Nr. 282. Dienstag, 17. November 1914. 183. Jahrgang. Mbacher Zeitma »« ll, !>^ll»jähriu !1 ^ ssüi b!e iiuftellunll ln« H»u« «anzjihrlg » X. - I»l»»««»»K,bM,»: Für llrmt Inserate b'ü iu v!er Mlen »« k, »r»tz«t per K^ic -l, l>: bei üwren Wiederholungen p«i Z<>!le » d. Die »Laibachtl Zeitung» er^chsiiit läglicl,, mtl Aul»al,n,t d« VonN' und Hoertag,. Die Rb»»«lft»ntt«N befindet sich Milloiiüftrave sii. IS; die M»d«k«o» N!N>M'str<,he ?ir. l», Lp^ckftuntx'» der «ebaltion von » hi« U» lchl vormittagi. Uufranl^erto Vrieh«» Vlr. d«r ««da«»«« »2. Amtlicher Geil. Seine k. und k. Apostolische Majestät geruhten aller-gnädigst das nachstehende Allerhöchste Vcfehlschreiben zu erlassen'. Ich ernenne Seine königliche Hoheit den Kronprin^ zen Georg, Herzog zu Sachsen, zum Rittmeister im Dragonerregiment Friedrich August König von Sachsen Nr. 3. W,4. Hein old in. p. Hussar et m. p. Schuster N.p. Engel iu. p. Morawsll m. p. Den 14. November 1914 wurde in der Hos» und Btaat5» druckerei das I.XV. und X(M. Stück der italienischen, das 0I.XI. und 01.X1I. Stück der ruthenischen. das C1.X1II. Stück der polnischen sowie das 01.XVI. Stück der slovenijchen Aus« gäbe des Reichsgesehblattes des Jahrganges 1914 ausgegeben und versendet. ! Den Ib. November 1914 wurde in der Hof» und Staats« druckerei baS NI^XX. Stück des Reichsgesehblattes in deutscher Ausgabe ausgegeben und versendet. Nach dem Nmtsblatte zur «Wiener Zeitung > vom 14. und Ib. November 1914 (Nr. 269 und 270) wurde die Weiter. Verbreitung folgender Preherzeugnifse verboten: Nr. 37 «Kmieb.av»k6 lint?» vom 7. November 1914. Nr. 443. 444. 446 und 447 «6»8». «'Islolouieltä. ivLinluv», (!oell» « ob^vktsl«» planst? Nr. 40 «krävo voukov»,» vom 6. November 1914. ») «!^2öo »lovo», vsöerullc, b) «NkZo nlovo», vsioruilc, v^äiui pro vvnkov, vom 6. November 1914. Nr. 30? v krlulv, v llvllöll äuo Ib. ligtnpuüu 1914. Nr. 310 vember 1914. Nr. 270 «MorchensterN'Tannwalder.Nachrichten» (Abend, ausgäbe) vom 7. Nuuembrr 1914. Nr. 270 «Gablonzer Tuglatt» (Abendausgabe) vom 7. November 1914. MchtccmMcher Hell. Die Wehrgabe. Die „Ncue Freie Presse" veröffentlicht am Ib. d. M. unter dem Titel „Die Wchrgabc" einen Artilel des Gouverneurs dcr Vodcnlrcdita-nstalt. Geheimen Natcs Doktor Sieghart, übcr die ilri^'sssanleihe. Der Autor schreibt: „Die Feuilleton. Die Aale. Bon H'. Möller. ,Nachdruck «rboln,.) Johanne Dorotheas Mann war gestorben. Jetzt war sie schon seit ein paar Jahren Witwe und die Leute verwunderten sich darüber, daß sie nicht wieder heiratete. Sie kalkulierten nämlich so: Wenn eine Witwe erst vierzig Jahre zählt, keine Kinder hat, aber einen guten Hof von einem halben Hundert Stcuerton-nen, dazu gesund :md rührig ist, so müßte sie sich verheiraten. Das Gegenteil tun, heißt den Hof um einen wak-keren Mann und die Nachbarn um einen guten Hochzeitsschmaus betrügen. Johanne Dorothea war wirklich auch so gesund und rührig wie nur ein Mädchen von zwanzig Jahren, wenn auch nicht mehr so schlank und geschmeidig. Aber trotzdem harte es nicht den Anschein, als wenn sie zur Einsicht kommen sollte. Die Leute begriffen nicht, warum es so lange dauerte. Nicht etwa, weil es ihr an Freiern gefehlt hätte. Aann wäre dies bei einer Witwe in diesem Alter und in solchen Verhältnissen der Fall? Zum Überfluß hatte sie emen Vewerber im Hause selbst. Das heißt, er hatte allerdings noch nicht um sie gefreit in aller Form, denn Peter wußte nicht recht mit dem Weibervolk zu verkehren; aber er suchte auf andere Weise in seinem täglichen Leben ihr seme Meinung zu verstehen zu geben. Besonders setzte er ihr auseinander, wenn sich Gelegenheit dazu bot, was ein unternehmender Mann aus einem solchen Hof zu ziehen vermöchte — hm! — besonders, wenn er sich auf die Viehzucht verstehe und was dazu gehöre. Was das Alter anbetrifft, so bestand allerdings kein großer Unterschied zwischen den beiden. Er zählte 38 Jahre, als sie gerade die 40 erfüllt hatte. Im übrigen waren sie bedeutend verschieden Er war eine große, etwas gebückte Gestalt, mager und knochig; sie dagegen war klein und vierschrötig von Leib, den ein Überfluß an Muskeln rund und weich machte. Er war wortkarg und verlor nicht viele Worte über nicht zur Sache gehörige Dinge, handelte es sich aber um die tägliche Arbeit und was die Landwirtschaft betraf, dann fielen seine Worte sicher und überzeugend. Sie aber war lebhaft und geschwätzig, liebte die Munterkeit im häuslichen Leben und lachte gutmütig, wenn Anders, der Spaßmacher, Possen anstellte. Anders war Unterknecht auf dem Hof. Er kam dorthin, als er konfirmiert worden war, und hatte sich seither ununterbrochen dort aufgehalten, weshalb ihn die Meisterin halb als ein Kind des Hauses betrachtete Und er machte etz ebenso. Und er nahm kein Blatt vor den Mund, am wenigsten gegenüber der Witwe, die nie zornig auf ihn werden konnte, sondern immer über seine vielen Spitzbubenstreiche lachen mußte. „Na, na, Junge!" schalt sie, wenn er es zu weit trieb. Denn sie nannte ihn immer Junge, obschon er bereits zwanzig Jahre zählte. Anders und der Meistcrlnecht vertrugen sich nicht am besten miteinander. Nicht etwa, daß Anders unwillig, geschweige denn widersetzlich bei der Arbeit gewesen wäre, im Gegenteil: der Meisterknecht mußte zugeben, daß er seine Obliegenheiten fleißig und geschickt verrichtete. Aber im gleichen Grad, wie Peter trocken und wortkarg war, war der andere lebhaft und lustig und immer unter Dampf. Und dies machte Peter neidisch und verdriießlich gegen ihn, weil er sich ihm nicht gewachsen fühlte und zuweilen herhalten mußte, wenn Anders übermütig wurde. Die Witwe hatte eine Schwäche, die ihren beiden Knechten bekannt war und die sich jeder nach seiner Weise zu Nutzen zu machen wußte. Sie hatte nämlich besondere Vorliebe für einen guten Tisch. Peter als eifriger Jäger und Fischer versäumte nicht, sich mit diesem seinem Talent bei ihr einzuschmeicheln. Manchen Hasen, manches Rebhuhn, und manchen Kübel voll Aale brachte er seiner Meisterin nach Hause, und wenn er den Ausdruck der Freude auf ihrem Gesichte sich abspiegeln sah, so glaubte er auf diese Weise seine Pläne ausgezeichnet gefördert zu haben. Anders war, wie die Witwe, ein Leckermaul, und weil sie alle am gleichen Tisch und aus der Schüssel speisten, so half er dem Mcistertnccht getreulich nach dem Wild spähen. „Peter, Peter, drunten im Moor sitzt ein Hase!" Oder: „Schau, eine Schar Hühner auf den Haferstoppeln!" Und Peter jagte davon mit seiner Flinte. War er dann außer Sicht, so machte sich Anders in der Küche zu schaffen und setzte seine schalkhafte Miene auf. „Was gibt's, Junge?" „Peter ist auf einen Hasen los." Oder: „Diesmal kommt er zum Schuß auf die Hühner." Und gleichzeitig schielte er sehnsüchtig nach dem Kaffeetoftf auf dem Herd. Johanne Dorothea wurde aufgeräumt bei der Aussicht auf einen frischen Leckerbissen und Anders muhte erzählen, wo sich der Hase oder die Hühner gezeigt hatten. Und während er sich weitläufig über sein Thema verbreitete, schielte er wieber nach dem Kaffeetoftf, der Schlingel. Und sie verstand ihn. Mit dem duftentten