poštnina pIsLsna v xotovini. Nr. 4. Erscheint jeden 1., 10. und 20. 7. (22.) Jahrgang. Organ der Gottscheer Lanernpartn., Bezugspreise: Jugoslawien: ganzjährig 28 Din, halbjährig 12 50 Dm. D.-Oesterreick: ganzjährig 40 Din, halbjährig 20 — Din. Amerika: 2 — Dollar. — einzelne Nummern 1 Dinar Sonntag, den 1. Februar 1925. Briefe ohne Unterschrift werden nicht berücksichtigt. — Zuschriften werden nicht zurückgestellt. — Berichte sind an die Schriftleitung zu senden. — Anzeigen-Ausnahme und -Berechnung bei Herrn Carl Erker in Kocevj«. Melichlemcker tleberkali auf Senttcke führet! Sonntag den 25. Männer nin 6 Uhr abends wurden die deutschen Wahlwerber im Banat, Ur. Stephan Kraft, Ob¬ mann des deutschen Abgeordnetenklubs, und Ur. Georg Graß! (der seinerzeit anläßlich der Gründung der Ortsgruppe Gottschee des Schwäbisch-deutschen Kulturbundes einige Tage in unserem Ländchen weilte und sicherlich vielen Gottscheern in bester Er¬ innerung ist) von Anhängern des herrschenden Regimes in Neusiwatz meuchlings überfallen und Ur. Kraft so schwer verwundet, daß er bewußtlos vom Platze getragen werden mußte, weniger gefährlich sind die Verletzungen, welche Ur. Graßl beim Überfalle erlitten hat. (Näheres im Innern des Blattes.) Vor -er Entscheidung. Eine Woche nur noch trennt uns vom Wahl¬ tage, dessen Ausgang das ganze Reich mit Span¬ nung erwartet. Nach den vielen Berichten über die bisher abgehaltenen Wählerversammlungen scheint soviel sicher zu sein, daß es der radikalen Partei trotz ihrer Machtmittel nicht gelingen wird, eine wenn auch nur schwache Mehrheit zu bekom¬ men. Und das wird gut sein. Die radikale Partei hat nämlich in keiner Weise die Erwartungen erfüllt, sondern gänzlich versagt, mag man nun unsere wirtschaftlichen, so¬ zialen oder nationalen Verhältnisse zum Beweise vorführen. Wie leicht hätte sie schon, da ja alle Gewalt in ihren Händen liegt, die bei dec sei- nerzeitigen Geldabstempelung den Leuten abge- nommenen 20°/o Beträge wieder zurückzahlen, wie leicht, wenn auch nur in bescheidenem Maße, die Kriegsanleihen übernehmen können. Das hätte zur allgemeinen Beruhigung, zur Förderung der Arbeitsfreudigkeit des Volkes beigetragen und das Vertrauen zur radikalen Partei erhalten. Ge¬ schehen ist nichts. Es liegt aber auch kein An- ! Äus -er Plau-erstube. Michl: „Nun muß auch ich meinen T»»,um erzählen. Ich ging nach der Stadt Gotischer. Gegenüber dem Hause des Herrn Wenusch stand ein prächtiges, großes Gebäude. Ich machte große Augen, denn über dem Eingänge stand in großen, goldenen Buchstaben „Genossenschaftsheim". Die Neugier trieb mich hin. Ein ergrauter freund¬ licher Herr begrüßte mich am Eingänge, stellte sich als Obmann der Genossenschaft vor und fragte mich nach meinen Wünschen. Als ich mein Staunen und. meine Bewunderung über die Ent- faltüng des Genossenschaftswesens jm Gottscheer Lande zum Ausdruck brachte, führte er mich im ganzen Hause herum und erklärte mir alles: im zeichen vor, daß die Radikalen wenigstens wei¬ terhin etwas volkssreundlicher sich aufführen wollen. Man will uns nur die starke Faust zeigen. Was wunder, wenn die Bevölkerung allenthalben dieser Partei den Rücken kehrt. Ist es nicht ein deut¬ liches Zeichen ihrer Unbeliebtheit, wenn sie es im gewesenen Kram nicht einmal zu einer eigenen Liste bringen konnte, sondern ihre Kandidaten der Liste des Dr. Eerjav anzuhängen genötigt war. Vergegenwärtigen wir uns weiter die immer mehr um sich greifenden Gegensätze zwischen den Serben einerseits und den Kroaten und Slawe- nen anderseits. Wie viel notwendige