11)07 (Juni, Juli). V & t (4. Jahr.) Itöfge 42,43. für Öen flbteilungsumerhcbt Monatsschrift )ur Förderung -es österreichischen Landfchnlwescns. Bezugsgcbühr 4 K jährlich. Einzelnummer 40 h. Postsparkafsenscheck-Konto Nr. 58.213. Herausgeber: Rudolf <£. peerz in Laibach. (Geschäftliches ausschließlich an die „Verwaltung der Blätter für AbteilungSun-terricht in Laibach". Inhalt: 1.) Das Kärntner Lehrer Quintett. — 2.) DaS Lehrerparlament. — 3.) Der Unterricht in der Natur als Mittel für grundlegende Anschauung. — 4.) Des LchrcrS Takt und Schliff in der Gesellschaft. — 5.) Die 7. Frage. — C.) Stundenplan für den ungeteilten Vormittagsunterricht an der einklassigen Volksschule in Haselberg. — 7.) Bemerkungen zum Stundenpläne. — 8.) Sprach Unrichtigkeiten der Schulsprache. — 9.) Landschule und Fremdenverkehr. — 10.) Aus dem Tagebuche eines ÜbungöschullehrcrS. 11.) Aus dem Lehreralbum. — 12.) Die Elnklasfige im Freien. — 13.) Ratschläge für die Vorbereitung zur Bürgerschullehrcrprüfung. — 14.) Die zehn Gebote des Landlehrers. 15.) Die Wcchselrede. — 16.) Die 10. Frage. — 17.) Kleine Mitteilungen. — 18.) Brief kästen. — 19.) Von Schule zu Schule. Das Kärntner Lehrer-Oninlett. Nun haben wir sie singen gehört, die fünf Genosse», die das innige Kärntnerlied zum Preise der Heimat und zum Beste» eines edeln Zweckes, zur Gründung eines Lehrerheims im Süden, in die Welt tragen. Wenn man erwägt, daß die fünf wacker» Kärntner an weitentfernten Brten wirken und daher nicht immer Ncuße finden, sich ihrer hehren Aufgabe zu widmen, so steht man der Tat zweifelnd gegenüber und nimmt sie als freundliches Wollen, als rührende Begeisterung zur Kenntnis. Das ist wohl auch der Grund, daß unser Lehrer- Andreas Asenbauer Josef Ldliuger Ludwig Hofer Alfred Liseichut Georg Straffer Ccljrcr Lehrer Lehrer Oberlehrer Lehrer in Spittal a. d. Dr. in IlToosburg. in St. Veit a. d. (51. in Meißensels (Kraln). in Leidkirchen. Heimquintett vorläufig nur auf heimischem Boden Ruhm für sich erwarb und klingenden Lohn für das ksims im Süden. Mehr denn HOOO K sind aus dieser (Quelle an die Rasse des Lehrerheims geflossen. Wohl konnte der Erfolg belehren, welch vortrefflich Singen das sein mußte, das dem Laien für einen „Lehrerzweck" den Sold entlockte; allein es hieß: „Der Kärntner liebt sein Kärntnerlied und wägt es nicht erst nach der Güte." Der Schluß war falsch; denn niemand mißt den Volkston so streng wie das Volk, aus dem er kommt. Und daß der Schluß betrog; das zeigte der ZHai \ty07, da der Fünfgesang die Grenze seiner Gemarkung überschtitt und bei uns im Kraincrland vor einer auserlesenen Zuhörerschaft die probe bestand. Mißtrauisch, wie überall, sah man der „Lehrerveranstaltung" entgegen und ließ sich vielfach „bitten". Als aber das erste Lied verklungen war, da gab es Dank, tausend Dank von allen Tischen; ein Jubel, wie er in Laibach bei einem Liederabende noch nie gehört worden war, brauste durch den Saal; man klatschte sich die Hände wund, man schlug mit den Fäusten auf den Tisch, man schrie, man stampfte, klopfte an die Gläser, rief und rief und die Kärntner Sänger, unsere tapfer» Amtsbrüder, durften nicht mehr von der Bühne: aus sieben Liedern, die die Vortragsordnung enthielt, wurden zwanzig. Jedes Lehrerherz mußte vor Wonne übergehen, da der große Erfolg durch Standesgenossen errungen ward, da mehr denn ein halbes Tausend Kronen dem Zahlmeister in die Hand gedrückt wurden. „Wiederkommen, wiederkommen!" so endete das denkwürdige Lehrerheimkonzert in Laibach, so ward der Triumph des Kärntner Lehrer-Quintettes besiegelt.1 —Was nun? Soll der seltene Genuß nur uns im Süden erquicken, sollen nur hier durch die Kunst Bausteine für unser Rettungshaus gehoben werden? Wir haben allerdings den Gedanken des „Lehrerheims" geboren, wir waren die ersten Sammler, die ersten Begeisterer, aber nicht für unser Heil, sondern für das der Brüder im Norden. Also soll es der Norden uns gleichtun: Er soll die Sänger, die das Beste bieten, was ein Fünfgesang bieten kann, rufen, soll als Impresario den Boden vorbereiten, damit die Tapfer» überall volle Räume finden und volle Kassen für den hohen Zweck zurücklassen. Der Vorgang ist einfach: Die Lehrervereine fassen den Beschluß, in den Ferien in irgendeinem größeren (Drte des Bezirkes, in einer Sommerfrische, im Kurorte ein „Lehrerheimkonzert" zu veranstalten; hievon wird Herr Kollege Straßer in Feldkirchen (Kärnten) in Kenntnis gesetzt; er ordnet die Einladungen und die Ferienreise des Lehrer-Quintettes ist fertig. Aber nicht zagen und nicht säumen! Bald kommt wieder der harte Winter und hundert und aberhundert kranke Amtsbrüder werden mit Sehnsucht nach dem Süden blicken, wo ihnen Rettung winkt. — Dieses Blatt geht an alle Lehrervereine des Reiches und sei ein Weckruf für die hohe Tat, die uns ein Denkmal werktätiger Menschenliebe und echter Kollegialität schaffen soll! Die Folge fliegt aber auch in die Lehrerbildungsanstalten des Reiches ein, damit jene, die in wenig Wochen ins Berufsleben treten, als Vorkämpfer für ein edles Ringen von 1 Die „Laibacher Zeitung" brachte am 22. Mai über das Lehrecheimkonzert u. a. folgendes: „Unsere Kärntner Lehrer-Sänger brachten eine Fülle von herzerquickenden Gesängen ihrer schönen Heimat zu Gehör. Vertreten waren zunächst das echte Kärntner Volkslied in den Bearbeitungen von Hans Neckheim, Schüttelkopf und Asenbauer, dann zwei Tondichtungen im Kärntner Volkston von Th. Koschat, ein Brixnersches Scherzlied und ein steirisches Volkslied im Satze von J. N. Fuchs. Am meisten gefielen die Lieder von der kärntisch-steirischen Grenze mit ihren frischen Jodlern. Das treffliche Zusammensingen, ihre gleichmäßige Tongebung im An- und Abschwellen sowie im „Tragen“ der ausklingenden Töne, die vortreffliche Rhythmik, dazu ein beseelter, warmblütiger Vortrag entzückten immer wieder aufs neue. Die Zuhörer ließen aber auch nicht locker, sondern erzwangen stets neue Zugaben. Da, abgesehen von dem schönen künstlerischen Erfolge, ein namhafter Reinertrag dem Lehrerheim im Süden zufließt, so sei dem Fünfgesang auch hier herzlicher Dank gezollt. Möge er uns unter so günstigem Zeichen bald wiederkommen! der Bildungsstätte scheiden. Für sie, für das künftige Geschlecht, gründen wir ja die Burg an der Adria; mögen sie sich also mit ihrer jungen