Lailmcher Zeitung. Nr. 84. Plänumerationsptei«: Im Lomptoil ganzj. fi. II, h.ilbi. ss. 5.50. Filr die Zustellung ins Hau« halbj. üu lr. Mit der Post ganzj. fl. 15, halbj. fl. 7.S0. Freitag, l2. April Insert ionsgebü hl bi« lo feilen: imal eo lr., i!m.8afr., 3m. i ft.; sonst pr.Zeile lm. 6lr., Lm.8lr., 3m. 10 lr. u. s. w. Inlcrtionöftcnipel iedtsm. 20 l». 1867. Amtlicher Theil. 3c. f. k. Apostolische Majestät habe», folgende Allerhöchste Handschreiben allcrgnädigst zu erlassen gcrnht: Ich nehme dcn Vortrag Meines ungarischen Lau» dcöfinanzministcrs, betreffend die Vctrannng dcö Obcr-finanzrathcs nnd Vorstandes der Prcßbnrgcr Finauzpro-curatur Alexander v. Horvath mit der provisorischen ^citnng der sicbcnbürgischcn Finanzlandcsdircction in der Eigcns'chast eines Ministcrialcommissärs, genehmigend znr Kenntniß. Ofen, 3l. März 1867. /ranz Joseph in. p. Melchior v. Lonyay m. p., Finanzministcr. Ueber Vortrag Meines ungarischen Ministers für ^olnlnnnicationcn nnd öffentliche Arbeiten ernenne Ich den Landtagsabgcordnctcn Erncst Holl an znm Staats« secrctär in diesein Atinistcrinm. Ofen, 4. April 1807. Franz Joseph in. ^). Emcrich Graf Miko m. i>. Ueber Vortrag Meines ungarischen Ministers für Ccmlinnnicationcn und öffentliche Arbeiten ernenne Ich bcn Inspector der Landcsbandireetion Johann A! ihalik z»>n Ministerialrathc in diesciu Ministerinn,. Ofen, 4. April Mi7. Franz Joseph ,n. p. Emerich Graf Miko in. p. Ueber Vortrag Meines nngarischcn Vtinisters für ^mnmnnicatiuncn nnd ösfcntliche Arbeiten ernenne Ich den dirigircndcn Eiseubahuingcnicnr Osear Fakk zum Äiinisterialrathc iu dicscin Ministerinn!. Ofen, 4. ?!pril 18<;7. Franz Joseph in. ^). Emcrich Graf Miro u>. p. Ueber Vortrag Meines ungarischen Ministers für Commnnicationcu nnd öffentliche Arbeiten ernenne Ich dcn Marmaroscr Comitats dieser Würde uud' ihrer amtlichen Stellung und ^statte, daß der aus der früheren Slaatsdienstleistnng ^rsclbcn herrührende gesetzliche Auspruch auf eine fernere Versorgung gewahrt bleibe uud auf ihre Bitte ln dicscr Richtung abgesonderte Vortrage au Mich erstattet werden. Unter Einem ernenne Ich dcn Landtagsabgeorduc-lcn Lndislmis Graml Csaky znm Obcrgcspan des')cen-^aer n^ den Landtagsabgeordnctcn Felix Grasen Z i ch y -vcrraris ^tm Obcrgespan des Naabcr Comitatcö «no bctranc Meinen uugarischcu Minister des Innern "" dein Vollzngc dieser Meiner Entschließung. Qfcu, 5. April 1867. Franz Joseph m. n. Bcla Graf Wcnckhcim m. i». . Sc. k. k. Apostolische Majestät habcn mit Aller» ^5!"' ^"tschlicßnng vom 4. April d. I. dcn Coneepts-" «INcanten der niedcröstcrreichischcn Statthaltern Angnst "lenM-ru Ezapka von Win st et ten znm Statthat-y """eipistcn ^^-u «tirUim allcrgnädigst zu ernennen l>. .Das Ministcrinm für Cultus und Unterricht hat l,!.s, Irrigen provisorischen heiter der k. k. Studien-" lothck zn Laibach Dr. Gottfried M u y s zuni wirlli. ^lbl,othckar daselbst ernannt. folaen?"' kd"'a.l. ungarische Iustizmiuistcr hat die Nach-"'uocn, und zwar: den Laudtagsabgcordnctcn Johann Geczö, dann die Aduocaten Valentin Ökröß, Alexander Wünsch, Dyonis Pogonyi, ferner den Pcstcr Comitatsgcrichtsbeisitzcr Veujauliu Csillag llud dcn Ladislans Szcntkiralyi zn Secrctärcn; den Signumo ^aszlo, Ladislaus Szaszy, Paul Toth, Anton Korizmics, Wolfgang Dcak, Inlius Vömchcs und Eoloman Fülöp zu Eou-cipistcn; schließlich den Franz Szctcly nnd Dcsidcrius Garay zu Eonecptsadjnnctcu in diesem Ministerium ernannt. Nichtamtlicher Theil. Laibach, 12. April. Nachdem der Pcstcr Landtag das Elaborat der Sicbcnnndsechsziger Eommissiml über die gemeinsamen Angelegenheiten znm Beschlusse erhoben, hat er nunmehr dnrch die Annahme des Deal'schcn Antrages (siehe dessen Wortlaut in der Ncbeuspallc) auch das dcu nngarischcn Gesetzen entsprechende Verhältniß Eroatiens zu Uugaru geregelt. Der Sache uach uutcrscheidcn sich die beiden Veschlnßauträgc nicht wesentlich von einander. Vcidc versprachen den Eroaten eine Antononiic in der von uns vor Kurzem augcdcutctcu Weise, uach welcher das Dreieiuige Königreich die rein iuucrcu Augelcgcu-hciteu der Verwaltuug uud die Justiz selbständig zn besorgen Hütte. Bezüglich der höheren politischen Angelegenheiten und des Verhältnisses zu Uugaru und znm Gcsammtrcichc bleibt alles weitere der Einigung im Pcstcr Landtage vorbehalten, daher die Eroateu denn anch von dcm ungarischen Ministerium aufgefordert werden sollen, eine verhältnißmäßige Anzahl von Abgeordneten in diesen Landtag zn entsenden. Der Antrag Ghyczys beschränkte sich darauf, dicscs Programm ganz allgemein zn stizzil'l-n, N'6l)vc„d Dcnks Antrag bereits dic Principien formulirte, anf dcrcu Grundlage das künftige Verhältniß Croatiens zn Ungarn und zum Reiche geregelt werden soll. Diese Grundsätze sind dein znm Beschluß erhobenen Elaborate der Sicbennndscchszigcr« Commission entnommen. Der croatischc Landtag wird nun zimä'chst vom Könige uutcr Gegenzeichnung des nngarischen Ministeriums einberufen werden. Tritt der Landtag zusammen, so wird er zur Vornahme der Wahlcu in dcn Kröuuugs-landtag zn Pcst aufgefordert werden. Dnrch die Annahmc des Deat'schen Antrages hat der ungarische Landtag wieder gezeigt, daß