JAHRESBERICHT DES K. K. CTAATMHIHIAS1UMS IN MARBURG A/D, VERÒFFENTLICHT VON DER DIREKTION AM SCHLUSSE DES STUDIENJAHRES 1910 IM VERLAGE DES K. K. STAATS-GYMNASIUMS. DRUCK VON DER BUCH- UND KUNSTDRUCKEREI JOSEF MOSTBÒCK & CO., MARBURG A. D. INHALT: 1. Zur Textkritik des M. Iunianus Iustinus. Von Prof. Dr. Josef Šorn. 2. ,,Die fliichtige Hagar“. Eine textkritisclie, philologische Studie. Von Stanislaus Tillinger. 3. Schulnachrichten. Vom Direktor Julius Glowacki. * MARIBOR -X- Zur Textkritik des M. lunianus lustinus. Von Prof. Dr. Josef Šorn. Die nachstehend verzeichneten Verbesserungsvorschlage zum Justin-texte beruhen ganz auf dem Grundsatze, den ich in meiner Abhandlung »Bemerkungen zum Texte des M. Junianus Justinus"1) vertreten habe, dafi namlich bei der Bewertung der Justinhandschriften die Lesarten der T-Klasse am hòchsten einzuschatzen seien, dagegen die J- und II-Klasse nebst der Handschrift C (Laurentianus) nur subsidiar in Betracht kommen konnen. Just. Praef. 4 (ed. Riihl) lautet: Quod ad te non cognoscendi magis quam emendandi causa transmisi. Hier bieten T II non tam cognoscendi magis, J lafit tam weg. Seibt hat in dem Kommentar zu seiner im Jahre 1827 in Prag erschienenen Ausgabe nach ad te attinet oder pertinet erganzt. Jeep (ed. minor) nimmt hier eine Liicke an. Doch die Richtigkeit des Seibfschen Vorschlages ergibt sich aus dem Sinn der Stelle. Justin denkt sich namlich zwei Klassen von Lesemi solche, die Griechisch gelernt haben, dann solche, die es nicht gelernt haben; allen diesen widme er das Werkchen teils zur Erbauung, teils zur Belehrung. Was dagegen seinen Gonner an-belange, so schicke er ihm sein Werkchen nicht so sehr deshalb, dafi er es lese, als vielmehr deshalb, dafi er es allfallig verbessere. Zu dem darf auch nicht iibersehen werden, dafi tam im Spatlatein in der abge-schwachten Bedeutung gleich einem ita gebraucht wird, demnach die Phrase non tam magis = einem non ita magis wird. Justin hat eine derartige Haufung noch XXXVIII, 5, 9 ideo tamen tantum nach T. Lib. I, 4, 12 lesen die Ausgaben ... ut pastorem ultro rogaret uxor, quo suum partum pro illo exponeret permitteretque . . . nutrire. Hier klammert Riihl den Satz uxor—exponeret ein; es fehlt tatsachlich die Stelle auch in T. Die iibrigen Hss. haben statt quo ut eingesetzt; selbst Fittbogen zweifelt an der Richtigkeit der Oberlieferung. Allein alie Zweifel sind gebannt, sobald man weifi, dafi im Spatlatein quo fùr ut steht, wie viele Stellen bei Fulgentius beweisen, die Zink in seinem Aufsatze, Der Mytholog Fulgentius H S. 58, besonders in der Anmerkung, anfiihrt. Demnach lese man die Stelle: ut pastorem uxor ultro rogaret, [quo] suum partum pro illo exponeret, permitteretque . . . 9 Jahresbericht des k. k. I. Staatsgymnasiums zu Laibach. 1909. — Festschrift der 50. Versammlung deutsclier Pliilologen und Schulmanner, dargebracht von Mittelschulen der Kronlander Steiermark, Karnten, Krain und Kiistenland. Graz 1909. S. 1 — 13. I, 6, 16 heifit es in J II maximae, wofiir A1 duce, offenbar unriclitig, A- H G M ducem, V Q R aber decimum bieten. Es ist ja bekannt, daB gens Hyrcanorum unmoglich maxima genannt werden kann. Besser und dem Sinne der Stelle entsprechender erscheint ducem, wozu auch das Verbum praeposuit paBt. Aber wahrscheinlich ist es auch, daB die hyrkanischen Herrscher nach dem griechischen Dekadarchen, lateinisch decimi, geheifien haben mochten. Daher wurde ich die Lesart decimum billigen. I, 9, 12.Diese Stelle lautet in den Ausgaben: igitur Magi ad favorem populi conciliandum tributa et militiae vacationem in triennium permittunt. Hier haben J II remittunt, T permittunt. Alleiti Justin hat auch an der ahnlichen Stelle XI, 1, 10 militiae vacationem dedit. Weiters ist das Zeugma bei Justin keine Seltenheit. Vgl. Fittbogen im Jnd. s. v. Zeugma. Die Stelle ist nach T zu lesen. II, 1, 20. Die verworrene Stelle lautet nach Rtihl: . . . Aegyptum autem, quae tot regum, tot saeculorum cura inpensaque munita sit et adversum vim incurrentium aquarum tantis instructa molibus, tot fossis concisa, ut, cum his arceantur, illis recipiantur aquae, nihilo minus coli nisi excluso Nilo non potuerit nec possit, videri hominum vetustate ultimam (quae ex aggerationibus regum sive Nili trahentis limum terrarum recentissima videatur). Justin behandelt hier die Frage nach dem hoheren Alter der Szythen und Agypter, und entscheidet sicli fur die Szythen. Zunachst hat die asyndetische Verbindung nach T regum saeculorum den Sprachgebrauch Justins fiir sich; desgleichen ist structa nach J T II zu belassen, endlich bieten J T II ultima, wo Hearne ultimam mit Unrecht konjiziert. Rtihl streicht nach Textesquellen S. 150 ff. den Satz quae—videatur, was den Sinn der Stelle stòrt. Der Gedanke ist dodi, daB Agypten durch Eindam-mungen und die Ableitung des Nilwassers fruchtbar gemacht worden war, weshalb dasselbe dem Alter nach viel junger sein mufi. Denn wo kunstliche Mittel angewendet werden mtifiten, um ein Land fruchtbar zu machen, um so junger sei es. Deshalb setze ich nach potuerit einen Punkt, tilge den Beistrich nach possit, das ais Konjunktivus potentialis zu fassen ist. Dann ist auch die Lesart ultima gesichert. Statt excluso wiirde ich effuso schreiben. Somit ergibt sich folgende Lesung: Aegyptum autem, quae tot regum saeculorum cura inpensaque munita sit et adversum vim incurrentium aquarum tantis structa molibus, tot fossis concisa, ut, cum his arceantur, illis recipiantur aquae, nihilo minus coli nisi [effuso} Nilo non potuerit. [Nec] possit videri hominum vetustate ultima (sc. ea terra), quae (= cum ea) ex aggerationibus regum sive Nili trahentis limum terrarum recentissima videatur. Der-artige Reflexionen Justins finden sich sehr oft, namentlich im II. Buche. So li, 2, 5: Justitia gentis ingeniis culta, non legibus. Nullum scelus apud eos furto gravius: quippe sine tecti munimento pecora et armenta habentibus quid inter silvas superesset, si furari liceret? und etwas spater ibid. 10: quippe ibi divitiarum cupido est, ubi et usus. II, 9, 9 hat T expectato ais subjektlosen Ablativus absolutus. Es ist dies seit Tacitus (vgl. Ab excess. Divi Aug. XI, 36 und XII, 7) eine im Spat-latein haufige Konstruktion; auch Just. XX, 2, 14 hat obtentoque, ut re-bantur, quod petebant . . . II, 10, 13 ist cine schwierige Stelle. Justin erzahlt die bei Herodot VII, 239 uberlieferte Geschichte, wis Demaratus alle Vorbereitungen des Perser-kònigs zu einem Kriege gegen Griechenland verraten hatte. Er kratzte n3m-lich von einem Holztafelchen das Wachs ab, ritzte in das Holz Schrift-zeichen ein und bestrich das Tafelchen mit dem alten Wachs. Um diesen Sinn zu bekommen, bedarf es keiner Anderung der hs. Uberlieferung. Denn superinducta nach J TII bleibt, ebenso detet, nur ne—proderet ist als ein erlauternder Beisatz eines Erklarers zu tilgen. Die Konjektur Studemunds deleticia enthalt delet indicia. Demnach ist zu lesen: . . . cera superinducta [delet indicia], fido deinde servo perferendas tradit iusso magistratibus Spartanorum tradere. II, 12, 10. Eine gleichfalls schwierige Stelle. Der Sinn ist: Man solle doch einsehen, wie nichtig Menschenkraft ist, wenn einem die Gotter feind-selig begegnen. Um einen solchen Gedanken im Satze zu gewinnen, mufi doch eine Satzbestimmung, wenn auch verkiirzt, da sein. Wenn also die Hss. uberliefern: . . et fulminibus deleta est, ut intellegerent, quam nullae essent hominum adversum deos vires (T II so, wahrend andere Hss. deorum haben), so kann adversum deos nicht den verlangten Gedanken ausdrucken. Dazu eignet sich ein Abi. absol., wie er tatsachlich Just. XVIII, 7, 1 adversis numinibus sich findet. An unserer Stelle gibt deorum einen Finger-zeig, wie dieselbe verbessert werden kann. Man fasse adversum als die zu-sammengezogene alte Genetivform = adversorum, wie sie in Gebeten, Gòtter-spriichen und Sentenzen erscheint. Mit deorum verbunden gibt das den Genetivus absolutus, der sich nach Schmalz, Lat. Gramm3 S. 295 und Arch. IX, S. 45 f. im Spatlatein und bei den Kirchenschriftstellern haufig findet. Es ist zu lesen die Stelle ... ut intellegerent, quam nullae essent adversTim (= adversorum) deorum vires. II, 14, 6 ist regalis opulentiae nach T richtig. Bei refertus steht der Ge-netiv nach griech. Mustem. Vgl. Ampel. Vili, 1. — Auch Benesch a. a. O. S. 102. — XI, 9, 3 ist J T II suis cresceret iiberliefert. Das ist richtig, denn Justin wendet diese Redewendung aufierst gern an, wie man sich aus XIII, 3, 3; XIX, 1, 8; XVIII, 7, 9; XXX, 2, 1; XXXVI, 3, 1 u. a. iiberzeugen kann. Scheffers Konjektur succresceret, die auch Riihl aufnahm, ist demnach gar nicht so verlockend. XIII, 5, 3 ist nach J T motus fecerunt der Konjektur Ruhnkens cierunt vorzuziehen. Justin hat zwar bellum ciere II, 12, 23; XXII, 7, 6. XIII, 8, 2. Hier bieten T II odium arrogantiae. Riihl andert die Lesart in odium ex arrogantia, andere wieder et arrogantia. Dafi solche Genetive Justin nicht fremd sind, bezeugt Benesch, De casuum obliquorum apud M. Junianum Justinum usu S. 95. Auch der Parallelismus der Ausdriicke odium arrogantiae und vires hostium spricht fur die Lesart in T II. XIV, 4, 21 haben J T II adsignari, wo Scheffer adservari konjiziert. Vor alleni halte man fest, dafi Justin adsignare II, 13, 11 copias ducibus; XV, 2, 2 agros; XL III, 1, 6; gentes XIII, 4, 14; curam rerum XIII, 4, 5 (so ist nach J T II an der Stelle zu lesen, wo Madvig regum haben will, wo doch res = res gestae ist), hat, und an unserer Stelle, wo es etwa = necandum custodibus tradidit bedeuten mag. Das Verbum adservare verwendet Justin nur XXVII, 3, 10, doch in Verbindung mit dem Abi. custodia, = etwa einem custodire. Adsignare scheint tiberhaupt ein Befehlswort eines Potentaten oder eines Hoheren zu sein, der seine Willensaufierungen von seinen Unter-gebenen vollzogen wissen will. XV, 3, 11. Diese Stelle bietet manche Schwierigkeiten. Zunachst ist fast in allen Hss. turba iiberliefert, so J turba sui, T turbaeque und II turbe qui [qui wahrscheinlich fiir equi], das auch Bongars ais die richtige Lesart in seinen Text aufgenommen hat. Wenn man den Sprachgebrauch des Spat-lateins beachtet, so wird auch hier die Lesart in T turbaeque nicht zu be-anstanden sein, weil das Wort im Spatlatein = militum im Gegensatze zu satellitum, verwendet wird. In der gleichen Bedeutung erscheint aucli Just. XIII, 1, 8, vulgi = militum (vgl. -Xr(ttoc, oft bei Xenophon), gleichfalls im Gegensatze zu ducum. XV, 4, 3. Wenn hier dic ilberlieferte Lesart in J T II gravidamque factam Wopkens in gravidaque facta und Asulanus iussaque in tussamque andern wollte, so ist dieser Vorgang fiir den Kenner des Spatlateins ein ganz unberechtigter. Ist ja doch die klassische Konzinnitat in der Zeiten-und Satzkonstruktionsweise im Spatlein einer freieren, nicht in letzter Linie unter dem Einflusse des Griechischen, gewichen. Somit darf auch der Uber-gang von der primaren Akk. c. Inf,- in die sekundare, der Nom. c. Inf,-Konstruktion, niemand irrefiihren, wie eingehende Beobachtungen Petschenigs a. a. O. S. 51 und Zinks a. a. O. II. S. 48, dargetan haben. XVI, 2, 8. Riihl schreibt: cuius (se. Ptolomei) non minor favor in accipiendo rege quam patris in tradendo regno fuerat. Hier bieten C accipientis regem quam tradentis regnum, J T in accipiendo quam patris in tradendo regno, und endlich II in accipiendo quam patris in tradendum regem. Es soli doch die Obernahme des Konigreiches von seiten des Sohnes und die Obergabe des Reiches von seiten des Vaters an seinen Sohn gegen-iibergestellt werden. Dieser Gedanke wird indes in J T nicht ganz ausge-driickt; es mufi die Erganzung von filii vor in accipiendo im Texte statt-finden und der Satz lautet: . . . non minor favor [filii] in accipiendo quam patris in tradendo regno fuerat. Dadurch tritt der hier nòtige Gegensatz zwischen filii und patris deutlich genug hervor. Fast alie Untersuchungen iiber den Sprachcharakter Justins haben den Zweck, die wichtige Frage, an deren moglichen Lòsung Wolfflin, Archiv XIII, S. 145 zu zweifeln scheint, zu beantworten: bietet die Sprache Justins die Form des Originalwerkes des Trogus oder die des Epitomators? Alie bisherigen Untersuchungen, die der Verfasser in der Hinsicht angelegt hat, haben ergeben, dafi die weitaus meisten Beweise zu Gunsten der zweiten von den aufgeworfenen Fragen entschieden haben. Inwieweit die weiteren Untersuchungen, die der Verfasser dariiber nodi folgen zu lassen gedenkt, die bisherigen Resultate bestatigen werden, dariiber wird erst das Endurteil iiber alie hieher gehorigen Arbeiten endgiltig entscheiden konnen. Die fluchtige Hagar. Eine textkritische, philologische Studie. Von Stanislaus Tillinger. Schon in den altesten Zeiten fiel sowohl den Kirchenvatern als auch andersglaubigcn [jiidischen*) und heidnischen-)] Gelehrten auf, da6 in dem 1) Diese Gelehrten gehen in ihrer beziiglichen Erklarung dieses Vorganges in zwei divergierende Richtungen auseinander: Die einen — (von ihnen seien biofi: Philo Judaeus, Ausgaben Thomas Mangey London 1742, 2 Bde. ; Pfeiffer, Erlangen 1785; Fragmente Wend-land Berlin 1891 ; Sadja Gaon: Siehe Steinschneider Catalogus librorum hebraeorum in bibliotheca Bodlejana Berol. 1852—1860, 2155 ff. ; Maimonides, 4) Jehuda Halewi,B) die Kabba-listen C) mit dem „Sohar“ an der Spitze erwahnt) — suchen derartige Stellen bald auf philo-sophische, bald auf mystische Weise zu deuten. Die anderen dagegen begntigen sich in ihrer demiltigen Frommigkeit mit folgender naiven Antwort : 1JN, DIN U23 DUirNh" 2N1 . D“N ’JDD UN, D’DN^DD DUHPNin DN : VN1 p cnjs ’di hv moro Nh omons „Wenn die ersten Geschlechter Engeln gleich waren, so sind wir ihnen gegenliber gewohnliche Menschen. Waren aber jene eigentliche Menschen, dann sind wir Eseln ahnlich, aber nicht einmal dem Esel des Lehrers Pinhas, der ein Sohn Jairs war.“ Dieses Tier nam-lich erfreut sich einer Popularitat ahnlich dem Esel Bileams (Num. XX. 21—32). -) Die heidnischen beuteten diese Stellen, wie wir unter anderem aus der Schrift des Josephus Flavius contra Apionem erfahren, denen Philo Alexandrinus entnehmen und noch mehr logisch erschliefien kdnnen, zu antisemitischen Angriffen aus. Sehr interessantes Material liefie sich hierin aus der Mechilta (Weifi, Wien 1865; Friedmann, Wien 1870), dem Sifrè (Thesaurus Ugol. XIV, XV.), den Midraschim D) (Ugol. thesaurus XVI—XX. ; Zuckr-mandel, Pascwalk 1880; Winter und Wunsche 1. 145—177) und der Halacha^J holen ; allein eine solche Arbeit beansprucht mehr Raum und Zeit, als mir jetzt zu Gebote steht. A) Geiger, Maimon 1850. — E. H. Weifi, Toledoth gedole ... I. 1881. — D. Jellin, Rabbenu Mosche ben Maimon 1898. — Jošt, Gesch. d. J. II. 428. — Graetz, Gesch. d. J. VI. 2. — Schiller-Szinessy Art. Maimonides in Encycl. Britannica XV (1883). — E. H. Weifi, Dor Dor Wedorschaw, IV. Bd. — Hamburger, Realencyclopadie III. Suppi. V 1900, Suppi. VI 1901. — M. Eisler, Vorles. ti. d. Philos. d. Mittclalt. II. 1870. — M. Joel, die Rel.-Philos. Maimonides 1859. — Kaufmann, die Gesch. d. Attributenlehre 1877. — Scheyer, das psycholog. System Maimonides 1876. — M. Joel, das Verhaltnis Alberts d. Grofien zu Maimonides II. 1876. — S. Rubin, Spinoza und Maimonides 1868. — J. Gutmann, das Verhaltnis Thomas von Aquino . . . (Avicebron und Maim.) 1891. B) Luzatto, virgo filia Jehudae, s. Excerpta ex inedito celeb. Jehudae Levitae Divano 1840. — A. Geiger, Divan des Castilliers Abu T-Hassan Juda Halevi Breslau 1851. — Zunz, die synagogale Poesie des Mittelalters Berlin 1855. — Buxtorf, liber Cosri 1866 Basel (lat. Ubers.). — Jacob Abendana, Amsterdam 1663 (span. iibers.) — H. Hirschfeld, Leipzig 1885, 2 Bde. (deutsche Obers.). — Bartolocci bibliotheca Pentateuch den Familienverhaltnissen der Patriarchen eine sehr grofie Auf-merksamkeit geschenkt wird. Die Genesis z. B. ist nahezu ausschliefilich magna rabbinica III. Romae de Rossi bibliotheca antichrist. Parmae 1800. — Zeit-schrift d. deutsch. Morgenl. Gesellsch. XLII 1888. 621. Es ist mir unbegreiflich, wie Herzog und Hauck in der Realencyklopadie ftir protestantische Theologie und Kirche, die mit Objektivitat und Griindlichkeit alies in das Gebiet der Religionswissenschaft Einschlagige gesammelt und verwertet, auf diesen Mann vergessen haben. O Kabbala: J. G. Wachter Elucidarius cabbalisticus s. reconditae Ebraeorum philosophiae brevis recensio, Rom 1706. — J. F. Buddeus, Introductio ad historiam philosophiae hebraeorum, Halle 1702 u. 1721. — J. Basnage, Histoire de ia religion des Juifs depuis J. Chr. jusqu’à présent, tom. Ili Rotterdam 1707, 1711. — Jac. Brucker, Kurze Fragen aus der philosophischen Historie, 4 Bde. Ulm 1733. — Jac. Reimann, Einleit. zur Historie der Theologie . . . Magdeburg 1717. — Kleuker, iiber die Natur und den Ursprung der Emanzipationslehre bei den Kabbalisten, Riga 1786. — El. Gallina, Chiromantie. Phisiognomik. Frankfurt a. O. 1799. — Tholnek, de ortu Cabbalae, Hamburg 1837. — G. A. Lutterbeck, Neutestamentl. Lehrbegriffe, 1 Band, 1853. — M. S. Freystadt, Philosophia cabbalistica. Konigsberg 1832. Kabbalismus und Pantheismus 1832. — A. Franck, Système de la Kabbale, ou la philosophie religieuse . . . Paris 1843. — D. H. Joel, die Religionsphilosophie des Sohar . . . Leipzig 1849. — A. Jellinek, Beitrage zur Geschichte der Kabbala, Leipzig 1852. — M. Ch. Luzatto, Philosoph und Kabbalist, Konigsberg 1840. — S. D. Luzatto, Dia-logues sur la Kabbale et le Sohar, Goerz 1852. — Is. Misses, Zaphnath Paneach, Krakau 1862 63. — Gratz, Geschichte d. J. VII B. — Zunz, Gottesdienstl. Vortrage. L. Stein, die Schrift des Lebens, StraBburg 1877. — Jellinek, Apokalypse desPseudo-propheten und Pseudomessias Abraham Abulaffia, Breslau 1887. — S. Ruben, Heiden-tum und Kabbala, Wien 1893. —• Krug, encyklopadisch-philosophisches Lexikon, Leipzig 1827, II. Bd. — Tennemann, Geschichte der Philosophie, Leipzig 1814. IX. B. 167 . . . — Noack, philosoph.-geschichtl. Lexikon, Leipzig 1879. — Uberweg, GrundriB der Geschichte der Philosophie der patrislischen und scholastischen Zeit, Berlin 1898. S. 237 ... — Ritter, Gesch. d. christl. Philosophie, V. Teil, 1850. S. 315 . . . D) Midraschim: Da ich hier einen Ausdruck erwahne, der nicht jedem gelaufig ist, verweise ich, was die Bedeutung des Wortes betrifft, auf den XIII. B. der Realencykl. f. protest. Theol. und Kirche, Leipzig 1903, III. AufL, Seite 784 ..... Dort crhalt der Leser Aufschlufi iiber das Wesen, die Fixierung, die Struktur und die Texte, wenn auch nur in gedrangtester Kiirze. Zur Ubersicht aber sei mir gestattet, zu den wichtigsten Texten Einzelnes aus der Literatur zu erwahnen. a) Mekhiltha: Ugol. Thesaurus (lat. tibers.) XIV. — Giidcmann MGWJ 1870 (S. 283: iiber die Bedeutung des Wortes). - Z. Franki MGWJ, 1853. S. 391. — Wolf B. H, II 1349 .... III. 1202 .... — Pesachtraktaten med noter . . . inledning ock glossar, Lund 1892. — Comment. zur Mekh. Weifi, Wien 1865. — Gq;nment. zur Mekh. Friedtnann M., Wien 1870. — Z. Franki, Hodogetica in Mischnam, Leipzig 1859. — J. H. WeiB: Dor dor wedorschaw li. Bd. — Jos. Abrahams, The sources of thè Midrash Echah rabbah, Dessau 1881. b) Pesiqtha: Ugolini thesaurus antiquitatum sacrarum XV. (lat.). — Strack, Einl. in den Talmud, 3. AufL 1900. — Bacher, Die Agada der Tannaiten, 2 Bde., StraBburg i. E. 1884, 1890. — Die Agada der babylonischcn Amoraer. 