Kraft sofort in unsere Reihen stellen, damit auch einige von denen, die bereits den Flügelschlag des Todesengels hören, noch gerettet werden — uns, der Familie, der Schule, der Gemeinde und dem Staate! — Wir könnten viel, wenn wir zusanuncnstünden. Schiller. Das Lehrerparlament. Es gliedert sich in Oberhaus und Unterhaus. Das erstere nennt man „Bezirkslehrcr-kvnferenz", das letztere „Lehrerversainmlung". Dvrt präsidiert der vom Staate ernannte Inspektor, hier der freigeivählte Obmann; dort wird amtlich verhandelt über amtliche Ding und Belange, hier frei gesprochen über Standesfragen, Standeslvhn, Wirken und Methode. — Neuer Lenz, ein neuer Bblkerfrühling ist ins Land gezogen; ernstlich wie noch nie wird das Lehrerparlament arbeiten müssen, will es seinen Bestand und den der Schule sichern, festigen. Was im Unterhaus die freie, ungebundene Wechselrede liefert, wird im Oberhaus zur Norm und muß über die verschiedenen Regieruugsetappen hinaus in das große Parlament des Reiches, damit es dvrt zur Tat werde, damit einmal regelrecht die Wünsche Boden finden und nicht bloß in „schmeichelhafte" Phrasen gehüllt erscheinen. Was nützt die Abordnung, die mit dem Bescheide heimkommt: „Man wird tun, was möglich ist; die Frage wird studiert werden usw.?" Festgenagelte Satze, die alle Stufen der Entwicklung passiert haben, die inhaltlich durchaus sachlich, in der Form vornehm gehalten sind, entsprungen aus dem Lehrerparlament, gehoben von der großen Masse des Volkes, das den Wert der Schule erkennt, und erfaßt von den Vertretern, die der Lenz von 1907 als solche geboren, werden allein zum Ziele führen, müssen zum Ziele führen, wenn sie ans tausend Versammlungen kommen und ohne Unterlaß an den Pforten des Reichsparlamentes rütteln. Sv rüsten wir uns denn für die Verhandlungen des Unterhauses, da der lachende Tag uns zur Beratung ladet, rüsten wir uns für die Beschlüsse des Oberhauses, da das Schuljahr zur Neige geht und da amtliche Rückschau gehalten wird, wappnen wir uns mit der ehernen Forderung, da die Tore des Rcichsparlamentes auffliegen und da jene Männer einziehen, die nicht in letzter Linie mit unserer Hilfe den Senat betreten! Man soll es wissen und erkennen, daß das Lehrerparlameut die festeste Säule des Reichsparlamentes ist; wankt sie einmal, so wankt der ganze große Bau, ihr Sturz begräbt das Reich. a) Tagesordnung für das Unterhaus. Wer die „Blätter für den Abteilungsuuterricht" seit ihrem Erscheinen kennt, wird gemerkt haben, daß neben der allmählichen Entwicklung einer österreichischen Landschnl-methodik auch der Stellung des Landlehrers manch ernstes Wort gewidmet wurde, daß der Plan weiter ausgriff, als der Titel es verriet. Das ist wohl auch naturgemäß: Was nützt es, dem Kollegen das Handwerkszeug zu bieten, wenn ihm die Kraft, die Freude, die Sicherheit fehlen? Wir müssen ihn zunächst aufrichten, begeistern, auf festen Grund stellen. Die Standcsfrage war daher die ständige Begleiterin der methodischen Erörterung und so können wir jetzt, da es sich darum handelt, für die Leserversammlungen der Landschulgemeinde Stoff zu sammeln, zurückgreifen und aus der Folge von Leitaussätzen jene hervvrziehen, die den ganzen Gedankeukomplex in abgerundeter Ausführung umschließen. 1.) Die Gehaltsfrage. Die allgemeine Forderung geht nach der Gleichstellung mit den k. k. Beamten der XI., X. und IX. Rangsklasse. Davon soll nie und nimmer abgelassen werden. Ist einmal die Lehrerschaft so gestellt, daß sie ohne Nebenverdienste sich ganz dem Berufe widmen kann, daß ihr die Sorge um den Lebensunterhalt ab- genommen, daß ihr die Grundlage zum Standesansehen geboten wird, dann wird auch die Berufsfreude über der Arbeit schweben, ihr Segen bringen und Erfolg. Die Frage darf nicht zur Ruhe komme», hundert-, tauscudstimmig muß sie erschallen aus allen Winkeln des Reiches als Notschrei und ernster Mahnruf. (Folge 89: „Dornröschen".) — 2.) Eine Zulage für die Einklaßler. Folge 9 des Jahrganges 1905: „Dem Verdienste die Kronen!" — 8.) Unser Standesansehen, a) Folge 8 des Jahrganges 1905: „Unsere Brüder im Amte", b) Folge 10 des Jahrganges 1905: „Der äußere Schein", c) Folge 25: „Lehrerehen — Lehrerelend", d) Folge 26: „Die Dvrfzensoren". e) Folge 28: „Unser Gold", f) Folge 32: „Die Nichtstuer", g) Folge 38: „Straßencinränmer — Volksschullehrer!" h) Folge 38: „Unsere Standcsehre". — 4.) Unsere W vhlfahrtseinrichtungen. a) Folge 11 des Jahrganges 1904 und Seite 358: „Suppenanstalten." b) Folge 12 des Jahrganges 1904: „Eine Weihnachtsgabe für die Ärmsten unseres Standes", c) Folge 5 des Jahrganges 1905: „Unser Lebenswerk." d) Folge 40: „Das Haus im Süden", e) Beilage zur Folge 1 des Jahrganges 1904: „Aufruf zur Gründung eines Lehrerheims im Süden", f) Folge 2 des Jahrganges 1904: „Das Lehrerheim im Süden". Weitere Anregungen bezüglich des „Lehrerheims im Süden": Jahrgang 1904 ans Seite 38 (Beilage!), 41, 55, 73; Jahrg. 1905, Seite 27, Fußnoten in Folge 34 bis 41, Seite 408. — 5.) Zur Organisation der österreichischen Landschule, a) Folge 1 des Jahrganges 1904: „Zum Geleite". b) Folge 1 des Jahrganges 1904: „Besonderes", c) Folge 4 des Jahrganges 1904: „Ein Präludium zur Frage über die Gliederung der einklassigen Volksschule", d) Folge 8 des Jahrganges 1904: „Das Schrifttum der Einklassigen". e) Folge 8 des Jahrganges 1904: „Ein Beitrag zur Fortbildung von Lehrern an einklassigen Volksschulen", f) Folge 9 des Jahrganges 1904: „Stundenplan für die ungeteilte cinklassige Volksschule". g) Folge 10 des Jahrganges 1904: „Die zweite Frage", h) Jahrgang 1905, Seite 50, 58, 78: „Ein Tag in der Einklassigen". i) Jahrgang 1906, Seite 37: „Ein Arbeitstag in der Einklassigen". j) Folge 29: „Die Bezirkslehrerkvnferenz". k) Folge 37: „Die Landschule als Lehrmeisterin der Stadtschule". 