es ihm zu-nächst nnr nm Wahrnng oer Intcgntät der St. Stcphans-krunc zn thun ist, welche in den Vcziehimgcn ;u den cisleithanischen Ländern dnrch eine einheitliche Vertretung Ausdruck findeu soll. Die vou Sr. Majestät zur allgemeinen Befriedigung Ungarns wieder hergestellte Constitution fordert diese Grundlage für die ferneren Verhandlungen, welche alle gerechten Wünsche Croatiens nach selbständiger antonomer Verwaltnng befriedigen soll. Die „Debatte" sagt über die Möglichlcil, daß Croaticn diese Grundlagen ablehnen würde: Lehnt Croaticu diese Grundlagen ab, dann ist seine Haltnng Ungarn gegenüber vollkommen unmotivirt, uud da inan in Agram den cisleithanischen Ländern doch unmöglich gewähren kann, was man Ungarn verweigert, geräth Croalien iu ciuc isolirlc Stellung, deren Unhalt. bartcit keinen Augenblick lang zweifelhast erscheint. Aeccp-tirt aber Croaticn die dargebotene Verhandlnngsgrnnd-lagc, dann werden dic Fragcil zweiter Ordnung sich leichter lösen. In jedem Fallc also ist dieser Modus, die Verhandlungen zwischm dcn beiden Landtagen zn begiuucu, staatsmäumsch im bestcu Vinnc. Die Cruaten können nicht sagen, das; Ungarn gegen sie schroff oder dnrch die erzielten Erfolge übermüthig aufgetreten sci. In Betreff der Territorial frage hat man Gerüchte über die bevorstehende Neincorporirnng Fin» inc's verbreitet, welche von der ..Debatte" durch nachstehende Pcstcr Mittheilung widerlegt werden: „Dic ungarische Negierung will uichls überstürzen nnd durch leine Maßregel die versöhnliche Stimmung stören, welche sie bei Croaticn voraussetzt. Keiu Mittel der Verständigung uud des Ausgleiches sott uuvcrsncht bleibeu, nnd mau hofft deshalb, daß Croaticu sich dcn Eingebungen der Billigkeit, welchen Ungarn fo bereit' willig Gehör fchcntt, nicht verschließen werde. Demzufolge tonnen Sie die Angaben, als stünde ein löuigl. Rescript in Aussicht, welches die Reincorporiruug Fiu< mc's iu Uugarn verfügt, mit Bestimmtheit als unbe- gründet bezeichnen. Ebenso ist die Mittheilung, daß der jetzige Civilcapitän von Finnic, Herr v. Smaics, durch Hcrru v. Csch ersetzt werden solle, unrichtig. Herr v. Smaics bleibt auf seinem Postcu und Herr v. Csch wird sich blos als königl. Commissär nach Finnic be-gebcu, um womöglich den Uufrieden, welcher in der Stadt herrscht, dnrch ein nach allen Richtungen hin beruhigendes und beschwichtigendes Auftreten zn bannen. Herr v. Cseh ist ein disponiblcr Bcnmter, also kein cnragirter Parteimauu. Eben deshalb fiel die Wahl auf ihn. Er foll gcwissermasscn als neutrale Person in Fiumc erscheinen." Der DeakHc Antrag in der croatischcn Angelegenheit lautet: Der ungarische Reichstag hat dcn, anf die Verein-barnngsnnlcrhandlnngen scincr Rcgnicolardcpntation mit der Deputation des cruatischcu, slavonischen und dal> malischen Landtages bczüglichcn Bcricht, so wic anch den Inhalt dcr dicsciu Berichte beigcbogcncu Ertläruu-gcu und der bcidcrscitig vorgebrachten Argnmcnte in Erwägung gezogen. Dicscr Erwägung znfolgc erachtet cS dcr nngarischc Reichstag für nothwendig, Nachfolgendes zu erklären: „Nachdem das staatsrechtliche Grnndftrincip, daß Croatien, Dalmaticu und Slavonien zur ungarischen Krouc gehörcu, auch durch dcu Laudtag dcr crwähuten Länder anerkannt werde, so wünscht der nngarischc Itcichstag dasselbe als gemeinsame Feststellung anzusehen." Diesem gcmciusa m a n c r kauulcn G r uud« priucipc zufolgc ist cs nothwcndig: 1) daß dcr König von Ungarn, dcr zugleich König von Croaticn, Dalmaticn und Slavonien ist, mit derselben .Krone znr sclbcn Zeit uud dnrch denselben Krönnngsact zngleich nnd gemeinsam zum Könige all' dieser Ländcr gekrönt wcrde; das Inanguraldiplom cius uud dasselbe sci, uud iu demselben nicht'allein dic gemeinsame Verfassung sämmtlicher Länder der ungarischen Krone, sondern dic gesetzlichen Rechte sowohl Ungarns lils Eroaticns, Dalmatiens nnd Slavoniens vollkommen gesichert und aufrecht erhallen werden mögen. Dicscs Inangnraldiplom hat nicht in gcsondcrtcu Vertretungen dcr einzelnen Ländcr, iu gesonderten Bc« rathnngen mittelst gesonderter Fcslstcllnngcn, sondern für sämmtliche Länder dnrch den gemeinsamen Reichstag abgefaßt zn werden. Doch wird das anch von Sr. Majestät angenommene uud unterfertigte Diplom anch sür jene Länder in besonderen Originalcrcmplaren ausgefertigt. DcS wcitcru ist nöthig : 2) daß in all' den Fällen, wo die Ländcr der ungarischen Krone Andcren gegenüber als Gesammtheit re-präsentirt werden müssen, die erwähnten Ländcr zu dieser Einheit gehören. Ans eben diesem Oruudc habcu anch diese Brndcr-länder znr Zeit, wo die gemeinsamen Angelegenheiten zwischen Ungarn und den übrigen Ländern nnd Provinzen Sr. Majestät mittelst Delegationen erledigt werden — in der Delegation der Länder dcr nngarischcu Krone vcr-trcten zu sein und diese ihre Vertreter, die in dcr Delegation ebenso wic dic ungarischen Dclcgirten persönliches Stimmrecht bcsitzcu, in dcr zn bestimmenden Proportion entweder mit nns gemeinsam oder vlm ihrer Seite gesondert zn wählen. Damit demnach das, von beiden Seitcn bereits als linqenomincii anznsehendc Grnndprincip: nämlich diese Znsammengehörigkeit dcr Ländcr dcr ungarischcn Krmie