Nr. 297 pl«num«lation»Pl«i»: Im somptoll g»N»l. fi. ll, halbl f>. » 00. ssür die «uft«llun, «n« Hau» haibj. bo lr. «lit del Post gan,l. fi. ,5, h»lbj. st. ? 50, Samstag, 29. Dezember. I«lelt«o»»g«b2b»: Flr N«l«e Inserate bl» »n 4 Zellen « l,., »rl««e Pl. gell« « k., be« «ftev«, wieberholnnge, p». Zeile » k. 1877. Mit K. Jänner brqinnt lin neues Abonnement auf die ,^ttil)llcller Zeitung". Die Pränumeralions. Vedinnnngen lileibeil unverändert und betrage«: Ganzjährig: Mit Post unter Schleifen.....15) si. — kr. Für Vaibach ins Haus zuszestelll . . . 12 .. — .. Im Comptmr abgeholt......H „ -- ., Halbjährig: Mit Post unter Schleifen.....7 fl. 50 kr. Für ^aibach ins Haus zugestellt . . . l) .. " « Im Comptoir abgeholt......5 .. >)0 .. l«^ Tie Prill'umcratisnH-Veträge wollen portofrei zugesendet werde«. ^aibach im Dezember 1877. Ignly v. Kleinmayr öc Jedor Damberg. Amtlicher Theil. Sc. k. und k. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom 10. Dezember d. I. den Domherrn am Kathedralcapitel zu Laibach Georg Volc zum Domdcchautcn dieses Capitels allergnädigst zu ernennen geruht. Stremayr n». p. Nr 2969Mr, « ^ . «u«d»nacyllnss. Der vom krain'schen Großgrundbesitze gewählte Reichsrathsabgcurdllcte Hyacinth Graf Thurn-Valsas-sina ist aul 12. Dezember d. I. gestorben. Ueber Anordnung des Herrn Ministers des Innern vom 20. Dezember d. I.. Z. i>033/M. I.. wird die hiedurch nothwendig gcwordllir Neuwahl cillls Reichsrathsabgeordueten ans der Wäylertlassc des kraiu'schen Großgrundbesitzes hiemit ausgeschrieben, und wird die Wahl am 8. Febrnar 1878, vormittags lOUHr, vorgenommen werden. Gleichzeitig wird nachstehend d,e Wählerliste des train'schen Großgrundbesitzes im Sinne des § 25 des Gesetzes vom 2. April 1873 (Nr. 41 R. G. Vl.) m.t dem Beisatze kundgemacht, daß Reclamations gegen dieselbe binnen vierzehn Tagen, vom Tage der KMd-machnng gerechnet, beim k. k. tram'schcn Landesprastdinm eingebracht werden können. Laibach am 27. Dezember 1877. Für den k k. Landcspräsidenten im Herzogthumc Krain der k. t. Regicrungsrath: Dr. Juton Mlrr v. Schöppl Sollllwalden m. p. W ä h l e r. L i st e für den Wahlkörper des Großgrundbesitzes im Herzoge thnmc Krain. 1. Ahaöiö, Dr. Karl — Gairau. 2 Apfaltrern, Otto Freiherr v. — Kreuz und Obcrstcin, Münlcndmf, Neulhal. 3 Apfaltrern. Rudolf Freiherr v. - Gruuhof, Frcithuru, Oedcngraz, Krupp. 4. Attcms, AutouiaGrästn v., geb. Freun v. Er - bcrg -^ Lnstthal. s> Nttems, Ferdinand Graf v. — Gut Rann. 0 Auerspcrg. Karl Wilhelm Fürst v. Ainöd. ' Roßegg. Weixelburg, Seiseuberg, Gotlschcc. Pöl- 7 Aucrspcrg. Gustav Graf v. — Mokriz. 8. Auerspcrg, I"sef Maria Graf v. - Auers-pcra mit dem incorportcrlen Gnte Nadnfcheg, 9. Ba"rb?-Waxenstcin, Josef Emanucl Graf v. 10. V^ar"o ^Valcria Gräfin v., geb. Gräfin v. Arko - Radelstein. 11. Nanmgar ten, Julie — Wlldcncgg. !2. Baumgartner. Emillc - Lack I.!. Berg. Höfen Hof Sagoriz nnd Thnrn unter Nasseufuß. K Blagay, Ludwig Graf Ursini v. - Weißcn- 15. ^ernii, MarkuS — St. PetcrMaltheser-Ordcns-Commenda. 10. Codelli-Fahnenfeld, Anton Freiherr v. — Thurn unter Laibach, Veßmz-Gilt. 17. Coudcnhove, Heinrich Graf v., Großcapitular — D.-R.-O.-Coiulncilda in Laibach, landschaftliche Gilt. 18. Eoudenhuve. Maximilian Graf v., Land-komthur der Valley Oesterreich — Mottling, D.-R.-O.-Commenda. 19. Dobrzensty, Johann Freiherr v. — Ruv^ rechtshof nnd Maichau. 20. Dollenz, Bernhard jnn. — Rosenegg-Gilt bei St. Veit. 21. Dollenz. Ednard — Nußdorf. 22. Dollschein, Anna — Adlcrshofen. 23. Ehrenreich, Norbert Moriz — Ponowitsch und Lubegg. 24. Elias, Abraham M., Heinrich M. und Jacques M. in Wien — Zobelsberg. 25. Fichten an, Adolf Ritter v. -- Strugg. 2<). Fichtenau, Eugen Ritter v. — Preißegg. 27. Fränzl, Dr. Julius Ritter v. Vesteneck -Nendegg. 28. Fränzl, Otto Ritter v. Vesteneck — Schnecken-büchel. 29. Frieda«, Franz Ritter v. — Gradaz und Zastava, Thnrnan, Weiniz. 30. Fuchs, Gilbert - Obergöltschach. 31. Gallc, Adolf — Pcpcnsfeld. 32. Galli, Karl — Frcudenthal. 33. Germ, Karl — Minhof. 34. Gozani, Ferdinand Marquis u. — Wolfsbüchl. 35. Greßel, Maria — Treffen. 36. Gutmannsthal-Benvenutti, Dr. Ludwig Ritter v. -- Hottemesch, Weixelstein. 37. .^eß. Antunia — Hranilovit-Gilt, Schwcrschag-Gut. 38. Höffern, Johanna v. — Egg bei Podpetsch. Is». Hohenwnrt, Knrl Graf v. — Naunach. io. Ho matsch, Anton — Tschernrmblhof. 41. Inanz, Franz — Grundclhof. 42. Kalter, Franziska, und Del Negro Paul — Kieselstein. 43. K'linzer, Andreas — Weißenfels. 44. Koschier, Paula — Wartenbcrg. 45. Koslcr, Johann — Ortcncgg, Frcihof. 40. Koslcr, Johann, Peter und Dr. Josef, nnd Maria Obrefa - Lcopoldsrnh. 47. Krainischc Industriegescllschaft — Neu-luarktl, Iauerburg ?c. 48. Kuralt, Theresia, Eduard, Theodor, Karl uud Frauz — Smuk. 49. Laugcr von Podgoro, Franz Anton Ritter v. — Luegg. 50. Langer von Pod go ro, FranzVictor Ritter v. — Poganiz, Brcitenau. 51. Lanthieri, Karl Friedlich Graf v. — Wippach fammt Trillek'fcher Gilt und Graf Strassold'scher Gilt, Slapp. 52. Lazarini, Heinrich Freiherr v. — Flödnig. 53. Lazzarini, Ludwig Freiherr v. — Iabla'niz. 54. Lenk, Jakob — Arch, Unter-Nadelstcin. 55. Lichtenbcrg, Nina Grästn v. — Lichtcnberg und Podgoriz, Smrek. 56. Lichtcnberg, Wilhelmine Gräfin v. sen., Wilhelmine Gräsin v. jun. und Karl Graf v. — Hallcrstein-Gnt. 57. Licchtcnbcrg, Leopold Freiherr v. — Habbach. 58. Löwcnfcld, Moriz — Ratschach, Scharfen-stein, Scharfenbcrg. 59. Mach, Maria — Slattcnegg-Hof. 00. Mali, Ignaz — Podwcin. 01. Margheri, Albin Graf v., und Margher i, Ioscfinc Gräsin v., geb. Gläsin Corc'th — Wördl. 02. Vi arghcri, Albin Graf v., und Apfaltrern, Silvine Frciin v., geb. Gräfin Margheri — Altcnbnrg. 03. Manrc'r, Thercsc — Rntzing-Gnt. 64. Maycr, Josef — Lcntenburg. 65. Mayer, Peter — Ioßek'schc Gilt bei Kram« bürg. 66. Mayer-Melnhof, Franz Freiherr v. — Savenstein, Unter-Erkenstcin. 67. Mühl eisen, Marie — Hof Lack bei Manns, bürg, Dragomel. Kleinlack-Gut. 68. Nugent, Arthur Graf v. — Kostel. 69. Pace, Karl Graf v. — Thurn bei Gallenstein. 70. Pehani, Josef — Obernassenfnß - Gilt, „u» t.i-HU"-Gilt. 71. Pelikan, Wilhelm — Rothenbüchel-Gut, Rothen-büchl-Gilt. 72. Pfcffel, Moriz — Gallenfels. 73. Pirkowizh, Franz — Unterkolowrat-Gilt. 74. Pirnat, Lukas — Tufistein-Gilt. 75. Pogaöar, Dr. I. Chrysostomus — Görtschach, Bisthum oder Pfalz Laibach. 