1) Die sechste Frage: „Welche Stvffmassen sollen ans dem jetzt bestehenden Lehrpläne ansgeschieden oder in demselben zugeschnitten werden?" — 6.) Unsere Waffen, a) Folge 31: „Wieder eine Entlastung für die Landschule", b) Folge 31, 32: Unentgeltliche Lernmittel, c) Folge 33, 34: „Das Gesetzbuch des Lehrers", d) Folge 41: „Plagegeister in der Landschule", e) Jahrgang 1906, Seite 3 und 15: „Leiden des Einklaßlers". — 7.) Landschule und Landvolk. a) Vergleiche Punkt 3: „Unser Standesansehen!" b) Jahrgang 1905, Seite 68 und Jahrgang 1906, Seite 9, 20, 94: „Landschule und Leben." c) Folge 35: „Eine Lehrkanzel für Volkswissen und Vvlkserziehung". — 8.) Moderne Pädagogik im Abteilungsnnterrichte. a) Jahrgang 1904, Seite 69, 87, 95; Jahrgang 1905, Seite 3, 12, 32, 43, 60: „Die formalen Stufen im Abteilungsnnterrichte". b) Jahrgang 1905, Seite 4, 15, 24, 34, 43: „Über die Konzentration in der Einklassigen". c) Jahrgang 1904, Seite 14, 22, 41, 48, 56: „Das Rechnen in der Reihe", d) Jahrgang 1905, Seite 66, 96: „Psychologische Grundlinien für den Unterricht mit Abteilungen." e) Jahrgang 1905, Folge 1: „Der Pulsschlag des Weltgeistes in der Landschule". f) Jahrgang 1905, Folge 3: „Lenz und Landschule", g) Jahrgang 1905, Folge 7: „Im Svnnenglanz von Jugenderinnerungen". !i) Folge 27: „Frühlingszauber hinter Kerkergittern, i) Folge 84: „Vergaloppiert!" j) Folge 36: „Pädagogische Fabriksware", k) Folge 37 bis 42 und 43: „Der Unterricht in der Natur als Mittel für grundlegende Anschauung". — Schlägt man zu dem unter die acht Gesichtspunkte gestellten Stoff noch die Verhandlungen der Wechselrede und schöpft man ans dem pädagogischen Feuilleton „Von Schule zu Schule", so ergibt sich eine Fülle, zu deren Aufarbeitung das Unterhaus mehrere Tagungen wird verwenden müssen. Folge 42 und 43 bringen Wünsche und Beschwerden; Folge 41 soll sie in blanke Sätze gießen. — Der Unterricht in der Natur als Mittel für grundlegende Anschauung. Von Richard Stissen, Schulleiter in Watschig (Kärnten). (Schluß.) c) Bach und Fluß. Zweck: Betrachtung und Besprechung des fließenden Gewässers, sein Nutzen und seine Gefährlichkeit. Besprechung der Fische und Bachsteine. — Vorbereitung wie bei den früheren Stundenbildern. Einen prächtigen Anlaß zum Ausfluge gewährt das im Lesebuche der Mittelstufe befindliche Gedicht „Das Bächlein“, wovon der erste Absatz lautet: „Du Bächlein, silberhell und klar, du eilst vorüber immerdar; am Ufer stell’ ich sinn und sinn; wo kommst du her? wo gehst du hin?“ Der Weg bis zum Bache wird ausgefüllt durch Besprechung zufällig sich darbietender Naturgegenstände und Erscheinungen. Solche sind: Vorüberfliegender Vogel, Schmetterling, Eidechse, Blindschleiche, Frosch, Käfer usw. Unser Weg führt durch Erlengebüsch zum Bachufer. Woher kommt der Bach? Heißt dieses Gewässer gleich beim Ursprünge Bach? (Quelle.) Woher kommen die Quellen? (Wald.) Im Walde bilden sich Quellen. Warum wohl? Was geschieht mit den Regentropfen? Wie dringen diese in den Boden? Wer hält sie zurück? Was bilden mehrere Quellen? (Bach.) Wie nennt man den Ursprung des Baches? Wozu dient das Wasser der Quelle? Wie ist dieses Wasser? Wie sagt das Gedicht „Das Bächlein“ über das Wasser? (silberhell und klar.) Ist es immer so? Wann nicht? Wie ist es dann? (trüb.) Was bemerkt ihr im Wasser? (Steine.) Warum könnt ihr diese bemerken? (Das Wasser ist durchsichtig.) Welche Körper sind noch durchsichtig? Welche nennt man durchsichtig? Gebt jetzt Eigenschaften des Wassers an? (hell, klar, durchsichtig, farblos.) Steht das Bachwasser ruhig? (Es fließt.) Was für ein Gewässer ist der Bach? (fließendes.) Nenne andere fließende Gewässer! Nenne sie mit Namen! Welches ist das größte in unserem Bezirke? In unserer Heimat? In unserem Vaterlande? Verursacht der Bach beim Fließen ein Geräusch? Wieso kommt das? (Das Wasser hüpft über verschiedene Steine und füllt die Löcher aus.) Wie sagen wir? (Der Bach murmelt.) Wenn der Bach größer geworden ist, hören wir ihn von weitem; wie sagen wir dann? (Er rauscht.) Worin fließt der Bach? (im Bette.) Fließt dieser Bach immer im gleichen Bette? Wann nicht? (Wenn er größer wird, macht er sich selbst andere Bette.) Er tritt über das Ufer, überschwemmt das umliegende Land. Hat dieser Bach schon öfter das Land überschwemmt? Woran könnt ihr jetzt das noch bemerken? (An dem Schottergestein, das am Ufer liegt.) Wann schwillt das Wasser derart an? (im Frtihlinge und Herbste.) Zur Zeit der Regengüsse und Schneeschmelze bekommt der Bach viel Wasser, er tritt über die Ufer und richtet große Verheerungen an. Was wißt ihr von der letzten Überschwemmung durch diesen Bach? Wann war sie? Welche Grundstücke, Gärten hat der Bach überschwemmt? Wie nennt man solche Bäche, welche Verheerungen anrichten? (Wildbäche.) Kärnten hat viele Wildbäche und manches schöne Stück Land ist von ihnen schon verschüttet worden. Was baut man zum Schutze gegen die Wildbäche? (Mauern.) Diese nennt man Uferschutzmauern oder Dämme. Doch sind auch diese oft nutzlos, wenn sie zu schwach gebaut worden sind oder wenn das Wasser zu große Gewalt entfaltet. Ihr sehet es an diesem Bache. Die Schutzmauern sind durch die letzte Überschwemmung zerrissen worden und nur einzelne Mauerteile schauen noch aus dem Sande hervor. Bei einer solchen Überschwemmung sind auch oft Menschen in Gefahr. Wer erinnert sich an ein Gedicht, das von einer Überschwemmung und einem mutigen Retter handelt? (Das Lied vom braven Mann.) Wo trug sich das zu? (Südtirol, an der Etsch.) Erzähle! — Wir haben jetzt von der Gefährlichkeit der Wildbäche gesprochen. Sprecht nun über den Nutzen des Baches! (Treibt Mühlen, Sägen, Fabriken, das Bachwasser dient zum Waschen, Löschen des Feuers usw.) Betrachtet euch die Steine im Bachbette! Nimm einen heraus! Vergleichet die Steine im Bache mit den Schottersteinen der Straße! (rund — eckig.) Warum sind die Bachsteine abgerundet? Das Wasser hat die Steine von den Bergen mitgenommen, durch fortwährendes Herumkugeln sind sie abgerundet und kleiner gemacht, ja viele sind zu ganz kleinen Sandkörnern zerrieben worden. Zeiget mir solchen Sand! Habt ihr schon einmal Steine im Bache sanft aufgehoben? Was fandet ihr unter den Steinen und was sehet ihr öfter im Wasser umherschwimmen ? (Fische.) Welche Fische? (Forellen.) Wer hat schon einmal eine gefangen oder gesehen? Beschreibe mir die Forelle! Wie schwimmt sie? Wie ist sie gezeichnet? Wovon nährt sie sich? Welches Wasser liebt sie? Sage allgemeines über die Fische! (Bedeckung, Blut, Atmung, Gebeine, Bewegungswerkzeuge.) Werfet ein Stück Holz in das Wasser! Wohin schwimmt es? Wandern wir mit dem Holze! Das nennt man bachabwärts. Wohin gelangen wir? (Zur Gail.) Zeiget die Stelle, wo der Bach in die Gail mündet! Wie nennt man diese Stelle? (Mündung.) Die Strecke von der Quelle zur Mündung heißt