Trank und dem wohlschmeckenden Gewürzbrot vor sich, lachte Anders im geheimen listig über Peter, der in Feld und Moor nach Hasen und Hühnern umhcrjagte. Oder wenn cr und Peter in der Tenne oder im Holzschupften standen und ein angenehmer Duft von frischgebackenem Pfannkuchen zu ihnen herausströmte: „O!" konnte dann Anders auf einmal ausrufen, „ich begreife gar nicht, welch entsetzlicher Durst mich diesen Nachmittag ftlagt, daran ist gewiß der Kohl von Mittag schuld." und so mußte er ins Haus und nach dem Bierkrug langen. „Hast wohl den Pfannkuchen gerochen, Junge!" konnte dann die Witwe bemerken. „Aha, frische Pfannkuchen!" Und er spitzte den Mund, als wenn er sie küssen wollte. Sie lachte, daß sie schluckscn mußte, und er bekam seinen Pfannkuchen. Aber an den Sommcrabcndcn, wenn der Duft von Rosen und Levkojen zur offenstehenden Gartentür hereinströmte, wo die Witwe und der Meisterlnecht saßen — er auf der Treppenstufe, sie im Innern — t>ann konnte Anders draußen im Garten so schön auf der Harmonika spielen, daß selbst die Nachtigall in dem anstoßenden Wald schwieg lind lauschte. Und dann konnte es geschehen, daß die Witwe, von der Stimmung gefangen genommen, sich von dem sanften, unsichtbaren Strom wcitertragen ließ, ohne daß sie wußte, wohin. Wenn dann Peter ihren träumerischen Blick sah, so wurde er unruhig, räuspertc sich und versuchte sie mit ein Paar vernünftigen Worten in die rauhe Wirklichkeit zurückzuführen. (Schluß solgt.) Laibachcr Zeitung Nr. 232____________________________2308__________________________________17. November 1914 autzcrordenllichc, geschichtlich vcrgleichslose Zeit fordert außerordentliche Tatkraft und Opserwilligleit. Nur noch eine historische Epoche Österreichs tann mit ihr verglichen werden: Jene Zeit, da die jugendliche Kaiserin Maria Theresia ihr Reich gegen eine Welt von Feinden zu behaupten hatte. Deutschland und üstcrrcich-Ungarn. die nunmehr mit Blut zusainmcngeschwcihtc Hweicinigkeit Mitteleuropas, sind von Ost und West, zu Wasser und zu Lande, von Übermacht bedroht, wie vor Zeiten Maria Theresia und ihr Erbe. Elieusowcuin, lvic damals werden sich auch jetzt der Feinde Wünsche erfüllen. Die wehrfähige Mannschaft aller österreichischen Voller kämpft heute unverwandt und unbeirrbar für ihr altes Österreich. Jenen aber, denen es nicht gegönnt ist, mit ihrem Vlute für die Lebendigkeit, Unteilbarkeit und Notwendigkeit dieses Staatslvescus zu zeugen, erwachsen jcht erhöhte und nicht minder wichtige Pflichten. Der Namen- und Vermögenslose gibt im Felde das Gleiche wie der Vornehme und Reiche, das Leben, wie er es aus seines Schöpfers Hand empfing, die starken Arme, die flinken Muskeln und die zähen Nerven, die das Erbgut unserer wehrhaften Männer sind. Der Arme hat nicht mehr als dies, es ist sein Alles. Der aber, dem das Vaterland besondere Ehren und Vorrechte gegeben, der Besitzende, dem es seine Habe schuht, schuldet ihm mehr als das Blutopfcr, das er mit dem Geringsten seiner Brüder teilt. Die besondere Pflicht des Standes und Besitzes im Kriege ist die Wchrgabc, die wirtschaftliche Kriegs-leistung; sie fordert der Staat jetzt ebenso dringend, wie mit Necht. Die Finanzvcrwaltung hat ihre groben Bestände verwendet, hat sich kurzfristige Kredite von beträchtlicher Höhe gesichert und damit bis nun den Heeresbcda-rf gedeckt. Eine gewaltige Masse von Umlaufmitteln ist dadurch in den Verkehr gesetzt lind zirkuliert ausschließlich im Inlnuoe, bei denen, die dem Heere dienen oder dem Heere liefern. Diese Werte sind da. a ber a I s U m l a u f -mittel, nicht als Anlagekapital. In der gegebenen Form drücke» sie auf uusere Valuta, sie müssen darum in Anlagewerte verwandelt werden, sowohl im Interesse der derzeitigen Besitzer, die eine angemessene Verzinsung beanspruchen dürfen, als auch im Interesse des Staates, der die Umlaufmittel für seine Zahlungen wieder benötigt. Der Zeitpunkt für eine grohc innere An. leihe ist gekommen. Sie ist eine finnnz - und währungspolitische Notwendigkeit." Der Autor verloeist darauf, das; durch die Einschränkung der industriellen Produktion grohe Mittel frei geworden seien, ebenso wie durch die Preissteigerung n'ller Bodenerzeug' nisse ansehnliche Bargewinne der Landwirtschaft als disponibel betrachtet werden könnten. Auch sei durch die Darlehenstassen den Kapitalisten die Möglichkeit gegeben, ihren älteren Effcktenbesitz zu einem verhältnismäßig geringen Zinssatze zu belehnen, und damit die Erwerbung neuer, höher verzinslicher Werte vorzunehmen. „Die Quellen", schreibt Gouverneur Dr. Sicghart. „aus deucu der Staat schöpfen kaun, sind vorhanden, und Pflicht aller Besitzenden ist es, sie ihm zugänglich zn machen. Kein Besitzender soll zögern oder fehlen, auch jener nicht, dessen Besitz sonst der Fähigkeit rascher Flüssigmachung entbehrt. Jeder, ' der zu unserer wirtsamen finanziellen Kriegsbereitschaft beiträgt, verteidigt sein eigenes Haus und Feld, seine eigene Wertstälie und Schreibstube, und darum darf auch bei dieser Armee niemand fehlen. Der Pa» triotismus des Herzens, der sich bisher so rühmlich betätigt hat, mus; sich jetzt steigern zum Patriotismus der großen Leistung, zur Erfülluug der klar erlaunlen Notwendigkeiten. Wir haben bis jetzt gespendet, weil unser Gefühl uns drängte, jetzt müssen wir tun, was der Patriotismus des Verstandes von uns heischt. Wer nur irgend vermag, soll und muß zeichnen, er schuldet es sich und schuldet es dem Staate, er wird dadurch diesem Staate sein Vertrauen votieren, ja noch mehr, er wird die Zuversicht unserer Krieger erhöhen, das Selbstvertrauen nuscres Volles, das Selbstvertrauen unserer Volkswirtschaft, den Willen, zu bestehen lind zu siegen, die tatkräftige Entschlossenheit, uns mil allen verfügbaren Mitteln zu behaupten, vor allen Staaten der Welt bekunden. Und wenn England, das alles, selbst seine Soldaten, mit Geld kauft, verkündet: In diesem Kriege wird die letzte Milliarde siegen, so sagen wir: Nein! Siegen wird der Mut und die Todesverachtung unserer Söhne und Brüder. Aber da's; diese im Felde nicht der Waffen, noch des Brotes entbehren, dafür wcrdcu wir sorgen, und wäre es mit unserer letzten Krone!" Gouverneur Sieghart eriuncrt an den großen Erfolg der deutschen Kricgs-anlcihe und schließt: „Wir reichen zwar an Vollsvcr-mügen und Volkseinkommen nicht an das Deutsche Neich heran, aber an Opfermut und Ieichnungsfrcudigkcit wollen wir es ihm gleichtun. Denn eine gelungene K r i eg s a n Ie i he bedeutet einc gewonnene Schlacht!" Tagesncmglciten. — sDer „gute Soldat".) Wie ein guter Soldat beschaffen sein muß, das hat man seit alters her in manchem Sprichworte und namentlich auch in manchem Scherzworte festgelegt. So heißt es z. V.: „Ein guter Soldat tann zahlen wie er will, nur nicht mit Fersengeld", oder „Ein guter Soldat darf nur an drei Dinge deuten", sagte der Hauptmann, „erstens an den König, zweitens an Gott und drittens an nichts". Die Erfordernisse zum idealen Soldaten finden wir vor allem auch bei Abraham a Santa Clara in wit-zigerwcise an- und ausgeführt. „Ein guter Soldat", Auf die Kriegsanleihe