Mbacher Zeitung. Nr. 16. Vlk«u«tl«li,n«plei«: Im lomptol» z«n,j. fi »', hlllbj. sl. z-5l», yür die Zustellung in« Ha«« b«lbj. «) lr, Vlil »« Post ganzj. st. l5, halbj, 7 »0. Dienstag, 31. Jänner. In lieruug bewahrt und dadurch den Weltfrieden erhalten. Die „Dentsche Zeitung" nimmt mit dem Abgeordneten Waltelsklrcheu an, daß lhre Partei ernsten Kämpfen entgegengehe. Die Bildung eines Bcamten-^iinistcriums würde nach ihrer Meinung die herrschende „Verwirlung" nur noch steigern, Es läge darin zugleich der Beweis, daß man sich in Oesterreich nach uud uach gewöhne, die realpolitische Be-dculung des Parlamentarismus zu unterschätzen. Das „Tagblatt" zweifelt, daß die Partei, der Herr v. Carneri angehört, den Grafen Andrassy dauernd stutzen tonne, und glaubt an die Zukunft der heutigen Opposition. Die „Vorstadt-Zeitung" glaubt der Nede des Freiherrn v. Walterskirchen einen starken Widerhall in der Bevölkerung prufczeien zu dürfen, uud die „Morgenpost" spricht mit höchster Zustimmung besonders von jenem Passus derselben, worin sich der genannte Redner gegen die „Verlegung des Schwerpunktes nach Osten" verwahrte. Das „Extrablatt" bespricht den von Walterslirchen wiederholt versuchte» Vergleich zwischen den Kämpfen der Bosnier nnd den Tiroler Befreiungskämpfen. Niemand verwehre es den Türken, ihren Hadschi Loja als Fieiheitshelocn zn feiern - aber daß man in Oester^ reich ihn einem Andreas Hofer an die Seite fetze, lasse sich schwer begreifen. Napoleon I. habe Andreas ßofer erfchießen lassen, und ihm gegenüber sei letzterer in der That nur Rebell gewesen. Oesterreich aber habe Hadschi Loja begnadigt. Oesterreichischcr Neichörath. 415. Sitzung des Abgeordnetenhauses Wien, l 8. Jänner. Handelsmillister Ritter v. Chlumecty be-mttwortet dle Interpellation des Dr. v. Plrn cr und Genossen wegen des Anschlusses der Buschlichraoer Eisenbahn an das sächsische Eisenbahnnetz dahin, daß die betreffenden Verhandlungen um der töuigllch sächsi-,chen Regierung »loch fortdauern, und daß Aussicht Hu lüt ^' ^'"^" bald zu emem günstigen Ziele Die Generaldebatte über den BelIiner F r, e-oensvertrag wird fortgesetzt. Der Präsident läßt ocn von Dr. Wol sti angemeldeten Antrag verlesen. Danach soll die Beschlußfassung über denVerttag big zum Zustaudetommen einer Convention mit der Pforte vertagt uud die Regierung aufgefordert werden, bei dem ^Mistel mm 0cs AuHwüllluc,, darauf hinzuwir ten, daß die^e Convention baldigst abgeschlossen werde Der Antrag wird jedoch nicht gmüaeno nnterstükt (Dafür erhebt sich Abg. Hausner.) ' . Dr. Meznit (für) vertheidigt die Politit des Grafen Andraisy. Er wendet sich besonders gegen die Behauptung, mall müsse die Pforte zu erhalten suchen, mo?m er ail die Vorgänge in Syrien, Kreta, Bosnien und Bulgarien erinnert und Aussprüche vom Kaiser Josef II. uud Fürstell Kaunitz ciUert, Oesterreich müsse ill Cooperation nut Rußland festen Fuß alls der Ballun-Halbinscl fassen. Ihre Machlsphären sind so geschieden, daß ein Conflict unter ihnen mcht zn befürchten ist. Scholl sell Jahrhunderten besitzt Oester-reich Sympathien in Bosnien und der Herzegowina. Der Redner wendet sich gegen die Ausführungen der Delegierten Demcl und Kuranda. Der letztere wollte, daß Oesterreich den christlichen Flüchtlingen aus der Türkei die Aufnahme verweigere- Dr. Meznil erinnert ihn aber an seine Theilnahme für die Israeli-ten in Rumänien und fordert gleiches Recht für die Christen. (Lauter Beifall.) Der Redner empfiehlt in erster Linie den Antrag Dunajewsti's, sodann den Antrag der Majorität. Neuwirth (gegeu) führt aus, daß, wer die Occupation genehmigt, damit auch für die Annexion sei; diese sei aber aus wirthschaftlichen Gründen voi, großem Nachtheil für Oesterreich. Bosnien werde, gering gerechnet, Oesterreich durch l><^ Jahre jährlich 6 Mlllionm, nämlich das Doppelte von Dalmazien tosten. Ueber Neu-Oestei reich droht Alt-Oesterreich zu-grnnde zn gehell. Er erklärt sich für die Anträge der Minorität. (Beifall.) Minister Dl. Ung er: Nach Anschanung der Regierung bedarf der Berliner Vertrag zur Giltigleit der Genehmigung des Reichsrathcs nicht. Dies zu beweisen, ist die Anfgabe des Ministers. Der Vertrag enthält Verpflichtungen, wie z. B. die Occupation. Man darf abrr hierauf uicht den privatrechllichen Be-griff des Mandats anwenden. Es ist vielmehr ein mumiutum i!(,!n!e, eine tulturhistorischr Aufgabe, deren Erfülluug Oesterreich und seiner Armee zur höchsten Ehre gereicht. (Beifall.) Wäre es aber em Mandat, so bedürfte der Vertrag erst recht nicht der Genehmigung oes Reichsralhrs, da der Mandant von seinen Mandataren den Ersatz der Koste» beanspruchen lann. Der oft angezogene H 1^ der Verfassung ist aus der preußifcheu Verfassnng entnommen; seine Fassimg ist, wie schon Walocck betont hat, uutlar und gab in Preußen bereits Anlaß zu CvnsUcten. Welche Verträge bedürfen der Genehmigung des Relchsrathes? Es handelt sich um Feststellung deö Begriffes Belastung. Derselbe taun nicht im weiteren Sinne ge» nommcn werden, weil sonst alle Verträge vorgelegt werden müßten. Auch von militärischen Lasten kann nicht das Criterinm hergenommen werden, da sonst alle Allianz- uud