Arbeit ist schon infolge dieser klaffenden Uneinigkeit im Staate unterblieben. Und was tut die herrschende radi¬ kale Partei, um diese Gegensätze zu überbrücken? Die DavidoviLregierung hat nur zwei Monate gedauert und es doch zuwege gebracht, daß Ser¬ ben, Kroaten, Slowenen und auch die übrigen völkischen Minderheiten frisch an die gemeinsame Arbeit im Parlamente sich heranmachten. Die Radikalen aber haben die kaum aufgesührtcn Brücken zur gegenseitigen Verständigung nueder abgebrochen. unteren Stockwerke seien die Warenlokale; hier könne jeder Bauer seinen Bedarf an landwirt¬ schaftlichen Maschinen und Artikeln decken; um¬ gekehrt, die Genossenschaft kauft alles, was der Bauer zu verkaufen hat. Rinoer, Schweine und Speck, die die Genossenschaft, die mit allen größeren Einkaussstellen des In- und Auslandes in Verbindung steht, weiter verkauft. Der Bauer hat es nun nicht mehr nötig, seine Ochsen auf den Markt zu treiben, um dort die Launen der Käufer einzustecken; er braucht seine Schweine und den Speck nicht überall anzubielen und dann um einen Spottpreis herzugeben. Hier bringt der Bauer alles her, hier wird es gewogen, über¬ nommen und nach höchsten Tagespreisen bezahlt. Jm oberen Stockwerke befinden sich die Räum- Wir Deutsche haben erst gar keine Ursache, für die Radikalen in den Wahlkampf zu ziehen. Man hat uns für geleistete Dienste zu übel ge¬ lohnt und bekundet keinen Willen, angetanenes Unrecht gut zu machen. Daß den C llierdeutschen ihr letztes Heim genommen und den Banater¬ deutschen, die doch nach Hunderttausenden zählen, die Abhaltung von Wählerversammlungen mit roher Gewalt unmöglich gemacht wird, daß dort Deutsche auf offener Straße Übeifallen und mi߬ handelt werden, solche Dinge belasten nicht nur den unmittelbar Schuldigen, sondern mehr oder weniger auch die Parteien, welche die Machtmittel in der Hand haben, derart traurigen Vorfällen vorzubeugen. Wir wollten dies nochmals genauer festgestellt haben, auf daß jedem klar werde, wie folgerichtig der Entschluß der Gottscheer Bauernpartei vom 11. Jänner war. Diesen wohlerwogenen Entschluß ändert kein Reden des radikalen Bezirskandidaten mehr. Vollzählig wollen wir am Sonntag un¬ sere Stimmkugeln in die erste Wah »liste fallen lassen und so auch unseren Teil zur Herbeiführung geordneterer Zustände im Staate beitragen. lichkeiten der Bauernbank, Kanzleien und der Ber- sammlungssual. Ich kam noch mehr ins Staunen. Da fuhr ein Lastauto vor, das Genossenschafts¬ auto. Es wird jetzt nach Nesseltal in den Wald fahren, um geschnittene Bretter zu holen. Er lud mich zum Mitfahren ein, wofür ich gleich zu haben war. Kaum sind wir eingcstiegen, ratterte das Auto schon auf der Straße dahin. Da, neues Staunen. Wir fuhren durch schmucke Dörfer; herrliches Wiesengelände sahen wir, und auf der Hutweide standen keine Kranavitstauden und keine Dorngestiäuche mehr, vielmehr prangte sie im schönsten, saftigen Gras; prächtige Kühe, Schwei- zer- und Hvlländerrasse, weideten darauf.^ Ich fragte, ob wir vielleicht in der Schweiz öder in Holland seien. „Das gerade nicht", meinte der Lotkcdeei-, Sie Aaklkugel in Sie l. IM! Seite 2. Gottscheer Zeilung — Nr. 4. Jahrgang VII. Lin Überfall auf Mg. Dr. Stephan Kraft. Am Sonntag Nachmittag kamen im Auto aus Novisad in das Dorf Novi Sivac bei Som¬ bor der Obmann des deutschen Abgeordn^tenklubs Dr. Stephan Kraft, der Bezirskandidat der Deu tschen Partei Sektionschef Dr. Georg Graßl uno der Hauptschriftleiter des „Deutschen Volksblattes" Dr. Franz Perz. Hier erfuhren sie von den dor¬ tigen