Lauf. Wo ist der Bach am kleinsten? wo am größten? Wo befindet sich die Mündung der Gail? Wo die Quelle? Welche Bäche fließen in die Gail? Gehen wir auf die Brücke! Werfet auch hier ein Stück Holz hinein! Blicket nach der Richtung, wohin es schwimmt! Hebt die Arme seitwärts! Welches Ufer habt ihr zur rechten Hand, welches zur linken? Welche Ortschaften liegen am rechten Ufer? welche am linken? Wer von euch wohnt am linken Ufer der Gail? wer am rechten? In welcher Richtung zieht sich der Lauf des Flusses? (Von W. nach O.) Wie zieht sich deshalb auch das Gailtal? Wie nennt man ein solches Tal? (Längental.) Wer kennt einen Fluß von Kärnten, der von Norden nach Süden zieht? (Lavant.) Was für ein Tal ist das Lavanttal? (Quertal.) Welches ist fruchtbarer, das Gailtal oder das Lavanttal? Warum? (Die warmen Südwinde können durch das Lavanttal streichen und mildern das Klima, dem Gailtale sind die Karnischen Alpen vorgelagert.) Wer kennt ein Quertal in Tirol? (Etschtal.) Wie ist das Klima dort? Was gedeiht dort? Wird auf der Gail mit Schiffen gefahren? Warum nicht? Betrachtet euch das Wasser! Wie fließt es? (sehr schnell, reißend.) Ein solches Wasser ist für die Schiffahrt nicht geeignet. Hat die Gail auch schon das Tal überschwemmt? Wer weiß es aus der Geschichte? (Zur Zeit Albrechts II., als der Dobratsch abstürzte und das Bett der Gail versperrte.) In welchen Fluß mündet die Gail? in welchen die Drau? Wohin fließt die Donau? Welches Meer ist uns am nächsten? In welcher Richtung liegt es? Wer weiß ein gelerntes Verslein über das Meer? — „Das Meer ist tief, das Meer ist weit, doch Gottes Herrlichkeit noch tiefer als des Meeres Schlund, noch weiter als der Erdenrund usw. — Schluß des Ausfluges. Verwertung: a) Unterstufe: 1.) „Fischlein, du armer Wicht“ (Lesen und Memorieren). 2.) Sätzchen über die Eigenschaften des Wassers. 3.) Die Forelle. 4.) Zeichnen eines Fisches (in rohen Umrissen). b) Mittelstufe: 1.) „Das Bächlein“ (Lesen und Memorieren). 2.) Fluß, Strom und Meer. 3.) Der Nutzen des Wassers. 4.) Die Tiere im Wasser. 5.) Die Gail und ihre Bäche (Zeichnen derselben). c) Oberstufe: 1.) Der Kreislauf des Wassers. 2.) „Das Lied vom braven Mann“ (Lesen). 3.) Das fließende Gewässer Kärntens. 4.) Welche Freuden bereitet uns der Bach im Sommer, welche im Winter? 5.) Schilderung einer Überschwemmung (Anschluß an Das Lied vom braven Mann). 6.) Allgemeines über die Fische. 7.) Die Verdunstung des Wassers. Die vorgeführten Stundenbilder sind selbstverständlich nicht erschöpfend behandelt; es gilt eben, aus der Fülle des zu Gebote stehenden Stoffes durch weise Auswahl das zu treffen, was für den Unterricht wichtig erscheint und was die für den Ausflug bestimmte Zeit dem Lehrer einräumt. Doch ist bereits aus dem Vorgeführten zu ersehen, daß der Unterricht in der Natur in alle Unterrichtsfächer einschlägt und für alle Verwertung findet. Ich erinnere nur auszugsweise an die im Anschlüsse an die Ausflüge als Lesestoff zu behandelnden Lesestücke, wie: Die Wiese, Am Getreidefeld, Einiges über die Viehzucht, Futterpflanzen, Auf der Landstraße, Fleiß und Ausdauer u. a. Als Sprach- und Aufsatzstoff: Besprechung des Roggens, Schädlinge aus der Tierwelt, Der Kuckuck, Gesundheitsregeln, Der Nutzen der Gebirge, Die Überschwemmung usw. Rechtschreibstoff: Wörter mit der Vorsilbe „un“, Schreiben von geographischen Begriffsnamen, von Flüssen, Bergen, Orten, ähnlichlautenden Wörtern, wie Ähre und Ehre usw. Memorierstoff: Verschiedene Gedichte und Verslein. Rechnen: Berechnung einer Wiese, eines Feldes, Länge des Weges, Ertrag eines Ackers usw. Geographie: Die Viehzucht in den Alpenländern, Das fließende Gewässer der Heimat, Die umliegenden Berge. Darstellungsweise von geographischen Begriffen, der Schulort und seine Umgebung. Geschichte: Überschwemmungen der Heimat, Verwüstungen durch Heu- schrecken usw. Naturgeschichte: Wiesenblumen und Gräser. Nützliche und schädliche In- sekten, Der Kuckuck, Die Forelle, Der Bachstein usw. Naturlehre: Tau und Reif, Hagel, Die Verdunstung usw. Zeichnen: Zeichnen von Blättern, Blüten, Kartenskizzen. Turnen: Der Gänsemarsch, die Doppelreihen. Gesang: „Das Vaterhaus“, „Der Kuckuck“ u. a. Dergleichen Exkursionsstundenbilder für alle Zweige der Realien und für alle Altersstufen festzulegen und praktisch durchzuführen, wird keinem Lehrer, der sich nur ernstlich mit der Sache befassen will, schwerfallen. Die Kunst liegt darin, sie miteinander derart zu verknüpfen, daß sich aus ihnen ein lebensvolles Ganzes bildet, das in der Seele des Kindes haften bleibt, daß durch sie Ausgangs- und Konzentrationspunkte für das kindliche Vorstellungsvermögen entstehen, zu denen es Zuflucht zu nehmen vermag, sobald neue, fernerliegende Vorstellungsbilder sein Denk-, Fassungs- und Urteilsvermögen in Anspruch nehmen. Dem „Unterrichte in der Natur“ gehört die Zukunft bezüglich des Unterrichtes in den Realien und er wird, wenn die berufenen Faktoren in Unterrichtsbehörden und Lehrerschaft Mittel und Wege suchen und finden wollen, die größten Schwierigkeiten beseitigen, welche sich seiner Durchführung heute noch entgegenstellen, und von den segensreichsten Folgen für Schule und Leben, für die geistige Entwicklung des Volkes begleitet sein. An der Lehrerschaft liegt es, fortzufahren in der Entwicklung des Schulwesens und die Methode derart umzugestalten, daß an Stelle desVielwissens ein Können tritt, das, aus dem Leben geschöpft, auch für das ganze Leben hinreicht, ein Können, das eine nie müdewerdende Lebens- und Daseinsfreudigkeit schafft, eine Daseinsfreudigkeit, die nie zu verlöschen vermag, da sie sich stets und immer wieder erneut und verjüngt an dem unversiegbaren Born der Natur. Nachbemerkung: Die nunmehr abgeschlossene Artikelreihe gründet mit ihren Ausführungen in dem vortrefflichen Buche „Der Unterricht in der Natur als Mittel für grundlegende Anschauung" vom k. k. Bezirksschulinspektor Julius John. (Verlag Tempsky, Wien; Preis 3 K.) - Herr Kollege Stisscn hat uns und dem Verfasser der erwähnten Schrift einen großen Dienst erwiesen: Das Wesen des Unterrichtes in der Natur ward uns durch die praktische, aus der Erprobung gewonnene Darstellung mit einemmale nahe gerückt, mundgerecht gemacht; Johns Buch hingegen fand durch die unmittelbare Einwirkung den besten Vermittler, den» wer die wohlzubereilete» Proben verkostete, wird das Bedürfnis fühlen, alles zu genießen. In diesem Sinne möge die Artikelfolge de» Leser zu dem Buche geleite», von dem sie ihren Ausgang nahm! Die Schriftleitung. Des Lehrers Takt und Schliff in der Gesellschaft. Zur Merke: 1.) Kleider machen Leute. (Folge 33: Die Kleidung.) 