M zeichnen, ist Wicht jedes Österreichers! wird da versichert, „muß einen Magen haben wie ein Strauß, damit er das Eisen wohl verdauen kann. Ein guter Soldat muß nicht erbleichen im Angesicht, wohl aber muß sein Degen rot worden vom Blute seines Feindes. Ein guter Soldat muß keine Vlnmen mehr lieben, als die Schwertlilien. Ein guter Soldat muß seinen Feind zu leiner anderen Speise laden, als auf Gestoßenes. Ein guter Soldat muß wohl schlagen auf den Hackbartel, nicht aber auf der Zittern. Ein guter Soldat muß seinem Feind nicht mit der Zung', sondern mit dem Degen Stichwörter geben." Und im „Heilsamen Gemisch und Gemasch" knüpft der Vuhprediger an die Redensart: „Den Soldaten machtnicht diePlumage (Gefieder), sondern dieCourage", die folgenden hübschen Wortspiele an: „Den Soldaten macht nicht der Aufzug, sondern der Feldzug, nicht das Haarpnlver, sondern das Schießpulver, nicht die Schlafhaube, sondern die Beckelhaube, nicht die Flöte, sondern die Flinte, nicht das Sabinerl, sondern der Säbel." — (Die Kugel im Topf.) Ein verwundeter Holsteiner erzählte folgendes eigenartige Erlebnis: Wir waren drei Mann auf Wache und hatten uns gerade zu unferem Mittagmahle niedergesetzt, als wir von fünf Kosaken überfallen wurden. Wir schnell auf, Gewehr zur Hand, und schou vielen zwei, die anderen schössen noch ein Weilchen und als der dritte fiel, rissen die letzten zwei aus. Nach diesem kleinen Zwischenspiele setzten wir uns wieder zu unserem Essen, das uns nun besonders verdient schien und ausgezeichnet schmeckte. Plötzlich gibt der eine Kamerad durch allerlei Laute zu verstehen, daß er sich verschluckt habe, worauf wir ihm ein paar tüchtige Klapse auf dcn Nucken gaben, die auch von Erfolg waren und den verschluckten Gegenstand — eine Russenlugel — hervorbrachten. „Mensch," sagte der eine von uns, „sei froh, daß du die gekocht gekriegt hast, roh wäre sie dir schlecht gekommen !„ — (Humor in den Schützengräben.) Aus Berlin meldet man: Bei V. sind die Schützengräben so nahe aneinander, daß sich die Soldaten der beiden Heere gegenseitig oft einen Schabernack spielen. Jüngst geriet ein deutscher Soldat, der aus einem Gehöft Milch geholt hatte, irrtümlicherweise in die französischen Linien. Die Franzosen schickten den Soldaten zurück, behielten aber die Milch für sich. Lolal- und Provinzilll-Nachrichten. — (Auskünfte über in Kriegsgefangenschaft geratene Soldaten.) In letzter Zeit mehren sich die Fälle, daß sich Personen an das t, und t. Ministerium des Äußern oder an die Wiener Votschaft der Vereinigten Staaten von Amerika mit dem Ersuchen wenden, ihnen Auskünfte über einzelne, in Knegsgefangenfchaft gera-tene Angehörige unserer Wehrmacht zu bcfchaffen oder Geld- und Postsendungen an solche Kriegsgefangene zu befördern. Zur Einholung und Erteilung von derlei Auskünften und zur Vermittlung des Verkehres mit unferen Kriegsgefangenen im Feindesland ist ausschließlich das „Gemeinsame Zentral nach weis ebu» reau in Wien" berufen, welches in Gemäßheit der bestehenden internationalen Verträge mit den gleichen Institutionen der feindlichen Staaten, insbefondere mit der „Xkrodljsuiölcg. Xomknäk" in NiZ sowie dem „Lurnau Oontrai pour rsussißilyiuynt» sur 1o8 prl8ouni. Armee die Kolubara erreicht und den Feind zur Flucht gezwungen. Über 80U0 Gefangene wurden in diesen Kämpfen gemacht, 42 Geschütze, 31 Maschinengewehre und reiches Kriegsmaterial erobert. Das Vater» land wird dieser Leistung seine Dankbarkeit und Bewunderung nicht versagen. Meine Pflicht ist es, die hervor« ragende Haltung aller Truppen voll anzuerlennen und allen Offizieren und Soldaten der 5. und 6. Armee im Namen des Allerhöchsten Dienstes den wärmsten Danl zu sagen. Trotz des unter schweren Opfern und gewalti» gen Leistungen erzielten Erfolges dürfen wir noch nicht ruhen; doch der hervorragende Geist der mir unterstell» ten Truppen bürgt dafür, daß wir die uns gestellte Aufgabe auch siegreich zu Ende führen werden zur Zufriedenheit unseres allerhöchsten Kriegsherrn, zum Ruhme des Heeres uud zum Wohle des Vaterlandes." Potiorek, Fcldzcugmeister. Dieser Aufruf, der zugleich allgemein zu verlaut baren ist, wird gewiß allenthalben begeisterten Widerhall finden. Ich habe die tapferen Ballanarmeen und ihre siegreichen Führer zu den bisherigen glänzenden Erfolgen, die den völligen Zusammcnbruch des zähen Gegners anbahnten, im Namen aller mir unterstehenden Streitträfte beglückwünscht. Erzherzog Friedrich. Der Thronfolger wieder an der Front. Wien, 16. November. Aus dem Kriegsprcssequartier wird gemeldet: Seine k. und k. Hoheit Erzherzog Karl Franz Joseph hatte sich vor wenigen Tagen neuerlich an die Front begeben, um jene Teile der Nordarmee, die höchstdcrselbe jedoch bei seiner ersten Rundfahrt zu sehen nicht in der Lage war, zu besuchen und diesen Trnppcn die Grüße des Allerhöchsten Kriegsherrn persönlich zu überbringen. Hiebei bot sich Seiner k. und k. Hoheit die erwünschte Gelegenheit, das ihm nllergnädigst verliehene Infanterieregiment Nr. 19 zu besichtigen. In der Inhabcruniform des Regiments schritt der Herr Erz« herzog unter den weihevollen Klängen der Volkshymne die Front ab und hielt dann in ungarischer Sprache eine kernige Anrede, die mit einem begeistert aufgenommenen Eljen auf Seine Majestät schloß. Nachdem der Herr Erzherzog das Offizierskorps seines Regiments begrüßt und jenen Offizieren, die sich in den letzten Kämpfen besonders hcrvorgetan, die ihnen huldvollst verliehenen allerhöchsten Auszeichnungen an die Brust geheftet hatte, ergriff der Armeekommandant das Wort, um Seiner k. und k. Hohei) für den alle Truppen auf das höchste ehrenden und begeisternden Vesuch zu danken. In brau« Laibacher Zeitung Nr. 282 _________________2310_________ _______________________17. November 1914 senden Hochrufen auf den Herrn Erzherzog fand diese Empfindung stürmischen Ausdruck. Nun folgte eine erhebende Szene, die auf alle Anwesenden den tiefsten Eindruck machte und gewiß in ihrer unauslöschlichen Erinnerung bleiben wird. Der Herr Erzherzog setzte sich zu Pferde an die Spitze seines Regiments uud führte es mit freudigem Stolz dem Armeolommandanten vor. Nach seiner Rückkehr in das Hauptquartier war der Herr Erzherzog auch diesmal in der Lage, dem Armccoberkom-mandanten zu melden, daß Geist und Zustand der Truppen ein wahrhaft vorzüglicher ist. Eine Verliner Stimme über unsere Offensive iu Serbien. Berlin, 16. November. Die „Vossischc Zeitung" weist auf die in den letzten Tagen mit so groszen Erfolgen ausgeführte Offensive der österreichisch-ungarischen Truppen in Serbien hin, die um so höher veranschlagt werden müssen, als sie in sehr schwierigem Gelände nnd bei sehr ungünstigen Wilternngsverhältnissen erreicht wurden. Das „Tageblatt" beglückwünscht die österreichisch-ungarischen Truppen zu den Erfolgen in Serbien, die auch in politischer Richtung schwer ins- Gewicht fallen dürften. Die Kricgslmleihe. Wicu, 16. November. Die Finanzkommission der Wiener Äörsekammer hat beschlossen, eine Million Kronen auf die Kriegsanleihe zu zeichnen. Trieft, 16. November. Heute haben, die