Deutschen, daß serbische Nationalisten und Pribiöeviianhänger den Obmann des Ortsv r> bandes der Deutschen Partei überfallen und schwer verwundet haben, worauf Dr. Kraft sein Auto¬ mobil zur Überführung des Verletzten ins Kran¬ kenhaus in Sombor zur Verfügung stellte. Wäh¬ rend er noch Anleitungen zur Behandlung des Verwundeten gab, stürzten aus dem Gemeuide- hause etwa 40 — 50 Nationalisten heraus und griffen unsere Führer tätlich an. Dr. Kraft wurde durch Stiche und Hiebe am ganzen Körper schwer, seine Begleiter leichter verletzt. Im Zusammen¬ hänge mit diesem unglaublichen Vorfall hat der Abgeordnete Prof. Joses Täubel an den Innen¬ minister folgendes Schreiben gerichtet: „Herr Minister I Gestern, am 25. d. M., wurde D.. Ste¬ phan Kraft, Mitglied des Finanzausschuss s und Vorsitzender der Deutschen Partei im Königreiche SHS, von Jünglingen überfallen, welche bei seiner Ankunft aus dem Gemeindehause in Novi Sivac heraustraten und ihn derart mißhau^ tten, daß er schwer verletzt beim Arzte Dr. Siricher in Novi Sivac liegt. Desgleichen wurde d Be- jirkskandidat Dr. Georg Graßl, wie ick höre, weniger gefährlich verletzt. So weit meine heute nachts erhaltenen Informationen. Ich bitte Sie, Herr Minister, um dringende Weisungen an die Ihnen unterstehenden Organe, damit der schwer verletzte Dr. Kraft von weiteren Mißhandlungen geschützt werde. — Genehmigen Sie usw. — Beograd, am 26. Januar 1925. Josef Täubel'" Unsere Wahlparole! Wir haben in der „G. Z." vom 10. Jänner zahlenmäßig nachgewiesen, daß wir ohne beson¬ dere Anstrengung bei Wahlen leicht 3000 Wähler an die Wahlkisten zu bringen imstande sind. Das bedeutet, wie die „Collier Zeitung" letzthin sagte, keinen Pappenstiel, auch nicht im Wahlkreise Ljub- ljana-Novomesto, zu dem wir gehören. Wenn einer im Gottscheerlande noch daran zweifeln sollte, so braucht er nur Augen und Ohren offen zu halten und zu beobachten, wie die slowenischen Wahlwerber uns jetzt umschwärmen. So kommt man nicht in Gemeinden und Gegenden, die nichts bedeuten. Die Slowenen schätzen unsere Macht bester und richtiger ein, als so mc ocher unentschlossene, sich aber stramm deutsch fühlende Landsmann. Tatsächlich können wir der Partei, für die wir uns entschieden haben, zwei Man- Genossenschaftsvorsteher. „Gelt, das haben Sie sich nicht träumen lasten, daß es in unserem Gottscheer Lande einmal so prächtig sein wird; aber lang hat's gebraucht." Schon fuhren wir auf einer gutgepfleglen Waldstraße, die früher ein jämmerlicher Weg war, wo der Holzwagen stets „Gott hilf!" seufzte, und vor einer in vollem Betrieb befindlichen Säge machten wir Halt. „Es ist die Genoffenschafts- Wandersäge, die von Ort zu Ort, wo notwendig, geschafft wird," erklärte mein Führer. „Womit wird sie betrieben?" fragte ich. „Mit elektrischer Kraft; im genossenschaftlichen Wege wurde bei der Kulpa ein Elektrizitätswerk erbaut, das das ganze Gottscheer Land und einen Teil von Kro¬ atien mit Licht und Kraft versorgt." über viele» Neue wurde ich noch aufgeklärt. Da rüttelte mich meine Alte au» dem Schlafe. Tie fragte, ob ich krank sei, da ich die ganze date gewinnen helfen, eines im Gottscheer, eines im Rudolfswerter Bezirke. Besonders die Tscher- moschnitzer, überhaupt alle „Mvschner" mögen bedenken, daß ihre 500—800 Wahlkugeln wahr¬ scheinlich die Entscheidung für ihren Bezirkskandi¬ daten herbciführen werden. Im Gottscheer Be¬ zirke war vor zwei Jahren nur durch die Golt- scheer Stimmen der demokratische Kandidat Dr. Žerjav hinter dem Bauernparteiler Pucelj geblie- den und zu Falle