, erarmen, erbosen = schlecht werden, ergänzen = ganz werden, ergramen = in Gram, Zorn gerathen, erhärten, erheizen = heiß, feurig werden, erkrumben = krumm werden, ersteinen = zu Stein werden, erstarren, erstumben = stumm werden, ersüren = sauer werden, erswachen = schwach werden, erswarzen = schwarz werden, ertouwen = thauig werden, ertrüren = traurig werden, ervalwen — fahl werden, ervülen = faul werden, verwesen, erwilden = verwildern, erwizen = weiß werden, erzamen = zahm werden, sondern auch: eraffen = zum Affen (Thoren) werden, ergurren = zu einer Gurre (d. i. einer schlechten Stute) werden, schlecht laufen, erhasen = sich furchtsam ducken wie ein Hase, ernarren = zum Narren werden, erstaben = zum Stab werden, stocken, ertoren = zum Thoren werden u. dgl. Dieselbe fröhliche Frische, die uns inSätzen, wie: «Erswarzet unde ervalwet was im ein teil sin röter munt» (Rudolf v. Ems, Der gute Gerh. 3720) oder «Sin ors was niht ergurret an loufe noch an Sprunge» (Konrad v. Würzburg, Troj. kr. 35.064), entgegenlacht, zeigt auch eine große Zahl intransitiver und transitiver Verba, in denen greine inchoative Bedeutung aufweist, eine Sprachempfindung, die unmittelbar mit der früheren des Überganges aus einem Zustande in einen anderen aufs engste zusammenhängt. Solche Zeitwörter haben oft in der Gegenwart eine Art von Futurbedeutung und bezeichnen schlechthin das Eintreten in die Wirklichkeit. Auch ein minder empfindliches Ohr wird diese Function aus Wörtern, wie: erbeben, erblicken, erglühen, ergrünen, ermannen, erröthen, erwärmen, erzittern u. v. a., heraushören. Unsere mhd. Schriftsteller, die diese Verbalcompositionen mit Vorliebe gebrauchen, hatten immer das klare Gefühl, dass das er- die Thätigkeit ohne alle Rücksicht auf Dauer rein als Punkt oder Moment auffasst, diesen letzteren aber mit aller Kraft fixiert, eine Vorstellung, die wir z. B. ganz gewöhnlich mit dem griechischen Aoriste zu verbinden geneigt sind. Hier nur ein paar Stellen, die mir gerade zur Hand sind: «Hei, sumer, waz herzen gegen siner kunft erlachet!» (Neidhart 19, 17); «Ein hunt erbal» (Freidank 109, 10); «Jesus wart ernacket» (Mone, Altd. Schauspiele 4, 328, 84); «Daz der beiden laut von dem äse erstank» (Diemer, Kaiserchron. 514, 3); «Der haven erwallet» (Hagen, Minnesinger 2, 2996 . In allen diesen Beispielen ist die inchoative Bedeutung ganz durchsichtig: er lachen heißt eben «Auf lachen, eine Lache anschlagen», erhellen bedeutet «ein Gebell erheben», ernacken kommt etwa unserem «entkleiden» gleich, erstinken und erwallen sagen soviel, als: «inFäulnis übergehen», «zu sieden beginnen oder aufkochen». Von dieser Auffassung der Verbalcomposition mit er- ist es, logisch gedacht, nur ein kleiner Schritt, der zum daneben liegenden Begriffe des erreichten Zieles der Handlung führt. Auch diese Bedeutung des beliebten Compositionspräfixes wird sich bei genauerer Betrachtung sofort mit der früher besprochenen aoristischen zusammenfinden. Wir abstrahieren leicht: etwas erfahren heißt nichts anderes als: durch Fahren (Reisen) seine Kenntnisse erweitern, erbitten, erfinden, errathen, erreiten, erschleichen, erwandern, erweinen bedeuten: durch Bitten, Finden, Rathen, Reiten, Schleichen, Wandern, Weinen etwas erreichen. Jedes halbwegs denkfähige Kind wird den schlichten Wortsinn von Zeitwörtern erfassen, wie: erarbeiten, erbetteln, erblicken, erbrechen, ereilen, erfechten, erfliegen, ergreifen, erharren, erjagen, erkaufen, erkennen, erkiesen, erlangen, erlaufen, erledigen, erlernen, erleuchten, ermorden, erobern, errufen, ersingen, ersitzen, erstreiten, erträumen, erwecken, erwürgen, erziehen u. a. Die Resultate der Thätigkeiten dieser Verba werden immer nur in einem Momente erreicht; wir können diese Zeitwörter geradezu momentane nennen, und ihr Präsens kann unter Umständen futurale Bedeutung annehmen. Bei manchen dieser Verba ist die Function der Vorsilbe heute wohl schon ein wenig verblasst; bei diesen gibt in der Regel die alte Bedeutung Uber die zugrunde liegende Auffassung Auskunft. «Ergehen» wird heute fast nur in übertragenem Sinne gebraucht; im Mhd. batte es noch die kräftig-sinnlichen Bedeutungen: «gehend erreichen», «durchdringen», «zu Ende gehen», «sich vollenden», «verlaufen». Man sagte noch ganz gewöhnlich: «Der Tac hat sich ergangen» und ähnl. «Ergötzen» (ahd. irgezan, mhd. ergetzen) ist ursprünglich ein Bewirkezeitwort zu ergezzen = «vergessen» und bedeutete: «vergessen machen», «entschädigen», «vergüten». «Ernennen» hat die heutige Bedeutung: ♦ wozu machen», «einen Titel beilegen» verhältnismäßig erst spät angenommen; ursprünglich hatte es die rein sinnliche Bedeutung: «zu Ende nennen», «ganz aussprechen», («Wer mac ernennen unde erkennen die wunder?» Hagen, Minnesinger 3, 95a). «Erschwingen» bedeutet sonach nicht nur «aufschwingen, sondern auch «im Schwung erreichen», «erwägen» heißt «nach Gewicht und Gehalt prüfen», «erwerben» = «durch Werben, d. i. thätiges Handeln, etwas ausrichten», «erwischen» = «mit Behendigkeit fangen» (mhd. wischen = leicht und schnell sich bewegen), «erzählen» = ♦ aufzählen», «herzählen». So sehen wir aus dem Werden und Wesen des unscheinbaren Präfixes, dass der Gedanke des Ausgehens und Hervorgehens aus einem Urquell oder Nährboden, der allen diesen Verwenden gsweisen zugrunde liegt, nach verschiedenen Seiten hin reich entwickelt und in der Sprache ausgeprägt ist. Aufstreben und Rückkehr, Anfang und Übergang, Ergebnis und glückliches Zuendeführen —- diese Schlag- Wörter bezeichnen die wichtigsten Ausflüsse der Herrschergewalt, die dem kleinen Wortdynasten anhaften. Die nähere Betrachtung dieser Bedeutungsabstufungen hat uns einen überraschenden Reichthum an Zusammensetzungen mit dem Compositionselemente er-aufgedeckt und in eine anscheinend recht trockene Einöde der Sprachgeschichte frisches Leben geleitet. Man braucht Herrn j?