Nr. 1V7.WMW'E Mitlwoch, IL.Mai 1880.— Morgen: S-rv->cius. IZ.Jahrg.. Wt der Post: »an,jiihr. fl. 1». ^ b>« « Z-llen »0 kr._______^ Sus,rlio»«»reisk! «ia. Petitjeile » 1 kr., bei olungen » » kr. >»-,eige» bi» « Zeile» »0 Ir. Em Sieg der Rechtspartei. Durch die vorgestrige Abstimmung im Abgeordnetenhause hat die Schacherpolitik der auto-nomistischen Liga einen Erfolg errungen, der mehr als jeder andere Beschluss der vereinigten Feudalen, Clericalen und Nationalen dazu beitragen muss, dem selbständiger denkenden Theile der Bevölkerung die Augen zu öffnen über den wahren Abgrund an Grundsatzlosigkeit, in welchen zu stürzen selbst Jungczechen und liberale Polen kein Bedenken tragen, wenn davon die fernere Unterstützung der Rechtspartei abhängig gemacht wird. Der Gegenstand selbst, um den eS sich handelte, ist unsern Lesern bereits hinlänglich bekannt. Die Rechte hatte gefunden, dass die Feudal-Clericalen „vielleicht" die Majorität im oberösterreichischen Großgrundbesitze erlangen können, wenn eS gelingt, das von den Besitzern landtäflicher Häuser durch neunzehn Jahre nnbeanständet ausgeübte Wahlrecht zu annullieren. Darum wurden die vom oberösterreichischen Großgrundbesitze bei den letzten Wahlen an die liberalen Abgeordneten Dr. Groß, Dr. Dehne und Baron Handel verliehenen Mandate von der autonomist,schen Majorität deS Le-gitimationSauSschusseS beanständet, nachdem Graf Hohenwart als Führer der Feudal-Clericalen den Czechen und Polen die praktische Tragweite einer Annullierung dieser Mandate klar gemacht hatte — und darum mussten auch vorgestern alle Fraktionen der Verfassungsgegner für die von Hohenwart kategorisch geforderte Nichtigkeitserklärung stimmen. Nur vier Polen hatten Muth und Selbstständigkeit genug, der Dictatur Hohenwarts das Bewusstsein Politischer Mannesehre wenigstens insoserne entgegenzusetzen, als sie sich bei der Abstimmung über die Fr^e der Giltigkeit oder Nichtgiltigkeit der letzten Wahlen für den oberösterreichischen Großgrundbesitz der Abstimmung enthielten. Nach der Aeußerung des Abg. Skrzynski, dass jede Faser seines Herzens sich gegen die Zu-muthung empören müsse, em Sklave der Feudalen zu werden, hätte man zwar erwarten sollen, dass er sowie seine Gesinnungsgenossen gegen den von Hohenwart befürworteten Vergewaltigungsantrag stimmen werden; doch zu einer solchen Kühnheit hat sich vorgestern noch kein Pole aufgerafft. Die Erfahrungen, die sie mit der Rechtspartei zu machen Gelegenheit hatten, sind noch zu wenig zahlreich, als dass wenigstens einzelne Mitglieder des Polenclubs, selbst auf die Gefahr hin, vom Diktator Hohenwart geächtet zu werden, sich offen und ehrlich gegen den unsauberen Handel erklärt hätten, welcher die Rechtspartei für die Unterstützung der separatistischen Ansprüche der Polen einen Rechtsbruch aus Parteirücksichten fordern ließ. Aber doch ist die passive Haltung der Abgeordneten Skrzynski, Wolski, Weigel und Kaminski einem Proteste gegen die unbedingte Bundesgenos. senschast mit den Feudal-Clericalen gleich zu achten und jedenfalls der feigen Parteidisciplin weit vorzuziehen, mit welcher der liberale Schönredner HauSner für die Annullierung der drei liberalen Mandate des oberösterreichischen Großgrundbesitzes stimmte. Hätten P. Greuter und seine Nachahmer das berüchtigte „Pfui" nicht bloß für die Verfaffungspartei in Bereitschaft, in diesem Falle hätte eS eine wohl berechtigte Anwendung finden können! Um aber aufrichtig zu sein, müssen wir doch gestehen, dass die Leistung, welche Gras Hohenwart bei Durchdringung des Annullierungsantrages lieferte, alles übertrifft, was bisher ein österreichischer Parlamentarier an frivoler Sophistik und wahrhaft cynischer Dialektik leistete. Denn — wie auch der Abgeordnete Schaup zugunsten der Giltigkeit der Wahlen des oberösterreichischen Großgrundbesitzes bemerkte — derselbe Gras Hohenwart. welcher jetzt alle Mittel in Anwendung brachte, um drei liberale Abgeordnete aus der Volksvertretung hinaus zu intriguieren, hat seinerzeit als Staathalter von Oberösterreich keinen Anstand genommen, durch Eintragung der Besitzer landtäflicher Häuser in die Wählerliste des Großgrundbesitzes ganz ausdrücklich ein Wahlrecht anzuerkennen, das er heute bloß deshalb bestreitet, weil er inzwischen von der verfassungstreuen Partei zum Föderalismus übergetreten ist und als derzeitiger Führer der Feudal-Clericalen letzteren durch die Vergewaltigung der Liberalen eine Freude machen will. Derselbe „Cavalier", welcher noch unter Potocki für die Verfassungspartei sich erklärte, hatte eben den Ehrgeiz, sich selbst an der Spitze der Regierung zu sehen, und da er voraus» setzen musste, dass die Verfassungspartei über andere politische Vertrauensmänner verfügt, als dass sie dem Grafen Hohenwart als Stdfe für das Ministerium dienen konnte, so machte der Ehrenmann jene bekannte Schwenkung durch, welche ihm zum Vorsitz beim Föderalistenministerium seine» Namens verhals. Halb mit Berechnung, halb gegen seinen Willen wurde er auf die schiefe Ebene der Fundamentalartikel gedrängt, und als seine Ministerherrlichkeit unter dem Ansturme der Verfassungspartei und der Deutsäen Oesterreichs ein jäheS Ende nahm, da schwur er ewige Rache denjenigen, die ihn gestürzt. Nicht