gebracht worden. Hätte Herr Pucelj nur in einem Punkte den Gottscheern ihre schwere Lage gebessert, so wäre er unzweifelhaft auch jetzt von uns unterstützt worden. So aber hat er, isoliert wie er, der Exminister, ist, nicht einmal soviel Einfluß aufgebracht, um den deut¬ schen Kindern seines ehemaligen Lehrherrn den Besuch der deutschen Volksschule zu ermöglichen. Herrn Dr. Sajovic, der so lut, als ob er serbischradikal gesinnt wäre, bei der kommenden Wahl zur Unterstützung vorzuschlagen, müßte Ehr¬ losigkeit genannt werden, hi ße die Gottscheer völlig der Unmoral und Sclbstoerachtung preis¬ geben. Hat er doch im Gottscheer Gemeinderate die gewöhnlichsten Grundsätze der neueren Demo¬ kratie mit Füßen getreten. Im Belgrader Par- lamente saßen die wenigen deutschen Abgeordneten in allen Ausschüssen, dasselbe war im alten, ge- wiß nicht deutschfreundlichen Laibacher Gemeinde¬ rate vor 1919 der Fall. Di- avei slowenischen Abgeordneten des Kärntner La dtages sind es ebenso. Nur in der seit alteis deutschen Stadt Gottschce ist die Bürgerschaft davon ausgeschlossen. Ist es nicht so, Herr Bürgermeister Dr. Sajovic? Und wir sollten für ihn nochmals die Narren ab¬ geben? So dumm sind echte Gottscheer denn doch nicht. Es bleibt also dabei: Wir unterstützen vollzählig iesmal die slowenische Volkspartei Den Himmel wird auch sie uns nicht bringen, rber wir versuchen es einmal mit ihr. Wenn u.^ere Zahl ihr den erhofften Ge¬ winn bringt, woran nicht zu zweifeln ist, wird sie mit uns rechnen müssen und wird als größte Partei Sloweniens uns auch darnach behandeln. 3000 Wahlkugeln sind kein Pappenstiel! Das ist unsere Wahlparole vom Hochtal Suchen- Obergras bis in die „Moschen". Unsere Stimmkugeln nur in die erste Kiste! Aus ^»tadt und Lund. AoLevje. (Zahlt sich das aus?) Ein Bürger der Stadt — der Name hat nichts zur Sache — hat sich für verpflichtet gefunden, in den letzten Tagen durch Plakate der Stadt die Mit- teilrmg zu machen, daß von jetzt ab neben den Slaatsfarben an zweiter Stelle (allein beileibe nicht!) auch die Stadtfarbe ausgehängt werden Nacht im Schlafe redete. Ich geriet in Zorn über die Verkürzung meines Traumes. Doch ich besann mich, daß ja heut' Neujahrstag sei und wir wünschten uns gegenseitig „Glückliches Neu¬ jahr!" Ander: „Es war gut, sonst wärest du das ganze Jahr zornig gewesen. Nun komm' aber ich an die Reih'. Ich träumte, ich sei beim Weih- waffersprengen. Zuerst ging ich in den Rinder¬ stall. Der war voll Ochsen, Kühe und Kälber, so daß ich kaum Platz zu stehen hatte; in den Schweineställen war e» auch so voll; aus allen Ecken und Enden grunzte und quiekte es. Als ich in die Stube kam, da ist mir vor Schreck bald das Weihwafferküberl aus den Händen gefallen, denn in der Stube war alles voll, aber keine Kalber! und Schweinerl, denkt euch, lauter kleine Kinder. Da schri-n und hätschelten einige auf dem Fußboden; auf den Betten lachte und darf und dies sei Herrn Dr. Sajovic zu verdanken. Zahlt sich das wohl aus, möchten wir fragen, eine solche Kleinigkeit so aufzubauschen? Wenn das alles sein soll, was man uns zurückgibt, dann verzichten wir auch noch auf diesen Pappenstiel. Mit den Plakaten hat aber oberwähnter Bürger einen tatsächlich ungewöhnlichen Weg betreten, auf dem er vereinsamt bleiben dürste. — (Wahl Manöver.) Der Bezirkskandidat der radikalen Partei, Herr Dr. Sajovic, macht mit den Flugblättern eines Gottscheer Bürgers auf seinen Wählerversammlungen im Gottscheer Ländchen Staat. In diesen Flugblättern bedankt sich dieser Bürger indirekt beim Bezirkskandidaten