70. Pollak, Bertha, geb. v. Dorotka-Ehrenwall - Erlachhof, Ruckcnstein. 77. Porcia, Leopold Fürst v. - Fioeicommiß-herrschaften Senosetsch, Prem. 78. Praschniker, Alois — Gallenegg. 79. Rastern, Johanna Freiin v., geb. Freiin von Apfaltrern — Schccrcnbüchel. 80. Rech bach, Barbara Freiin v., geb. Gräfin von Thurn-Valsassina — Kreutberg. 81. Rcya de C a stellet to, Felix Edler v. — Moosthal. 82. Roth, Anton — Gerbin. 83. Ruard. Viktor — Inselwerth, Probstei bei Veldcs und Schloß Vcldes. 64. Rudcsch, Karl — Fcistenberg. 85. Rudesch, Karl und Theodor, Kosler Maria und Müh leisen Maria — Reifniz. 80. Savin schegg, Dr. Josef Ritter v. — Mottling. 87. Schaffer, Eduard — Weiubüchel. 88. Schwegcl, Josef Freiherr v. — Grimschiz. 89. Seunig, Maria, 5oscf, Eugenie, Amalic, Anna und Friedrich — Kisel-, Posch- nnd Maurische-Gilt, Strobclhof, Tscheplr, Plautz'schc Gilt, Wit-tich-Wald-Gilt. 90. Sladovic, Ferdinand — Tschernembl, Mött-linger Bcnesicium St. Katharina. 91. Smola, Anton Vimcnz ^-Stauben, Rudolfs« werther Spitals-Gilt. 92. Stare, Alois, Franziska. Michael. Anton, Ferdinand, Felix und Iusef — Gerlachstein. 93. Strahl. Eduard Ritter v. — Altrnlack. 94. Snlkowsky, Ludwig, Fürst v. — Ilnvlhof lNeustein). 95. Supan, Josef, Volc, Georg, Kramar, Franz und Mersol. Matthäus, Mitglieder des Domcapitels Laibach, kaifcrl. Stiftuug als Corporation — Domcapitel-Gilt Laibach. 90. Tauffcrcr, Vennu Freiherr v. — Weixelbach. 97. Terpinz. Iosefine — Kaltenbrunn, Brunn vulgo Studeurz-Gilt, Steinbüchl. 98. Thurn-Valsassiua. Gustav Graf v. — Rad-mannsdorf und Wallenburg. 99. Tomek, Luzia, geb. Schwarz — Kroiseuegg. 100. Trenz, Ferdinand und Mathilde — Drasch-towiz. 101. Urbantschitsch, Eduard — Höflein. 102. Urbanilö, Johann — Thuru unter Neuburg. 103. Urbanöic, Louise — Billichgraz. 104. Valmagini, Julius v. — Reitenburg. 105. Vilhar, Eugen - Steinbcrg-Gnt. 100. Vollmann. Anna — Nenhof. ,07. Wassitsch, Raimund — Grailach. 108. Walt her, Max — Großdorf. ,09. Windischgrätz, Hugo Fürst zu - Slattenegg, Wagensbcrg, Loilsch, Haasberg, Luegg. 110. Wo'llcnsbcrg, Franz Frcihcrr v. — Selo. 111. Wnrzbach - Tannenbcrg, Karl Freiherr v. — Schwarzenbach, Tanncnbcrg (vormals Geschieh), Zirtnahof, Ebensfeld. 112. Wurzbach^Tannenberg, Dr. Julius v. — Landsprcis. 113. Zois-Edelstein, Michael Angelo Freiherr v. — Egg bei Krainbnrg. Nichtamtlicher Theil. Die Anlullst des Znen in St. Petersburg. Ueber die Ankunft des Zaren in Petersburg wird beu „Daily News" vom 23. Dezember geschrieben: „Der Kaiser wurde acstern mit großem Enthu» siasmus bei scinel Ankunft empfangen. Seit Tages« anbruch ertöutc die Äliusil der garnisonicrenden Reai-mcnter, welche iu Gala-Uniform, jedoch ohm' Waffen auflnarschicrtcn. um in den Straßen Spalier zu bilden. Hinter dieses Spalier, welches die Straßenbreite' für die Passage des Kaisers offen hielt. stellten sich die Massen der Zivilbevölkerung jeden Standes und Ge- 2488 schlechtes auf. Die Balköne und Fenster waren reich geschmückt und von den schönsten Damen besetzt. Aber in vielen Fällen zeigte das tiefe Schwarz derKleiduug, daß der Krieg nebst seinem glorreichen auch einen traurigen Eindruck hinterlassen. Der Kaiserzug erreichte Punkt' 10 Uhr den festlich geschmückten Bahnhof. Allgemein wurde die Ansicht laut, daß der Kaiser wol gut aussehe, aber merklich abgemagert sei. Bei der Ankunft empfingen zuerst die Zögliugc des Konservatoriums den Zaren mit einer Festhymnc und überreichten demselben einen Lorbecrkranz. Hierauf trat der Bürgermeister von Petersburg, Herr Bogreboff, vor und übergab dem Zar im Namen des Stadtrathes eine Beglückwünschungsadrcsse. Bei dem Austritte aus dem Bahnhof wurde der Kaiser von den vielstimmigen Hurrahrufeu der Beuölkeruug, von Kanonendonner und Glockengeläute begrüßt. Der Kaiser bestieg mit seinem Sohne, dem Großfürsten Sergius, einen kleinen zweispännigen Schlitten und fuhr in Begleituug seines Stabes und einer Escorte prächtiger Leibgarden nach der Kasan-.Nathedraie. Die Zarewna folgte in einer offenen Kalesche. Auf dem großen halbrunden Platz vor der Kathedrale waren Tribünen aufgestellt, welche theilweise von Soldaten, zum großen Theile aber von der Zivilbevölkerung besetzt waren. Die Szene innerhalb der Kirche war außerordentlich effektvoll. Unzählige Kerzen spiegelten ihv Licht an den glatt polierten Flächen der riesigen Säulen aus sinnländischem Granit uud an den goldenen Rahmen der Heiligenbilder. Gottesuerehrung und Kriegsgedächtnis wird in dieser Kathedrale in seltsamer Weise vermischt. Eine Inschrift besagt, daß das Silber an dem Ikonostas eine Votivgabe der donschen Kosaken nach dem Feldzug von 1ttI2 sei. Trophäen und Banner hängen von jeder Säule herab. Hier sind die sichtbaren Zeichen russischer Tapferkeit in den letzten Kriegen vereinigt. Die Kriegstrophäen der Diebitsch, Wittgenstein nnd Paskiewitsch flattern, von Kugeln durchlöchert uud in der Farbe verblaßt, von den marmornen Pfeilern. Die Triumphe früherer Siege über die Türken werden durch Standarten in Erinnerung gebracht, welche Suwaroff genommen, als er seine Sturmcolou-nen gegeil die Wälle von Ismail führte. Französische Adler. Trophäen der großen Invasion, wechseln mit Fahnen ab, welche der Halbmond schmückt. Oberhalb des Grades von Kutnsoff hängen die Banner, welche seine Armee an den Ufern der Beresina er» oberte. Unter den Flaggenstangen bemerkt man die massiven Schlüssel jener Städte, welche sich den russischen Waffen ergeben hatten. Der schwarze, mit goldenen Bienen besetzte Stab ist der Marschallsstab des erbarmuugslosen Davuust. Die ill der Kathedrale sich drängende Menge ist ein Abbild der russischen Nation im kleinen. Viele der Lcnte hatten die Nacht auf den Steinfliesen der Kirche zugebracht. Jedermann war der Eintritt gestattet. Neben dem mit Schaffellen bekleideten Muschir konnte mail hohe Offiziere sehen, deren Brnst mit glänzenden Tecoratiouen übersäet war. In der Mitte ist ein freier Raum offen gehalten, in welchem Damen auf- uud abgehen und für die Verwundeten Geldspenden absammeln. Nun öffnen sich die inneren Thüreil nnd die Klerisei schreitet ill stattlicher Prozession unter Vorantritt des Metropoliten hervor. Es ertönt eine Daukeshymne, der Metropolit empfän t den Kaiser an der Kirchenthüre, die Menge strömt unanfhaltsam nach. Der Kaiser steigt die Stufe» zu dem Alter hinan und berührt das strahlende Bild der heiligen Jungfrau von Kasan mit seinen Lippen; ihm folgte die Zarewna. Die Ceremonie ist von knrzer Daner, der Kaiser schickt sich an, die Kirche zn verlassen. Die Loyalität der Menge läßt sich nun nicht mehr zurückhalten. Männer und Granen drängen sich an den Zaren heran, um den Saum seiuer Kleider zu küssen. Der Kaiser begab sich von der Kathedrale in den Winterpalast. Die Volksmenge auf dem Alexanderplatz ist so dicht gedrängt, daß eine Circulation fast unmöglich ist. Der Kaiser fährt durch die Menge bis zu den Thoren des Palastes; er verweilte einen Augenblick auf der Terrasse, um die Begrüßungsrufe der Bevölkerung dankend zu erwidern. Den ganzen Tag hindurch strömten begeisterte Meuschenmassen unter Hurrahrufen durch die Straßen. Von 7 Uhr abends bis Mitternacht war die Stadt in festlichster Weise beleuchtet." Vom Kriegsschauplätze. (V«m Tpezlalberichterstatter der..