Zeichnungen auf die Kricgsanleihc begonnen. Auch in unserer Stadt wurden bei allen Bankinstituten oft recht namhafte Beträge auf die Kricgßanleihe gezeichnet. So wurden bei der Filiale der Kreditbank im Lanfe des Vormittags 2^2 Millionen gezeichnet, inbegriffen eine Zeichnung der Triestcr auf eine halbe Million Kronen. Vei der Vanca commerziale Tricstina wurden im Laufe des Tages auf die Kricgsanleihc 800.0(Xl Kronen gezeichnet, darunter von der Firma G. Eeonomo e figlio 25U.000 und von der Firma V. Mimbelli 100.000 Kronen. Der Pcnsionssonds der Veamtcn des Österreichischen Lloyd hat 250.000 Kronen gezeichnet. Auch der Österreichische Lloyd wird einen bedeutenden Vetrag zeichnen. Soweit eine oberflächliche Orientierung gestaltet, werden auch bei der Postsparkasse namhafte Beträge gezeichnet. Brunn, 16. November. Wie der hiesige „Hlas" meldet, hat Kardinal Fürsterzbischuf Dr. Bauer in Olmütz 85)0.000 Kronen für dic Kriegsanleihe gezeichnet nnd das Olmntzer Domkapitel 750000. Prag, 10. Noucmtier. Die Zeichnungen für die Kriegslluleihe bei der böhmischen Estumpie'l'ank in Prag haben bereits 11 Millionen überschritten. Unsere wirtschaftliche Lane. Wien, 16. November. Abgeordneter Freiherr von Fuchs, Mitglied der Staatsschuldenkontrolllommission, hielt einen Vurlrag über die wirtschaftliche Xiagc, in dem er ausführte: Die endgültige Entscheidung im Griene hänge ebensosehr von unseren materiellen Kräften ab wie von den Geschicken auf dem Schlachtfelde. Die Monarchie habe selbstverständlich schon im Frieden dic wirtschaftliche Vlriegsfüh-rnng gerüstet; der Krieg habe jedoch eine so nngchenre Ausdehnung angenommen, daß an eine außerordentliche Hilfsmaßnahme geschritten wnrde- die interne Kriegsan-leihc. Da in den verschiedensten .Nassen Millionen unfruchtbarer Vestäude aufgestapelt liegen, sei ein gnter Erfolg der Anleihe zn erwarten. Der Redner besprach sodann die Kriegsdarlehenstasscn sowie die Lcbensmittelversorgnna, der Sladtgcmeinden und betonte die dringende Notwendigkeit der Einführung von Höchstpreisen für die Hauptbedarfsartitel der Bevölkerung. Deutsches Reich. Von den Kriegsschauplätzen. Berlin, 16. November. Das Wolff-Aurcau meldet: Großes Hauptquartier, 16. November vormittags: Auf dem westlichen KrirMclicmpllche war gestern die Tätigkeit beider Parteien infolge des herrschenden Sturmes und Schneetreibens nur gering. In Flandern schritten unsere Angriffe langsam vorwärts. Im Arstonncnwnldc crransscn wir jedoch einige größere Erfolge. Die Kämpfe im Osten dauern fort. Gestern warfen «nsere in Ostpreußen lämpfenden Truppen den Feind in der (^c^cnd südlich von Stallupöucn. Die aus Westpreuszc« operierenden Truppen wehrten bei Eoldau den Anmarsch russischer Kräfte erfolgreich ab und warfen am rechten Wcichselufcr vormnrschicrcnde russische Kräfte in eine», siegreichen Gefechte bei Lipno auf Plocl zurück. In diefen Kämpfen wurden bis «estern 5000 Gefangen« «emacht, zehn Maschinengewehre genommen. In den seit cinisscn Tagen in Fortsetzung des Erfolges bei Wloclawcl stattgehabten Die Kriegsanleilze ist das vorteilhafteste Altlagepapier! Kämpfen fiel die Entscheidung. Mehrere uns entgegengetreten? russische Armeekorps wurden bis über Kutno zurückgeworfen. Sie verloren nach den bisherigen Feststellungen 23.090 Mann an> Gefangenen, mindestens 70 Maschinengewehre und Geschütze, deren Zahl noch nicht feststeht. Oberste Heeresleitung. Amsterdam, 15. November. „Telegraaf" meldet aus Sluis vom 14. November: Gestern abends begannen an der Küste wieder die Ucmoncn zn donnern. Gleichzeitig wurde wieder an der Front in der Umgebung von Lom-bartzydc und Nicuport gelämpft. Die See ist sehr stürmisch. Deutsche Matrosen machen auf treibende Minen Jagd und sprengen sie in die Luft. Die Küste von Ostende bis nach Knocke ist jetzt in Verteidigungszustand versetzt. Eine Ansprache des Königs von Vaycrn an die Wehrkraft-schüler. München, 16. 3lovcmbcr. Bei Besichtigung einer Ab-teiluug Wchrkrnftschüler, die Abgeordneter Major von Calter dem König vorführte, hielt dieser dem „Lotalanzeiger" zufolge nachstehende Ansprache: „Der Krieg wird noch lange dauern, aber wir werden nicht ruhen noch rasten, bis der Feind aus dem Felde geschlagen ist und wir den Frieden haben, der uns lange Heit vor cincm Überfall sichert. Ihr bereitet euch auf den Krieg vor. Vergesset aber darüber eure bürgerlichen Pflichten uud eure Studien nicht, denn nnscre Erfolge waren nur dadurch möglich, das; wir in den Schulen eine Vildung erreicht haben, wie es keinem ^ande der Welt möglich ist. Vertrauet auf Gott, vertrauet auf unsere brave Armee! Tnt eure Schuldigkeit! Hott befohlen!" Die Kontrolle der Ausländer. Berlin, 16. November. (Wolff-Bureau.) Durch die Petersburger Telegraphenagentur ist die Nachricht verbreitet worden, daß die strengsten, man tonne sogar sagen grausamen Maßregeln gegen russische Staatsangehörige in Deutschland zur Anwendung gelangen. Dem gegenüber ist darauf hinzuweisen, daß die zur Kontrolle der Ausländer angeordneten polizeilichen Maßnahmen zwar einige Unbequemlichkeiten bringen, dabei aber von irgendwelcher Grausamkeit nicht im entferntesten die Rede sein könne. Man hörte jedoch nicht, daß man iu Nußland denselben Geist gegelv über unseren durch Pogroms und Ausweisung fehr hart betroffenen Laudsleuten walten ließe. Eine Enzyklika des Papstes. Gegen den Krieg und gegen den Modernismus. Nom, 16. November. Der Papst erlief an die Bischöfe der katholischen Welt cinc Enzyklika, worin er zunächst ein Bild dcs ncncnwärtin.cn Krieges entwirft und die Fürsten nnd Voller beschwört, dcin drudermörderischcn Kampf ein Ende zu bereiten. AVer noch ein anderer Krien betrübe das Herz des Papstes, der Krien der Bister, der als Ursprung des einen Krieges zu betrachten sei. Seine Hauptursachen lienen in dem Maiige! aufrichtiger Nächstenliebe nntcr den Menschen, sowie darin, daß das materielle Wohl das einzige Iiel der menschlichen Tätigkeit geworden sei. Der Papst erinnert an den Grundsah des Evangeliums, einander zn lieben, wodurch bcwirlt wird, dah die Hohen vor den Niedrigen und deren christlichen Tugenden sich bengen und die Niedrigen zu den Hohen Vertrauen haben. Das wahre Glück liege nicht, im Irdischen, sondern im Überirdischen. Deshalb müsse der Glaube an das Übernatürliche nnd damit dic Hoffnung auf unvergängliche Güter bestärkt werden. Das Untraut des Modernismus sei auszurotten nnd mit ihm der böse moderne *Geist. Die Enzyklika schließt mit den innigen Fricdenswünschcn für die Völker, die in dem Frieden unschätzbare Güter finden werden, und für die Kirche, welche darin die notwendige Freiheit nnd die Beendigung des abnormalen Instandes finden werde, in welchem sich der Papst hente befindet und gegen den er die Proteste seiner Vorgänger erneuert. Der Papst empfiehlt, zu Gott um Frieden zu beten und die Fürsorge der heiligen Jungfrau alizurufen. England Der Herzog von Teck Oberstleutnant. Pniis, 15. November. Einer Meldung der «Times" aus London zufolge wurde der Herzog von Teck, ein Vruder der Königin, zum Oberstleutnant des ersten Nc-gimcnls