Garantieverträge der Genehmigung bedürften. Es muß alfo die Ratio bei der Abfassung des Paragraphen in Betracht gezogen weiden. Alles, was in die Machlsphäie des Parlamentes gehört, alles, was sonst der verfassungsmäßigen Znstimmung des Rcichsrathes bedarf, muh demselben anch vorgelegt werden. Was aber ohne Befragen des Parlaments beschlossen werden kann, alles was in, Aeroidnungs-wege geregelt werden lann, bedarf auch benn Abschluß von Verträgen nicht der Genehmiguug des Reichs' rathes. Feuilleton. Hlera oller auf dunklen Wegen. Roman von Cd. Wagner. (Fortsetzung.) Alexa erbebte bei dieser streugeu Sprache. Es schien ihr, als hätte sich plötzlich eine weite Kluft vor ihr aufgethau. Was tonnte lhr Vater meinen? „Alexa," begann Mr. Strange nach längerem Schweigen wieder, „wenn der Bauditenhauptinmin dich belästigen svllle, müssen wir uns eine ncnc Zufluchtsstätte fncheu, einen Platz, fo einfam uud abgeschlossen wie dieser —" Er hielt plötzlich iune. Ein Geräusch von Fußtritten nnd verworrenen Stimmen ließ sich draußen vernehmen. „Horch! Was ist das?" fragte er. Ehe Alexa antworten konnte, trat die Haushälterin hastig ein nnd meldete: „Einer von den englischen Gefangenen des Banditen Spiridion, welche heute entlassen worden sind, lst nnterwegs trank geworden nnd in das Haus eines Neingärtners gebracht worden, der andere Engländer ging um Hilfe' nach Alhen. Der Engländer und sein Diener tonnten nicht in dem Hause des Weingärtners bleiben, da dessen Frau kraut und für die Fremden trm Platz dort ist. Deshalb schickte er den kranken Manu auf einer Bahre zn Ihnen. Er ist mit dem Diener nnd den Trägern alls der Veranda. Er ist rin englischer Edelmann und bittet um ein Obdach, "ls sein Freund ihn nach Athen bringen kann. Er hecht Lord Kingscourt." „Laß' ihn in ein Schlafzimmer bringen," sagte Alexa, als ihr Vater, wie versteinert dastehend, schwieg, „und sorae daiür, daß er gut gepflegt wird. Sorge auch für seinen Diener und sage dem Lord, daß dein Herr bald zu ihm kommen wird." Die Haushälterin zog sich znrück. Als die Tritte der Männer ans dem Hansflnr hörbar wurden, wandle sich Mr. Strange von seiner Tochter ab und murmelte leise, m einer Art Ver-zuielflung vor sich hm: „Es ist die Hand des Schicksals, gegen welches zu tampsen m.tz os yt' E.n sch.eckl.ches Mißgeschick hat Mich endlich ereilt! Jahrelang bin ich bestrebt gewesen, den Schlag von mir abzuwehren und nun fällt er mit ganzer Wucht auf mich. Entdeckung uud Verderben stehen mir bevor! Himmel, schone'mein uuschuloiges Kind, wenn ich zngrundr gehe!" 5. Kapitel. Ans dem Krankenlager. Lord Kingscourt wurde auf Auorouung der Hans-hälterin in ein großes, hübsches Gemach gebracht, von welchem eine Glaslhnre auf die Verauda führte. Er war vou rheumatischem Schmerz geplagt und nicht im stände, anfrecht zu sitzeu. Sein Dirner entließ den Weingärtuer nnd dessen Gehilfen, welche ,hu hierhergebracht hatten, kleidete dann seinen Herrn ans und legte ihn in das hohe, weiche Bett. Als sein Körper tief in die elastischen Federn sank, seufzte der Graf erleichtert auf. Sein blafses Gesicht war von Schmerz verzogen und seine Lider schlössen sich müde über den Augen. Drei Monate lang hatte er auf harten Steinen in einer feuchten und dumpfen Höhle geschlafen, uud jeder Nerv, jede Muskel, jedes Gelenk feines stattlichen Körpers schien zum Tummelplatz fü> allerlei Quälgeister geworden zu sein. Jede Bewegung, ja felbst das Athmen verursachte ihm unglaublichen Schmerz. Bnggs schlich aus den Zehen umher, zog die Vorhänge vor der Glasthür zusammen, drehte das Licht der Lampe nieder uud trat dann wieder an das Bett seines Herrn, sich theilnehmend über denselben beugend. „Sie sollteu sogleich nach einem Arzt schicken, Mylord." srach er lc,1e. „Mr. Kollys wild einen von Athen bringen, ich habe leinen besonderen Glauben an die griechischen Aerzte." Der Graf erwachte aus emem leisen Schlnmmer, der nur eiu Träumen war, öffnete die Augen und sah sich mit Verwunderuilg und Neuaierdr um. Die weißen hohen Wände mit den hübsche» Bildern, die einfache, aber geschmackvolle Ausstattung des Zimmers, die tadellose Ordnung und Sauberkeit bildeten einen angenehmen Contrast zu der Aermlichteil der Hütte des Weingärtners, in welcher er turze Zeit geruht, und einen noch größeren uud Wohlthuenderen zu der Felsenhöhle der Räuber, iu welcher er drei Monate unfleiwlllig verlebt hatte. „Wo sind wir?" fragte er mit schwacher Stimme. „In dem einsamsten Hause in ganz Griechenland, wenn nicht in der ganzen Welt, Mylord," antwortete Briggs. „Wir kamen durch einen tiefen Hohlweg s" diesem Hause, welches ganz von Bergen eingeschloN" zu seiu scheint. Es führt leine Hlraße zu dielem 142 Noch mehr gilt dies von den Angelegenheiten der auswärtigen Politik. Der Monarch hat das Recht, ohne vorherige Zustimmung des Parlaments Krieg zu erklären und Frieden zu schließen, und kann folglich auch Verträge eingehen, die sich darauf beziehen. Und da die Krone berechtigt ist, ohne Befragung des Parlaments ein fremdes Territorium zu besetzen, so konnte sie auch den betreffenden Vertrag abschließen. So wie die Occupation, gehört auch die Administration zu deu Rcchten der