^«lbacher Heit,,ng."> Plew na, 15. Dezember.' Das Leben und Treiben der Leipziger Messe vor zwanzig Jahren gibt ein annäherndes Bild von dein heutigen Plewna. Unwillkürlich wurde diese Eriunerung aus meiner Iugcudzcit beim Betreten der größeren Plätze wieder aufgefrischt. Wild und buut rennt alles durch einander, Karren und Wagen ohne Zahl sperren die Passage, Geschrei und Lärm übertönt sich selbst. Allerlei Volk jeglicher Nation ist vertreten, doch dominiert der Jude. Vom General-Armeelieferanten abwärts bis zum Bündelträger nnd Hausierer hat das Iuden-thum ein zahlreiches Contingent gestellt, neunzig Per-zent der an den Licferungsorten angetroffenen Zwil-perfonen sind Juden galizischer Nasse mit den tradi- tionellen Locken an den Schläfen und dem unvermeidlichen Kaftan. Die Juden bilden einen integrierenden Theil der Armee, und selten werden einzelne Soldaten außerhalb des Gefechts ohne ihren jüdischen Begleiter allgetroffen. Der Sohn Israels hat es verstanden, sich unentbehrlich zu machen, und als Dolmetsch, Makler, Kommissionär lc. fristet er nicht nur seine Existenz, sondern ist am richtigen Platze, beide Theile, sowol die Russell als Auftraggeber wie den Aulgaren oder Rumänen als Abgeber, hinters Licht zu führen. So sehr der Jude in Rußland verachtet wird und gezwuugen ist, in elender Existenz weiter zu vegetieren, so sehr wird er jetzt gesucht und entschädigt. Mehr als fünfzig tansend Hebräer haben den Pruth überschritten, noch ist der Zuzug nicht ins Stocken gerathen, nnd ihre Glaubensgenossen in Rumänien haben nicht Unrecht, wenn sie befürchten, ihre seitherigen Einnahmequellen dlirch den enormen Zuwachs an Eoncurrenz erheblich geschmälert zn sehen. Der ferneren Ueberschwemmnng Rumäniens mit diesem Elemente ist wegen des Ab-bruchs des schützenden Dammes, der einfachen Zurück-weifung an der Grenze, Raum gegeben, da dasselbe nnter russischer Firma unaufgchalten seinen Vormarsch fortsetzt, ohne sich nach den Fleischtöpfen Nnßlands zurückzusehnen. Es kostet Ueberwindung, diese Völkerschaft als Mitmenschen zu betrachten, wenn man ge-zwungen wurde, ihren wahren Werth in der empfind lichsten Weise kennen zu lernen, nnd jetzt begreife ich vollständig, daß die Rnmänen, durcb die schamlosesten Mittel betrogen und ruiniert, zeitweise die Geduld verlieren, ihre Blutsauger neben sich zu dulden. Nach dem am 11. Dezember in einer Redunte vor Plewna, von welcher man eine gnte Aussicht auf das Schlachtfeld nnd die umliegenden befestigten Punkte genießt, abgehaltenen Tedeum, welchem der Kaiser, der Fürst Karl und der Großfürst Nikolaus beiwohnten, hielt der Kaiser mit großem Gefolge eine Revue über <>0,000 Russen und 12,000 Mann Rumänen ab. Die Trnppeu wareu in zwei Treffen aufgestellt, deren Fronten der Kaiser abritt, fortwährend uom Hurrahruf überall begrüßt. Dieser Massenausbruch der Begeisterung gewinnt dadurch an Großartigkeit, indem derselbe, auf Kommando inszeniert, einen musikalischen Effekt pro-duciert. Nachdem die russischen uud rumänischen Truppen von ihren respective« Kommandanten dem Kaiser vorgeführt, wandte sich derselbe an die Geilerale Da niloff, Ganctzki und Tottlebcn, seinen herzlichen Dank für die erwiesenen Dienste, welche hauptsächlich zum Siege vom 10. Dezember führten, Ausdruck gebend. Ein Händedruck des Kaisers belohnte den rumänischen Artilleriekapitän Grcunaticescn für sein energisches Eingreifen im entscheidenden Momente. Hierauf fand die Ueberreichung des St. Andreas Ordens mit den Schwertern an den Fürsten Karl von Rnmänien statt. Nach eingenommenem Frühstück erschien der Kai» ser bei Osman Pascha, welcher von den anwesenden höheren russischen Offizieren sympathisch begrüßt worden war, ihm die Hand reichend, sprach er folgende Worte: „Ihre Tapferkeit gibt Ihnen das Recht, den Säbel zn tragen, welcher durch Ihre militärischen Tugenden in so ausgezeichneter Weise geehrt wurde, empfangen Sie denselben zurück und damit Ihre Frei» hcit." Osmml Pascha dankte und erwiderte: „Ich habe nnr meine Pflicht gethan, ich bitte, mich das Schicksal meiner Soldaten theilen zu lassen, denen ick) diese schmeichelhaften Worte zu verdanken habe." Beim Verlassen des Zimmers erschollen aufs neue Acclamationcn der anwesenden Offiziere, Osman deren Anerkennung zollend. Ein Stnhl, welchen Osman Pascha gewünscht, wurde geholt, und es erfolgten Berathungeu, von denen indeß bis jetzt nichts näheres bekannt wurde, indessen wird vermuthet, daß es sich um die Vertheilung der Trophäen nnter die Armeekommandos handelte. Ueber letztere Bestimmung lauten die Ansichten verschieden, während behauptet wird, daß die vorgefundenen 77 Kanonen nnd W,000 Gefangenen gleichmäßig unter Russen uud Rumänen vertheilt werden sollen, gibt eine andere Version an, daß die Rumänen 30 Kanonen als Aeuteautheil, inelusive der Bagage nnd Armatur von l0,000 Mann, erhalten, dagegen letztere Zahl von Gefangenen znr Verpflegung zu übernehmen haben. Die Gefangenen sind theilweise uuterwegs und werden, entgegen den früheren Bestimmungen, in Detachements von KOOO Mann mit einer Bedeckunasmannschaft von 10,000 rnmänischen Soldaten auf Bukarest dirigiert. Die starke Escorte gibt zu allerlei Vermuthungen Veranlassung, während einerseits die Gründe in der Sicherheit angegebeil werden, erzählt man sich anderenorts, daß diese Maßregel russi-schcrseits veranlaßt wurde, um sich der rumänischen Truppen zn entledigen. Ueber die Belagerungsarmec ist derart disponiert, daß 40,00s) Mann in der Rich-tnng des Balkans