/-- nur ein wenig in die Kammern der Sprachgeschichte nachzugehen und ein paar Zweige seines Stammbaumes ans prüfende Auge heranzubiegen, um die Einheitlichkeit und Gesetzmäßigkeit der inneren Entwicklung zu erschließen, den einstigen Reichthum und Farbenglanz, ich möchte sagen: die Herrscherseele der kleinen Majestät wie durch ein Fensterlein aufzuzeigen. (Fortsetzung- folgt.) Zur Reform des höheren Mädchenbildungswesens. (Fortsetzung.) Geographie und Geschichte. Lehrziel in Geographie. Übersichtliehe Kenntnis der Oberfläche der Erde nach ihrer natürlichen Gestaltung und Beschaffenheit, ihrem Einfluss auf das Leben, die Cultur und Geschichte der Menschen sowie nach ihrer politischen Eintheilung auf Grund eines klaren Verständnisses des Kartenbildes. Genaue Kenntnis der österreichisch-ungarischen Monarchie und der Länder, welche für den Welthandel und somit für den Handel unseres Vaterlandes von großer Bedeutung sind. Gelegentliche Darbietung der Elemente der astronomischen Geographie auf Grund der unmittelbaren Beobachtung und Anschauung. Lehrziel in Geschichte. Übersichtliche Kenntnis der allgemeinen Geschichte, eingehendere Kenntnis der Geschichte der österreichisch-ungarischen Monarchie mit besonderer Hervorhebung der Culturverhältnisse. Weckung und Stärkung der Vaterlandsliebe durch Schilderung wichtiger Staatsereignisse und des Wirkens bedeutender Persönlichkeiten. Auf allen Stufen wird das Wirken hervorragender Frauen beobachtet. Gelegentliche Behandlung wichtiger Epochen der Kunstgeschichte. I. Classe, wöchentlich zwei Stunden. Geographie: Die geographischen Grundbegriffe, entwickelt an der engeren Heimat. Einführung in das Verständnis der Karte. Übersicht über die Gliederung der Erdtheile und Oceane, besonders Europas und der umgebenden Meere. Geschichte: Wöchentlich eine Stunde in Verbindung mit dem Unterrichte in der Unterrichtssprache. Griechische und römische Sagen; Sagen und Erzählungen aus der vaterländischen Geschichte. (Der Unterricht wird von dem Lehrer der Unterrichtssprache ertheilt.) II. Classe, wöchentlich vier Stunden. Geographie, zwei Stunden: Fortgesetzte Entwicklung der geographischen Grundbegriffe an der Hand der Karte und des Globus, ausgehend von der geographischen Beschaffenheit Österreich-Ungarns. Die österreichisch-ungarischen Ländergruppen in ihrer natürlichen und politischen Gestaltung mit eingehender Beachtung der Landesproducte und Culturverhältnisse. Geschichte, zwei Stunden: Bilder aus der Geschichte und Cultur der orientalischen Völker, besonders der Ägypter, der Griechen und Römer (mit Benützung von Lesebüchern aus Herodot und Livius), ferner aus der allgemeinen und vaterländischen Geschichte. III. Classe, wöchentlich vier Stunden. Geographie, zwei Stunden: Beschreibung der Länder in Süd-, West- und Mitteleuropa mit besonderer Hervorhebung der Production, der Industrie und der Handelsbeziehungen zu den N achbarländern. Geschichte, zwei Stunden: Das Wichtigste aus der Geschichte der orientalischen Völker. Geschichte der Griechen und Römer mit Hervorhebung ihrer Cultur bis zur Völkerwanderung. IV. Classe, wöchentlich vier Stunden. Geographie, zwei Stunden: Beschreibung der übrigen Länder Europas mit Hervorhebung der Natur- und Kunstproducte, des Handels und der denselben fördernden Verkehrsmittel. Übersicht über die physikalische und politische Geographie Asiens mit besonderer Berücksichtigung der Colonialgebiete. Geschichte, zwei Stunden: Allgemeine Geschichte des Mittelalters. bis zum westfälischen Frieden mit besonderer Berücksichtigung der Gründung und Erweiterung der Ostmark unter den Babenbergern und Habsburgern und der Ausgestaltung der habsburgischen Länder zu einem Gesumm tstaate. V. Classe, wöchentlich vier Stunden. Geographie, zwei Stunden: Physikalische und politische Geographie von Amerika, speciell der Union, von Afrika und Australien. Die Bahnen des überseeischen Handels- und Weltverkehrs. Bewegung einzelner Massengüter in graphisch-statistischer Darstellung. Geschichte, zwei Stunden: Allgemeine Geschichte der Neuzeit vom westfälischen Frieden bis zum Wiener Congresse mit Hervorhebung der glorreichen Periode der Kriege gegen die Türkei und Frankreich. VI. Classe, wöchentlich vier Stunden. Geographie, eine Stunde: Übersichtliche Wiederholung der allgemeinen und der Geographie Österreich-Ungarns. Überblick über die Production der österreichisch-ungarischen Länder in Landwirtschaft und Industrie, über Handel und Verkehr in Beziehung und im Vergleich zu den übrigen gi-oßen Culturstaaten Europas. Geschichte, drei Stunden: Allgemeine Geschichte der Neuzeit vom Wiener Congresse bis zur Gegenwart mit Hervorhebung der Geschichte der österreichisch-ungarischen Monarchie. Behandlung der Verfassung und Verwaltung der Monarchie mit besonderer Berücksichtigung der österreichischen Reichshälfte. Wiederholung der allgemeinen, besonders der schwierigeren Partien der griechischen und römischen Geschichte. (Fortsetzung folgt.) Aus Stadt und Land. Personalnachrichten. Se. Majestät der Kaiser hat den Director an der Lehrer- und Lehrerinnenbildungsanstalt in Laibach, Herrn Franz Hubad, zum Landesschulinspector ernannt und denselben der Laudesschulbehörde in Krain zur Dienstleistung zugewiesen. Die dadurch frei gewordene Directorsstelle an der hiesigen k. k. Lehrer- und Lehrerinnenbildungsanstalt wurde Herrn Bezirksschulinspector Professor Franz Levee verliehen. — Herr Rudolf E. Peerz, Lehrer an der deutschen Privat-Knabenvolksschule in Görz, wurde zum Übungsschullehrer in Innsbruck ernannt. Veränderungen im krainischen Lehrstande. Zum Zeichenlehrer an der k. k. Lehrer- und Lehrerinnenbildungsanstalt in Laibach