Krone. So hat auch England ohne Befragung des Parlaments die Besetzung und Verwaltung Eyperns übernommen. Wenn mall auf die Schwierigkeiten hinweist, welche in der Administration Bosniens gegeben sind, so haben dieselben mit der Frage nichts zu thun, ob der Berliner Vertrag der Genehmigung des Reichsrathes bedarf. Der Satz kann allgemein ausgesprochen werden, daß Verträge über auswärtige Angelegenheiten der Zustimmung des Reichsrathes vorläufig nicht bedürfen. Es ist die praktische Anwendung des Prinzips, daß derjenige, der über cine Sache verfügen kann, auch das Recht hat, Verträge über sie abzuschließen. Aber auch aus politischen Gründen ist der Satz stichhaltig; denn solche Verträge müssen oft rasch geschlossen werden und dulden meist teme Behandlung in offenen Parlamenten, da sonst ihr Zweck leicht vereitelt werden kann. Es ist das nicht Gchmnnistlälnerei, sondern natürliche Pflicht, das Geheimnis des anderen Theiles zu wahren. Der Vertrag betreffs Cypern hätte ja z. B. sonst gar nicht geschlossen werden lölinen. Oesterreich aber muß das Subject seiner Actionen sein, sonst würde es das Object der Actioneu anderer. (Beifall.) Wie könnte der österreichische Adler seinen Flng machen, wenn mau ihm dic Flügel bindet. Cs ist die Prärogative der Krone, auswärtige Verträge zu schließen. Der Bcvliner Vertrag ist übrigens ein eminenter Friedensvertrag, was sich aus einer Beurtheilung der Lage Europa's nach dem Frieden von San Stefcmo erglbt. Der Berliner Vertrag war ein Act zur Verhütung eines Krieges, und die Krone war zu ihm vollkommen berechtigt. Die Prärogative der Krone wie die des Parlamentes sind zum Wohle des Staates da. Wenn die Volksvertretung sich ein spezielles Recht vindiciert, so ist es damit noch nicht gegeben. Bei der Abfassung des tz 11 hat niemand an Friedcns-verträge gedacht, er wurde einfach in dem legislatorischen Gedränge von 186? ungcprüft aus der preußischen Verfassung herübergenommen. Aber der Paragraph, was immer er verfügte, mußte nach dem Bedürfnisse und Wohle des Staates ansgelegt werden, denn die Verfassung ist um des Staates willen, nicht der Staat um der Verfassung nullen da. (Beifall.) Nur bezüglich der Einverleibung Spizza's bedarf es zur Ausführuug des an sich gilngen Vertrages der Zustimmung des Rnchsrathes. Doch auch bei der Ablehnung des auf Splzza bezüglichen Punktes bleibt der Berllner Vertrag unangetastet. Möge das Hans ent-> scheiden nach seiner Ueberzeugung, dle Regierung hat gehandelt nach einer genauen Prüfung der Verhältnisse und in dem Bewußtsem, alles gethan zu haben, was das Wohl der Gesammtmonarchie erfordert. (Beifall.) Die Debatte wird abgebrochen. Dr. Roser interpelliert das Gesammtministerium inbetrcff der Vorkehrungen gegen die Pest in Ruhland. Nächste Sitzung Dienstag. Russisch-türkischer Friedensschluß. Der russisch-türkische Vertrag wird nachgerade zn einer Seeschlange. Nicht allein, daß der Abschluß des' selben täglich angekündigt und wieder dementiert wird, es zeigen sich auch immer neue Versionen über seinen Inhalt. So meldet man jetzt aus Konstantinopel, die russische Regierung habe dem Vorschlage der Pforte ihre Zustimmung ertheilt, daß diejenigen Bulgaren und Griechen, die auf Schadloshaltung berechtigt'sind und aus türkischem Gebiete auswandern, wenn die Nusseu das Land räumen, keinen Anspruch auf irgend eine Entschädigung haben sollen. Was den die Ausführung des Berliner Vertrages betreffenden Artikel 2, den Fürst Lobanoff acl rN ärztliche Hilfe anzusuchen. Der Gonv'erncur v»" Astrachan wurde auf die Epidemie erst anflnerksa»^ als diese nnr in dcr eincn Staniza über 15>() Opf^ gefordert hatte. Jetzt erst wnrde der Leiter des M' mstcriums des Innern, Staatssekretär Makoff, vo" dem Besuche des unhcllvollen Gaste« nnterrichtet, unv mall ergriff hier energische nnd weitreichende Maß^ regeln, um dcr Epidemie, so weit es Wissenschaft ui'v Macht gestatten, Halt zu gebieteu. „Der Gouverneur von Astrachan sammt seiuelN Gehilfen, dem Adelsinarschall, dem Chef des Sanität aultc» nnd sechs Negierungsärzten eilten an die U^ i4z glucksstatte und trafen an Ort und Stelle alle An 1 <^> ?" "°" ^" ""^ drm ungeordneten Sisteme von Maßregeln die exacteste Durchführung zu sichern. H'e verfugten Maßregeln waren theils allgemeiner, tyelli mdwidueller Natur. Zu den ersteren gehörten o,e Errichtung von Quarantänen, die Absperrung des verseuchten Rayons, die Unterbrechung jeden Verkehrs A" den von der Epidemie betroffenen Orten und die UMeUung von Cordons in einer in einem weiten Bogen um den Seuchenherd laufenden Linie. Zu den Maßregeln individueller Natur, welche unmittelbar "g"Fu wurden, zählen: die Isolierung der Kranken, dle Absperrung der lnficierten Straßen, die Vornahme emer gründlichen DeSinfettion aller Häuser in, infi-"trteu Dorfe, die Verbrennung aller Kleider, Bett. decken Matratzen, Strohsäcke, fowie des gesammten Mobttlars m den von der Seuche betroffenen Häusern. Hiurch diese rigorosen Maßregeln ist es bis jetzt ge-mngen, die Epidemie auf dic eigentlichen Ursprungsorte: Vechanta und Prischiba, zu beschränken, in welchen aber allerdings 85 Perzeut der Erkrankten und 40 Perzent der Gesammtbeuölterung der Seuche "legen stnd. Nach offiziellen Angaben beträgt dir üahl der mit Tod Abgegangenen bis jetzt 368. ..Die in hiesigen Blättern verbreiteten Nachrichten "v" oas Austreten der Epidemie in Zarizin haben glücklicherweise keine Bestätigung erhalten. Der Gouverneur von Saratow sowie der Bürgermeister von A?"