abrückeil, während der Nest dem Großfürsten zur Disvositiou gestellt wird. Plewua soll als Depotplatz für die im Balkan operierenden Trnppcn in Aussicht genommen werden. Die Beerdigung der vor Plewna gefallenen Todten ist beendet, doch sind die Pionnicre fortwährend thätig, au den verschiedensten Punkten Nachgrabungen auszuführen, welche den Zweck haben, angeolich von Osman Pascha vergrabene Kanonen (in der Zahl von 170) ans Tageslicht zu fördern. Die Arbeiten sind aber bis jetzt erfolglos gewesen, da alles andere, nur keine Geschütze anfgefunden wurden. Bei Gelegenheit derartiger Recognosciernngen wurden gegen 400 verwundete Türken entdeckt, welche feit dem 10. Dezember in dem schrecklichsten Zustande sich befinden, ohne die geringsten Nahrungsmittel, ohne einen Tropfen Wasser. Die Einzelkämpfe an entlegenen Punkten, welche später bei der Entwicklung des Kampfes verlassen nnd nicht mehr betreten wnrden, forderten diese Opfer, welche nnr thcilwcise lebend der Ambulanz übergeben wurden, während der Rest eines elenden Todes, den Wunden, Kunger uud Durst preisgegeben, erlag, ehe der Zufall sie entdeckte. — Hente frill) wurde an den Straßenecken die Kriegs-erklärnng Serbiens an die Türkei affichiert vorgefunden Dieselbe war während der Nacht angeklebt und war ill rnssiscker lind rnmänischcr Sprache abgefaßt. Es entstand sofort ein großer Jubel uuter den alliierten Truppen, welche ans der serbischen Theilnahme am Kriege die sonderbarsteil Schlüsse zogen uud das Ereignis als das entscheidenstc für die Hoffnimg einer baldigen Heimkehr an den häuslichen Herd betrachte^ ten. Manches Glas wurde zu Ehrcu der serbischen Brüder geleert, in der Erwartung, daß die letzten Kräfte der Türken durch die Glaubeusbrüdcr an der Save ohne ferneres Mitwirkeil der Russen vernichtet werden. Die bulgarische Bevölkerung verhielt sich total theilnahmslos; wie überhaupt die Russen bei näherer Berührung rasch ihre Sympathien einbüßen, so haben sie es auch hier verstauben, rasch dem zweifelhaften Urtheile ein Ende zu machen. Russen und Bulgareil verachten sich gegenseitig in der ausgesprochensten Weise. Die Russen erklären den eigentlichen Zweck des Krieges, die Befreiimg der Bulgaren, als ein Werk der Täuschung über den Charakter und allgemeinen Werth der Mission, nnd erwarten ein unbegrenztes Entgegenkommen, ein Erfüllen aller ihrer Bedürfnisse, ohne deu sonst üblichen Gegenleistungen in barer Münze gerecht zn werden. Die Gasthäuser im ganzen Umfange der Türkei sind bei ihrer Construction' nicht auf die russische Invasion berechnet. Speisen lind Getränke stehen auf Tischen offeil nmher, man geht, wählt ein Gericht, trinkt die selbst genommene Flüssigkeit ohne jegliche Ucberwachung. Am Ende zahlt man die Zeche nntcr der Voraussetzung der Wirthe, den Umfang der Con-sumtion richtig augcgebcn zn haben. Der Türke betrügt nie, und eiu eiuheimischer Fremder hütet sich wol, den Wirth zu schädigen, weil die Strafe, in Form allgemeiner Parteinahme, in eclatantester Weise die Folge sein würde. Nach 2 lstündiszem Aufenthalt der Nnssen in Plewna fand man kein ^tokal mehr geöffnet, weil die Eigenthümer auf unerklärliche Weife ihrc Vorräthe verloren, ohne eine entsprechende Einnahme gemacht zn haben. Die Fingerfertigkeit der Soldaten leistet Erstaunliches, während der Gesichtsausdrnck dem biedersten Charakter Ehre machen würde. Die Kriegserklärung der serbischen Regierung machte auf die Bulgaren keinerlei Eindrnck, apathisch, wie die Rasse ist, und belehrt über ihre Irrthümer, wird eine Stimme zugunsten der zu erwartenden Zustände kaum veruommeu werden. Schon hellte kann man oft gcnng die Bemerkung machen, das; der En-thnsiasinns für die Befreier nahezu verschwnnden ist. Die bejahrten und erfahrelleren Bulgarei! erkennen klar die Unmöglichkeit, nach einem verheerenden Kriege auf gnte Zeiten zu hoffen, felbst wenn der Umstand ein-treten sollte, ihre Wünsche nach Möglichkeit erfüllt zu sehen, am allerwenigsten erwarten sie ihr Heil von Nnßland. Die Sitten nnd Gewohnheiten der Bulgaren waren so sehr mit denen der Türken verflochten, der türkische Einfluß auf Bildung und Entwicklnng hat sich im Laufe der Zeit fo eingebürgert, daß beim Man-gcl desselben der Bulgare als selbständiger Factor ncncr Verhältnisse kaum denkbar sein wird. MqesneuiBeiten. — (Eine unterbliebene Theatervorstel^ lung.) Die volksthümliche Vorstellung ..Die beiden Waisen", die am ersten Weihnachtstagc im Karltheater aufgeführt werden sollte, mnßte wegen einer plötzlich eingetretenen Stiirung in der Gasleitung nnterl'leiben, Uw mittelbar vor Beginn der Vorstellung verlöschten näm-lich sämmtliche Gasflaminen, und trotz aller Anstrengn,! gen wollte es nicht gelingen, den Uebclstand zn lieseiti gen. Die Aufführung des oberwähnten Stückes tonnte daher nicht stattfinden. Dem Pul'litnm wnrde das Ei» trittsgcld zurückerstattet, und ohne Störung leerte sich das gut besucht gewesene Hans. Eine halbe Stunde später war die Gasleitung wieder intact. — (Anonyme Spende.) Direktor Lmlbe hlit am Weihnachtsabend ein eigenthümliches Christgeschenl erhalten: wohlverpackt einen Papiercarton, in welchem ein Vriefchen von Franenhaud nnd ei» äußerst zierliches Holzgcstell lag. wie es in Wien so reizend in cdlein Holz und glänzendem Metall gemacht und znr Anfstel lnna, von Photographien verwendet wird. Das Brief chcn lantct: „Verehrter Herr Doktor! D>1 das Christ kiild heute seinen alljährlichen Ansang voin Himmel anf die Erde hat. so ließ ich mich von einem himmlischen Photographen aufnehmen mit der Bitte, mir ein stilles Plätzchen auf Ihrem Schreibtische zu gönnen. Die bestell 2489 Grüße aus dem Himmel." Ms der luverne VaMiM das Thürchen des Gestelles geüffnet hatte, zeigte sich, coloriert und wohlgetroffen, das Brustbild des verewigten Adolf Glitz. Woher es gekommen, das weiß der Beschenkte selbst nicht. ^__ (DovPelselbstmordversuch.) Ans Tyrnan wird unterm 22. d. geschrieben: Daß ein Liebespaar sich das Versprechen gab und auch ausführte, cmen Doppelselbstmord zu verüben, ist wol schon öfter dagewesen; daß sich aber zwei Familienväter, wovon der einc bereits Großvater, zu einem solch' schrecklichen Vorsatze vcrbnn-dcn hätten, dürfte ziemlich bcispicll,s sein. Ein solcher Fall ereignete sich hier gestern abends nach der achten Stunde. Der Schneidermeister Sz. und der Hausbesitzer H., beide in finanzieller Bcziehnng sehr derangiertc Individuen, suchten nun diesen Vorsatz auszuführen, der ihnen jedoch nur zur Hälfte gelang. Nachdem nämlich die beiden Selbstmordkandidatcn sich durch reichlichen Genuß von Rum die nöthige Entschlossenheit verschafft hatten, feuerte H. das Doppelterzerol. welches beide Genossen ins Ienfeits führen follte. gegen fich ab; da jedoch der erste Schnß nicht tödtlich war. fenerte er anch die für den Genossen bestimmte Ladung ab. Jetzt traf der Schuß ins Herz. so daß der augenblickliche Tod erfolgte. Nun aber wurde die Thür des Gasscngewölbes. in welchem die schreckliche Szene anfgeführt wnrde. gewaltsam geöffnet, und Sz. wnrde anf das Rathaus ge führt, ehe anch er sich ein Leid anthnn konnte. Der Lcicbnam des H. wurde in die Todtenkammer gebracht. „, (Erschossen.) Man schreibt der „N. fr. Pr." - aus Korneuburg. 