Sajovic für seine Bemühungen betreffs Wieder¬ gestattung der Hissung unserer Gottscheer Fahne „blau-weiß". Herr Sajovic! Erzählen Sie un¬ seren biederen Gottscheern auf dem Lande auch etwas von den Unterdrückungen! Erzählen Sie unseren Gottscheern etwas über den Überfall auf den Obmann des deutschen Abgeordnetenklubs Dr. Stephan Kraft und den Bundessekretär des Schwäbisch-deutschen Kulturbundes Herrn Doktor Georg Graßl! Welche Partei hat dieses Atten¬ tat unterstützt? Heraus mit der Wahrheit! Sie, Herr Kandidat, Sie haben das Vertrauen unserer einheimischen Bevölkerung schon lange verloren! Auch die einheimischen Wähler der Stadt Ko- öevje werden, trotzdem Sie unseren Bauern er¬ zählen, daß die Städter Sie wählen werden, am 8. Februar d. I. diejenige Partei unterstützen, die vor Recht und Gesetz Achtung hat, und das ist die Slowenische Voikspartei. Deshalb gehen wir am 8. Februar auch alle zur Wahl und werfen die Wahlkugeln in die erste Kiste. — (Konzert.) Die Mitglieder der Oper in Ljublana, Frl. Sfiligoj und Herr Hab!, veran¬ stalt. n am 13. Feber im Saale des Hotels Stadt Triest ein Konzert. Karteuvorverkaus in der Trafik des Herrn Majceni?. — (Für Pensionisten und deren Frauen.) In Ljubljana besteht ein Verein für Pensionisten und deren Frauen. Das Mitglied zahlt ein für allemal 10 Din und bei dessen To¬ desfall erhalten seine Angehörigen doppelt soviel Dinar ausbezahlt, als Mitglieder im Vereine find. Der Verein führt auch die Devise: Helfen wir uns selber. Je mehr Mitglieder, desto größer die rückbezahlte Summe. Es sei hiemit auf den Verein aufmerksam gemacht. — (Kaufleute, Achtung!) Am 12.V.M. wurden die Geschäfte unserer einheimischen Kauf¬ mannschaft durch die hicfige Gendarmerie auf Bestehen und Richtigkeit der vorschriftsmäßigen Preislisten durchsucht. Nach dem Gesetz vom 30. Dezember 1921, verlautbart im Amtsblatte Nr. 5/22, haben Kaufleute die Pflicht, die Preise sämtlicher im Geschäfte erhältlicher Bedarfsartikel summarisch oder auf den betreffenden Artikeln einzeln anzubringen und zwar derart, daß jeder weinte es durcheinander; drei bis vier Wiegen standen gesteckt voll herum. Mir wurde bange. Der Segen im Stalle wäre mir schon recht — aber mit den Kindern..." Franz: „Verstehst das nicht. Ander; wo gingest du denn mit deiner Wohlhabenheit hin, wenn du keine Kinder hättest? Schickt Gott ein Häschen, so schickt er auch ein Gräschen." Ander: „Eigentlich hast ja recht. Es muß halt so sein." Michl: „Keine so schlechten Träume, ausge¬ nommen Naz sein Traum in der Mitte. Freilich waren es nur Träume, aber wenn wenigstens das Gute teilweise in Erfüllung ginge!" Naz: „Ja, wenn das „Wenn" nicht wär'." Michl: „Trotz alledem wollen wir die Hoffnung nicht verlieren aus eine glückliche Zukunst un« und unserem Volke!" oes neugierig: 1. aus welcher Tasche dieses Geld fließt? 2. Wie die Radikalen, die vor der Wahl so wohltätige Hände haben, nach der Wah die Staatskaffe verwalten werden (drinnen ist nämlich Steuergeld). 3. Wer seine Mannesehre bei , r Wahl um einen Liter Wein verlausen w t>? Wir Gottscheer sicher nicht! — (Aus der Pfarrchronik) der I m.e 1923 und 1924. Im Jahre 1923 waren bei uns 40 Geburten, 3 Trauungen und 40 Sterbe¬ fälle. Im Jahre 1924 hatten wir 49 Geburten, darunter zwei Zwillingspaare, 6 Trauungen und 27 Sterbefälle. Im ersten Lebensjahre starben 6, im zweiten 2, im 15. Franz Kikel aus Wei¬ ßenstein 6; die älteren sind folgende: aus Altlag: Alois Wietreich, Margarete Wietreich, Josefa König, Franz König, Josefa Kikel, Agnes Eppich, Joses