^" "ersichern übereinstimmend, daß in dieser Stadt NH bis zum 12. d. M. kein einziger Erkrankungsfali «geben hat. Um aber theils die sehr allarmierte Bevölkerung zu beruhigen, theils um allen Eventualitäten vorzubeugen, wurde in Zarizin eine allgemeine Des-msectlon aller Häuser, namentlich aber der öffentlichen -üaorr, der Braiintweinschänten, des Gefängnisses, der Kloaken und sämmtlicher im Verdachte samtätswldriger Zustände stehenden Lokalitäten vorgenommen. Ucber-dles wurde, um die Annäherung der Epidemie an die Grenze des Sarawwer Gouvernements zu verhindern mu der Errichtung pcripherischer Quarantänen bei Sarept, Ivanowsta und Otrada begonnen. Die Inspection derselben wnrde dem Gehilfen des Sanitätschefs vun Saratow, Dr. Norden, anvertraut. Da die Bevülkennlg die Gefahr des Eontagiums kennt su leistet fte de,l AnurdilUllgen der Behörden allen möq. Uchen Vorschub, wodurch die Wirksamkeit der ergriffenen Maßregeln wesentlich erhöht wird. Anch die Mtur ichmit oeu Anstrengungen der Negierung und Pioomz.alvcrtretungen zuHilfe zu tonlillen Sett dem «. fanner yt in dein Gouvernement von Astrachan die QueÄiilwsäule auf 10 bis 12 Grad unter Null ge-Mken Es scheint sonnt die Hoffnung berechtigt, daß dle furchtbare Epidemie den von ihr bis jcht ergriffenen Rayon nicht überschreiten werde." Oagesnemgkeilen. . —(Zur silbernen Hochzeit Ihrer Majestäten.) Die „Wiener Ztg." vom 1l). d. M. schreibt: «Se. Majestät der Kaiser und Ihre Majestät die Kaiserin haben mit lebhafter Genugthuung von den Vorbereitungen Kenntnis genommen, welche von dem Gemeiudernthe der Nelchshllupt- »ttd Residenzstadt Wien, zahlreichen anderen Gemeindevertretungen, den Handels- und Gewerbe-lllmmern sowie von Corpoiationen iu allen Theilen des "riches schon jetzt getroffen werden, um die Feier des ^- Jahrestages der Allerhöchsten Vermälung Ihrer l- und t. Majestäten an, 24. April d. I. in loyaler Weise s" vegeheii. Ihre k. und k. Majestäten betrachten die vezugliche,, Beschlüsse und Vorbereitungen mit dank. erfüllten Herzen als eben su viele neue Zeichen der altbewährten Liebe und Treue Ihrer Völker, haben es leouch lm Rückblicke auf den Umfang und die Größe oer von der gesammten Bevölkerung des Reiches in luugfter Zeit — anS Anlaß der theilweisen Vlufbletnng ocr Wehrkraft — gebrachten Opfer für patriotische nnd Wohlthätige Zwecke als ihre,, gemeinsamen Allerhöchsten Wnllsch allSznfprechen geruht, daß lici der Feier Aller-höchstihrer silbernen Hochzeit alles kostspielige Gepränge nnd alle mit Ansgaben verbundenen Veranstaltungen vermieden werden mögen, dann daß auS Anlaß dieser Feier keinerlei Aufruf zu Beiträgen für was immer für wohlthätige Zwecke erlassen werde." — (Oesterreichischer Schuhexport nach Rußland.) Der ,Mr. Geschäftsbericht" schreibt: „Noch mcht lange ist es her, daß Schuhe und Schuhwaren-Vlrtikel in größerem Umfange nach Rnßlano ausgeführt Wurden, lediglich für den Zweck des russischen Heeres-bedarfez. Die erste große Lieferung für den russischen Heeresbedarf geschah im Vorjahre während des russisch-türkischen Krieges, wo für das Erfordernis an Schuhen für das russische Heer in der Türkei österreichische Lieferanten herangl'zugen wurden. Die russische Heeresleitung scheint mit den österreichischen Fabrikanten sehr zufrieden zu sein, denn soeben hat die russische Kriegsverwaltung eine bedeutende Bestellung in Schuhen. ^0,000 Paare, bei inländischen Firmen gemacht. Die Lieferung ist binnen zehn Wochen zn cffectnicren, und beträgt der Preis per Paar Schuhe 7 Rnbcl exclusive Zoll. Die Bestellung ist mit der Eröffnung gegeben worden, daß eine weitere größere Oore folgen wird, M» die österreichischen Fabrikanten in der Lage seien, derartige Lieferungen mit kurzer Frist zu acceptirren Die russische Regierung leistete 250,000 Rubel Anzahlung auf die in Ausführung gegebene Obre" — (Selbstmord eines Pfarrers.) Am Donnerstag wurde der Pfarrer von Popovicet bei Rican, Herr I'. Eduard Oswald, in seinem Zimmer erhängt aufgefunden. Derselbe lebte in sehr geordneten Verhältnissen, hatte ein recht hübsches erspartes Vermögen und genoß die größte Achtung seiner Pfarrtindcr. Ueber ein Jahr litt er an einer unheilbaren Krankheit, welcher Umstand ihn wahrscheinlich zum Selbstmord getrieben hat. Am Mittwoch Abend saß er mit seiner Wirthschafterin, welche bei ihm bereits 25 Jahre >m Dienste stand, beim Nachtmahl und begab sich hierauf in sein Schlafzimmer, das er hinter sich fchloh. Hier schrieb er sein Testament, worin er seiner Wirthschafterin 2500 fl. uud feinen Verwandten 20.000 ft. vermachte, Als am Donnerstag früh weder der Kirchendiener noch die Wirthschafterin den Pfarrer aufwecken konnten, erbrachen sie die Thüre des Schlafzimmers, Der Leichnam fiel von der Klinke zu Boden. Alle Wieoer-belcbnngsverfuche blieben erfolglos. Am Samstag fand sein Leichenbegängnis