2.) Sprich nicht mit jemandem, bevor du dich ihm vorgestellt hast! (Folge 35: Die Vorstellung.) 3.) Damen gegenüber laß dich durch andere vorstellen! (Folge 37.) 4.) Überlege, wen du grüßen mußt, und dann grüße mit Anstand! (Folge 38: Vom Grüßen.) 5.) Vergiß nicht auf den Antrittsbesuch! (Folge 40: Der Besuch.) 6.) Verwende in der Anrede die dritte Person der Vielzahl und spare nicht mit dem gebührende» Titel! (Folge 41: Die Anrede im Gespräch.) — G. Der Mrief. Von der Form des Briefes hängt oft sehr viel ab: Ist sie beleidigend, sv haben wir den Weg zuin Ziele mit eineinmale abgeschnitten; gefällt sie, sv gefallen mich wir und wir sind der Erfüllung unserer Wünsche ein Stück näher gekommen. Grundfvrdernng: Der Brief darf in keiner Weise Sparsamkeit an Zeit, Mühe und Geld verraten. — a) Die Zeit. Die Schrift soll zeigen, daß man in reichem Maße Zeit anfgewendet hat. Der Brief wird nicht in Nond oder Fraktur geschrieben, aber er muß unsere schönste Handschrift zeigen. Sich den Brief von ändern schreiben lassen, beweist, daß man sich nicht Zeit nahm, selbst das Möglichste aufzubieten. Kalligraphie fordert ja niemand, sondern lediglich Sorgfalt — und die kann auch der Mann „mit der schlechten Pfote" an den Tag legen. Zunächst wird der Brief leserlich sein müssen, damit ihn der Empfänger nicht etwa ungelesen zur Seite wirft. Schnörkel zeugen von Mangel an Ernst, Verstellung der gewöhnlichen Handschrift verrät Charakterschwäche. Junge Kollegen wollen manchmal den kühnen Flug der Phantasie in kühnen Bnchstabenfvrmen zum Ausdrucke bringe», sie vermeinen, die pompöse Schrift werde „imponieren", und warten dann vergeblich auf Antwort. — Kürze ist mich des Briefes Würze. Wer aber darin zu weit gehl, zeigt wieder, daß er mit der Zeit gegeizt hat. In der Regel soll man sich mindestens auf die zweite, bezw. dritte Seite hinüberretten, und sei die Anfrage ober Mitteilung noch so kurz. Dabei aber lauert wieder eine Fallgrube: Man hat die erste Seite beschrieben und besitzt nicht die Geduld, das Trocknen abznwarten: man nimmt das Löschpapier oder den Streusand. Der Empfänger brummt: „Schau, schau, der hat es eilig gehabt; nicht einmal das Ab-trocknen konnte er abwartenl" (Mit dem Briefschreiben werden wir uns lange zu befassen haben; es gehört zu jenen Dingen, die gering scheinen, aber bedeutungsvoll sind.) Die 7. Fragte Anwieweil kann das Kelferwefen im Avteihlngsunterrichte Geltung haken! (Abschließender Bericht.) Die Frage wurde von der f. f. Übungsschnle in Klagenfurt gestellt und von der Schriftleitung in Folge 8 des Jahrganges 1905 mit folgendem Vermerke eingeleitet: „Wir kommen nicht allein auf die Bcll-Laneastersche Methode zu sprechen, sondern sollen überhaupt einig werden, inwieweit wir die Schüler in den oberen Abteilungen entweder insgesamt oder einzeln zur Unterstützung beim Unterrichte heranziehen können. Der eine Kollege ist zu ängstlich, der andere zn frei: Beiden soll die getroffene Abmachung Sicherheit bieten." — Dieses Ziel ist erreicht worden: In den achtzehn zum Abdrucke gebrachten Urteilen gibt sich eine bestimmte Richtung kund, die wir nun durch die „Gegenüberstellung" gewinnen wollen. Das Helftnvesrn. D»rlO>>»s „für“: 1.) Schulleiter J. Schmid in St. Daniel, Kärnten: Bei den Anfängern in den ersten Schulwochen durch die Schüler der obersten Stufe. Griffelhaltung, mechan. Lesen, Korrektur der Aufgaben auf der Schiefertafel u. zw. bloß Unterstreichen der Fehler. (Folge 12 des Jahrganges 1905.) 2.) Oberlehrer J.Micko inHaselberg, Böhmen: Die neue Schul- und Unterrichtsordnung enthält gegen die Maßregel keinen Paragraphen, gestattet sie also. Der Helfer ist für manchen der rettende Engel. Vorsicht nur im Aufsatzunterrichte. Der Ehrgeiz wird geweckt, dadurch wirksames Disziplinarmittel geschaffen. (Folge 12 des Jahrganges 1905.) 3.) Lehrer Ant. Lumper in Klum, Böhmen: Eine Originalidee: die Frau des Lehrers soll in der Einklassigen Helferin sein, d. h., die Abc-Schiitzen nach der Entwicklung in die Küche einladen und mit ihnen das Gelernte tüchtig üben. (Folge 26.) 4.) Schulleiter H. Lanser in Asling, Tirol, wendet sich zunächst gegen Herrn Lumper und will die Hausfrau nicht ins Schulgeschäft gezogen wissen. Der Helfer weckt den Eifer: ihm gleichzukommen, ist möglich; es dem g’studierten Lehrer jemals gleichzutun, ist unmöglich, benimmt den Mut. (Folge 29.) Sellweife „gegen“: 1.) Lehrer K. Weinbauer in Traun, Oberösterreich: Herr W. ist nicht gerade ein Gegner in ausgesprochenem Sinne, aber auch kein Anhänger. Er will aus dem Helferwesen nicht „Wesens machen“. — Norm: Nicht zu ausgedehnt anwenden! (Folge 25.) 2.) Oberlehrer E. A. Horejschi in Doglasgrün, Böhmen: In organisierten Schulen mit Abteilungsunterricht nicht nötig, nur ein Notbehelf in tiberfüllten einklassigen Volksschulen. Die Korrekturen durch die Schüler sind ziemlich genau, weil die fremden Fehler besser gesehen werden als die eigenen. Im Zeichnen kann das Helferwesen mit Rücksicht auf die verschiedene Begabung auch an Schulen mit geordneten Verhältnissen Platz finden. — (Folge 28.) 3.) Oberlehrer J. Bitterlich in Schönau, Böhmen: Das Helferwesen ist sehr zu beschränken, höchstens bei der Unterabteilung anzuwenden und da mit einer gewissen Vorsicht. (Folge 33.) 4.) Oberlehrer J. Perz in Nesseltal, Krain: Der „Notbehelf“ kann nur platzgreifen, wenn der Lehrer plötzlich erkrankt ist; sonst ist es „unstatthaft“, die helfenden Schüler dem Unterrichte zu entziehen. Die Disziplin leidet, wenn „Schüler den Unterlehrer spielen“. (Folge 41.) cn a- B a a r»1 B 8 5. o' a. o1 a B B> B B a CT . Krage. (Hausaufgaben in der Landschule oder nicht?) 