der Leibgarde ernannt. Die Ölraffinerie und die Tanks in Aberdeen geschützt. London, 10. November. Wie das Ncutcrbureau erfährt, sind die Ölraffinerie und die Tanks in Aberdeen vollkommen geschützt. Englischer Protest gegen die Verletzung der Neutralität durch Ecuador und Venezuela. London, 13. November. „Morningpost" meldet aus Washington: Der englische Botschafter erhob beim Staatsdepartement Vorstellungen gegen die Verletzung der Neutralität durch Ecuador und Venezuela. Ein Geschwader des Admirals Grafen Sftee hat aus beiden Ländern Fnnkennacbrichten über die Bewegungen der Schiffe des Admirals Cradock erhalten. Die Deutschen haben die Galopagos-Inscln als Basis benützt, um ihre Schiffe mit Kohlen nud Vorräten zu versorgen. Halbamtlich wird zugegeben, daß die britischen Vorstellungen dem Staatsdepartement gewisse Verlegenheiten verursachen. Es sei für die Vereinigten Staaten schwierig, einem süd^ amerikanischen Staate Zwang aufzuerlegen. Die Ausfuhr von Heringen. London, 15. November. „Daily Telegraph" meldet aus Yarmouth: Die vor kurzer Zeit erlassene Verordnung über das Ausfuhrverbot geräucherter und gesalzener Heringe hat hier große Aufregung hervorgerufen. Yarmouth hat unter der Wirkung des Krieges bereits schwer gelitten. Für den Winter wirb eine große Notlage befürchtet. Man hofft deshalb, daß die Verordnung über die Aussuhr von Heringen abgeändert werden wird. Starke Gärung in Indien. Konstantinopel, 15. November. Das hier erscheinende persische Blatt ..Haver" erfährt, daß dic Engländer erst jetzt das gel^ime mnselmanische Komitee „Hiz bullah", d. h. „Partei Gottes", das sich vor acht Jahren in Kalkutta gebildet hat, entdeckt l)abcu. Man glanvt, daß das Attentat auf den Vizekunig in Tclhi das Wcrk dieses Komitees war. Nie Engländer vemühen sich, die deutschen Siege zu verheimlichen, aber es gelingt ihnen nicht. Eine starke, Gärung herrscht in ganz Indien acgcn England. D« Vize. tönig soll gedroht haben, dem Emir von Afghanistan die GcldHnwcndnngcn zn entziehen, wenn er sich gegen Engwnd kehre, aber die Afgl>ancn legen dieser Drohnng leine Ve-deutnng bei, sondern warten mit Ungeduld auf den Zeitpunkt, wo sic die Pässe Onybcr und Pchler angreifen werden. Rußland. Rückkehr des Zaren nach Carslsje Telo. Carsloje Selo, U). November. Kaiser Nikolaus ist Hieher zurückgekehrt. Ver Seekrieg. Zur Alockienm» der „Königsberg". London, 15i. November. Der Flottenkorrcspoudent der „Mornmgpost" schreibt: Die glücklicherweise kurze Verlustliste, welche die Admiralität veröffentlicht hat, zeigt, daß, als der deutsche Kreuzer „Königsberg" im Nufidschi-Fluß eingeschlossen wurde, ein Gefecht stattfand. Es wurde bereits gemeldet, daß die Mannschaft der „Königsberg" mit Geschützen gelandet war und sich an der Flußmündung verschanzt hatte. Es scheint daher, daß die Versenkung des Kohlenschiffes im Fahrwasser des Flusses unter dem Feuer des Feindes geschah. Die anwesenden Schiffe waren das Schlachtschiff „Goliat" und die leichten Kreuzer „Chatham" und „Weymouth". Die überlebenden von der „Emden". London», 15. November. „Daily Mail" meldet aus Sydney: Die Anknnft der Überlebenden von der „Em-den" in Australien wird für Sonntag erwartet. Sperrung des Firih of Forth. London, 15. November. Nach dem „Daily Telegraph" rief die Entfcheidung der Admiralität, dm ganzen westlichen Teil des Firth of Forth für die Handels-schiffahtt zu schließen, in den dortigen Industriezentren große Bestürzung hervor. Die Protestnote der standmnvischen Mächte. London, 15. November. Die Protestnote, die Schweden, Norwegen und Dänemark an die Mächte des Dreiverbandes richteten, ist in durchaus freundschaftlichem Tone gehalten. In der Note legten die drei skandinavischen N eiche die UnzutragliclMten dar, die sich für sie aus dem Vorhandensein von Uuterseeminen ergeben. Die dänische Gesandtfchaft fügte dem Protest noch hinzu, daß es sich ebenso um die Ostsee wie um die Nordsee handelt. Ein amerikanischer Dampfer angehalten. Konstntttinoftel, 16. November. Ein Smyrnaer Blatt berichtet: Ein französisches Torpedoboot hielt einen von Mcrsina nach Wnrla fahrenden Dampfer der amerikanischen Schiffahrtsgesellschaft „Smyrna Virginia" an, durch« suchte das Schiff und wollte, entsprechend seinen Instruktiv, »en. alle Ottomanen vom 18. bis zum 50. Lebensjahre als Kriegsgefangene zu behandeln, eincn griechisch-uttomcmi« schcn Deputierten aus Smyrna und eincn Muselmanen aus Cypcrn festnehmen. Der Deputierte, der sich auf ein auch in Frankreich bestehendes Gcsch berief, dah Deputierte vom Kriegsdienst befreit sind, und der Cypcrioter, der zum türkischen Militärdienst nicht verpflichtet ist, lonn° ten sich freimachen. Zur Beschießung von Suuguldak. Konstantinopcl, 15. November. Ein im „Taswir-i Eftiar" veröffentlichter Brief meldet folgende Einzelheiten über die Beschießung von Sunguldak am 5. d.: Die aus den raschesten Schiffen ausgewählten russischen Einheiten zciglen deutlich Beunruhigung vor einem Erscheinen der türkischen Flotte. Sie gaben während zwei Stunden 137 Schüsse ab, von denen aber sehr wenige die beabsichtigte Tragweite hatten. Die Bevölkerung der Stadt machte sich über die Ungeschicklichkeit der Stückrichter auf den russischen Schiffen lustig. Sichcrnugsmatznahmcn in Vancouver. London, 15. November. Dem „Manchester Guar« dian" wird aus Toronto gemeldet: Nach einer amt« Lawyer Zeinmg Nr. 282 2311 17. November 1914 lichen Meldung aus Ottawa wird der westliche Teil der Vroughtonstrahe bei der Vnncouver-Insel für die Schiffahrt zu Verteidigungszwecken gesperrt. Das letzte, was man vom Geschwader des Admirals Grafen von Spec hörte, war, daß es nordwärts ging. Trotz der amtlichen Erklärung, daß alle Pläne für die Verteidigung fertig seien, fürchtet die Bevölkerung Vancou-vers eine Beschießung. Tie Türkei Schwere Verluste der Russe«. Konftantinopcl, 15. November. Die „Agence Ottomane" veröffentlicht folgende Mitteilung des Haupte quartiers: Unsere in der Zone Lazistan stehenden Truppen griffen die Position Liman in der Nähe der russischen Grenze au. Der Feind erlitt schwere Verluste. Unsere Truppen schlössen die dort befindlichen russischen Truppen ein. Die Russen wollten Verstärkungen erlangen, doch wurden diese von unseren Truppen zerstreut. Eine andere türkische Wteilung besetzte Duzköj uud zer-nierte die in der Position Han-Hcdresserssi befindlichen feindlichen Truppen. Wie habcn diesen cine Menge Munition und Lebensrnittel abgenommen. Die Russen beschossen ohne Wirkung die Positionen bei Komasch und Av-Islah an der Grenze. Konstantinopcl, 15. November. Zur Meldung ans dem türtischen Hauptquartier wird ergänzend mitgeteilt: Die kleine Ortschaft Liman, welche in den europäischen Karten nicht verzeichnet ist, liegt in geringer Entfernung von der Küste, unweit jenes Pnnltes, wo die türkisch-russische Grenzlinie zum Meere führt. Depeschenwechscl zwischen Kaiser Wilhelm und dem Sultan. Konstantinoftcl, 10. November. Kaiser Wilhelm richtete an den Sultan fugende Depesche: In dem Augenblicke, wo ich das Vergnügen habe, im Hauptquartier meiner tapferen Armee