1878. — Die Agada der palastinenschen Amoraer 1892, 1896, 1899. — Hermann Zschokkc, Historia sacra A. T. Vindobonae et Lipsirae, Ed. 6. i910. Von den iibrigen Midraschim sehe ich ab, da schon die trockene Notifizierung der Namen zuviel Raum und Zeit beanspruchen. c) S i f r è : Thesaurus Ugolini XIV, XV. (ins Lat. iibers.) ; Komment. v. Lichtschein, den Ercignissen im Hause der drči Patriarchen gcwidmct, auf die sich die Kapitel folgendermaOen vcrteilen: I. auf Abraham^ XI 26 — XXV 11. II. „ Isaaka) XXV 19 — XXVII 9. III. „ Jakobi XXV 26 — L 16. I. Tcil Dyhrcnfurt 1811, II. Teii Radawel 1820. — A. Geiger, Oberschrift und Ubers. d. Bibel, Brcslau 1857. S. 434 .... — Schechter Jewish Quarterly Review, London 1894. S. 656 .... — Bruii, Jubclschr. f. Gratz, Breslau 1887. d) Midrasch Genesis Rabba: Rossi, Diz. štor. II. — Steinschneider, Katal. Bodi. Nr. 3753—3784. — Roest, Katalog aus der L. Rosentlialschen Bibliothek (1729 Seiten stark !). — Lerner, Anlage und Quellen, Berlin 1882. — Netter, Geschichte Noahs und der Siindflut, Strafiburg 1891. — Auscher, Gesch. Joscfs, Berlin 1897. — Margel, Segen Jakobs, Frankfurt a. M. 1901. e) Midrasch Threni: Rossi, Diz. II. — Buber, Wilna 1899 (nach cincr Handsch. in Rom und einer im Britisch. Museum) kommentiert. E) Halacha: (Die einschlagige Literatur ist zu umfangreich, daher sei hier mir das Aller-wichtigste erwahnt.) Franki, hodogetica in Mischnam, Leipzig 1859. — „Mishnah“ in Encyclopedica Britannica XVI. (1883). — L. A. Rosenthal, Liber den Zusammenhang der Mischna, Strafiburg 1890, 1892. — Lauterbach, „Mishnah“ in: Jewish Encyclopedia Vlil (1904). Schwab, Le Talmud de Jérusalem traduit, nouvelle édition, Paris 1890. — Deren-bourg in Lichtenbergs Encyclopédie des Sciences religieuses XII. 1882. — Ugolino Biasio, Thesaurus antiquitatum sacrarum XVII, XVIII, XX, XXV, XXX (lat. iibers.). — Rabbinowicz, Législation criminelle . . . Législation civile . . . Paris 1876, 1877—1880. — Is. Rosenberg, Das aram. Verbum . . . Marburg 1888. — Levias, A grammar of thè Aramaie idiom . . . Cincinnati 1900. — Bacher, Exegetische Terminologie . . . Leipzig 1905. — Schwarz, Hermeneutische Analogie . . . Karlsruhe 1897. Der Her-meneutische Syllogismus . . . Wien 1901. — Joel, Blicke in die Religionsgesch. zu Anfang des zweiten christlichen Jahrhunderts. Breslau 1880. — Elbogen, Die Reli-gionsanschauung der PharisSer mit besonderer Beriicksichtigung der Begriffe Gott und Mensch, Berlin 1904. — Franz Delitzsch, Jiidisches Handwerkerleben zur Zeit Jesu, HI. 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XLII, 484 (gegen Baethgen). °) Isaak: Niemeyer, Charakteristik d. Bibel II (3. Aufl. Halle 1778). — J. J. Hefi, Geschichte d. Patriarchen II (Ziirich 1776). — H. Kurtz, Gesch. d. A. B. I (1864). — E. W. Hengstenberg, Gesch. d. Reiches Gottes unter dem A. B. (1869). — Bernstein, Ursprung der Sagen von Abr., Is. u. Jakob, 1871. — A. Kohler, Bibi. Gesch. A. T. I. — L. Seinecke, Gesch. d. V. J. 1876. 1. — J. Popper, Ursprung des Mono-theismus. 1879. — R. Kittel, Gesch. d. Hebraer I. — W. Staerk, Studien zur Rcli-gions- und Sprachengesch. d. A. T. I. Berlin 1899. — Hamburger, RealencyklopSdie I. B. H) Jakob: Niemeyer, Charakteristik der Bibel, Halle 1878. II. B. — J. J. Hefi, Gesch. d. Patriarchen, Ziirich 1776. II. B. — C. v. Leugerke, Renaan 1844. — J. H. Kurtz, Gesch d. A. B., 1853. I. B. — H. Ewald, G. d. V. J. I. B. — E. W. Hengstenberg, Wahrend die biblischen Gesetzc in gedrangtester Ktirze3) abgefafit sind, werden des Patriarchen Diener und Dienerin mit einer aufiergewohn-lichen epischen Breite4) behandelt. Gesch. d. Reiches Gottes unter d. A. B. I. — Bernstein, Ursprung d. Sagen von Abr., Is. u. Jak. — A. Kohler, Bibl. Gesch. — L. Seinecke, Gesch. d. V. J. 1776. I. — J. Popper, Ursprung des Monotheismus. 1879. — Ed. Reufi, Die Gesch. d. HI. Schriften A. B. Braunschweig 1881. — R. Kittei, Gesch. d. Hebraer, I. — Winer, Realworterbuch. — Schenkel, Bibellexikon. — Riehm, Handworterbuch d. bibl. Altertums. — Hamburger, Realencyklopadie. — Eisenmenger, Entdecktes Judentum, Konigsberg 1711. — Jos. ant. 1, 18 ... II, 1 .. . — J. G. Herder, Briefe, das Studium der Theologie betreffend, I. B. — Gust. Baur, Gesch. d. A. Weissagung, Giefien 1861, I. B. — Ludwig Diestel, Der Segcn Jakobs, Braunschweig 1853. — J. P. N. Land, Disputatio de carmine Jacobi, Leiden 1858. — Kohler, Der Segen Jakobs, Berlin 1867. - A. N. Obbard, The prophecy of Jacob, Cambridge 1867. — C. v. Orelli, Die Alttestamentliche Weissagung v. d. Vollendung d. Gottesreichcs, Wien 1882. — Staerk, Studien z. Relig.- und Sprachgeschichte d. A. T., IL B. 1899. — Hermann Zschokke, Historia sacra, A. T. Windobonae et Lipsiae 1910. Ed. 6. 3) Diese knappe Form der Gesetzesfassung war dem Laien nicht leicht verstandlich. Er war daher jedesmal gezwungen, sich an einen einsichtsvolleren und erfahreneren Gesetzes-kenner um Aufschlufi zu wenden (Exod. XVIII 22, 26; Num. XXVII 5; XVI 34, 35; Deuteron. I. 17 u. v. a.). Nach dem Tode Mosis waltete dieses Amtes Josua (Jos. Vili 3, vgl. Exod. XX 25). Nach dessen Tod wandte man sich diesbeziiglich an die Àltesten, Richter, Haupter und Amtleute (Jos. XXIII, 2, 6). In spaterer Zeit war jeder Konig verpflichtet, das Gesetz zu kennen: (I. Regum IL 3). Allenfalls wirkt stòrend, dall I. Reg. IL 5—14 das mosaische Gesetz nicht erwahnt wird. Der Konig hatte sich da praziser fassen kònnen, wenn er anstatt der VV I. Regum III. 6—9 kurz gesagt hatte: „Gib mir die Fahigkeit, deine Gesetze in ihrer Tiefe zu fassen . . .“ IL Regum XIV 6 (vgl. Deuteron. XXIV 16). Wir begegnen nachher sogar ausgebildeten Spezialisten Esra VII. 6. 4) Zur besseren Ubersicht sei eine kleine Gegeniiberstellung gestattet. Das Kap. XXIV der Genesis hat 67 Verse und ist ausschliefilich dem Diener Abrahams, Elieser, gewidmet, dessen Reise nach Haran genau geschildert wird: seine Vorbereitung zur Abreise (V. 1—10), die Szene am Brunnen (11—27), die Ankunft im Elternhause Rebekkas (28—32), sein Aufenthalt dasclbst, Abschied und Rlickkehr (V. 33 . . .), wobei (— in der Bibel und bei Homer ein seltener Fall! —) auch die Seelenvorgange hervorgehoben werden (V. 21.) (Nebenbei sei erwahnt, dafi nach meiner Ansicht die Brunnenszene GenesisO XXIV 11—20 Goethe vorschwebte, als er Hermann und Dorothea am Brunnen zusammentreffen licfi (VII. Gesang). Ich teile also Professor Hauffens (Prag) Behauptung in seiner Einleitung zu Hermann und Dorothea (Ausgabe Goschen) nicht, wonach der Dichter die Brunnenszene nach gar keinem Vorbilde geschaffen habe. Die Àhnlichkeiten des VII. Gesanges mit Genesis XXIV fallen namlich zu sehr ins Auge: „Lafi mich trinken" VII 43 = XXIV 17; der Krug VII 12, 44, 110 = XXIV 14, 15, 16—18; Das Staunen VII 9 = XXIV 21 ; „cr ging ihr freudig entgegen ...“ VII 14 = XXIV 17; „. . . und sic war die breitcn Stufcn . . . hinuntergelangt . . .“ VII 37, 38 = XXIV 16; „. . . denn ich lebe begliickt . . ,“ VII 56 = XXIV 35; „. . . die Antwort soli kurz sein . . . ich gehe . . .“ VII 81 = XXIV 58; Die Abendzeit VII 193 = XXIV 23, 25, 63 usw. usw. „Lange wiinschte die Mutter ein Madchen . . . an der Tochter Statt, der leider friihe ver-lornen “ VII 64-66. Auch Isaak soli eine Schwester gehabt haben, die aber friihzeitig starb.) Die Kapitel 21—22 in Exodus zahlen ebenfalls 67 Verse und enthalten in der ge-drangtesten Kiirze folgende Zweige von Gesetzen: Das Sklavengesetz fiir Manner (XXI 1—6) Die Sklavin Abrahams heiBt Hagar5) (hebr. ~iin ; arab.xi ). Dreinial kommt sie in der Genesis vor: und fiir Weiber (XXI, 7 — 11); den Mord und seine Strafe (XXI, 12, 14); Totschlag (XXI, 13, 18, 19, 22—25); Sklavenschutz (XXI, 20, 21, 26, 27); Haftpflicht: fiir scine Tiere (XXI, 28, 32, 35, 36) und fUr entstandenen Schaden aus seiner Hande Arbeit (XXI, 33, 34); den Dieb-stahl und seine Bestrafung (XXI, 37. XXII, 1—3); Brandschaden (XXII, 4, 5); Fahrlassigkeit (XXII, 6—8, 9—12); Leihgesetz (XXII, 13—14); Unzucht (XXII, 15, 16); Hexengesetz (XXII, 17, 18); Kultgesetz (XXII, 19); Fremden-, Witwen- und Waisengesetz (XXII, 20—23); Wucher-gesetz (XXII, 24—26) und das Subordinationsgesetz (XXII, 27— 30). 0 Aus der griech. Literatur zu den angefùhrten Buchern seien erwahnt: Ec’cc'rj'r'.'/.a sic TTjV Ysveatv von Origines. — El; rrjv ^švsotv bTOjAvrjjia von Eustathius, Erz-bischof in Antiochien. — rXaepopà sts féveaiv von Cyrill von Alexandrien. — Ele TTjV ysvsaiv 'EpjAYjveta. Procopius von Gaza. — Tà 'Ajicpt Xóyia Tj Xó^wv ispòrv xal ^T|TTjjj.7.T(ov tepoXoytai (Photius.) Von den lateinischen Autoren: De decem nominibus Dei. De nominibus hebra-icis. De situ et nominibus locorum hebraicorum. (Hieronymi.) — Commentariorum in Genesim libri tres (Cl. Marius Victor). — De testimoniis in librum geneseos (Gregorii Magni). Die mittelalterliche Literatur wie die der neueren Zeit ist gesammelt bei Hoberg, „Die Genesis nach dem I.iteralsinn erklart,“ Freiburg im Breisgau 1908, IL Aufl. LIV—LVII und in Gruppen, Protestanten extra und Katholiken extra, zusammen-gestellt. Wenn nun der Autor E. Sellin, den Professor fiir evangelische Theologie in Rostock, den katholischen Exegeten zuzahlt (S. LVI), so ist dies gewifi einem Irr-tum zuzuschreiben. Die protestantischen Kritiker und Erklarer sind aufgezahlt bei Strack „Ein-leitung" VI. Aufl. Hervorgehoben zu werden verdienen aber im allgemeinen : M. Kalisch historical and criticai commentary on thè Old Test. London. (Gen. 1858; Ex. 1855. Lev. 2. T. 1867, 1872). — Bohlen, Die Gen. historisch-kritisch erlautert. — Noldcke, Unter-suchung zur Kritik d. A. T. Kiel 1869. — Friedrich Tuch, Kommcntar iiber die Genesis, Halle 1838. — Franz Delitzsch, Neuer Kommentar tiber die Genesis. -Dillmann, Die Genesis, Leipzig 1892. — Holzinger, Die Genesis erklart, Freiburg 1898. — Hermann Strack, Die Genesis, II. Aufl., Miinchen 1905. — Kurzer Hand-Kommentar zum A. T. von Karl Marti, Tiibingen 1904. — Randglossen zur Hebr. Bibel, von Arnold B. Ehrlich, Leipzig 1908. — Genesis, iibersetzt und erklart von Hermann Gunkel, III. Aufl. Gòttingen 1909. 5) Hagars Nachkommen heilkn Ismaeliten. Zum letzten Male kommt dieser Name II Sam. XVII 25; I. Chron. II, 17 vor. Ed. Meyer in „Israeliten“, Seite 324, sagt: „Den alten Egyptern sind die Ismaeliten noch unbekannt und in der Assyrerzeit sind sie wieder verseli wunden. Sie gehòren also der Zeit vom XII. bis IX. Jahrhundert an.“ — Nowack (Ubers. von Gunkel, Tiibingen 1909. III. Aufl. S. 191) meint, dai) es ein uraltes Volk Hagar gegeben haben mulite und von diesem soli das Volk Ismael abgeleitet worden sein. In I. Chron. V., 10, 18 . . . 22; XXVII, 31 kommen C~:in und □'X’IJn vor. Im Ps. LXXXVII, 7 stehen die Hagriten neben den Ismaeliten. Trotz der Àhnlichkeit des Namens also haben Hagar und Hagriten mit einander nichts gemein. — Strabo XVI, 4, 2 p. 767 und Ptolem. V, 19, 2 kennen ’AYpaìot. Nach Kittei sollen diese ’AYpaCoi mit Hagariten Mentiseli sein. Gunkel und Nowack dagegen bezweifeln die Identitat und stutzen sich auf Ed. Meyer (Israeliten 328). — Siehe Glaser, Skizzen zur Geogr. u. Gesch. Arabiens IL 402. Wo immer Hagar in der Bibel vorkommt, wird ihr das Attribut „Musri“ zugefiigt: (Gen. XVI, 1; XXI, 9; XXV, 12). Man nahm daher stets an, daC diese Sklavin eine Àgypterin war, denn man dachte regelmafiig an Misraim (D)TSD). In diese Annahme sehlug Winck-ler eine Bresche, indem er in den Mitteilungen der Vorderasitischen Gesellschaft (1896) den Beweis erbringt, dall in Nordarabien ein Stamm dieses Namens existiert. Wahrend R. Kittei 1. XVI, 1 —16. Hier wird erzalilt, wie die Sklavin, die sonst bei ihrer Herrin in hoher Gunst stand (XVI, V. 1—3), in Ungnade (XVI, 5—-6) fiel, u. zw., weil sie ihre Herrin wegen deren K.inderlosigkeitgeringschatzte(XVI, 4). Dieser Zwist im Hause des Patriarchen fand darin sein Ende, dafi die Sklavin den Kiirzeren ziehen und die Flucht ergreifen mufite (XVI, 6). Im Auftrage (XVI, 7—9 . . .) Jahwes indes kehrte sie in das Haus ihrer Herrin zuriick und lieferte sich ihr auf Gnade und Ungnade aus. den Sinn des hebraischen Textes biofi in Zweifel zieht, schliefit sich Cheyne Wincklers Meinung vollstandig an und spricht der Hagar die agyptische Abstammung ganzlich ab. — Diesen Forschern erwuchsen indes Gegner in: Kiichler »Stellung des Propheten Jesaja zur Politik seiner Zeit“ und Ed. Meyer, Israeliten, S. 455 . . . Der Name Hagar (~|jn wird in Verbindung gebracht mit „Hidschra“ = Trcn- nung, Flucht. R. Kittei meint, dafi dieser Name auf die Umstande zuriickzufuhren sei, dafi Ismael ais ein von dem reinen Abrahamstamm getrennter arabischer Beduinenstamm betrachtet und behandelt wurde. Nowack, Gunkel und Dillmann bringen ihn in Verbindung mit Hagars Flucht, Verstofiung und Wanderung. In dem Galaterbrief fungiert Hagar ais Allegorie der Gesetzesknechtschaft, des ge-schlossenen Bundes auf dem Sinaiberge (Kap. IV). Dieser Deutung des Namens Hagar liegt das arabische Wort (TUl) = Fels zugrunde. Nach den arabischen Sagen war Hagar die rechtmafiige Frau Abrahams. Ihr Grab wird den Glaubigen in Mekka gezeigt und die in Gen. XVI geschilderte Vision nach Mekka verlegt. Vide.: Rob. Pal. I. 315.; Tuch, DMG 1; Rowlands bei Ritter, Erdkunde I. XIV, 1086. X) Die Theorie der 3-fachen Relation der hier erwahnten 3 Stellen d. Pentateuchs s. bei: Wellhausen, Prolegomena zur Gesch. Isr. 3. Ausg. Berlin 1886. — Gunkel, Genesis, Gottingcn 1909. S. 184—192, 226—233, 277—279. Teiis Vorlaufer, teils Anhanger dieser Annahme sind: K. H. Graf, Die geschichtlichen Blicher des A. T. Leipzig 1866. Die sog. Grundschrift des Pentateuchs in: Merx Archiv f. wiss. Erforschung d. A. T. I. S. 466—477. — Aug. Kayser, Das vorexilische Buch der Urgesch. Is-raels und scine Erweiterungen. Strafiburg i. E. 1874. Der gegenwartige Stand der Pentateuchfragc in: Jahrbucher f. prot. Thcologie VII (1881). — Abr. Kuenen, Hi-storisch-kritische Einleitung in die Biicher des A. T. hinsichtlich ihrer Entstehung und Sammlung, Leipzig, 1887. — Jul. Wellhausen, Die Komposition d. Hexateuchs: Jahrbucher f. deutsche Thcologie 1876, 77. — W. Robertson Smith, The Old Testament in thè Jewish Church, IL Aufl. Edinburg 1892. Deutsch iibers. von Rothstein : Das A. T. Scine Entstehung u. Ubcrlief. Freiburg i. B. 1894. — Karl Budde, Die Biblische Urgesch. untersucht, Giefien 1883. — Alexandre Westphal, Les sources du Pcntateuque. Etude de critique et d’histoire. 2. B. Paris 1888, 92. — Holzinger, Einl. in den Hexateuch, Freib. i. B. 1893. Gegner dieser Ansicht sind: Hoffmann, Die Hypothesc iiber den Pcntateuch. Mg. f. d. W. J. VI. VII. Berlin 1880, 1881. — Franz Dclitzsch, Pentateuch-kritische Studicn (12 Aufsatze): Zeitschr. f. kirchl. Wissensch. u. kirchl. Leben, I. Leipzig 1880. — C. J. Bredcnkamp, Gcsetz und Propheten. Ein Beitrag zur alttest. Kritik. Erlangcn 1881. — Billcb, Die wichtigsten Satzc der neuercn alttest. Kritik ... Halle 1893. Von den Excgeten, welche die Ansicht vcrtreten, die Tradition, Moses habe den Pentateuch in seinern ganzen Umfange verfafit, habe eine wissenschaftl. Basis und sei dic einzig richtige Hypothese, seien hier genannt: Hengstenbcrg, Die Authentie des Pentateuchs, 2 Bd. Berlin 1836, 39. — Fr. H. Ranke, Untersuchungen liber den Pentateuch, 2 B. Erlangcn 1834, 40. — Edwin Cone Bissell, The Pentateuch, its Origin and Structure. An Examination of Recent Theories, New-York 1885. — W. H. Green, Moses and thè Prophets, New-York 1883. The Hebrew Feasts in their Relation to Recent Criticai Hypotheses concerning thè Pentateuch, New-York 1885. The Pentateuchal Qucstion (nordamerik. Zeitschr. Hebraica B. V—Vili (1889— 92.) — Hermann Zschokke, Historia sacra A. T. Vindobonae et Lipsiae 1910. Ed. 6. 2. XXI, 9—21. Der Sohn der Sklavin, gestiitzt (XXI, 9) auf sein lio-lieres Alter, schaut mit Hochmut auf den Sohn der Herrin herab, weil dieser jtinger ist. Die Verspottung ihres innigstgeliebten Kindes kann die Patriarchin-Mutter nicht gleichgiltig hinnehmen (XXI, 10). Daher ist sie rastlos bemiiht, die definitive Entfernung der Sklavin und ihres Sohnes zu erwirken, was ihr auch gelingt (XXI, 12, 13). Brot und Wasser ais Weg-zehrung erhaltend (XXI, 14), verlafit Hagar mit ihrem Sohne das Haus ihres Herrn fur immer, irrt heimatlos und voli Verzweiflung (XXI, 14/;, 15) in der Wiiste herum, bis ihnen infolge Wassermangels der grafilichste Tod (XXI, 15, 16) droht. Ais die Not aufs Hòchste gestiegen war, da er-schien ein Engel (XXI, 17—19) und rettete beiden das Leben. 3. XXV, 12 . . . Dort wird die Nachkommenschaft aufgezahlt und das hohe Alter, welches Ismael beschieden war, angegeben, um zu beweisen, dall die VerheiBung von XXI, 18 in Erftillung gegangen ist. In dem Kap. XVI der Genesis, wo die Flucht Hagars beschrieben wird, ist ein Vers (13), der stets ein Schmerzenskind der Exegeten wie Ober-setzerfi) war. Ihm soli nun die Aufmerksamkeit gelten. In der Londoner Polyglotte vom Jahre 1657 ist dieser Vers mit folgenden Wortcn ins La-teinische wiedergegeben: „Et vocavit nomen Domini loquentis ad se: Tu Deus videns me, quia dixit: Num etiam hic vidi post videntem me?" ,jn =7-, n-jqs ’k-j, bx nrx Tp-n n XaXoòvtot; rrpòc aòrXv. Sò b tì-sòc o £~iowv p.s, ozi surs. Kaì fàc èvdbmov stSov òip&évza \i.oi. = „Et vocavit nomen Domini loquentis ad eam, Tu Deus, qui respexisti me: Quia dixit, Etenim coram vidi eum, qui respexit me.“y (Lond. Polygl.) Ein Blick in die „Concordance to thè Septuagint and thè other greek Versions of thè Old Testament" Oxford 1897 S. 1001; Concord. Mandelkern S. 35 und 953 und Cone. Buxt. S. 57 reicht aus, uns zu uberzeugen, daB òmaw = ’~n.x, svwjuov dagegen ’3E cntspricht. Ein krasses Beispiel hiefur ist Judicum XIII, 11 : Kai avésirj jMavwè vm kzooibìh^ ònion> rìfi fovaixoi; aòxoù. Die LXX konnte also mit unserem Texte nicht fertig werden.P (1) Vide die Ubers. Philippsons zur Stelle. 