Reaktionär auS Ueberzeugung — nein, Reactionär aus gekränkter Eigenliebe, repräsentiert Graf Hohenwart den Typus jener Staatsmänner, welche ihrem Vaterlande durch ihre Begabung großen Nutzen bringen könnten, wenn ihr Charakter nur einigermaßen gleichen Schritt mit ihrem Ehrgeize hielte. Die vorgestern zum Abschlüsse gebrachte Äction der Rechtspartei, bei welcher Hohenwart als Souffleur und Polen und Czechen als Statisten gegen Entlohnung mitwirkten, hat dem Namen Hohenwart keine Ehre eingebracht. WaS aber die Verfassungspartei anbelangt, so hat sie den Ausfall der vorgestrigen Abstimmung nicht allzusehr zu be- Jeuilleton. Eine treue Seele. Novelle von Lcvin Schücking. (Fortsetzung.) IV. Egbert war aus Indien ohne bestimmten Plan für seine Zukunft heimgekehrt; doch hatte er auf seinen Reisen eine Menge Notizen gemacht, Tagebücher geführt, Mittheilungen gesammelt; daS alles wollte er zu einem gründlichen und ausführlichen Werke redigieren, und wenn dieses ihm einen Namen verschafft, eine Docentenstelle auf einer Hochschule suchen oder in die Redaktion eines großen politischen Blattes eintreten. Jetzt — was sollte ihm ein Name — was eine Stellung! Der Rest seines Vermögens ließ ihn für ein, für anderthalb Jahre sorglos, denn seine Bedürfnisse waren nicht groß. Er vermochte eS nicht, seine Gedanken zu zwingen, dass sie sich auf eine Arbeit hinwandten. Er hatte die alte Universitätsstadt am Rhein wieder aufgesucht, dort sich eingemietet wie ein Student, und dort ver- träumte er aufs neue seine Tage. In ihm sammelte sich all' der tiefe Groll einer verschmähten Liebe an, der so mächtig und das ganze Dasein durchtränkend wird, wo nichts ihn abschwächt, keine Lebensaufgabe, keine Pflichterfüllung, keine Arbeit da ist, die von ihm ableitet. Es war ja auch ein so grenzenloses Unrecht, das ihm geschehen; ihm, der jahrelang mit der rührendsten Beharrlichkeit nur dem Gedanken an Leontine gelebt, der mit der unwandelbarsten Treue an diesem einzigen Idol gehangen, ihm hatte sie Mangel an Beharrlichkeit vorgeworfen; er sollte wegen dieses Mangels nicht imstande sein, einen flüchtigen Knaben mit leicht beweglicher und hin- und herflackernder Phantasie zu stetigem Fleiße und gründlichem Lernen zu erziehen! ES war zu bitter! Was hatte ihn denn in seinem Lebensgange unstet gemacht, was hatte ihn, wie sie sich spöttisch ausgedrückt, so oft um-fatteln lasten? Doch nur seine Leidenschaft für sie, wobei ihm jeder Beruf, jede Lebensstellung so gleich-giltig geworden, dass er sie eben hingenommen, wie sie sich geboten hatten — wobei ihm über der Tiefe seines Gefühles die Schätzung deS Wertes verloren gegangen, den äußere Dinge für den Menschen haben, und es ihm einerlei geworden, ob er Arzt oder Lazarethgehilfe, Ofsicier oder zielloser Weltfahrer sei. Eine einzige Hilfe, die er in diesen Tagen fand, war die. welche der Humor ihm brachte, der sich in ihm zu entwickeln begann. Er fühlte, dass seine Lage doch etwas habe, WaS mehr als die Lage des größten TheileS der ringenden Menschenkinder deS wehmüthigen SpotteS wert sei, mit welchem ein armer Teufel, der auf andere Weise mit dem Leben nicht fertig zu werden weiß, sich hilft. Er begann sich selbst zu ironisieren und schrieb Gedichte, in denen er sich ganz schonungslos höhnte. Wer diese Gedichte las, musste überzeugt werden, dass er auf dem allerbesten Wege gründlicher Heilung sei. Wmn er ihrer nur nicht immer neue gemacht hätte! Zum Glücke trat nach einigen Monaten ein für ihn äußerst günstiger Umstand ein. der ihn auS seinem Zustande reißen, ihn mit neuer LebenSenergie erfüllen und einem thätigen Berufe, wie er eines ManneS würdig ist, zuführen musste. Er erhielt von dem Gerichte seiner Heimatstadt, die er noch nicht wiedergesehen, weil nur entfernte Verwandte dort wohnten, ein großes Schreiben, in welchem ihm mitgetheilt wurde, dass er nebst einem Paar Vettern der Erbe eines kinderlosen Oheims gewor- klagen. Denn selbst angenommen, dass der oberösterreichische Großgrundbesitz infolge der Annullierung des Wahlrechtes der Besitzer landtäflicher Häuser bei den nächsten Wahlen seine Mandate an clericale Candidaten vergeben würde, so ist damit für die VerfassüngSgegner doch noch gar keine Garantie für deren bleibende Majorität im Reichs-rathe geschaffen. Im Gegentheile werden die Stimmen, die sie auf solche Weise mit Verletzung aller Begriffe von Billigkeit und Rechtlichkeitssinn erzwangen, nur dazu beltragen, dass sich der nicht gleich Hohenwart durch eitle Selbstüberhebung um jedes politische Schamgefühl gebrachte Bürger Oesterreichs mit Verachtung und Ekel von einer Partei abwendet, welche auf so schmutzigen Pfaden den Besitz der Macht erringen will! Aus dem deutschen Reichstage. Bismarck hat durch seine letzte Rede, in welcher er die Fortschrittspartei in einem Athem mit Centrum und Particularisten als Gegner der Reichseinheit bezeichnete und zugleich ein reactio-näres Ministerium als Strafe für die Widerspenstigkeit deS Reichstages in der Hamburger Frage in Aussicht stellte, eine Ungeschicklichkeit begangen, die er wohl schon bedauert haben mag, als in der vorgestrigen Sitzung des Parlaments der Fortschrittsmann Prof. Virchow das Wort ergriff, um in einer des großen Anatomen und scharfen