25). Dezember: „Ein fchwcrrr Unglücksfall durch Leichtsinn ereignete sich gestern in dem Orte Hantzcndorf im Gcrichtsbezirke Stockcrau. Der Gendarm Englisch befand fich an diesem Tage bei dem Wirth-schastsbesitzer Leopold Kraus, mit welchem er anf fehr freundlichem Fuße stand, auf Besuch. Als die Leute gemüthlich beim Glafc Wein bcisammensahcn. legte der Gendarm das Gewehr scherzweise auf Leopold Kraus an. wobei er noch an die zehnjährige Tochter des letzteren die Frage richtete: „Soll ich deinen Vater erschießen?" In diesen, Momente ging das Gewehr los und der Schuß streckte Herrn Krans todt zu Boden. Die Szene der Verzweiflung, welche dem leichtsinnigen Streiche folgte, kann man sich wol ausmalen." __ (Schillers Tapeten.) Bei Gelegenheit einer Debatte über daS Vorkommen gesundheitsschädlicher Stoffe in den täglichen Verbrauchsgcgcuständcn nnd In. dustrie-Artitcln. namentlich von Arsenik in Tapeten nnd Rouleaux, welche im Männerbildnngsvereine zu Nord hauseu diescrtage stattfand, theilte der dortige Apotheker Schulze mit. daß man neuerdings im Schillerhause zu Weimar in Schillers Wohnzimmer nntcr de» ncliercu Tapeten noch die alten, ursprünglichen grilllc» Taprtc-n. die zu Schillers Zeit vorhanden waren, aufgefunden und in ihnen bedeutenden Arscnikgehalt entdeckt habe. was zu der Annahme geführt, daß Schillers frühes Hinsiechen in der Arscnikausströmnng der Zimmertapcte seine Erklärung finde.__________________________________ fokales. Uns dem Gemeinderathe. Laib ach. 27. Dezember. (Fortsetzung,) Ordentliches Erfordernis: Post 1 „Landesfürstliche Stencrn": 1009 st und Post 2 .Stiftungen": 2087 fl., werden ohne Debatte GR Neaali: Die Subvention per 500 fl., welche wir für die Gewerbeschule votiere^ betrachte ich als aam zwecklos, da ohnehin der Staat hiezn 2000 fl gibt. Die Gewerbeschule, insbesondere der Abendunterricht in derselben, ist für die Mwcrbe reibenden weder in moralischer noch ,n gewerblicher Rich' tuna vom Vortheile. Man sieht eben mrgcnos die ssr M dieser Sclmle Fragen Sie alle Gewerbetre,-^!d^, WMso^re di? des Baugewerbes, und alle werden mit meinem Urtheile nberems unmen. Ich beantrage daher die Streichung dieser Post per ^00 f. OR Dcschmann: Ich mnß wirklich bedane u. daß von einem Gewerbsmanne, dessen Interesse fur nnserc Stadt ich nbligens hochachte, em fo abfälliges Unheil über die Oewerblichnlen gefallt wnd^ Ich qebe zn, daß die Gewerbeschnlen heute nicht das s no. was ie sein sollen, allein die Lehrer, die den An or-denmqen aller Gewerbe eiitiprechen lonntm, find l t in Oe terreich leider noch dnnn gesact. Trotzdenl inuß ich ab r qestehe.i, daß maiiches recht Anerkenncnswer-thes geleistet wird, so sahen w,r """'cht langer Zeü b i der Ausstellnnq der Arbeiten der Schüler der Gewerbe^ schule insbesondere recht tücht'ge Mode lierarbeiten und bantechnische Zeichnungen. Anch ist rücksicltiaen daß sobald w,r dle 500 st. entziehen, lv^Milich anch der Staat die 2000 st. nr die Schule nicht erfolgen wird, da dies anf Grund e,ncs Uebereinkoimnens so fixiert wurde Im mnß nur noch bemerken daß als man im Etat des Unterrichts,!!»!,-steriums'zn waren anfing, bald anch diese 2000 fl. Mr die Laibacher Gewerbeschule dem Lose der Streichung verfallen wären und daß es nur den eindring- lichsten Vorstellungen gelang, dieselben intact zn erhal' ten. Die Lehrer selbst bedauern, daß die Schüler nicht die nöthige Vorbildung für die Gewerbeschule mitbringen, allein wollte man die Meister zwingen, keinen Lehrjungen aufzunehmen, der die Voltsfchulc nicht absolviert hat, so würde Herr Rcgali damit wahrscheinlich ebensowenig zufrieden fein. Man wählt eben unter zwei Uebeln das kleinere und sncht bei solchen Lehr-jungcn das Mangelnde an Vortenntnissen durch die Vorbereitnngsschule zu ersetzen. Dies wollte ich den Ausführungen Regali's gegenüber, die gewiß zu hart sind nnd weit über das Ziel schießen, im Interesse des Lehrkörpers dieser Schule bemerkt haben. GR. Horak: Die Anschauungen des GR. Regali bezüglich der Gewerbeschule kann ich nicht theilen, und ich werde daher für die Bewilligung der 500 fl. stimmen. Man mnß nur bedauern, daß die Gewerbeschulen bei uns noch nicht auf jener Stufe sind wie in Niederösterreich, Böhmen und Mähren, und daß wir nicht auch in den übrigen Städten des Landes Gewerbeschulen besitzen. Zur Zeit des Herrn Statthalters Grafen Chorinsty habe ich nnter den Gewerbetreibenden Beiträge, und nicht unbedeutende, für die Gewerbeschulen gesammelt, nnd alle gaben selbe mit Frenoen; heute nach so vielen Jahren aber sollten wir einc so kleine Summe streichen? Daß in der Gewerbeschule manches nicht gelehrt wird, was gelehrt werden sollte, gebe ich zu. Ich weiß dies ans eigener Erfahrung, da ich meine Lchrjungen, welche die Gewerbeschnle besuchen, öfters befrage nnd sehe, daß dieselben beispielsweise von der Geographie gar keine Kenntnisse haben, da dieselbe, insbesondere mit Bezug auf unferen Kaiser-staat Oesterreich, ganz vernachlässiget wird. Anch etwas von einer einfachen praktischen Buchführung wäre in der Gewerbeschule sehr am Platze. GR. Klnn: Es hat mich sehr gewundert, ans dem Munde des Herrn Deschmann gehört zn haben, daß man höhcrnorts mit dem Gedanken nmging, die Subvention für die Laibacher Gewerbeschule zu streichen. Ich glanbc, dies sollte ein Sporn für nns mehr fein, alles, was nur in unseren Kräften steht, für die Gewerbeschule zu thun. GR. Regali: Den Ausführnnacn der Herren Deschmann und Horat gegenüber muß ich bemerken, daß keiner von beiden meinen Anwnrf, die