7) Siehe: Veteris Testamenti Concordantiae, Salomon Mandelkern, Leipzig 1896, Seite 1053—1061. — Jannnis Buxtorfi Concordantiae, Stcttini 1861. Seite 1701—1715. L) Daraus darf aber noch kein Schlufi gezogen werdcn, dall die LXX einen anderen hebraischen Text vor sich hatte. Als Beweis mag folgende Tatsache dienen: Die Genealogien Es ist auch leicht mòglich, da8 der LXX bei der Ubersetzung unserer Stelle Genesis8) XXXII, 31; XXXIII, 10; XLVI, 30; XLVIII, 11 u. a. m. vor-geschwebt haben. Sie glaubte daher eine Ausgleichung der Stellen vor-nehmen zu miissen. Onkelos71^ in seinem Targum^ findet sich mit dieser Stelle auf fol- der Genesis im massoretischen Texte und die in der LXX-Obersetzung stimmen mit der des Josephus Flavius nicht iiberein. Die Abweichungen derselben von einander sind bekannt. Nach genauerer Untersuchung etnpfing ich den Eindruck, dafi die LXX-Ubersetzer den massoretischen Text mit Absicht abgeandert haben. Wenn auch hier nicht der Platz ist, alie Griinde tur diese meine Annahme aufzuzahlen, so sei wenigstens folgendes erwahnt: Seth, ein Mann, der 912 Jahre gelebt haben soli (Genesis V, 8), begann mit 105 Jahren Kinder zu zeugen (Genesis V, 6). Kainan, welcher ein Alter von 910 Jahren erreicht, geht eine Heirat mit 70 Jahren ein! (Genesis V, 14, 12.) Dasselbe ware bei Mahalalel (Gen. V, 15.) zu bemerken. Ein feinftihliger Grieche, und ein solcher war jeder Ptolemaer sicherlich, mufite sich daran stofien: Wie kann ein Mensch im 14. Teii seiner Lebensdauer schon reifer Mann sein, wie dies Genesis V, 15—17 der Fall ist? Die Ubersetzer hielten sich nun an den griechi-schen Geschmack in Xenophons Kyropadie betreffs des Kindes-, Junglings- und Mannesalters und liefien jeden, wenn sie es vermochten, um rund 100 Jahre spater die Ehe schliefien: Adam anstatt 130 230 (V, 3); Seth 105 205 (V, 6); Enosch „ 90 190 (V, 9); Kainan 70 170 (V, 12) Mahalalel „ 65 165 (V, 21) Henoch „ 65 165 (V, 21) Bei Jared (V, 18), Methusalem (V, 25) und bei Lamech liefien sie die masor. Jahres-zahlen ruhig stehen, weil sie ohnehin erst im Alter von 185—187 Jahren ihr selbstandiges Hauswesen begriinden. Die Literatur zur LXX ist ungeheuer grofi. Sie auch nur annahernd zu erwahnen, iiber-steigt den Rahmen dieser Arbeit. Ich gestatte mir daher auf den Artikel „Bibeliibersetzungen, griecliische" im 3. Bande der Realencyklopadie fiir protestantische Theologie und Kirche, Leipzig 1897, Seite 1—21 hinzuweisen, wo der Leser das Material einigermafien wenigstens zusammengestellt antrifft. Ferner ist von kathol. Seite die Literatur wenn auch nur annahernd angegeben bei Hermann Zschokke, Historia sacra A. T. Vindobonae et Lipsiae, 1910. Ed. 6. 8) Die Àhnlichkeit ist packend: XXXII, 31: Kaì sxàXeasv ’oawjB to Svoiia toò totod èxstvoo sido? fteoò £[i5ov •(•«<; -ìhòv jrp0?ioTOV 7rpò? jrpdccoTi ov xai lawlbj p.oo fj 'br/Yr P!pEJ DDE PX DDE D’H^X ’IVXI VxDE Dlp»“ Dr EpV'Xip’1 XXXIII, 10: ... sISov tè ~{j6c(n~ó'/ aóo, wc av n? l'Sot jrpócco^ov dsoò.................... .... cnpx DE PX1E “DE 'PDXI . . . . XLVI, 30: . . . éàpaxa to zpoawTOV aoo......................"DB ’nxi u. a. m. M) Onkelos und sein Targum: G. B. Winer, De Onkeloso eiusque paraphrasi chaldaica (Lips. 1820). — S. D. Luzzatto, Philoxenus sive de Onkelosi chaldaica Pentateuchi versione . . . Editio II . . . Cracoviae 1895. — Lewy, Ober Onkelos und scine Ubers. d. Pentat. (in Geigers Zeitschrift fiir ... . Theologie V. 1844). Anger, De Onkelo Chaldaico quem ferunt Pentateuchi parahpraste............2. Partt. Lips. 1846. - Friedmann, Onkelos und Akylas, Wien 1896. Schonfeider, On= kelos und Peschittho . . . Miinchen 1869. — M. Ginsburger, Die Anthropomorphis-men in den Targumim. — S. Landauer, Die Masòràh zum Onkelos ... . Amster- dam 1896. — Singer, Onkelos und das Verhaltnis seines Targums zur Halacha, Frankfurt a. M. 1881. Berliner, Das Targum Onkelos, herausgegeben und erlau- gende Weise ab: x^ia \in nnox no>: ^onxn "n-xqtfa nx’^s) ^ ina xun ’nOfif xix. P|t4 npox. n«. In der Londoner Polyglotte 1657 ist diese Obersetzung lateinisch folgendermafien wiedergegeben: „Et oravit9) in nomine Domini10), qui locutus est cum ea; dicens, Tu es Deus videns omnia11): Quia12) dixit; Etiam ego coepi13) videre, postquam apparuit mihi.“14) Horen wir Gunkel-Nowack zu dieser Stelle an (Genesis15 iibersetzt und erklart, Gòttingen 1909, III. Aufl. S. 184-190): tert, Berlin 1884. — Obers.: The Targum of Onkelos and Jonathan ben Uzziel on thè Pentateuci:, with thè fragments of Jerusalem Targum: From de Chaldee, London 1862. — Paul Fagius, Targum i. e. paraphrasis Onkeli chaldaica in sacra biblia ex chaldaeo in latinum fidelissime versa additis in singula fere capita succinctis additionibus. Tom. I. Pentateuchus Argent, 1546. — Deutsche Ubers. Winter-Wunsche, Trier 1894. N> Targum: Vide: Hamburger, Realencyklop. II. Abt. 1167—95. — Steinschneider encycl. Brit. 23, 62—65. — Helvicus, de Chaldaicis bibliorum paraphrasibus, Giefien 1612. — Gfròrer, Das Jahrhundert des Heils. 1838 I. - Fiirsts Literaturblatt des Orients 1840. — Franki, Verhandlungen der . . . Orientalisten 1844. — Geiger, Ur-schrift und Ubersetzungen der Bibel . . . 1857. — Ndldeke, Die alttest. Literatur (1868). — Schiirer, G. d. V, J. IL B. — Strack, Einleitung in das A. T. Miinchen 1895. — Bohi, Forschungen nach einer Volksbibel z. Z. Jesu. Wien 1873. — Kautzsch, Grammatik des Biblisch-Aramaischen. — Dalman. Gramm. des . . . palastinensischen Aramaisch. . . . Leipzig 1894. — M. Jastrow, great Dictionary of thè Targumim . . . London and New-York 1866 ... — Steinschneider, Catal. libr. hebr. in bibl. Bod-leiana Nw. 1075 ... — Louis Hausdorff, Zur Geschichte der Targumim nach . . . Quellen, Breslau. — Hermann Zschokke, Historia sacra A. T. Vindobona et Lipsiae 1910, Ed. 6. 9) Vers 13 also gibt nach ihm nicht den Namen Gottes, bezw. des erschienenen Engels an (wie Gunkel und andere annehmen), sondern nennt das Gebet, das Hagar aus Dankbar-keit verrichtete. 10) Dall der Stamm top neben mn’ DB* nicht „nennen“, sondern „beten“, „an-rufen" heiBt, dafiir lassen sich cine Unzahl Belege finden: Genesis: IV, 26; XII, 8; XIII, 4; XXI, 33; XXVI, 25; Exodus: XXIII, 19; XXXIV, 5; I. Regum XVIII, 24; XXV, 26; IL Reg. V, 11; Jes. LXIV, 4; LXV, 1; Jerem. X, 25; Ps. LXXIX, 6; Threni III, 55 u. v. a. Oline 2: Deuteron. XXXII, 5; Threni III, 55: II. Sam. VI 2 u. v. a. u) Also ’tO.PX H F N driickt nicht den Namen aus, den Gott erhielt, sondern gibt den Inhalt des Gebetes an. Dall Gott in altester Zeit angebetet wurde, indem man seine Attribute aufzahlte, beweist Exodus XXXIV, 6, 7. Ob nicht auch Hagar eine kurze person-liche Bitte zum Schlusse vorgebracht hat, ahnlich Exod. XXXIV, 9!? Denn auch die Bibel arbeitet oft blofi mit Stichworten. Vgl. Zacharias VI, 15, wo unbedingt anzuschliellen ist : Deuteron. XI, 13 ff. und XXVIII, 1 ff__ 12) Bis hierher kann man Onkelos ohne Bedenken folgen, nicht aber in der zweiten Halfte des Verses, weil schon der Ubergang und die Begriindung unbegreiflich sind. Sie will erklaren, warum mn’ allsehend ist und erzahlt, wann sie selbst zu sehen angefangen hat! 13) Man sieht nun, dafi O. nicht D?n., sondern ’TÒnn batte oder las; Deuteron. II,31; HI, 24; I Sam. XXII, 15; Esth. VI, 13 u. a.’m. 14) Onk. iibersetzt, ais wiirde der Text lauten: Ink ’tO On.tt .... 15) Dieses Buch ist jedem zu empfehlen, denn es enthdlt einen ungeheueren Vorrat des kostbarsten wissenschaftlichen Materiales. Auch ist der Verfasser und nicht minder der Obersetzer von einem heiligen Ernst durchdrungen, der in jedem Satze zum Ausdrucke kommt. Auf Seite 184 bemerkt der Verfasser: „Der Befehl, sich wieder unter Sarah zu de- „Der Gott ist jetzt verschwunden. Hagar ist wieder allein. Jetzt be-kommen10) Gott 13 und Brunnen m ihre Namen. Der Name des Gottes ’x-ir. und der des Brunnens 'n^ in? sind nahe verwandt . . . Diese bereits in alter Zeit auffallenden und unverstandlichen Namen will die Sage er- miitigen (9), widcrspricht dem Worte, dafi Jahwe von ihrer Demiitigung gehort hat (11) und sie also dafiir trdsten will.“ In dem Ende des Satzes liegt das Fehlerhafte der Auffassung. Da der Autor 116 : „ . . . Denn Jahwe kennt das Miflliche Deiner Lage“ hinzufiigt: „und Dich dafiir trosten will“, stofit er auf einen unniitzen Widerspruch, den er sich selbst ge-schaffen hat. Nun erhalt aber 116 eine ganz andere Fdrbung, wenn man ihn mit XVI, 10; XVII, 20 und XXI. 18 im Zusammenhange nimmt, wo Hagars Sohn, Ismael, eine zahlreiche Nachkommenschaft in Aussicht gestellt (XVI, 11) wird. Schon im Kindesalter ward ihm Gottes Segen im weitesten Umfange fiir seine eigene Person und seine Kindeskinder zuteil, indetti er die Anwartschaft auf zwblf Fiirstentiimer erhielt (XVII, 20) mit der Zusicherung nationaler Grafie (XXI, 18). — In dieser Beleuchtung liegt zwischen den Worten des Engels fiir Hagar folgende Mahnung: „Hagar! Gott ist deine schlechte Lage nie entgangen. Er kennt sie sehr gut. Seine Fiirsorge und Vorsehung befafit sich auch mit Dir. Er hat mit Dir und Deinem Sohne etwas Grofies vor: allein Du mufit dich Ihm voli und ganz uberlassen. Frage nicht viei, sondern kehre zu Deiner Herrin zuriick, unterwirf Dich ihr und iiberlasse das Ubrige Gott, Deinem Anwalte." — Es liegt hier das teleologische Moment zugrunde, welches von den Gluckseligkeitsphilosophen und Gliickseligkeitsdichtern in der deutschen und eng-lischen Literatur im achtzehnten Jahrhundert mit grofier Vorliebe behandelt wurde. — DaB Gott das beste „ens“ und die von ihm geschaffene Welt die schbnste ist, liegt auch Genesis XVIII, 20—33 und schon vorher I, 10. 12. 18. 21. 25. 31.(1!) zugrunde. Nur ist der Mensch nicht imstande, diese Allwissenheit Gottes, gepaart mit der Allgiite, in dem ersten Momente zu fassen, wie bei Abraham Genesis XVIII, 23 . . . der Fali war. Erst der Ausgang belehrt den Menschen eines Bessern. (Siehe die Lit. der Gliickseligk.-Philosophen und -Dichter bei: Minor Schiller I. B. Schiller Saec.-Ausg. XI. B. Einl. — Zart G., Einflufi der engl. Philosophen seit Bacon auf die deutsche Philosophie des XVIII Jahrhunderts. — Hettner, Literaturg. II. Abt. Kober-stein, Literaturgesch. Bd. I. und II. — Goedecke, Grundrifi der deutschen Dichtung II. Aufl. S. 154, § 222, IV. Bd.) In diesem Sinne sind auch die Worte Onkelos zu verstehen: 'hi’fnsi mm N-tn !nnvi six mak ns • - t r : - • •• : t i - *.* v • ; ■: „Dixit enim: Etiam ego coepi videre postquam apparuit mihi." Hagar schaute namlich seit dieser Vision auf ihre Lage mit anderen Augen. Die Aufklarung, welche ihr der Engel gab, eroffnete dem Beduinenweibe einen weiteren Gesichtskreis. Wenn nun Gunkel-Nowack bei ihrer Ansicht verharren und Anstofi daran nelimen, daB Gott der Hagar, damit sie das grafie Ziel erreiche, zur Herrin zuriickkehren heifit, dann miifiten sie mit derselben Logik vom ethischen Standpunkt aus auch Chirurgen und Pada-gogen ais menschenfeindlich verurteilen. Die ersteren fiihren die Gesundung des Menschen dadurch herbei, dafi sie schadliche Teile aus dem menschlichen Kiirper entfernen, den Organismus durch Blutverlust fiir einige Zeit schwachen und den Menschen ais Patienten ans Bett fesseln. Die letzteren, die Padagogen, rauben der Jugend vorderhand die Freiheit, zwin-gen sie zu geistiger und kòrperlicher Arbeit und greifen nicht selten auch zu Strafen, um sie zu bilden und zu erziehen. Und doch sind Und bleiben beide human und philanthropisch ; denn ausschlaggebend ist hiebei nicht ihr augenblickliches Handeln, sondern der Blick auf die langdauernde Zu-kunft. Von demselben Gesichtspunkte wird man auch das Verhalten Gottes in der Hagar Ismael-Frage zu beurteilen haben. Von einem Widerspruch zwischen VV 9 und 11 in Genesis XVI kann demnach keine Rede sein. 1B) Hier verrennt sich der Autor in eine Sackgasse. Da er 13« ais Namennennung Gottes auffafit, hauft er zu den Schwierigkeiten, welche der Vers schon ohnehin in dem II. Teile bietet, neue Schwierigkeiten. klaren. Der Text (wortlich: ,Habe ich nicht hier geschaut hinter meinem Schauer?1) ist sinnlos; Hagar hat dem Engel17) nicht ,nachgeschaut‘; und dafi der Engel sie ,gesehen‘ hat, wird in der Erzahlung nicht betont.18) Siewers 11.283... schlagt vor: irto nns D^n dj-’3 ,Denn selbst bis19) hierher hat mich Dein Auge verfolgt1 oder lieber tran nn.N c:. sbr ,hast Du nicht auch hinter mir drein geschaut?1; Erdmans 42 f. liest: Din n.n.N n’NT. ,Hast Du auch bis hierher hinter mir her gesehen, mein Seher?1:20) aber die Meinung der alten Sage ist gewifi nicht, daB Gott hinter Hagar hergesehen, d. h. dafi er sie vom ,Hause der Herrin‘ her mit seinen Blicken verfolgt habe, sondern daB er eben an diesem21) Quell wohnt und sie hier getroffen hat. Auch Wellhausens Vorschlag (Proleg. 323 . . . 324 A 1), fiir c7n des Textes E’n^x. zu lesen und hinter noch ’nKi ,und ich blieb am Leben1 einzusetzen, ist nicht recht befriedigend;22) 17) Wahrend nach Siewers der Engel sogar von dem Zelte Abrahams aus bis in die Wiiste der Skiavin nachschauen durfte, findet es Gunkel unstatthaft, wenn die Sklavin dem Engel auch nur eine Weile nachschaut. Nach Genesis XVIII, 10 . . . hat iibrigens die Herrin Hagars drei Engeln nachgeschaut, welcher Umstand die beriihmte Polemik iiber den Begriff der Allmacht Gottes hervorrief (XVIII, 12 14). 18) In V. 7 heifit es: „Da traf sie der Engel Jahwes . . .“ (Gunkel S. 186). V. 8: „Und er sprach: Hagar . . . Sie erwiderte darauf ... V. 9: Da sprach der Engel ... zu ihr . . . V. 10: Der Engel Jahwes sprach zu ihr . . . . V. 11: Und es sagte zu ihr der Engel Jahwes . . . Wenn man jemand trifft und mit ihm so viele Male spricht, dann ist die Hervor-hebung, dafi sie einander gesehen haben, mindestens iiberfliissig. 19) C'b-, wird also iibersetzt „bis hierher" u. zw. in bezug auf den Raum. 20) Gunkel-Nowack teilen Siewers Auffassung an dieser Stelle nicht. 21) Gunkels Ansicht, dafi der Engel der Hagar nicht nachgeschaut hat, teile ich. Da- gegen fallt es mir schwer, anzunehmen, dafi der alttestamentliche Engel an den Quell ge-bunden und dort wohnhaft war. Der Engel wiirde dann den Charakter eines Ortgeistes (wie Flufigeist, Waldgeist usw.)0) haben, was dem A. T. fremd ist. — Vide: Veteris Testàm. Concordantiae, Salomon Mandelkern, Lipsiae 1896. Seite 525 bis 526; ferner Concordantiae Buxtorfi Joannis, Stettini 1861, Wurzel S. 981 bis 983: Gegen 200 mal greifen Engel handelnd im A. T. ein und sind nie an irgend eine Scholle oder an einen Punkt (Berg, Tal, SchJucht usw.) gebunden. — Naheres hieriiber bei: CasparBrochmann, De angelis, Hafn. 1629. — Joh. Gerhard, Angeologia sacra, Jena 1637. — Jac, Ode, Commentarius de angelis Traj. ad Rh. 1739. — W. H. Klosters in Theolog. Tijdschr. 1875. De Malach Jahwe 1876. Het on-staan en de entwikkeling der angeologie . . . 1879. — Godet, Études bibliques, Paris 1873. — Ch. J. Trip, Die Theophanie in den Geschichtsbuchern des A. T. Leiden 1858. Hermann Oehler, Die Engelwelt, Stuttgart 1898. -— Ch. G. Barth, Die Engel des Bundes . . . . Sendschreiben an Schelling. Leipzig 1845. — Kahnis, De angelo Domini diatribe, Lips. 1858. ~ Riehm, De natura et notione symbolica Cheruborum, Bas. et Lugd. 1864. — Everling, Die paulin. Angeologie und Demonologie, Gdttigen 1888. — De Visser, De Daemonologie van het Onde Test. Utr. 1880. Hamburger, Realencykl. „Engel“. — Delitzsch in Riehm, Handwòrterbuch des bibl. Altertums. — Cremer, Bibl.-theolog. Wdrterb. . . . unter a-ffsko?. und viele andere. °) Vide: In der polnischen Literatur: Mickiewicz, Rozycki, Pietrzycki, Leszczynski iiber: switezianki. nimfy, topielnice; ferner in der grofi- und kleinrussischen Literatur iiber: pycajiKn, mìabkh, onnp, npHHnttria, yTonneHa, . . . im £THorpa(J>HMHnii 3ÓipHMK ToBap. h. LLfeBH. und HyóiHbCKnit Tpyfln. 22) Wellhausens Konjektur ist aul den ersten Blick sehr packend. Schon aus den an-gefiihrten und zitierten Exegeten ist zu ersehen, dafi niemand an derselben gleichgiltig vor-beigeht. Kittei, Leipzig 1905, hat in seiner hebraischen Bibelausgabe von ihr interlineare das Wort ,an dieser Sfatte* D7n (stark betont) ist nicht wegzukonjizieren, sondern vielmehr gerade die Hauptsache .... ,Wahrlich an dieser Sfatte habe ich geschaut----------------‘. Die Verderbnis steckt in nns; nnx scheint = nnnx ,das Ende‘ zu sein. Der Sinn ist wohl gewesen: Hier Notiz genommen, wahrend Hoberg, Freiburg i. B. „die Genesis nach dem Literalsinn erklart", 1908, S. 177, sie ais wSre sie inspiriert cum grano salis in denText eingefiihrt und die massoretische Leseart, die sich durch so viele Jahrtausende in Ehren behauptet, unbarmherzig zum alten Eisen geworfen hat. Allein so blendend die Konjektur Wellhausens von der Ferne ist, mufi man doch, von der Nahe betrachtet, Gunkel wenigstens halb und halb hier beipflichten, wo G. die Konj. W. ais minder befriedigend beiseite schiebt. Halb und halb aber nur! Denn im Grunde genommen ist die Konjektur Wellhausens sogar sehr befriedigend, nur nicht zwin-gend. Wellhausen verweist bei seiner Emendation des □s~ in zur Stelle auf I. Sam. 111 13, wo der massoretische Text* nn1? D’^pQ ’3 hat und sicher fiir OH1? zu lesen ist: nVjVis'., da schon die LXX zur Stelle hat: . . . or.xaxoXofOÒVTsg fteòv ol otot... Der Beweis trifft aber nicht zu; denn man mufi in 1. Sam. III. 13 das pietatsvolle Gefiihl des frommen Massoreten in Erwdgung ziehen. Dieser wiirde es nicht iiber sein Gewissen bringen, DVlVs. D,!?t;j7p zu sagen. Vgl. das griechische „Eumeniden“ fiir „Erinnyen“, das volks-tUmliche „Gott-sei-bei-uns“ fiir „Teufel“, das orientalische VD“ fiir „blind“ u. v. a. m. Das hat dort nie jemand ernst genommen. Jeder las D\~?N, weil er wufite, dall er mit einer enphemistischen Stelle zu tun hat. Das lafit sich aber hier von 07n nicht behaupten. Im massoretischen Texte mufi man mit solchen und ahnlichen Gefiihlen rechnen, wenn man die Vorgange verstehen will. Wie der Massoret sich gegen Gott mit keinem Ausdrucke vergehen will (Midrasch. -PlO'oa), so wird er mit keinem schlechten Verse ein Buch schliefien. Darum wird in Threni, Cap. IV, der Vers 21 nach 22 und in Jesaias LXVI, der Vers 23 nach 24 wiederholt. Demselben Umstande ist aber auch der Wirrwar in Jesaias XL—LXVI zu verdanken. Da namlich Kap. XXXIX 6 . . . mit einer bOsen Botschaft endet, durfte, obschon nach Jes. I, 1 diese Prophezeiung die letzte gewesen sein mulite, hier das Ende des Buches nicht angesetzt werden. Doch dariiber ein anderes Mal. Das TIX' hinter ’IVNT. ist von Wellhausen eingeschoben mit Riicksicht auf Exod. XXII, 19; XXXIII, 20, Judic. VI. 22, 23; XIII, 23 u. a. m. Tritt man aber der Frage naher, dann nimmt die Sache eine ganz andere Wendung. In der ersten Zeit hat Gott mit den Menschen vertraulich verkehrt und nahm sogar am familidren Schicksal derselben teil. Diese Zeit, die Abrahamitische, wird mit Stolz von den Propheten gepriesen (Jes. XLI. 18; II. Chr. XX. 7); sie kann das religiose goldene Zeitalter genannt werden. Vide: Gen. XII, 1 . . . 7; XIII, 14 . . .; XV, 1—21; XVII, 1—13, 14—21; XVIII, 1, 13, 17—33; XXI, 12; XXII, 1, 2, . . . Um diese Zeit hat man Engel geschaut und gar keine Folgen gefurchtet: Gen. XVI, 7, 9, 10, 11: XIX, 1, 15; XXI, 17; XXII, 15; XXXII, 2; Num. XXII, 23 (hier sieht sogar ein Esel einen Engel und bleibt ungestraft), 25, 27, 31, 32, 34, 35 u. a. m. Verhaltnisse aus der Zeit Jud. (VI, 22, 23; XIII, 22 u. a.) diirfen in Genesis und Exodus nicht hineingetragen werden. Im Gegenteil lassen sich Beweise dafiir erbringen, dafl in dem Zeitalter der Genesis solche Erscheinungen gliick- und segenbringend waren. Vide: Genesis XXXII, 27, 30; XXXIII, 16; XXXI, 11—13 u. v. a. Zur Zeit Josuas werden zwar die Engel schon mit besonderer HOf-lichkeit behandelt, aber sie sind noch immer nicht gefiirchtet. (Josua V. 13 . . .) Ubrigens darf man die Begegnung Hagars mit dem Engel in XVI, 7—13 nicht heraus-gerissen behandeln. Vielmehr mufi man des besseren Verstandnisses wegen auch XXI, 12—19 heranziehen.P) Ihre verzweifeite Tat in XXI, 16 und die Hingebung als Mutter in XXI, 14, 17, 18, 19 gewahren uns einen Einblick in ihre Seele. Mit Bestimmtheit kann man sagen, dall der Hagar ein momentanes Lebensende beide Male willkommen gewesen w8re, da sie einer dtisteren Zukunft entgegenzugehen vermutet. Wenn sie sich nun in XVI, 136 iiber den Engel freut, so sind es seine Worte und Verheifiungen, die sie aufgerichtet und erbaut haben, nie und nimmer frohlockt sie aber dariiber, dall sie einen Engel geschaut und am Leben geblieben ist. Bei Manoah und seiner Frau stehen die Dinge anders. Sie leben in guten Verhalt- habe ich geschaut das Ende meiner Not. nPn hierher, hier Jud. XX, 723) • • • • ’io, Lx faflt die Punktation ais ,Gott der Schauung1 auf.