Laibacher Zeitung. Nr. 266. Prä^'imcrationsplei«: Im Lomptolt ganzj, fl. 1 l .,lrj. N. 5.50. stur dic ZutteUun,, ino H,u>«' halbj. ^tl. MitdclP«?st8,in,j.ft. 15. öall'l.sl.?.^'. Mittwochs i!8. Noveniber InlertiHusgedühr ble i« Killen: im»le<,li., 18S8. Alntlicher Mil. A»cr Iustizmiuistcr Hai d:u controlircndcn Adjuuctcn der k. k. Strafanstalt in dcr Karlau zu Graz Ljubomir Dragic zum Strafhausvcrwaltcr, den Strafhauskauz' listen in dcr k. l. Strafanstalt zn Eapodistria Johann K u m m c r zuul contrulircudcn Amtöschrcibcr, dcn Dom-sacrislan in Laibach Karl Hcidrich zum Hansseelsorgcr und dcn Mcd. uud Ehir.'Dr. Adolf Eisl znm Haus-arztc !n dcr k. k. Strafanstalt im Castcllc zu Lniback zu erucuuen bcsnudcu. Nichtamtlicher Theil. Zic Titrlftligc entschieden. Wien, 1(i. November. Die „Wieucr Abendpost" schreibt: Die „Wiener Zeitung" veröffentlichte gestern ein kaiserliches Handschreiben an Sc. Exccllcn; dcn Herrn Reichskanzler, durch welches die T'tclfrage sowohl für die Person Sr. Majestät des Kaisers nnd Königs, als anch für die Gesammtheit allcr unter deni Scepter dcr Allerhöchsten Dynastic vereinigten Königreiche und Lander cudgiltig Normirt wird. Wic anf den ersten Blick ersichtlich, beuchen sich die dnrch das erwähnte Allerhöchste Handschreiben angeordneten Modificatioucn nur auf dcn sogenannten klciucu Titel Sr. Majestät, während dcr große Titel nicht alterirt erscheint uud dcr mittlere Titel, in dessen Tcxl uach den Wortcu: „Kaiser von Oesterreich" nunmehr noch das Wort: „Apostolischer König von Ungarn" eingeschaltet wird, nur einer nnwcscntlichcn Veränderung im Sinue einer corrcltcrcn Hindcutung auf das concrete geschichtliche Verhältnis; unterzogen wurde. Fur diesen tlcinen Titel sowohl, als für die Gcsammt-bczcichnnng dcr dcr Regierung Sr. Majestät untcrstcl)cn-bcn Territorien war die Noll,wendigkeit einer neuerlichen Feststellung durch die tiefgreifende Umgestaltung gegeben, lvclchc dcr innere Organismus dcr Monarchic nnd dic stnatsrcchtlichc Constituirung derselben erfahren hatten. In dcn Altcruativformclu: „Oesterrcichisch-nnga-Usche Monarchie" und „Ocstcrrcichisch.ungarisches Reich" !ritt der Eharaktcr dieser Umgestaltung prägnant und scharf hervor. Und nicht minder bestimmt schließt sich nn persönliche!, Titel Sr. Majestät: „Kaiser von Oesterreich, König von Böhmen u. s. w. und Apostolischer König von Ungarn" so wie in den abgekürzten Bezeichnungen „Kaiser uou Oesterreich und Apostolischer König bon Ungarn", „Sc. Majestät der Kaiser nnd König" "- s. f. die Form an die actucllcn Verhältnisse an, selche durch dcn vollzogenen Ausgleich mit Ungarn und b>c definitive Feststellung des positiven Staatsrcchtcs für b'e im Ncichörathe vertretenen Königreiche nnd Bänder ^schaffen wurden. Die dnalistifchc Basis dieser Vcr-^llnissc mußte bei dcr Regelung dcr Titelfragc nothwendig als Ansgangspunkt crfchciucn und auch die specielle Crwähuling des Königreiches Böhmen, welches auch °^hcr in dem kleinen Titel angeführt war, kaun nicht '^ Sinne cincr Dnrchbrcchnng dieses gcgebcucn Princips gesehen werden. Wohl aber hat lici dicser spccicllcu ^'wnhnnng ohnc Zweifel die Rücksicht auf die histori-l^ Entwicklung dc"r Monarchie und auf die Wichtigkeit <^ Landes und gewiß uicht minder die Rücksicht anf ^ ausgeprägte geschichtliche Bcwnßtsein dcr Bcuöltc-3^ Böhmens obgewaltet uud dcn Ausschlag gcgcbcu. /?'e nachfolgenden Wortc <.u. s. w." erscheinen dculnach ?^ genügend, um die cine Hälfte des Titels gegenüber ?^' zweiten, Ungarn betreffenden auch äußerlich im Sinne „^ dualistischen Reichsgestaltuug zu begreuzcu nnd ab. '"schließen. > Eingehenderer Betrachtung drängte sich noch dic !?°Ne auf. ob dic Regelung dcr in Rede stchcudcn Vcr-Mtnissc uicht dcr coustitutioucllcn Vereinbarung, der ^slativcn Behandlung durch die verfassungsmäßigen ^"'tlttnngsköiper zuzuweisen sei. Allein mußtc schon ^^ "llgcmeinc Erwägung der Tiülfrage den Charakter llin^ "ustitntionellcn und eigentlich legislativen Frage .Nennen und zu dem Satze leiten, daß für dic Fcst^ ","u>'g der Allerhöchsten Titel und dcr Territorially hg^ungen uur dic sonvcrainc Eutschlicßiuig. ein Aller-/ Mender Act Sr. Vtajestllt maßgebend sein köuuc. öslz/"^! "" Blick auf daö positive Slaalsrccht der tj.e ^üsch-ungarischen Monarchic, nm für dic Rich-""t dieser Auffassung andere nnd entscheidende Argu- l mentc heranzuziehen. Die enumcratinc Aufzähluug der gemeinsamen Angelegenheiten schließt die Möglichkeit einer legislativen Gesammtbehaudlung dcr Fragc durch die Delegationen cbcn so bestimmt aus, als es andererseits unmöglich crschcincu müßte, dcn Gcsammttitcl dcr Territorien cincr gesonderten Behandlung im Rcichöralhc und im ungarischen Rcichstaac zu unterziehen. WaS dcn österreichischen RcichSrath anbelangt, so würde seiner Eompctcnz noch überdies dic concrctc Fassung des i^ 11 des Staalsgrnudgcsetzcs entgegenstehen nnd dic betreffende Normirnng unzweifelhaft den Landtagen zuweisen. Es ist unschwer zu erkcnucn, daß jcdcr derartige Versuch ciner Feststellung der Fragc durch dic legislativen Kör pcrschaften, selbst wenn sich bessere staalsrechtlichc Handhaben für denselben hätten finden lassen, als im ösM'-rcichisch-ungarischcn Staatörcchtc vorliegen, schließlich nothwendig iu einen sonvcraincn Act der Krone, in eine freie Entschließung Sr. Majestät des Kaisers uud Kö-uigs hältc müudcu luüsseu. Die staatsrechtlichen Prä-jndicicu endlich, welche in dem Patente weiland Seiner Majestät des Kaisers Franz !. vom 1. August 1804 und in dcr Regelung der Wappen uud Titel Sr. Majestät des Kaisers Ferdinand !. im Jahre 1836 vorlagen, konnten im wescutlichcn nnr zur Unterstützung der Erwägungen beitragen, welche eben in dein Allerhöchsten Handschreiben vom 14. d. M. ihren gesetzlichen Ausdruck gefunden haben. 148. stlacht-j Sitzung des Abgeordnetenhauses vom 12. November. Um halb 7 Uhr eröffnet der Präsident Dr. von Kaiserfeld die Sitzung. Das Haus ist stark besetzt ebenso die Galeric. — Auf der Ministcrbank: Graf Taaffc, Dr. Bcrgcr, Herbst, Plcncr, Po -tocl i. Abg. Roser und Genossen interpellircn den Han-oclsministcr ncgcn des Eisenbahnunglücks bei Horowic. Dcr Präsident verspricht, dic Interpellation dein Han-dclsininistcr zu übermitteln. Hicraus loird ;ur Spccial-dcbattc über dic ^ 11 uud 1^ des WchrgcsctzcS gc^ schritten. Abg. Skene spricht sich für die Minoritätö-Anträge aus. Dic Minorität will Ocstcrrcich nur finanziell kräftigen und uicht wehrlos machcu. Die Kriegsstärke auf 800.000 Mann erhöhen, welches als eine Demonstration betrachtet wird, ein solches Feuerwerk erscheint dem Redner als ein ziemlich theures. Redner befürwortet, bei AuSbrnch eines Krieges lieber mchr Geld zu bewilligen, als eiu großes Truppencontiugcut im Frieden. Abg. Dr. Hanifch sp^cht für dcn Ausschußantrag, dcr ihm nur als cinc Ausführnng des Ausgleichsverfahrens erscheine. Das Ministerium