drei Prinzen aus der kaiserlichen ottomanischen Familie zu empfangen, lege ich Wert darauf, Eurer Majestät zum Ausdrucke zu bringen, daß ich volles Vertrauen in den Erfolg unserer Armeen habe, die sich vereinigten, um mit dem gleichen Ziele für Recht. Freiheit und Gerechtigkeit zu kämpfe^ — Der Sultan erwiderte mit folgendem Telegramm: Ter außerordentlich wohlwollende Empfang, dessen Gegenstand meine Neffen seitens Eurer Majestät bei ihrer Ankunft im Hauptquartier der tapferen kaiserlichen Armeen waren, ist ein Zeichen der kostbaren Freundsäfaft Eurer Majestät mir gegenüber, sowie ein deutlicher Beweis der Vereinigung unserer Armeen iu dem gleichen Gefühle der Hiugelmug und des Vertrauens. Ich beeile mich sohiu, Eurer Majestät aus diesem Anlasse meinen lebhaftesten Dank anszuspre-chcn und ich Icne Wert darauf. Eurer Ma-jcstät meine größte Bewunderung für die großartigen Heldentaten Ihrer Armeen und Flollen zum Ausdruck zu bringen. Es ist mir ein großes Vergnügen, Eurer Majestät zur Kenntnis zu bringen, daß meine tapferen Armeen nach einem blutigen Kampfe die russischen Armeen vollständig geschlagen habcn uud sie siegreich verfolgen. Ich erblicke in diesem ersten Siege meiner Armeen gerne ein gutes Vorzeichen für den endgültigen Erfolg unserer gemeinsamen Ziele und hege die feste Zuversicht, daß mit Ailfe des Allmächtigen diesem Siege bald größere Siege unserer verbündeten Heere auf den drei Kontinenten wie auch auf alleü Meeren folgen werden. Bosnische Notabilitäten au deu Sultan. Konstantinopcl, 10. November. Tcr Mufti von Tuzla und cmderc bosnische Notabilitäten richteten an deu Sultan-Kalifen folgendes Telegramm: Die Nachricht vom Kriege gegen die Feinde und Unterdrücker hat die Herzen der Muselmanen der ganzen Welt erfreut, zumal da Eure Majestät im Namen des Schuhes der Menschlichkeit uud des Schuhes des Islamismus mit unserem erhabenen Souverän dem Kaiser Franz Josef, dem Freunde der Muselmanen und dem Horte der Sicherheit der Welt und mit unserem erhabenen Verbündeten, dem Kaiser Wilhelm, zusammenwirken, alle Muselmanen zum Erwachen gebracht und zu ihrer Pflicht, am Heiligen Kriege teilzunehmen, aufgefordert hat. Wir Muselmanen aus dem Sandschak Tuzla bringen Eurer Majestät unsere Huldigung sowie unsere Glückwünsche zu deu erlauchten Bundesgenossen dar. welche die Verleidiger der (^rcchtigkeit und des Rechtes sind. Wir flehen zum Allmächtigen, welcher die Unterdrücker vernichtet, er möge den Land- und Sccstreitkräftcn der Verbündelen auf jedem Schritt den Sieg geben und seinen Beistand, seine Gnade allen Muselmaucn gewähren und unbegrenzte günstige Erfolge den Verbündeten im reichen Maße zuteil werden lassen. Der Heilige Krieg und das Christentum. Konstantinopel, 15. November. ..Terdjouman°i-Hakki-kat" warnt vor der falschen Auffassung, die der Trciver. band tonnte verbreiten wollen, daß nämlich der Heilige Krieg a?gen das Christentum proklamiert worden sei. Das Blatt hcdt hervor, daß während der gestrigen Kundgebungen ebenso vor der Fa-tihmoschec. wie auch in den Straßen a" der Seile des roten Halbmondes die Fahnen Östcr-rc,ch-Ungarns und Deutschlands flatterten, zweier Machte also. deren eine katholisch und deren andere die Wiege des ProtestanNsmus ist. Auch untersage das Fetwa ausdrücklich den muselmanischcn Untertanen des Dreiverbandes und deren Helfershelfer, sich am Kriege gegen Deutschland und Ostcrreich-Ungarn zu beteiligen, womit doch gesagt sei, daß es sich nicht um einen Krieg gegen das Christentum, sondern um den Kampf gegen jene handle, die den Islam ausrotten wollen. Teilmlhme der Bevölkerung von Medina am Heiligen Kriege. Konstantinopel, 15. November. Wie ,Taswir-i-Ef-kiar" erfährt, hat der Kadi von Medina der muselmani chen Kulte der Hanefiten und Schafnten wie der Wache des Grabes des Propheten in derselben Stadt abends telegraphiert, daß die Bevölkerung an dem Heiligen Krieg teilnehmen werde. Griechenland. Die wirtschaftliche Lage. Athen, 16. November. Fincmzminister Diomitis gab gestern Erklärungen über das Budget 1914 ab, die von der Presse mit Befriedigung aufgenommen werden und aus denen hervorgeht, daß die wirtschaftliche Lage des Landes durchaus günstig ist. Die Gesamtanleihe. Athen, 15. November. (Meldung der „Agcnce d' Athtz-nes".) Eine Finanzgruftpe hat der griechischen Regierung durch Vermittlung der französischen Regierung einen Vorschuß von 20 Millionen auf die zweite Rate der 250 Millionen betragenden Gesamtanleihe gewährt. Der Aufstand in Südafrika. Kapstadt, 14. November. (Amtlich.) Kommandant Visfer nahm zwischen Varryburg und Marigobo 17 Rebellen, Kommandant De Vecr ein Kommando von 500 Mann und 70 Pferden in der Umgebung von Schweizereneke gefangen. Auf beiden Seiten gab es zwei Leichtverwundete. Hie Vereinissten Staaten von Amerika. Die Beobachtung der Neutralität in der Panamakanal-zonc. Washington, 16. November. sNeuter-Vureau.) Das Marinedepartcmcnt ist ermächtigt, eine Erklärung des Präsidenten Wilson über die Beobachtung der Neutralität in der Panamakanalzone während des Krieges zu veröffentlichen. Es wird jedem Flugzeuge der kriegführenden Staaten untersagt, innerhalb der Zone aufzusteigen, niederzugehen oder zu fliegen. Die Kriegsschiffe der Kriegführenden dürfen die Funtentelegrafthen nur für Zwecke, die sich auf den Kanal beziehen, benutzen. Der Erklärung ist der Vertrag zwischen den Vereinigten Staaten und der Republik Panama beigcgeben, wonach die Gastfreiheit, welche die Republik Panama Kriegführenden in ihren Kcwässern erweist, nicht auf die Ka-nnlzone ausgedehnt, fondern für eine Periode von drei Monaten aufgegeben wird. Den Kriegführenden wird untersagt, Tnippcn und Munition ein- oder auszuschif-en. In keinem Augenblicke dürfen mehr als drei Kriegsschiffe sich in einem Endhafen oder in den benachbarten Gewässern befinden oder dcn Kanal passieren. Die Erklärung des Präsidenten beschränkt die Anlerzeit jedes Schiffes von Kriegführenden auf 24 Stunden. s^rantwonlichor Redakteur: Anton F n n ! e t — (Ein tödlicher Unfall.) Der 18 Jahre alte Vesihers-sohn Peter Vovnit aus Unter-Kanker ging am vergangenen Montag ins Revier des Besitzers Johann Stular in Oberfauler mit einem doppelläufigen Jagdgewehr auf dic Jagd. Während der Jagd rutschte er aber auf einem Fclscu aus und fiel in einen Graben, wobei sich ein Tchuf; entlud und ihn in den Unterleib traf. Der Ver-uuglücktc ist seiner Verletzung bald darauf erlegen. Er wurde vou einem in der Nähe der Unfallsstelle sich bc-findendcn Pesitzcrssohuc iu sterbendem Zustande aufgefunden uud in ein nah? gelegenes Haus gebracht. — (Ein verscheuchter Einbrecher.) Sonntag früh versuchte ein bisher unbekannter Täler in Abwesenheit der Hausleute ins Haus des Vcsihcrs Simon Starman in Suha bei Krainburg einbrechen, wurde aber von einer zufällig vorbeigehenden Besitzerin verscheucht. Der Täter ließ eiue Wagenstange, mit der er einbrechen wollte, zwischen der Tür stecken und ergriff die Flucht. — (Ein frecher Einbruchsdieb.) Während die Ve-sitzerin und Gastwirtin Marianna Gaber in Zauchcn bei Altlack diesertage mit ihren