Petsche, Josefa Hegler; aus Neulag Ich. König; aus Hohenberg Josef Wittrcich; aas Langenton Agnes Kump und ihr Mann Johann, Gertrud Gliebe; aus Weißenstein Josef Fink; in Allbacher der Einleger Johavn Stiene; in Grintowitz Josefa Stiene; in Kletsch Jos. Eppich und Agnes Kikel. — 1925 starben: Agnes Petsche in Weißenstein und Matthias König aus Kleisch. — (Trauungen.) Am 12. Jänner 1925 wurden Johann König aus Weißenstein 5 und Anna Wietreich aus Hohenberg 18; am 26. I. Schneider aus Altlag 40 und Maria Perz aus Altlag 26 getraut. — (Feuerwehrball.) Am 18. d. Mis. hielt die Feuerwehr ihren üblichen Ball ab. D^s Komitee war rührig wie immer. Die Gasträume der Frau Olga König wurden geschmackvollst ge¬ schmückt. Das Grün der Girlanden, das Blau der Uniformen und die Transparente der Feuer¬ wehr gaben dem Ball eine würdige Stimmung. Die Musik brachte ihre streng geschulten Stücke mit größtem Eifer zu Gehör und errang durch ihr reichhaltig- Programm großen Beifall. Den Wein stellte die Feuerwehr bei, die Küche be¬ sorgte Frau Hönigmann. Alle benachbarten Dör¬ fer waren vertreten. Schon durch Jahre wurde beobachtet, daß unsere Veranstaltungen von den Hohenbergern am stärksten besucht werden und daß sie am opferwilligsten sind. Auch aus der Stadt waren Gäste erschienen. Das Reincrträg- nis betrug 8300 K. Spodnji ldg. (Gemeindevorstands¬ wahl.) Bei der letzthin stattgefundenen Wahl de- Gemeindevorstandes wurde der frühere lang¬ jährige Gemeindevorsteher Herr Johann Ruppe wieder gewählt. Als erster Gemeinderat wurde Herr Georg Kapsch und als zweiter Herr Josef Ruppe Nr. 3 gewählt. Solom. (Neue Schulz locke.) Fräulein Maria Eppich aus Tiefental, derzeit in Newyork, hat unserer Schule eine recht schöne Glocke im Gewichte von 5 5 Kilo gekauft. So ruft nun wieder, wie früher, das Glöcklein die Kinder zur Schule. Besten Dank! — (Gemeindewahlen.) Bei den im vergangenen Herbste stattgefundenen Wahlen in den Gemeindeausschuß wurde nur eine Kandida¬ tenliste ausgestellt. Den Gemeindeausschuß bilden folgende Herren: Franz Sigmund aus Ebental 4, Franz Gliebe aus Kukendorf 11, Josef Hönig¬ mann aus Tiefental 5, Alois Melz aus Ebental 14, Franz Lobe aus Setsch 4, Johann Lobe aus Ebental 13 und Andreas Petscbe aus Setsch 17. In den Ersatz kamen Rudolf Eppich aus Eben¬ tal 11 und Rudolf Maußer aus Ebental 6. Der Gemeindeausschuß wählte mit Slimmen- einheit wieder Herrn Franz Sigmund zum Ge¬ meindevorsteher. — (Innigen Dank) sagt den Dorfburschen für die wackere Mitarbeit beim Aufstellen der Weihnachtsbühne und dem Herrn Alois Gliebe in Kukendorf sür das fachmännische Zusammen¬ schweißen mehrerer Eisenstäbe sür die Vorhänge die Schulleitung. — (Wählerversammlung.) Aus Leser¬ kreisen schreibt man uns: Vor kurzem beehrte uns der Bezirkskandidat der demokratisch-radikalen Partei Herr Dr. Sajovic, Advokaturskonzipient in KoLevje, und stellte an unsere Wähler das unglaubliche Ersuchen, bei den Pa^lamentswahlen am 8. Februar die Stimmen seiner Partei an¬ zuvertrauen. Gezahlt hat er uns WeinIII und dabei lauter schöne Sachen erzählt, allein der Glaube an die Einhaltung seiner Versprechungen fehlt uns. Und d'-s mit vollem Recht. Haben wir doch im Jahr 1923 geschlossen für die ra¬ dikale Partei gest amt, welche seit den letzten Parlamentswahl- als die stärkste und mächtigste im Staate Zeit und Gelegenheit genügend ge- habt hätte, unsere Wünsche sowie die vor den Wahlen im Jahre 1923 gemachten Versprechun¬ gen wenigstens teilweise zu erfüllen. Aber welches Unheil seit 1923 über uns Gottscheer hereinge¬ brochen