Schule entspreche nicht, entkräftet hat, und trotz fünfjährigen Bestandes dieser Anstalt nirgends die Frucht ihrer Thätigkeit zn sehen ist. Der Staat gibt 2000 fl. für die Schule, seine Pflicht ist es, für dieselbe zu sorgen, genügten daher 2000 fl. nicht, so möge der Staat eine größere Subvention bewilligen. GN. Potoc,lik: Ich würde „lit mir selbst nicht consequent sein, wollte ich gegen den Antrag der Section stimmen, da ich doch vor zwei Jahren im Verein mit meinem Kollegen Dr. Äleiwcis noch eine größere Summe zu diesem Zwecke beantragt hatte. Ich bin daher weit entfernt, den Antrag des GR. Ncgali zu unterstützen, sondern erkläre, daß ich recht gerne, so-ferne die Mittel vorhanden wären, nicht 500, sondern 5000 fl. bewilligen würde. Der Furmensinn muß in der Schnlc geweckt werden, und dies wird unserer Industrie nnd unserem Gewerbe mehr nützen, als aller Schutzzoll. (Bravo.) Referent GR. Dr. Sup pan: Es ist nicht bei Berathung des Präliminarcs an der Zeit, zu bestimmen, ob ein Institut noch weiter zu bestehen habe oder nicht, daher man nicht einfach die Streichung dieser Post beantragen kann, da diesbezüglich ein Ueberein-kommen mit 'den, h. k. k. Untcrrichtsministerimn besteht. Ebenso mnß ich den Zeitpunkt als einen ganz unnatürlichen bezeichnen. Die Schnle kann doch nicht mitten im Schuljahre geschlossen werden, sondern höchstens Ende desselben. GR. Regali zieht seinen Antrag zurück, woranf Post 3 nach den Scctionsanträgen angenommen wird. Post 4 „Beiträge": 5583 fl.': GR. Negali: Der in dieser Post befindliche Betrag per 24 fl. fürs Kranzelschießen ist, obwol gering, doch nnnöthig verausgabt. Die Herren Schützen sind ja reiche Leute, folglich können fie ganz leicht auf diesen Betrag verzichten. Ich beantrage die Strcichnng desselben. GR. La ßn it: Es geht doch nicht an, diesen Betrag zn streichen, da es eine alte Stiftung, schon seit Kaiser Karl lV. ist. Referent GR. Dr. Snppan: Einc Stiftung ist dieser Betrag nicht, denn fönst würde er in der Rubrik „Stiftungen" angefühlt fein. Bei der Äbstimmnng wird der Antrag des GR. Regali abgelehnt und Post 4 nach dem Sections-antrage angenommen. Post 5 ..Magistratsbeamten nnd Prakticanten-Aezügc: 13,825 fl. (Ohne Debatte genehmiget.) Post (> „Dienerlöhnnngen nnd Dinrnen": 50.58 fl. GR. Regali: Im Dienste der Stadtgemeinde befindet sich anch der Stadtzimmermeister Laurin, der aber ganz nnnöthig ist, da der Straßenbegeher Piemk alles für ihn leistet. Wir habcn ohnehin schon einen ganzen Generalstab von Beamten nnd Praklicanten, die eine Menge Geld kosten. Ich würde daher den Antrag stellen, den Stadtzimmcrmcistcr Laurill als überflüssig zu entlassen und diesen Theil der Poft zu streichen, GR. Desch mann: In dieser Angelegenheit muß erst das städtische Bauamt gehört werden, dessen Aus-spruch sicher anders lauten dürfte, als jener des Gc meinderathes Regali. Lanrin ist bei Brunnenreparaturen sehr verwendbar und in seinem Handwerke sehr tüchtig, dies muß ich zur Ehrenrettung Lamms hier constaticren. GR. Dr. Ahazhizh: Die Ansichten sind getheilt, ob Laurin nöthig ist oder nicht, eine weitere Frage ist wol die, ob Premk die Zimmermeisterarbeiten versteht. GR. Dob er let: Mir ist es nicht recht verständlich, wieso man jahrelang ein Gewerbe betreiben kann nnd als tüchtiger Zimmerman« dazu kommt, daß einem plötzlich alle Fähigkeiten abgestritten werden, während ein anderer, der das Zimmei handwert nie ge lernt hat, dasselbe angeblich besser verstehen soll. GR. Potocnit: Die Frage, ob der Stadtzimmer ^ meister wirtlich nothwendig ist, wäre meiner Anschauung nach zu untersuchen, da consequcnterweise auch der Posten eines Stadtmanrermeisters bestehen sollte, jedoch nicht besteht. Vielleicht gelingt es doch nut der Zeit, die Kosten für den Stadtzimmermeister zu ersparen. Referent GR. Dr. Suppan: Stadtzimmermeister Lanrin ist bereits seit 15 Jahren im Dienste der Gemeinde definitiv angestellt, in jedem Falle würde ihm daher die Provision oder Pension ausznzahlen sem. Eine sofortige Strcichnng der Post ist nicht am Platze. Bei der Abstimmung wird der Antrag Regali's abgelehnt und Post <^ nach den Sectionsanträgen angenommen. Post 7 „Functionsgebürcn": K530 fl. GR. Regali: Ich beantrage, die Fnnctions-gebür des Herrn M. Peruzzi als Aezirtsvorsteher des Karulincngrundes von 3U sl. anf 80 fl. zu erhöhen. Herr Peruzzi ist um die Hebung der Kultur des Morastes unausgesetzt thätig und verdient alle Anerkennung. Referent GR. Dr. Snppan: Ich so wie der Gcmemoerath anerkennen dankbar die hervorragenden Leistungen des Herrn Pernzzi. Diese 3(i fl. sind jedoch keine Entschädigung für dessen Mühewaltung, sondern nur eine Entschädigung für die Fahrtostel», da Herr Peruzzi als Bezutsvorsteher des Narolmengrundes sthr häufig genöthigt ist, in die Stadt zu kommen. Sonst aber sind die sämmtlichen Bezirtsvorstchcr unbesoldet. Bei der Abstimmung wird der Antrag Rcgali's abgelehnt und Post 7 nach den Sectionsanträgen angenommen. Post « „Remuneratwnell und Aushilfen": 1520 Gulden. GR. Regali: Ich finde unter den Remunerationen auch jene per 500 fl. für den Rechnnngsratl) Herrn Thomas verrechnet. Es frägt sich nun, ob dessen Anwesenheit in der Kasse, in welcher am wenigsten zu thun ist, nothwendig ist. Ich bezweifle dies mio beantrage daher, diese Remunerationspost zu streichen. GR. Dr. Blei we is: Als der gewesene Stadt-kassier Gaiditsch so bedeutende Sununen dcfrauoierte, erklärte man allgemein, er tonnte dies nur thun, weil kein Reuiocnt an feiner Seite stand, und es muffe diese Stelle geschaffen werden. Der Revideiit aber muß Anchhaltungsbeamter von» Fach sein, daher ich mich entschieden gegen den Antrag Rcgali's ausjprcche. Referent GR. Dr. Suppan: Kein Betrag wird beim Magistrate fu wohl verwendet, als dieser Remu-ncrationsbctrag. nnd kein Geschäft so schlecht gezahlt als eben dieses. Dem Herrn Rechnungsrathe Thomas liegt die ganze Rechnnngstontrollc der großen Sum« men ob, er hat die ganze Gaioitsch-Defraudation geprüft, was eine riesige Arbeit gab. Früher war es nie möglich, zu deu Präliminarien nnd Rechnungsabschlüssen zu gelangen, während jcht alles in schönster Ordnung ist. Wenn dieses Geschäft einst nicht mehr durch Herrn Rechnungsrath Thomas befolgt werden wird, dann wird man es fich gefallen lafsen müssen, einen Rechnnngsrath mit einigen Tansend Gnlden eigens hiefür anzustellen. Bei