Hausgenossen im Gastzimmer gemeinschaftlich das Abendgebet verrichtete, brach ein unbekannter Dieb in ihr Schlafzimmer ein und entwendete daraus über 50 X Bargeld, 30 Pakete Zigarettentabak und mehrere Schachteln Zigaretten. Der Täter hatte mit einer starken Eisenstange, die er auf dem Tatorte liegen ließ, das Fenstergittcr ausgehoben. — (Ein Gewalttätiger.) Samstag nachmittags wurde ein zugereister und betrunkener Eisenbahnarbeiter auf der Poljanastraße wegen zudringlichen Betteins verhaftet. Während der Eskorticruna, wurde er gewalttätig, vergriff sich am Wachmann, riß ihm die Pfeifcnschnur von der Bluse, warf sich zu Boden und schlug mit Armen und Beinen umher, so daß er nur mit Hilfe zweier Wachleute eingeliefert werden konnte. — (Fahrraddicbstahl.) Aus einem Vorhause an der Wiener Straße wurde vor einigen Tagen ein gut erhaltenes Fahrrad, Marke „Kinta". schwarz lackiert, mit einer breiten, nach aufwärts gebogenen Lenkstange und der Fabriksnummer 77.886 entwendet. — (Unfälle.) Der 69 Jahre alte Arbeiter Andreas Skraba wurde am 11. d. M. auf der Straße in Sagor von einem Fuhrwerke, dem er nicht rechtzeitig ausweichen konnte, erfaßt und zur Seite geschleudert, wobei ihm das linke Bein gebrochen wurde. — Der 37 Jahre alte Knecht Jakob Suhadolnik in Franzborf fiel von einer Leiter und zog sich bedeutende Verletzungen zu. — Der 45 Jahre alte Eisenbahnarbeiter Johann Princ in Radmannsdorf fiel, als er abends nach Hause ging, über eine morsche Brücke und brach sich den linken Arm. - Bei einem Barackenbau in Ncumarktl fiel eine hölzerne Seitenwand um und traf den dort beschäftigten 52 Jahre alten Zimmermann Vinzenz Slatnar, so daß er einen Bruch des rcchtcu Beines erlitt. — (Schwer verletzt.) Zwischen den Befiherssöhnen Josef Tomäiä und Jakob Modic in Grafenbrunn entstand diesertage aus unbekannter Ursache eine Rauferei, bei welcher Tomäic eine vom lintcn Mundwinkel bis zum Ohre verlaufende, ziemlich tiefe Schnittwunde erlitt. Für den Verletzten ergriffen mehrere in der Nähe befindliche Burschen Partei, überfielen den Modic und schlugen ihn derart mit Holzprügeln, dah er zu Boden sank und mehrere Stuudcu hindurch bewußtlos liegen blieb. — (Ten Dienstgeber im Schlafe bestohlen.) Der Grundbesitzer Andreas Zupauöiä in Kolovrat, Gerichtsbezirk Littai, begab sich Ende vorigen Monats mit be« spannten: Wagen nach Sagor, um die bestellte und angekommene Ware von der Eisenbahnstation abzuholen. Da er abends noch nicht heimgekehrt war^ ging ihm der bei ihm bedicnstctc Knecht Johann Gril'mit einem Laternlichte entgegen. Gril traf seinen Dienstgeber in Lolc, setzte sich auf deu Wageu und übernahm die Leitung dcs Fuhrwerkes. Während Zupan^ic unterwegs infolge Ermüdung auf dem Wagen einschlief, benutzte der saubere Knecht dicse Gelegenheit, und entwendete ihm aus einer Brieftasche, die Zupnncic in der inneren Rocktasche verwahrt I>attc, fünf Noten zu 20 X. Über Anzeige des Bestohlenen wurde Gril verhaftet und dem Bezirksgerichte in Littai eingeliefert. Vom gestohlenen Gelde wurden bei ihm noch 60 X vorgefunden. Meteorologische Veobachtungen in Laibach Seehöhe 306 2 w. Mittl. Luftdruck 736 0 mm ." l^"U. N. l 72^1"^5"SM7sckMch^^Regen '"9N. Ab. 24 3 4 8 W. mäßig bewölkt____ 17 l 7 U. F. I 25 0j 3 b> SW. schwach > » I 16 Da« Tagesmittcl der gestrigen Temperatur beträgt 3 3«, »ormale 3 5'. Serravallos Chinawein mit Eisen bestens angezeigt als Liebesgabe » Krieosuerwundete Und 3988 2-1 Rekonvaleszenten. Von Ärzten anerkanntes und empfohlenes Kräftigungsmittel. Käuflich in den Apothokcn. J. Serravallo, Triest-Barcola. Von tiefstem Schmerze gebeugt geben wir allen Verwandten, Freunden und Bekannten die erschütternde Nachricht, daß unser langjähriger Freund, Herr War Oerdnik am 28. Oktober d. I. an der Drina bei Stari Brod anläßlich eines freiwilligen und äußerst schwierigen Patrouillenganges den Heldentod gefunden hat. Familie Palonz. Laibach, 17. November 1914. 3996 Laibacher Zeitung Nr. 282 ___________________________2312_________________,,, ,_ ,,„,.,_____________17. November 1914 — (Unmenschlich.) Eine 40 Jahre alte Fcldarbeitcrin aus Mittei-Iar^c kam unlängst in ein Vauernhaiis bei DomLale und bat um ein Nachtquartier. Sie wurde aber au8 unbekannter Ursache aus dem Hause gejagt und derart geschlagen, daß sie eine schlvcre Kopfverletzung und mehrere Riftpenbrüche erlitt. — (Boshafte Nachtschwärmer.) In einer der letzten Nächte hackten unbekannte ^'nchtschwnrmer im Obstga-rten der Besitzerin Maria Kregar in .Mece mehrere Obftbäume an und rissen sie nieder. — (Verstorbene in Laibach.) Maria Erjavec, Krankenschwester, 34 Jahre; Maria Tehovnik, Magd, 17 Jahre; Johanna Lipoglav^ek, Fabrilsarbeitersgattin, 28 Jahre; Ianos Kovacs, Landsturmmann; Franziska Varle, Sieche, 81 Jahre; Alois Puhar, Stationsmeister der Staatsbahn, 43 Jahre; Franz Zajc, Schneider-gehilfensohn, 1 Jahr.__________ l^j^flM lw-- Mundwasser """ 5175 4Ž-33 Mu 28. Oktober ol.litt bei Ztari Brod aus dr,n südlichen Krirgssckauplahe unser liebes, unermüdliches Mitglied, Herr MccX Merönik den Heldentod. Getreu seinen Idealen starb er sür seinen Kaiser und die g» rechte heilige Sache. Wir werden ihn nie vergessen! Laibach, im November 19l4. Laibacher dellyches Salmwrchester. Amtsblatt. 3972 3-1 L. R. I. 32.643. Konkursausschreibnng. Ein halber Kaiserin und Königin Maria Theresia>Stlftplah deutsch »eibländischer Abtei» lung in der l. l. Theresianischen Akademie in Wien. _________ In der l. l. Theresianischen Akademie in Wien kommt ein halber Kaiserin und Königin Maria Theresia-Stiftplatz deutsch eibländischei Abteilung zur Besetzung, wozu adelige Jung. linge katholischer Religion, wrlche das 8. Lebens« jähr bereits erreicht und das 12. Lebensjahr noch nicht überschritten haben, berufen sind. Die Gesuche sind mit der Nachweisung über den erbländischen, beziehungsweise österreichischen Adel. mit dem Taufschein, Impfungs» und Gcsmidheitszeugnisse, welches letztere von einem staatlichen Sanitätsorgane ausgestellt oder doch bestätigt sein muh, dann mit den Schulzeugnisscn der letzten 2 Semester zu belegen. Ferner haben die Gesuche Namen. Charakter und Wohnort der Eltern der Kandidaten, bei Verwaisten die Nachweisung dieses Um» standes, die Verdienste drs Vaters oder der Familie überhaupt, da3 Einkommen und die Vermögensveihältuisse der Eltern und der Kandidaten, die ^ahl der verfolgten und un> versorgten Geschwister sowie die allfallia.cn Bezüge des Kandidaten oder seiner Geschwister aus öffentlichen Kassen oder Stiftuua.cn. mit den einschlägigen schriftlichen Belegen zu enthalten. Auch ist die Erklärung abzugeben, daß und vom wem fi'ir die Kandidaten die jiihrlia) zu leistende Aufzahlung bestritten werden wird. Bei diesem Stiftplahe beträgt die jährliche Aufzahlung 1500 X (für die Zöglinge der Iuriftenabteilung 1700 K). Da bei der Würdigung der einlangenden Gesuche lediglich die in denselben angeführten Daten und die bezüglichen beigebrachten Belege in Betracht kommen, sind Berufungen auf etwa in früheren Newerbungsgesuchen gemachte An» gaben oder damals vorgelegte Behelfe zu vermeiden. Die Gesuche sind an das l. t. Ministerium des Innern zu stilisieren und längstens bis 10. Dezember 1914 bei jener politischen «andesbehörde einzubringen, i« deren Verwaltungsgebiete der Bewerber seinen Wohnsitz hat. Gesuche von Prrsonen, wllche unter Mi» litärgerichtsbarteit stehen, sind im Wege dcr vorgesstzten Mililältomlullndeu an die betreffende politische Landesbehörde zu richten, A. k. Ministerium des Innern. Wien, 9. November 1914. 