ist, brauchen wir hier nicht besonders hervorzuhcben! Zum Schluffe sei noch bemerkt, daß der Be¬ gleiter des Bezirkskandidaten Herr Tischler Novak Janez warme und zu beherzigende Worte an uns richtete, womit wir Herrn Novak zu seiner poli- tischen Laufbahn beglückwünschen, anderseits aber Herrn Sajovic beneiden, ein so großes politische- Talent für sich gewonnen zu haben. Möge es uns gegönnt sein, diesen Politiker samt Herrn Sajovic bald wieder in unserem Kreise begrüßen zu können. Koprivnik. (Wählerverfammlung.) Ra- dikale Männer und Männchen ziehen dermalen im Gottscheerländchen auf Wahlagitation aus. Unsere Landsleute sollen aus radikalem Munde erfahren, nach welcher politischen Methode einzig und allein sie zu retten wären. „Es gibt kein Glück außer der radikalen Partei!" Das ist der Inhalt aller Schönredereien, mit denen jetzt die Wählerschaft überflutet wird. Dienstag, den 26. d. M. fand im Gasthause Wüchse eine von Dr. Sajovic und seinem allzeit getreuen Knappen N. einberufene radikale Wählerversammlung statt. Hauptpunkt und Grundgedanke der Wahlrede de- Herrn Kandidaten war: Die radikale Partei ist die unschuldigste und verdienstvollste, alle ande- ren Parteien haben bisher nichts oder sehr wenig geleistet und sind daher ^,u verwerfen. Sodann besprach der Redner die letzten Stadtgemeinde, wählen, deren für die bodenständige Bevölkerung ungünstiges Resultat nur die uneinigen Jung- und Altdeutschen verschuldet hätten. (!) Die Schuld am Schicksale de» seiner;- ''gen deutschen Stu- dentenheimes trifft die deutschen Professoren, da Seite 4. Gottscdcer Zeitung — Nr. 3. Jahrgang VII. sich diese beim und nach dem Zusammenbruche um die Anstalt gar nicht mehr kümmerten und schleunigst nach Deutschösterreich abdampften. Im Falle seiner Wahl zum Reichsratsabgeordneten wolle er für das Selbstbestimmungsrecht der El- tern und die Abschaffung des bekannten Schul¬ paragraphen eintreten. Die Gottscheer Zeitung sei nun — so jammerte Dr. Sajovic — wieder in die Hände der Geistlichkeit übergegangen und der Klerikalismus erhebe stolz sein Haupt. Der Klerikalismus ist eine Gefahr, auf zum Kampfe gegen ihn! Soweit der radikale Kandidat. Leute, — wir meinen beileibe nicht den Dr. Sajovic und Genossen — die alle vernadern und nieder¬ donnern, die nicht ihrer politischen Meinung sind, Leute, die weniger das Wohl des Staates, als Sättigung ihres eigenen Ehrgeizes anstreben, sind heute so ziemlich Männer des Tages. Man nennt sie Demagogen. Und da kalkulieren unsere ein¬ heimischen Wähler ganz richtig: Wählen wir Gottscheer den Dr. Sajovic so sind wir verloren, Lotkcheer, I. Me! wählen wir ihn nicht, so ist er verloren. Also, opfern wir ihn I Als zweiter Redner trat in der Wählerversammlung Herr N . . . auf, ein geist¬ loses und eingebildetes Männchen, das in einem überlauten Kauderwelsch — ach Gott, wie wurde da unsere schöne deutsche Sprache maltraitiert! — dem Klerikalismus gleich seinem Herrn und Meister zu Leibe rückte und unter Mißbilligung mehrerer Anwesenden Donnerkeile gegen die sei¬ nerzeitige bischöfliche Ehebroschüre schleuderte. „Das paßt aber heute hieher wie die Faust auf das Auge" meinten unsere Männer. So gibt er selbst mit ofs'nem Munde Von seiner Geistesarmut Kunde, Wo Roh- und Dummheit sich verbinden, Da läßt sich nur ein Schimpfwort finden. Mil einem „Heil" aus die versammelten Wähler, in das auch Dr. Sajovic, wenn auch ungern, ein¬ stimmte, beendete der kleine Mann seine „große" Rede. Ja, ein ehrliches und aufrichtiges „Heil" unseren Wählern! Nrookky«. (Eheschließungen.) Am 