anch <1o jn^w je eher ins Lcbcn tretcn könne: Fordert dcr ungarische Reichstag, vom Gefühle brüderlicher Eintracht geleitet, hiermit dcn Landtag Croatiens, Dal» matiens nnd Slavoniens anf, zur demnächst erfolgenden Krönung seinerseits eine vcrhältnißmäßigc Zahl nach seiner eigenen Einsicht zu wählcuder Abgeordneter in dcu ungarischcu Rcichstag zu cutscndcn, dic berechtigt wären, sowohl bei dcr Krönnng, als bei Abfassnng des mit uus gemeinsam fcstzustclleudcn Inangnraldiploms, nnd bei Schlnßfassnng jcncr Gesetze, welche hinsichtlich dcr Art dcr Erlcdignng dcr zwischen nns und dcu übrigen Läuderu uud Proviuzc>l Sr. Majestät bestehenden gemeinsamen Angelegenheiten erforderlich find — dic cr-wähnlcn Ländcr zu vertrctcu. Uni jcdwcdcu, etwa cutstchcudcu Bcsorguisscn vor-zubcugcu, erklärt dcr ungarische Rcichstag hiermit, daß, wcuu dcr eroatischc Laudtag uuscrc Auffordcrung auch aunimmt, wir hierans keinerlei Folgerung gegen fic zichcn wollen, nnd erklären znglcich im Vorhincin, daß, obgleich dcr nngarischc Reichstag dic sehr ansgcdchntc Autonoluic, 544 wclchc die croatischc Deputation für die durch sic vertretenen Länder in Anspruch nimmt, weder für die croati-schen Länder, noch die gemeinsame Nrouc so heilsam findet, wie jene Deputation das behauptete: der Reichs« tag gleichwohl — in Anbetracht der Nothwendigkeit der brüderlichen Eintracht — geneigt ist, derselben in der praktisch möglichst weiten Ausdehnung bcizutretcu. Schließlich muß der ungarische Reichstag hinsichtlich der Schwierigkeiten, welche bezüglich des Territoriums angeführt werden, an der diesbezüglich entwickelten Ansicht seiner eigenen Deputation in Betreff der Rechte des Landes festhalten.''') Nimmt der Landtag Croaticus, Slavoniens nnd Dalmaticns die gegenwärtige brüderliche Anffordcrung an, und tritt hicdnrch das staatsrechtliche Grund-Princip, welches wir gemeinsam anerkennen: dic Zu-sammcugch örigkcit der Länder der ungarischen Krone factisch ins Leben, so ist sicher auzn» hoffen, das; alle Details der zwischen Ungarn, Cro« alien, Slavonien nnd Dalmaticn noch uicht beglichenen Verhältnisse mit gemeinsamer Ucbercinstimmnng befriedigend erledigt werden. Der ungarische Reichstag seinerseits wird jetzt, wie im weiteren Verlaufe der Verein» liaruugcu bereit fei», jederzeit Croatieu, Slavonien und Dalmaticn jene Garantien zn bieten, welche diese in Anbetracht ihrer historischen nud uatioualcu Ansprüche uach Recht und Billigkeit in Ansprnch nehmen können. *) Die hier d^o^'iic Ansicht der ungarischen 8n'giiicc>lav' Deputation geht dahin, dnsj Ungarn dic Murinscl imd Finnic al<< >! li z w cifslh a st ung arisches Territor,nm nusehen niid auf dcn Äcsitz dieser Theile bestehen milsse. Oesterreich. Trieft, 10. April. Folgende Adresse an Sc. Excellenz dcn Herrn Statthalter Frcihcrru v. Kellerspcrg wird der „Tr. Ztg." zur Veröffentlichung mitgetheilt: Eure Excellenz! Die Kunde von der allerhöchste!» Äe< rufung Eurer Excellenz als Sr. l. k. apostolischen Majestät Statthalter in Vöhmeu hat die crgebenst gefertigten Vertreter der Gemeinden der Aezirte Sesana und Comen nrt dem tiefsten Schmerz clfüllt, welcher in dem Umstände seine Rechtfertigung findet, >>ah Trieft und das Küstenland überhaupt, und der Karst inibcsondcrc, in dieser schweren Zeit in Eurer Excellenz den weiseste», gerechtesten und gütigsten Landcschef verlieren. Enre Excellenz haben sich während des knrzen aber segensreichen Wirkens auf Eurer Excellenz hohem Po< slen allgemeine Liede und Vcrehruug erworben. Nuhig und friedlich lebten die verschiedensten Nationalitäten der von Sr. Majestät, unserem allergnädigstcn Kaiser u>,d Herrn, Enrer Excellenz anvertrauten Länder unter Eurer Excellenz weiser Leitung neben einander. Ferne von jedem nationalen Hadcr betrachteten sich die Eurer Excellenz untergebenen Landes-linder nur als würdige Söhne des großen Oesterreichs, als getreue Anhänger der allerhöchsten Dynastie, indem sie darin allein ihren Schwerpunkt suchen. Insbesondere sind es die von den ergebcnst Gefertigten vertretenen Newohner des barstes, welche die obcrwähnte Kunde mit Schmerz ersüllt. — In Folge der von Eurer Excellenz ergriffenen Initiative begann in volkswirtschaftlicher Beziehung eine neue, glücklichere 8u>ra für den armen aber hoffnungsvollen Karst. Mehrere tausend Väume, zu welchen größten theils Eure Excellenz Pslan« zen und Samen gaben, sind durch ihrc sichtbare Lebcnssähig-leit die sprechendsten Zeugen von Eurer Excellenz väterlicher Sorge fNr dieses bisher so verlassen gewesene Land. Gc-luhcn daher Eure Excellenz den Ausdruck des innigsten Dankes und der besonderen Verehrung von Seile der von den ergebensl Gefertigten vertretenen Gemeinden des Karstes entgegenzunehmen. Gott schütze, Gott erhalte Enre Excellenz. Sesana, 19. März. Folgen die Unterschriften sämmtlicher Gemeindevorstände der Vezirle von Sesana und Eomen. Aus Klagenfnvt schreibt der „Slovcucc," daß heuer die Priesterweihe früher als sonst stattfinden dürste, weil der Fürstbischof sich uach derselben uach Rom znr 1800jährigcu Feier des Todcö des h. Petrus begibt. Äci der am 8. April d. I. in Tulmein stattge^ habtcn Wahl eines ^audtagsabgcorduclcu