Denkers würdigen Weise die Gegensätze zwischen der Fortschrittspartei und dem Kanzler zu beleuchten. Für letzteren ist, wie Virchow erklärte, vielfach nur ein Gelüste des Augenblicks entscheidend, während die Continuität der Reichsverfassung die erste Voraussetzung sein sollte, den Ausbau des nationalen einheitlicheu Wesens zu sichern. „Wir, die Fortschrittspartei — so durfte Virchow mit allem Rechte sagen —, haben das Ideal der deutschen Einheit früher vertheidigt, als Bismarck. Durch seine Ausführungen, bei denen er immer dem Rechtsstandpunkte aus dem Wege geht, wird der Streitpunkt der Frage gefälscht. Wer ist denn durch die gegenwärtige Freihafenstellung Altonas gefährdet? Vielleicht einige Spritmänner. Das Vorgehen Preußens gegen Hamburg ist ungemein verletzend. Dass ein Wurm sich windet, wenn er getreten wird, ist doch selbstverständlich. Die Fortschrittspartei ist von jeder per önlichen Antipathie gegen Bismarck frei. Man muss über die Gemüthsstimmung des Reichskanzlers erschreckt sein, wenn man sich erinnert, nach wie viel Seiten der Kanzler schon Conflicte gehabt hat. Es ist eine Einbildung des Kanzlers, wenn er sich von einem allgemeinen Hass verfolgt glaubt. Wir werden unsere Ideale der deutschen Einheit und Freiheit verfolgen, mögen andere die- selben in Getreide, Eisen und Spiritus finden. Fürst Bismarck kümmert sich nicht um die freiheitliche Gestaltung des deutschen Lebens, ja, meint sogar, der Freihandel sei ein Teufelswerk. Es geniert uns indes nicht, wenn er uns im Vereine mit dem Centrum und dem Freihandel als Reichs-feinde bezeichnet. Wir stimmen doch nach unserer Ueberzeugung. Die Augenblickspolitik, welche Bismarck treibt, ist verwerflich. Ihm fehlt die Stetigkeit der Politik. Bismarck hat durch seine Dispositionen den Particularismus, dessen Wachsthum er jetzt beklagt, selbst gekräftigt. Wir müssen uns an den Gedanken gewöhnen, dass an Bismarcks Stelle - einmal ein anderer Mann tritt. Für Deutschland ist eine regelmäßige Politik und ein parlamentarisches Regime erforderlich. Machen Sie doch einmal — fuhr Virchow mit gehobener Stimme fort — nach dem Vorschläge des Kanzlers ein ultramontanes Ministerium; lange wird dies nicht bestehen, und dann haben wir endlich die Hoffnung, vorwärts zu kommen. Nichts ist so entsetzlich, wie die jetzt in Deutschland herrschende Stagnation. Wenn Fürst Bismarck klagt, dass der Einheitsgedanke in Deutschland immer matter wird, so ist die Ursache davon die, dass das Herz in allen Dingen so matt geworden ist. Bismarck mache wieder einmal herzliche deutsche Politik, dann wird im deutschen Volke neues Leben pulsieren." Nach dieser offenen und ehrlichen Auseinandersetzung konnte es dem Abgeordneten Bennigsen nicht gelingen, durch seinen Vorschlag auf wechselseitigen Anschluss der gemäßigten liberalen und der gemäßigten conservativen Elemente zur Abwehr der Gefahr eines reactionären Ministeriums großes Interesse zu erregen. Die Worte Schorlemers aber, welcher erklärte, dass die Centrumspartei nicht daran denke, sich von Bismarck mit halben Versprechungen Hinhalten zu lassen, und dass sie vielmehr entschlossen sei, den Kamps gegen den Urheber der Eulturkampsgesetze mit un-geschwächter Kraft fortzusetzen, mussten Bismarck überzeugen, wie sehr er gefehlt, als er, nur um eine momentane Majorität für seine nun doch großentheils gescheiterten Wirtschaftsprojecte zu gewinnen, eine Spaltung der National-Liberalen hervorrief und deren selbständigere Elemente dem Centrum und den Reactionären aufopferte. Zeit, hohe Zeit ist, dass endlich Bismarck, nachdem er das Werk der deutschen Einigung nach außen hin durchgeführt, nun auch zur Einsicht kommt, dass seine dictatorifche Einmischung in das innere Entwicklungsleben Deutschlands sein unter so großen Opfern und unter der begeisterten Anerkennung der Nation geschaffenes Werk in bedenklichster Weise gefährdet. Bismarck hat geleistet, was nur immer ein Staatsmann zu leisten vermochte. Die innere Organisation des von ihm Geschaffenen muss er dem deutschen Volke überlassen, wenn er nicht am Schluffe seiner politischen Laufbahn alle Errungenschaften seines Wirkens auf das Spiel setzen will. Oesterreich-Ungarn. Der vom Abgeordneten Dr. Herbst in der vorgestrigen Sitzung des Abgeordnetenhauses eingebrachte Antrag, die Antwort Stremayrs auf die Interpellation in der Sprachenverordnungsfrage einem Ausschüsse zur Vorberathung und Berichterstattung an das HanS zuzuweisen, zählt die Unterschrift von 154 Gesinnungsgenossen und lautet wörtlich, wie folgt: „In Erwägung, dass allgemeine Bestimmungen zur Ausführung des Artikels XIX des Staatsgrundgesetzes über die allgemeinen Rechte der Staatsbürger vom 2l.Dezember 1867, R.G. Bl. Nr. 142, verfassungsmäßig nur im legislativen Wege erlassen werden können; in Erwägung, dass insbesondere die gesetzlichen Bestimmungen über die Gerichtssprache nur im Wege der Gesetzgebung geändert werden können; in Erwägung, dass daher die von den Herren Ministern des Innern und der Justiz für Böhmen erlassene Sprachverordnnng das Verördnungsrecht der Regierung überschreitet; in endlicher Erwägung, dass die Regierung die Berechtigung zur Ausführung des Artikels XIX des oberwähnten Staatsgrundgesetzes im Berord-nungswege