wollte damit ciucn »><»!u^ vivixli. Schließlich beantragt Rcducr, der Autrag Dr. Schindlers auf ein Fricdcusbudxct sci an dcn Ausschuß zu vcrwciscu. (Wird abgelehnt.) Nachdem die Debatte geschlossen, nahm noch Sc. Excellenz Dr. Berg er vas Wort: Die Regierung ~ sagte er — werde auf jcuc Fragcu, dic sic gestern beantwortet hat. heule nicht mchr zurückkommen, cbcuso wenig auf die Recriminalioucn, die mau vorgebracht hat. Er wollc darlhuu. warum dic Regierung deu Mi-noritätsvotcn nicht beipflichten könne. Dic Rechtfertigung der Ziffer überlasse er dcm militärischen 3tcgic-ruugsvcrlrctcr; d,e Regierung hat dcu Satz ausgesprochen, daß die Friedensstärke sich uach dcm Budgct zu richten habe. Mau habc nur auf Aeußerlichkciteu hiugc-wicscu nnd nicht die Wesenheit dcr Sachc bcstrittcn. stellt man ein Mariiünnl dcs ssricdcnsstaudcs auf, so führc das zu alarmircudcn, kostspieligen Stellungen durch jede noch so geringe Uebcrschreitung desselben. Deshalb kann die Regierung dcm Schiudlcr'schcu Antrag nicht beipflichten. Was den Voranschlag für 10 Iahreim Vorhinein betrifft, so sci dieser nicht ein willkürlicher. Der § 36 dcr Geschäftsordnung für gemeinsame Angelegenheiten spreche cbcn von Vereinbarung«, und unter dicsc Bestimmung falle auch die betreffende deö Gesetzes. Dic iWhrigc Dienstzeit setzt die Abwick-lnng ciuer Rcorganisirungspcriode voraus. Er halte es für cinc Manifestation, wcnn dic Vertretungen dcr bci> dcn Reichshälflen darin einig sino, daß fic die Machl-f'age Oesterreichs über Alles hoch hallen, darum bittc er, das Gesetz uach dem Ausschußautrag anzunehmen. Nachdem noch der Regierungsvertrctcr und der Vericht> crstutter dcr Majorität dcn Ausschußbericht vertheidigt hatten, wird zur Abstimmung geschritten. Abg. Rcchbaucr erklärt, die Abänderung der Bestimmuug: „Dieser Kriegsstand des stchcudcn Heere« und der Kriegsmarine hat für die uächsteu zehn Jahre zu n.cltcn," bedürfe ciucr Zwcidrittclmajorität. Dieser Antrag wurde vom Hause abgelehnt. Für 800.000 Mnnn Kriegsstark stimint die Majorität, für 600.000 Mann nnr die äußerste Liutc. Die übrigen Alineas des § 11 wurdcu iu dcr Fassung des Ausschusses angenommen. Die Abändcrnngcn dcr Minorität wurdcu nur von der äußersten Linken unterstützt. Die erste Alinea des § 13 bedarf nach Aussühruug des Präsidenten ciuer Zweidrit telmajorität. Der Autrag dcr Minorität auf dcu Zufatz iu dem crstcu Aliuca, wouach währcud dcr kommcudcu zchu Jahre außcr dem Kaiser auch dcr Rcichsrath und der ungarische Landtag Adäudcruugsvorschlägc iu dem Ansah der HecrcSstärke stelleu dürfen, wurde abgelehnt. Die nun folgende Nbstimmnug über das erste Alinea des tz 13 wird namentlich vorgenommen. Die Abstimmuua. ergab 123 für und 40 gegen dcn Antrag des Ausschusses, dcr also mit mehr als Zweidrittcl-Majorität angenommen wurde, ebenso wurden die beiden Alineas des § 13 angenommen. Hierauf begann die Debatte übcr dcn tz 12, bei wclchcm nach dcm Minoritätsantragc der Passus „Tirol uud Vorarlberg ungerechnet" ausgelassen werden solle, Nachdem Dr. Rcchbaucr deu Minoritätsantrag vertheidigt, uud Abg. Fro schau er für dcu Ansschußau-trag gesprochen, bcautragt Abg. Giovanclli Schluß der Sitzung. Wird augcuommcu. Schluß 110 Uhr. Nächste Sitzung morgen. 149. Sitzung des Abgeordnetenhauses vom 13. November. Die Galerien sind mäßig besucht. - Auf der Ministcrbaut bcfiudcn sich die Minister Taaffc. Bcrgcr, Has n c r uud Oiskra. — Auf der Bank der Rcgicrungscommissärc! Obcrsllicutcuaut v. Horst uud «Hccliousrath Rohr v. Roh ran. Uutcr dcu ciugclaufcueu Petitionen befindet sich eine Eingabe dcr nicdcröstcrrcichischcu Advocatcnkammcr wcgcn Einführung dcr Müudlichtcit und Oesscutlichkcit des Eiuilvcrfahreus. ,,,,,.„., Auf der Tagesordnung: Fortsetzung der Debatte übcr das Wchrgesctz. In dcr Debatte übcr § 12 ergreift das Wort: Abg. Freih. v. Giova nelli gibt eine historische Darstellung des LaudcSverthcidiguugssystcms in Tirol uud spricht für dessen Beibehaltung. Abg. Barou Prato uutcrslützt den Vorredner mil wcuigcn Worten. Abg. Baron Lass er verzichtet mit Rücksicht aus die Unterstützung, welche die Sachc Tirols bereits gc suudcu hat, auf das Wort. Abg. S kc nc: Niemand wollc die Verdienste Tirols leugnen. Das sci anch nicht dcr Standpunkt dcr Mino rität, aber sic wünsche nicht, daß ein Land geringere Lasten trage als die anderen. Das Institut der Lcm-dcsvcrthcidiguug, dic Formation dcs Landsturmes wolle man Tirol lasscn, abcr man könne nicht zugeben, daß Tirol deshalb weniger Soldatcu stelle, als dic andcren Länder. Wir wolleu, schließt Redner, kein Privilegium, das für die anderen Länder ein Onns ist. Abg. Barou Lasscr: Er bcdancrc, daß dcr Herr Vorredner ihn von seinem Vorsätze, nicht zu sprechen, abgebracht habe. Tirol verlange kein Recht, wclchcS für dic andcrcn Länder cin Unrecht ist. Es verlange nur die Erhaltung einer Institution, welche sich im Lande eingelebt hat, mit seiner Geschichte verflochten ist, uud wclchc sich crst ncucsteuS bewährt hat, zu cincr Zeit, wo sich die Institntioueu anderer Länder uicht bewährt haben. Die Fragc dcr Landesucrthcidigung sei in Tirol keine Partcifragc. Dic Thatsache, daß zwei Schützcnhanpt^ leutc, dic verschiedenen Parteien angehörten, sich in gleicher Wcisc^ äußerten; die Thatsache, daß alle Iourualc iu dicser Fragc einig sind, möge das beweisen. Wcuu dicsc Fragc gcgcn Tirol cntschicdcn wird, so wird, sagt Abg. Lafscr, uicht jene Partei jubeln, welche mit Ihren Ansichten sympathisirt, sondcrn dic andere Partei wird es sein, der Sie dic stärksten Waffen gcgcn Sic selbst geliefert habcu werden. Das wolltc ich Ihnen zur Erwägung gegeben habcu. Abg. St cue: Ich erkläre, daß ich nicht anderen Sinnes werde, wenn mau mir nicht nachweist, daß Tirol zu dem Hcerc in gleicher Weise beiträgt, wie die anderen Länder. Idyllische Schilderungen ,md GcMl^ 1960 regungen können in solchen Dingen keinen AuSschlag geden. Die Debatte wird hierauf geschlossen. Abg. Dr. Rcchbaucr (Berichterstatter der Minorität) : Wenn es sich in der That um ein Recht Tlrols handeln würde, so würde ich dagegen gar nicht ankämpfen. Aber daß die jetzige Einrichtung der Landcsverthcidigung Tiiols auf einem Rechte beruht, ist nicht dargethan. Durch die Annahme dcS Antrages der Minorität wird eiaentlich die Inslitutimi der Landesverteidigung uicht alterirt; ich für meinen Theil wäre sogar dafür, bei dem Laudwehrgesetzc und dem Landsturmgcsctzc die Bedenken der Tiroler zu berücksichtigen. Ich mache noch aufmerksam, daß, wcnu der Antrag der Minorität ange-nonilmn und die Worte „Tirol und,Vorarlbcrg ungerechnet" anegclasscn würden, die Ziffer der Bataillone von 79 auf 85 erhöht werden müßte. Präsident erklärt, daß er erst düs Haus befragen müsse, ob dieser letztere Antrag noch zulässig sei. (Da« Haus entscheidet sich gegen die Znlässigkcit.) Berichterstatter der Majorität Dr. G r o st i Er