für die Märkte und ^udilstrialortc Tolmcin, Flitsch, itarfreit, Canalc und Haidcnschaft wurde Herr Alexander Rosmau, Vc' zirksvorstchcr in Flitsch, gewählt. Uuslaud. Verlin, 9. April. (Norddeutscher Reichs-t a g.) Die Anträge des Abgeordneten Miqucl bezüglich der Feststellung des Budgets':».! Art. 65, «7, 08 uud s»9 wurden angenommen. Art. 66 wnrdc in der von der Regicnmg bcautragtcn Fassung angenommen. Art. 68 wnrdc unt dem Amcndcment Twcsteus, betreffend die VcscMgnng der Strafbcstiunuungcu wcgcu Aufreizung zu Haß und Verachtung, angenommen. Dcsglcicheu Art. 69 mit dcm Amcndcmcnt dcö Abgcorducteu Schwarze, wouach cs bis zur Erlassnng eines AnndcsgcsctzcS bei den zuständigen Gerichten sein Vewcudcn behält, uud Artikel 70. Aus München geht dem ..Frdbl." folgende wichtige Nachricht zu: Der Kriegsminister hat uach langer Confcrcnz mit dem Könige uud Fürst Hohcnlohc das sofortige Acrcithaltcu dcr Ei ubcrufuugsschrei. licn zur Complctirung uud Mobilmachung der Armcc anbefohlen, uud soll jcucu früheren Officicrcn, wclchc auf KriegSdaucr angestellt waren uud sich als tüchtig erwiesen haben, die beste Aussicht zur Wieder« austcllung iu entsprechendem Range ertheilt worden sein. Floren;, 5). April. (Proceß Pcrsan o.) Hcntc wnrdc in der Zcugcnvcrnchmnng fortgefahren. Der crstc heute gehörte Zeuge war Vice-Admiral Albini. Auch diefer Zeuge ist seiucm Commaudauten nichts weniger als frenndlich gesinnt, ^iach seiner Ansicht hätte Per-sano aui 27. Inui der vor Ancona erschienenen österreichischen Flotte immerhin eine Schlacht liefern tonnen. Pcrsano habe cs jedoch vorgezogen, in dem Momeute, als der crstc Schuß hätte fallen sollen, den ansgclaufc« neu Schiffeu das Zcicheu zur Rückkehr iu den Hafen zu gebcu. Der Eindruck dieses Vorfalles auf die Flotte sei ein uugüustiger gewesen. Von der Expedition nach Lissa sprechend, erzählt Albiui, daß die bei der Flotte befindlichen „venezianischen" Officicrc von diesem Unternehmen abgerathen haben, daß ihm vor Lissa die B» schicßnng von zn hoch liegenden Batterien zugewiesen worden war, daß cr dieser Anfgabc eben wegen der hohen Lage der Batterien natnrgcmäß nicht gerecht werden konnte uud daß er auch diese Thatsache in einem regle-mentsmäßig abgefaßten Protokolle dem Admiral zur sseuutuiß brachte. Diesem war inzwischen, wie Zeuge wciß, die Nachricht zugekommen, daß Tegetthoff in einem in Lcsiua cingctroffencn Telegramm sein Erscheinen vor Lissa ankündigte. Anstatt eiucu Kriegsrath abzuhalten, habe Pcrsano ihm, Albini, zncrst die Ausschiffung von Trnppen nnd fpätcr wieder die Unterbrechung dieser Operation anbefohlen. So kam es, daß, als am ^0. Vormittags die Nachricht: „Dcr Feind in Sicht" ciutraf, die schon ausgeschifften Waffen, Kanonen uud Mannschaft kanm mehr an Bord gebracht werden konnten, worauf Zeuge nach dem Aefchl des Admirals mit sei» uem Geschwader znr Flotte stieß. Für die Schlacht selbst sei ihm die Ordre zugekommen, „die nicht gepanzerte» Schiffe anzugreifen." Tas ist anch von ihm dreimal vcrsncht, aber nicht durchgesetzt worden, weil die Panzerschiffe die hölzernen deckten. Zeuge sah dcn „Affonda-tore," ohnc daß ihm bekannt geworden war, daß der Admiral im gepanzerten Thnrmc des Schiffes sich bc-fiude, währcud des Gefechtes hin- und herfahren, einmal auf den hart mitgenommenen „Kaiser" losgchcn nnd in dem Momcutc, als man den Znsammenstoß hätte erwarten sollen, auswcichcu. Zeuge ist der Ausicht, die verlorene Schlacht sei dem Umstände znznschreibcn, daß der Admiral zu schnell zn:u Augriffe vorrücken ließ, daß cr versäumte, iu couipacter Masse in die Schlacht ciNzU-treten, uud daß cr cudlich, als cö uoch Zeit war. die Schlacht zn crucnern und vielleicht zu gewinnen, die Ocstcrrcichcr ruhig iu dcn Hafen von ^issa zurückkehren ließ, „wodnrch sich übrigens Tegctthosf — wie sich Al> bini ausdrückt — selbst in ein Netz begab, in dem man ihn in der Nacht hätte fangen können;" endlich, daß Pcrsano's Signale entweder gar uicht — wie das, welches die Verstärkung der Arricrcgardc forderte — oder erst zu ciuer Zeit bemerkt wurdeu, wo sie von dcn Er» eignisscn überholt waren, z. Ä. das von dcm Zengcu erst zn der Zeit, als zwischen dcn Oestcrrcichcrn nnd Italienern bcrcitö eine Distanz von vier italienischen Meilen lag — erblickte Signal: „Den Feind ans halbe Kanoncnschnßwcitc angreifen." (Heiterkeit.) Zum Schluß seiner Anssagcn gesteht übrigens Albini zu, daß cr eben« falls mit Rücksicht ans die jnngen nnd imcrfahrcueu Matrosen bei Aucona dcu Oesterrcichern uicht eine Schlacht angeboten hätte. — Der nächste Zcngc ist der Capitän des „Cariguauo," Marquis Paulucci, währcud dcs Krieges Gcncralstabschcf bei der Cscadrc Albiui's. Zeuge stimmt mit seinem Chef übcrcin, daß dcr Geist in der Flotte sowohl dnrch das Nichtangrcifen vor Ancona, als dnrch die Nutzlosigkeit dcr darauf folgenden „Spazierfahrt" im adriatischcu Meere (vom tt. bis 17tcn Juli) erheblich gelitten habe. Die Details, die er von dem Kampfe vor Vissa gibt, bestätigen alle Augabcu Albiui's, daruuter auch die, daß dcr „Affoudalore" gerade iu dem Momente, als cr dcu „Kaiser" hätte anrennen sollen, answich. Zn bemerken wäre uoch, daß Zeuge schou