in Anspruch zu nehmen erklärte — stellen die Unterzeichneten den Antrag, daS hohe Abgeordnetenhaus wolle beschließen: die in der I^XXXVIII. Sitzung des Abgeordnetenhauses erfolgte Beantwortung der in der Sitzung vom 1. Mai d. I. eingebrachten Interpellation des Abg. Wolfrum und Genossen wird einem auS dem ganzen Hause zu wählenden Ausschüsse von 24 Mitgliedern zur Vorberathung und Berichterstattung zugewiesen." Der Steuerausschuss verhandelte vorgestern über das neue Zuckersteuergesetz. Es wurden mancherlei Einwendungen gegen dasselbe erhoben, doch beschloss der Ausschuss die unveränderte Annahme der Vorlage im Hinblicke auf die Nvlh-weudigkeit des gleichen Wortlautes mit dem ungarischen Gesetze. Um aber den geäußerten Wünschen gerecht zu werden, wurde eine Resolution beantragt, in welcher die Regierung aufgefordert wird, Verhandlungen mit der ungarischen Regierung zu dem Zwecke einzuleiten, damit vom Jahre 188Ü an, in welchem Jahre die Wirksamkeit deS neuen Besteuerungsmodus abläuft, die Producten-besteuerung eingeführt werde. Diese Resolution wird ohne Zweifel angenommen werden. __________________ den — die Abschrift des Testamentes, die beigefügt war, ließ ihn schließen, dass eS sich um einen An-theil für ihn auf vierzigtausend Thaler handelte. Seit Jahren zum erstenmale schlug sein Herz in Freude auf. als er diese Botschaft erhielt; seit Jahren zum erstenmale überstürzten ihn Gedanken, die nicht mit ihr zusammenhiengen — Gedanken an seine Heimat, das Elternhaus, den guten, jetzt gestorbenen Oheim, an seine Vergangenheit und Zukunft! Wie wollte er sie nun gestalten ? Es musste überdacht, geprüft werden. Sollte es nicht am besten sein, alle wissenschaftlichen Prätensionen aufzugeben, eS mit dem unmittelbaren realen Leben just da, wo es vorzugsweise Stetigkeit und Beharrlichkeit erfordert, zu versuchen? Ja — das allein war das Richtige für ihn. Auch war er sehr bald entschlossen, sich ein Gut zu kaufen und Landwirt zu werden. Er las die Jnseratentheile der Zeitungen, worin Güter zum Ankaufe angeboten wurden. Er gieng zu einem Notar, um mit diesem seinen Wunsch zu besprechen und seinen Rath einzuholen. Der Notar hielt mit diesem nicht zurück; er billigte den Entschluss, da gerade jetzt die Bodenpreise sehr günstig seien; er empfahl ein paar Güter, und endlich kam man überein, dass man am zweitfolgenden Tage zusammen einen Ausflug machen wolle, um eines derselben, dem sich Egbert besonders zuneigte, zu besehen. Als Egbert von dem Notar heimkehrte und langsam wandelnd über das breite Trottoir der Hauptstraße seiner Wohnung wieder zuschritt, tauchte eine bekannte Gestatt vor ihm auf. Eine wohlgenährte Gestalt, ein ruhiges, sanftes Gesicht und ein glattrasiertes Kinn — eine Erscheinung, die sicherlich in ihrem ganzen Leben noch niemandem einen solchen Schrecken, ein so furchtbares Herzklopfen gemacht hatte, wie sie es jetzt Egbert machte. Es war Herr Friedrichs. Pauls Erzieher. Diesen Mann anzureden war ihm nicht möglich. Es war ihm noch nicht möglich, in anscheinend unbefangenem Tone mit irgend einem Sterblichen über Leontine zu reden. Er stellte sich an das nächste Schaufenster — es war leider nur eins, an welchem Wolle, angefangene Stickereien, sehr viel Kinderstrümpfe und zierlich gestrickte Kinderschuhe ausgestellt waren. Aber sie dienten so gut wie jedes andere Ding, um sich davor zu stellen und ihnen eine ganz ausschließliche Aufmerksamkeit zu schenken, so lange bis der Geistliche glücklich vorübergegangen war. Doch — es war seltsam — Kinderstrümpfe und zierlich in bunter Wolle gestrickte Kinderschuhe mussten auch bei dem Geistlichen ein specielles Interesse erwecken — auch er blieb vor den, Schaufenster stehen, wandte langsam das Gesicht und, Egbert betrachtend, sagte er: „Ich täusche mich ja nicht? Nein — Sie sind es. Herr Egbert." Egbert wurde sehr roth. Er war gefangen und konnte nicht anders, als ein anscheinend erfreutes: „Ah — Herr Friedrichs!" ausrufen, während er ihn dahin wünschte, wo der Pfeffer wächst. „Ich erkannte Sie schon von weitem," sagte Herr Friedrichs gutmüthig- „Wie geht es Ihnen? Sie leben hier? Ich habe noch neulich die Frau Professor nach Ihnen gefragt, aber sie wusste nichts von Ihnen." „Ich lebe hier mit meinen Studien beschäftigt," antwortete Egbert. , „Wohl der Bibliothek wegen . . . Sie Glücklicher ... mir geht es nicht so gut — ich bin isi Verbürgten Mittheilungen zufolge werden die Landtage ihre Sitzungen am 5. Juni beginnen. AuS allen Theilen Deutschböhmens laufen Kundgebungen gegen die neue Sprachenverordnung ein. Seinerzeit war der Resolutionssturm, welcher in eben diesen Bezirken gegen die Fundamentalartikel organisiert wurde, der Anfang vom Ende der Hohenwart'schen Herrlichkeit. Möge er jetzt doch eine ähnliche Bedeutung haben. Vermischtes. — Dieungarischen Krön-Insignien, über deren Echtheit Zweifel aufgestiegen sind, wurden kürzlich einer Commission der ungarischen Akademie in Pest zur wissenschaftlichen Untersuchung übergeben. Nachdem constatiert worden, dass die Siegel an der eisernen, im Jahre 1608 verser tigten Lade unversehrt waren, wurden dieselben abgenommen. Das Oeffnen der Schlösser, die eingerostet waren, nahm eine gute Viertelstunde in Anspruch. Hierauf entnahm