unter einer sehr starken Betheiligung der Bevölkerung statt. Der Verstorbene war im Jahre l820 geboren. — (Die Theuerung in Sera je wo.) Die Polizeidircctian vun Serajewo fand sich bewogen, um dem schamlosen Wucher, der seitens gewissenloser Verkäufer mit Lebensmitteln. Holz und andereil Naturalien getrieben wird, zu steuern, die Preise der Lebensmittcl und des Holzes wieder — wie dies auch unter der ottomanischen Regiernng die, Gepflogenheit war — festzusetzen. ES tostet demnach, der „Bosn. Korr." zufolge, das Weizcnbrod erster Sorte im Gewichte von einer Oka 45 kr.. daS Brod derselben Gattung lm Gewichte von 178 Dramm 20 kr., dasjenige zu 89 Dramm 10 kr. — Weizenbrud voll Mehl zweiter Sorte: zu einer Oka (400 Dramm) 40 kr.. 20 ) Dramm 20 kr.. 100 Dramm N' kr. — Weizenbrod von Mehl dritter Sorte: zu einer Oka 35 kr.. 228 Dramm 20 kr.. l14 Dramm 10 kr. — Das Brod von Kukuruzmehl: zu 200 Dramm 20 kr., I.'j^ Dramm l0 kr. — E,„e Ola Rindfleisch 40 lr.. die Oka Schaffleifch 40 kr., eine Oka Unschlitt 03 kr., eine Oka Unschlittterzen I sl,, der Tovar (Pserdelast im Gewichte von 80 bis 100 Oka) Buchenholz in Scheitern 1 fl. 20 kr., der Tovar anderes Brennholz 1 fl. Die-Migen. welche höhere Preise verlangen, werden beim ersten BctretunMalle mit Geldstrafen von 1 bis 5 si., beim zweiten mit 5 b,s 25 fl. gestraft, beim dritten Falle wird ihnen der Betrieb des Handels untersagt. - Das Auflaufe» von Lebensmlttcl,, außerhalb der Stadt so. wie das Verkaufen der zur Stadt gebrachten Gebrauchs-gegenständc m, den Markttagen Mittwoch und Sonntag auf den Straßen wird mit Geldstrafe von 5 bis 25 st. eventuell Gefängnis von 1. bis 5 Tagen geahndet. — (Um England herum) Der bekannte Hauerläufer Westoll tritt am nächsten Samstag „seine große Foußtonr um England herum" an. Er hat den Weg in 1000 Stunden (Sonntag ausgenommen) zurückzulegen. Nach der Generalstabskarte belauft sich die Distanz auf 201U Meilen, welche der Wette gemäß in l000 Stunden zurückzulegen sind In 50 Städten wird Weston unterwegs Vorlesungen halten- erreicht er sein Ziel, so wiro er 31 Grafschaften und 190 Städte passiert haben. — (KinoerauKstellung.) Im Hippodrom zu Brighton fand vor kurzem eine Ausstellung von Babies statt, wobei Preise, bestehend in Wiegen. Perambulators, silbernen Messern und Gabeln, halben Sovereigns lc., unter die respective» hübschesten, fettesten, größten und kleinsten Säuglinge vertheilt wurden. Die sich um die Preise bewerbenden Kinder mußten unter einem Jahre alt sei». An 90 BabicS wurden ausgestellt. Von „competenten" Richtern, so besagten die Aüschlagzettel (ob weibliche oder männliche, war nicht gesagt), wurden die Preise zuerkannt, nnd soll die Unparteilichkeit ocr-sellieil allgemeine Anerkennung gesunden haben. Das fetteste preisgekrönte Kind erhielt einen silbernen Löffel. — (Eiue Minute zu spät.) Aus Ncwyort, 14 d w.rd telegrafisch gemeldet.- „James M'Donald und Charles Sharpc, die beiden „Molly Maguire-" Mörder, wurden heute morgens «m w Uhr 42 Minuten in Manch-Chunk, Pennsylvania, gehenkt. Die Klappe war soeben gefallen, als von dem Gouverneur aus Haniobury telegrafisch die Begnadigung anlangte. Ge< rade alH oer Scherif die Schnur zog, wurde am Gc-fängniSthor die Glocke heftig gezogen. Der Schcris schickte jemanden hin, um zn sehen, was es gäbe- es war der Pardon, der Pardon, der eine Minute zu spät eintraf. Beiden Mördern War durch den Fall das Genick gebrochen." fokales. — (Neuer Advokat i» Laibach.) Herr Dr. , Franz Papcz hat sich in Laibach als Advokat nieder. gelassen. — (Gastspiel.) Der renommierte Dialektkomiker Herr Grün eröffnet morgen an nnferer Bühne ein auf zwei Abende festgestelltes Gastspiel. Zur Aufführung gelangen das einactigc Lustspiel „Rothe Haare" von Grandjean, die Soloszelle „Hin verkanntes Genie" und> das zweiactige Lustspiel „Vie einzige Tochter" von Graf Fredro, deutsch von Alexander Rosen Für den Donnerstagabend sind die Bluetkn „Der Bojar', die voll» kommene Frau" und „Sie schreibt an sich selbst" in Aussicht genommen. — (Gen cfizvorfte llung.) Zum Vortheile der beliebten und verdienstvollen Schauspielerin Frl, Fran» ziska Solvey geht hellte auf oer hiesige» Bühne „Die Sirene". Komboie in 4 Auszügen von S. H Mosenthal. als Novität in Szene. Da dieses Stück überall große Erfolge erzielte und von der Kritik auf das günstigste beurtheilt wurde, steht dem Publikum ein genußreicher Theaterabend in Aussicht. Letzteren wünschen wir auch der Benefiziantln. die sich durch ihre bisherige Vorzug« liche Verwendung ein Anrecht auf das Wohlwollen des Publikums erworben hat. — (Beschwerde.) Die Bewohner der Karlstädterstraße und des Alten Marktes sowie die diese Strecke passierenden Fuhrwntsbesitzer sichre» schon seit Jahren über die an Wochenmartttagen. Mittwoch und Samstag, eingerissene hochgradige Behinderung der Passage berechtigte Klage. Die aus Untertrain anlangenden Wagen stellen nümUch chrc Pferde in den zahlreiche», Gasthäusern bei St. Florian und am Alten Markte ein und lassen die Wagen vor den Häusern aus der Gosse stehen. Dazu gesellen sich noch zahlreiche, mit Holz. Torf uud Victualien anlangeude Wagen, deren Besitzer, auf Käufer