wurde der Übungsschullehrer Herr Franz Suher ernannt. Der definitive Lehrer in Präwald, Herr Johann Trošt, wurde zum Oberlehrer an der zwei-classigen Volksschule in Tomišelj ernannt und der definitive Lehrer und Schulleiter in Terboje, Herr Johann Kuhar, in gleicher Eigenschaft im Competenzwege nach Radomlje versetzt. Zum Bezirksschulinspector für die deutschen Volksschulen in Laibach, Weißenfels, Domschale, Görtschach und Josefsthal und für die Bürgerschule in Gurkfeld wurde der k. k. Realschulprofessor Herr Albin Belar für die laufende Functionsperiode ernannt. Todesfälle. In der Nacht vom 28. auf den 29. Mai ist Herr Hofrath J. Merk einem Schlaganfalle erlegen. Der Verewigte, von dessen Übertritt in den dauernden Ruhestand wir erst vor Jahresfrist berichteten, war vom Jahre 1889 bis 1900 mit dem Referate für die administrativen und ökonomischen Angelegenheiten des Landesschulrathes betraut und zeichnete sich durch ausgebreitete Gesetzeskenntnis, rastlosen Fleiß und intime Kenntnis der Local- und Personalverhältnisse, strenge Objectivität und großes Wohlwollen gegenüber der Lehrerschaft aus. Ehre seinem Andenken! — Am 1. Juni verschied nach kurzem Leiden die Professorswitwe Frau Pauline Pajk, eine Frau, welche insbesondere in früherer Zeit auf dem Gebiete der slovenischen Literatur thätig war. R. i. p. — Am 15. v. M. starb der Oberlehrer i. R. Herr J. Ev. Borštnik, Inhaber des silbernen Verdienstkreuzes und Besitzer der Ehrenmedaille für vierzigjährige treue Dienste. Viele Lehrer aus Laibach und Umgebung erwiesen dem dahingeschiedenen Amtsgenossen die letzte Ehre. Vom Schuldienste. Der Landesschulrath hat dem Fräulein Barbara Gollitsch das Recht zur selbständigen Leitung des deutschen Kindergartens in Sagor zuerkannt. Populäre Vorträge an den Mittelschulen. Se. Excellenz der Unterrichtsminister hat an die unterstehenden Behörden einen Erlass gerichtet, in welchem er seiner Befriedigung über die Versuche Ausdruck gibt, die an den Mittelschulen gemacht wurden, um durch allgemeine Vorträge die Eltern der Schüler heranzuziehen und so Schule und Haus einander zu nähern. Der Unterrichtsminister fordert ferner die Schulbehörden auf, diese Vorträge zu begünstigen und sie zu überwachen. Ein Zwang auf die Lehrkörper zur Veranstaltung solcher Vorträge sei jedoch nicht auszuüben. Von der k. k. Werksvolksschule in Idria. Das k. k. Ackerbauministerium hat angeordnet, dass die vom Bezirksschulinspeetor getroffene Verfügung, derzufolge nicht nur der deutsche Sprachunterricht, sondern auch das Rechnen, die Naturkunde, Geographie und Geschichte in deutscher Sprache zu behandeln sei, genau zu befolgen ist. Schulneubau. In Angelegenheit der Errichtung eines Neubaues für die vierclassige Knaben-uud vierclassigo Miidchen-Volksschule, welche eventuell mit der zu errichtenden gewerblichen Fortbildungsschule in Oberlaibach verbunden sein soll, fand dortselbst die commissionelle Verhandlung am 4. 1. M. statt. Schulschluss. Das k. k. Ministerium für Cultus und Unterricht hat angeordnet, dass an allen Mittelschulen und denselben gleichgestellten Lehranstalten sowie an jenen Volks- und Bürgerschulen, für welche durch die bestehenden Verordnungen der 15. Juli als Tag des Schuljahrschlusses festgesetzt ist, der Schluss des laufenden Schuljahres am 13. Juli (Samstag) stattzufinden habe. Communal-Realschule in Idria. Zur Unterbringung der neu zu errichtenden Communal-Unterrealschule in Idria soll ein eigenes Gebäude aufgeführt werden. Zur Erlangung von Plänen und Kostenvoranschlägen ist nun eine Concurrenz unter österreichischen Architekten ausgeschrieben worden. Der erste Preis wurde mit 1000, der zweite mit 600 und der dritte mit 400 Kronen festgesetzt. Zuschriften. Gottschee am 8. Juni 1901. Am 28. v. M. fand in Gottschee eine Versammlung des Lehrervereines der Sprachinsel Gottschee statt. Nach herzlicher Begrüßung der aus nah und fern zahlreich erschienenen Collegen erstattete der Obmann, O.-L. Josef W i n di sch, ausführlichen Bericht über die seit der letzten Versammlung entfaltete Amtsthätigkeit. In bewegten Worten spornte er nochmals alle Amtsgenossen zum Bezüge der «Laibacher Schulzeitung», als des einzigen deutschen heimatlichen Fachblattes, an. Ein Rundschreiben, das diesbezüglich an den Gottscheer Schulen herum-gieng, hatte ein erfreuliches Ergebnis: alle deutschen Lehrer des Gottscheer Schulbezirkes haben sich als Abnehmer eingetragen. Mit Bedauern muss aber bemerkt werden, dass keine einzige weibliche Lehrkraft als Abnehmerin beigetreten ist. Die Antwort auf das Warum ist unerfindlich! — «Gleiche Rechte, gleiche Pflichten’, sagt ein gut deutsches Sprichwort. — Als Abnehmer des lehrerfreundlichen «Freien deutschen Volksblattes» (Tagblatt-Ausgabe) haben sich aus unseren Kreisen bereits 15 Collegen gemeldet. — Im Monate April, als die lehrerfeindliche christlichsociale Partei in Wien die Entlassung des Collegen Seitz wegen seines durchaus gerechtfertigten Auftretens im B.-Scb -R. beantragte, wurde in einer besondern Ausschussitzung ohne Rücksicht auf seine politische Parteistellung eine Entschließung gefasst und zur Veröffentlichung eingesandt. Deren Inhalt wurde von den Vereinsmitgliedern voll und ganz gebilligt, und eine ehrliche Entrüstung durchzog alle Gemüther. — Von den Fachschriften und Werken, die dem Vereine zur Ansicht und Berichterstattung zugekommen sind, wurden nachstehende aufs wärmste empfohlen: 1.) «Pädagogische Zeitschrift», ein vortreffliches Fachblatt aus der grünen Steiermark. 2.) Der «Lehrmittel-Sammler», dessen Bedeutung in Lehrerkreisen immer mehr gewürdigt wird. 3.) Lernbüchlein der Geschichte von Willi. Heiny und Gottfried Schreier. 