der Fürstprimas der Lade die in weiße Seide gehüllte Krone, den Scepter, den Reichsapfel und das Schwert und legte dieselben auf einen mit rothen Sammt bedeckten Tisch. Sodann enthüllte er zuerst die Krone, welche alle Anwesenden küssten. Nachdem auch die anderen Insignien enthüllt worden, wurde die Blechbüchse geöffnet, in welcher sich der zwischen Tabakblättern verpackte Mantel des heiligen Stefan befand. Nachdem auch dieser besichtigt worden, entnahm der Notar des Ministerrathes das vom Ilten Juni 1867 datierte Protokoll, während dessen Verlesung constatiert wurde, dass sämmtliche Kron-Jnsignien unversehrt vorhanden sind. Die Krone ist aus purem Gold und wiegt sammt allen Edelsteinen und Perlen 4 Pfund 8 Loth;eS schmücken sie 53 Saphire, 50 Rubinen, 1 Smaragd und Z38 echte Perlen. — Der erste südösterreichische Holzhändlertag, welcher am 10. d. M. in Klagen-surt eröffnet wurde und von Holzhändlern und Schnitzholzprodncenten besucht war, hat eine allgemeine Einführung des gesetzlichen Maßes im gesammten Holzverkehre, Aufstellung einheitlicher allgemeiner Normen für den Schnitzholzhandel und Abstellung der gegenwärtig eingerissenen Missbräuche beschlossen und eine ständige Commission zur Wahrung der Interessen des südösterreichischen Holzhandels gewählt. — Schweres Geschütz. Aus Passau, 8. d., wird berichtet: Gestern konnte man im hiesigen Bahnhof eine nach Pola bestimmte, wahrhafte Riesenkanone , welche Geschosse von 2'/» Ctrn. Wirft, sehen. Dieselbe kam aus der Krupp'fchen Fabrik in Essen und war ihrer Schwere wegen auf einem eigens hiezu construierten Waggon verladen. -ie Eisel versetzt als Pfarrer einer sehr abgelegenen Gemeinde." „Wie, Sie sind Pauls Erzieher nicht mehr?" „Nein — es empfahl sich nicht mehr, ihm «ur eine Privaterziehung geben zu lassen — er wächst heran, eS wurde Zeit, dass er einen vielseitigeren Unterricht erhält und strenger zusammengenommen wird, als es im mütterlichen Hause geschehen konnte. Der Vormund verlangte es schon längst ; ich selbst konnte dem nur beistimmen, und so hat sich die Frau Professor denn entschlossen, ihn in ein tüchtiges Institut zu geben." „In der That? Und in welchem Institute ist er denn untergebracht?" »In dem Nievenberg'schen, daS einen so großen Ruf genießt. Sie wissen, nicht weit von Altenbruch." Egbert wusste nichts von Altenbruch und nichts Vom Nievenberg'schen Institute — aber er nickte mit dem Kopfe und sagte: „Das bedauere ich Ihretwegen, oder war es Ihnen vielleicht willkommen, die Verantwortlichkeit dieser Erziehung loszuwerden?» — Ein Salamander zu Ehren deS Grafen LoriS-Melikoss! Wie auS Petersburg berichtet wird, zahlte Graf Loris-Melikoff für 100 Studenten, welche wegen Geldmangel die Studien hätten verlassen müssen, das Collegiengeld. — 6auä6Lwu8 jgitur! — Tod eines Lützowers. Die letzte unS zugeschickte Nummer des „Herold" von Milwaukee meldet: Einer der letzten Lützower, und jedenfalls der einzige Lützower in Amerika, Dr. M. G. Pfeiffer, welcher am 26. August den sterbenden Dichter Theodor Körner aus dem Gefechte bei Gadebufch trug, ist jetzt im Alter von 88 Jahren zu Neu-Oxford in Pennsylvanien gestorben, wo er 58 Jahre gelebt hat. Er war ein geborener Friese »nd hatte sich als Jenaer Student der Medicin beim Ausbruch des Befreiungskrieges von 1813 der Freischar LützowS angeschlossen. Im Jahre 1832 ließ er sich als Arzt in Neu-Oxford nieder, wo er vor vielen Jahren zugleich eine Lehranstalt errichtete, die er in seinem höheren Alter eingehen ließ. Dr. Pfeiffer war ein Mann von umfassender Bildung und edlem Charakter. Mit seinen kleinen Schwächen, worunter eine unerschöpfliche Sprechlust, hatten seine zahlreichen Verehrer gerne Geduld. Er hinterlässt zwei Söhne und zwei Töchter. — Arbeiter-Organisation in Nordamerika. In den Vereinigten Staaten bestehen im ganzen 16 nationale Arbeiter-Organisationen, welche 2000 Zweig-Organisationen mit 380,000 Mitgliedern in sich schließen. Die Anzahl der localen Organisationen, die zum größeren Theile mit dei? nationalen nichts zu thun haben und die unter sich noch keine Vereinigung erzielt haben, ist beiweitem größer. Außer diesen sogenannten öffentlichen Organisationen — öffentliche genannt, weil der Name der Organisation öffentlich genannt werden darf, — gibt es noch eine geheime nationale Organisation mit circa 5000 Zweig-Organisationen, welche seit l3 Jahren besteht. Der Name derselben ist „Oräer ok Lmgdts ok I^abor" oder „Oräer ok ****».