sei im Principe mit der Minorität einverstanden, er wolle aber die Gründe entwickeln, welche die Majorität bc-slimmtcn, diese Bestimmung aufzunehmen. Man wollte damit kein ungerechtes Privilegium schaffen, sondern nur den eigenthümlichen Verhältnissen Rcchnnng tragen. Präsident schreitet zur Abstimmung. Der Ausschuß-antrag wird mit sehr großer Majorität angenommen und der Antrag der Minorität abgelehnt. tz 13 wird ohne Debatte angenommen. Bei § 15 beantragt Abg. Baron Hackclberg die Herstellung der Regierungsvorlage, welche die zur Erfatzrcfcrve Vorgemerkten von dem Eintrittc in die Landwehr befreit. Bei der Abstimmung wird jedoch der Ausschuß-antrag angenommen. Bei § 16, lautend: „Zum Eintritte in daö stehende Heer und in die Kriegsmarine wird erfordert: a) Die Staatsbürgerschaft in einer der beiden Rcichshälften; k) die nöthige geistige und körperliche Eignung bei einer Körpergröße von mindestens 59 Zoll Wiener Maß (für das stehende Heer nothwendige Professionistcn, dann Matrosen und Schiffshandwcrter werden ohne Rücksicht auf ihre Körpergröße genommen); (^) ein Alter von wenigstens vollen 17 und von höchstens 36 Jahren. Ausländer können nur mit Bewilligung des Kaisers auf die gesetzliche Liniendicustzcit unter den Bedingungen d und ,; zum Eintritte in das stehende Heer (Kriegsmarine) ausnahmsweise zugelassen werden, wenn sie sich mit der unbedingten Erlaubniß ihrer Regierung hiczu ausweisen," besteht da« Minoritätsvotum darauf, daö letzte Alinea wegzulassen. Berichterstatter der Majorität erklärt, mit der Minorität stimmen zu wollen. Abg. Dr. Nechbaucr erklärt, es sei nach dem bereits erfolgten Abstimmungen das Gesetz für thu und seine Parteigenossen principiell unannehmbar; er verzichte deshalb darauf, die Minoriläts-Anträgc des weiteren zu begründen. Bei der Abstimmung wird § 16 mit überwiegender Majorität nach den Ausschußanträgcn angenommen. Bei § 17 (welcher die Bedingungen der Befreiungen normirt) besteht ein Minoritäts-Potum in Betreff des InstanzenzugcS bei zeitlichen Befreiungen. 2l>g. Dr. Rech bau er recapitulirt den Antrag der Minorität, daß über die Zulässigleit der Befreiungen die Bezirksvorsteher (und nlcht die Stclluugs-commission) entscheiden. Abg. Schindler beantragt die Einschaltung eines Zusatzes zu Alinea 1: „Dieselbe Begünstigung (Befreiung) kommt auch einem unehelichen Sohne zu, aber nur mit Rücksicht ans seine Mutter." (Der Antrag ist unterstützt.) Minister T aas fc: Ich kann das gewichtige Motiv nicht finden, um die Annahme des Minorität^ Votums zu empfehlen. Man hat die Sache im Ausschusse crwogcu und dieser hat den Antrag der Minorität abgelehnt, Ich ziehe, offen gestanden, die Entscheidung durch die Stellungs-Eommission vor, weil diese ein gemischter Kö'per ist, Unparteiische unter sich hat, die Entscheidung von Mehreren getroffen wird, während nach dem Antrage der Minorität blos der Bezirlsvorstchcr entscheidet. Ein weiterer Umstand, um die Entscheidung der Stellungscommission zu überlassen, liegt darin, daß in der Commission ein Arzt sich befindet, welcher dic Frage der Gebrechlichkeit oder EiwerbSunsahigk.it eines Baters oder einer Mutter soalcich cnljcl'cic'cn kann. Gegen den Antrag des Abg. Sckindler hcbl der Minister hervor, daß dicftr Antrag im Ausschüsse uoch weiter ausgedehnt und abgelehnt, wohl humanitär, aber gegcu die destchendc Gesetzgebung ist, weil daa bürgerliche Recht den unchcUchcn Kindern keine Famili^nrechtc zngesieht ^azn tonum noch. sagt der Minister, daß wir jetzt da.' System der allgemeinen Wehrpflicht eingeführt, und die Regierung hat es sich zur M,cht gemacht, die Befreiung so viel als möglich zu restringiren. Es würde, icb Möchte sagen, verletzend wirken, wenn man einen ' cin-mal gemachten Fehltritt zum Rechtsgrunde einer Befreiung macheu wollte. Abg. Schindler erklärt, daß er nur wegen der richtigen Stylisinma. den Antrag stelle, auch in Alinea 2 das Wort „ehelich" auszulassen. In seinem Schlußworte hebt der Berichterstatter Dr. Groß hervor, daß die Stylisirung, welche Abgc^ ordncter Schindler seinem Antrage gegeben habc, mit dem Tenor deö Gesetzes nicht übcreiustimme. Bei der Abstimmung über Alinea 1 wird der Antrag Schindler's mit 69 gegen 61 Stimmen angenommen. Dafür die Linke, ein Theil des Centrums und oie Slovene». Berichterstatter Groß constatirt, daß nunmehr die Slylisirung dcS Alinea's 2 umgeändert werden müsse. Es wird auf Antrag Schindler's die Abstimmung dar-über vertagt und Alinea 2 an den Ausschuß zurStyli-siruug gewicseu. Der Antrag der Minorität wird abgelehnt; die übrigen Puukte deö § 17 werden nach der Fassung der Majorität angenommen. § 18 wird ohne Debatte angenommen. Bei 8 19 stellt der Abg. Skcnc den Zusatzan-trag: „Rücksichtlich der Militärpflicht der "vor der Wirksamkeit dieses Gesetzes in die Wlitär-Viloungs-anstalteu eingetretenen Zöglinge bleiben die bisherigen Vorschriften unberührt." Es fei dies nothwendig, da Gcfctzc nicht zurückwirken dürfen. (Unterstützt.) Oberstlieutenant v. Horst ist gegen diesen Antrag, weil sonst das ganze Gesetz nur erst spät in Anwcndmig kommen könnte, und zwar bezüglich jener, die erst nach Wirksamkeit dieses Gesetzes in Militär-Bildungsanstaltcn eintreten werden. Der Antrag Skenc wird hierauf abgelehnt und tz 19 nach dem Majoritätsvotum angenommen. tz 20 veranlaßt keine Debatte. Zu § 21 nimmt Baron Tinti daS Wort. Er begrüßt dcu Inhalt dieses Paragraphen und erwartet von dem Minister für Eultus und Unterricht, derselbe werde dafür forgcn, daß die Begünstigungen dicfcö Paragraphen auch den Zöglingen der höheren landwirth-schaftlichcn Anstalten zu flatten kommen. Ucbrigens frage er, warum, weun elementare Schulbildung genügend sein soll, nicht auch Gewerbetreibende überhaupt in Alinea A des § 21 eingezogen si"d, dcnn es könne hier große Protection und Parteilichkeit sich geltend machen; er beantrage daher die Wcglassuug von Alinea 3. Abg. Heinrich u. Pc r gcr glaubt.anch ein Künstler müsse eine höhere Bildung haben, und anch nnr ein Jahr Abwesenheit von seinem Berufe könne nachtheilig fein, er trete daher der Majorität bei. Die Universität hielt gestern eine Sitzung, um ihre Jünger bezüglich der Dienstpflicht besser begünstigt zu sehen; die Zeit war zu kurz, um noch eine Petition diesfalls hier einzubringen ; die Wünsche der Universität gchcn dahin, daß Studircndc der Universität anch während der Dienstzeit ihre Studien fortsetzen können, daß sie nicht tasernirt werden, und daß sie zu dcu militärischen Ucbnngcu nur in Ferien einberufen werden. Aehnlichc Anordnungen bestehen in Preußen, Redner wünscht, daß das Hans sich hiefür ausspl'cchc und daß die Regierung diese Wünsche zur Kenntniß nehmen möge. Baron Tinti verwahrt sich dagegen, daß er die Jünger der Wissenschaft nicht möglichst begünstigt sehen wolle. Dr. Jäger will, daß in Alinea 4 das Wort „Vorzugsclaffen" weggelassen und