uach dcm 27. Iuui, nuspielcud auf die Affaire dieses Tages, sich zn Äoggio äußerte: „Das ist keine Mauicr, Kricg zu fuhrru," daß Boggio dicsc Aeußerung getreulich dem Admiral Pcrsano hinterbrachte, und dieser deshalb Paulucci und seinen Chef, Vice-Admiral Albini, eines subordiuatiouswidrigcu Vcrgcheus beschuldigte. Die Aussageu der uächstcu Zcngcu: Capitän Äuglioue, Capitän Cavalicre Piola, Capitän Marqliis del Car-rctto (dieser ist cin Consin fünftcn Grades zu Pcrsauo), Schiffsliculenant Cavalicrc Conti, endlich Capital» Marquis Pircuzo, wiederholen unr Bckauutcs. Ans dcr Aus» sage dcs letzten Zcugcu wäre höchstens folgeudc Aeuße-ruug hervorzuheben: „Man sigualisirtc (nach dciu Kampfe) vom „Affoudatore": „Auf dcu Feiud Jagd machcu!" Ciuigc Schiffe mauüvcrirtcu mm auch iu diesem Sinne. Da kam wieder das Zcichcn: „Dcm Admiralschiff fol-gcn!" llnd so solgtc mau dcm Admiralschiff uach Ancona." Dicsc Augabc wird von dcm letzten der hcntc vernommene» Zeugen, Schiffslicutcuaut Milon, wörtlich bestätigt. Paris, 9. April. Die „Libert,-" wird gerichtlich verfolgt. Dcr Verkauf dcs „Avcuir National" uud dcr „Libert'!" in dcn öffentlichen Straßen wurde verboten. — Die „Patric" verlangt, die Kammer solle die Interpellate ucn znrückw ei sen. — Im Se-uatc wurden die Iutcrpcllatioueu zurückge- zogcu. — Dic „Fraucc" sagt, daß cs sich um keine Coufcrcuz u lu ^ u r c m b n r g handle, sondern Frank< rcich wcrdc die Vtächte ans d ipl omat i schcm Wcge befragcu, ob dcr Köuig vou Holland das Recht habe. Luxemburg abzutreten, und ob Prcußeu berechtigt sei, nach seiner starken Vergrößerung die Occupation Luxemburgs fortzusclM. Von dcr polnischen Greu;e, 5>. April. (A. Z.) Dic Russcu licbcu cs bckauutlich, ihre Plaue geräuschlos zu verfolgen und davon so wenig als unr möglich iu dic Ocffcutlichteit driugcu zu lassen. Dieses System wird jctzt anch im Königreich Polen in seiner vollsten Ausdehnung in Anwendung gebracht, und man kann mit Recht sagen: das Land ist bereits ganz russisch, ohuc daß mau cs bis jctzt für uöthig gehaltcu hat, dcu Namcu „Polcu" auszustrcichcu. Als die Polen iu Galizicu so lärmend auftraten, hiclt die Regierung im Köuigrcich cs für uoth-weudig iu allcr Stille mit unerbittlichem Crnst zu verfahren, uud erreichte cs dadurch, daß fcitdcm im ganzcü ^andc die 8luhc ciucs Kirchhofs herrscht uud selbst dcl katholische Clerus sciue Agitationen eingestellt hat, nachdem fünf oder sechs jungc Geistliche ciue unfreiwillige Reise gegen Osten angctrctten habcu, vou dcr sic uicht zurückgekehrt siud. Von höheren Beamten polnischer Na-tionalität ist nichts mehr vorhanden, und alle untern Beamten sprechen bereits für gcwöhulich so fließend russisch, daß man sie für geborene Russcu halten möchte. Blos polnische Schriftstücke ohnc beigefügte russische Ueber-setzuug fiudcu wcdcr bei dcr Iusti; noch bci dcr Vcrwal-tnng Äcachtliug, nnd man hat sich daher bcrcits daran gewöhnt, alle Eingaben nnr russisch abzufassen. In alle» Untcrrichtsaustaltcn, dcu höhcrn wie dcn nicdcrn, wird dcm rnssischcn Sprachnntcrricht cbcn so vicl Zeit gcwid" met, als dcm polnischeu, uud allcr Orlcu cntstcheu llciuc griechische Kirchen, deren Popen so tolerant sind, daß sie dadurch viele Andersgläubige zn sich herüber ziehen. Dic Orthodoxie wird für dic kommende Generation aufgespart. So sind die Gränzen zwischen Rnßland und Polen bereits vollständig verwischt, wenu auch das Land alif dcr Karle vou Europa nach Parade macht. — Dic russischen Zeitungen fahrcu zwar ununterbrochen fort, dic Berichte auswärtiger Blätter über die Rüstungen Rußlands gcgcu dcu Oricut zu dcmcutireu; uichtsdcstowcui-gcr ist cs uubcstreitbar, daß alle möglichcu Vorbereitungen zn dem bevorstehenden Kampfe gemacht wcrdeu uud die russischen Militärs es uuverhohtcu nussprccheu, daß .die orientalische Frage im bcuorstchcuden Sommer zur Entscheidung kommen wcrdc. Eine Armcc vou 60,000 Manu ist bercils au dcr Pruthliuic zusammcugczogcn, sämmtliche Magazine sind vollständig gefüllt; Cavalleric und Artillcrie sind den ganzen Winter hindnrch, wenn auch in kleinen Abthciluugcu, nach dcm Südcn abgegangen, und anch die zahlreiche Iufautericbcsatzuug vou Polen, die zur gutcu Hälfte dcu Wiutcr hindurch bcurlaudt ! gcwcseu ist, trifft vom 13. d. M. ab iu kleinen Abthciluugcu uach uud uach iu ihrcu Garuisoucu ciu, vou wo sie ebenfalls ohuc längeru Anftuthalt nach dcm Südcn zu dirigirt ivcrdcn soll. — Amncstirtc kommen jctzt ziemlich zahlreich ans Sibirien nnd Frankreich zurück, letztere in dcr Rcgcl in weit kläglichcrciu Zustande als erstere. Depeschen aus (^uustantinopcl vom 2. d. M. mcldeu, daß der kaiserliche Commissär M n sta pH a P a-scha von Kreta zurückgekehrt sei. Die Vertreter F rauk r e ichs, Prcußcns, Ocstcr r c i chs und I t a-licns schlagen gemeinsam dcr Pfortc vor, einen W a f< feustillstaud mit dcn Caudiotcu abznschlicßcn und dic christlichc Bevölkerung zn bcfragcn, ob fie die Autonomie odcr dic Anncrion an Griechenland wünsche. Der englische Gcsaudtc, dcr gesondert agirt, cmpsichlt der Pforte, blos die Autouomic Caudia's zu gewähren. Die Pforte weist vorläufig beide Vorschläge zurück, doch ist cs uicht uuwahrschriulich, daß sic in dic Autouomie willigen wcrdc. Große Tr.ippcnvcrstärkuugcu siud an die Gren;cu Gricchcu lauds geschickt wordcu, wo mau Wirrcu befürchtet. Oiucr Pascha übernimmt das Obercommaudo. 