der Abstimmung wird der Antrag Regali's abgelehnt und Post 8 unverändert angenommen. (Fortsetzung solgt.) — (Ernennung.) Der Domherr am Laidachcr Kathedralcapitel Herr Georg Vole wurde mit Aller-höchster Entschließung Sr. Majestät des Kaisers vom 16. d. M. zum Domdechanten dieses Capitels ernannt. — (Abgeordnetenwahl an Stelle deS verstorbenen Grafen Hyacinth Thnrn.) Einer im amtlichen Theile unseres heutigen Blattes veröffentlichten Kundmachung zufolge erfolgt an, 8 Februar k. I. in Laibach die Neuwahl eines Reichsrathsabgeordneten aus der Curie des trainifchen Großgrundbesitzes an Stelle deS verstorbenen Abgeordneten Gn,sen Hyacinth ThnrnValsassina. Reklamationen negcn die nnter einem veröffentlichte Wählerliste können innerhlill' 11 Tagen beim l. l. Landespnisidinm in Laibach vorgebracht werden, — (Verleihung der Lebensrettnngs. taglia,) Die t. l, L.mbesregierlma. hat dem Vrilckew mauthpächtcr in Landstraß. Michael Gollob, für die am 2490 6. August l. I. «lit eigener Lebensgefahr vollführte Rettung des achtjährigen Schulknaben Antun Kauiic aus Nußdorf vom Tode des Ertrinkens im Gurkflusse die gesetzliche Lcbensrettungstaglia im Betrage von 20 fl. 25 lr. bewilligt. — (Militärveränderung.) Der Oberwundarzt Wenzel Vlasak des Infanterieregiments Erzherzog Leopold Nr. 53 wurde mit Wartegebür beurlaubt. — (Todesfall.) Am St. Stefanstage — Mittwoch den 26. d. — verschied in Hrenowiz, Ortsgemeindc Präwald (im Gerichtsbezirkc Senosetsch), nach langem Leiden der dortige Pfarrer Herr Jakob Blaznik im 47. Lebensjahre. Der Verstorbene war am 9. Juli 1831 in Sclzach geboren uud gehörte seit 1854 dem geistlichen Stande an. — (Kleinlindcr-Bewahranstalt.) Gestern um 11 Uhr vormittags erfolgte in der Kleintinder-Bewahranstalt in Laibach in üblicher Weise die seit Jahren eingeführte Betheilnng sämmtlicher, diese Anstalt besucheuder Kinder mit Winterbetleidungeu. Ueber Anregung der Frau Vereinsvorsteherin Antunie Freiin von Codelli, durch die Opferwilligkeit der ft. t. Schutzfrauen und die weitere wesentliche Beihilfe der lübl. Sparkasse, die zu diesem Zwecke 150 fl. spendete, sowie durch Gratis-Warensenduugen zweier hiesiger Handelsfirmen ist es möglich geworden, daß jedes der 139 Kinder gleichmäßig bedacht und im ganzen 7W Betleidnngsstücke, für die 60 Kosttinder überdies auch st. im November 1876. — Rudolfsbahn: Befördert wurden 84,081 Personen und 114,682 Tonnen Fruchten; die Einnahmen betrugen 355,594 st. gegenüber den Einnahmen per 307,261 st. im November des Vorjahres. — (Märkte) Im Laufe des Monates Jänner k. I. finde» in unferem Nachbarlande Kärnten folgende Jahr- und Vichmärtte statt: Am 7. in Villach. Straßburg, Bleiburg; am 9. in Millstatt; am 12. in Gmünd; am 14. in St. Veit; am 15. in St. Paul (Lavant-thal); am 17. in Gutcnstein (Krämermartt); am 21. in Ourk; am 25. in Mettnitz, St. Margarethen in der Reichenau. — (Literarisches.) Gleichzeitig mit dem Brock-hans'schen und Meyer'schen Cunvcrsatiunslcxikon erscheint gegenwärtig in Zürich in der dortigen renommierten Verlagsbuchhandlung Cäsar Schmidts „Üniversal-Lexikon." Dasselbe soll gleich den vorgenannten ein umfassendes, für alle Stände berechnetes Nachschlagebuch über alle Zweige des menschlichen Wissens werden und ist dein seinerzeit ausgegebenen, von uns bereits wiederholt besprochenen Prospectc zufolge auf 4 Bände in ungefähr 50 Heften berechnet. Von letzteren liegen bisher die ersten sieben Hefte vor. Dieselben behandeln den Buchstaben A und den Beginn des B bis „Barbanegre". Aus den vielen darin behandelten Artikeln ist das Streben deutlich ersichtlich, jedem eine zwar kurze, aber vollauf genügende und mit Fachkenntnis geschriebene Bearbeitung zutheil werden zu lasscu, so daß wir in Schmidts „Universal - Lexikon" wol schon heute ein würdiges und gleichwerthiges Concurrenzwerk der altbewährten deutschen Lexika begrüßen können, das noch dazu den großen Vortheil der Billigkeit besitzt — jedes Heft kommt blos auf 60 Pfennige zu stehen — und somit gewiß einer vielseitigen Verbreitung sicher sein kann. — Aus mehrfachen Stichproben, die wir beim Durchblättern des reichhaltigen Stoffes vorgenommen haben, erfahen wir, daß allseits die neuesten, bis in die letzte Zeit (1876) reichenden Daten benützt wurden, wie dies insbesondere bei den Artikeln: Arnim, Anzen-gruber, Auersperg, Babo. Bach, Bakunin, Balbi, Ban croft. Bändel, Nanhans u. a. deutlich ersichtlich ist. Bezüglich Anastasius Grüns erlauben wir nns die Redaction — zur eventuellen Benützung in der nächsten Auflage — darauf aufmerksam zu macheu, daß derselbe nicht, wie irrthümlich angegeben, in Laibach, sondern in Graz verschied, ferner daß die Ortsgemeindc (nicht Marktfleck) Aucrspcrg (im politischen Bezirke Gottschee wol 170, jedoch nicht 10 ,0 Einwohner zählt, und daß es in Krain eine „Grafschaft Aucrspcrg/' deren Hauptort letzteres sein soll, heutzutage uicht mchr gibt. Daß derlei kleine Verstöße bei einem so groß angelegten Werke uu-vermcidlich sind, versteht sich wol von selbst und »er mag den Werth des Ganzen nicht zu beeinträchtigen. Wir erwähnen ihrer auch nur, weil wir eben der Ansicht sind, daß dies der geeignetste und einzig mögliche Weg ist, durch ähnliche, viclseits fortgesetzte Correcturen all-mälig zur Vervollkommnung fortzuschreiten. Neueste Plijl. (Original«Telegramme der „Laib. Zeitung.") Vogot, 26. Dezember, offiziell. Die Serben umzingelte» Nisch, Pirot, und Ak-Palünla; sic stellten die Verbindung mit den Russen auf der Straße Bel-aradschik-Verkowatz und bei Pirot her. Anf der Ostfront bemerkte eine Streifabtycilung ein ziemlich großes türkisches Lager hinter Konstanza. Auf der Donau dichter Eisgang. Kouslautluopel, 27. Dezember. Es verlautet, Mukhtar Pascha werde dnrch den Kurden Ismael Kahi ersetzt werden. Die Gerüchte von Waffenstillstands Verhandlungen sind ganz unbegründet, und ist maßgcbendenorts hievon nichts bekannt. Berlin, 27. Dezember. (N. Wr. Tgbl.) Nachrichten aus Petersburg zufolge hat der Zar angcord-net, daß weitere acht Divisionen sofort nach Bulgarien dirigiert werden sollen. Die russische Diplomatie gibt das Schlagwort aus, daß der Krieg mit der größten Energie fortgesetzt werden solle; die englischen Demonstrationen haben die kriegerische Stimmung so-wol in den Volks- als auch offiziellen Kreisen Rußlands bedeutend gesteigert. Paris. 