12. Urtei1. Schulleiter Hans Malloth in Goggau. Jede schriftliche Hausaufgabe verlangt gründliche Vorbereitung; diese kann nur die Schule vermitteln. Der Hauptteil der Arbeit fällt somit der Schule zu. Warum kann der schriftliche Teil der Ausführung, der doch mehr oder minder untergeordneter Natur ist, nicht auch in der Schule zur Ausführung gelangen? Oder hat vielleicht die Einklassige zu wenig Übungszeit für den indirekten Unterricht? Aber noch ein Hauptmoment spricht gerade gegen die Hausaufgaben: Der positive Wert einer jeden schriftlichen Arbeit liegt in der Art und Weise der Lösung. Mag das Kind Hausaufgaben? Nein! Wenn somit schon das Kind zu Hause seine Aufgabe mit Unlust beginnt und noch durch widrige Umstände (Zeitmangel, schlechte Beleuchtung, Störung von Seite der Angehörigen) beeinflußt wird, was für eine Aufgabe kann es da fertigbringen? Offenbar nur eine Sudelei; Gründlichkeit und Sorgfalt sind aber zwei für das spätere Leben des Kindes eminent wichtige Charaktereigenschaften, die mit allem Nachdrucke durch die Schule gepflegt werden müssen, nicht aber durch das Gegenteil abgestumpft werden dürfen. Der Erfolg ist somit für Erziehung und Unterricht negativ. Weg daher mit allen Hausaufgaben! Sollen schon gewisse Verbindungsdrähte zwischen Schule und Haus bestehen, d. h., soll sich das elterliche Haus von den Fortschritten der Schule überzeugen können, so gebe man dann und wann Fleißaufgabcn. Was tut dem Kinde not? „Arbeit und Spiel“, ruft der Pädagoge. Und Arbeit gibt die Schule und leider auch das elterliche Haus dem Kinde mehr als genug. Sollen wir dem Kinde noch seine goldene Jugendzeit durch den aus der alten Schule ererbten Zopf verhängen? Freuen wir uns lieber, wenn die derben Jungen, die rotbackigen Mädchen sich im Freien tummeln! Eine pädagogische Sünde wäre es geradezu, sie zu ungenießbarer Kost hinter dumpfen Mauern zu zwingen. Die 10. Frage. ilttf ivcfchc 23ctfe kan» die Stilkveschäftigung am Vesten ausgewertet werde»! Der Einsender dieser Frage, ein k. k. Übungsschnllehrer, dein cs mit der Ausbildung der Zöglinge für den Abteilungsunterricht ernst ist, hat ein Beispiel geboten, wie er sich die Losung denkt. Möge cs zu eifriger Wechselrede anregen und uns aus den Erfahrungsschätzen manch wertvolles Stuck bringe»! Je besser die Korrektur, desto wertvoller die Stillbeschäftigung. Aus diesem Grunde wird sich der Lehrer auch manchmal vom direkten Unterrichte freimachen und der ändern Abteilung widmen. In diesem Falle muß die direkt beschäftigte Gruppe automatisch arbeiten. Hieftir ein Beispiel! Die Schüler des zweiten Schuljahres haben den Satz abstrahiert: Die Vielfachen von 7 lassen sich in sieben Teile teilen. Auf Grund dieses Satzes stellen sie nach der in der Klasse eingeführten Rufreihe Aufgaben. Nach Stellung der Aufgabe hat aber der fragende Schüler auch einen Mitschüler zur Lösung zu rufen und die letztere zu überwachen. Schüler A: 7 in 28, M. Schüler M: 7 in 28 — 5. Schüler A: Falsch. Schüler M: 7 in 28 = 4. Die Stillbeschäftigung kann auf verschiedene Arten korrigiert werden; als die wertvollste betrachte ich die Korrektur durch nachfolgende Verwertung. Beispiele. Stillbeschäftigung. 1.) Gebt zu jeder Zahl der Zahlengruppe Nr. x, Seite y des Rechenbuches 8 dazu; schreibt jedoch nur die Zahlen! 2.) Beantwortet die im Sprachbuche enthaltenen Fragen 1 Nachfolgende Verwertung. Nehmt von jeder Zahl eurer Arbeit 8 weg! Analysiert die niedergeschriebenen Sätze! Buchstabiert jedes Wort! Kleine Mitteilungen. Halten wir einmal Rückschau, damit die Portiönchen nicht nur Leckerbissen .sind, sondern gesunde, kräftige Kost! — 1.) Nicht mehr als 40 Schüler in der Einklassigen I 4.) Hinein in die öffentlichen Vertretungskörper I 7.) Kataloge für Bezirkslehrerbüchereien I 13.) Reise- stipendieu für Landlehrer! 14.) Die halbe Fahrkarte! 16.) Ermäßigung in den Kurorten! 18.) Vermehrung der Mittel und Vermehrung der Titel! 20.) Zwei Monate Ferien als Ganzes! 21.) Unterricht im Schulgarten! 24.) Nicht kriechen und nicht überhöflich sein! 26.) Sich von den Tagesblattern keinerlei Zurücksetzung gefallen lassen! 82.) Die „Kinderfürsorge" zur Tat drängen! 33.) Weg mit der „unnötigen" Fremdwörterei! 36.) 36jährige Dienstzeit! 38.) Vogelschutz! 41.) Thema für Elternabende. 44.) Krieg dem Ortsklnssenslistem! 46.) Forschen, sammeln, schreiben! 49.) Kontra Kchnklüst und Ktilksthen. In der Zeitschrift „Körper und Geist" vergleicht Knndsen Seele und Körper sehr hübsch mit dem Samenkorn und der Erde, in der es aufwächst. „Je besser der Acker, umso schöner und reicher wird die Frucht." Bewegung, Arbeit und Abhärtung sind die besten Düngemittel. „Willst du die Keuschheit deines Kindes bewahren, so gib ihm eine ebene, stufenweise und gleichmäßige Entwicklung, damit cs nicht vorzeitig reif werde wie eine halbentwickelte Frucht!" 50.) Lungenkranke Schulkinder. Soll man sie in der Schule lassen? Soll man sie ausschließen? Das eine ist gefährlich, das andere hart. Der Pariser Professor Grancher fordert für sie eigene Anstalten. So ist es auch recht. Die Nichtvollsinnigen, die Störenfriede sind „Plagegeister", die Kranken sind Träger giftiger Keime: Also baut Rettungshäuser für jene und für diese! Ihr rettet sie, die Mitschüler und die Lehrer. 51.) Lernansffüge. Es ist nicht unmöglich, daß man sie mißdeutet und Befürchtungen hegt, als würde durch das tiefere Eindringen in das Weben der Natur die Frömmigkeit Schaden leiden. Für solche Zweifel gelte Bacons Ausspruch: „Oberflächliches Studium der Natur mag leicht vom Glauben ablenken; ein tieferes Eindringen jedoch führt sicher zu ihm zurück." 52.) Eine lehrreiche Statistik. In einem Alptale Österreichs wurden 7 Schüler nach drei-, 18 Schüler nach vier-, 42 Schüler nach fünf-, 160 Schüler nach sechs-, 335 Schüler nach sieben- und nur 63 Schiller nach achtjährigem Schulbesuche entlassen. Also, wie steht es um die achtjährige Schulpflicht? — 53.) 45 Jahre — 45 (siiilden! Der pensionierte Oberlehrer Anton Schwarz, derzeit in Bruck a. d. M., feierte unlängst seinen 80. Geburtstag. Der Mann war 45 Jahre im Dienste der Landschule gestanden und ist im Jahre 1890 mit „45" fl. monatlicher Pension in den Ruhestand getreten. Wenn man Jahre und Gulden bei ändern Ständen vergliche! 