“ Demgemafi iibersetzen Gunkel-Nowack (S. 189) diesen Vers: „Sie aber24) nannte den Namen des Jahve,26) der zu ihr gesprochen hatte: Du bist "el roì, denn sie sprach: wahrlich hier habe ich geschaut ,das Ende‘ . . . ,26) Siewers, Metrische Studien, Leipzig 1900, 11. Teii, S. 283 sagt zu dieser Stelle: „Storend27) ,xppn‘. Fiir ’Xi M hat Sam. hier und 13b nxi, nissen Jud. XIII 4, 7, 14, 15, 19 . . . Sie haben Grund, iiber das Leben bei Wein und Fleisch sich zu freuen. Jud. XIII, 22. Die arme Hagar dagegen hat nicht einmal Brot noch Wasser Gen. XXI, 15. Sicherlich war sie bei der ersten Entfernung (Genesis XVI, 6 . . .) nicht besser si-tuiert ais bei der zweiten (Genesis XXI, 14 . . .). — Zu diesen zwei Momenten kommt ein drittes, iiber welches nicht hinwegzukommen ist. Franz Delitzsch namlich in seinem „Neuen Kommentar zur Genesis", Leipzig 1887, Seite 286, macht auf die Schwierigkeit aufmerksam, welche das eingeschobene ’PIXI bereitet: es macht das 'SI 'InS ein ftir alle mal unmòg-lich. In den Proleg. stellt sich Wellhausen diese Stelle folgendermafien vor: »... und bin am Leben erhalten nach meinem Schauen." Fiir diesen Fali ist mit den zwei Emendationen von und ’HX1 nichts getan. Es miifite denn der Schlufi lauten: 'Pix- 'in k. p) Mogen diese auch einer anderen Relation angehbren. Machen wir doch dasseibe mit den einzelnen Gestalten der Nibelungensage: wir vergleichen die Quellen mit einander und erganzen sie. — Vide: Jahresberichte der Gesellschaft fiir deutsche Philologie, Berlin 1880 f. f. Rubrik: „Mittelhochdeutsch und Nibelungen" ; Anzeiger fur deutsches Altertum. Boer: Nibelungen u. v. a. 23) Das Ci'“ in Jud. XX, 7 wird mindestens zeitlich sein. Vide: Concord. Mandelkern, S. 333, AI. 3, 4. D^n, wo er fiir D^P auch „statim“ hat. Der Zusammenhang wiirde dort „jetzt“ verlangen. Nach Mandelkern war dieses Wort raumlich und zeitlich verwendbar, ahn-lich dem deutschen „wo?“. Raumlich konnte es antworten auf die Fragen: wo? und wohin? zeitlich dagegen mindestens auf die Frage: wann? — Auch I. Sam. XIV, 36 wird Epn mit „jetzt“, „also“ zu iibersetzen sein: „Und der Priester sagte: Treten wir (— also auch er nicht ausgenommen! —) nun vor Gott.“ Mit „hier“ oder „hierher“ ist da nichts zu erreichen, weil der Redende sich selbst einschliefit. 24) „Aber“ ist storend. '&) Der Stil ist rauh; denn es gibt nur einen Jahwe, daher der Relativsatz unniitz. 26) Die deutsche Wiedergabe ist hier dem Autor mifilungen. 27) XPp?1 am Anfange des Satzes wirkt auf den Autor und sein Metrum stOrend. Das ist aber nicht die einzige Storung, mit der er sich abfinden mufi, vielmehr begegnen ihm noch sieben andere: er mufi rrex '3 streichen, 'XI am Ende des Satzesbeseitigen, ’r'STj in P’XP verwandeln, Qpn in XpP umandern, das n in QJH wegkonjizieren, ’Pn X vor p’X7 schieben und dem C3 eine andere Stelle zuweisen. — Also 8 Emendationen in einem einzigen Satze! — Welchen Eindruck der metrisch auf solche Weise herge-stellte Vers macht, mag jeder beurteilen, der in der Bibel lebt, religionsphilosophisch denkt und iiber einen guten hebraischen Stil verfiigt. — Xipri bietet indes nicht blofi der Metrik, sondern noch mehr der Ethik, Asthetik und der Exegese Schwierigkeiten. — Es sei hier nur auf diejenigen Stellen hingewiesen, wo K*ip und OV ohne TX konstruiert sind. Zur Stelle heiflt es: 'XI Px . . . FIF’ DtFXnpri Genesis XIX 37/8 3X1Ò iOtF' xppr]; XXIX 32, 33 ^3:X- iDt?' Xlrj?Fl, jiVPPf iO^XPpri, XXX 8, 18, XXXV 18, Exod. il 10, I. Chr. VII 16 u. v. a. m. Die Stellen, wo xip und CB' mit PX vorkommen, sind aufierst zahlreich. (Vide: Concord. Mandelkern, Leipzig und Joannis Buxtorfi, Stettini 1861, S. 1675 al. 2—1682 al. 2, wo gegen 800 Stellen Peš hier LXX und Vulg. hier ’el ro’’, in 13b xaì 7àc švumov . . ò'ftì-évta . V . . . hoc vidi posteriora videntis me.-8) 13b ist stark ver- derbt und auch metrisch unmòglich. Da an dieser Stelle hòchstens ein Vierer,-9) wahrscheinlich sogar nur ein Dreier29) gestanden hat, ist auf alie mit XHp namhaft gemacht werden.) Demnach haben: die beiden Tbchter Lots, die altere wie die jungere, die Frauen Jakobs, Lea und Rahel, deren Magde, Bilha und Silpa, u. v. a. ihre Neugeborenen, die Tochter Pharaos ihren Adoptivsohn .... 3N1D, ’tsjt ’J2, llypC’ .... ntSfO usw. genannt und die Sklavin Abrahams, Hagar, Jahwe, Gott selbst also, mit dem Namen ’el ro’t belegt!! Das Vorgehen ware beispiellos. Denn in der ganzen Bibel finden wir nicht eine einzige Stelle, wo auch nur ein Gòtze von seinen Bekennern einen Namen erhalten hatte ; nun erst Jahwe „. . . Gott der Gdtter und der Herr der Herren, der Grolle, Machtige und Furchtbare . . .“ (Kautzsch, Deuteron. X 17, Nehem IX 32, Exod. XVIII 11 u. a. O.) ! ! Er soli einen Namen erhalten und dazu von einer heimatlosen, herum-irrenden, musraitischen Sklavin! Fiir Attribute Jahwes haben wir Beispiele, dall sie zu verschiedenen Zeiten, wie schon einige der altesten Commentare, die Midraschim, bemerken, verschieden, u. zw. je nach ihrer zeitgemafien Auffassung, fixiert wurden. In Exod. XVIII 11 ist Jahwe Vl*13; bei Jeremias XXXII 18 -inum hun; bei Nehem. IX 32 XTIXTI min Pn.Vt; u. d. m. Merkwurdig ist, dafi Deuteron. X 17 ebenfalls alie drei Attribute hat. Dieser Umstand wirkte auf jene Exegeten stbrend, da sie an der fruhen Abfassung des Pentateuchs festhielten, und daher alie Momente, die eine jungere Zeit verrieten, sich anderweitig zu erklaren be-strebten. Die Erklarung, welche sie diesmal abgaben, lautet: Jahwes drei konstante Attribute von Deuteron. X 17 her hat Jeremias XXXII 18 um eines, Nliìn, gekùrzt, da dieses Attri-but Jahwes Gleichgiltigkeit bei der Entweihung und Zerstorung des Tempels durch die Chal-daer zu widersprechen schien. Nehemias IX 32 soli dagegen das dritte Attribut wieder her-gestellt haben, weil er gerade in dieser Geduld das Furchtbarste erblickt hat .... Mehreres hieriiber ein anderes Mal. Die Attribute Gottes also sind in der geschichtlichen Zeit vom Menschen geschaffen. Auch wir werden demnach in ’Np ein Attribut erblicken miissen, das Hagar auf Grund der jetzt gemachten Erfahrung Jahwe beilegt. Von einem Nomen Proprium ist Gen. XVI 13 keine Rede. Nomina propria kennt die Bibel nur folgender drei Gattungen: 1. Kinder werden von ihren Eltern bei der Geburt mit Namen belegt (also Menschen benennen Menschen): Gen. XLI 51, 52; XVI 15; XXV 25, 26; III 20; IV 17, 26; V 3, 29; XXXVIII 3, 29, 30; Jud. XIII 24; I. Sam. I. 20; IV 21 u. v. a. m. ; 2. sterbliche Menschen von hòheren Wesen, Gott selbst oder Engeln : Gen. V 2 : XVII 5, 15, 19; XVI 11 ; XXXII 29; XXXV 10; Hosea I. 4, 6 9; u. v. a.; oder Hohere benennen ihre Untergebenen : Gen. XLI 55; II. Reg. XXIII 34; XXIV 17; IL Chr. XXXVI 4 u. a. m. ; 3. Ortschaften von Menschen: Gen. XXXI 48; Exod. XV 23; Num. XIII 24; Jos. VII 26; I. Chr. XI 7; II. Sam. V 20; u. v. v. a. — Die Namen Gottes aber sind weder von einzelnen Menschen noch von ganzen Volkern eingesetzt worden. Vielmehr entstanden sie aus Begriffen, die im Laufe der Zeit zu nomina propria quasi petrificiert wurden. — 28) Von der Vulg. wird spater die Rede sein. -9) Die orientalische, klassische und deutsche Metrik laufen in den Hauptziigen ihrer Systeme einander parallel, so dafi der Bewanderte in der einen Metrik schon eo ipso einen Begriff von den anderen haben mufi. Um aber erfolgreich eine Briicke von der klassischen und deutschen Metrik zur hebraischen zu schlagen, dazu wiirde das kurzgefafite Buch „Ddller, Rhythmik, Metrik und Strophik in der biblisch-hebraischen Poesie, Paderborn 1899“ aus-reichen. Der Autor gibt Ieichtfafilich die einzelnen Theorien an und nennt bei jeder deren Anhanger, Gegner und Literatur. Auch verftigt der Autor tiber einen durchsichtigen leichten Stil und bedient sich geschickt der Ausdriicke und Begriffe unserer tiblichen deutschen Grammatik. Falle das mindestens sehr uberfliissige, eher stòrende30) nyox '3 zu streichen. Auch dann bleibt aber noch zuviel iibrig. Schon deshalb ist mir Wellhausens Erganzung 'tó ’jn x ’nxi ’ryxn cn/Fx nicht annehmbar.31) Der darin liegende Gedanke ist mir uberdies ftir das Beduinenweib etwas zu kompliziert.32) Mir scheint, daB der Eingang des Satzes ’xn t?x nrx notwendig auch eine Fortsetzung33) in der 2. Person erfordert34) (zu der Es wird vielleicht gelingen, mt5X so zu erklaren, dall es nicht storend wirken soli. 31) Von den Schwierigkeiten der Wellhausenschen Konjektur war schon an anderer Stelle die Rede. 32) So kompliziert sind Hagars Worte zur Stelle nicht. Zu einem solchen Schlusse ge-hort nicht viel Weisheit. Das Beduinenweib, bezw. die Sklavin, hat gehOrt, dafi, wer einen Engel sieht, — wenigstens nach der allgemeinen Auffassung — sterben miisse. Nun hat sie einen Engel gesehen und ist unversehrt geblieben, daher wundert sie sich. — Das Beduinenweib darf zweifelsohne so intelligent sein wie der Esel Bileams Num. XXII 22—33 und die Schlange Genesis III 1—5. Stellt der Esel nicht XXII 28 prazise Fragen wegen der erhaltenen Schlage? Versteht er nicht, sein Recht Iogisch zu verfechten (XXII 30)? Knupft nicht die Schlange besonders geschickt (Genesis III 1) ihr Gesprach an? Widerlegt sie nicht (III, 4, 5) die Eva mit tiefsinnigen Worten verlockendster Gattung? Alldem gegeniiber sind die Worte, welche Hagar gemali der Konjektur Wellhausens fiihrt, gar nicht kompliziert. Von dieser Seite hatte ich gegen Wellhausen nichts einzuwenden. Die Schwierigkeiten, welche gegen dessen Konjektur geltend gemacht werden miissen, liegen tiefer. Obrigens wurden stets die in der Bibel auftretenden Wesen, mogen sie welcher Klasse immer angehoren, mit einem Mafistabe gemessen, wie die Tiere und Sachen in den Fabeln und die Rasenden und Wahnsinnigen bei Shakespeare, unter deren oberflachlichen und un-gereimten Worten ein tiefsinniger, geistreicher Kern verborgen liegt. Aus diesem Grunde haben schon die Mltesten Kommentatoren sogar den Worten des betrunkenen Noah eine tie-fere Bedeutung beigemessen. Die Bibel ist eben kein profaner Roman und deren Personen weder Naturkinder noch Theaterfiguren. Auch davon soli spàter noch die Rede sein. 34) Es ist aber eine Frage, ob ’XF ’inx TI’X'I D^n DXF FTDX die Fortsetzung von ’NF. ^X FFX_ ist und nicht umgekehrt. Bei naherer Betrachtung namlich gewinnt man die Oberzeugung, dafi 136 lange vor 13a sich zugetragen hat. Das rn!3XT '3 belehrt uns, dafi Hagar recht oft sich die Frage 'X' ’HFX TPXF □'TF Din gestellt, dafi sie lange iiber ihre Vision meditiert und erst, als sie aus den giinstigen Folgen der gliicklichen Geburt Ismaels u. a. Momenten die unwiderlegliche Uberzeugung gewonnen, dafi ihr Jahwe diesen Rettungsengel geschickt hat, erst dann nannte sie Jahwe ’el ro’L — Von einer eigentlichen Fortsetzung des in 13a aufgenommenen Gedankens also kann in 136 keine Rede sein. Als sicherer Beweis mag dienen Genesis XXIX 32. Auch dort sind Vorder- und Nachsatz durch mox ’3 ver-bunden. 32a lautet: piXl. 10^' Xlj?F] . . . . . . FFF1.1 „Und sie ward schwan- ger und sie gebar . . . und sie nannte seinen Namen Ruben.” Den Grund der Namennennung enthalt V. 326: ’tF'X. ’-DnX..; ’3..........nxi mox „Denn sie sagte : Jahwe hat sicherlich mein Elend gesehen. Mein Mann wird von nun an mich gewifi Iieben.“ Nun hat aber Lea mit ihren Worten in 326 nicht gewartet bis nach der Geburt des Sohnes, geschweige denn bis nach der Namennennung, wie es auf den ersten Blick scheint. Vielmehr hat sie schon bald nach dem Schwangerwerden, also mindestens ein halbes Jahr vor der Geburt Rubens, Gott ftir die Erhorung gedankt und auf die Liebe ihres Mannes gehofft. Tàglich hat sie zweifelsohne dieses ihr Gliick uberschwanglich gepriesen, da wir deren Temperament und Veranlagung aus Genesis XXX 14—16 kennen. Wenn schon eine Sklavin auf Grund der blofien Schwangerschaft iiber ihre Herrin sich erheben durfte (Gen. XVI 4), um wievielmehr 1. Person T'Ki pafit jedenfalls cPn nicht, das nur ,hierher‘36) bedeutet und nicht ,hier‘, wie man allein fiir unsere Stelle zwangweise ansetzt), und dafi der Text von 13b einen gewissen lautlichen Anklang mindestens an das ethymologisch zu erklarende Wort ’>o 'np gehabt haben mufi. Nun vergegenwartige36) man sich die Situation. Hagar ist in die Wiiste geflohen, um sich vor ihrer Herrin zu retten und zu verbergen. Da redet ein Unbc-kannter, den sie erst allmahlich als ein hoheres Wesen erkennt, sie, die Fremde, mit Namen und als Sarahs Magd an (Gunkel, II. Aufl. 165, III. 195). nun eine rechtmafiige Frau iiber ihre Nebenbuhlerin? ! XVI 13 will demnach in umgekehrter Reihenfolge verstanden werden, als stiinde : PPN “'‘“N P31H ni"* 1 2 3 DB* PNip “2 PyRI 'XI nnx ’n'xn c;n mbX’2 ’X*l Pn. Der Bibelredaktor hatte sicherlich diese Stilisierung wegen ihrer Klarheit gewahlt, wenn nicht V. 14 ihn gezwungen hatte, von ihr Abstand zu nehmen und nach der umgekehrten, minder klaren zu greifen. Vers 14 nam-lich mufi mit "p"?!? beginnen, da anders eine Anlehnung an V. 13 unmoglich ware. Es waren dann zwei Verse mit p”Py hintereinander. 35) Dafi Épn einzig „hierher“ bedeuten soli, làfit sich so apodiktisch, wie es der Autor tut, nicht aufrecht erhalten. Auch dessen Behauptung, dafi man „allein fiir unsere Stelle zwangsweise fiir ÉpPi_. ,hier‘ ansetzt", wird die Feuerprobe schwerlich bestehen. — Vide: Concord. Bibl. Chald. et Hebr, Buxtorfi, Stettini 1861, S. 537, al. 3 und Concord. Mandelkern, Leipzig 1896, S. 333, al. 3, 4, wo ersterer fiir Épn „huc“ und „hic“, „hier“ und „hierher“ und letzterer sogar „huc, hic, statini" ansetzt. — Eines Besseren wird den Autor belehren : 1. Jud. XX, 7: Ep“ nxyi lEI D2P “EH. Dort ist unbedingt zu iibersetzen : „Schaf-fet jetzt hier einen Rat und Ausweg." 2. I. Samuel XIV 36. Dort ist das Subjectum agens 'éPEm „der bewufite Priester". Dieser ist fiir den Sachkenner kein anderer als der in Exodus XXVIII beschriebene, in den Versen 12, 29 und 30 daselbst hervorgehobene Trager des Urim und Tummim. Nun spricht dieser das Volk in der damals schweren Lage mit den Worten an : "px DpPl riElpJ C'P "N.n. ,Wir wollen uns" — (also auch er, obschon er das Orakel auf seiner Brust tragt, durch das Jahwe die Auskunft erteilt!) — „Gott jetzt hier nahern" — ihn um Rat befragen. Dort kann OPPI absolut nicht mit „dorthin“ oder „hierher“ iibersetzt werden, sondern es mufi wiedergegeben werden mit „hier, an Ort und Stelle, sogleich". 3. I. Sam. XIV 38. Dort befindet sich der Konig in der Mitte seiner kriegerischen Untertanen, umgeben von den Obersten seines Volkes. Die Situation ist eine sehr verhang-nisvolle : Der diensthabende Oberpriester mit dem Urim und Tummim auf seiner Brust hat auf Verlangen des Konigs und der Obersten Jahwe um Rat befragt und keine Antwort erhalten. Die Angelegenheit mufi unbedingt an Ort und Stelle untersucht werden, wenn kein Volksaufstand entstehen soli. Es fordert nun der Konig die ihn umgebenden Grofien im 18. Verse hiezu auf. Die Stelle lautet: Bì*n PXT. PNtinr, nr.jn PiB3 IXPl typl PUB “2 Cl!?n. 'E'b ‘"XtP PBX*1 und mufi iibersetzt werden : „Da sagte Saul : Tretet sogleich (jetzt hier) zusammen, ihr Obersten des Volkes, und forschet nach, worin (nicht wie Kautzsch „Textbibel des Alten Testamentes", Tiibingen 1906, iibersetzt: „von wem" ; denn H03 = worin) diese Versiindigung bestehe." □PPL ist also ein Umstandswort, welches zeitlich und drtlich verwendbar ist, ahnlich unserem deutschen „wo“, und zwar: raumlich heifit es „hier, hierher“ nnd zeitlich „sogleich, an Ort und Stelle". 3,i) Der Autor lenkt jetzt mit Scharfsinn in sein metrisches Fahrwasser ein. Q) Vgl. Gen. XI 9, XVI 14, XIX 22, XXI 31, XXV 30, XXIX 34, XXXI 48, XXXIII 17, L 11, XXIX 35, XXX 6; Exod. XV 23; Jos. VII 26; Jud. XV 19, XVIII 12; I. Sam. XXIII 28 u. v. v. a. Er kennt sie also, obwohl fern vom Hause der Herrin, wo man wei8, wer und was sie ist. Er muB sie also von dort mit den Blicken verfolgt haben, bis er zu ihr trat. Also: ,Ja, Du bist ein Gott des Schauens. Hast Du nicht auch hinter mir drein geschaut?* *37) Hebr. n'Ht nnx D3 x7f; ’xi nnx . . . Der Sprung von rvxn nnx zu \xi 'n*? ist tur das Ohr und die Etymo-logie nicht gerade viel schlimmer als von Abhàmón zu Abraham XVII, 5 . . . Zweifeln lafit sich nur tiber den Eingang des Satzes. Ist ha- richtig, so empfiehlt sich die Wahl eines Fragesatzes. Dann miifite aber oh~ doch wohl aus x*?n hàló verderbt sein ... Ist andererseits hàlóm echt, so konnte da ha- vor -gam- durch Dittographie (nach mox und vor a^n) entstan-den sein und man mufite etwa lesen ki-gam-hàlóin ayàrài ra’it» : ,Denn selbst hierher in die Wiiste hat mich Dein Auge verfolgt*. Ich habe das im Texte eingesetzt, um moglichst38) nahe bei der Oberlieferung zu bleiben . . .“ 37) Der Gedanke ist zu sehr verflacht und pafit in dieser Zusammensetzung hochstens in ein Schaferlied oder in eine Schaferszene, nie aber in ein ernstes Buch reiigiòsen Inhaltes, wie es der Pentateuch ist Aufierdem liegt schon in der Darstellung des Autors selbst eine grolle logische Schwierigkeit. Siewers Gedankengang ist, wenn ich ihn recht verstehe, der: Hagar befindet sich in der Wiiste, wo niemand sie kennt. Sie hort nun zu ihrer Uberraschung, dafi ein Unbekannter sie mit Namen und Stand nennt : „Hagar, du Magd Sara’s . . .