« Der Zweck dieser Organisation, die in Pennsylvanien am stärksten ist, aber auch in Ohio eine bedeutende Mitgliederzahl besitzt, ist, alle Arbeiter-Organisationen, nationale sowohl, wie locale, unter einer Centralbehörde zu vereinigen, so dass, wenn etwas unternommen werden soll, die ganze gewaltige Maschinerie controliert werden kann. Dieser Orden zählt in den Vereinigten Staaten über eine Million Mitglieder. Dieselben dürfen in der Oefsentlichkeit seinen Namen nicht nennen. Local- und Provinzial-Angelegenheiten. — (Empfang der nationalen Ver eine durch den neuen Landespräsiden' t en.) Nach dem Berichte deS „Slov. Nar." wur' „Das nicht — nein, es ist mir nicht leicht geworden, mich von dem Hause der Frau Professor zu trennen. Denn sie selbst, sie ist eine musterhafte Frau und ein Engel an Güte; so ist sie mir erschienen, nachdem ich ein paar Wochen unter ihrem Dache gelebt, und so ist mein Urtheil über sie gebliebe» jetzt, wo ich nach zwei Jahren von ihr gehe; und was Paul betrifft — der Junge ist zuweilen eigensinnig, trotzig und starr sogar, aber im Grunde ist kein Tropfen bösen Blutes in ihm und er war mir Wahrhaft anS Herz gewachsen. Aber was soll man thun — recht hatte der Vormund und: „es steht geschrieben in Gottes Rath" und so weiter... doch meine Zeit ist kurz gemessen hier — ich muss Ihnen Lebewohl sagen — es hat mich sehr gefreut." Damit streckte der Geistliche Egbert die Hand zum Abschiede hin. „Leben Sie wohl, Herr Pfarrer," versetzte Egbert — „auch mich hat es sehr gefreut. . Dabei schüttelte er die dargereichte Rechte. (Fortsetzung solgt.) den am 8. d. M. die nationalen Vereine durch Dr. Johann Bl ei weis dem Landespräsidenten mit einer schwunghaften Ansprache vorgestellt. Unter anderm sagte der Redner: „Schon öfter standen wir an dieser Stelle, um uns vor dem jeweiligen neu er» nannten Landespräsidenten zu verbeugen, allein, offen gestanden, noch nie geschah es mit solcher Selbstbefriedigung, mit solch aufrichtiger Freude als heute, denn jetzt fühlen wir eS zum erstenmale, dass wir „einen der Unseren unter uns" haben. Die hier vertretenen Vereine befassen sich zwar nicht mir Politik, doch uns allen erzitterten die Herzen vor Freude, als wir die überglückliche Nachricht hörten, dass der erhabene Monarch die Regierung des Landes Krain einem Manne anvertraut hat, der ein Sohn der sloveuischen Nation ist, der seit jeher unermüdet für das Glück und Wohl seines Volksstammes gearbeitet hat. Daher spreche ich den lebhaften Wunsch aus, Gott möge dem Lande Krain den neu ernannten Landespräsidenten noch viele Jahre erhalten." Herr Winkler sprach darauf in seiner fast einviertelstündigen slovenischen Erwiderungsrede vor allem den Wunsch aus, der Himmel möge einen so ausgezeichneten, thätigen und verdienstvollen Mann, als es Dr. Johann Bleiwei-ist, der slovenischen Nation noch lange erhalten. Sodann gedachte er deS Wirkens der „Slovenska Matica," welche nach allen slovenischen Landesthei-len die wohlthuenden Strahlen der Volksbildung ausstrahlet; insbesondere belobte er CigaleS „Terminologie;" er betonte namentlich, welche Verdienste die Citalnicen überhaupt, insbesondere aber die Laibacher äitalnica, sür die Volksbildung und sür die Weckung des nationalen Gefühles in den slovenischen Landestheilen sich erworben haben. Wenn jetzt die slovenische Nation eine selbstbewusste Nation ist, so ist dieS zum nicht geringen Theile der Eitalnica zu verdanken. Auch der slovenische Gesang hat in den letzten zwanzig Jahren viel dazu beigetragen, das-die slovenische Nation geistig erwacht ist. In dieser Richtung hat sich die „Glasbena Matica", eine Schwester des Görzer „Slavec", große Verdienste erworben. Es ist zu wünschen, dass derselben die allgemeine Unterstützung zutheil werde, damit sie uns mit einer stets wachsenden Anzahl schöner Compositionen erfreue. Der slovenische Gesang, so viel er während seines Hierseins davon zu hören bekam, ist wirklich ein ausgezeichneter. Insbesondere freute eS ihn, dass er gleich am ersten Tage bei seiner Ankunft in Laibach Zeuge der slovenischen Vorstellung de» dramatischen Vereins im hiesigen Theater sein konnte. Er hätte nie erwartet, dass die slovenischen Dilettanten so vorzügliche Schauspieler seien. Auch diesem Vereine wünsche er das beste Gedeihen. Schließlich gedachte er auch deS „Sokol", der nach dem Wahrspruche: „Ein gesunder Geist in einem gesunden Körper", die erhabene Aufgabe hat, gesunde und kräftige Staatsbürger heranzuziehen. So viel nur in seiner Kraft stehe, werde er auch weiterhin, wie bisher, die Thätigkeit aller Vereine, die sich die Bildung deS slovenischen Volkes angelegen sein lassen, zu fördern trachten. — „Slov. Narod" fügt diesem Berichte bei, dass Landespräsident Winkler die ganze geistige Entwicklung der slovenischen Nation seit den letzten 30 Jahren, so wie auch deren Bedürfnisse genau keune, wie daS von einem so ausgezeichneten Patrioten zu erwarten ist. Besonder» erfreute es die Anwesenden, aus seinem Munde zu vernehmen, dass er vom ersten Beginn an einer der Mitbegründer der „Slovenska Matica" gewesen, dass er auch seinerzeit mit der Feder für die berech. tigten Forderungen der slovenischen Nation eingetre-ten ist. Sodann ließ sich der Landespräsident alli Deputationsmitglieder vorstellen, er reichte jedem die Hand und hatte für jeden ein freundliches Wort. Solch' einen Mann, als es Herr Winkler ist, schließt „Narod". hat Krain als LandeSpräsi-denten noch nicht gehabt. — (Auszeichnung.) Dem Major deS Feld-Artillerie-Regiments Nr. 12, Ludwig Sokol. wurde als Ritter deS Ordens der eisernen Krone dritter Klasse der Ritterstand mit dem Prädicate „Jaladol" verliehen. — (Leichenbegängnis.) Die Leiche des auf der Durchreise in einem hiesigen Hotel verstor« denen pensionierten Obersten Raisp Edlen v. Ca« liga wurde gestern nachmittags 4 Uhr vom Mili-tärspitale zum Südbahnhofe überführt, um nach Marburg zur Beisetzung in der dortigen Familiengruft befördert zu werden. Als Conduct rückte hiezu daS 3. Bataillon des Regimentes