dafür gesetzt werden solle: „im Allgemeinen mit der ersten Fortgangstlasse." Minister Hafner erklärt fich mit den Anträgen Tinti und Perger einverstanden, dagegen müsse der Antrag Jäger auf einem Irrthum beruhen, denn er passe nicht in den Wortlant von Alinea 4. Abg. Dr. Schindler vertheidigt Alinea 3. Dr. Jäger zieht seinen Antrag zurück. Bei der Abstimmung wird der Antrag Pcrger angenommen, Alinea 3 ocs tz 21 wird abgelehnt, der übrige Inhalt des tz 21 nach dem Majoritütsvotum augenommen. W 22 bis inclnsioe 24 rufen keine Discussion hervor. Bei tz 25 will Baron Tinti. es solle die Regierungsvorlage angenommen werden, nach welcher die Eandldatcn des geistlichen Standes benrlaubt werden muffen; § 25 folle daher lanlcn: „Dieselben werden über ihr Ersuchen sofort beurlaubt." Abg. Andricwicz, während dessen Rede der Reichskanzler im Saale erscheint, empfiehlt die Annahme des Antrages Tinti, indem er die Wichtigkeit und den hohen Bernf des Elcruö hervorhebt und erklärt, der Seelsorger sei der erste Bildner und Lehrer deS Volkes. (Während des Vortragcs herrscht im Saale eine lebhafte Conversation.) § 25 wird mit dem Zusatzantrage Tinti ange nommen. Den tz 26 will Baron Tlnti mit größter Sorgfalt erwogen wissen, weil er die wichtigsten Rechte sehr virler Staatsbürger berühre, sonst werde wie bei Alinea 3 des 8 21 der Protection und Willtür sehr viel Spielraum gewährt. Bei der allgemeinen Wehrpflicht müssen eben sehr viele bisher beobachtete Rücksichten fallen; der Großgrundbesitzer könne ebenso wenig von seinem Besitz-thum sich entfernen, wie der große Industrielle, und beide können ja einen ganz tauglichen Stellvertreter recht gut stellen; er beantrage daher die Wcglassung der Stelle „so wie die Besitzer größerer Fabriks- :c. — bis notl> wendig ist," und „beziehungsweise bei dem Betriebe ihrer Unternehmungen." Abg. Gustav Groß will, daß auch auf die bei den Vcrtehrsanslaltcn (Post. Telegraph, Eisenbahn) Angestellten tz 26 ausgedehnt wcrdc, denn sonst sei cinc Störung des Verkehrs nnd damit große Nachtheile zu besorgen; eine ähnliche Bestimmung bestehe in Prenßcn. Abg. Lenz unterstützt vorstehenden Antrag, und zwar mit Verufuug auf die Uebelsläudc im Kriege des Jahres 1866. Dr. Schindler nennt diesen Antrag einen im Interesse deö Heeres selbst ganz und gar unabwciölm rcn; die industrielle Production verdient die größten Rücksichten, denn sic trägt cincn namhaften Theil alltt Steuern, und dcr Industrielle, der Tauscudc von Arbeitern beschäftigt, kann doch gewiß so vicl Begünstigung beanspruchen, wie dcr theologische Student, dieser soll nach Hause gehen können, wann cr will, nicht aber dcr Industrielle, bei dem erst die Fachmänner den Antrag stellen und nur der Kaiser die Bewilligung ertheilen solle. Abg. Mcndc erinnert, man nennc daö künftige Heer eine dcmokratifche Institution, und doch wolle man so viele Ausnahmen von der Dienstpflicht gestatten; auch cr sei gegen dic im § 26 zu Gunsten dcr Industrielle!! ansgesprochcncn Ausuahmen; es handle sich hier um reiche Leulc, uud da müßte man uoch weit mehr Ausnahmen einräumen, z. B. für die Großbauern, sonst würde trotz dcr einen Million Soldaten dock nnr wieder dcr kleinere die ungeheuere Vlutstcucr ganz allein tragen. (Zilstimmung.) Abg. Baron Tinti widerlegt die Angriffe von Seite Schindler's bezüglich der Begünstigung für die Theologen; gewiß gehöre auch ein großer Muth dazn, nntcr dem Donner der Kanonen an die Verstümmelte» nnd an die im Spitalc liegenden Kranken heranzutreten. (Beifall.) Es entspinnt sich nun eine Eontrouersc zwischc» SHindlcr und Baron Tinti; Schindler sagt, dic Theo' logen, d^ sic keine Weihen havcn, kömmt nicht als Fcldpatrcs fimgirel!, und cr (Schindler) habe für die Rachen gar kein Priuilcginm verlangt. (Die Ent' gcgllliiig Schindlcl's wird mit fchallcüdcr Heiterkeit bc' gleitet.) Noch macht Varon Hackclbcrg eine kurze Ve< mcitlmss nnd es nimmt Munster Plcncr das Wort. Redner empfahl in beifällig angenommenen Wollen dic Annahme des Majoritäts.mtragcs, welcher jedoch --mit 67 gegen 61 Stimmen — ohne den Zwlfchcnsatz „sowie die Besitzer größerer Fibrils' :c." angexommc» wird; dagegen tritt das Hanö dem Antrabe Groß, welcher gleichfalls von dein Handelsministel' befürworte! worden war, mit nroßcr Mujoriiät bei. Bei § 27 nimmt Abg. Graf Varbo das Wort zli Glmstcn der msplimalichen Rcgiernnaöuollaac, d6 durch diese die landwirthschaftlichen Il>tc>esscn gewahll mcrdcn; cr findet den Allsschlißantrag dicsfülls mibe» qrcifllch, da der Ausschuß doch das Interesse der In- . dustl'ic so smgfältia gewählt w>ssen wollte; soll den» die Landwitlhschaft, die Grundlage aller VollSwi'th^ schaft, noch länger immer nur die mi^l.', <,ol!ll-i!'n<'»5 I> in Ölsterrcich bleiben, daS doch vorzugsweise ein ayricolcr Staat sei? Er rcchnc auf die Unteistntzlws dcS Ackclbauministcrs und aller Eollcgcn, welche VN" trelcr von Landgclmindcn sind. Abg. M ende tritt dem Vorredner bei, denn w'^ tigc Gründe sprechen für die Regierungsvorlage; cr fi»^ die hier stipuluten Ausnahmen vollkommen gerechlfcl'M und könne nicht umhin zu sagen, daö in Debatte stehc»^ Gesetz sei fast nichts mehr als ein Alisnahmsgesctz "0" der allgemeinen Wehrpflicht. Abg. Dr. Hanisch spricht sich gleichfalls für d" Vorlage dcr Regierung aus. Abg. Skcnc erklärt sich für das Majorita'soot"'", da man im H 26 anch fiir die Industriellen keine ^^' nahmc zulassen wallte, sonst werde ma» dcm so l^>l betonten demokratischen Principe unticu; das ^'^?' llber die Freitheilbai-keit dcr OculcinMcr wcrbc d> Hand bieten, das Wehrgesetz zu umgehen, denn cm 'Ta^ ler, der mehrere Söhne hat, weide snn Gl>t theile nnd einem jeden Sohn emen Thcil i'ibcrttaglN. Abg. Dr. Roser hebt hervor: wir wollen c'^ intelligente Armee haben und bewilligen doch so ^ Aliiniahmen; cr sei gegen jede Ausnuhme. Schluß dcr Debatte wird angenommen. ,., Mg. Mcndc antwortet dem Ab.^. Skcne a'w^ rend auf dessen Angrifft nntcr iheilweiscm Widclsl" dcs Hauses. ^ ^r Abg. Dr. Toman spricht sich für dcu ^^ ^ Rel>,icr>,ngsvollage aus. WMcnd semes Vortrc^eS ln' ,^ , g,oßc Unruhe im Saale; der Vortrug wird lms" , aufgenommen, ,,,tcr ' Abg Dr. Groß (Berichte»statteV) cmvfichlt ^ ^ Beifall den Antrag Barbo, welcher auch .""