3986 3-1 Z. 37b8/B. Sch. R. Konkursausschreibung. An der zweillasfigen Volksschule in Fara Pas wird eine zweite Lehrstelle mit den Wo misierten Bezügen zur definitiven, cveutuell provisorische,« Besetzung ausgeschrieben. Im lrainischcn öffentlichen Voltsschuldienste noch nicht definitiv angestellte Bewerber haben durch ein staotsärzt liches Zeugnis den Nachweis zu erbringen, daß sie d:e volle Phy« fische Eignung für dm Schuldieust besitzen. Gehörig instruierte Gesuche sind bis zum I«. Dezember 1914 im vorgeschriebenen Dienstwege Hieramts ein° zubringen. K. k. Bezirksschulrat Gottschec am 12. November 1914. 3985 3-1 I. 3757/V. Sch. 3t. Konkursausschreibung. An der einllassigen Volksschule in Ossilnitz wird die Lehr- und Leiterstelle mit den syfte> misierten Bezügen zur definitiven, eventuell provisorischen Besetzung ausgeschrieben. Im lrainischen öffentlichen Nollsschul. dienste noch nicht definitiv angestellte Bewerber haben durch ein staatsärztliches Zeugnis den Nachweis zu erbringen, daß sie die volle phy» fische Eignung für den Schuldienst besitzen. Gehörig instruierte Gesuche sind bis zum 18. Dezember 1914 im vorgeschriebenen Dienstwege Hieramts ein» zubringen. K. k. Bezirksschulrat Gottschee am 12. November 1914. g. 3650/B.»Sch..R. 3928 3-2 Konkursausschreibung. An der eintlassigen Volksschule in Neu» Winkel wird die Lehr. und Leiterstelle mit den instemisieiten Bezügen zur definitiven, eventuell provisorischen Besetzung ausgeschrieben. Die im trainischen öffentlichen Nollsschul« dienste noch nicht definitiv angestellten Bewerber haben durch ein staatsärztliches Zeugnis den Nachweis zu erbringen, bah sie die volle physische Eignung für den Schuldienst bcsitzcn. Die gehörig instruierten Bewerbungsgesuche sind bis zum 14. Dezember 1914 im vorgeschriebenen Dienstwege hieramts ein' zubringen. K. k. Bezirksschulrat Gottschce am 6. November 1914. 3949 L 120/14/10 Versteisterungseditt. Aus Betreiben der Krainischcn Spar> lasse ili Laibach, vertreten durch Doktor Ferdinand Egcr, Advokat iu Laibach, siudet am 1 1. Dezember 19 14 vormittags 9 Nhr bei dem unten bezeichneten Gerichte, Zimmer Nr. 1 in die Versteigerung der Real. E. Z. 196, Katastralgemmide Ratschach, Haus, Acker und Harfe, Flächen» maß 2412 m' und E. Z. 230 Katastral» gemeinde Hotemesch, Wald, Flächenmaß 2863 in». Die zur Versteigerung gelangenden Liegenschaften sind anf 9230 X und 100 X bewertet. Das geringste Gebot beträgt 4665 X; unter diesem Betrage fmdet ein Verkauf nicht statt. K. k. Bezirksgericht Ratschach, Abt. 1., am 10. November 1914. 3923 3-3 ä I 642/14/5 Aufforderung an die Erben, Ver» mächtnisnehmer und Gläubiger eines Ausländers. Am 15. August 1914 ist der »ach Groß-Becsterek, Komitat Toroutal, zu-ständige ungarische Staatsbürger Nova Kirtyanszki in Laidach, woselbst er ordentlichen Wohnsitz hatte, ohne Hinterlassung einer letztwilligen Anordnung verstorben. Gemäß §§ 137, 138 taiserl. Pat. vom 9. August 1854, R. G. Bl. Nr. 208 werden alle Erben, Vermächtnisnehmer und Gläubiger, die österreichische Staatsbürger oder Hierlands sich aufhaltende Fremde sind, aufgefordert, ihre Ansprüche an den Nachlaß längstens bis 12. Dezember 1914 beim gefertigten Gerichte anzumelden, widrigens der Nachlaß ohne Rücksicht auf diese Ansprüche an die ausländische Behörde oder eine von dieser legitimierte Person ausgefolgt werden kann. K. l. Bezirksgericht Laibach, Abt. 1.. am 4. November 1914. 3954 E 561/14/14 Dražbeni oklic. Pri podpisanem sodišÈu se bo vršila due 17. decembra 1914 dopoldno ob 10. uri uri, v izbi St. 26, dražba nepremiènin, vlož. štev. 200 kat. obè. Zirovnica, in sicer hiša z gospodarskim poslopjera in zemljiškirai parcelami. Cenilna vrednost 3733 K 60 h. Najmanjši ponudek 2489 K 06 h; pod najmanjširo ponudkom se ne prodaja. C. kr. okrajno aodišèe v Radovljici, odd. II, dne 9. novembra 1914. 3980 C II 316/14/1 Oklic. Zoper Matijo IvanèiÈa, sedaj v Ameriki, Èegar bivališèe je neznano, se je podala pri c. kr. okrajni sodniji v Rudolfovem, po Mariji Ivanèiè, po8estnici iz Podturna št. 36, tožba zaradi 426 K 10 h s pripadki. Na podstavi tožbe doloèil se je narok za ustno sporno razpravo na dan 26. novembra 1914 dopoldne ob 9. uri pri c. kr. okrožni sodniji, v sobi št. 30. V obrambo pravic Matija Ivan-èiÈa se postavlja za skrbnika gospod Ivan Smolik t Rudolf ovem. Ta skrbnik bo zastopal Matijo Ivanèièa v oznamenjeni pravni stvari na njega nevarnost in stroške, dokler se ali ne oglasi pri sodniji ali ne imenuje pooblašèenca. C. kr. okrajna sodnija v Rudol-fovem, odd. II, dne 10. novembra 1914. 3977 L 4/14/8, P 77/14/1 Oklic. C. kr. okrajno sodišèe t Krškem, odd. I., jo na podstavi odobrila c. kr. okrožnega sodišèa v Novem mestu, podeljenega z odloèbo od 29. oktobra 1914, opr. St Nc. I 322/14/1, delo Nežo Kirar, posestnika ženo iz Hro- vaškega broda št. 3, zaradi sodn dognaue blaznosti pod skrbstvo in ji postavilo gospoda Martina Kirar, po-sestnika u Hrovaškega broda štev. 3 za skrbnika. C. kr. okrajno sodišèe v KrŠkem, odd. I, dne 1. novembra 1914. 3959 S 4/14/47 Razglas. V konkurzu o imovini L. Schöff y Ljubljani je predložil upravnik mase koneèni raèun ter naèrt za razdelitev mase. Vsi upniki, ki so zglasili doslej terjatve, sinejo pregledati razdelbni naèrt pri konkurznem komisarju ali-upravniku mase ter snemati prepise in vložiti svoje morebitue opazke zoper njega do 19. novembra 1914 ustno ali pismeno pri konkuranem komisarju in priti k naroku, dolo-èenem za razpravo o tern in za do-loèitev razdelbe na 26. novembra 1914 dopoldne ob pol 11. uri pri podpisani: sodniji, soba št. 123. Ta narok, k kateremu se vabijo konkurzni upniki, se doloèa zajedno za ugotovitev zahtev upravnika mase za nagrado in za povraèilo založenih stroškov, za vpogled koneènega ra-Èuna in podajo eventuelnih opazk ter za sklepanje o predlogu upravnika mase, naj se v maso spadajoèa, ne-izterjana terjatev v znesku 30 K 05 h prepusti prezadolžencu. C. kr. deželno sodišèe Ljubljana, odd. III., dne 5. novembra 1914. 3962 E 111/14/10 Dražbeni oklic. Po zahtevanju «Mestne hranilnice v Ljubljaui» zastopane po dr. Ivan Tavèarju, odvetniku v Ljubljani, bo dne 18. decerabra 1914 dopoldne ob 9. uri pri spodaj oznamenjeni sodniji, v izbi St. 1, dražba posestva pod 1.) vl. St. 269, 2.) 268, 3.) 345 k. o. Kal. Nepremièninam, ki jih je prodati na dražbi, je doloèena vrednost ad 1.) 4687 K 89 h, ad 2.) 2773 K 01 h, ad 3.) 455 K 78 h. Najmanjši ponudek znaša ad 1.) 3126 K, ad 2.) 1849 K, ad 3.) 304 K; pod tem zneskom se ne prodaje. C. kr. okrajna sodnija Radeèe, odd. I., dne 11. novembra 1914. Druck und Verlag von Jg. v. Kleinmayr ck Fed. Vamberg.