27. Dezember. (N. fr. Pr.) Nach Londoner Nachrichten ist die Volköstimmung sehr ernst. Die kriegerische Strömung herrsche vor. Es werden Vorbereitungen getroffen^ nm augenblicklich 60,000 Mann mobilisieren zu können. Salisbury's Ausscheiden vom Kabinett stehe bevor. Paris, 27. Dezember. (N. fv. Pi.) Die Pforte beabsichtigt ein Votum des Parlaments über den Kricg abzuwarten; wenn dasselbe die energische Haltung der Regierung billigt, so wird der Krieg fortgesetzt, im gegentheiligcn Falle direkte Unterhandlungen mit dem Zaren begonnen werden. Bisher wurde dazn kein Vev-such gemacht. Die „Assemblee Nationale" sagt, die Ant wortnote Gortschakoffs auf die Mediation verlange die Anfhebnng des Pariser Vertrages nnd eine Grcn'v regulicrnng in Asien. Belgrad, 27. Dezember. (Deutsche Ztg.) Am 24. d. nahmen die serbischen Truppen unter dem Kommando Vanizky's Kmschnmle, welches größten-theils von Baschi-Boznks nnd Arnanten vertheidigt wurde. Somit halten die Serben die drei türkischen Städte Ak-Palanta, Prokopljc und Knrschumle besetzt. Das Bombardement von Nisch dauert fort. Nisch ist vollkommen cerniert. Konstantinopel. 27. Dezember. Mahmnd Pascha Damat ist gestern nach Inspicienmg dcr Adrianopeler Festungswerke hicher zurückgekehrt. Einem Telegramme ans Erzcrnm zufolge fahren die Russen fort, in die Ebene vorzurücken, um Erzermn einzuschlio hen. Die Verbindungen gegen Nordwcstcn sind bereits abgeschnitten. Das Wetter ist schön, aber kalt. Telegrafischer Wechselkurs vom 28. Dezember. Papier Rente 62 65. — SilberMcntc 66 10. — Gold Rente 7395. - 1860cr Staats-Anlcheu 110 70. - Bank Acticii 78l. — Kredit Acticn 195 75. — London 120 20 — Silber 104 85. - K. t. Münz-Dulatcn 572. - 20 Franken Stücke' 9 65. — 100 Neichsmarl 59 50. Angekommene Fremde. Am 28. Dezember. Hotel Stadt Wien. Camilla Pagani, Udiuc. - Blazif. Pfarrer, Lipoglau. — Trcuisan, Monfalconc. — Ritter v. Pauletig, Görz. Hotel Elefant. Icntl. Ksm.. Marburg. - Podkraischck, Sta tionschcf, Ratitauc. — Eichlcr, Portier, Graz. Vaicrischer Hof. Maycrhofer, Weisender, Grnz, — Lom'ari?, Bauuutcrnchmcr, Sclzc. — Aogl. Graveur, Weisltirchen. Mohren. Müller. Reisender, Oberlärntcn. — Acscl, Ungarn. - Ianitschck, Pola. Theater. Heute (ungerader Tag) zum erstenmale (ganz neu): Moderner Schwindel. Lebensbild mit Gesang in 3 Acten und 7 Bildern von Bcrla. Meteorologische Beobachtungen in Laibach. 7ÜMg. 728 47 — 8 0 NNW. schw. ' bewölkt 28, 2 „ N. 731 90 - 4 6 SW. schwach fast heiter 0 00 9 „ Ab. 736-15 ^ 6 0 W. schwach bewiiltt NebclumlMtc Bewölkung, nachmittags etwas Sonnen schein. Das Tagcsmittcl dcr Temperatur 6 5", um 3 6" unter dem Normale. Verantwortlicher Redacteur: Ottomar Bamoerg. > Danksagung. W Für die vielen Beweise inniger Theilnahme während der Krankheit sowie für das ehrrnvulle ^ Geleite zur letzten Rnhestätte meines unvergeßlichen ^ M Gatten M > Johann Eaffou > W spricht allen Betheiligten, insbesondere den Sänger» W ^ dcr Oitalnica, den Spendern der Kränze nnd den Freunden aus Inncrlrain den innigsten Dank aus die trauernde Gattin W Anna Caffou. W jN!^s^f»»^i>k4 Wien 27 Dezember (1 Uhr.) Die Stimmung, anfangs gänzlich Undefiniert, verschlechterte sich im Verlause ohne sichtliche Veranlassung bis zur ausgesprochenen <)l)lsMl)rIicyI. Flauheit ^^__________—______________________________________________________ Vtlb War« Papierrente........63- 6310 Silbcrrente........6625 S635 Goldrente.........7420 74 30 Lose. 1839........294 - 296 - „ 1854 ........ 108 - 10850 „ I860........111— 11125 „ 1860 (Fünftel) .... 121 — 121 25 „ 1864........133 50 134 — Ung. Prämien»««!.....74 75 75 - Kredit-L..........162 75 16325 Rudolfs-L.........1350 14 — Prämicnanl. der Stadt Wicn 8750 88 — Donau-Regulierungs.Lofe . . 104 50 104 75 Domänen-Pfandbriefe . . . 140— 140 50 Oestcrreichischc Schahschcine . 9980 100 — Ung, Spcrz. Goldrcnte . . . 9070 9090 Ung. EiscnbahN'Anl.....98 50 99 - Ung. Schahbons vom I. 1874 — — — -Anlehcn der Stadtgemeinde Wien in B. V......9S— 9650 Gnmdentl «ftungS'vbligatlsnen. Ughmen.........103 25 103 75 Niederüsterreich ......10425 104 75 Veld Ware Galizicn.........8»'- 8650 Siebenbürgen.......76 - 76 50 Temcscr Nanat......?? 25 77 75 Ungarn..........77-80 ?850 Uctlen von Vanlen. Gelb Ware Angloösterr. Bank..... 82 50 82 75 Kreditanstalt ....... 1»? 50 197 75 Depositenbank....... 153— 155 - Kreditanstalt, ungar..... 18650 186 75 Nationalbanl....... 779 — 780 — Unionbant........ 5650 57 — Vcrlchrsbank....... 94— 94 50 Wiener Bankverein..... ^'^ ^ ^- Nctie» von Transport Unterneh mungen. G«lb War« Alsold'Bahn .......109- 110 - Donau.Damfpschiff..Gesellschaft 338 — 340 — Elisabeth Westbahn.....149 50 15050 Ferdinands Nordbahn . . 1910—1915 — Frauz-Ioscpli'Vahn .... 125 — 12U Geld Wa« Galizische Karl Ludwig-Bahn 241 75 242 - Kaschau Oderbergcr Bahn . . 98— 98 50 Lcmbcrg Czernowihcr Bahn . 117 — 118 — Lloyd Gesellschaft......385 — 387 — Ocstcrr. Nordwest bahn . . . 101'- 102 — Rudolfs-Bahn.......113'25 113 75 Staatübahn........254 - 254 25 Tüdbahn.........75— 75 50 Theifl-Bahn........168— 168 50 Ungar, galiz, Verbindungsbahn 93— 93 50 Ungarische Nordostbahn' . . . 106 — 107 — Wiener Tramway-Gcsellsch. . 9850 99 — Pfandbriefe. Allg.ijst.BodenkreditanstliGd.) 104 50 105 - „ „ „ (i.B.-V.) 89 25 89 50 Nationalbank.......9790 98— Ung. Bodenkredit-Inst, (V.-V.) 93- 93 25 PrloritiitS Dbllgatlonen. Elisabeth-B, 1. Em.....92 - 9250 Ferd, Nordb, in Silber . . . 105— 105 50 Franz-Joseph Bahn .... 8550 8575 Gnl, Karl Ludwia B,. 1, Em. 100 70 101 — Gelb Ware Oesterr. Nordwcst Bahn . . 85 80 86 — Siebenbürger Bahn .... 63 75 64 — Etaatsbahn 1, (5m..... 155 - 155 50 Eüdbahn il 3«/,...... 110— 11025 5"/«...... 91-60 91 80 Sübbahn, Bons...... — — — -^ Devisen. Auf deutsche Plähe.....58 »0 59 ^ London, lurzc Sicht .... 12035 12045 London, lauge Sicht .... 12065 120 75 Paris..........4810 48 15 Veldsorten. C4elb Ware Dukaten .... 5 fl. 70 tr. 5 fl. 71 tr. Napolconsd'or . !» „ 67 „ 9 „ 67'/,^ Deutsche Reichs- banknote» . . . 59 .. 55 „ 59 „ 60 „ Silbcrguldcn . . 105 „ 70 „ 105 „ 75 „ Krainische Grundentlastungs Obligationl'», Privatnotirrnug: Geld lw-, Ware - -> dil 19760 bis l!)? 80, Auglo 82 50 bis 83— «lacktraa- Um 1 Uhr 20 Minuten notieren! Papicrreute 62 95 bis 63-05. Tilberrente 66 30 bi? 66 40, Golbrente 74'20 bis 74-30, Kr Uvndon 120 35 biA 120 75. Napoleons 9 Ü6 bis 9 66'/.. Silber 105 50 bis 105 70.