^ni> gegen 59 Stimmen angenommen wird, auch dic >" ^ stcr stimmen dafitt.) ^ ^ ^ 28 und 29 veraniaffcn leine Debatte; »d^ nnd 31 werden ohne Delwltc nach dcm Major"» tum angcnommrn. fortsei' Hiermit schließt um Z Uhr die Sitznng; " zung Abends um 6 Uhr. 1961 150. iNacht-j Sitzung dcZ Abgeordnetenhauses vom 13. November. Vor sehr gilt besuchten Galerien croffllcl Viceprä» sideut Hopfen um (i^, Uhr die Sitzung. Auf dcr Ministcrbanl; Taaffe, Äcrgcr, später Plcner, Herbst, Brest el. Als Regicruugs-Commissär: Oberstlieutenant v. Horst. Ein von Dr. Lim bock >md Genossen eingebrachter Antrag geht daliin, es sei del fur die Aufhebung dcr Lehen in Böhmen cingescht»> Ausschuß mit dcr Ausarbeitung eincc« ähnlichen Gch tzmlwnrfcS für die Lehen in Schlesien zu beauftragen. Daö Haue< schrcitt! ^n Berathung des § 32 dcö Wchrgesctzes. Dr. Rechbaucr hält deu Antrag der Minors tät aufrecht, da hieourch auch namhafte Kosten crfparrl werden. Baron Tinti beantragt zu Alinea ^ den Zusah, diese Mannschaften scien durch acht Wochen womöglich im Crgänznngöbczirlc zur Abrichtllng cinzubcrlifen und wählend dieser Zcit entsprechend auszubilden; Kosten für Waffen uud'Montlir werden für diesen Fall nickt erwachsen. (Dieser Antrag wird jedoch nicht hinreichend unterstützt.) Aba. Dr. Leonard, stellt den Antrag, es sei als 7. Alinca einzuschalten: Zwischen den in das sielende Heer (Kiiegemaiinc) e-nerseits und in die Landwehr und Clsahresclvc andeieiseits Einberufenen ist dcr Lostausch zulässig. (Dieser Antrag wird un^ terslützt.) Abg. Steuc will, daß Alinea 5 conform laute der bczüglichcn Anordnung des ungarifcheu Wehrgesetzes. Es sei für ihn schmerzlich, dcni Dualismus in dcr Armee das Woll zu r'dcn, allein was dorten gelte, follle auch bei uns eingeführt werden; wie tommc ein Soldat ans den diesseitigen Tandem dazu, daß cr fremde S'ltcn und Gebräuche annehmen, cine fremde Sprache lctnen nnd sich wal'ischrinlich auch einer fremden Gc-richtebalkcit untcrwe>fcn soll? Das Hans inöge surgen. daß in der Armee nicht Z"srm,de, wie im Jahre 1848 Wieder geschaffen weiden. Mit Ausnahme der Saniläts-truppcn sollen daher ciSlcithaluschc Soldaten nnr in den Ncuimculcrn aus den im Ncichsrathe vertrclcnen Ländern ucrwcndct weiden. Baron Hacke lbcrg crtlärt sich für den Antrag Leonard,, denn dadurch entziehe sich niemand der ihm obliegenden Pflicht, im Momente der Gefahr das Vaterland zu vertheidigen; denn über das, was dcr Zufall etwa für den Einen günstig ergab, könne man ganz ruhig eine Vereinbarung der betreffenden Personen statthaft erklären. Graf Taaffc beruft sich auf den bereits vom Hanse angenommenen § I und erklärt die Losung als ein nothwendiges Auotunstöniittcl, da eine Reihenfolge sich nicht mit Bestimmtheit nnd auch nicht im Sinne der Gerechtigkeit feststellen lasse. Der Lostausch würde diesfalls eine Aenderung, respective Ungleichheit mit sich bringen nnd sogar dcmoralisircnd auf das Volk wirken; Redner weise auf dic Vorgänge bei einer Nelrutirung und den erregten Zustand hin, in welchem die jungen Leute zur Losung kommen: würde der Antrag Leonardi angenommen, dann könnte der LoStausch oft um 5 fl. ermöglicht werden ; er bedauere vom österreichischen Standpunkte anS den in das ungarische Gcfctz aufgenommenen Artikel und er wünsche, daß diesseits oerLeitha alles im Gesetze vorkomme, was die Einheit dcr Armee wahre und dem Dualismus in derselben möglichst entgegentrete. Zudem gcbe er zu dcdcnkcn, daß die Special - Waffen beiden Ncichshälftcn gemeinsam sind, und er empfehle die Annahme des Majoritälsvotums. Abg. Eonti beantragt getrennte Abstimmuug bei Alinea tt und ?. Bei der Abstimmung wird dcr Antrag Skcnc abgelehnt, den Antrag der Minorität angenommen, dcr Antrag Lconardi abgelehnt, Alinea 7 mit 68 gegen (>^ Stimmen, dcr übrige Inhalt des Majoritätsvotums mit 8wßer Majorität angenommen. tzi; 33, 34. 35, 36 (dieser einschaltungsweisc mit hmdcu'tung auf § 10), 37 und 38 rufen keine Debatte hervor. Bei § 39 will Baron Tinti die Anwendung bes tz 9 gewahrt wissen und beantragt, daß für „Eudc December" gesagt werde ..Ende September." (Unterstützt.) Oberstlieutenant v. Horst ist gegen diesen Antrag, woraus derselbe abgelehnt nnd dcr Majoritätsantrag an-^nonlmcu wird. 8§ 40 und 41 werden ohne Debatte genehmigt. Bei 8 42 empfiehlt Dr. Nechbauer die An-"ahme des MinoritütsantrageS. um es nicht der Will. M' zu überlassen, ob Geld- ooer Arreststrafen zu ver-^"grn sind. ., Baron Tinti verlangt cinc rechtzeitige Verstän-b'Nuug lion der Einberufung dcr Stellung. (Unterstützt.) Graf Taäffe ist dagegen, weil sonst die Retru-urungsvorarbcitcn gestört werden könnten. § 42 wird mit dem Zusähe der Minorität und ohne den Znsatzantrag Tinti angenommen. , §s 43. 44, 45, 46, dieser zugleich mit dem Anlage der Minorität, 47, 48, 49. 50 und 51 werden Me Debatte angenommen. Zu s 52 nimmt Abg. G lc .ilcr das Wort: Der Eintritt in das Hccr lrfulgc nicht mis freier Wahl, sondern auf Grund cincr allgemeinen Pflicht, darum fei Redner gegen die Beschränkung bezüglich dcr Verchcli-chung, und cr beantrage, es sci dic Regierungsvorlage anzunehmeu uud die Vorschrift derselben auch auf die Offiziere der Reserve und Landwehr, dann auf die nut Beibehaltung des Officieröcharntters pensionirten Offt-cierc, dic einen Ruhegehalt beziehenden Militärbcamten, endlich auf die Patentalinvalidcn, wenn diese in ihren Heimatsgemeinden lcben, anszndchnen. (Unterstützt.) Oberstlieutenant v. Horst tritt diesem Antrage entgegen und hält das MajorilätSvotum aufrecht; auf Patcntaliuvalidcn habe tz 52 ohnehin keine Anwendung. Bei der Abstimmung wird dcr Antrag Greuter angenommen, der Antrag der Majorität abgelehnt. §8 53, 54 und 55 werden ohne Debatte genehmigt. Es erfolgt nun dic Berathung über daS Einfüh-rungsgcsetz. Art. 1 veranlaßt keine Debatte. In Art. 2 will Oberstlicuteuaut v. Hor st auch die im Jahre 1866 Assentirteu einbczogen wissen, damit während der Uebcrgangsperiode keine Störungen eintreten. Berichterstatter Dr. Groß erklärt sich damit einverstanden. Art. 2 wird mit diesem Zusatz angenommen. Bei Art. 3 hält Dr. Rcchbauer daö Miuori« tätsvotun, aufreckt, um jedes Privilegium zu beseitigen und den Bestimmungen der Verfassung gerecht zu werdeu. Abg. Conti weist auf die Vergangenheit Tricst's hin und spricht sich gegen Alinea 1 aus, indem er die Beibehaltung ocs bisherigen Milizensystcms aufrecht erhalten wissen will, sowie alle dicsfälligcn Privilegien und Begünstigungen. Selbst dem Minister Bach sei es nicht eingefallen, an diesen Privilegien zu rütteln, und er hoffe, das historische Recht werde keine leere Phrase sein. (DaS HanS schenkt dem Redner nur wenig Aufmerksamkeit.) Auch Abg. Pascotini tritt den Erklärungen Eonti'S bci. Abg. Freiher v. Lafscr beruft sich anf das, was er heute Vormittags bereits gesagt. Rechbaner's Antrag mache es möglich, daß durch die Reichsgesetzgebung die Anordnungen dcr Landesgesetzgcbnngen abgeändert werden, die Laudcsgesetzgebuugcn bildcn abcr die Gcsammlgesetz-gcbung des Reiches. Das LandcSverthcidigungswcsen Tirols sci ein festgestelltes Recht, das nicht einseitig angeschafft werden kann. Redner weist auf dic Verdienste deS Landes hin, nud man müsse die Gcsammtlcistuug im Auge vehalleu. (Vcifall.) Abg. Giovanclli unterstützt die Ausführungen dcS Vorredners und tritt gleichfalls dem Antrag der Majorität bci. Abg. Lju bissa macht eine kurze Explication in seiner Muttersprache; cr wird bei Einbringung des Ge-ctzcs über die Landwehr mehrere Antrage stellen, die