“ Da ihr erst spater klar wird, dafi sie es diesmal mit einem uberirdischen Wesen zu tun hat, das alles aus sich selbst, ohne Nachfragen und Nachforschen, weifi, giaubt sie im ersten Momente von einem sterblichen Menschen mit Blicken verfolgt worden zu sein. Nach ihrer Meinung also hat irgend ein neugieriger Fremder sie unbemerkt vom Hause ihres Herrn bis in die Wiiste mit den Augen verfolgt. Dieser ihrer — nachher selbstverstandiich als irrig sich heraus-stellenden — Uberzeugung verleiht sie Ausdruck in den angeblichen Worten : „n'Xl ’mx 23 X*?n = Hast du nicht auch hinter mir drein geschaut?" Spater aber leuchtet es ihr ein, dafi sie es hier nicht mit einem irdischen, auf seine Sinne angewiesenen und dadurch be-schrankten, sondern mit einem hòheren und daher mit iibernatiirlichen Eigenschaften ausge-statteten Wesen zu tun hatte. Das erfahren wir aus deren Worten: ,,’X* "TX. FIFX_ = Du bist ein Gott des Schauens." — Wie vertragt sich nun das auf den vermeintlichen fremden Menschen gemiinzte SVXI ’inx Di X^n als Nachsatz und Begriindung zu dem auf Gott sich beziehenden ’x 1 ^X FIF X ? — — • t: •• t - Wenden wir nun das Blatt um und betrachten wir das Ganze noch von einer anderen Seite. Hagar schliefit biofi, dafi ihr jemand nachgeschaut hat — denn das gibt ja Siewers selbst zu, dafi sie nichts Bestimmtes hieriiber wufite. Dieser mehr irrtiimliche Schlufi der Skiavin reicht nun merkwtirdigerweise vollkommen aus, dem angeblich oder blofi mutmafilich nachschauenden Wesen einen diesbeziiglichen Namen zu geben und denselben sogar auf den Ort auszudehnen ! Und die Heilige Schrift scheint auf diesen Schritt der Skiavin nur gewartet zu haben; denn wir sehen sie den Namen ’XT ^X kodifizieren, ’X.h TX 3 als Orts-namen festhalten und den ganzen Vorgang der Nachwelt sorgfaltigst uberliefern ! Ob hier nicht dennoch ein tieferer Kern verborgen liegt ! — Zum Schlusse mochte ich auf analoge Falle hinweisen. Hagars Herrin war eine be-rùhmte Schònheit (Gen. XII 11, 14, 15; XX 2). Ihr haben ganze Stadte nicht biofi wirklich nachgeschaut, sondern sogar ihrem Gemahle nachgestellt, so dafi er mehrmals mit Lebens-gefahren zu kampfen hatte (Gen. XII 12, 13; XX 2, 11). Deren Schwiegertochter genofi als Schònheit einen nicht minderen Ruf (Gen. XXVI 7). Jahrelang verfolgte sie der Regent des Landes mit seiner Liebe (Genesis XXVI 8). Ihr Gemahl ist nur dadurch dem sicheren Tode entronnen, dafi er sich als Bruder seiner Frau ausgab (Gen. XXVI 7, 9). Bei alledem sehen wir keine Ortschaft noch Personen deswegen mit Namen belegen. ^ Der an dieser Stelle angewendete Scharfsinn macht zwar dem Autor alle Ehre, auch Arnold B. Ehrlich „Randglossen zur Hebr. Bibel textkritisch, sprach-lich und sachlich" I. B., Leipzig 1908, S. 62: „nrx ist . . . ausgeschlossen . . . Dieses Wort will “fx gelesen werden und ist als Variante zu rvbx zu streichen. Die Variante entstand, weil rp’^x, welches aus der Unterredung eine einseitige39) Anrede macht, nicht recht seine Absicht, beim Texte zu bleiben, ist sehr schatzenswert ; allein er hat sich mit seinen Konjekturen bei alldem von der Tradition zu sehr entfernt. In einem blofi ist er der Uberlieferung treugeblieben : in der Akzeptierung des 'S' /N FFX_, welches nahezu von alien Exegeten beanstandet wird. Die Literatur zur hebraischen Metrik ist sehr umfangreich. Buxtorfius, Tractatus brevis de prosodia metrica Hebraeorum, b. Ugol. a. a. O. S. 955. — Bleek, Einl. i. d. A. T., Berlin 1865. — Budde, „Das hebr. Klagelied“, „Ein althebr. Klagelied", „Zum hebr. Klagelied" in d. Zeitschr. f. alttest. Wissensch., Giefien 1882, 1883, 1891. — Cramer, Poetische . . . Abhand-lungen liber die Psalmen, Leipzig 1763. — Dòller, Rhythmus, Metrik und Strophik i. d. hebr. Poesie, Paderborn 1899. — Driver Rothstein, Einleit. i. d. Lit. d. A. T., Berlin 1896. Ebertus, Poetica hebr., harmonica, rytmica, metrica ... bei Ugol. a. a. O. S. 11. — Ewald, Die poetischen Biicher d. A. B., Gòttingen 1839. — Gietmann, De re metrica hebraeorum, Freiburg i. B. 1880. — Herder, Vom Studium d. Theologie u. d. christl. Predigtamt, 2. Brief, Ges.-Ausg., Stuttgart-Tiibingen 1852, 9. B., S. 66. — Haneberg, Gesch. d. bibl. Offenbarung, Regensburg 1863. — Humboldt, Kosmos. Stuttgart Augsburg 1847, 2. B., S. 46. — Joannes Clericus, Dissertatio critica de poesi Hebraeorum, Ugol. Thes. ant. sacr. 32. Bd. - Keil in Havernicks Handbuch der hist.-kritischen Einl. i. d. A. T. 3. T. Erlangen 1849, - Koster, Die Strophe oder der Parallelismus der Verse der hebr. Poesie, Hamburg 1831. — Kuenen-Miiller, Hist.-krit. Einl. i. d. Biicher d. A. T., Leipzig 1896. — Ley, Grundziige des Rhythmus, des Vers- u. Strophenbaues i. d. hebr. Poesie, Halle 1875. Leitfaden der Metrik d. hebr. Poesie, Halle 1887. — Meier, Gesch. der poetischen Nationallit. d. Hebraer, Leipzig 1856. — Miiller, Die Propheten in ihrer urspriinglichen Form, Wien 1896. — Noldeke, Die alttest. Literatur, Leipzig 1868. — Peters, Psalmen i. d. Urgestalt, in Z. d. M. G., Leipzig 1857. (XI.) — Pfeiffer, Diatribe de poesi Hebraeorum verterum et recentiorum recognita, Ugol. a. a. O. S. 90 . . . — Philo, De vita Mosis liber I. Frankf. 1691. S. 606. ,,De vita contemplativa" Augsburg. — Reufs ,,Hebr. Poesie" in Realenz. f. protest. Theol. u. Kirche. — Rohling, Die Psalmen, Miinster 1871. — Rosenkranz, Handbuch d. allgem. Gesch. d. Poesie, 1. T., Halle 1832. — Salomon v. Til, Dicht-, Spici-, Singkunst . . . der Hebraer. Frankfurt 1706. — Som-mer, Biblische Abhandlungen . . . Bonn 1846. — Scholz, Einleit. i. d. Heil. Schriften des A. u. N. T. Leipzig 1848. — Siewers, Metrische Studien, Leipzig 1900. — Schlògel, De re metrica veterum hebraeorum, Vindobonae 1899. Ecclesiasticus ope artis criticae et metricae, Vindobonae 1901. — Thenius, Die Klagelieder, Leipzig 1855. — Vetter, Die Metrik des Buches Job, Freiburg i. B. 1897. -- Warnekros, Entwurf der Hebraischen Altertiimer, Weimar 1794. De Wette, Lehrb. d. hist.-krit. Einl. i. d. kanon. u. apokr. Biicher d. A. T. Berlin 1833. Kommentar iiber die Psalmen, Heidelberg 1836. — Wenrich, De poeseos hebraicae atque arabicae origine, indole, mutuoque consensu atque discrimine, Lipsiae 1843. — Zapletal, De poesi ... — Zenner, Psalm 131, ..Zeitschrift f. kath. Theol." Innsbruck 1896. 39) Ist die Unterredung an unserer Stelle wirklich nicht einseitig? Im 7. Verse trifft sie der Hin’ beim Wasserquell. Die Situation ist sicherlich nicht diejenige in Num. XXII 22, 24, 26, wo der ni.!"!] tO dem Tiere und seinem Rciter den Weg versperrt. Darum heifit es dort (V. 22): * Fin; hier dagegen = „und erreichte sie", vielleicht nur mit der Stimme. Der Engel ruft ihr zu (V. 8): „Du, Hagar, Sklavin Saras! Woher kommst Du und wohin gehst Du?“ — wahrscheinlich in der Position eines, der jemand nacheilt und ihn nicht einholen kann, d. h. : von der Riickseite. Denn in V. 7 will iibersetzt sein: „und er erreichte sie". Siehe Concord. Buxtorfi, S. 1103, al. 2 und Concord. Mandelkern, Wurzel DXQ. Darauf erhalt er die kurzgefafite vorkam . . . n’^x wurde aber vorgezogen, weil dem Verfasser ppx, wo der Re-dende ein Bote41) Jahwes und die Angeredete eine Sklavin ist, unpassend40) schieri, vgl. zu V. 7. — ... ,’Xb *?x = ein Gott des Schauens = den man schauen kann.‘41) . . . n in D^n ist zu streichen; denn mit . . . Ausnahme . . . Antwort: „Ich ergreife vor meiner Herrin die Flucht", zweifelsohne noch bevor sie sich um-wandte oder mindestens bevor sie sich iiber die Person des Redenden orientierte. Auf die Worte und Verheifiungen in den Versen 9, 10, 11, 12 reagiert Hagar mit keiner Silbe. Sie hdrt ihnen mit der gròfiten Ehrfurcht zu und gestattet sich gar keine Bemerkung. Vide Qen. XV, wo sogar auf die Worte Gottes in V. 1 Einwande in VV 2, 3 folgen, auf die in V. 7 ein Einwand in V. 8; Exod. Ili weist auf harte Repliken in VV II, 13; IV 1, 10, 13 ... . Die Unterredung mufi hier Gen. XVI 7 . . . ais eine einseitige angesehen werden. — Oder solite vielleicht Hagar dem Engel eine Antwort auf seine Frage in pharisaischem Tone geben: „Da Du Engel bist, so mufit Du es von selbst wissen!“? (Matth. XXVII 40, 42; Marc. XVI 29—32). Der Verfasser konnte von dieser Seite absolut keine Bedenken gegen das gehegt haben; es ist, wenn nichts anderes dagegen spricht, sicher gerechtfertigt. *) Ob wirklich der Bibelredaktor sich an das angebliche “PX stofien konnte, ist sehr fraglich. Wir begegnen namlich durch Vermittlung des Bibelredaktors demselben Hinj “X^D oder mindestens seinem gleichrangierten Kollegen in Num. XXII 22, 23, 24, 25, 26, 27, wo er, da es Jahwes Interessen erheischten und in dessen Willen lag, sich mit einem Esel sogar mehrmals abgab. Die Unterredung in Gen. XVI 7—12 kann dem Hin’ was sein Standes- und Ehrgefiihl betrifft, in unseren Augen keinen Abbručh tun. Vielleicht hat er mit seinem weitsehenden Auge selbst erkannt, dafi vor ihm in dieser Sklavin die spatere Stamm-mutter des Propheten Allahs steht, oder hat es ihm Jahwe vertraulich mitgeteilt ... — Ubri-gens sehen wir Gen. III 1, 8, 9, 13, 14 sogar Jahwe selbst in Gesellschaft einer Schlange. Von anderen Beweisen abgesehen, mufite demnach der von E. angefiihrte Verfasser schon durch diese zwei Tatsachen genau iiberzeugt sein, dafi die himmlischen Machte keinen Stolz zur Schau tragen, sondern sich huldvoll auch gegen das unscheinbarste und unbedeutendste Wesen zeigen. — Jahwe und sein TJX^D waren schon vor 3J/2 Jahrtausenden also von demselben demokratischen Geiste erfiillt, wie der beruhmte amerikanische Staatsmann Rooseveld im 20. Jahrhundert. Letzterer namlich speiste ais Staatsoberhaupt mit einem seiner gelben Unter-tanen an einem Tische — zum Entsetzen der ihrer Hoheit sich bewufiten weifien Amerikaner. — Hat vielleicht Jahwe, der nach Ps. XXIX 5 iiber die Zederbaume sogar verfiigt, es unter seiner Wiirde erachtet, in dem feierlichsten Momente seine Wohnung in dem verachtetsten Dornbusche aufzuschlagen ? Exod. III 2, 4 . . , Jud. IX 14. Denselben Geist von Grofimut gegen alle Geschòpfe atmen auch die griechischen und rOmischen Gdttersagen bei Hesiod, Homer und Ovid in seinen Metamorphosen. Sie ver-schmahen es nicht, die Gestah von Tieren und Vogeln anzunehmen und nicht biofi in der Gesellschaft der stinkenden Robben, sondern sogar in deren Haut sich den Menschen zu prasentieren. 41) Gegen das Sachliche dieser Ansicht, dafi Jahwe ein Gott sei, den man bei Leb-zeiten unversehrt schauen konne, spricht das Alte wie das Neue Testament, ja sogar das Ge-samtgebiet der Theologie und der Exegese in ihrem ganzen Umfange. Diese Auslegung des ’K.T, ^X wird daher nicht ernst zu nehmen sein. Allein wahrend der Autor die sekundaren Fragen von nPXTUPX.TV^X behandelt, lafit er die primare Schwierigkeit, den Personenwechsel aufier acht, obschon diese dem Leser sogleich auffallt und V. 13 unverstandlich, wenn nicht gar iiberhaupt illusorisch macht. In den Versen 7, 9, 10, 11 und 12 spricht namlich einzig der “'TPP 'X^SD. Wie ist nun V. 13 iiberhaupt zu erklaren, der beginnt: „ . . . 12'in niTPI) DE) X“J3P 1 = und sie nannte“ — so wenigstens wird der Vers von vielen tibersetzt und so wird ihn sicherlich auch E. auf-fassen, obschon er es nicht sagt — ,,den Namen Jahwes . . .“? Hat sie doch mit Jahwe selbst nicht einmal gesprochen, geschweige denn ihn gesehen! Mag man dann ’NI 7X lesen, konjizieren und auslegen, wie man will, es ldst die Schwierigkeit nicht im mindesten. Exod. XVI 15 ist im A. T. keine Etymologie eines Eigennamens aus einer Frage erklart42) . . Im iibrigen schliefit sich Ehrlich der Konjektur Well- hausens an. Klarer ist Franz Delitzsch, Neuer Kommentar iiber Genesis, Leipzig 1887, Seite 286: . Hagar erkennt in dem Engel ... die Selbstgegen- wart Jahwes.4"’) V. 13: ,Und sie nannte den Namen Jahwes, des zu ihr Unlogisches liegt gegen das DJH. demnach nicht vor. Auch Etymologisches laBt sich dagegen nicht geltend machen. Die einzige Siinde, die das Din begeht, besteht nun darin, dafi es einen Fragesatz einleitet, um 'XH.. etymoiogisch zu erklaren und dafi Falle, in denen Erklarungen durch Fragesiitze vorkommen, — nach der Ansicht Ehrlichs — selten sind. Ehrlich versichert, dati nur noch XVI 15 ein solches Beispiel bietet. Reicht dieses Moment aber aus, die Stelle zu konjizieren? Und wenn nicht einmal Exod. XVI 15 ware? Wir hatten dann ein a~a£ stp7]|J.évov. Wer zahlt die a. £t. bei ròmischen und grie-chischen Schriftstellern ? ! Fiel vielleicht jemals einem Menschen ein, jene deswegen zu be-seitigen? — Es lafit sich aber der Beweis erbringen, dafi die Stellen, in denen im A. T. sogar Eigennamen durch eingeleitete Fragesatze erklart werden, nicht so selten sind, wic Ehrlich versichert. (Im Laute der Abhandlung wird sich indes herausstelien, dafi unser viel-umstrittenes ’X1 Px uberhaupt kein Eigenname ist, sondern ein Attribut Gottes, basierend auf gemachten Erfahrungen.) In der Genesis XXXVIII 29 lesen wir: „713 iOtfXPj?\l flS -’Pl? P.lpBTID -|Dxn“. Die LXX iibersetzt diese Stelle: II Sè šote. Ti Sisxórrj Sia aè spa-fuóc; Kai èxaXsas to ovojJia aòxoù Papé?. Vulg.: . dixitque . . . Quare divisa est propter te maceria? et ob hanc causam vocavit nomen ejus Phares.“ Philippson : „Was reifiest Du? . . . Und er nannte seinen Namen: Perez." Gen. XXVII 36: CPOy. B ."Jt ’Jafjy,’.] Api?,: ÌDtp' XPg '3Č!: iibersetzt Phi- lippson : „Und er sprach : Hat man denn darum seinen Namen Jakob genannt, dafi er mir nun schon zweimal ein Bein stelle?" Den Namen Isaak (= spotten, lachen) erklaren in der Genesis eine ganze Reihe von Fragesatzen : XVII 17, XVIII 13, 14, XXI 7. Ruth I. 20b fiihrt ein Fragesatz sogar die Namensanderung herbei! Geme wlirde ich noch mehr Beispiele anfiihren, allein Raum und Zeit gestatten es nicht. 4:i) Ob Hagar gewufit hat, dafi sie Jahwe selbst vor sich hat, ist nicht bestimmt zu ersehen. Der Text selbst gibt uns hieriiber keinen klaren AufschluB; denn "Ot? X1j?Pl H’PX nifi? sind nicht die Worte Hagars, sondern die des Bibelredaktors. Aus Hagars Mund selbst horen wir nur die Worte: 1X~ Px HPX. Ist denn „’el“ gleich Jahwe? Dieser Auffassung widersprechen eine Menge Stellen, hauptsachlich aber Exodus XV (wo die LXX Tic ap-oioc aoi èv dsoìc, xópis; und die Vulgata sogar nur; Quis similis tui in forti- bus, Domine? hat. Vide: Peš, Arab. T. . . . Ps. XXIX 1, LXXXIX 7 u. a. m. In Jesaias XLII 5 wird dem Begriffe „’el“ der best. Artikel und ein Relativsatz hinzugefugt: „Dem Himmel, Erde ... die Existenz verdankt." Jeremias XXXII 18 . . . bezeichnet Jahwe als einen bestimm-ten „’E1“, welcher machtig, gewaltig usw. ist. In Nehemia I 5 sind „’el“ mit dem best. Artikel -f- 6 Attribute erst gleich Jahwe ! Dasselbe Nehemia IX 32 ; Daniel IX 4 u. a. m. Untcr einem ganz einfachen prosaischen „’el“ sogleich den grofien Jahwe zu vermuten, ist gewagt. — Der Autor gibt nicht deutlich genug an, wie die Selbstgegenwart Jahwes in dem Engel zu denken sei. Hat Jahwe die Gestah eines Engels angenommen, wie etwa bei den Griechen und Romern die GOtter es zu machen pflegten ? Solche Falle sind im A. T. nicht nachweis-bar. Oder hat sich der Engel als ein Bote Jahwes legitimiert, ahnlich Exod. Ili 146, V 1 u. v. a. m.? In diesem Falle wiire in dem Engel nicht die Selbstgegenwart Gottes zu kon- statieren ! — Redcndcn: O du Schcnsgott; dcnn sie sprach : Habe ich aucli liier hinten-nach gesehen dem mich Sehenden?1 'xi: ux = den Allsehenden, dessen allsehendem Auge der Hilflose44) und Verlassene auch im fernsten Winkel .. . nicht entgeht, derni — so sagte sie — habe ich aucli hier ... in der Wiiste, fern vom Patriarchenhause, nachgesehen dem mich Sehenden (der mich gesehen) ? Gew. fafit man 'xi irrig als Pausalform von "’x . . . und ’P'xi. im Sinne von Onkelos ,videns = vivus45) (wie ópstov oder SeSopuòs = C<ùv) mansi1 verstanden, was nx-jx oder nxl ’ix heifien muBte, besser aber wie Wellhausen . . . allein ’nxi macht ’xi 'in x unerklarlich,46) welches nicht ,nach meinem Schauen* bedeuten kann, wofiir 'Pxi. nnx der erforderliche Ausdruck ist. Also '"n.x im òrtlichen Sinne . . . wie Exod. XXXIII 23. Jahwe ist ihr in seinem Engel erschienen. Als dieser zu ihr redete, sah er sie an, ohne daB es ihr vergònnt war, ihm ins Antlitz zu schauen; aber als er ihr entschwand, konnte sie ihm hintennach sehen,47) ihm, dessen gnadiger Fiir-sehung sie in ihrem Elend nicht entgangen war. . .“ Friedrich Keil und Franz Delitzsch, Leipzig 1866, II. Auflage, S. 161, bemerken zu dieser Stelle, daG Hagar in dem Engel die Gegenwart Jahwes erkennt43) und ihn ,’xn: *?x = Gott des Sehens — der sich sehen laGt‘ nennt.48) 133: ,Habe ich auch hier gesehen nach dem Sehen?1 — nach- ■wj Delitzsch befindet sich hier in Onkelos Fahrwasser und versteht 13a sehr logisch und psychologisch zu erklaren. Die Lage der Sklavin in Oen. XVI 6, 7 ... ist namiich um nicht viel beneidenswerter als in XXI 14, 15 . . . Hatte sie Jahwe biofi als den Allsehenden kennen gelernt, der alles Geschehene nur sieht, dem zwar nichts entgeht, der aber hilfreich nicht eingreift, was wàre ihr damit geholfen? Hagar fafit also das ’X' 7X HFX hier ahn-lich Exodus III 7, 8, wo Jahwe selbst von sich sagt: . . ’PV.CtP . . . ’JJJ.TIX ’P’XT.. ”1.8) l’IjX?0”PX ’FÌ?. .. = Ich habe die Bedriickung . . . zur Geniige angesehen und ihr Rufen um Befreiung . . . gehort ; ja ich weifi, wie sehr es leidet. Daher komme ich nun herab, es . . . zu erretten . . .“ (Kautzsch.) Leider aber will es ihm nicht gelingen, 136 an Klarheit 13a anzupassen: in 136 bleibt er dunkel. 45) Vide: Concord. Mandelkern, Leipzig 1896, S. 1324, al. 2, 3, 4, Stamm mn. Dort ist nichts von einer solchen Auffassung bekannt. Auch Onkelos zu unserer Stelle làfit eine solche Deutung nicht durchschauen. 4li) Diese Bemerkung ist sehr richtig. — Ehrlich meint, dafi in dem Namen des Ortes einen zu wesentlichen Bestandteil bildet, daher weder das Verwandte in 13a noch das ’P’XT zu dessen etymologischer Begrtindung ausreichen wiirde. In dem stòrenden ’XF ’in.X ist daher der Begriff des Schauens noch durch desselbe Wort ausgedriickt. — Es wird ihm hietin aber schwerlich jemand beistimmen. — Zu bemerken ist noch, dafi Well-hausens Konjektur und Belege auch noch andere Schwierigkeiten haben, wie schon an an-derer Stelle namhaft gemacht wurde. 47) Diese dunkle, geistlose Erklarung von 136 schwacht den Affekt von 13a ab. In welchem Zusammenhange steht dann 136 zu 13a? Was soli die durch H“DX 12. eingelei-tete Begriindung? Oder wurde sie darum iiberzeugt, dafi Jahwe allsehend ist, weil sie ihm nicht ins Antlitz geschaut, sondern hintennach gesehen? Ware dann nicht bedeutend logi-schcr gewesen, auf 13 a unmittelbar V. 14 folgen zu lassen? Zwischen 136 und den Worten des Engels in 9, 10 und 11 mufi eine Brucke geschlagen werden. Das nT.?X '2. hier ist mit n*px '3 in Gen. XXIX 32 zu vergleichen, das den klaren Grund der Namensnennung angibt und in die Seele der Sprecherin einen Einblick gewahren will. 4K) Ich zweifle zwar nicht im geringsten, dafi Heiligmafiigen die Visio beatifica ein dem ihr dieser Anblick geworden, habe sic nach dem Sehen noch gesehen - sie ist am Leben geblieben. — Der Brunnen heifit darum: 'n1? 1x5 ,’Kb = Brunnen49) des Lebendig-Sehens — ein Mensch hat da Gott gesehen und ist am Leben geblieben/ Diese Erklarung stòfit aber auf grammatiche Schwierigkeiten, indem 13& und 14a die Interpunktion ’xn lauten miifite. Aus diesem Grunde haben sich Delitzsch, M. Baumg., Emil Hofmann (Schrift-bew. I. S. 379) u. a. fiir die Auffassung des Chaldaers entschieden: ^>x nrx = Du bist ein Sehens-Gott — allsehend, dem auch sie mit ihrem Elend nicht entging,*50) ,habe ich doch hier hintennachgesehen dem, der mich gesehen/ /xn 'n^ 1x2 = der Brunnen des Lebendigen, der mich sieht — der allgegenwartigen Vorsehung/ — Allein auch gegen diese Auffassung steigen Keil mehrere Bedenken auf: einerseits zerstort sie den naheliegenden Zusammenhang51) und den mit Genesis XXXII 31, Exod. XXXIII 20, Jud. XIII 22, nach welchen einer, der Gott sieht, den Tod zu beftirchten hat, andererseits ist kein Grund, den Brunnen52) ’X"i ’nV 1x2. nicht minderes Interesse abgewinnt, als der Nordpol und seine Entdeckung den Hcrren Nansen, Cook, Peary . . . Kann man aber von unserer Sklavin dasselbe in dem problemati-schen Tone der Exegeten sprechen ? Ist sie disponiert, hier theologische Studien zu treiben oder gar eschatologische Experimente zu machen ? Kann sie sich des Gesehenen erfreuen? Sind nicht harte Sorgen, die ihr Herz beklemmen und ihre Seele bedriicken ? Die unmittelbare Zukunft, welcher sie entgegengeht, das harte Los, welches sie erwartet, die fiillen ihr ganzes Ich aus. In ihren Ohren tdnen noch tort die Worte des Hi.rt’ T]Xjn ’nxx» xj). In diesem Sinne werden die Worte „Ruf, Ruhm, Merkzeichen“ in der Concord. Joann. Buxtorfi, Stettini 1861, S. 1935, al. 4 „Dff“ und die entsprechenden Ausdriicke (signum . . . .) bei Mandelkern, Leipzig 1896, Wurzel ar zu verstehen sein. Die nicht minder beruhmte Stelle Exod. VI, 2, 3 untersttitzt diese meine Behauptung nur zu sehr. Das cn^ 'P.y.T'J xp rnm Pxs ... xi x) ist zu verstehen, ais hiefie es: ... xb mrv1 ’Btsn Htr Px .. xixir — Er hat ihnen wohl sein Attribut Htr, nicht aber das Attribut mrv bekannt gegeben. mn\ mnx Exod. Ili 146, mix iirx mix Exod. Ili 14a und die lange Form n’H'i in mi (erhalten in den synagogalen Litaneien) erganzen und erklaren sich gegenseitig. mix = tò òv = das Sein; im Sinne von ’Ev ip/ji rjv ó bóyjc,. . . Joh. I. 1 mix = tò òv = ich bin das Sein. Dieses Attribut ist das jiingste. Es kommt in Genesis, in der ersten Zeit also, uberhaupt nicht vor. Um reif fiir eine solche Auffassung zu werden, brauchte es tatsachlich sehr viel Zeit. Eine andere, umstandlichere Bezeichnung ist: mm mn rvn = ,,er war, ist und wird tein“. — Aus diesem Attribute ist als Abkiirzung enstanden : m.T, welches in den Kabbalistischen Schriften auch in’ heifit. Denn zur Herstellung der Wòrter mm mn mn braucht man nur die drei Buchstaben: ’,n und i. Solche Abkurzungen weist die Kirche uberhaupt, inbesondere aber die altslawische Liturgie und die rabbinische Literatur in Menge auf. — (Auch diese Beweise mufi ich gegenwartig schuldig bleiben.) — In Gen. XVI 13a handelt es sich um die Beilegung eines neuen Attributes auf Grund personlicher Eindrucke und Vorstellungen, die sich Hagar von Jahwe gebildet hat. Bei dieser Gelegenheit sei es gestattet, Einiges iiber manches Attribut Jahwes aus der pentateuchischen Urzeit skizzierend zu erwahnen und uns Hagars Seelenstimmung zu vergegenwartigen. Jahwes Allmacht stand nicht bei alien seinen Anhangern bombenfest, sie scheint uberhaupt nicht fixiert worden zu sein. Die aufregende Szene in Gen. XVIII 10—14 liefert hieftir den besten Beweis. Bittere Vorwiirfe trafen die unglaubige Patriarchin aus Jahwes Hòchsteigenem Munde: (14) „Wird denn J. etwas schwer fallen ?