24. Jänner wurde Hilde Meditz, Tochter des Tischler¬ meisters Josef Meditz aus Nesseltal, mit Johann Loschke aus Unterdeulschau, und Rosalie Stiene aus Reichenau mit Franz Eppich aus Ebeutal getraut. Erstere Hochzeit wurde in der Halle des August Rom, letztere in der Halle des Gottscheer Heimes gefeiert. Viel Glück! — (Gottscheerheim.) Am 13., 14. und 15. Dezember 1924 fand die feierliche Eröffnung des Gottscheer Hauses unter äußerst zahlreicher Beteiligung der Landsleute aus Brooklyn und Newyork statt. Das Eröffnungsprogramm war musterhaft, durchgeführt und brachte große Über- raschungen, unterstützt durch O. Molters Orchester und andere. — Am 23. Dezember wurde im n-ucn Heim eine Weihnachtsbescherung veranstal- tet, bei der alle anwesenden Kinder reichlich be- schenkt wurden. Darauf fand eine gemütliche Un- terhaltung mit Tanz bei voll besetztem Hause statt. Am 31. Dezember veranstaltete hier der Gott- schcer Männerchor eine große Silvesterfeier. Außer den Gesangvorträgen des heimischen Män¬ ner- und Damenchores sorgten für den gemütli¬ chen Teil drei Musikkapellen von Prof. Molter, die ununterbrochen zum Lanze ausspielten. Samstag den 31. Jänner findet der Gott¬ scheer Bauernball statt. Verantwnrtluver »Mr"tleiie» (L. Eller r>-rau«geoer und Aerleaer „Gottscheer Bauernpartei". IM k!l.l.I65sk u.MlHdtt vlk WIE 7^ Vkkök^UOl Reichendes tattung V) V VB INI L IRH (lndaber /Ick. kornbscker) K K A M» K empfiehlt sich zur Übernahme von Aufbahrung, Bestat¬ tungen und Überführungen. Lagsr fertiger 8Lrge ru äsn billixsteu kreisen. Erklärung. Ich endesgefertigter Josef Morscher, Fleischhauer in Koöevje, erkläre, daß ich entgegen den von mir ge¬ machten Aeußerungen keinen Grund habe, die richtige G wlchtsanzelge der öffentlichen Wage des Herrn Fer¬ dinand Tschmkel, Kaunnannes in Kočevje, anzuzweifeln. Ich bedaure gegenteilige Behauptungen gemacht zu haben und ziehe dieselben als nicht den Tatsachen entsprechend zurück. Aoscs Morscher. Singer-Nähmaschine ist zu verkaufen. Näheres bei der Redaktion. 1 Schuhmacher-Zyl'inder- und eine Schneider-, eventuell starke Schneiderinnen- Nähmaschine und ein Wirtschaftsfederwagen sind billig zu verkaufen. Anzusragen in der Redaktion. Gin Lehrjunge wird sofort ausgenommen bei Andrej Podboj, Fleisch¬ hauer in Ribnica. 2—2 kilcklliäuze, kicflkatren und alle anderen Pelzselle kaust jedes Quantum das ganze Jahr hindurch A.Zdraviö, Leder- und Pelzgeschäft Ljubljana, Sv. Florijana ulica 9. Merkanlilbank Uocevje » filiale bibnica. -^ktienkspitsl .... Din 3,000.000'— Reserven 594.500'— känlagenstsncl per 31. ^uli „ 13,561.060 73 Eigenes Vermögen ...» 4,016.133'51 VeiÄllSlwA: 81» (clie Kenten- unct Invslidensteuer rsklt clie Lank) SOI kucbeinlagen O jo Orössere vetrage auk Kündigung verden nsvk Veneinksnung KÖKei» vvnLinsl. —. . Vie Lank kaukt bestens vollst' und sonstige Valuten und bekasst sick mit sämtlichen Lanlroperationen. I,Lut Urluss äs» kinuurminisksriums, Oensikrlingpekkorrrt 4. N. 14.544 ääto. 4. L.U- Au»t 1824 rum unumsollrünlrten 2svissnlrs.näsl unä rur ^.usFude von Hxpori- desoLeinixungen (Uvsrsnje) devoUmLolltiAt. ^mtsstunden kür den Psrteienverkekr: Täglich von halb 9 vbr vor¬ mittags dis 12 vlir mittags und von 2 bis 4 vlir nachmittags. ... -^n 8onn- und beiertsgen von 9 bis 11 vbr vormittags. 8pNiN8A liki 8!8ll! KükKVjjj ZWZr"- Das Amtslokal der Sparkasse der Stadt KoLevje be- Amtstage jeden Montag und Donnerstag von 8 bis 11 Uhr und an findet sich im Schloßgebäude am Auerspergplatz. allen Jahrmarkttagen von 8 bis 12 Uhr vormittags.