sich auf Art. 3 beziehen. Abg. Dr. Tom an tritt den Erklärungen Conti's entgegen; auch dic übrigen Völker Oesterreichs sind in allen Kriegen ihren patriotischen PfUchtcn nachgekommen. Conti verwahrt fich gcgcn die ihm zugemulhctcn Unterstellungen, als hätte cr dem Patriotismus irgend welcher Nationalität nahc treten wollen. Minister Dr. Gistra tritt den Berufungen Conti's auf die Verfassung und Sonderstellung Tricst's unter Hinwcisung auf die StaatSgrundgesetzc entgegen; auch während der französichen Occupation wurden die historischen Rechte Tricst's nicht anerkannt; ein dicsfälligcr Vertrag zwischen Trieft und Oesterreich bestehe gleichfalls nicht und die bisherige AuSnahmsslcllung Trieft'S beruhe nicht anf einem Acte dcr parlamcntarifchen Regie-rnng, sondern auf dein Rathe dcr damals absoluten Krone, Zudem habc sich dcr Landtag von Trieft bereits für dic Auflöfung dcr Tcrritorialmiliz ansgcsftrochcn, und diese Miliz uoch weiter bestehen zn lassen, hieße, das, was bisher ohnc hinlänglichen Gruud bestand, noch länger ohne solche Gründe fortbestehen zu lassen. Rech bau er tritt den Ausflihrungcn Lass er'ö entgegen; er habc nicht geglaubt, daß dcr Antrag der Minorität zn so vielen Anscinandcrfetznngcn A»laß geben könne. Bei dcr Abstimmung wird Artikel 3 (und zwar Alinea 1 imt 84 gegen 46 Stimmen) nach dem Majo-ritätsvotnm angenommen, dcr Antrag dcr Minorität abgelehnt. Artikel 4, 5 nnd 6 (dicfcr die Aufhebung dcr tor» perlichcn Züchtigung l>nd der Kcttenstrafc in sich fassend) werden ohnc Debatte angenommen. Zu Artikel 7 bemerkt Tr. Schindler, es solle, treu dem demokratischen Principe, der Armee das Wahl. recht zuerkannt wcrdcn; der Minister des Innern habe im Ausschusse eine diesfällige Vorlage m Aussicht aestelit Minister Dr. Giskra erklärt, dicsc Angelegenheit bleibe dem Gesetze über die Wahlen in den Neichörath und die Landtage vm behalten. Abg. Dr. Schindler behält dem Hause die dies-fällige Initiative vor, wenn cine Regierungsvorlage hierüber nicht erfolgen sollte. Artikel 7 wird hierauf angenommen. Zu Artikel 8 bcruftfich Graf Taaffe auf den von Tiuti bei § 42 gestellten Anlrag und die De- battc über § 39; die Regierung wcrdc den dies fälligen Alifurderunlun gewiß entsprechen. (Beifall.) Da? Wkhrgchtz und da4 Einführnngsgcsetz werden hierauf in dritter Lcsunq cndgillig angenommen, so wic sic aus dcr Spccialdebatte hervorgingen. Die Annahme erfolgte über Vorschlag des Piäsidcnten in na-mcntlichcr Alistimmuug, nnd eS stimmten für beide Ge-sctzc 118 mit Ja, 2!) mit Nein. (Mit Ncin stimmten dic Abgeordneten: Bcrgmülicr, Dcmcl, Graf Dubstu, Dr. Bccß, Fiquly, Dr. Kaiser, Lex. Mayer. Dr. Mcrktlitsch, Pajer, Planlcnstciner, Proslowetz, Rcchbauer, Or, Roser, Dr. Schindler, Stcnc, Giaf Slockau, Dr. van der Straß, Dr. Sturm, Victorin, Wehl, Baron Wcichs, Wickhofs, Dr. Zaillncr uud noch zwei, deren Namen nicht dcrillich verständlich lva»cn.) Hiermit schließt um '^^ ^hr dic Sitzuna. Nächste Sitzung wegen Zusammentrittes dcr Dele« gationcn unbestimmt. Oesterreich. Pest, 16. November. (Beide Delegation n c n) wurden heute eröffnet. In dcr österreichischen De-legation betonte dcr Reichskanzler Bcust, das Erscheinen der ReichSrathsdelcgation in der Hauptstadt Ungarn« gebe dcr dualistischen Rcichsgcstaltnng einen gestärkten Ausdruck. Hicrin liege dic Stärkung, Befestigung, nicht aber dic Schwächling, Lockerung des gemeinsamen Verbandes Beiden Delegationen wurden die Budgets für daS Aeußcre, für die Finanzen und dic Armee vor-gelegt. _______________________________________ Hagesnmigkeiieu. DerUngliitksfall aufder böhmischen Hyestbahn. Die „Bohemia" bringt nunmehr folgende naher,' Daten ilber die »lit etzliche Katastrophe: Was die Oerllich« teit bllrifft, an welcher daö bellagrnöwerlhe Unglück stall« gefunden hat, so ist der Zusammenstoß des Peisoncnzua.es mit dem Lastzüge 500 Schiilte von dem Dorfe Aujezd in micrn Elüscbnittt von 3 Schuh Ticsü und 200 Klafter Länge tlsolgt. Die Verunglückten gebore» sämmtlich dem Viililülstllnd!.' an. Dieselben wann im Jahre 166? afsen-tilt, zur Miiä'tung mit Hintciladel» rmbeiufen ,ooit>e» und sollttn i»l,t biö auf weittreö beurlaubt werden. Alle gehölcn dem sich aus Glan in Ungarn ergänzenden In-sanicric-Rcgimcnlr GioMrst Michel Nr. 26 an und waren zum Tdlile Ungarn, zum Theile Elovalen. Die Zalil der PerunMclten beziffert sich, wie bisher sichilgesleNt ist, auf 100 Mann. Hicvon si,'d 9 Mann umnitlelbar während der Katastrophe lort geblieben, 4 Mann im Laufe des nHch« sten Tages geslorden, 20 Mann lagen unter den Tiüm« mein des veluoglücttcn Zuges begruben, und waren von deo letzteren U»Mcllicken vvlgta« strophe zur ärztlichen Pflege nach Prag gebracht. Es find dcmnach 38 Mann tobt und 63 Mann, worunter 2 vom Civile verwundet. Als schwer verwundet wurden hievon 49 classlficirt. Ueber den Graue! der Verwüstung, der sich beim anbrechenden Tage dem Blicke darbot, entwirft der Venchteistatter der „N. Listy" ein herzzerreißendes Vild. In dem titsen, llasterhoch verwehten Bahneinschnitte thiirmte sich eine ungeheure Aarritade anf. Dcr Lastzug sammt sei» nrr Maschine ballen sich üb ren von Vlul glUenilt. Da lag ein Kopf von seinem Nump! vollständig abgerissen,dort ein Fuh, hier wieder eine Hand, oort wieder ein Rumps. Ten schrecklichsten Anblick boten aber die armen UnMctt,chen, die unler der ganze» Last, namenllich mit den unteren Theilen des Körpers lagen, noch lebten und um Gotteöwillen bale», daß man ihnen rasch helfen, oder sie aus Barmherzigkeit todten möge. — Ucbngcns erzählt der Berichterstatter der „N. Listy" auch einzelne Züge von auhcrordemlicher Geistesgegenwart und Ergebung auf Seite dcr verwundeten Soldaten. Einer, der mit seinen Fühcn unler dcr garzen Last m,es Waggons cinge-llemmt war, verzehrte mit Appetit die (zrflischungen, die man ihm leichte: lin anderer, dem der Fuß zerschmettert war, e'vat sich vom Conbuttern eine Cigarre. Am Eamütag um 3 Uhr Nachmittags wurden süns Soldaten des k. l Insantene-NegimcntH Großfürst Michael begraben, welche im Präger Galinsoliöjpitale Nr. 1 ihren bei dem großen Wendahnunglücke nächst Horowitz erlittenen Verwundungen erlabn. Die sünf Leichen lagen, wie die „Bohemia" berichtet, in der Todtcncapellc dcs Spitals, mit »einerer Wäsche belleiret, in einfachen hölzernen Särgen aufgebahrt. Ihre Gesichtszügc waren trotz des qualvollen Tooes nicht entslcUt. Kurz vor 3 Uhr erfolgte dic Eiüfeg« nung der Leichen, bci welcher Ceremonie d.r Landcs-Con,. mandnend,, General der Cavalleric Fü'ft Montenuovc, 1962 fünf Generale, einige Stabs- und vicle Oberossicicre anwesend waren i nach der Einsegnung wurden die Särge ge-stblr-ss.n und zu zwei und drei in zwei Leichenwagen gelegt. Unmittelbar hinter dem Sarge folgten zwei Schüler der DivisionKsckule, dann der iiandes-Commandilende mit den übrigen Generalen und das Osslcicrcorfts. Diesen schloß sick eine aus drei Ossicieren lieslrhendc Deputation des burger« lichen Sckarfschützencoips, der General-Seelllär der böhmischen Westdabn, Herr Dr. Sockor, der Ä^'i.bsdilector Herr Mraz und mehrere andere Beamte dieser Bahn an. Wohl an 500 Pilsonen gaben den unglücklichen Opfern burck den a.»ehten Theil der Stadt das letzte G>leite und ein großer Theil derselben folgte ihnen bis zum Grade. ?ln drms'lben Nachmittag erschien d^r G.