“ klagte J. dem Hausherrn wehmiitig iiber die ihm widerfahrene Undankbarkeit von seiten seiner Trauten (12—14). Die Zurechtweisung hatte indes ein blofies Laugnen zur Folge, nie aber eine Oberzougung (15: nxm '3). Dieser weibliche Thomas streckte erst dann die auf menschlicher Vernunft basierenden Waffen des Unglaubens, als die Verheifiung eintrat (XXI 6, 7). Die Patriarchin scheint indes, wie die Tradition zu erzahlen weifi, auch spater nie einen allzugrofien Glauben gehabt zu haben. Denn die Begebenheit Gen. XXII 1—19 inszenierte Jahwe hinter deren Riicken, weil er gewufit haben soli, dati sie dem Vorhaben einen hartnackigen Widerstand entgegengesetzt haben wiirde (vide Raschi und seine Gewahrsmanner zu Gen. XXIII 1, 2). Es ist leicht mòglich, dafi Jahwe sein schon XII 2, 7, XV 4 . . . gegebenes und XVII 4—8, 19 wieder-holtes Versprechen jetzt noch nicht eingelost, sondern bis auf weiteres hi-nausgeschoben hatte, da bei ihm 1000 Jahre einen Tag ausmachen (Ps.-xxx^ix 4): hatte ihn nicht die ungeduldige Patriarchin herausgefordert. (Gen.XVIII. 12..) Der Glaube war damals schon angebahnt (Gen. XV 6); alleiti Jahwe hat es sich gefallen lassen mtissen, manche Beweise zu liefern, wenn solche von ihm verlangt wurden (Gen. XV 8 . . .). Doch im Laufe der Zeit hat sich der Glaube, wie es scheint, durch Tradition (Gen. XVIII 19) so sehr eingewurzelt, daB man sich Jahwe vollstandig iiberliefi und seinen Weisungen blindlings und vertrauensselig folgte (Gen.: Xll 1, 4, 10; XIV 11, 14; XXII 2 . . . u. a. m.). Manchmal lieBen die ratselhaften Fiigungen Jahwes mit ihrer Erklarung nicht lange auf sich warten (Gen. XII 17; XVIII 23—XIX 17; XX 3 u. a. m.). Wenn sich indes Dinge ereignet haben, die ganz unbe-greiflich zu sein und mit den gegebenen VerheiBungen in direktem Wider-spruch zu stehen schienen (Gen. XII 2, 3, 7, 10, 15; XIV 12; XV 3, 13, 14; XVI 1—6; XVII, 17, 18; XXII 2 u. a. m.), gab man sich fromm und demiitig die Antwort : Jahwe hat ein gutes Ziel vor (: *ny 2'ch xj&m 'tny; hd 7d) ; allein er ist ein Gott, den kein Mensch von vornherein faBt — philosophisch genommen: „Faciem meam videre non poteris1163) — sondern erst im Nach-hinein, nicht selten sogar erst nach vielen Geschlechtern (Exod. XX 5; XII 40, 41; Gen. XV 13 u. a. m.), — im ilbertragenen Sinne ausgedriickt: „et videbis posteriora mea“.64) — Dafiir waren viele Beweise im Leben der Patriarchen und in der Geschichte uberhaupt (Gen. XV 16; Exod. III 7; XI 2, 3; XII 41 u. a.) Zur Zeit Mosis sehen wir schon den aus diesen Be-gebenheiten herauskristallisierten Begriff (Exod. XXXIII 20, 23): ,,Du wirst meine Rùckseite, nie aber meine Vorderseite sehen.“ Der Sinn ist klar. Schauen wir also noch in die Seele eines Verzweifelten. Er ist ratlos, verliert seinen Halt und vertibt Taten. die nicht selten seine direkte Ver-nichtung verursachen. Ware dies der Fall, konnte der Heimgesuchte uberhaupt in Verzweiflung geraten, wenn er vom Glauben durchdrungen ware, daB es ein hòheres Wesen gibt, welches alles tiberschaut, auch von dem kleinsten Wurmchen in der tiefen Erde, umsomehr nun von ihm selbst, der Krone der Schòpfung, Kenntnis hat, sich auch mit seiner Wenigkeit befafit und sein Bestes verfolgt? — Dem Verzweifelten scheint es, er sei von aller Welt verlassen, auch Gott habe ihn vergessen. In dieser Seelenstimmung befindet sich Hagar in Gen. XVI 6 ff. und XXI 16 ff. Hagar hat zwar im Hause ihres Herrn gesehen, dafi Jahwe sich mit ihm stets in allen Lebenslagen befafit (Gen. XII 1 ; XV 1 . . .; XXIV 1, 27, 7, 34 . . .) hat, aber in ihrer nunmehrigen traurigen Lage (XVI 7, XXI 16) wurde ihre Seele leer, so dafi sie nicht mehr recht glaubte, ob Jahwe auch sie in seinem Register noch fiihre. Da erschien ihr der Engel und erklarte ®) Man braucht hier nicht bis auf die scholastische Philosophie hiniiberzugreifen. Vide Klotz Reinhold „Facies“. Dort ist nSmlich zu lesen, dai! schon bei den Klassikern «facies" hedeutet hat: „Das Geprage, die Form ... in der ganzen Ausdehnung, Art . . .“ „Facies“ ware nun: das Geprage, das Wesen; das Tun und Lassen, welches in seinem Gesichte zum Ausdrucke kommt. M) Abgesehen vom spateren Latein, den terminis technicis der Philosophie des Mittel-alters und schon frtiher, der patristischen Zeit, erfahren wir im Lexikon von Klotz, dafi Terent., Cic., Horat., Sal., Ov., Plin. u. a. unter ..posteriora" das Folgende, das Letztere, das Spatere.......verstanden haben. Der Sinn ist demnach : Man erkennt Gott einzig aus seinen Werken. — Vide: Vulgata Exod. XXXIII 20, 23; Gen. XVI 13. ihr, dafi sie sich von ihrer jetzigen Situation nicht irrefithren lasse. Gott wolle auch sie durch den Weg der Leiden einer gliicklichen Zukunft ent-gegenfuhren (Gen. XVI 9—12; XXI 15—18). — Welche Folge mufite diese Nachricht haben? Die Sklavin wurde tiberrascht und fragte sich selbst: „Habe denn auch ich hier die Riickseite meines Sehenden geschaut?“ —-„Hat Jahwe65) auch fiir mich soviel Erbarmen und Giite, mich vorher zu demiitigen und nachher mich und meine Nachkommen umsomehr zu er-hòhen, wie er meinem Herrn in Aussicht stellte ? !“ — „Will auch mir Jahwe spater eine frohliche Kehrseite zeigen?“86) Unter diesem Gesichtspunkte ist 13b einerseits eine logische und psychische Motivierung von 13a und an-dererseits ein geistreicher Vorlaufer von V. 14. Dadurch erklart sich auch, warum sie keine Zeichen von dem Engel verlangt, wie Gen. XV 8; Exod. IV 1, 4, 6 9 . . .; Jud. VI 36—40 u. v. a. Denn der Geist der Verheifiung ist ihr nicht fremd, sondern bloB die Mo-dalitaten, unter denen ahnliche Verheifiungen ihrem Herrn zuteil wurden (Gen. XV 9 . . .), uberraschen sie, aufierdem wirkt die Adresse, an die die Verheifiungen Jahwes diesmal gerichtet sind, auf Hagar iiberraschend. Mit ihr sollen sich hòhere Wesen befassen!? — mo« gleicht II. Sam. XIII 4 u. a. „sie fragte (sich)“. Sie fragte an Ort und Stelle sich selbst, sie fragte den Engel, indem sie ihn anstaunte und den eigenen Sinnen nicht recht glaubte, und hòrte lange Zeit hindurch nicht auf zu fragen, so oft sie sich an diese in ihr Ich tief einschneidende Be-gebenheit erinnerte. Als sie sich aber spater allmahlich von der Tatsach-lichkeit iiberzeugt, da sich Einzelnes crfullt hatte, mag dieser urspriingliche Fragesatz mit der Zeit zu einem Erzahls- und Bejahungssatz geworden sein. Denn die Worte in der uns vorliegenden Zusammensetzung lassen beide Deutungen zu, ahnlich den ,,Raki“, ,,Krebsgedichten“ bcim polnischen Dichter Krasicki. B5) Sie hat zwar Àhnliches, wie die Rettung Lots aus der dem Unteigange geweihten Stadt (Gen. XIX 12, 13), also dall Jahwe auch das Einzelwesen niemals entgeht, sicherlich schon frither gehort ; alleiti alle jene Personen mochten keine Sklaven gewesen sein. Mufi nicht Paulus in seinen Briefen zweitausend Jahre spater mehrmals hervorheben und beteuern, dafi vor den Augen Christi Sklaven und Freie gleich seien? m) Wenn Jahwe sich mit Abraham abgibt, so ist das nach der Sklavin Meinung kein Wunder, denn er ist ein X’ttO (Gen. XXIII 5) „ein Fiirst Gottes", ein ,,Freund und Liebling" (’DHX Jesaias XLI 8), aber neu und ganz unglaublich kommt es ihr vor, dafi Jahwe auch die minderwertigen, auf gleicher Stufe mit Tieren stehenden Sklavinnen mit ahnlicher vaterlicher Sorgfalt behandeln kdnnte. Der Schwerpunkt liegt auf D/ H hier, jetzt, wo nur sie und ihr noch nicht geborenes Kind in Betracht kommen, die Interessen der Herrin, des in ihren Augen hoheren Wesens, dagegen nicht im mindesten tangiert werden. Ich lese daher mit V. in 136 ’Xh 'i.HX (posteriora videntis me), denn dadurch be-kommt man zu ’JVX" ein Objekt im 4. Falle und der Vers gewinnt an Bedeutung und an religios-philosophischem Inhalt. Zur Erklarung des ’i.DN kann man den Janus biceps in Ov. Fasti, die 4 Gesichter bei Ezechiel u. a. herbeiziehen, doch ist jetzt nicht der Platz hiefiir. Wer der ’Xh ist, itber dessen ’n PIX sie staunt, versteht sich von selbst: damit ist nam-lich der ’el ro 't von 13a gemeint. ii"n in 13a ist nicht: „der redete“ oder „der sprach“, denn Jahwe hat zu ihr tiberhaupt nicht gesprochen, sondern ihr durch seinen Engel ver-ktinden lassen. nVx ■n~n hier handelt ebensowenig von einer gegenwar-tigen Person wie Jeremias XL 16: ^Nyotr’-^g nrs Auch jenes spielt sich in Abwesenheit des Ismael ab (das. XL 16). Esther X 3: aibr ini] ìV“rb3t; wo b mindestens ^n gleicht, ist ebenfalls zu Abwesenden, da irj] „die Stammesgenossen“ auf 127 Departements (Vili 9) verteilt sind. Er ist nun ein ciba* irn durch Vermittler. Àhnlich Jesaias XLV 19 u. v. a. iv£n i:nn wird nun zu iibersetzen sein: „Der ihr verkiindigen liefi.“ Vide Concord. Buxtorfi, Stettin 1861, S. 444, al. 3 und Concord. Mandelkern, Leipzig 1896: ,.131“ = verktinden. Von 13a sei zuerst das ’el roT mit Delitzsch, Baumgarten, Hofmann (Schriftbew. I. S. 379) u. a. nach Onkelos zu Iibersetzen: „Du bist ein Sehensgott, d. h. der Allsehende, dessen allsehendem Auge der Hilflose und Verlassene auch im entferntesten Winkel der Wiiste nicht entgeht.“ Dieses ’st bs setzt sich sofort in XVI 15: uNy.Dts* = bn yotf’ = Gott er-hòrt67) _= Exod. Ili 7 : ... vini .... ’nyv . . . ’nyW . . . *jy pn vvnt Nach Luthers Obersetzung: „Ich habe gesehen das Elend . . . Habe ihr Ge-schrei gehòrt. . . Habe ihr Leid erkannt. . . bin herniedergefahren, dafi ich sie errette . . .“ Hagar hat nun von dem Engel eine Lektion iiber einen Teii der Attribute Gottes erhalten, die im praktischen Leben ihr einen alles lindernden Trost und einen kostbaren ethischen Riickhalt bieten mufite: Gott sieht alles, ohne Unterschied des Standes (Deuter. X 17 u. a.) (also auch sie, die rechtlose Sklavin), hort, was vorgeht, also auch die Vorfalle zwischen ihr und der Herrin, weiB, was jeden schmerzt und greift im ent-scheidenden Momente hilfreich ein. Ja, er sorgt schon jetzt fiir Ismael, dem sie erst das Leben schenken soli! Ist das nicht ein wirklicher ’el ro ’£ ! Hat sie ihn bis dahin nicht verkannt? Allenfalls fallt dem Menschen ein wenig schwer, dafi dieser ’el ro’ £ mit seiner Handlungsweise nicht immer fafibar ist, dafi man manchmal seine Wege tiberhaupt nicht begreift und nicht selten in entgegengesetzte Richtung zu segeln glaubt, indem die Tages-ereignisse den von Jahwe genannten Intentionen zuwiderzulaufen scheinen ; das mag auch die Sklavin gedriickt haben. Allein bei sovielen Vorziigen dieses ’el ro’t stellte auch sie sich mit dem geschichtlichen Ausgang der Dinge zufrieden. Ihr reichte es aus, wie sie aus dem Munde und im Hause ihres streng glaubigen Herrn gar vielmals gehòrt hat (Gen. XV 6 . . .), dafi Jahwe und seine Handlungen nie von vornherein („vorn“ hebraisch ’js, daher „Angesicht“) durchschaut werden konnen, dafur aber „ex eventu“, von ihrer Kehr-undRiickseite her(hebr. n.nN ), im Laute der Zeit, in geschichtlicher und philosophischer Beleuchtung als gerechtfertigt, wohlwollend, vaterlich und wirklich „gòttlich“ sich prasentieren. — Um nicht als ein Mensch zu erscheinen, der in das Reich der Fabel sich verrennt und iiber Unwahr-scheinliches sich auslafit, mòchte ich auf folgende Momente aufmerksam machen: In der griechtschen Literatur sind Frauen bekannt, die wie: Sappho und ihre Konkurrentinnen Melinno und Gorgo, dann Korinna (Beri. Klass.- B7) Nowack-Gunkel Seite 191. Texte von Willamowitz) ais Fòrderinnen der erotischen Literatur tatig waren, also ausschliefllich das Sinnliche gepflegt haben. Allenfalls ist auch eine Gestalt wie Leontion bekannt, die dem Kreise des Epikur angehòrte, alleiti solche Gestalten stehen vereinzelt da. Anders dagegen verhalt es sich mit den biblischen Frauen ait- und neutestamentlicher Zeit. Hier begegnet man einer stattlicheren Zahl heroischer Frauen, die samtlich mit dem sittlich-religiòsen Ernste anderen voranleuchten : Mirjam (Ex. XV 20, 21; Num. XII 1, 4, 1. Chron. IV 17 . . .), Jochebed (Ex. VI 20, Num. XXVI 59), Chulda (II. Reg. XXII 14, II. Chron. XXXIV 22); Debora (Jud. IV 4, 5, 9; V. 1, 7, 12, 15); Channa (I. Sam. 1, 2, 5, 8, 9, 15, 19, 20; II. 1, 21 . . .) u. v. v. a. Es ist also nicht ausgeschlossen, dall auch schon in vorgeschichtlicher Zeit eine Sklavin — ahnlich dem griechischen Àsop u. a. — hòheren Ideen zu-ganglich war. — Obrigens sieht man, dafi die Bibel von unserer Sklavin bedeutend Idealeres zu erzahlen weifi, als von der Patriarchin Sara, ihrer Herrin. Vgl. Gen. XVI 9—12, XXI 4—19. Die Sklavin finden wir unter anderem auch zweimal in Gesellschaft von Engeln und sehen sie die Dinge zu beiderseitiger Zufriedenheit ordnungsgemafi abwickeln und bei den himm-lischen Machten keinen AnstoB erregen. Ihre Herrin dagegen ist etn einziges-mal in solcher Position uns vorgefiihrt, allein sie gleitet auch diesmal aus (Gen. XVIII, 12—15).68) Sie ist neugierig (Gen. XVIII 10 f.f.), hartherzig (XXI 10), rachsiichtig (XVI 6) usw. Ihr Leben lang wird diese soziai niedrig stehende, aber geistig hoch-begabte Sklavin an die Stelle gedacht haben, wo so hohe Gedanken sie beseelten. Gar manchmal hat sie im spateren Leben in Freuden, so oft sie diesen Punkt passierte, aut ihn hingewiesen. Was Wunder nun, wenn sie selbst oder einer ihrer Nachkommen den Brunnen69) 'xi in2 benennt? Dtf ist in V. 13a als „signum“ (vide Mandelkern Concord. S. 1190 al. 2 . . .) zu fassen = Etiquette = attributum. “*) Das tut aber den Ausfiihrungen Kaulen’s in dem Kirchenl. Herders B. X Seite 1696 Artikel „Sara“ gar keinen Abbruch. Vielmehr verleiht ein solches Moment der biblischen Darstellung und Ausfiihrung grafie Glaubwiirdigkeit. 89) Die Schwierigkeiten, welche Keil in seinem Kommentar zur Genesis, Leipzig 1867, II. Aufl., S. 161, und andere hier finden, schwinden von selbst. Es wkre noch vielleicht dies zu erwahnen, dafi nach Hagars Erkenntnistheorie Jahues „Allsehen“ alien „lebenden“ Wesen gilt : 'XI ’n / 1X2. Allein man darf in Namen niemals — nach der Ansicht Ibn Esra's u. a. — Grammatik suchen, sondern mit dem blofien Anklang sich zufriedenstellen. Vgl. die alt-mittel- und neuhochdeutschen, die romischen und griechischen Namen. Siehe : Anastasius Griin: „Abfahrt von Innsbruck", II. Str., 2. V., „Kaisergreis“ ; Johnnn Gabriel Seidl: „Herr, du bist grofi", II. Str., 6. V., „Mittagswettergrauen“; Theodor Kdrner: „Gebet wàhrend der Schlacht“, III. Str., 3. V., ,,Schlachtendonnerwetter“ u. v. v. a. m. Kann man dort vielleicht stets alles grammatikalisch erklaren? Obrigens laflt sich da alles sehr leicht logisch abwickeln: ’el ro’t hat hier das Leid der Stammutter gesehen, sie erhort und gerettet. Was ist nun natiirlicher, als dafi die Beduinen hier einen Brunnen graben, nach ’el ro ’i benennen und dorthin, wie Jakob (Gen. XXIX 10, XXX 37 . . ), die Schafe, ihr einziges Vermdgen, taglich treiben, damit ’el ro’t-Jahwe sich der armen Tiere ebenfalls erbarme, sie mit dem in der Wiiste so seltenen Elemente, mit Wasser, stets versehe und gegen die Tageshitze, nachtliche Kalte und reifiende Tiere in Schutz nehme? „nrx“ ob das Wort in nrx verwandelt oder gestrichen wird, ist flir die Sache gleichgiltig. Alleiti es lafit sich auch halten, ahnlich wie Genesis XXVI 26 und wie im Griechischen und Lateinischen bei besonderer Urgie-rung das Pronomen hervorgehoben wird. Hier ist gewiO dazu Grund genug: ,,Du“ und kein anderer. Die biblischen Stellen, welche hier zum Attribut ’el ro’t fùr Jahwe das hfn erfordern, sind zahlos: Deut. IV 39. — Ich schliefie die Arbeit einzig, weil mir weder die kurzbemessene Zeit noch der enge Raum es gestatten, langer die Sache zu verfolgen. Zu meiner Entschuldigung diene auch, dall die Umstande, unter denen ich das Material gesammelt habe, wie die Auspizien, unter denen ich gestanden bin, nichts weniger ais giinstig waren. Ich verspreche indes, das Begonnene so-bald als mòglich ernster fortzusetzen. Berichtigungen. S. Il, Zeile 22, ist anstatt: „fiir evang. Theologie" zu lesen: „der evange-lischen Theologie.“ S. 13, Zeile 33, ist anstatt: „5ì>“ zu lesen: Xù“. S. 14, Zeile 37, ist anstatt „àxcóp zu lesen: ’17.xw[j“. S. 14, Zeile 38, ist anstatt „jiov“ zu lesen: „7ipóoio7rov“ S. 16, Zeile 38, ist anstatt „der Hagar“ zu lesen: „die Hagar“. S. 17, Zeile 4, ist zu lesen: nnx. S. 17, Zeile 41, ist zu lesen: Gòttingen. S. 18, Zeile 6, fehlt nach inspiriert ein Beistrich (,). S. 18, Zeile 17, ist zu lesen: □vV'X. S. 18, Zeile 20, ist zu lesen: eupheniistisch. S. 18, Zeile 29, ist zu lesen: ’ryxT.. S. 18, Zeile 33, ist zu lesen: Jes. XLI. 8. S. 19, Zeile 23, soli nach „Altertum“ Strichpunkt (;) sein. S. 19, Zeile 38, ist zu lesen: xbn. S» 20, Zeile 1, ist zu lesen: fàp. S. 20, Zeile 7, ist zu lesen: S. 20, Zeile 23, ist zu lesen: NTiJn. S. 21, Zeile 41, ist zu lesen: inri. S. 22, Zeile 2, ist zu lesen: zwangsweise. S. 23, Zeile 16, fehlt nach „ist“ Punkt (.). S. 23, Zeile 25, 26, ist zu lesen: mai ’~ns dj s7~. S. 23, Zeile 29, ist zu lesen: ’fo. S. 24, Zeile 29, ist zu lesen: veterum. S. 24, Zeile 31, ist zu lesen: Reuss. S. 24, Zeile 51, ist zu lesen: xxd. S. 26, Zeile 34, ist zu lesen: *1:.““. S. 27, Zeile 6, ist zu lesen: ’>n. S. 27, Zeile 26, ist zu lesen: vdxpo. S. 28, Zeile 45, ist zu lesen: Widerspricht das nicht Genesis... S. 29, Zeile 11, ist zu lesen: D’n^x. S. 29, Zeile 13, ist zu lesen: ~rx S. 30, Zeile 22, ist zu lesen: h7d cv b?2 O'trnpi trnp -|Otri trn p rrx. S. 30, Zeile 47, ist zu lesen: -din S. 31, Zeile 44, ist zu lesen: iBaH KoTJiapeBCKHM „Bepri.i£Ba SHeipa" S. 32, Zeile 16, ist zu lesen: hebraischen .... S. 32, Zeile 37, ist zu lesen: dafi nicht nur der Sklavin, sondern auch der Kinder Los in ... . S. 32, Zeile 40, ist zu lesen: rx. ' ■ 3Ì;,v / !. : ' ' r.. : i n -• ■ . i;: :r'''j:, - ,! •:* . ; • f " » Schulnachrichten. I. Personalstand, Facher- und Stundenverteilung. A. Lehrkdrper. 