20.000 Milizen sind uutcr die Fah^ neu bcrufcu. Atau fürchtet dic Rlihc Couslautiuopcls durch Erccsse gcstört zu schcu. Die Ausfuhr von Waf' feu ist verboten. Hassesneuigkeitm. — (Militärisches.) Das Kriegsmmistetium hat uach eingeholter kaiscilicher Genehniignug mit dcn« Rescripts vom 17. März, an das Gescl) über die allgemeine Webl' vflicht antnilpfend, Folgendes bestimmt: Die im Jahre 1866 Asscotirten werden heuer, auch dann, wenn sie gar nicht abgerichtet sind, vom Urlaube nicht einberufen. Von teü im Jahre 1807 Asscnlirlen werden mit Rücksicht auf de" Kostcnvuult 75,0 Mann Per Regiment zur Ablichtung c>>'' gezogen, von welchen aber nur die Halste ihre dreijährig Präsenz-Dienstzeit antritt, wahrend die andere Hülste nach bewirkter Ablichtung, welche während dcs Verlaufes von a«tt Wuchen geschieht, wieder auf Urlaub gesetzt wird. Die A"" bczichung dcr Nelrutcn geschieht in zweimaligem TurnU«, nämlich gleich uach der Assenlirung — nnd nach dcn große" Wasfenübungeu im Herbste. Welche von den diesjährige" Netculen dauernd beurlaubt ohne Ablichtung bleiben, wird durch daö Loö bestimmt. Äctresfs dcr nur auf fünf Woche" zur Abrichtung cinbezogencn Öffentlichen Veamten, Sludcntc», Industriellen zc. ist durch die Gcneralcommandeu die Vol< 545 sorge zu treffen, daß durch die Ablichtung dieser Kategorie von Rekruten weder der Staats-, noch öffentliche Dienst, noch der Studienfortgang oder die Verufsverhältnissc einen Nach« theil erfahren, daher e? nach Umständen auÄi zulässig ist, derlei Rekruten den ihrem Anstellungsorte nächsten, wenn nuch fremden Truppenkörpern zur Ablichtung zuzutheilen. Vei der Cavalerie hat die Ablichtung im Herbste, bei den Genie» und Pionierrcgimcntern im Frühjahre zu geschehen. Jede Überstürzung der Ablichtung und nachlhcilige Anstrcn-Lung der Rekruten wurde strengstens verboten. — (Das Wiener Pädagogium.) In der letzten Sitzung des Wiener Gcmcindcrathes wurde eine Ein» gäbe an das hohe Staatsministcriuin fast einstimmig beschlossen, in welcher nachstehende Bitte ausgesprochen wird: „Taä hohe Ministerium geruhe, die Verecbtigung der Commune Wien znr Errichtung einer Lehrerfoitbildungsanstalt im Sinne des von ihr vorgelegten Etatutes gegen Einbringung der desini« liven Anzeige, unter Nachweisung der (3>silllung aller in der lailcil. Verordnung vom 27. Juli 1850 volgeschric» dencu Erfordernisse anzuerkennen und demzufolge, um der Commune die Möglichkeit zu gewähren, diese geschlichen Vc« diügungen zu erfüllen, die verfügte Sislirung der vorberei« tenden Schritte aufzuheben." — (Das System Wänzl.) Gegen die Hinter» ladungsgcwehre, welche nach dem Snstem Wänzl bisher an-gefertigt worden sind, haben sich neuerlich sehr ernste Ac-teoken erhoben. Vei den Schiesiploben auf der Echiehslälte des l. t. Arsenals sollen bei siinf Proccnt der vrobiiten Gewehre, und zwar alle am rückwärtigen Theile des Laufes ^ bei dem Hinlerladungsvcrfchlllsse, gesprungen sei». Tiefer Umstand !rat indes; nur bei jl»en Gewehren ein, die in Hinterlader umgewandelt worden waren. Der Verschluß selbst blieb stets unbeschädigt und die dadurch gemachte Es» ^ sahlung berührt somit nicht das Wänzl'sche System, sondern! nur die Uniwaildlung dcr allen Gewehre in Hinterlader. Die! letztere wuide daher aus diesem Grunde sislirl. — (Eigenthümliche C o n s e a u e n z.) Ein Prager ^ewerbölnann, dessen malenelle Verhältnisse ganz gut sind, lollle eine kleine Umlage cnlnchlcn. Vielfacher Mahnungen Ungeachtet, brachte er dieselbe nicht zur Abfuhr, so daß zur ^'eclitiuen Eintreibung geschulten werden muhte. Der Gc-Nchtodicucr erschien und nahm als Pfand ein GcwerbZ» "znigiüh des renitenten Zahlers mit. Selbst diese Procedur ^^Mochte dcu Restanteu nicht, seiner Zadlnngöpflicht nachzukommen. Die Vchürde verüuherte also das Pfandstücl, zog die wenigen Kreuzer ab, welche auf die Gebühr einfielen und forderte den Gcwcrdsmann auf, den Ueberresl ans dem! AlttaufH^i^e zu erheben. Was that nun der Gewerbs« mann? Erertlärlc: „Ich will nichts zurück haben: bchalle» Sie sich den ganzen Vclraa, u»d verwenden Sie ihn zur A"ichligu!!g der nächstjährigen Gedühre». Ist der Ueber-schlih c'schopsl, so schicke» Sie wieder deu GerichtZboten und lassen Sie mir wieder etwas pfänden und uc>taufe». Frei» willig zahle ich di.sc Gebühren mchl." — (Pcst - Ofc ».) Das »mgcnischc Minisleiiniu hegt, wie die „N. F>. Pr." meldet, den Plan, oie Städte Pest und Ofen in siüe Großcommune zu verewigen. Um diese Vereinigung >u einer thatsächlichen und nicht blos »ominellc,, zu mache», sol! mindcstenö noch eine stabile Brücke, strom-cuiswälls von dcr Kttenbiücle, errichtet wcrdcn. In Psst findet der Plan g>ohen Anklang: die Ofcner Vürgerschaft jedoch schnnt mit demselben wenig linvelslaüden. "- (Vom frauzösiscbVuHof e.) Aus Paiis wird d?r „K. Z." gffchricbc»: Tie Krankheit d»5 laiscrlichen Prinzeu befchästigt die öffentliche M-uumg immer entschiede-"er. Die Thatsache, dah Dr. Nelalon je^t in deu Tuilericn schläsl, um stets gleich bern gegen das Licht sowohl als gegen den Schal! uu^mei» cmvfindlich ist. -^ (Neue Kanonen.) Die „A. Ztg." schieibt au« ^aris: Die Auferligung der Kauonen, welche von dem Oberstlieutenant Maltin de Brettes erfunden, wird in Vin» ccnues mit giiißtem Eifer, aber unter dem strengsten Geheim« ">b beltieben. Der wachthabende Officer hat gcmcsiencn Ve» ^hl, nur solche» Peisoncu den Eintritt in die Werkstätten ö" gestatten, welche mit einem vom Kaiser eigenhändig un« t^schliebtne» Passirschein vers.hen sind, uud so muhte sich lescr Tage der Ma,schall Eaniobert iu Person zurückweisen ^l", lv^^ ^ ^..