üerol-öcc'elär dei böhmischen Westbahn, Herr Dr. Eochor. im Galniso>isspi tale und übergab dem Commando 500 ft zur vo,läufigen Ätstl'itung der eisten Bedü'snisse der armen Ve wunotten und stUte gleichzeitig einen namhaften V trag zu gleich.m Zw.cle in Aussicht. Was die stiasgericktliche Unlelsuchunst anläbllch der Schuldfrage betrifft, so ist di«selbe im ool!»r^^tcichlörath H«rr Pobl, welchem bei Erhebung des Thatbestandes aui der Stätte des Unglücks die Herren Piofesforen Dr. Maschta uno Dr. Plumert als l. l. Gerichtsäizte hligeqcben waren. D>e Gclicktsa,zte nahmen aUe in 3luj»zd vorgciunoenen und später zugewachsenen Leichen in Auaeoschein »nd muhten, wie bereits eriräblil, wegen Sich» ist» llung der Todesalt an 3 Leich.n die Obduclion vornahmen. Anlühlich der Hilfe-lrislung unmillelbar nach der schrecklichen Kalast oobe wird die slusdauer und Opse>w!llia,lrit des Herrn V.tsen jlln, Sobn des kuifülsllichen Ho!p!l'stbahn namhaft vstmehrt. Was den V''ltt>hr bel'iffl, so ist bereits j,des Hlnoernii) bcseiligl und vellthren wieder olle Züge. — (Erdbeben.) D»m „Grazer Vollödl." wird aus Tobelbad, l5. Nooember, g^schrirbrn : Gstern 6 Uhc 47 M. AtU'Nds —- Erdbeben — die 2'/^ Secunden rauernde O^c'Ualion ging von Ost nach Nrst. — Der Pendel mei« ner Ubr vib«i— ras Scblagwe,l derselben balle mich durch d'ssen ungewöhnlickes G'llirre, möchte lagen, bulch sein Vllüute, darauf autmeilfam gemacht. — (Lynchjustiz.) In dem Dorfe Naraj steckte vor einigen Tagen ein A,better, Namens Vaitvaui, das Haus des do llgen Glundbrsihers Al^andei Szabo in Brand und ging hi.rauf in das Haus, wo er den Dienstleuten befahl, nur raich das Vl,l) im Stalle lovzudindeu, denn er habe das Haus ailgkzuuort. Die Volksmenge, w^che sich balo darauf angesammelt hatte, gerielh über de» Mfs>lhater in eine solche Cdilterui'g, l>ah sie ihn auf der St.lle erschlug. — (O st asiatische Expedition.) Laut einem Telegramm aus Gibraltar hat die Fregatte „Donau" am 12 d. M daselbst Anker g.worfen. Cornell/ „F'iedrich" wild aus Algier dort erwartet, um hierauf die Rcise ge« m-injchafMch wieder fortzusetzen. — Nachdem ein ungar. Mügli.t) der ostosialischen Expedition in der lebten Stunde zu'ückg'tl'len ist, so wi>d die ungar. Regierung den be< lanntln Reisenden und Natu,forscher Herrn Kantus stall des fehlenden M'tgliedrs entsenden. Derselbe wird sich in Singapore der Expedition anschließen. — (Das französische atlantische Kabel.) Die Anfertigung des neuen atlantischen Telegtapbenlavels, Welch.S zwifck'N Brest nnd einem passenden Punlt an der Küste des Staates N.w'V"! versenlt werden soll, schreit»! in bef'iedigelider We,se sort. Nack einem Berichte der I»-gemeure sind bis zum 9. d. M- bereits 178 nautische Meilen voll.noet worden. Seit drin 1. d. ist man an Bord des „Great Eastein" lifiig damit beschäftigt, die Kajüteu de« Schisses abzubrechen und zu entfernen, um hinlänglichen Raum >ür die Behälter zu gewinnen, in deuen das Kabel veifchlffl werden wirv. Locales. — (Ornenuung.) Oberlieutenanl Josef Tlebar oeä Artillerie'RegiMüNts Frelherr v. Wllsdolf Nr. 8 wurde zum Hauplmann 2. Classe im Regimente ernannt. — (Lit er arisch es.) Von unserem geschützten Mitarbeiter Herrn l. l. VezirlSbpysiler und Mitglied der l. t. Landcömedizinalcommlsswn Dr. Mvliz Gauster ist ein Entwurf einer Apolh>teroidnung für das cisleilhanische Orstrlieich im Separatabdrucle aub Nr. 35, ff. deö Wochenblattes der t. l. Gesellschaft der Aerzte »n Wien 1606, 20 S. gs. 8, elfchienen, welche Aiheit sich würdig den lnehllachcu fachlichen Publicationen des Herrn Veifaj-lels anschließt, indem sie eine Frage der Zelt mit S^ch» lenntniß und Llbeialllät zu regeln die Bestimmung hat. — (Für V c usl leide n d e.) C» freut uns, dir Fortschritte hier verzeichnen zu lönnen, rie die Vrldteitung eines inländischen Fablilates in Oesterreich macht. Die Well überzeugt sich immer mrhr uo» der Richtigkeit der Aus» sprüche unserer ersten chemischen Autolitülen, Professoren und Aerzte wle t. t. Prolessor Heller von der Wiener Kll^l lc., daß die Wilhelmsdoifer Malzextrcte wirklich die nährende ll undhtilsameu Bestandtheile des Malzes ganz enthalten und zur Hebung gesunkener Ernährung bei jeder Art von Schwäche, insbcfondele bei Viust-, Lungeu-und Halsleiden anzuwenden silld. Da die echten Wlll>ImL0olsel M alzrjtrac l- Von b ons und Malz» ext lact-C hoc ol a oe n dieses echte Malzextiact euthal-ttll, so dienen die ersteren zur volllommneren und rasche-le» Ansruchtung und Schlennlösung und die lltzteren ^ran' ten und Schwachen anstatt des elhl«euden jiaffce,'s ovel Thee'S uno anstatt orrstvpjender Chokoladen als nahrhafte' strs Getlünl. — (Theater.) Die gestrige AussÜhlung von Schiller's „Räuber" war wohl eine sehr velslummelll'. Der Vrnlsiclanl Herr Bergmann gab den nach Frelheit düistcnden, von Verachtung gegen die schlachten Menschen ersüllltn Ca,I, wir sich seltiN Schiller in selncr Sehnsucht aus der ih» breu^ geiiden Callsschule zeichnete, m»t bestem W'llen u»d seinen besten Kiüflen, er wühle auch »n manchen Scenen dulchzu» greifen. Weniger glücklich rvar Hcrc Stefan (Franz), doch hatte auch rr einige giückllche Momrüte. H.lc Mosel (Graf Mafimilmu) und Hrrr Fianzelius (Hrlmann) thäte» ihr moglichües. F>l. Nagel lludirle den Äusii-.sly brav uno Hrrr Mahr l,RoUel) hesriedigte: den Schleler der Velgessruhrit Uver die übrigen. Das Haus war weniger brsucht, alö wlr es dem ftlchigrn Herri, Bergmann gewünscht hällei,, doch lMüler noch zu gut jur clnr, von w.sjcn Hand wissen wir nicht, su zusammrngrsttichene Aufführung, d»e Schillerö Geilt laum ahnen ll'h. Zu der am > U. d. M. als am Namenstage der Allerhöchsten Schutzfrau des Elisabeth'Kluderspitals in der deutschen O r den otirch c um >>. l. Pulilicunr zu litüachrichtigen. daß Ul'scrc Malz^tract-Bonbons, welche das vom Professor an dcr Wiener Htlinit, Hcrrn Dr. I. Flor. Hcllcr. für allnn echt crtliillr Wilh>.llni!dorirr üiitalzeziract nnd somit die liäln'mdm und linemen Vrslandthcilr dei, Malzcö cnlhaltcn, zur Uiucrschndung von den fälschlich sügmanntcn Malzdonliont«, in denen dicsc gr-rade wirtsamcn Beftandthcile gänzlich schien, auf dem Earlon (^ 10 Ir) die Aufschrift habcn: „Wilhelmsdorfer Malzcxtracl-Bllndoni«." Wir halten von unserem cchtcn dickflilssigen Malze^tractc, dcm wohlschlnrckcndcn Crsal^c dcs ^'eberlyranö, sowir den dar-anobcrlitrlrii Äunbons nnd Chocoladen, in i?aidach wie liiichn-, ^ager on Hcrrn Apothcler