wartend, fammt den Wage» stehen bleibe«. Diese förmliche Wagenburg macht es den übrigen Pnssante» sehr schwer, durchzukommen, die diese Strecke passierenden Wagen müssen ost halbe Stunde warten, rhe sie weiter kommen. Es wäre daher höchst wünichenswerth. wenn der Magistrat durch jeiue Orgaue für die Freihaltung der Passage in diesem Stadtthelle Sorge tragen würbe. - (Freiwillige Feuerwehr) Als unte» stützende Mitglieder der Laibacher freiwilligen Feuerwehr haben den Jahresbeitrag pro 187l> geleistet: Dir Direction der GaSbeleuchtlingsanftalt mit 30 ft., die Direction der Spiunfabrit »lit 15 fl. u»d Herr Anton Samasfa niit 10 fl. — (Gemein be wähl.) Vei der am 29. v. M. stattgefundene» Neuwahl des Gemeindevorstandes der Ortsgemcinde Dwor wnrdrn gewählt: zum Gemeindevorsteher ! Ignaz Repschr, siealilatenbesitzcr und Post' > incister in Gaj; zu Gemcinderäthen: Bernhard Kuß, Grundbesitzer i» Vransto; Johann Majcen, Grundbesitzer in Dwor, nnd Franz Fleiß, Grundbesitzer iu Hine. —ä. (Theater.) „Der Frauentampf" von Scribe, dem produktivsten Lustspielbichter oer Franzosen, gehört zu seinen wenigen Stücken, welche auf deutscheu Bühnen heutzutage noch aufgeführt werden. Es hat seinen Ruf begrünoet uno ihm einen Platz in der Geschichte der Weltliteratur gesichert, Tlichdem ist es nicht frei von den gewöhnlichen Fehlern der französischen In° triguenlomödie. nur sind sie durch bestechende Eigenschaften geschickter als je in den Hintergrund gedrängt und treten erst nach eindringlicher Prüfung in ihrer ganzen Blöße zutage. Die Handlung gelangt nach einer kurzen Introduction sofort auf den Enlminationspunkt der Verwicklung und wird daselbst künstlich durch alle drei Acte erhalten, nimmt daher gleich zu Anfang da5 volle Interesse des Zuschauers gefangen imd fesselt es l» ununterbrochener höchster Spannung bis zum Schlüsse derart, daß die Actschlüsse gleichsam die Eigenschaft von Beistrichen statt Punkten annehmen und eine überflüssige, ja sogar störende und durch nichts begründete Hemmung in der Stetigkeit der Handlung hsibeiflchren. Der Dichter besteigt mit der Elitoeckungsgefahr oeS geächteten „Henri von Flavigneuil" wie ein Akrobat das Trapez und balanciert sie hier mit großer Gl'schlcklichtcit unter der hilfreichen Unterstützung der klugen und merkwürdig selbstlos, aber nicht allznheftig verliebten „Gräfin von Alltreval", während sich der dumm-schlaue „Baron von Mmitricharb" als Feind im Angesichte und das unvorsichtige, in zärtlicher Besorgnis sich regelmäßig verrathende und verschnappende „Fräulein v. Billegontier" als Freundin im Rücken mit und ohne Absicht vergeblich bemühen, ihn hernnterzustürzen. Äls Clown strht „Gustav von Grignon" in Reserve, eine seltsame Composition aller guten und lächerlichen Eigenschaften, welche er wie ein Chamäleon je nach Bedarf znr Anschauung bringt. Er Hut den Zweck, dein Dichter die Gelegenheit zu biete», schließlich »och mit dem Ebellnuthe des oer-olgten „Henri" ein «zlw lilUlt,u,ls zu machen und die Gräfin zu heiraten, welche sich mit ihm begnügt, nachdem sie dc» Geliebten in hochherziger Resignation ihrer Nichte abgetreten hat. Die Schlag auf Schlag folgenden Situationeil sind brillant erfunden und com-biniert, die Personen entwickeln eine frappierende Vielseitigkeit und sprechen einen überaus pikanten und geistreichen Dialog. Das Ganze blendet, amüsiert und nimmt die Sinne so vollständig gefangen, daß den Fragen wegen schlechter Motive, schroffer Ueberganae und grober Unwahrscheinlichtcit keine Zeit verbleibt u»d das Stück zu Eude ist, bevor man mit den aufstehenden Zweifeln und Vedenken ins Klare kommen lan». In dieser Komödie trat die Directrice Frau Agnes Ludwig als „Gräfin von Antrevul" zum «sw, ">°" seit ihrer Wiedergcnesung auf und führte chie MM Repräfentatio»srolle mit aröhter Präcision, Eleganz und 144 Feinheit durch. Ihr lebhafte» und verständnitinmges Mienenspiel und die schline, durchwegs angemessene Diction wirkten im hohen Grade anregend. Reicher Applaus empfing sie bei ihrem Erscheinen und begleitete ihre vorzügliche Leistung bis zum Schlüsse. Die übrigen Darsteller, nämlich Frl. Solvey ^Leonie) und die Herren Direktor Ludwig (Grignon), Waldburger (v. Flavigneml). und Ehrlich (Baron o. Montrichard), spielten vollkommen entsprechend und brachten ein sehr gefälliges und cffect-volles Ensemble zu stände. — Auf das Lustspiel folgte die Operette „Salon Pihelberger" und erheiterte das mäßig zahlreich erschienene Publikum in ausgibigster Weise. — Die samstägige Reprise der Operette „ Mori ll a " von Hopp vermochte das Theater nicht zu füllen, wurde aber fehr belfällig aufgenommen. Herr Selus gab den „Don Pablo" mit richtiger Auffassung, ohne jedoch die drastischen Effecte vollständig aus' zunühen. — (Neue Postkarte.) Im Verlage von Carl Vellmann in Prag ist kürzlich eine neue, sehr gut ausgeführte „Con!ptoir»Posttarte von Oesterreich-Ungarn", graviert und gezeichnet von I. E. Wagner, erschienen. Dieselbe zeichnet sich außer ihrer Große und Übersicht« lichen Zeichnung durch den ihr lieigegebenen beweglichen Zouenmesser aus, der die Berechnung der Distanzen aller Orte in sehr praktischer Weise ermöglicht. Die