Belgien unter Commando deS Majors Mentfchik aus und gab die übliche Ehrensalve. Der Verstorbene war ein gebürtiger Pettauer und zuletzt Oberst im 54. Infanterieregimente. — (Kanalbau.) Seit einigen Tagen wird in der Schellenburg- und in der Knafslgasse an der Herstellung eines neuen Hauptkanales gearbeitet. — (Ein scheues Pferd) rannte gestern abends mit einem Kohlenwagen die Wienerstraße hinaus, kam aber glücklicherweise beim Schaffer'schen Hause zum Halten, ohne weiterS Unheil anzurichten, indem eS auf dem Steinpflaster stürzte, wobei die Deichsel brach. Der Unfall dürfte mit verursacht sein durch den Umstand, dass dem Kohlenwagen nur Ein Knecht beigegeben war. der daS Fuhrwerk natürlich ohne Aufsicht zu lassen gezwungen war, wenn er Kohlen in die Häuser zustellte. Zu derartigen Kohlenwagen gehören unseres Erachtens zwei Knechte — nicht immer läuft ein durch unbeaufsichtigtes Fuhrwerk hervorgerusener Unfall so glatt ab. — (Bei der Abstimmung) über die Giltigkeit der oberösterreichischen Großgrundbesitzwahlen haben 159 Mitglieder der Verfassungspartei dafür gestimmt; die Partei war demnach in seltener Vollzähligkeit versammelt. Von den Ministern enthielten sich der Abstimmung Stremayr und Horst. Herr Landespräsident Winkler stimmte gegen die Giltigkeit der Wahlen. — (Gegen die Slavisierungspläne.) Eine bedeutsame Nachricht kommt aus Graz. Die Vertretung der steirischen Landeshauptstadt hat einstimmig auf Antrag des Gemeinderathes Dr. Hübler in der montägigen Gemeinderathssitzung eine Resolution gefasst, in welcher Verwahrung gegen die in Schwung gekommenen Slavisierungspläne eingelegt und der Wille ausgedrückt wird, mit allen der Gemeinde zngebote stehenden Mitteln für die politischen und geistigen Güter des deutschen Volkes in Oesterreich einzutreten. Diese Kundgebung dürfte überall in Oesterreich einen mächtigen Wiederhall finden. — (ä.mu86wevt ivstruetik.) Unter-haltungSblatt zum Zwecke deS gründlichen ErlernenS der französischen Sprache." Dritte Serie. Leipzig, C. Meißner L Ganz. In vierzehntägigen Hesten L 50 Pf. — Diese Zeitschrift verfolgt mit Hilfe einer einfachen» praktischen Methode den Zweck, allen denen, welche nach gründlicher Kenntnis der französischen Sprache streben, dieses Ziel auf möglichst mühelose und unterhaltende Weise erreichbar zu machen. Unter Voraussetzung allerdings gewisser, wenn auch nur bescheidener Vorkenntnisse, bleibt das lästige Rachschlagen in Grammatik und Wörterbuch erspart, die Willenskraft wird auf keine gar zu harte Probe gestellt, vielmehr ist durch unterhaltenden, mannigfaltigen Stoff dafür gesorgt, dass dem Lernenden nicht vorzeitig die Geduld ausgehe._________ Witterung. Laibach, 12. Mai. Angenehmer, warmer Tag, schwacher Ost. Wärme: morgens 7 Uhr -j- 9-6», nachmittags 2 Uhr -j- 18 4° 6. (1879 -j- 13 6», 1878 4- 17 9« 0.) Barometer im Fallen, 733 44 Millimeter. Das gestrige Tagesmittel der Wärme 113», um 18° unter dem Normale.____________________ Angekommene Fremde am 11. Mai. Hotel Stadt Wien. Ritter v. Paic, k. k. Oberst lieut.; Werner, Agent; Schacher! und Winter, Kausleute, Wien. — Ulman, Fabrikant, London. — Dolinar. Großdolina. Hotel Elephant. Holelek, k, k Major! Fischer, k. k. Mi-litärbeamter; Fabiani, Brumbauer, Vodniker und Reiner. Kaufleute, Wien. — Handl, Ingenieur, Steyer. — Friedmann, Kfm. Budapest. — Wurtz, Kfm., München. — Eppenstein. Frankfurt a. M — Hartwig Moßel, Kfm., Amsterdam.— Kurzthaler, Domschale. — Spendal, Psarr-cooperator, Zirklach. — Kosmelj. Coopcrator, St. Georgen. — Ztamcar, Weltpriester. Arch. — Lapajne und Leskovic. Jdria. Mohren. Kosler, Reisender, Oberkrain. Baierischer Hof. Schubitz. k. k. Steuereinnehmer, Radmannsdorf. Kaiser von Oesterreich. Horwinsky, Tischler, Triest. Wiener Börse vom 11. Mai. Alkan»«»» fä.IL. Ba-ierrente .... Silberreme .... «oldrenle............ Staat-lose. 1854. . , 1860. . » 1860 zu 100 fl. Gr»aö«»tkaft»a-r- Valizieu............ Siebenbürgen . . . ' Lemeser Banat . . . Ungarn........ Aaäer« LffeatliiL« Haket«». Vonan-Regnl.-Lose Lng. Pramienanlehen Wiener Lnlehen . . . H etie« ». L,ak<». Tredi^anstalt f.H.n.G. Ranonalbank. . . 7L-60 73 30 89 — 183 50 130 75 13, 75 175 — 98 ro 93- 93 — 94 — 112 75 111 50 117 75 875 — Hetie« ». Craa,p»rt Mföld-Babn ..... Donau - Dampfschiff. rlisabeth.Westbahn . Ferdinand-.Stordb. tzranz.Iosevh-Bahn Hali-. Larl-Ludwigd Lemberg - Ezernowiy -loyd-Hesellschafr . War- 7L 70 73 <0 89 10 184 — 131 — 13385 175L0 155 585-— 187 50 98 90 83 50 93 75 94-75 Nordwestbadn . . . RudolfS-Bahn . . . StaatSbabn . . . . büdbabn............. Ung. Stordoftbahn . Ps«aäöri01 50 108 85 101 90 Prioritütr-Oökig. Elisabethbahn, l.Em. Ferd.-Nordb. i. Silber ranz-Äoseph-Bahn. )aliz.S-Ludwigb.l.E. Oest. Nordwest-Bahn Siebenbürger Bahn SlaalSbahn, 1. Em. Südbahn i» 3 Perz. »5 , . Priv«tlos<. Ereditlose........... Rudolfslose .... London .... O«käs»et«n. Ducateu............. 80 Franc- . . . . 100 d. rtteichsmark Silber.............. 