4.) Allerhand Geschichten von Ad. Frankl, Oberlehrer in Söchau, Steiermark, eine anerkannt gute Volksschrift, die in keiner Volksbücherei fehlen und unterm Volke die weiteste Verbreitung finden sollte. 5.) Prospect über Frz. Mairs Liederstrauß, eine Sammlung von Liedern nebst dem Wichtigsten aus der Gesangslehre für österr. allgem. Volksschulen in drei Ausgaben. Neu bearbeitet von A. Kirehl. Nach Erschöpfung der Berichte über diese Thätigkeit des Vereines erfreute Oberlehrer Georg Erker (Mitterdorf) die Anwesenden mit einem ausführlichen Bericht über den für Gottschee und Umgebung zu gründenden Bienenzuchtverein. Seine Ideen fanden allerseits Anklang, so dass sich sogleich mehrere Collegen als Vereiusmitglieder eintragen ließen. Die Gründung des Vereines wird in Kürze stattfinden. Heil dem strammen Imkervater zu seinem gedeihlichen Unternehmen [ Unter den freien Anträgen fand der des Collegen Hans Loser allgemeinen Beifall. Er forderte nämlich zum Beitritte zu dem von allen freiheitlich gesinnten Lehrern schon lange heiß ersehnten Vereine: «Lehrerschutz» auf. Sofort erlegten 17 Amtsgenossen den Mitgliedsbeitrag. Mögen auch alle anderen Collegen, die diesem edelsinnigen Unternehmen noch ferne stehen, es nicht versäumen, ihr Scherflein beizutragen; uns Lehrern kann und wird nur aus uns und durch uns geholfen werden. Heil! h. Weißenfels am 12. Juni 1901. Der k. k. Landesschulinspector Herr Peter Končnik beehrte am 10. 1. M. die zweiclassige Volksschule in Weißenfels mit seinem Besuche. E. Rundschau. Wien. Der Verein «Lehrerschutz» beginnt sich kräftig zu entwickeln. Obwohl die Werbearbeit kaum begonnen hat, erfolgen schon Beitrittserklärungen von allen Seiten. Der geringe Jahresbeitrag von 1 K ist für jeden erschwinglich, und die Pflicht, in der gegenwärtigen Zeit hilfreich einzugreifen, wo ein Lehrer im Kampfe für Hecht und Gesetz Schiffbruch leidet, leuchtet jedem ein. So wird hoffentlich kein freisinniger Lehrer Zurückbleiben, sondern gerne seinen Stein zur Burg unserer Stärke beitragen. Steiermark. Die Diäten für die Reise zu den Bezirkslehrerconferenzen sind endlich nach jahrelangem Drängen erhöht worden. Bisher betrug die Reiseentschädigung per km — 16 h. Die Gebüren für Wagen, deren sich eine große Zahl von Lehrern wegen der Entlegenheit ihrer Dienstorte bedienen müssen, betragen in den billigsten Gegenden mindestens 40 h. So kam es, dass mancher Lehrer anlässlich der Bezirkslehrerconferenzen oft mehrere Kronen daraufzahlen musste. Nun ist die Gebür per km auf 30 h erhöht worden. Auch bekommen jene Lehrer, welche weniger als 8 km vom Conferenzorte entfernt wohnen, ihre Zehrungsdiäten von 3 K. In Hinkunft werden den ungeprüften Hilfslehrern, wenn sie freiwillig zur Conferenz kommen, die Tagesdiäten zugewiesen. Warum zahlt man ihnen, die 60 K monatlich beziehen, nicht auch die Reise? Sie haben doch die Fortbildung am nothwendigsten. Oberösterreich. Der oberösterreichische Landesausschuss fasste in seiner Sitzung am 18. Mai endgiltige Beschlüsse über die von ihm einzubringende Gesetzesvorlage, betreffend die Anstellung und das Diensteinkommen des Lehrerpersonals an Volks- und Bürgerschulen in Oberösterreich. Die wichtigsten Bestimmungen dieser Vorlage sind: I. An Stelle des bisherigen Ortsclassensystems wird das Personalclassensystem eingeführt, und es werden folgende fünf Kategorien von Lehrpersonen belassen: 1. Directoren der Bürgerschulen, 2. Bürgerschullehrer (Fachlehrer), 3. Ober- lehrer und Lehrer an Volksschulen, 4. Unterlehrer an Volksschulen, 5. Arbeitslehrerinnen. Es werden daher nur die bisherigen Fachunterlehrerstellen aufgehoben. II. Der Anfangsgehalt eines Bürgerschuldirectors wurde mit 2400 K, eines Fachlehrers mit 1800 K, eines Lehrers mit 1400 K und eines definitiven Unterlehrers mit 1100 K beantragt. III. Die Lehrerpersonen der ersten , zweiten und dritten Kategorie erhalten fünf Quinquennalzulagen ä 200 K, die der vierten Kategorie vier 100 K. IV. Die Functionsgebür eines Bürgerschuldirectors beträgt 400 K, die des Leiters einer Volksschule 200 K. Das Mehrerfordernis würde 440.000 K betragen. * * * Preußen. An den höheren Schulen Preußens fehlen gegenwärtig etwa 150 Lehrer, und dieser Mangel an Lehrkräften wird sich bis zum Jahre 1906 voraussichtlich auf 800 Lehrkräfte steigern. Nun, an den höheren Schulen fehlen hunderte, an den Volksschulen aber mindestens ebensoviele tausende von Lehrern. Dort können eventuell die Classen zus ammengezogen und schlecht besuchte Anstalten aufgehoben werden — bei den Volksschulen ist ein solcher Ausweg ganz unmöglich. Hier ist Einschränkung der geistigen Ernährung der Jugend nicht zu umgehen. Italien. In Rom fand jüngst die langersehnte Gründung eines alle Volksschullehrer und -Lehrerinnen des Königreiches Italien umfassenden Landesvereines statt. Die constituierende Versammlung, der auch der Unterrichtsminister anwohnte, nahm einen großartigen Verlauf. Der neue Verein hat seinen Sitz in Rom und führt den Namen «Uuione nazionale delle maestre e dei maestri italiani». Holland. Die Schulen dieses Landes entsprechen dem Hauptcharakterzuge des Volkes, der Zwanglosigkeit. Es ist darum nicht zu verwundern, dass ein hoher Procentsatz der Bevölkerung ohne jegliche Schulbildung aufwächst. Erst in neuester Zeit hat man angefangen, in diesem Punkte Wandel zu schaffen, indem man mit Beginn dieses Jahres die allgemeine Schulpflicht eingeführt hat. Auf das Äußere der Schulen wird wenig Gewicht gelegt; das Innere ist aber meist sauber. Der Betrieb des Unterrichtes weist noch viele Mängel auf. Die Besoldung der Lehrer ist schlecht und ihre sociale Stellung eine der Wichtigkeit ihres Amtes nicht entsprechende. Der Religionsunterricht ist vom Schulunterrichte gänzlich ausgeschlossen. Schottland. Der bekannte amerikanische Stahlkönig Andrew Carnegie hat zwei Millionen Pfund Sterling gestiftet, zum Zwecke freien Unterrichtes für Studenten schottischer Herkunft an den Universitäten Edinburg, Glasgow, Saint Andrews und Aberdeen. IL^a-xn.nlg'fciltlg'es- Der Lehrerhaus-Yereiil in Wien hielt am 18. Mai seine 15. ordentliche Hauptversammlung ab. Der durch Herrn J. Glaser erstattete Bericht weist ein erfreuliches Bild, denn es wurde z. B. der Mitgliederstand durch 1039 Beitritte erhöht, so dass der Verein eine Zahl von 9404 Mitgliedern aufweist. Die Spar- und Darleheuscasse hat ebenfalls einen bedeutenden Aufschwung zu verzeichnen, und auch die Erfolge der Versicherungsanstalt können als recht befriedigende bezeichnet werden. Dem Vereine sind derzeit zehn Ortsgruppen, die fast vollzählig in der Hauptversammlung vertreten waren, einverleibt: Brünn, Gmünd, Graz, Klagenfurt, Mähr.