^ s^ich^,, ,^;cht Mesas'. Von den angefersten Gsschj^s,, ^^ ^^ einzelne in einer mit gloßen "orhäuglschly^^^ versehene Kiste nach Mcndou gebracht ""d dort von einer besonderen Eommission erprobt. Ueber 'e Construction dieses MordwellzeugeH ist nur so viel bc-">n>t, dah die Stücke für den Felddic»st sich durch emc oundnadel, die für die Festungen sich mittelst einer elleetri° '""n Valtcrie entladen. Das Geschütz soll sehr leicht transportabel sci», nur wenig Mann znr Bedienung bedürfen '^d^gtmeiu weit tragen. ________ Locales. ^ (V rückenbau.) Nachdem der Neubau der so» Kannten Schustcrbrücke demnächst beginnen wird, wurde lc,elbe bereits gesperrt und ei.» Nolhsteg für Fußgänger, ^"»age errichtet. Durch den Neubau wird die Eommunica- '°" und das Acußcre unserer Hauptstadt nicht unbedeutend u^vmnen. — (Ein Appell an den Magistrat.) Seit mehreren Tagen belästigt ein Sturmwind die Passanten durch die furchtbaren Staub wol ten, die er von den Straßen emportrcibt, auf das empfindlichste. Hätte dieser Belästigung nicht durch einige Wassersässer abgeholfen werden tdnncn? Oder könnte dies nicht auch noch jetzt mit Nutzen geschehen? Einer befriedigenden Antwort harrt geduldig das zwar staub» geborene, aber nicht staubliebende Publicum. Eingesendet. In der schon am 17. April stattfindenden Ziehung der Neumeycr'fchen Loose in Wien lann eins Freifahrt nach Paris und außerdem in cincr dortigen Ziehung noch 3000 Francs gewonnen werden. Renrste Post. Prag, 10. April. Im Landtage war an dcr Tagesordnung: Bericht iwcr dic Wahl des u i ch t-f i d c i c o m m i s s a r i s ch c n Großgrn ndlicsi tz cö. Dcr LandcMnöschllß dcaittragt die Ungiltigteitöcrllärmig dcr 54 Wahlen deö Großgrundbesitzes, ^mc Cuinniis. sion wurde niedergesetzt und hatte dieselbe mit (i gegen 3 Stimmen beschlossen, die Wahlen dcr Großgrundbesitzer giltig anzuerkennen. Sladtowsty, im Namcu der Minorität, beantragte dic Ungiltigteitoerllärnng dcr Wahlen. Nach heftiger Debatte wird dcr Antrag Riegerö, dic Verhandlung zu Verlagen, bio der Stalthalter die Recht-fcrtiguug geliefert haben wcrdc, mit großer Majorität u c r w o r f e u. Ä r n n n, 10. April. Graf Velcreoi erklärt im Namcu seiucr Partei, daß sie gcgeu die ^Iteichsrath^wahl protcstire uud sich derselben enthalte. Üö wnrden !'.> ^erfassuugötrcuc uud ^ Föderalisten iu dcn Ncichclrath gewählt._________ ____________ Telegramme. (Origillal-Telcgmmm dcr „Laibachcr Zeitung.") W i e u, » ». April. Die „Wiener Abeud-post" meldet: Im Befinden deö Kronprinzen ist eine wesentliche Besserung eingetreten, der Katarrh ist fast gänzlich abgelaufen. Se. kais. Hoheit ist beinahe den ganzen Tag außer dem Vette. Dasselbe Vlatt schreibt: Die (Erklärung ! Mousticr'ü urhlne Ver!t!uxe»»burger^rage ihren llnulittclbar bedrohlichen (5l>arakter, lasse in« dessen die Situation schr ernst erscheinen. Die ! dlploinatischen Vcrhandluilgen könnten eben so !gut den Deckluantrl für den Nüctzug, alü die Handhabe zum Kriege darbieten. '»Pest, 10. April. Iu dcr hentigen Sitzung der Hi ag un tentafcl wurdc der Beschluß der Deputir« ! teutafcl bezüglich der croat i scheu Frage nnocr-ländcrt aug e u o in ln c u. Die D c putirtcutafc l, ^ dic nach 1 ilhr eine tlirze Sitzung hielt, wurdc uom 'Beschlusse dcr Maguateutafel in Kcuntuil) gesetzt uud ^ authcnticirtc ihr hcutigcö Protokoll. Ill beidcu Hänscrn ! nahmen die Präsidenten für die devorstcheuden mehr< ^wöchentlichen Ferien uon dcn Mitgliedern mit cinigcn ! Worten Abschied. j Pest, 10. April. Das AmtMatt briugt folgende ^rucuuungeu: Karl Zcyt zum Staatösecrctär, Wilhelm >Toth zum Miuisterialrath, Graf Gedcou Raday .j»». !zum Sectiou^rath, (>i!ierich Balajlhy znm Präsidial-i sccretär, sämmtlichc im Miuislcrium dcs Iuueru. Graf ! Autou Sza pary wurdc iu der Eigenschaft eiucö Obcrft-^ stallmcisterstcllvertrelcrö mit dcu Vorarbcilcu zur Krö» ! uuug betlnut. Verliu, 10. April. Die „Norddcntschc Allgemeine , Zeitung" ist ermächtigt, die Nachricht dcr „Bank-Zcitung" ^übcr ciuc nach Stuttgart gerichtete picußischc Depesche, woriu der Büuduißuertrag als uutreuubarc^ dorollar de^ ! Frledcuouerlrageö bezeichnet wird, zu demeutireu. (5o l sei sclbstoerstäudlich, daß die württembergische Rcgierliug ! wegen dcs prcnßischen BündnißocrtrageS der Zuslim-Nluug dcr Staude bedarf Dic preußische Ncgicruug hat das oollstc Bcrtraueu zu der Vertragstreue der ! württcmbcrgischcu 8legierllug und betrachtet den Bimduiß» l vertrag vom 1!