1. Julius Glowacki, Direktor der VI. Rangsklasse, Mitglied des k. k. Landesschulrates, Mitglied der k. k. zool.-bot. Gesellschaft, lehrte Mathematik in II. A und philosophische Propadeutik in VIII, 5 Stunden. 2. Johann Arneiz, Doktor der Philosophie, wirklicher Lehrer, lehrte vom 15. Dezember 1909 bis 1. Februar 1910 Slowenisch in der VIII., im II. und III. Kurse fur Deutsche, Latein in V. B, 12 Stunden; vom Beghine des Schuljahres 1909/10 bis 15. Dezember 1909 und vom 1. Februar 1910 bis Ende des Schuljahres krankheitshalber beurlaubt. 3. Anton Dolar, Doktor der Philosophie, Professor, dem k. k. Staatsgymnasium in Cilli zur Dienstleistung an den selbstandigen deutsch-slowenischen Parallelklassen zugewiesen. 4. Alfred Fink, Professor, Kustos der Unterstiitzungsvereins-Bibliothek, Klassenvorstand der IV. A-Klasse, lehrte Deutsch in V. B, Latein in IV. A, Griechisch in IV. A und VI., 18 Stunden. 5. Max Haid, Doktor der Philosophie, Professor, Kustos der II. Abteilung der Schiiler-Bibliothek, Klassenvorstand der II. A-Klasse, lehrte Deutsch in II. A, Latein in IL A und Vili., philosophische Propadeutik in VII., 18 Stunden. 6. Max Halfter, Turnlehrer, Kustos der Turn- und Spielgerate, Jugendspielleiter, lehrte das Turnen in alien Klassen, 26 Stunden. 7. Max Hoffer, Doktor der Philosophie, Professor, Hilfskraft des Direktors, Kustos der geographisch-historischen und der numismatischen Sammlung, Klassenvorstand der Vili. Klasse, lehrte Geographie und Geschichte in IL A, III. A und B, VI. und Vili., 19 Stunden. 8. Franz Jerovšek, Professor der VII. Rangsklasse, Kustos der archaologischen Sammlung, Klassenvorstand der IV. B-Klasse, lehrte Slowenisch in Vili., ausgenommen wahrend der Dienstleistung des Dr. Arneiz, Latein in IV. B und in V. B vom Beginne des Schuljahres bis Ende 1909, dann vom 3. Janner 1910 an in VII., Griechisch in VII., 18, be-ziehungsweise 17 Stunden. 9. Friedrich Knapp, Professor, Kustos der Programmsammlung, Klassenvorstand der I. A-Klasse, lehrte Deutsch in I. A, V. A, und VII., Latein in I. A, 18 Stunden. 10. Johann Evangelist Kociper, wirklicher Lehrer, Exhortator, lehrte Religionslehre in L B, II. B, III. B, IV. B, Slowenisch fiir Deutsche, IL Kurs, von Anfang des Schuljahres bis 15. Dezember 1909 und wieder vom 1. Februar 1910 an, 10 Stunden. 11. Ludwig Lang, wirklicher Lehrer, Klassenvorstand der III. A-Klasse, lehrte Deutsch in III. A, VI. und Vili., Latein in III. A, Griechisch in III. A, 20 Stunden. 12. Blasi us Matek, Professor der VII. Rangsklasse, krankheitshalber beurlaubt, f am 29. Janner 1910. 13. Anton Medved, Doktor der Ideologie und Philosopbie, Professor der Vili. Rangsklasse, Exhortator, Kustos des Paramenten-Bestandes, lehrte Religionslehre in I. A bis IV. A, V. bis Vili,, 18 Stunden. 14. Franz Otto, Professor, Klassenvorstand der VII. Klasse, lehrte Geschichte und Geographie in IV. A und B, V. A und B, VII. und steiermarkische Heimatkunde und Geschichte in IV. A und B, 21 Stunden. 15. Leopold Poljanec, Doktor der Philosophie, Professor der Vili. Rangsklasse, Kustos des naturhistorischen Kabinettes, lehrte Mathematik in I. B, Naturgeschichte in I. A und B, IL B, V. A und VI., Naturlehre in III. A, im I. Semester aufierdem noch Naturgeschichte in IL A und V. B, Naturlehre in III. B, im I. Semester 24, im IL Semester 17 Stunden. 16. Josef Šorn, Doktor der Philosophie, Professor der VII. Rangsklasse, Klassenvorstand der V. A-Klasse, lehrte Deutsch in I. B, Latein in V. A, Griechisch in V. A, 15 Stunden, aufierdem bis Ende 1909 Slowenisch im IV. Kurse fiir Deutsche mit 2 Stunden. 17. Karl Verstovšek, Doktor der Philosophie, Professor der Vili. Rangsklasse, Kustos der Lehrerbibliothek, Jugendspielleiter, Mitglied des steierm. Landtages, Klassenvorstand der III. B-Klasse, lehrte Slowenisch in VII., Latein in III. B, Griechisch in V. B und Vili., 18 Stunden. 18. Karl Zahlbruckner, Professor der VII. Rangsklasse, Kustos des physikalischen Kabinettes, lehrte Mathematik in IV. A, VI. und Vili., Naturlehre in IV. A und B und Vili., im I. Semester 17, im IL Semester 18 Stunden. 19. Nikolaus Žagar, Professor der Vili. Rangsklasse, Klassenvorstand der IL B-Klasse, lehrte Slowenisch in II. A und B, im III. Kurse fiir Deutsche, ausgenommen wahrend der Dienstleistung des Dr. Arneiz, Latein in II. B und VI., 18 Stunden. 20. Adolf Pečovnik, Doktor der Philosophie, supplierender Lehrer, Klassenvorstand der V. B-Klasse, lehrte Mathematik in IL B, III. B, IV. B, V. A und B, VII., Physik und Chemie in VII., 22 Stunden. 21. Anton Rabuza, supplierender Lehrer, Klassenvorstand der I. B-Klasse, lehrte Slowenisch in I. B, IV. B, VI., vom 1. Februar 1910 an auch im IV. Kurse fiir Deutsche, Latein in I. B, in VII. vom Beginne des Schuljahres bis Ende 1909, in V. B. vom 1. Februar 1910 bis Ende des Schuljahres, 20, beziehungsweise 17, beziehungsweise 23 Stunden. 22. Stanislaus Tillinger, supplierender Lehrer, Kustos der I. Abteilung der Schiilerbiblio-thek, lehrte Deutsch in III. B., IV. A und B, Griechisch in III. B. und IV. B, 18 Stunden. 23. Bruno Trobei, Doktor der Philosophie, supplierender Lehrer, im I. Semester Probekan-didat und Aushilfslehrer, lehrte im I. Sem. Mathematik in I. A und III. A, 6 Stunden, im IL Sem. aufierdem noch Naturgeschichte in II. A und V. B, Naturlehre in III. B, 13 Stunden. 24. Martin Volavšek, supplierender Lehrer, lehrte Deutsch in II. B, Slowenisch in III. B, V. A u. B, I. Kurs fiir Deutsche, Geographie und Geschichte in I. A und B, II B, 18 Stunden. 25. Josef Dorfmeister, Lehrer an der Madchen-Biirgerschule in Marburg, Hilfslehrer, lehrte das obligate SchOnschreiben in I. A und I. B, 2 Stunden. 26. Heinrich Druzovič, Musiklehrer an der k. k. Lehrerbildungsanstalt in Marburg, Neben-lehrer, lehrte Gesang im I. Kurse in 2 Abteilungen, 4 Stunden. 27. Josef Fdrster, Professor an der k. k. Staats-Realschule in Marburg, Nebenlehrer, lehrte Franzosisch im I. Kurse, 2 Stunden. 28. Arthur Hesse, Professor an der k. k. Staats-Realschule in Marburg, Nebenlehrer, Kustos der Lehrmittelsammlung fiir den Zeichenunterricht, lehrte Zeichnen im L, II. und III. Kurse, 7 Stunden. 29. Georg Komenda, wirklicher Lehrer an der k. k. Staats-Realschule in Marburg, Neben-Iehrer, lehrte geometrisches Zeichnen und darstellende Geometrie im I. u. II. Kurs, 3 Stunden. 30. Max Kovač, Lehrer an der Knabenbiirgerschuie in Marburg, Nebenlehrer, lehrte Steno-graphie in der einen Abteilung des I. Kurses und im II. Kurse, 4 Stunden. 31. Rudolf Schill, Hauptlehrer an der Landes-Lehrerinnenbildungsanstalt in Marburg, Nebenlehrer, lehrte Stenographie in der II. Abteilung des I. Kurses, 2 Stunden. 32. Rudolf Wagner, Dom- und Stadtpfarrorganist, gepriifter Lehrer fiir Gesang an Mittel-schulen, Nebenlehrer und Leiter des Kirchengesanges, Kustos des Musikalienbestandes, lehrte Gesang im IL und III. Kurse, 3 Stunden. 33. Franz Bračun, seit Beginn des IL Semesters Probekandidàt fiir Mathematik u. Physik. 34. Thomas Schuschnig, Doktor der Philosophie, Probekandidat fiir Geschichte und Geo-graphie. B. Diener. Josef Seme, k.'k. Schuldiener. Franz Kelbitsch und Friedrich Sorko, Aushilfsdiener. II. Schuler-Verzeichnis. I. Klasse A (46+4). Balzar Franz Benedikt Karl Bresnik Albin Cajnkar Thomas Cazafura Max Christof Josef Dermoutz Robert Dobič Josef Friedau Erich Geršak Karl Gitschthaler Johann Glowacka Sylvia Heiser Arthur Hnidy Eugen Hodi Josef Kastner Josef Kandus Paul Kemény Luise Kervina Franz Kralj Andreas Kraufi Reinhold Krenn Auguste Kreinz Viktor Kriwanek Heinrich Kriwanek Marie Leskošek Franz Lichem Emil Lorber Alois Maierič Johann Moser Johann Pfrimer Gerhard Pickel Hubert Plankl Franz Planinc Franz Raser Karl Rubin Franz Rudi Franz Sajovic Stanislaus Stauber Rudolf Stauder Alois Swaty Karl Schrott Johann Trofenik Josef Windisch Stefan Winterhalter Josef Witzmann Rudolf Wolf Max Zelinka Franz Zenz Franz Zohrer Wilhelm 1. Klasse B (49+1). Cerjak Michael Čiček Franz Damjan Ludwig Glogovšek Anton Golob Johann Goričan Johann Grebenšek Johann Gregorič Anton Grisold Milko Hauptmann Stanko Hergouth Franz Horvat Josef Horvat Josef jun. Ješovnik Alois Karba Felix Klasinc Johann Koser Tugomer Kragl Johann Lauko Viktor Lorber Franz Lukman Franz Mihalič Boris Neudauer Matthias Novak Anton Osterc Anton Paulšek Vladimir Pavalec Johann Pečar Stanislaus Plemenitaš Miljan Pohar Max Povalej Paula Prelog Karl Pučnik Alois Razboršek Vinzenz Ritonja Friedrich Sevnik Michael Simonič Anton Soršak Milan Strašnik Alois Suhač Franz Šijanec Anton Štrakl Josef Trop Thomas Urbane Jakob Vauda Stanislaus Veber Franz Voršič Franz Vovčko Franz Zemljič Anton Zernec Ignaz II. Klasse A (33+2). Armbruster Gottfried Arzenšek Viktor Bartošek Johann Brandstetter Franz Burggasser Walter Diwald Alexander Exel Felix Fontane Otto Friedriger Wilhelm Heiser Friedrich Krall Anton Lingg Desiderius Marschner Ernst Mulej Karl Novak Hieronymus Ogriseg Waldemar Oehm Johann Pečnik Jakob Rathausky Herbert Richter Adolf Roth Alois Rudel Rigobert Ruhri Franz Schifko Margaretha Schrott Georg Schweiger Arthur Stefančič Karl Toplak Josef Vargason Friedrich Vargason Hermann Vollgruber Eduard Wollrab Johann Zagoda Franz Zhernotta Richard Zupančič Karl II. Klasse B (41+1). Bezjak Friedrich Breznik Johann Cafuta Anton Dečko Anton Ferk Michael Gassenburger Stefan Gnufi Ludwig Horvat Max Horvat Jakob Hrastnik Johann Janžič Johann Jurko Roman Kejžar Miroslav Karo Anton Kaučič Jakob Kokolj Johann Konrad Josef Kreft Anton Križan Johann Lorger Alfons Lovrec Franz Marschitz Robert Novak Wladimir Papež Mathias Pajk Michael Plaveč Franz Povalej Ludmilla Prelog Vinzenz Primec Ferdinand Rautner Vinko Reich Rudolf Skvarča Cyrill Stadler Johann Sturm Paul stefanec Martin Toličič Josef Vošinek Josef Vodošek Rudolf Woschnik Franz Zafošnik Michael Živko Konrad Živko Vinzenz III. Klasse A (29). Antensteiner Josef Barnreiter Walter Bender Florian Cazafura Walter Gobec August Griletz Hans HoenningKarl Freih. v. Jettmar Erwin R. v. Kappel Franz Krivetz Franz Leinmiiller Johann Lobel Rudolf Miihlbacher Georg Mullej Wilhelm v. Ordelt Emil Paar Johann Pach Hans Freih. v. Podlipnik Franz Primus Robert Rabitsch Johann Skazedonig Franz Sterger Josef Schimm Fritz Schindler Erwin Terč Johann Triebnik Heinrich Tschafi Wilhelm Winterhalter Johann Wresounig Siegfried III. Klasse B (38+2). Amon Jakob Arnečič Paul Artič Franz Cafuta Alois Časi Anton Eržen Anton Ferk Josef Greif Johann Izek Anton Jug Franz Kaiser Franz Kafer Heinrich Kit Johann Klemenčič Andreas Klobasa Josef Kolarič Franz Korošak Johann Kos Johann Kramberger Alois Krajnc Johann Krušič Vladimir Marin Ljubica Merčun Jvan Novak Andreas Pinterič Josef Pipuš Boris Pipuš Slava Polič Maximilian Pušenjak Stanko Skuhala Alois Smole Johann Sturm Jakob Tomažič Anton Tratnik Karl Verhjak Alois Viher Josef Vauhnik Vladimir Volavšek Johann Voušek Paul Vreča Otto IV. Klasse A (29+1). Azzola Fabian Bienenstein Erwin Černčič Franz V. Klasse A (30). Engelhart Rudolf Živko August Friedriger Erich Žnidarič Karl Frisch Max Gfowacki Max Haas Maria Hesse Hans Artner Benno Huallenz Otto Čepin Martin Ingram Walter Ritt. v. Ferrari-Occhieppo Otto, Liebenrain u. Fragburg Graf von Jakončič Anton Kleebinder Johann Kordon Josef Krempl Johann Krpač Franz Modrinjak August Mravlag Giinther Neuwirth Heinrich Ogriseg Egon Rotner Ludwig Seignemartin Emil Sinkovič Adolf Slane Josef Stergar Ernst Schager-Detschmann Wilhelm Fulterer Ferdinand Gugel Emil Giinther August Hofmann Werner Hren Wilhelm Hronovsky Arthur Kaschitz Anton Kavčič Johann Koželj Johann Kramer Ernst Krošl Josef Menhart Max Močnik Hermann Muhič Anton Ogrisegg Julius Pfrimer Erich Schlamberger Ferdinand Rimpler Otto Schmid Ernst Welle Ludwig Zhernotta Herbert IV. Klasse B (39). Babšek Josef Barlé Josef Bratko Augustin Ciglar Alois Črnjavič Josef Čurin Kyrill Farkaš Alois Firbas Johann Gajšek Božidar Gasparič Johann Gnufi Michael Goršič Johann Gračnar Johann Hameršak Johann Hrašovec Alois Hren Josef Ilešič Felix Kolšek Konrad Kosi Karl Lemež Leo Maček Michael Morie Adolf Pelci Franz Rosmann Albin Rožman Josef Rudolf Dušan Rudolf Josef Senekovič Felix Štuhec Franz Sunčič Alois Šketa Josef Škof Josef Šnuderl Max Šrol Martin Tkalec Jakob Trobej Alois Voušek Franz Rimpler Wilhelm Rudolf Ivo Rudolf Vladimir Semlitsch Johann Tursky Kamillo Vauhnik Michael Verbanjšak Johann Weingerl Hermann Worintz Hermann Zadravec Matthias V. Klasse B (29). Aušič Martin Exel Karl Florjančič Josef Frommeyer Karl Glaser Johann Heu Alois Hofmann Adolf Jerebič Franz Kaufmann Oskar Korath Karl Liebisch Robert Maierhofer Valentin Marinčič Johann Molan Franz Munda Vinzenz Pirš Alois Rajšp Emil Rančigaj Johann Robič Franz Stiper Stephan Schindler Eduard Tovornik Franz Urleb Franz Volavšek Franz Wergles Maximilian Wresnig Ernst Zmazek Franz Živko Felix Žuran Josef VI. Klasse (49—)—1 ). Ortan Johann Predikaka Johann Amon Josef Rakun Franz Amon Leopold Reidinger Karl Bechade-RochepincBar. Reisel Josef Eugen (Priv.) Bezjak Franz Bix Karl Bratina Franz Bufijager Anton Dečko Franz Dolinšek Rafael Engelhart Erwin Gaberc Alois Geč Franz Goričar Anton GroB Johann Gugel Friedrich Habermut August Habjantschek Josef Honigmann Guido Kavčič Alois Kieser Karl Kovaèec Johann Kožuh Josef Lorenz Josef Majer Franz Marčinko Karl Medved Martin Mirt Josef Mravlag Walter Mravljak Josef Muhič Franz Muster Josef Novak Johann Novak Josef Ogrisek Karl Remic Johann Robič Maximilian Rojko Max Satler Franz Savinschegg Karl von Sdlch Rudolf Svetina Franz Uberbacher Adolf Verderber Hermann Wernitznigg Otto Wolf Erich VII. Klasse (46). Arliè Karl Armbruster Ludwig Belšak Alois Berstovšek Leo Caf Franz Codelli Heinrich Črepinko Ferdinand Dernjač Otmar Dernovšek Julius Karl Ferrari-Occhieppo Nor-bert, Graf von Gomzi Alois Heller Eduard Jarh Konrad Kaiser Karl Kosi Alois Kovačič Max Krainz Johann Krajnc Alois Krevh Matthias Krolling Otto Lendovšek Bogdan Lorger Eugen Maroh Peter Matek Franz Mayer Hans Mefiner Johann Mohar Anton Morocutti Camillo Nottes Viktor Perme Friedrich Petrovič Josef Planinšek Josef Presker Milan Rak Johann Rehar Josef Rungaldier Rudolf Senčar Karl Sternad Friedrich Stichl Erich Svetina Stanko Škorjanec Friedrich Špari August Štamberger Franz Webern Hermann von Zadravec Matthaus Žmavc Josef Vili. Klasse (38). Berenreither Johann Burggasser Oswald Čremošnik Gregor Debicki v. Navija Arthur Eckrieder Alois Firbas Stanko Goričan Alois Gselman Adolf Hanss Karl Heric Alois Jaeger Eugen Jantschitsch Anton Klobasa Andreas Korošak Roman Kozar Martin Kuk Josef Majcen Gabriel Marin Wilibald Marinič Franz Moser Friedrich Regoršek Karl Sandermann Josef Schmising-Kerssenbrock-Korff Emerich, Graf von Slavič Josef Somrek Anton Stossier Franz Strižič Franz Supanič Johann Svetina Anton Šlik Alois Thalmann Walter Triebnik Maximilian Vistarini Bruno nobile de Vrečko Josef Weber Franz Weingerl Josef Wresnig Ferdinand Zweifler Augustin lil. Lehr- A. Obligate Vi-fonlnung (les Ministers fiir Knltus iind [Klasse : Stun- j den- zahl Religions- lehre Deutsche Sprache Slow. Sprache | Latein. Sprache j I. ;A&B 27 2 Stunden. I., II. u. III. Hauptstiick des grofien Katechismus und die Lehre vom 2., 3. u. 4. Sakrament. I. A 4 Stunden. iinfiihrung in richtige Lautbil-iung; Wiederholung und Auf-rischung des b. d. Aufnahmsprii-ung geforderten grammatischen Wissenssow. Erweiterungdesselb. n. Mafigabe d. Bedurfnisse d. La-einunterrichts. — Lesen u. Nach-erzahlen, Sprechiibungen. Memorieren u. Vortragen. 6 Schul-, 8 Hausarbeiten i. jed. Sem. I. B. Empir. Erkl. d. Eleni, d. re-*elm. Formenl. u. d. Notw. a. d. Syntax. Lesen, Sprechen, Nacher-zàhlen. Freier Vortrag pros. und poet. Lesest. Geg.Ende d. I. Sem. u. . II. S. schriftl.Wiederg. erkl. Lese-stiicke. Mon. 2 schriftl. Arb., i. I. Sem. durchwegs Schularb., i. II. Sem. 6 Schul- u. 3 Hausarb. 3 Stunden. ■omeni., d. ein-ache u. d. zusam-TiengesetzteSatz, arthogr.Obungen, ^esen, Erkl.,Wie-dererzahlen, Me-norieren u. Vortr. ausgewahlt. Lese-stticke. Im I. Sem. monatl. 2 Diktate, . II. Sem. 6Schul-u. 3 Hausarbeiten. 8 Stuncien. "ormenlehre, d. h. die 5 egelm. Deklinationen, d. \djektiva u. Adverbia m. hrer Komparation. die! wichtigst. Pronomina, d.j inentbehrl. Kardinal- u. Ordinalzahlwòrter, die 4 egelmàlì. Konjugationen mit Ausnahme d. Verba auf -io der III. und aller Deponentia, einige wich-igere Prapositionen. und Konjunktionen. — Uber-setzen n. d. Ubungs-buche. Von der 2. Halfte des L Sem. angefangen alle 14 Tage 1 Schularbeit. II. A&B 27 2 Stunden. Die katholische Liturgik. Wiederholung der Giaubens-lehre u. Neu-behandlung des IV. Hauptstiickes des grofien Katechismus. 1 Wdchentlich 4 Stunden. Sprachlehre : Wiederholung und Erweiterung d. bereits erworbenengramm. Wissens nach MaBgabe der BediirK nisse des Lateinunterrichts. Lesen, Sprechiibungen, Memorieren und Vortragen. Im Semester 6 Schul- und 3 Hausarbeiten (Nacherzah-lungen, Zusammenfassun-gen und Beschreibungen.) 3 Stunden. Analyse des zu-| sammengesetzt. Satzes, Fortsetz-! ung d. Formen-lehre, Lesen, Er-klaren, Wieder-erzahlen, Memorieren und Vortragen ausgew. Lesestticke. Mo-natlich 2 schriftl Arbeiten. Wòchentl. 7 Stunden. Srganzung der regelmab. Formenlehre durch Hin-zufugung der in der I. KI. noch iibergangenen Partien der Pronomina, Numeralia und Verba, die; wichtigsten Unregel-niafiigkeiten in Deklina-tion, Genus und Konju-gation; der indirekte Fragesatz. der Akkus. m. d. Inf. u. die einfacheren: Falle der Partizipialkon-struktion. Alle 14 Tage Schul- | arbeiten. j III. A&B 29 2 Stunden. Geschichte der gdttlich. Offenbarung des alten Bundes. Neu-behandlung des V. Haupt-!stiickes d. gr. Katechismus und Wiederholung der wichtigsten Partien der Glaubens- u. Sittenlehre. 3 Stunden. Grammatik: Systematischer Unterricht in der Formen- und Kasus-lehre mit Rucksicht auf die Bedeutungslehre. Lekture mit besonderer Beachtung der stilist. Seite. Memorieren und Vortragen. Aufsatze: Im Semester 6 schriftliche Arbeiten. 2 Stunden. Wiederholung entsprechender Partien der For-menlehre; Syntax, Lesen, Er-klaren, Wiederer-zahlen, Memorieren u. Vortragen ausgewShlt. Lese-stiicke. Im Sem. 6 schriftl. Arb. 6 Stunden. Die Kongruenz- und die Kasuslehre; Pra-positionen. Einige Vitae desCorn.Nepos und eine Auswahl aus Curtius. 6 Schularbeiten ini Semester. IV. A&B 29 3 Stunden. j Grammatik: Systemati-| 2 Stunden. scher Unterricht. Syntax 'i Geschichte j des zusammengesetzten der ISatzes, die Periode, Grund- j gdttlichen ziige der Prosodie und Me-1 Offenbarung jtrik. Lekture mit beson-1 des neuen !derer Beachtung der stilisti-Bundes. schen Seite. Memorieren u | Vortragen. Im Semester 1 6 schriftliche Arbeiten. 2 Stunden. Fortsetzung und Beendigung der Syntax, Metrik, Lesen, Erklaren, Wiedererzahlen, Memorieren unc Vortragen ausge-wahlter Lese-stticke. Im Semester 4 Schul-und 2 Hausarb 6 Stunden. Syntax des Verbums. C. Julii Caesaris commentarii de bello Gallico L, IV., VI. Im Semester 6 Schul-aufgaben. plan. Lehrgegenstande. Unterricht vom 25. Miirz 1909, Z. 11.662. Oriechische Spradie Geschichte Geographie Mathematik Haturwissen- sthaflen Turnen Schon- 1 schreiben — — 2 Stunden. Die notwen-digen Vor-begriffe der mathemati-schen Geographie, all-gemeineBe-griffe der physikali-schen u. polit. Geogr., spez. Geogr, d. 5Erdteile. 