-Schönberg, Neunkirchen, Znaim, Tesehen, Troppau und Wiener-Neustadt. In Graz wurde bereits das erste Schülerheim des Lehrerhaus-Vereines eröffnet. Bei der Ergänzungswahl wurden sämmtliche auf Grund der Satzungen zum Ausscheiden bestimmten Vorstandsmitglieder wiedergewählt. Erster österreichischer Übungsschullehrertag. Ein solcher fand am Pfingstsonntage in Wien statt. Zahlreiche Übungsschullehrer und -Lehrerinnen nahmen an demselben theil und beriethen über die Satzungen eines zu gründenden Reichsverbandes der Lehrer an deu österreichischen Lehrer- und Lehrerinnenbildungsanstalten sowie über die Lage der Übungsschullehrer und über sonstige Standesangelegenheiten derselben. 31 bulgarische Lehrer machten Mitte April eine Studienreise durch Österreich. Nach Zeitungsberichten wurden sie in Prag national angeschwefelt und giengen auch auf solchen Schwefel ein. Darüber herrschte eine Verstimmung in deutschen Kreisen, die jedoch durch den Führer der Bulgaren, Schulinspector Kotzeff behoben wurde, der erklärte, dass sie mit Politik nichts zu thuu hätten. Die Bulgaren fanden nun auch in deutschen Städten freundliche Aufnahme. Steiermark. Der Gemeinderath von Cilli hat beschlossen, beim Landesschulrathe und Landtage um Errichtung einer Mädchen-Bürgerschule anzusuchen und gegebenenfalls zu deren Unterbringung einen Neubau aufzuführen. Bücher-, Lehrmittel- und Zeitungsschau. Wie können die Übelstände in der häuslichen Erziehung, die sich namentlich in der Großstadt zeigen, beseitigt werden? Drei preisgekrönte Abhandlungen von Johann W. Holezabek, Karl B. Kratochwil, Emil Adolf Richter. Veröffentlicht vom Curatorium der Wiener Pestalozzi-Stiftung. Wien, Manz, 1900. Preis: 1 K. — Von der Parteien Hass und Gunst entstellt, schwanken die Urtheile über die Gründe der Verrohung eines Theiles der großstädtischen Jugend und die Abhilfemaßregeln gegen dieses schlimme sociale Übel noch vielfach in der Erzieherwelt. Das Curatorium der Wiener Pestalozzi-Stiftung hat also eine ganz zeitgemäße Angelegenheit aufgegriffen, als es für die besten Beantwortungen der in Rede stehenden Frage Preise aussetzte. In mehr oder minder gehaltvollen Abhandlungen geben drei Schulmänner darauf ihre Antwort. Sie verdienen gehört zu werden, soweit die deutsche Zunge klingt. Ruhig und unbefangen tritt der Verfasser der ersten Abhandlung, Oberlehrer H o 1 c z ab e k , an die Frage heran und stellt sich fest auf den Boden der Wirklichkeit. Er meint: Was die Verwahrlosung der Kinder bedingt, ist nicht allein die Noth. In deu allermeisten Fällen sind die Eltern selbst daran schuld, die dem Broterwerbe nachgehen und ihre Kinder vielfach ohne gehörige Aufsicht und Pflege lassen müssen, die selbst vielfach moralisch verkommen sind und ihre Erziehungspflichten nicht kennen oder doch nicht erfüllen. Deshalb ist das wichtigste Mittel zur Verhütung und Bekämpfung der sittlichen Verwahrlosung der Einfluss auf die Eltern, besonders auf die Mütter. «Gebt den Kindern der armen Volksschichten ihre Mütter zurück, schafft die Hungerlöhne ab, gebt den Eltern Brot für ihre Kinder!» Diese Hilfe muss eine moralische und eine materielle sein. Die Schule muss ihre Kanzel haben, von der der Lehrer und der Arzt zu den Müttern sprechen. Eine vernünftige, humane Armenpflege muss in ihr Recht und in ihre Pflicht treten. Neben Armenrath und Ortsschulrath muss ein Erziehungsrath seines Amtes walten, dem sich Kinderschutzvereine als willkommene Hilfsorgane angliedern sollen, die die Privatwohlthätigkeit in den Dienst der öffentlichen Erziehung zu stellen hätten. Eine gesetzliche Erziehuugssteuer, Lehrlingsunterbringungsanstalten und eine gesetzliche Handhabe Eltern gegenüber, die ihre Kinder aus Unkenntnis, bösem Willen, Leichtsinn oder aus unverschuldeter Noth nachweisbar schlecht erziehen oder durch grausame Behandlung au Gesundheit und Leben schädigen, wären ebenfalls vortreffliche Mittel, solche arme Kinder vor dem sittlichen Ruin zu bewahren. Die optimistischen Erwartungen des Verfassers in letzterem Punkte kann man nur schwer theilen. Die öffentlichen Erziehungsanstalten, gegen deren Schattenseiten Holczabok nicht blind ist, werden in drei Kategorien geschieden: 1.) eine Pflegeanstalt für vorschulpflichtige Kinder, 2.) eine Abtheilung für Kinder vom sechsten bis zum zehnten Lebensjahre und 3.) eine nach Geschlechtern getrennte Abtheilung für Kinder vom elften bis zum vollendeten vierzehnten Lebensjahre. Solche Kinderhorte gehören aber nicht in große Städte, sondern in mittlere Landstädte. Die Obhut des Erziehungsrathes setzt sich über die Schuljahre hinaus fort. Die zu schaffenden Ortserziehungsräthe und Kinderschutzvereine erhalten ihre einheitliche Leitung durch den Landesausschuss. Eine besondere Erziehungscommission würde das Erziehungswesen eines Landes nach einheitlichen Gesichtspunkten zu regeln und zu leiten haben. Alle öffentlichen Erziehungsanstalten für verwahrloste Kinder müssten der staatlichen Schulaufsicht unterstehen. Nun