Karte, deren Preis (W kr.) verhältnismäßig nieder genannt werden muh, eignet sich daher besonders für 5as korrespondierende Publikum sehr gut, zu dessen Orieutieruug überdies die neuesten Post- und Telegrafen-tarife und Vorschriften beigedruckt sind. — (Neue illustrierte Zeitung.) Die Nr.17 dieses Blattes bringt folgende Texte und Illustra-tionen: Carl Freiherr v. Hascnauer. — Bosnische Typen. — Bauernfamilie. (Nach Ostude.) — Dorf-Jahrmarkt. (Nach Ostade.) — In der Thurmstube. — Aus guter alter Zeit. — Iagdstizzen. — Partie aus dem brasilianischen Urwald. — Die Freiheit unter dem Schnee, oder: Das grüne Buch. Roman von Moriz Iölai. (Fortsetzung.) — Eine nordamerikanische Skizze: Unter Mördern — die „Molly-Maguircs". Von ?. I< K. — Vor der Carriere. Novelle von Egon Harris. (Fort-sehung.) — „Die graphischen Künste." — Kleine Thronil lc. Neueste Post. (Original »Telegram me der „La ib. Zeitung.") Budapest, 20. Jänner. (Unterhaus.) Avvonyi intelpelUert, ob das publicierte Projett der Orgaui-ation und Verwaltung Äusniens und der Herzegowina authentisch lst, und ob die Regierung dle erwähnte oder eine andere Verwaltuugsorgainsation ohne Rücksicht auf die Gesetzgebungen festzustellen und emzufülMN gedenke. Slmouyi imerpelllert betreffs der orirntalischrn Pest. Tisza elwldert, die Regierung wird die nothwendigen Maßregeln ergreifen, um das Uebel von den Landesgrenzen fernzuhalten. Der Handelsminister legte den italienischen Handelsvertrag vor. Berlin, 20. Jänner. Der „Nordd. Mg. Ztg." zufolge sandte der Reichskanzler den geheimen Regle-lungsrath Finkelnburg nach Wie», um die erforderliche Verabredung nut den österreichischen Sanitätsbehörden zu treffen behufs Ergreifung wirkfamer Maßregeln gegen das Vorrücken der Pest. Versailles, 20. Jänner. Kammersihuug. Dufaure erklärte, indem er auf seinen Antheil bei Gründung dn Republlt verwies, er werde sich strenger gegen Beamte zeigen, ohne deren geleistete Dienste zu verkennen. Die Radikalen griffen das Kabmet an und beantragten einfache Tagesordnung. Ferry beantragte eine motivierte Tagesordnung, welche von der Negierung acceptiert und nach Ablehnung der einfachen Tagesordnung mit 22ä gegen 12 l. angenommen wurde. Wien. 30. Jänner. Die ..Montaa>Revue" schreibt: „Ueber die Nachfolger des Ministeriums Auersperg circulieren vorerst nur ganz allgemeine Ver« sionen. In unterrichteten Kreisen nimmt man an, ls werde ein Ministerium ernannt werden, welchem der Reichsrath das Budget zu votieren geneigt ist. Nach der Beschlußfassung über dasselbe soll die Auflösung des Abgeordnetenhauses erfolgen und dann ein Kabinet constituiert werden, welches den neuen Wahlen sein Gepräge aufzudrücken vermag." Wien. 20. Jänner. (Wont.-Rev.) Der ge-meinsnme Ministerrath, der sich nun schon in drei Sitzungen mit den bosnischen Angelegenheiten beschäftigte, wird diese Discussion in der nächsten Zeit fortsetzen, ohne daß indessen der Schluß berechtigt wäre, daß daraus schon demnächst irgend welche Vorlagen an die beiderseitigen Neichsvertretungen hervorgehen werden. Auch die Delegationen, für deren Wiederzusammentritt übrigens noch tein Termin in Aussicht genommen ist, werden diesmal kaum noch neue, auf Bosnien bezügliche Vorlagen entgegenzunehmen haben. Berlin, 19. Jänner. (N. Wr. Tgbl.) Die deutfchconservative Partei bereitet für den Reichstag einen Antrag auf Aenderung der Geschäftsordnung, eine Verstärkung der Disciplinargewalt des Hauses vor, da die Vorlage über die Strasgewalt des Reichs« tages keine Aussicht auf Annahme im Vnndesrath hat. Auch im Abgeordnetenhaufe wild angesichts der Debatten über den Kulturkampf und des Auftretens der Centrumsredner die Frage einer Aenderung der Geschäftsordnung ventiliert. Paris, 19. Jänner. Die Situation ist noch immer hochgespannt. Die „Republique Fran^aise" ver-urthM das Kabinet. Die Bewegung in der Partei ist eine außerordentliche. Präsident Grevy sucht die Knsis zu verhindern. Die Provinz will einen Beamten-Wechsel, keine Krisis. Die Haltung der 240 Mit< qlieder zählenden republikanischen Linken wird den Ausschlag glbcn. Die Entscheidung hängt von Dufaure's morgiger Antwort ab. Derselbe hat sich ganz zurückgezogen und ist seit vorgestern unzugänglich. Versailles, 18. Jänner. Die Versammlung der republikanischen Linken, welche 242 eingeschriebene Mitglieder zählt, berieth heute neuerdings über die Situation und erneuerte ihre gestrige Erklärung, daß das ministerielle Programm unannehmbar sei und daß sie die Erklärungen der Regierung abwarte, um sich in endgiltiger Weise auszusprechen. Rom. 19.Jänner. (DeutscheZtg.) Der Gerichtshof von Neapel hat den Prozeh gegen Giovanni Passcmante auf dreißig Tage erstreckt, um mittlerweile den Geisteszustand des Angeklagten untersuchen zu lassen. Konstantinovel, 19. Jänner. (Frdbl.) Der Großvezier fordert die baldige Entlassung von zwanzigtausend Mann, von denen' achttausend zur Bildung einer Gendarmerie in Anatolien verwendet werden sollen. — Aus dem Lager von Mitroviza wurden sechstausend Mann als Garnison nach dem ehemaligen mazedonischen Insurrectionsgebiete gesendet. — Die russische Militärintendanz in Adrianopel hat bereits einen Theil ihrer Beamten nach Iamboli vorausgeschickt. __________ Telegrafischer Wechselkurs. vom 20, Jänner. Papier' Rente 6190. — Silber ' Rente 6.525. — Aold' Rente 73 95. - 1360er Staals4cr Lose l4l?5. österreichische Rente in Papier 6190. Ztaalsbahii 244 -, Nordbahn 206 50. 