3 Stunden. Die vier Grundrech-nungsarten mit unbe-nannten u.benannten ganzen und Dezimal-zahlen: Romische Zahlen; Einige Vor-iibungen f. d. Bruch-rechnen. Die geom. Grundgebilde. Ge* rade, Kreis, Winkel, Parallele. D. einfach-sten Eigenschaften des Dreieckes; Flachen- u. Raum-inhalt von Quadrat, Rechteck, Wiirfel, Quader. 2 Stunden. I. Sem. Tier-reicli : Siinger u. Vogel mit Beritcksichti-gung festste-hender biolo-gischer Ver- haltnisse. II. Sem. Pllan-zenreich : Einf. gebaute Samenpflan-zen. d d § 1 lll3« s § CN O df , M s| u-. i: £ 1 dll IU “II r 5 — 2 Stunden. Geschichte des Alter-tums (haupt-sachlich d. Griechen u. Romer) mit bes. Riick-sicht auf das biogr. u. sagenhafte Element. 2 Stunden. Spez. Geogr. Asiens und Afrikas ; all-gem. Geogr, von Europa, spezielle v. Slideuropa und Grofi-britannien. Karten-skizzen. 3 Stunden. Teilbark. d. Zahlen, Bruchrechn., SchluBrechnung, Zinsen- u. Proz.-rechnung. Das Dreieck, d. Vier-eck u. d. Kreis. D. dazu gehorig. geraden Prismen, Pyramiden, Zy-linder u. Kegel. Die Kugel. 2 Stunden. I. Sem. Tier-reich: Vogel, Kriechtiere, Lurche, Fische und niedere Tiere. II. Sem. Pflan-zenreich : Samen- und Sporenpflan-zen. 2 Stunden. Frei- und Ordnungs-iibungen. Reihungen 1 erster Ord-nung. Gerateturnen der Unterstufe. Spiele. 5 Stunden. Regelm. Formen-lehre m. Ausschl. der Verba liquida und d. Verba auf |U, eingeiibt an den Stiicken des Lesebuches. Von d. 2. Halfte d. I. Semesters an monatlich 1 Schularbeit. 2 Stunden. Mittelalteru. Neuzeit bis zum west-falischen Frieden mit bes. Bertick-sichtigung Osterreichs. 2 Stunden. Westeuropa auGer Eng-land, Mittel-europa mit Ausnahme Ósterreich-Ungarns, Nord- und Osteuropa, Amerika, Australien. 3 Stunden. D. vier Grundopera-tionen m. allgemein ganzen u. gebroche-nen Zahlen. Abgek. Rechnen. Quadrieren u. Kubieren. Quadrat-u.Kubikwurzelziehen Flàchengleichh., Ver-wandlung, Teilungu. Flachenberechn. ebe-ner Figuren. Erganz. a.d.Stereometr. Òber-flache u. Volumen v. Prisma, Pyram., Zy-linder, Kegel und Kugel. Pythogoriii-scher Lehrsatz mit Anwendungen. 2 Stunden. Physik : War-me, Magnetismi, Elektri-zitat, Schall und Licht. 2 Stunden. Freiiibungen mit und oline 1 Belastung. j Ordnungs-iibungen: Marsch- und Laufiibungen, Reihungen er- j ster Ordnung. Gerateturnen i der Unterstufe. Spiele. 4 Stunden. Verba liquida und Verba auf-m; un-regchniilL Verba, cingetibt an den Stiicken des Lesebuches. Monatlich 1 Schularbeit. 2 Stunden. Ubersicht d. Geschichte der neueren und neuest. Zeit mit be-sondererBe-riicksichti-gung d. Geschichte Osterreich-Ungarns. 2 Stunden. Osterreich,-ungarische Vaterlands-kunde. 3 Stunden. Die Grundopera-tionen m. ganzen Zahlen, Teilbark. der Zahlen, gemerne u. Dezi-malbriiche, Ver-haltnisse u. Pro-portionen, Glei-chungen 1. Gra-des m. einer Un-bekannten. Planimetrie. 2 Stunden. Magnetismi u. Elektrizitat, Akustik, Optik, Mechanik fester, fliissi-ger und gas-form. Korper. 2 Stunden. Freiiibungen \ mit und ohne J Belastung von Eisenstaben. Ordnungs-iibungen : Aufmarsche, Reihungen erster und zwei-ter Ordnung. Gerateturnen der Unter- bis Mittelstufe. Spiele. 1 Stun-Klasse den-zahl Religions- lehre Deutsche Sprache Slovvenische Sprache Lateinische Sprache V' |A. u. B 3 Stunden. Die Stellung der germ. Spra-chen innerhalb d. idg. Grup-pe ; d. Hauptphasen der Ent-wicklung der deutschen Sprache. Literaturgeschichte von d. Anfangen bis zum Be- !crla,r,un£ 0 „ 2 Stunden. iginne des 16. Jahrh. Lesen Y?_ j-_und Kunstpoesie !nach d. Lesebuche: a) Aus-wahl aus d. Nibelungenliede 2 Stunden. Elemente der epischen Poesie. Lekture und Er- , .. . .. . «am 348" 25' 20 1 38 il 49612 13 9 67 352 24 46 , 1 46 : 40 ! 42 I 490 8. Geldleistungen der Schiller. K I a s s e I. II. III. IV. V. VI. VII. VIII. Zusammen j Das Schulgeld haben gezahlt : a b a b a b a b a b im I. Semester 35 19 18 3 8 5 13 5 9 2 10 9 9 145 im II. Semester 25 15 20 11 15 13 15 6 9 4 19 7 12 171 Ganz befreit waren : im I. Semester 22 38 19 41 21 36 17 34 23 29 41 37 30 388 im II. Semester 25 35 15 31 14 27 15 33 21 25 31 39 26 337 : Das Schulgeld betrug im ganzen im I. Semester K 1050 570 540 90 240 150 390 150 270 60 300 270 270 4350 im II. Semester K 750 450 GOO 330 450 390 450 180 270 120 570 210 360 5130 Zusammen K 1800 ■ 1020 1140 420 690 540 840 330 540 180 870 480 630 9480 i Die Aufnahmstaxen à 4.20 K betrugen 197-40 218-40 37-80 16'80 25-20 8-40 4-20 21- 16'80 21- 21'- 4 20 592 20 Die Lehrmittelbeitrage à 2 K betrugen 116 — 114- 74’ 88' 60- 82' 60- 78’ 64’ 64'- 104'- 92- 78- - 1074- DieTaxenfiirZeugnis- duplikate à 4 K 48.- betrugen — 16' 4'- — 4'— 8- 8' 4- 4‘- Summe K 313 40 348-40 115-80 104 80 85 20 86- 76 40 90-20 85- 80-80 129- 117— 82 20 1714-20 9. Besuch des Unter-richtes in den nicht obligaten Gegen- stdnden. Slowenisch fiir Deut- sche I. Kurs 14 — 14 — — — — — — — — — 28 II. Kurs — — 8 — 2 — — — — — — 10 III. Kurs — — — — — — — 1 2 3 — — 6 IV. Kurs — — — — — — — — — — — 3 — 3 Franz. Sprache, I. Kurs Darstellende Geometrie - - — — — — 2 — 6 5 9 1 — 23 und geometrisches ! Zeichnen I. Kurs 5 4 2 11 II. Kurs — — — — — — — — — — — 3 2 5 1 Freihandzeichen I. Kurs 7 — 11 2 1 2 — 2 — — — — — 25 II. Kurs — — — 7 6 2 2 1 — — — — 18 III. Kurs — — — — 1 4 1 2 1 1 2 — 12 Gesang I. Kurs 15 29 3 7 — 1 55 II. Kurs — 2 — 5 — 5 — 2 — — — — — 14 III. Kurs 2 — 4 9 15 Stenographie I. Kurs — — — — — — 22 28 12 16 5 — — 83 II. Kurs 4 7 11 2 — 24 Steiermarkische Ge- schichte .... — — — — — — 6 8 — — — — — 14 10. Stipendien. Anzahl der Stipendien im I. Semester — — — 1 2 1 1 3 2 3 8 4 3 28 im II. Semester — — — 1 3 2 1 4 2 3 9 7 4 36 j Gesamtbetrag 370 im I. Semester K — — — 100 150 100 270 249 300 350 1060 564 3513 im 11. Semester K 100 250 400 270 461 300 350 1260 1048 570 5009 Zusammen K 200 400 500 540 710 600 700 2320 1612 940 8522 X. Reifeprufung. Die miindliche Reifepriifung des Sommertermines 1909 wurde in der Zeit vom 9. bis 14. Juli unter dem Vorsitze des Herrn Robert Bittner, Direktors der k. k. Staatsreal-schule in Marburg, abgehalten und unterzogen sich ihr samtliche 42 offentlichen Schiiler der Vili. Klasse. Davon erhielten ein Zeugnis der Reife mit Auszeichnung 10, 31 erhielten ein Zeugnis der Reife, 1 wurde auf 1 Jahr zuriickgewiesen. Die fur reif, beziehungsweise reif mit Auszeichnung erklarten Schiiler sind: S Name Geburtsort Vaterland Lebensalter lì Dauer der Gymn. Stu-dien in Jahren Erklarte sich folgendem Beruf zuzuwenden 1 Augustinčič Karl Dalije bei Lichtenwald Steiermark 19 8 Jus 2 Badi Otto Marburg „ 19 9 Handel 3 Baš Franz Frafilau „ 20 8 Veterinar 4 Bratina Anton Kreuzdorf „ 21 9 Jus 5 Door Max Bremerhafen Deutschland 21 9 6 Fras Franz Neudorf b. Pettau Steiermark 21 8 Bahn 7 Gnus Kasimir Retschitz b. Tiiffer „ 18 8 Jus 8 Holcman Paul Remschnig „ 20 8 Theologie 9 Holcman Vinzenz „ 22 8 ,, 10 Jvonšek Franz Zundrovetz b. Rann „ 20 8 Jus 11 Jager Johann Wachsenberg „ 19 8 Theologie 12 Jager Alois Baden b. Wien N.-Osterreich 18 8 Landwirtsch. 13 Jager Heinrich Kranichsfeld Steiermark 19 8 Chemie 14 Janžek Leo Marburg 20 9 Jus 15 Koser Johann Jurschinzen „ 20 9 16 Koser Ludwig n „ 22 9 Landwirtsch. 17 Leskošek Karl Virstein n 21 8 Jus 18 Lobnik Franz Nufidorf b. Marburg 20 8 Veterinar 19 Loschnig Franz Graz „ 20 9 Jus 20 Lukmann Franz Lotschitz b. Franz 20 8 Theologie 21 Mayer Karl Oberhaag 19 8 Bahn 22 Oštir Karl Arnatsche b. Wollan 21 8 Theologie J 23 Peršuh Anton Pleterje bei Pettau „ 19 8 Veterinar , 24 Pliberšek Rudolf Marburg ,, 20 9 Bahn 25 Plohl Peter Safzen b. Friedau 20 8 Journalistik 26 Rak Ferdinand Marburg 19 9 Medizin 127 Rezman Alois Tschadramdorf M 21 8 Theologie ; 28 Rihtarič Peter Klappendorf >> 19 8 ’• 29 Schautz Franz Hohenmauthen 20 8 Medizin 30 Scheibl Karl Cilli 19 8 Jus 31 Toplak Franz Malaves b. Friedau 21 8 Theologie 32 Veble Franz Kapellen b. Rann 21 8 Jus 33 Verderber Othmar Dornegg Krain 19 9 Exportakad. 34 Verstovšek Johann Marburg Steiermark 19 8 Jus 35 Vesenjak Paul Moschganzen M 21 8 Theologie 36 Vielberth Wilhelm Marburg ,, 20 8 Militar 37 Wresnig Franz Rothwein b. Marbg. >> 21 10 Veterinar 38 Zajc Josef Grofi-Obrež b. Rann >> 21 8 Theater 39 Zelenko Franz Cupetinzen 21 8 Technik 4C Zollneritsch Franz Brunndorf b.Marbg. 21 9 Bahn 1 41 | Zorko Johann Ober-Feistritz 21 9 .. Die schriftliche Reifeprufung des Sommertermines 1909/10 wurde in der Zeit vom 6. bis 9. Juni abgehalten und unterzogen sich ihr samtliche 38 offentlichen Schiiler der VIII. Klasse und 1 Externist. Folgende Themen waren gestellt: 1. Aus dem Deutschen (zur Auswahl): a) „Es gibt nur ein Gliick: dic Pflicht, nur einen Trost: die Arbeit, nur einen Genufi: das Sditine." Carmen Sylva, b) Wie wurde der Goetheschc Gedanke einer deutschen Weltliteratur verwirklicht? c) „Es zuckte mancher Wetterstrich, Um deinen Wipfel zu zerspalten; Doch stets in reichrem Prachtentfalten, Hast du dich grofi und stark erhalten." Hermann Lingg. (Hymne an Ósterreich.) 2. Aus dem Slowenischen (zur Auswahl): a) IloXXa zà Sstvà xoo8èv àvrJpmjroo Ssivótepov jiéXst velja tudi o človeškem napredku v pretektem stoletju, b) V katerih ozirih zaslužijo Grki in Rimci, da jih prosneina naša doba? c) Pomen do- Vodnikove dobe slovenskega slovstva za prosveto našega naroda. 3. Aus dem Lateinischen: Cicero in Verrem actio IL 1. IV. 117—119 (Beschreibung der Stadt Syrakus). 4. Aus dem Griechischen: Demosthenes, irspt tiov sv /sppovvjarj) p. 1495 ( 1 odrta totvtov arravtac . . . oòx Sfro tt Die miindliche Reifepriifung wird unter dem Vorsitze des Herrn k. k. Realschuldirektors Robert Bittner, Dienstag, den 5. Juli beginnen. XI. Aufnahme der Schiiler fur das Schuljahr 191011. Das Schuljahr 1910 11 wird am 12. September 1. J. um 1 28 Uhr morgens mit dem hi. Geistamte in der Aloisikirche eroffnet werden. Die Einschreibung der Aufnahmswerber in die erste Klasse wird am 1. Juli von 9 bis 12 Uhr und am 9. September von 9 bis 12 Uhr im Lehrzimmer der Vili. Klasse stattfinden. Die iibrigen, in die Anstalt neu eintretenden Schiiler und diejenigen, welche bereits im Juli-Termine die Aufnahmspriifung in die erste Klasse mit gutem Erfolge bestanden haben, haben sich am 9. September um die gleiche Zeit und am gleichen Orte zur Aufnahme zu melden. Die Aufnahme der Schiiler, welche der Anstalt schon friiher angehort haben, erfolgt am 9. und 10. September von 9 bis 12 Uhr in den Lehrzimmern der VI., V. A- und II. B-Klasse. Das Nahere wird durch einen Anschlag auf dem schwarzen Brette bekannt gemacht werden. Spater findet keine Aufnahme statt. Schiiler, welche aus der Volksschule in die erste Klasse aufgenommen werden wollen, miissen das zehnte Lebensjahr noch im laufenden Kalenderjahre vollenden und sich einer Aufnahmspriifung unterziehen, bei der gefordert wird : a) Jenes Mail des Wissens in der Religio n, welches in den ersten vier Klassen der Volksschule erworben werden kann. b) In den Unterrichts-Sprachen: Fertigkeit im Lesen und Schreiben der deutschen und lateinischen Schrift ; Kenntnis der Elemente der Eormcnlehre ; Fertigkeit im Zergliedern einfach bekleideter Satze ; Bekanntschaft mit den Regeln der Rechtschreibung und richtige Anwendung derselben im Diktandoschreiben. c) Im Rechnen: Obung in den vier Grundrechnungsarten in ganzen Zahlen. Nichtkatholische Schiiler haben bei der Einschreibung ein vom Religionslehrer ihrer Konfession ausgestelltes Zeugnis iiber ihre religiose Vorbildung beizubringen. Einer Aufnahmspriifung haben sich auch alle Schiiler zu unterziehen, welche von Gym-nasien kommen, die a) nicht die deutsche Unterrichtssprache haben, b) nicht dem k. k. Ministerium fiir Kultus und Unterricht in Wien unterstehen oder c) nicht das Offentlichkeitsrecht geniefien. Schiiler, welche von offentlichen Gymnasien kommen, konnen einer Aufnahmspriifung unterzogen werden. Alle neu eintretenden Schiiler sind von ihren Eltern oder vertrauenswiirdigen Stellvertretern derselben vorzufiihren und haben sich mit ihrem Tauf- und Geburtsschein und den Frequentationszeugnissen oder Nachrichten iiber das letzte Schuljahr auszuweisen. Die Aufnahmstaxe von 4 K 20 h, der Lehrmittel- und Jugendspielbeitrag von 2 K 60 h und das Tintengeld fiir das ganze Schuljahr im Betrage von 60 h sind von allen neu eintretenden Schiilern bei der Aufnahme zu entrichten. Die Aufnahmswerber in die erste Klasse bezahlen diese Betrage erst nach der mit Erfolg bestandenen Aufnahmspriifung, u. zw. die vom Juli-Termine bei ihrer Einschreibung am 9. September, die vom September-Termine nach der Aufnahmspriifung am 10. September in der Direktionskanzlei. Die nicht neu eintretenden Schiiler entrichten biofi den Lehrmittel- und den Jugendspielbeitrag und das Tintengeld. Die Taxe fiir eine Privatisten- oder eine Aufnahmspriifung betragt 24 K; fiir die Auf-nahmspriifung in die erste Klasse ist jedoch keine Taxe zu entrichten. Schiiler, welche von einer anderen Mittelschule kommen, kònnen ohne schriftliche Be-statigung der an derselben gemachten Abmeldung nicht aufgenommen werden. Das Schulgeld betragt 30 K fiir jedes Semester und ist in den ersten sechs Wochen jcdes Semesteis im Wege der Postsparkasse zu erlegen. Von der Zahlung des Schulgeldes konnen nur solche wahrhaft diìrftige*) Schiiler befreit werden, welche im letzten Semester einer Staats- oder anderen offentlichen Mittelschule angehòrt, im Betragen die Note „sehr gut“ oder ,,gut“ und in alien obligaten Lehrgegenstiinden mindestens „geniigend“ crhalten haben. Die beziiglichen Gesuche sind innerhalb der ersten drei Tage des Schuljahres den Klassen-vorstanden zu iiberreichen. Fiir das erste Semester der ersten Klasse gilt die k. k. Ministerial-Vcrordnung vom 7. Marz 1909, deren wesentlichste Bestimmungen folgende sind: 1. Das Schulgeld ist von den Offentlichen Schiilern der ersten Klasse im ersten Semester spatcstens im Laufe der ersten 3 Monate nach Beginn des Schuljahres im vorhinein zu entrichten. i;) Der Nachweis hiefiir ist durch das neue vorgeschriebene, ordnungsgemab ausgefiillte und bestatigte Mittellosigkeitszeugnis zu erbringen. 2. Offentlichen Schiilern der ersten Klasse kann die Zahlung des Schulgeldes bis zum Schlusse des ersten Semesters gestundet werden : a) wenn ihnen in Bezug auf das Betragen eine der beiden ersten Noten der vorgeschriebenen Notenskala und in Bezug auf die Leistungen in allen obligaten Lehrgegenstanden min-destens die Note „geniigend“ zuerkannt wird, und b) wenn sie, beziehungsweise die zu ihrer Erhaltung Verpfiichteten, wahrhaft diirftig, das ist in den Vermogensverhaltnissen so beschrankt sind, dafi ihnen die Bestreitung des Schulgeldes nicht ohne empfindliche Entbehrungen moglich sein wiirde. 3. Um die Stundung des Schulgeldes fiir einen Schtiler der ersten Klasse zu erlangen, ist binnen 8 Tagen nach erfolgter Aufnahme desselben bei der Direktion jener Mittelschule, welche er besucht, ein Gesuch zu iiberreichen, welches mit dem durch den Erlafi des Ministeriums fiir Kultus u. Unterricht angeordneten neuen Mittellosigkeitszeugnisse belegt sein mufi. Zwei Monate nach dem Beginn des Schuljahres zieht der Lehrkdrper auf Grund der bis dahin vorliegenden Leistungen der betreffenden Schiller in Erwagung, ob bei denselben auch die unter Punkt 2, lit. a) geforderten Bedingungen zutreffen. Gesuche solcher Schiller, welche den zuletzt genannten Bedingungen nicht entsprechen, sind sogleich zuriickzuweisen. Die definitive Befreiung von der Zahlung des Schulgeldes fiir das erste Semester wird unter der Bedingung ausgesprochen, dafi der Ausweis liber das erste Semester beziiglich des Betragens eine der beiden ersten Noten der vorgeschriebenen Notenskala, beziiglich der Leistungen in den obligaten Gegenstanden mindestens die Note ,,geniigend“ aufweist. Trifft diese Bedingung am Schlusse des Semesters nicht zu, so hat der betreffende Schtiler das Schulgeld noch vor Beginn des zweiten Semesters zu erlegen. Die Wiederholungs- und Nachtragspriifungen werden am 9. und 10. September von 8 Uhr vormittags an abgehalten werden. Die betreffenden Schiller haben sich hiezu am 9. September um 8 Uhr vormittags im Klassenzimmer der VII. Klasse ein-zufinden. Mit Bezug auf den § 10 des O.-E. wird den auswartig befindlichen Eltern hiesiger Schiiler die Pflicht ans Herz gelegt, dieselben unter eine verlafiliche Aufsicht zu stellen; allen Eltern und deren Stellvertretern aber wird auf das eindringlichste empfohlen, beziiglich ihrer der Lehranstalt anvertrauten Pfleglinge mit derselben in regen Verkehr zu treten, da nur durch das eintrachtige Zusammenwirken von Schule und Haus das Wohl der Jugend erreicht werden kann. Die Direktion. Oznanilo. Na c. k. gimnaziji v Mariboru se začne šolsko leto 1910/11 s slovesno sv. mašo dne 12. septembra. Učenci, kateri želč vstopiti na novo v prvi razred, oglasiti se morajo v spremstvu svojih starišev ali njih namestnikov dne 1. julija od 9—12 uri dopoldne ali začetkom novega šolskega leta dne 9. septembra dopoldne ob 9. uri pri ravnateljstvu s krstnim listom in z obisko-valnim 'pričevalom ter izjaviti, zelé li biti vsprejeti v slovenski ali nemški oddelek prvega razreda. Vsprejemne skušnje se prično 1. julija ob 2. uri popoldne in 9. septembra ob 2. uri popoldne. V Mariboru, meseca junija 1910. Ravnateljstvo. Lehrbucher-Verzeichnis fur das Schuljahr 191011. Im allgemeinen gilt das auf S. 50 abgedruckte Verzeichnis der Lehrblicher, die im vergangenen Schuljahr 1909 10 beniitzt wurden; folgende Anderungen sind zu beachten : Deutsche Sprache I. A, Lampel »D. Lesebuch", 15. Aufl. mit Ausschlufi der friiheren. „ „ 1. A, Tumlirz „D. Sprachlehre", 4. Aufl. mit Ausschlufi der friiheren. „ „ I. B, Končnik-Fon »D. Lesebuch f. d. I. KI. slov. u. utraqu. Lehranstalten". „ „ III. A, Tumlirz »D. Sprachlehre", 3. u. 4. Aufl. „ „ V. Kummer-Stejskal „Leitfaden zur Geschichte der deutschen Literatur", Wien, Manz. „ „ V. Kummer-Stejskal-Wihan »Deutsches Lesebuch fiir bsterr. Gymnasien . . “ V. Bd., 9. Aufl., mit Ausschlufi der fruheren. „ „ VI. Kummer-Stejskal-Wihan, VI. Band. Latein, I. A, „Lateinisches Obungsbuch f. d. I. Klasse d. Gymnasien" Ausg. A. Hauler-Dorsch-Fritsch, 20. Aufl. m. Ausschlufi d. fruheren. „ I. B kann noch nicht bestimmt vverden, es moge mit dem Ankauf gewartet werden. Griechisch Vili. Schneider, »Lesebuch aus Plato m. e. Anhange aus Aristoteles", 2. Auflage, Wien, Tempsky. Geographie III. Heiderich IL T. 2. Aufl. ausschliefilich; Kozenn 40., 41. Aufl. ausschliefllich. Geschichte III. Mayers Geschichte f. d. unteren Klassen, li. T., Mittelalter und Neuzeit bis zum westphàl. Frieden. 6. Aufl. mit Ausschlufi d. fruheren. „ IV. Mayer, III. T., 6. Aufl. m. Ausschlufi der fruheren. „ V. Zeehe, 5. u. 6. Aufl. Mathematik I. A und II. A, Močnik-Zahradniček „Arithmetik“ Močnik-Spielmann »Geometrie" 28. Auflage. „ IH. A und IV. A, Močnik-Zahradniček „Arithmetik“, 30. Aufl., Močnik-Spielmann »Geometrie", 26. Auflage. » L, IL B, Matek-Peterlin »Aritmetika" Mazi »Geometrijski". Naturgeschichte I. Schmeil - Scholz »Tierreich", 2. Aufl., »Pflanzenreich" 2. Aufl. VI. „ „ »Leitfaden der Zoologie", 1. Aufl. V. „ » Botanik", 2. Aufl. Naturlehre IV. Dr. Ficker „Leitfaden d. Mineralogie und Chemie f. d. IV. KI.“, 4. Aufl.