folgt eine recht zweckdienliche und klare Umschreibung der Thätigkeit des Erziehungsrathes im einzelnen und eine ebenso wohl erwogene Abgrenzung der Einflussphären der verschiedenen Erziehungsmächte (Staat, Land, Gemeinde, Gesellschaft, Kirche, Schule und Lehrer, Eltern), wobei die Pflichten mit Nachdruck über die Rechte gestellt werden. In einem Nachworte legt es Ilolczabek allen berufenen Kreisen, besonders der im Deutsch-österreichischen Lehrerbunde vereinigten Lehrerschaft warm ans Herz, der Verhütung der Verwahrlosung der Jugend und der Rettung der gefährdeten Kinder volle Aufmerksamkeit zuzuwenden und unausgesetzt für die Verwirklichung von Vorschlägen einzutreten, die das sittliche Verkommen vieler bedauernswerter Menschen zu ihrem Glücke und zum Wolde der Gesellschaft zu verhindern vermöchten. — Auch an den Ausführungen Kratochwils, die den weitaus größten Raum in der Broschüre einnehmen, darf der Socialpädagog, selbst wenn er einem anderen Lager angehört, nicht achtlos vorübergehen. Seine Urtheile über die Gesellschaftsordnung unserer Zeit, deren Gepräge sittliche und wirtschaftliche Zerrüttung, Materialismus und Cynismus, Schwäche und Feigheit, Bureaukratismus und falsch verstandene Humanität bilden, sind in sehr dunkle Farbe getaucht. Die Verwahrlosung der Jugend ist eine Thatsache; doch nur Unverstand oder Bosheit kann diese traurige Erscheinung der modernen Schule in die Schuhe schieben. Gründlich wird mit diegem socialen Übel nur eine Änderung der Gesellschaftsordnung aufräumen. Bis dahin muss aber alles willkommen geheißen werden, was geeignet ist, die Verwahrlosung der Jugend wirksam zu bekämpfen. Der beste Nährboden für die Verwahrlosung der Jugend ist das sociale Elend. Das moralische Elend ist eine Begleiterscheinung des materiellen. Dieses zu mildern oder zu beseitigen, ist Aufgabe des Staates. Der Jugend muss alles fern gehalten werden, was die bereits in ihr schlummernden schlechten Keime entfaltet und das moralische Elend steigert. In diesem Streben müssen Staat, Land und Gemeinde eins sein, und man darf nicht erst von der Ausbildung einer neuen Gesellschaftsordnung eine Heilung alles moralischen Übels erhoffen. Der Staat wird hiebei in den Vordergrund gestellt, nicht so sehr, weil er kraft seiner Machtfülle wirkungsvoller einzugreifen vermag, sondern weil er vor allem einzuschreiten hat. Nachdem der Verfasser die Pflichten des Staates der Bevölkerung gegenüber im allgemeinen in groben Umrissen dargestellt hat und u. a. für Maßnahmen, wie Regelung der Nahrungszufuhr, Verbilligung und Überwachung der Bedarfsartikel, Errichtung gesunder und billiger Arbeiterwohnungen, Trunkenheitsgesetze, strenge und genaue Bewachung der Sittlichkeit, Abschaffung der Fabriksarbeit der Kinder , genaue Durchführung der Sonntagsruhe, Abschaffung des Staatslottos, Überwachung der Lehrlinge in Bezug auf Sittlichkeit und Schulbesuch und Hintanhaltung von Vereinen und Versammlungen cjugendlicher Hilfsarbeiter», Über-wachung öffentlicher Productionen und Belustigungen, Maßregeln gegen geheime und öffentliche Thierquälerei, strengere Handhabung der Vorschriften gegen die Prostitution, Verbot des Concubinates, Hebung der Volksbildung u. a., in kräftiger Weise eingetreten ist, wendet er sich den Zielen und Wegen der heutigen Familienerziehung zu. In festen Strichen wird die Classen-erziehung der höheren und der tiefsten Schichten der Bevölkerung, deren einflussreichster Factor der «Collectiv-Egoismus» ist, gekennzeichnet und das Sinnenfälligste und Schreiendste an Mängeln in der häuslichen Erziehung in ärmeren und besseren Kreisen dargelegt. Und nun öffnet uns der Stab des Verfassers auch einige Quellen des Besseren in dieser Erziehungswüste. Weckung des verlorenen Familiensinnes, Hebung des moralischen Bewusstseins und Bekämpfung jeder individuellen Moral, strenge Selbstzucht der Eltern und Vermeidung aller Bemerkungen, die nicht für kindliche Ohren gehören, moralische Kräftigung der Jugend, Unterweisungen über Höflichkeit und Anstand, Erziehung zu Gehorsam, Sittlichkeit und Fleiß usw. sind die Mittel, die die Erziehungsarbeit sieghaft machen und alles Lebensfähige und Lebenskräftige in sein natürliches Recht einsetzen; Schaffung eines Erziehungsgesetzes, Aufstellung von Erziehungsräthen für Gemeinde, Bezirk, Land und Reich, Errichtung von Kinderkrippen, Kinderbewahranstalten, Volkskindergärten, Kinderhorte, Arbeitsschulen, Feriencolonien, Rettungshäuser u. a. bieten einen Ersatz, wo die Familienerziehuug unzureichend ist. Auch was der Verfasser über Beruf und Arbeitsfeld der Mutter und über die Fort- und Aus- bildung der weiblichen Jugend, über Theater, Lectüre, Mädcbenhospize, Schule, Vereine, endlich über die Presse und die Kunst im Dienste der Volkserziehung sagt, lässt sich hören. Der Absatz, der von der Eliminierung des § 24 des Schulgesetzes handelt (S. 41 f.), kann jedoch nicht widerspruchslos hingenommen werden. Mit dem Lichte des radiealen Socialreformers durchwandert der Verfasser der dritten Abhandlung, Emil Adolf Richter, das düstere Feld des großstädtischen Kinderelends. Unsere Volksschule, sagt dieser Autor, ist nach den Absichten des Reichsvolksschulgesetzes in erster Linie eine Erziehungsanstalt, in der die Kinder zu tüchtigen Menschen und brauchbaren Mitgliedern des Gemeinwesens herangebildet werden sollen. Dieses Ziel wird aber nie erreicht: der Schulunterricht wirkt in erziehlicher Hinsicht nur in ganz seltenen Fällen über die Schulstunden hinaus, und besonders ein Theil der großstädtischen Jugend ist furchtbar verroht. Das verdrießt den Herrn Verfasser sehr, und er möchte ändern. Wodurch? Durch nichts anderes als räumliche Absonderung der Jugend. Aber nicht durch Institutserziehung oder sonstiges Herausreißen der Kinder