54.) Endlich wagt es einer, nämlich der Schulrat Bach in Sachsen, zu sagen, daß man der Schule zuviel Stoff zumessc und ihr obendrein noch die methodische Künstelei aufoktroyiere. Erbemerkt: „Da gelte es, einer sich zurzeit bemerkbar machenden zu großen Wichtigkeit in der Pädagogik entgegenzuarbeiten und nicht bloß arbeitsfähige, sondern auch arbeitsfreudige Jugend zu erziehen — durch Beschränkung des Stosfprinzipes. Dazu sei eine Änderung der Lehrform, eine Befreiung von der Despotie der Frage zu erstreben." — 55.) beschämend! Der „Berliner Lehrerverein" baut demnächst ein Lehrerhaus im Werte von drei Millionen Kronen. Die gesamte Lehrerschaft Österreichs vermag nicht ein Sechstel davon aufzubringen, um für die kranken Amtsbrüder ein Rettungsheim zu errichten. — 56.) Pie drüben haken es gut! Das neue ungarische Volksschulgesetz enthält u. a. folgende nachahmenswerte Bestimmung: „Der Unterrichtsmiuister kann Lehrern, die sich während einer längeren Dienstzeit besondere Verdienste erworben haben, eine Personalzulage von 200 Kronen gewähren" — wohlgemerkt: Der Unterrichtsminister im Voterlonde des Herrn Terembtete! 57.) Lehrerehrung. In einer Tageszeitung fand ich nachstehende Kundmachung: Die Gemeiude-Vor-stehung und der Ortsschulrat Palfau sprechen hiemit laut Sitzungsbeschlusses vom 28. Oktober 1906 Herrn Franz Hallecker, Oberlehrer und Ehrenmitglieds der Gemeinde Palfau, Hauptmanne der freiwilligen Feuerwehr Palfau, für fein hingebungsvolles Wirken in der Gemeinde und sein besonderes Wirken, das er sich um die hiesige Schule sowie um die Musikkapelle Palfau und um die hiesige Bevölkerung erworben hat, öffentlich ihren Dank aus. Gemeinde-Vorstehung und Ortsschulrat Palfau, am 29. Oktober 1906. Karl Reichenpfader, Gemeindevorsteher; Rud. Jagersperger und Scharrmüller, Gemeinderäte; Michael Pechhacker, Engelb. Pechhacker, Matth. Baumann, Joh. Fluch. — Die sonst schwerhörig sind, wenn von einer Lehrerehrung gesprochen wird, mögen die Nachricht lesen! Zu diesem Zwecke fliegt sie ins Reich hinaus. — 58.) Männlichkeit und Erziehung. Im Würzburger „Praktischen Ratgeber" wird eine alltägliche Photographie ausgestellt: „Nichts ist widerlicher als ein läppischer Mensch — ein Mensch, der keine Stärke und keine Steife besitzt. Er verdeckt seine Unfähigkeit, sich schwierigen Situationen gegenüber mit Besonnenheit zu benehmen, durch irgendeinen schlechten Witz oder durch eine Prahlerei; was er tun würde, wenn, ja wenn--------------" 59.) Iiorlvitdung — Kortliommen! Ersterc bringt letzteres, letzercs hemmt erstere. Ein Paradoxon? Leider nicht. Kein Zweifel, daß die Fortbildung zu dem besseren Fortkommen führt; aber es steht eben vor ihr noch einmal das Wort, daß sie sich als Ziel setzt: Das Fortkommen mit dem Beiworte „kärglich". Das Konkretum: In Graz wird vom 5. bis 24. August ein Hochschulkurs für Volksschullehrer abgehalten werden. 165 Vorlesnngsstunden wechseln mit Lernausflügen und Übungsstunden. War' alles reizend, hätte man die Mittel für Reise und Aufenthalt. Eine Nachricht meldet, der Zuspruch sei schwach. Das ist sehr bedauerlich, denn es ist klar, daß der Hochschulkurs zur Hochschule für Lehrer führt und daß die Anregungen manchem über Dinge die Augen öffnen, was bisher bloß schulbuchmäßig angesehen wurde. Wer nur kann, raffe sich auf! Das beseligende Schlürfen am Born der Wissenschaft wird ihn alle Opfer vergessen lassen. (Alles Nähere ist durch die Universitüts-Ouüstur und durch den „Grazer Lehrerverein" zu erfahren.) 60.) Dem Gebähten ins Stammbuch: Was klagst du über Feinde? Sollten solche je werden Freunde, Denen das Wesen, ivie du bist, Im Stillen ein ewiger Vorwurf ist? Goethe. Briefkasten. Kür das „Lehrerheim im Süden" haben in den letzten Tagen geschickt: a) Für die freundliche Bewirtung durch die Gottscheer Lehrerschaft anläßlich der Inspektion von Dr. Dreger in Wien und Prof. A. H. Veerz 20 K. b) DM. Zlerkinger in Rehmen 1 K. c) M. Z8. T. in P. 3 K mit dem Wunsche: „Die kleine Spende von 3 K für das Lehrerheim im Süden kommt aus bereitwilligem Herzen mit dem innigen Wunsche: Möge es der liebe Gott verhundertfachen!" d) L. Hans (Sppid) in Ottmanach, K. „2 K, um meine Lauheit zu strafen". — Mit dem letzthin ausgewiesenen Betrage wurden also von den „Blättern für den Abteilungsunterricht" bisher im ganzen 2228 K 80 h vermerkt. — Hine Doppelsokge! Folge 42 und 43 fliege» als Ganzes hinaus. Das hat seine Gründe: a) Die Zeit vom 15. Juni bis 15. Juli ist mit amtlichen Geschäften derart ausgefüllt, daß den „Blättern" nur ein „flüchtiges" Augenmerk zugewendet werden könnte. Das widerstrebt mir. b) Mitte Juli führt alles kreuz und quer und die Verwaltung besorgt, ob der Leser auch immer von der Zeitschrift erreicht wird, c) Es mußte einmal der fünften formalen Stufe gedacht, d. H., der Stoff überblickt werden, damit Altes und Neues am Schlüsse des Schuljahres vereint zur Wirkung komme. Wer weiß, ob nicht viele, die die Doppelfolge mit auf die Ferien nehmen, das neue Schuljahr mit neuen Vorsätzen beginnen! d) Die „starke" Folge soll zeigen, was wir brauchen, mit den Stoff „gründlich" zu erschöpfen, der unserer Arbeit gilt. Sie könnte ständig werden, wenn das neue Schuljahr neue Mitglieder brächte; sie muß ständig werden, denn was sie in ihrem Halbteil bietet, ist halbe Kost, blaß ein Nippen und Naschen. — Schlkt. I. 3. in Nach Tirol kann ich heuer wohl nicht kommen; das Jahr hat zuviel Arbeit gebracht. Nur in der grünen Mark werde ich einmal unser Streben durch einen Vortrag fördern. Hoffentlich bringen die Ferien Frische. Dann stelle ich mich Lehrervereinen und Bezirslehrerkonferenzen wieder gerne zur Verfügung. — An die Herren Witarvekter: Der Raum ist noch immer zu eng. Ab 1908 fliegen die „Blätter" im Monate jedenfalls zweimal oder einmal in der Stärke der diesmaligen Folge hinaus; da kommt dann alles an die Reihe. Bitte, nicht zu erlahmen; hauptsächlich „Urteile" sind mir stets willkommen. — Schlkt. K. in 58.! Die „Gemeinde der Einklaßler in W." schweigt. Ist sie mir böse? — Schlkt. 