Ottotar Schcnt (am KnndschastOplal^) und bei Hrrrn Johann Pndan. Indrin wir schließlich n>n wci-lcrcn guligrn Zusurnch bitlcn, zeichnen l>ochachlnngi,voll IMtt)l.'lm5i)orjer «lUalzjuuduclel^oalirik. Haupt-iltirderlafte Wic„ , Wnhdnrggnssr, Nr. 31, Garlcnliailgssrllschast. Die von der V r a nn schw c i gisch en Regie rnng ausgegebenen und von drin HandlnugShause Isi d o r B ot-tenwieser in Frantfurt a, M, iin heutigtn Blatte cm-pfohlcncn Prämien-Lose findcil sehr ftarkcn Absatz. Dic Vortheils, welche dem Publicum cntNchcn, n>l,'i,n cs sich bei dein Bezug dieser Lose dcr directen Vermittlung eines soliden HcmstO, zn denen das oucn genauntc anerkanntermassrn gehört, liedieiit, sind sa dctannt, daß man nicht besonders darauf liinzuwriscll braucht Neueste M. P est, 16. November. (Sitzung der ungarischen Dclegatio n.) Präsident Somssich eröffnete die Sitzung mit einer kurzen Ansprache, indem er sagt. das Institnt der Delegation sei eine EMcn; dcs Momentes, dasselbe könne sich dcm Gesetze dcr VcrvMoininnung, Entwicklung und zweckmäßigen Aenderung nicht entziehen : so lange eö aber Gesetz ist, müsse daran festgehalten werden. Baron Orczy überreicht im Nmneu des gemeinsamen Ministeriums die Vorlage über die Budgets für daS Ministerium des Auswärtigen, dcr Finanzen und dcr Armee. Die Delegation theilt sich hierauf in vier Commissionen und zwar für das Auswärtige, die Armee, die Marine und die Finanzen. Madrid, 10. November. Olozaga erhält aus allen LalidcSthcilen begeisterte Znstlmmungstclegrammc zu dom Manifest. Telegraphische Wecliselcoursr vom 17. November. 5perc. Metallique« 58.25. — 5perc. M.talliqncs mit Mai- und Novcmbcr-Zinsrn 58.<)0.—5perc, Nalional-Aiilchrn 63 jU.10 Vankacticu 83ii. — Ercditaclien 227.^0. — London 116.45. - Silber 114,75, — K. t Duccitcn 5.50. Kandel und Volkswirt!) schastliches. Laut Kundmachung vom 13. November 1868 wivd der ssond der priv ö»terrcicliiscl,en ??atioi,alba»lr um 20'/. Millionen, von 110'/, auf 90 Millionen Gnldcn vermin-devt, Diese Veilnindcrnng erfolgt dinch RiickMlnny von 135 («nlden in Bantnoten anf jede einzelne Bantactie. Dic Actien sind zll diesem Behufe, vom 10l) Slllck fertig werden, so wird bi« zinn Schluß dcS Jahre« das prälimiuirte Qnantum von 1 Million Sllict abgclil-fert werden lönnen. Die in Silber verz,nSlichrn Papicrc erliallcn rinen be-s^ndcrcn llulcrdrncf, um sic schon dnrch di? Farbe lennbar zn machen. Dic Filiale der Natioualbank iu Prag hat wcgen dcr AuSdchiilma. ihrc« Eöcoinptccz^chäftcs einc Erlwhiinss ihrer Dotaiion nin 300.000 fl, evhaltcn; dieselbe ist somit gegenwärtig mit einer Million dotirr. Prioritats-Obligationen der Kronprinz» Nudolfs-Vahn. Bei der am 9 d. stattgehabten Sud' icriplion auf 20.000 Stück im Betrage von 6,000.000 Gulden österreichischer Wülnuna. in Silber wurden 330.805 Stuck, das ist 99.241.500 Gulden osterr. Wahrung ftt-zeickmst, (3s entfallen demgemäß auf die gezeichneten Stücke 6 Percent und erhält jeder Subskribent mindestens einl Oblissalion. Atelemalogische NeubaMuiMN in LMach. 6U.Mg. 327,«4 — 2.? ' windstill großth bcw^' 17, 2 „ N. 32?.,.? ! j. 3.7 windstill heiter l).„a 10 „ Ab. 328.li ! — 2.o windstill stcrnrnhell Hcücrer, sonnistcr Tag, Käl1' cirmc - 0.8°, nm 3 0" nnter drin Nonn^e- Pcrantworllichcr Ncdactenr: Ianaz v. K l e i n ni a U r. Bülsenbcricht. Wien, 16 Novembcr. Einc gitnstigc Sliniinnng bchcrrschtc dic hculigc Biirfe. Slaalöfonds und naincntlich einige Gattungen Industrlc.-Ncticn wnrdcn bcdrnlcnd hol)" llnfgcnouimen, Dcvism und Valulcn abcr vorivlcgcno anögcbotcn. Gcld sllissig. Umsatz mcht ohnc Belang. Veffentliche Tckuld. ^. dcs Staates (filr 100 st,) Gcld Wam-e In ö. W. zu 5vCt. für 100 fi. 55.20 55.3 detto v. 1,1866 .... 5^.70 5980 detto nlckzahlbar (l) . . . i»5. - 95.50 Bilbfr-Anletien von 1864 . . 70.25 70.75 Silberaul. 1865 (FrcS.) rltchahlb. in 37 I. zn 5 pCt. für 100 st. 72.75 73 25 vlat.-Anl. mit Iün..Eoup. zu 5"/„ 63.90 64,— ".../' ,. Apr.-6oup. .. 5 „ 6.^.50 ^3 60 MewlUque« ...... 5 „ 58.« 5825 detto mn Mai-Loup. „ 5 ,. 5<..- 59 25 Mit Verlos.v.J. 18^ .".^" i?t- 17^.50 „ „ „ „ 1854 . . . ßl..5o 81 — „ « « 1860zu5N0si. 87.60 87 70 „ „ „ „ 1860 „ 100 „ 9s).5n 9^ _ ^ „ „ „ 1864 „100« 102.20 102.30 Como-Rentensch zu 42 I.. nu«l. 24.— 25.— Domaineu 5perc in Silber 109 80 110.- 8. der Kronländer (für 100 st.) Gr.-Eutl.Oblig. NiedeMerreich - z« 5°/« 86.- 87- Oberüttirreich - „ 5 „ 8s." ««50 Salzburg ... - " t, " "^"" ^' Gcld Waare Biihmen .... zu 57« 92.- 92.50 Mährcn .... „ 5 « 89.25 89.75 Schlesien .... „5 „ 8850 89.— Steiermart ... „ 5 „ 87.50 88.— Ungarn.....„ 5 „ 76 25 76.75 Tcmeser-Bllnat . . „ 5 „ 75,— 76.— Eroaticu und Slavonien „ 5 „ 77.— 77.50 Galizicn .... „ 5 ,, 66.50 67.— Siebenbürgen ... „ 5 „ 70.75 71.25 Vulovina .... „ 5 „ 67.» 67.50 Ung. m. d. V.-C. 1867 „ 5 „ 76.— 7650 Tem.Ä.m.d.B.-C.1867„ 5 ,. 74.50 75.- Actien (Pr. Stück), Nallonalbanl...... 829.— 830.— Kaiser Ferdinands-Nordbahn zu 1000 st. EM.....1945—1948 — Kredit-Anstalt zu 200 fl. v. W. 222.70 222.80 N,ü .W. 646— 648 — Statseiscub.Gcs. zu 200 fi.CM, °der b(Xi Fr..... 275.80 275.90 «ms. Clis. Bahu zu 20(^ ,i. ÜM. 172- 172.25 Süd.-nurdd Ner,-N.2cX).. .. 151.— 151.25 Vüd.St.-,l.-ven.u.,.-l.E.200fl ü. W. °d«r b00 Fr. ... 183.80 184 — Geld Waare Glll.Karl-Lud.-B, z.200ss.TM. 212 5" 212.75 Böhm. Wcstbahn zn 200 st. . 157 50 :57.75 Ocst.Don,-Dampssch,-Ges. D^« 555.— 55?.— Oesterreich. Üloyd in Trieft Z I 243.- 244.— Wien.Dampfm.-Actl;. . I . 342.— 346.— Pcstcr .«cttcnbrückc .... 487.— 489.— Nnglo-Anstria-Banl zn 200 si 169 25 169.75 Lemberg CzenlowltzerActicn . 172.— 17225 Versicher.-Gesellschaft Donau . 256 - 258.- Pfandbriefe (für 100 ft.) National- l bant auf > verlo«bar zu 5°/.. 97— 98.--E. M. 1 Nlltionalb.anfo.W.verlosb.b,. 92.50 92,60 Ung.Bod.-Creo.-Anst.zu57.,, 90.75 91.— Allg. üst, Vodtn-Credit-Slnstalt verlosbar ,u 57« in Silber 102.50 103 - dto.in33I.rlIckz.z»5pEt.inü.W. 85.-- 8525 Vose (pr. Stück.) Cred.-A.f.H.u.G.z.100st.Ü.W. 14175 142.— Don.-DmPfsch.'G.z.100fi.EM^ 92.75 93 25 Stlldtgem. Ofen „ 40 .. ü. W. 33.- 33 50 «Lfterhazy zu 40 si. CM. 160.— 170.- Salm „ 40 « ... 41.— 42.— Geld Wo«" Plllfft, zu 40 st. EM. 33— 3^ E!°ry „ 40 « .. . 35 50 ^ U St. Gcnoi« „ 40 „ „ . 34 — ö4^ Windischnrätz „ 20 „ « . 22.50 2^. Naldstcin „ 20 „ „ . 2150 ^ Kcglevich ,. 10 „ „ 14.5.' 5A Rudolf-Stiftung 10,. „ . 13.50 1'^ Wechsel (3 Mc>n.) Augsburg für 100 st, südd. W. 97 50 97.80 ssranffurta.M.100st. detto 97.60 97,^" Hamburg, für 100 Mark Baulo 86.15 »b.^ London für 10 Pf. Sterling . 116 65 U ^ Pari« für 100 Franke . . . 46,30 4"'" <5ouvH der Oeldfovtc« Gcld Waare K. Münz-Ducaten . 5 fl. 51 lr. 5 si- 5l. Napoleonöd'or . . 9 „ 31 ,, ^ " "' „ Nuss. Imperials -','--" 'I ^ 72 j „ Aereillöthlller' . . 1 ,. 72 „ ^ " ,, Silber . . 114 „ 75 „ 1^" ,. Krainische GruudentlaNungS - ObligaNo'le". P"' vlltnotrrung: 86,50 Gtlb. 90 Wa°«