aus dem Schoße der Familie, sondern durch eine Centrifugalbewegung in großem Stile. Richter hat durchaus Wiener Verhältnisse im Auge, wenn er in seiner kühnen Weise schlussfolgert: Die wohlhabendere Classe der Bewohner conceutriert sich gegen das Innere der Stadt zu, die ärmere Bevölkerung drängt nach der Peripherie. Die Kasernen werden in die äußeren Bezirke verlegt, die neue Hochschule für Bodencultur fand ihren Platz auf der Türkenschanze; Krankenhäuser, Versorgungs-anstalten und andere öffentliche Institute wandern ins Grüne. Warum nicht auch unsere Schulen? Und nun baut er seinen Plan auf, wie folgt. Jeden Morgen führt die neue Stadtbahn oder die elektrische Bahn die Schuljugend Wiens aus der verderblichen Großstadtatmosphäre rasch und bequem ins Freie hinaus und mit Einbruch des Abends wieder in den Schoß der Familie zurück. Im Stadtgebiete Wiens gibt es Wälder, Wiesen, Auen und Felder genug, die um geringen Preis in das Eigenthum der Gemeinde übergehen könnten; auch im Gebiete des Wienerwaldes und auf dem Marchfelde könnten zweckentsprechende Grundstücke erworben werden. Hier wären die Schulen zu errichten. Die Schulhäuser einfach, ländlich, mit fünf bis sechs Schulzimmern für höchstens je 50 Schüler und großer Spiel- und Turnhalle, die zugleich gemeinsamer Speisesaal ist, Vollbad und Sommerturnplatz. Wie die Kinder heute in der Früh zur Schule gehen, begeben sie sich künftig auf den ihnen angewiesenen Bahnhof, wo sie den eigens zu diesem Zwecke beigestellten Zug der Stadtbahn unter Aufsicht der vorher sich einfindenden Lehrer besteigen. Schlag 7 Uhr 30 Min. im Sommer, 8 Uhr oder 8 Uhr 30 Min. im Winter setzt sich der Zug in Bewegung und bringt unsere Kinderschar rasch und lustig zur Schule. Dort eilen die Schüler in die Lehrzimmer, und der Unterricht beginnt. Derselbe nimmt, von deu nothwendigen Pausen abgesehen , den ganzen Vormittag in Anspruch. Von 12 bis 3/41 Uhr zwanglose Bewegung im Freien unter entsprechender Aufsicht, worauf sich die Kinder zu Tisch begeben. Jede Classe speist au gesonderter Tafel, unter dem Vorsitze ihres Lehrers. Der Nachmittag ist körperlichen Übungen gewidmet: Turnen, Gesang, Handarbeiten, Handfertigkeitsunterricht (allenfalls auch Zeichnen), Baden, Schwimmen, Eisläufen, Ballspiel u. dgl. stehen auf der Tagesordnung. Daun wird eine Stunde der Wiederholung und etwaigen Aufgaben eingeräumt. Nach der Jause Heimfahrt je nach der Jahreszeit um 4, 5, 6 oder 7 Uhr abends, worauf die Kinder wieder in deu Schoß der Familie zurückkehren. Auf diese Weise will Richter den Kindern der Großstadt körperliche Gesundheit, moralischen Schutz, annehmbare Sprache, gefälliges Betragen u. s. w. sichern und sie den Einflüssen der Straße entziehen. Daran, dass sich das, was er hier leicht und lockend in die Luft baut, auch verwirklichen lasse, zweifelt der Verfasser nicht. Die Zahl der Schulkinder an deu öffentlichen Volks- und Bürgerschulen Wiens beträgt gegenwärtig rund 175.000, die in 325 Schulen untergebracht sind und von 3667 Lehrpersonen unterrichtet werden. Von diesen kämen etwa 54.000 Kinder für die geplanten «Landschulen» in Betracht. Aber auch Kinder aus besseren Familien würden aufgenommen werden müssen, und so wären für den Anfang etwa 200 Schulen erforderlich. Die hiefür nothwendigen 15 Millionen Gulden würden durch den Ertrag der 100 freiwerdeuden Schulhäuser leicht hereingebracht werden Auch die Verpflegung und der Transport der Schuljugend macht dem Verfasser wenig Sorgen; die Bedenken zerflattern leicht wie die Nebel in der Morgensoune. Eine Frage bleibt allerdings noch offen: Wer wird Lehrer sein wollen in der Richter’schen Zukunfts-«Landschule» ? Htr. Einläufe: Encyklopädisches Handbuch der Pädagogik. Herausgegeben von W. Rein. 5., 6. und 7. Band. Langensalza, Hermann Beyer & Söhne 1899. Preis: 15 Mk. -|- 15 Mk. -(- 17 Mk. 50 Pf. Zur guten Stunde. Herausgegeben von Richard Bong, XIV. Jahrgang 14. bis 20. Heft. Berlin, Leipzig, Wien und Stuttgart, Bong & Comp. Preis: jährl. 11 Mk. 20 Pf. Amtliche Lehrstellen-Ausschreibungen. An der zweitklassigen Volksschule in St. Georgen bei Krainburg ist die Lehrstelle mit den systemmäßigen Bezügen definitiv zu besetzen. Die gehörig belegten Gesuche sind im vorgeschriebenen Wege bis 15. Juni 1901 hieramts einzubringen. K. k. Bezirksschulrath Krainburg am 17. Mai 1901. An der dreiclassigen Volksschule zu Mitterdorf in der Wochein ist eine provisorisch besetzte Lehrstelle mit den gesetzmäßigen Bezügen definitiv zu besetzen. Die gehörig belegten Gesuche sind im vorgeschriebenen Wege bis 20. Juui 1901 hieramts einzubringen. K. k. Bezirksschulrath Radmannsdorf am 19. Mai 1901. An der zweiclassigen Volksschule in Wocheiner Feistritz ist die zweite provisorisch besetzte Lehrstelle mit den gesetzmäßigen Bezügen zu besetzen. Die gehörig belegten Gesuche sind im vorgeschriebenen Wege bis 20. Juni 1901 hieramts einzubringen. K. k. Bezirksschulrath Radinaunsdorf am 19. Mai 1901. An der vierclassigen Volksschule in Wippach gelangt eine Lehrstelle zur definitiven Besetzung. Die gehörig instruierten Gesuche um diese Stelle sind im vorgeschriebenen Wege bis 26. Juui 1901 hieramts einzubringen. K. k. Bezirksschulrath Adelsberg am 26. Mai 1901. An der einclassigen Volksschule in Steinwand gelangt die Lehrer- und Leiterstelle mit den gesetzlichen Bezügen zur definitiven oder provisorischen Besetzung. Gehörig instruierte Gesuche um diese Lehrstelle sind im vorgeschriebenen Dienstwege bis 20. Juui 1901 hieramts einzubringen. K. k. Bezirksschulrath Rudolfswert am 16. Mai 1901. An der dreiclassigen Volksschule in Großdolina gelangt eine Lehrstelle mit den gesetzlichen Bezügen zur definitiven Besetzung. Gehörig instruierte Gesuche um diese Stelle sind im vorgeschriebenen Dienstwege bis 6. Juli 