99 40 107 50 101 — 107':» 108 50 83 50 177 85 186'SO 107— 177 85 17-40 IIS15, 5 61 948 58 35 Ware jener Mcherauction. Am 31. Mai l. I. findet die Versteigerung der Bibliotheken des ^>r. (Germanist) und deS SsL-t-s (Mystiker) in Wien, I., Singerstraße. statt. - Der Katalog hierüber, enthaltend Geschichte, Geographie, Austriaca, Sprachwissenschaften (Germanistik und romanische Sprachen, Orientalia), Architektur, Kunst, Curiosa und Mystik, wird aus Verlangen vom Unterfertigten gratis zu-geschickt. Adolf Kurcrnd«, Buchhändler und beeid. Auktionator, Wien, Singerstraße 14. (170) Solide Agenten 'rA» jeder ohne Berufsstörung eignet. — Offerte übernimmt unter „Luvrnllv" die Annoneen-Expedition Lotter n. Oomp., Wien, Riemergasse 12. (172) 6-1 -igeues Erzeugnis, und (76) 21 Kerren- u. Namen-Uollewarm solid und billig bei K. I. Kcrmann. Hau tplatz. — Preiscourant franco. 160 50 »7» 50 *4 50 146 50 180 75 108 40 102-80 108 - 101 50 177 75 17-80 119 85 5 68 949 58 70 Telegraphischer Kursbericht am 12. Mai. Papier-Rente 72 65. — Silber-Rente 73 35. — Gold-Rente 89 05.— 1860er Staats-Anlehen 130 30. — Bank, actien 838. — Creditactien 276 30. — London 119—. — Silber —'—. — K. k. Münzducaten 5 61. —- 20-FrancS-Glücke 948^/,. — 100 Reichsmark 58 60. 1U. k. k. ausschl. priv, Instrumentenmacher, Griesgaffe Nr. 38, in Graz, empfiehlt sein sortiertes Lager aller Gattungen Messing-, Holz- und Streichinstrumente, sowie auch srisch angekom-mene l'bs.U.SZS.LssiL.s aus der bestrenommierten Saitenfabrik des Herrn Andre«-Rnfini in Rom. . , Nebstbei erlaube ich mir die ergebenste Anzeige zu machen, dass ich mein Geschäft bedeutend vervollkommnet und erweitert habe durch Engagement eines vorzüglichen Geigenmachers, welcher seit einer Reihe von Jahren bei den größten Geigenmachern in Wien, Pest, Dresden und ändern großen Städten bedienstet war. Ich bin daher in der Lage, den strengsten Anforderungen in diesem Geschäftszweige nachkommen zu können, unter Zusicherung reeller und billiger Bedienung. Zugleich bringe ich in Erinnerung, dass bei mir Violinen für Schüler von 3 fl., Guitarren von 4 fl., Zithern, rein in der Stimmung, von 10 fl. aufwärts, sowie die feinsten Instrumente zu haben sind. Alle Reparaturen für oben-benannte Justruinente werden aus das beste und billigste ausgeführt, für gute Arbeit, reinste Stimmung und neueste Fa?on bei neuen Instrumenten wird vollkommen garantiert. Achtungsvoll zeichnet (147)3-3 Adolf Slowasser. Gedenktafel über die am 12. Mai 1880 stattfindenden Licitationen. 3. Feilb., SimoiM'sche Real., Weixelburg, BG. Sittich. — 3. Feilb., Lekan'fche Real., Gereut, BG. Feistriz, — 2. Feilb., Renko'sche Real., Berce, BG. Feistriz. — 3. Feilb., Ja-kopii'sche Real., Poznikovo, BG. Großlaschiz, — 3. Feilb., Rozanc'sche Real., Zirkniz, BG. Loitsch. — 3. Feilb., Mlakar'fche Real, Ba-benseld, BG. Laas. — 3. Feilb., Gerl'sche Real., Tominje, BG. Feistri». — 3. Feilb., Fa-tur'sche Real., Zagorje, BG. Feistriz.— 2. Feilb, MariiM'sche Real., Zagorje, BG. Feistriz. — 2. Feilb., Jagodnik'sche Real., Koseze, BG. Feistriz. — 2. Feilb., Batista'sche Real., Ko-seze, BG Feistriz. — 2. Feilb., JakSetik'sche Real., Jablaniz, BG. Feistriz. — 2. Feilb., Selan'sche Real., Michelstetten, BG. Krainburg. — 2. Feilb., Blatnik'sche Real., LeÄevjc. BG. Sittich. — 3. Feilb., Hiti'fche Real., Selo, BG. Großlaschiz. — 3. Feilb., Zalar'sche Real., Zirkniz, BG. Loitsch. — 3. Feilb., Kerjir'sche Real., Jggendors, BG. Laas. — 3. Feilb., Beniina'sche Real., Altenmarkt, BG. Laas. — 3. Feilb-, Milavc'sche Real., Zirkniz, BG. Loitsch. — 3. Feilb., Pirnat'sche Real., Groß-pölland, BG. Reifniz. — 3. Feilb., Srajbar'sche Real., Niederdors, BV. Loitsch. — S. Feilb., Hladnik'sche Real., Kirchdorf, BG. Loitsch. — 3. Feilb., MatM'sche Real., Zirkniz, BG. Loitsch. — 2. Feilb., Majerle'sche Real., Obergurk, BG. Sittich. — 2. Feilb., Kuralt'sche Real., Zaier, BG. Lack. — 3. Feilb., Petrii'sche Real., Niederdorf, BG. Loitsch. — 1. Feilb., Nastran'sche Real., Schischka, BG. Laibach. — 2. Feilb., Gerbee'sche Real., Verbica, BG. Feistriz. ,o»kL>>it coul»»t , I „Lettk»" Seiäeosedu»» «r- 1 dio» keicbrruktem v«rl»«t 10—s. kur z v«p»tbed»>t-u I>i8 Si° Llkeoten «»treu r«»I»->r>>n. »»«I »«»»! tdlos IS—402. vecLunx kür 10« N. Lik-cten). I'roviLio» b« Kr. vnt«r L«w «-»dm«» Li-s-r L-ii.dt ,.,°ra«»«°. von »n° ILdren «>r XuktrLxs Luk k-»t »II« im Lour»-°ttsl uotirl«» M°°ten. vis äsr kiüs. köll. Üsterr.-U08»r. ^ Stssls«, krrvrl- v. ^ vor Verlust I»ei Lrrieloux ä«8 xerinxstev Vrelkers. VrLml« tkr L», U»»»» S»>»» vo» IS »». dl» »0» N- d«t a— rr«S,r> vi«°« kür I.o«-L»ur-r, -v-sitr«r, Sp-rsi-uiz« u. c»vit»Iist» «iodtire , Ser.» ««^ünäunz uns r->n 8«lt« L» kr«»» U»L ' unxet>>«>It» Ln-ri-ennuu- «i°dr»cdt«, i«t 7»"? > puntt, nicdt i» unt-r-ckitr«», un» d«-»Ä^a«r »»«knli-d«» , tili OrMAlIVN 5^«rm»un IrUlU «t ,»«> in ä«rvrr» ^ Lrtll-el.»,« ad« ck«° > Itter»-»»«Ii!llck«r-V«r,or,ll»»>- i>°»o»L«r» L. L. At--rt>-, Rribllt-«. AuMMr-Io-r. ü L. K. östsrr.-rMgi. Itsntsn s» In 56er1ei 6omdinLtioneo Sssis kür 8i>»r,tiu»iLS »Nor krorlnrdeit^Illlnzeil, so»i° ->N«r io'» V«ed,I«r- », ._____________________ »r < soL ra« > N»»IrrI»»k>i«» > ä) xex«n»«rl»x«iuo»»t»cl>« < 0.ul»nt« Lewrxunr »U°r t-ravl-r»«,»»»»,«», 7.^7----' V »S,«I>LN »iniwli>»r«na«n Xuktriir«. - ?ro-p«ct«. I.riko «ic. ^«räon d«re,tvill,xit M ikr»uoa »nck rrLti») iux«»«nä«t. — 8»>u« klrme» erd»ik«» H Druck von Jg. v. Kleinmayr L Fed. Bamberg. Verleger: Ottomar Bamberg. Für die Redaction verantwortlich: Dr. Hans Kraus.