^. August 1^00 nicht als ein zufälliges ! und willkürliches, soilderu als eiu uothweudiges Ergebniß der politischeu Sachlage uud dcs dcutschcu ^iatioual^ gefühls. Sie vertraut alich, dcr württembcrgische ^audtag ! werde die Angelegenheit aus diesem Gesichtspunkte bc. trachten. — Dic „Nordd. Allg. Zlg." hebt hcnwr, die Festuug Luxemburg halte die uatiouale Verpsiichtuug, ' dem deutschen Buude zum Schutze zu dieueu, sowie den internationalen Zweck, die Neutralität Belgieus zu garaulircu. Dic Auflösung dcs dcutschen Buudes hat diese Stelluug nicht geändert; Prcußcu würdc, wcun cö dic Bcsetzmig Vuz-emburgs ciuscitig liud ohne Znstim-muug der Voudoucr (5oufercuztuächtc aufgäbe, sciue uatio^ ualcu nud intcruatioualcu Bcrpflichtuugcu als Bnndes-glicd uud Großstaat vcrletzeu (!). Diesen Erwägungen scheint mau uach der Rcdc Mousticr'S folgen zu wollcu. Daß dic Absicht, Luxcmbnrg in dcn Nordbnnd anfzn^ nchmen, nicht dcstcht, habe bcrcits Graf Bismarck im Reichstage erklärt. Florenz, 10. April. Die uon Na ttazzi gebildete Zusammcnstelllmg dcö Ntinistcriumö ist gc- sich eitert. Nattazzi hatte diesen Morgen cine Con« fercn; init dem Könige, um einen definitiven Entschluß zu fasscu. Paris, 9. April, Abends. (Wegen Linienstörung verspätet.) „La Prcfse" veröffentlicht ciuc Adresse von Luxcmbnrgcrn an dcu König uou Holland, welche die Annexion au Frankreich verlangt. — Dcr ..Etcndard" sagt: Von zehn Vnrcanx dcs VcnatcS haben zwei die Intcrpellationsfordcrung wegcn Luxemburg augcuommcu, abcr die Iutcrpcllanten habcu selbe znrückgczogcu, uiu die diplomatische Action Frankreichs nicht zu hindern. PariS, 10. April. Im gesetzgebenden Körper wurde die Interpellation dcr Majorität znrückgezogcu uud dic Iutcrpellalioucu dcr Opposition und dcr Mittel« partci von allen Bureaux verworfen. — Dcr Herzog von Grammont ist iu Paris augckommcu. — Der „Mouitcur" sagt iu seiuem Nochcubulletiu: Die Nc< gicrnng hat es für nützlich erachtet, durch ci-c Erklärung in dcr Kammcr übcr dic luxemburgische Augclegcuhcit, welche bestimmt ist, dic öffentliche Meinuug zu beruhigen uud aufzuklären, dcn dnrch die Ionrnale entstellten wahren Sachuerhalt wieder richtig zll stellen. Dcr „Mo-lütcnr" rcsnmirt sodauu dic Erklärliug uud sagt schließlich: Mau küune übcrzcugt sein, daß Frankreich die Fordcrniigcn der nationalen Würdc mit dcn Interessen lind dcn Gcfühlcn der Mäßigung nnd dcr Gerechtigkeit zu vereinigen wissen wcrdc. Dcr „Tcmps", „Sicclc" nnd mchrcrc andere Journale sprechen sich für die Ncu« tralisirnng Lnxclnburgs alls. St.'Petersburg, 9. April. Abends. Einer gestern bei dem Vicekanzlcr Fürstcu Gortschaloff abgehaltenen Soiree haben der Kaiser uud dcr Großfürst-Throufolger beigewohnt. Dcr Kaifer uuterhiclt sich läugerc Zeit mit dem französischen Botschafter, Baron Tallcyraud, uud dcm prcllßischen Gesandten. Telegraphische Tvechselcourst »um 11. April. 5pcrc. Mrlalliqne« />7.7!),— 5.pere. Mctalliques mit Mai- uud Novimber-Zmseu 59.10. — 5perc. ililltlonalÄüIehe» «7.60. — Vaul« uctini 702, — Lreditactim U'»>. — 18<><)er Ltaalsanleheu ttt,'.i<). — Silber 129. — i'ondI» IINW. — K. l. Dncnteu l>.21. cheschästs-Zeitung. Domälleupfandbricfc. i'aut Kundmachung d:r l, l, Bülselaniincr iu Wiru wurde Nder Ansucheu der löblichen k, t. priu. allgeiueiueu oslrrr. Bodencredilanstult fiir de» Verlclir. der Wieiicr uUorse dcr 10, April I6K7 als lHrscheiuuin^otali dlr Iu« t>ri»!iat mit Ociiciiun^n»^ der li, ö. Statthalten'i de>l Ziüdslisz derleiiigsii dri ihm aügelcssteu ^lipiliilil-ii, silr welche liis jet.'t 5'/, pCt. qe;lihlt wurden, auf 5 pCt. hcradgesstzt, Del' Handel Englands »nit Oestevreich. Die „Ti-meö" liespracheii dirsee Toc^ die officiellcn Anslucise ilder deu anS-luärlisseu Handel ün^lands im Jahre !8n dart N'cilcr lalidciinvtirts, nntcr audcren auch nach Oesterreich gchcu? Salllen die ^^<).<)00 Be-wohnrr dcr Stadt H^imliur^ im Iahrc 1865 wirtlich nrn 8 Mill. Pfd. St. e»g!is.1'c Waare eonsumirt und bcispiclowcise uon dcu implMirtc» «>> Mill. Pfund Kaffee für m»6 Österreicher gar uichls ildrig gelasfen haben? Attgekommeue Fremde. ?lm '.). April. Vtadt Wie«». Die Herren: Hoffduer. Agent, Krchschmar und Buighart, Kanflt, nnd Tfcherne, von Wieu. — Ki^ Maler, uvn Graz, — I^mdart, Gullies., uon Klingcnsels. - Finn Bninner, vo» Adcl^lierg. — Fian Nenberger, von Prcsteanel. Elophailt. Die Herren: Plitotnjal, An!lOl?fficlal, voil Agram. Ozl)i)Il Slesan nnd Geurg, Handel^lcnle, vo» Geruuo. — Gl>rjnp, Fatiricnnt, uon Giirz - Popper, Kanfiu,, r>c>» Prag. — Ka-ha,ic, Ingenieur, uou Tarnopol. — Klisch, Privatier, von Cilli. - ^ Schurz, l, l. i'icnt, von Votzcn. — Riipnil, Photograph, uon Trieft. — Mllller, Handlnnciv'reis., uon Wien. — ssrcui Zolleric, Gastqcverin, uoil Sisset. Molire». Die Herren: Stauch, Holzhauer, von Hrnslnik. — Weiß, mex, ^'ieüt,, und Fean Knirrer, uon Wicn. -- Frl. Schräg. Köchin, uonGürz___________________________________ Theater. Hentr Freitag dcu 1 2. A p r i l: Faust (Margarethe). Große Oper in 5^» Acten uon Gounod. Morgen Samstag deu 13. April: Letzte Vorstellung in diefcr Saison. Die Viedcrmällllcv llje Hiculiüchlllü'^ell ill ^aiw.'ch. Z « ,L ^ ! " "________" «"H ^U. Mg. 3W,? -j- 0,7 W. star^k diinn dtw. II. 2 „ N. , 324,,g -s-13-i W. stitnnisch hallihcüer 0,«c> 10 .. Ab. ! 32