1901 hieramts einzubringen. K. k. Bezirksschulrath Gurkfeld am 6. Juni 1901. An der vierclassigen Volksschule zu St. Martin bei Littai ist eine Lehrstelle mit einer männlichen Lehrkraft definitiv, eventuell provisorisch zu besetzen. Bewerber, welche zur Ertheilung des Zeichenunterrichtes in der gewerblichen Fortbildungsschule geeignet sind, haben den Vorzug. Gesuche sind bis 15. Juli 1901 im vorgeschriebenen Wege hieramts einzubringen. K. k. Bezirksschulrath Littai am 17. Mai 1901. An der fünfclassigen deutschen Privat-Volksschule mit Öffentlichkeitsrecht in Görz ist mit 15. September 1901 die Oberlehrerstelle mit einem Jahresgehalte von 1800 K zu besetzen. Bewerber mit musikalischen Kenntnissen haben unter gleichen Umständen den Vorzug. Die gehörig belegten Gesuche sind durch den k. k. Bezirksschulrath direct an den Unterzeichneten Aufsichtsrath bis längsteus 25. Juni 1901 einzusenden. Die an der Anstalt definitiv angestellten Lehrkräfte sind vom Vereine bei einer Rentenversicherung eingeschrieben. Der Aufsichtsrath des Vereines zur Erhaltung einer deutschen Schule in Görz. Nähere Auskunft ertheilt Herr V. Dittrich, k. k. Übungslehrer in Görz. Briefkasten. Grußkarte aus G . . . e. So ist’s recht: Deutsch sein heißt frei sein! Herzl. Gegengrüße ! P. in G. Aber erhitzen Sie sich doch nicht! Wir für unsere Person halten es ganz gerne mit dem geistreichen Franzosen, der sagt: «Mir ist es lieber, dass man fragt, warum mir diese Ehre nicht zutheil wurde, als dass man fragte, weshalb sie mir zutheil wurde.» S. in M. 1.) Jetzt ist nicht die Zeit dazu! 2.) An den Fall erinnern wir uns; er hat seinerzeit Anfälle von Käserei in den clericalen Blättern ausgelöst. 3.) Ja, mit Ihrem Vorbilde hat es seine Kichtigkeit: kein Geringerer als Kaiser Franz Josef I. trug auf dem Fürstentage zu Erfurt (16. August 1863) eine schwarz-roth-goldene Binde am Arm. Der Bezirksschulrath wird Ihnen den Kopf hoffentlich nicht abreißen. Deutschen Gruß! Eine reiche Dame, welche durch Dr. Nicholsons ■ künstliche Ohrtroimneln von Schwerhörigkeit und Ohrensausen geheilt worden ist, hat seinem Institute ein Geschenk von 75.000 fl. Übermacht, damit solche taube und schwerhörige Personen, welche nicht die Mittel besitzen, sich die Ohrtrommeln zu verschaffen, dieselben umsonst erhalten können. Briefe wolle man adressieren: Nr. 5083, das Institut Nicholson, «Longeott» Gunnersbury, London, W. Alte, defecte Violinen und Cellos “XVÄ««* O. R.GIier, Streichinstrumentenfabrikant, Markneukirchen i.S., Egerstrasse. Deutsche Amtsgenossen, d (iS /IV sorget für die weiteste Verbreitung der «Laibacher Schulzeitung» und werbet un- t\\ ermüdlich neue Abnebmer derselben! Freunde /IV der Schule werden höflichst zum Bezüge /IV unseres Blattes eingeladen. '»v Zu beziehen durch jede Buchhandlung ist die in 37. Aufl. erschienene Schrift des Med.-Rath Dr. Müller über das gestörte Herren- und Sexual- System Freizusendung für 1 K 20 h in Briefmarken Kurt Röber, Braunschweig. % $ VI/ I w _E R T_ Jl _E M ^Ä/^ERTHEIiVL-Nähmaschinen ^ ver Das in fast allen Orten der Monarchie eingeführte ähmaschinen=Versandthaus * * * * STRAUSS WIEN, VII. Mariahilferstrasse 62 * rühmlichst bekannt durch seine Lieferungen an Mitglieder von Lehrer- und Beamten-Vereinen, ncoli 1 nc unrl loioliT nähende, elegant versendet die neue, cst51 dUov/IllUo LlllLl itJlL/IlL un(j mjt allen Ver- besserungen der Neuzeit ausgestattete vorzüglichste Familienmaschine der || Gegenwart für Fußbetrieb, mit Verschlusskasten We r L li e i ni -El eo t r rt Nr. 2 11. 35.50 Electra Nr. 5 fl. 41. — Vier Wochen Probe, fünf Jahre schriftliche Garantie. — Maschinen, die sich in der Probezeit nicht vorzüglich bewähren, nehme ich anstandslos auf meine Kosten retour. An Lehrer, Beamte und Privatpersonen sind viele 1000 Wertheim-Nähmaschinen geliefert und können fast überall besichtigt werden. Auf Wunsch werden nähere Adressen aufgegeben. Verlangen Sie Anerkennungsschreiben und Preisliste, aus der Sie Näheres über Electra, Ringschiffmaschine und die neue patentierte wunderbare Saturn-Nähmaschine, mit der die moderne Kunststickerei ausgeführt werden kann, ersehen. Auf Lager sind stets einige 100 Nähmaschinen, von der einfachsten bis zu fl. 150 aufwärts. ____ OSF Mitglieder von Lehrervereinen erhalten Zahlungserleichterung und Extra-Rabatt. E_ £ C IR A Johann Jax in Laibach Wienerstrasse 17 empfiehlt die bestens anerkannten Nähmaschinen und Fahrräder. Illustrierte Kataloge gratis und. franco. W y|^ ^ Selbstverläge des Lehrerhans-Vereines in Wien ist erschienen und durch dessen Kanzlei v!/ W (inA Beatrixgasse 28) gegen Einsendung des Geldbetrages zu beziehen: W ! Orthographisches und Fremd-Wörterbuch | | nebst den wichtigsten Regeln der deutschen Rechtschreibung. w $ Preis 80 h, mit Zusendung um IO h mehr. "’fSTj Dieses nach den vom h. k. k. Ministerium für Cultus und Unterricht festgestellten Grundsätzen i'.i bearbeitete Wörterbuch enthält nebst der richtigen Schreibung deutscher Wörter auch die im gewerb- ij? VI/ liehen, kaufmännischen, gesellschaftlichen und politischen Leben häufig vorkommenden Fremdwörter, ^ VI/ denen kurze, sachliche Erklärungen beigefügt erscheinen. Bei Hauptwörtern ist auch die Mehrzahl, VI/ bei Zeitwörtern deren Nennform, Mitvergangeniieit und Mittelwort der Vergangenheit angegeben. i|? VI/ Dankenswert ist aucli die Beigabe der wichtigsten orthographischen Regeln und der gebräuchlichsten vi/ VI/ Abkürzungen. Das 160 Seiten starke Buch wird wegen seiner vorzüglichen Einrichtung und seiner VI/ Ijf großen Reichhaltigkeit jedermann gute Dienste leisten und namentlich von Lehrenden und Lernenden i[f VI/ mit Freuden begrüßt werden. X VI/ >!< Verlegt und herausgegeben vom «Krain. Lehrer verein». — Druck von Kleinmayr & Bamberg, Laibach.