20'Frankcnstücfe 933. uu.qar. Krcdilactien 218 80, österreichische Franeobanl -'—-, österreichische Vlna.lobanl 97-75, Lombarden 64 50, Unionbant 67-, Lloydacticn 597—, türkische llosc 20 60. Commilnal-Anlehen 90 50. Egyptischc —. Goldrcule 73 95, ungarische Goldrente — —. Besser. Angekommene fremde. Am 20, Jänner. Hotel Ttadt Wien. Koppstein, Kfm,, Siofol. - Tkodler, Hock. Hirt. Kflte, Kochler, Reif^. und Holzer, Wien. — ssirchberger, Reis., Dornbirn. — Milani, Trieft. - Diwisch, Hauptm, Tarvls. — Tuchschmid, Schweiz. — Rainda, ,ftfm. Klagensurt. Hotel (ilefant. Babis, Hblsm., Banjalula. — Freistadt. Arcnz und Vidic, Kauftte., Wien. — ssotnik, Gutsbesitzer, Verd. Hotel Europa. Wehrhau, Bergingenieur, s. Gemaliu, Littal. ltaiser von Oesterreich. Vesel. Laibach. — Tinjoli. Hausbesitzer, Ratschach. Mohren. Sinko Anton, Notter, <2inko Georg. 6eligoj und 3autz, Salloch, — Dolenc, Gros. Spraher. Golob undKuhllr, Steinbüchel. . Kuchar, Primozii Kasper und Primojii Josef, Zadraga, — Ritter, Oberduplach. — schwach bewöttt 20. 2 „ N, 73« 53 - 2 9 O. schiuach bcluölkt 0'00 9 „ Ab. N9 42 -54 O. schwach bewöltt Vcwültl. einzelne Schneeflocken. Das Tagcimittel der Temperatur — 4 6", um 2 6» unter dem Normale. Verantwortlicher Redacteur: Ottomar Vamberg. Eingesendet. Der heutigen „Laibacher Zeitung" liegt eine Pränume« rations'Einladung auf den 27. Jahrgang 187» der Gartenlaube bei. — Abonnements übernimmt die Buchhandlung Jg. v. Klein» mavr H Red. Nambera in Laiback. Wilhclmiue von Hofiern - Saalfeld gibt im eigenen sowie im Namen ihrer Geschwister Albert, Eduard, Clementine vml> Binter und Vertha vcrw, lterSnit Nachricht von dem betrübenden Hin» scheiden ihrer unvirgeßlichen Mutter, der Frau Johanna v. Mern-Saalfeld, geb. Burger, Gutsbesitzerin, welche heute um 5 Uhr morgens nach lurzen, aber schmerzvollen Leiden, versehen mit den heil. Sterbe» satramenten, im 87. Lebensjahre selig im Herrn verschieden ist. Das Leichenbegängnis findet Montag den 20. Jänner um 10 Uhr vormittags vom Schlöffe Egg nuö statt. Die heil. Seelenmessen werlen in der Pfarr» tirche zu Egg gelesen werden, Dic theuere Verblichene wird dem frommen Andenken empfohlen. Schloß Egg am 1«. Jänner 1879. ^4^!'s<>»lli<>»'i^i' Wien, 18. Jänner. (1 Uhr.) Nach einigem Zögern entschloß sich die Speculation, den Verkehr in der günstigen Richtung wieder aufzunehmen, und sie wurde htebci <^'l slNVv.l.l^l. durch die ausgesprochen feste Haltung des Anlagcmarltcs unterstützt. Gelb Ware Papierrente .......6190 62 — Gilberrente........6330 63 40 Ooldrente ........7405 7415 Lose, 1339 .... 314 __ 316 .. „ 1854........1l>9 - 109 50 „ I860........H4_ 114-25 „ I860 (zu 100 fl.) . . . 125 75 126 - . ls64 .....142 _ 142 25 Ung. Pränuen.Anl.....79 75 99 ^ Kredit.L..........161 .. 15150 Nudolfs-L.........1559 i6._ Prämienanl. der Stadt Wien 90 30 90'50 DonaU'Regulieruugs.Lose . . 10450 l04 65 Domäne,:-Psandbncfe . . . 14359 144 50 Oesterr. Schatzscheine 1881 rück« zahlbar.........93 25 99- - Oesterr. Schahscheine 1882 rückz. 97 25 97 75 Ungarische Golorcntc ... 3370 8380 Ungarische Ei,enbahn.?lnleihe . 1^2-. 102 50 Ungarische Eisenbahn-Anleihe, Cumulativstücke.....- 100 50 10(j 70 Ungarische Schaßanw. vom I. 1874 ......l1825 11850 Anlehcn der Stadtgcmeinde Nien in B. P......95 50 96 .. «elb Ware Grnndentlaftungs vbllgatisneu. söhmen.........l02— 103 - )iiederösterreich......104 50 105 — Galizien.........85 40 86 ^ Siebenbüraeu.......74— 75' - Tcmeser Vanat......7550 7625 Un«arn..........30 50 81- . klctlen von Vanlcu. «elb «vor« Anglo'öslerr. Vanf.....9750 93 - Kreditanstalt .......221 50 221 60 Depositenbank.......lüi 163- Kreditanstalt, unssar.....21910 21920 Oesterreichisch-ungarische Nant 788 - 790 — Unionbanl ........6750 67 75 Verkehrsbanl.......10550 106 — Wiener Bankverein.....106 25 106 75 klctlen von transpsrt'llnlerneh' mungen. «tlb W«c Alsöld.Bahn .......11750 118- Donau.Dampfschiff-Gesellschaft 514 - 516" Elisabetb.Oestbabn.....160— 16» 50 Velb war« Ferdinands. Nordbahn . . 2067 2070— Franz'Illseph'Hahn .... 129 - l29'50 Gallische ttarl»Ludwig. Vahn 226 50 226 75 Kaschau-Oderberger Nahil , , 102' — l02.'»0 Lembcrg'Czernowitzer Bahn . 123 75 124 — Lloyd ' Gesellschaft.....596- 600- Oestcrr. Nordwestbahn . . . 111 75 112 — Rudolfs'Bahn.......118 - 113 25 Staatsbahn........246 - 246 50 Züdbahn.........66 25 66 50 Theiß'Bahn........183- 134 - Ungar.°galiz. Verbindungsbahn 82 - 82 50 Ungarische Äordostbahn . . . 116- 116 50 Wiener Tramway-Gcsellsch. . 166 . 167- Pfandbriefe. Mg.öst.Bodcnlreditanst.(i.Gd.) lli— 11150 .. .. .. ,i.A.-V.) 96 25 96 50 Oesterreichisch-ungarische Var.t 99 90 100 - Ung. Äooenkredit.Inst, (V.»V.) 95 - 95 25 Prioritiitü.Vbligationeu. Elisabeth'B. 1. Em.....92 50 93 - Fcrd.'Nordb. in Silber . , . 10475 105'— 3ranz'Ioseph.Bahn . . . 85 80 86'- Veld W»ie l«al. Karl.üudwig-B,. 1. Em, 100 - 100 50 Oesterr. Nordwest