2t. Sch. in ZI.: Da ich den großen Schriftenhauf durchwühle, gleitet mir Ihr Brief von: 20. August 1906 unter die Finger. Sie schreiben: „Mir fehlt's nicht unten, nicht in der Mitte, sondern oben, im obersten Stockwerke. Dort ist mir ein Rädchen abhanden gekommen, das ich nicht mehr finden kann. Wenn ich arbeiten, wenn ich denken soll, so fühle ich nach ein, zwei Stunden genau das Plätzchen, wo's hingehörte. Und fertig bin ich und aufhören muß ich. Vor zwei Jahren ging's einfach gar nimmer. Ein Urlaub brachte das Werkel wieder ein wenig ins Geleise, aber weitaus nicht in Ordnung. Ach, wie dachte ich da an unser Lehrerheim! Dort hätt' es können ganz gut werden; so ist's nur Flickmerk und die Nähte lassen wieder aus. Mir macht die Schule, die (auch die einklassige) mir früher ein Vergnügen war, nunmehr zu schaffen über Hals und Kragen. Und doch möchte ich so gerne im Laufenden bleiben oder vielmehr wieder aufs laufende kommen. Umsonst! — Nun bin ich wohl herzlich froh, daß es bald Ferien gibt. In zwei Monaten werde ich mich wohl wieder ein wenig ausgemausert haben; doch das alte Gleichgewicht zu gewinnen, wird mir wohl überhaupt nicht mehr beschicken sein, an der Einklassige» schon gar nicht. Ich habe sie aus freiem Willen aufgesucht, weil sie mir die idealste Schule dünkte. Für einen Herkules schon, und ich glaubte leider, ein solcher zu sein." — Soviel ich mich erinnere, haben Sie mittlerweile eine lustige Karte geschickt. Also war es doch nicht so düster, wie Sie es sahen! — Z*rof. K in (£. und ander» Aklioljokgegnern: Sie wissen wohl am besten, wie es einem Lehrerbildner am Schluffe des Schuljahres geht, und werden daher einsehen, daß ich auf die Ausfälle der Herren Abstinenten dermalen nicht erwidern kann. Wenn Sie alles wüßten, würden Sie den Anklägern zurufen: „Ja, da haben mir ja einen tatkräftigen Mitkämpfer abgestoßen!" — Hvk. G. in Ft.: Für die zweite Fachgruppe genügt das empfohlene Lehrbuch der Geometrie. — Ä-L. K. in Ft.: a) Wenn alle Kollegen von der Übungsschule so mitfühlten und mitwirkten, so griffe unsere Arbeit rasch in die Jungmannschaft und brächte frische Kräfte, b) Die 7. Frage hat Sie nicht vollends befriedigt? Blättern Sie zurück: In den Urteilen steckt manch gutes Korn! c) Ihre Karte enthält eine wertvolle pädagogische Sentenz: „Aufsätze bleiben oft nur Worte; aufgeworfene Fragen lösen aber Kräfte aus." Das haben wir durch die „Wechselrede" bestätigt gefunden. — Schriftsteller eöawalovslii in Hiraz: Besten Dank für die reiche Sendung! Sie wird ihre Wege finden. — 3nt Dienste der „Dandfchnl'gemeinde": Herr Schulleiter Leist in Waldenstein (Kärnten) hat am G. b. M. im Zweiglehrervereine „Oberlavanttal" einen Vortrag über „die Bestrebung der Landfchulgemeiude" gehalten, Amtsbruder Obl. Loos hat in einer Versammlung des Lehrervereines Brüx Abschnitte aus den „Blättern" zur Verlesung gebracht und Abnehmer geworben, Herr Kollege 3.1 vall) hat vom Aruauer Lehrerverein sechs neue Mitglieder angemeldet und Herr Lichhokz hat die „Blätter" in der Versammlung des Duppauer Lehrervereines empfohlen. — Wach St. W. im obern Stcierländ; Den Gruß herzlich zurück in das Tal der Mürz! — Wach Kopenhagen ist Jahrgang 190G der „Blätter" gewandert. Der Verein „Deutscher Fachblätter und Zeitschriften" hatte um Beschickung der von ihm veranstaltenden Ausstellung gebeten. — Schllt. W. in 3.: Die Mahnung hat also gewirkt: In neuerer Zeit flattern mir zumeist Ansichtskarten zu, ans denen sich das „Schulhaus" im Vordergründe präsentiert. So ist es recht: Der geistige Mittelpunkt soll auch äußerlich als Mittelpunkt erscheinen. Wenn nur der Walter darin auch immer im Zentrum stünde! — Lehrer Ft. in W.: Auf jeden Fall sollten Sie den eingesandten Artikel über die „Pflege des Volkstumes in der Landschule" erweitern. Der Gegenstand ist wichtig und interessant. „Kosmos" hat nichts geschickt. — Wach Ftottwitz in 3.1.: Den elf Genossen bringe ich als zwölfter ei» volles Glas. Was? Das darf ich nicht sagen, sonst fassen mich die Abstinenten aufs neu beim Kragen. — @61". $$. in W.: Den Spalt zwischen dem Inspektor und Ihnen kann ich verkleben, wenn Sie wollen; den „Fall" jedoch werde ich nächstens einmal aufgreifen und an nageln. — Lehrer 6. in A.: Verzeihen Sie, daß Ihr „Aufsatz" noch nicht kam; er muß warten, bis er sich natürlich einordnet. — Hvk. S. in W.: „Dem Flammentode" gebe ich nichts preis; ist die Ansicht ketzerisch, so modle ich sie um; kommt sie in schlechtem Gewände, so zieh’ ich ihr ein besser' Röcklein an-Also schreiben Sie sich nur alles von der Seele herunter! — A. Sch. 3nfp. W. in L.: Sie haben die „Blätter" mit einem Begleitschreiben an alle Schulen gesendet, ein anderer Schulaufsichtskollege hat sie in die Tasche gesteckt und ausgeteilt, ein dritter hat sie „amtlich" empfohlen, ein vierter für alle Schulen seines Bezirkes ankaufen lassen, ein fünfter hat sie mit einem barschen Vermerk zurückgeschickt. Jeder nach seiner Art! — Lehrer S. W>. in 6link (Schweiz): Die zngemittelte „Heimatkunde" zeigt einen neuen Weg, den ich den Lesern demnächst mit Ihrer Leuchte weisen will. — Fr f. F. W. im Zillertal': Sie, armes Dvrfprinzeßchen, wie klein ist doch Ihr Schlößchen! — Schllt. 6 60 Millionen Kronen. Ausbezahlte Versicherungsbeträge seit Beginn der Vereinstätigkeit 8." Millionen Kronen. 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Aequ.-Maßst. 1 : 25 Millionen. ln- Mcrkators Projektion 160 : 210 . . „27 Jede Karte, bei der nicht anders angegeben, ist politisch sowie physich zu haben; wir bitten daher bei Bestellung um genaue Bezeichnung der gewünschten Ausgabe und Ausstattung. Rothauf-s Schulatlanten und Schulwandkarten ergänzen sich in vollkommenster Weise. Die Karten der Atlasse sind getreue Abbildungen der Wandkarten und umgekehrt. Zur Beschaffung von wo immerangezeigten Lehrmitteln hält sich bestens empfohlen die Geographische Lehrmittel-Anstalt von G. Freytag & Berndt, Wien VII1, Schottenfeldg. 62. Uorbmitunasbucb an ctit- (nurt- »II i> drei-) lilaffigcn Dollisfrlnilrn. Vom Schulleiter j». Sichler, Post Rottenmann (Steiermark). Selbstverlag. — Preis K 5 • 31). Inhalt: f.) Präparationen für den Anschauungsunterricht tu der Elementarklasse. 2.) Präparationen für den Realicnuntcrricht. Mittel- und Oberstufe (zwei Turnusse,.:!.) Schülermerkstoffc. 4.) 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Die gebräuchlichsten Redensarten. - 2Vic Gesteine bestimmt werden, von I. kjampel. Die sangbaren Lieder unserer Lesebücher, von Jg. SittchmiM. — verschiedenes. — Monatsruckschau. Besprechungen. — Geborgene Garben. — Einläufe. Lingeseudet. - pädagogische Rundschau. Inserate. Schriftleitung und Geschäftsstelle: tilicn, V/s Lpengcrgajfc Uv. 26. flädagogischr Zeitschnst 40. Jahrgang. Eigentümer, Herausgeber und Verleger: verband der drutschrn Ccljrrr». Crljrcntuiru in Steiermark. Schriftleirung: Graz, Kiukgasse 2. Verwaltung: Graz, Morelleufeldgasse 10. Inhalt: Standes- und Fach fragen, Schulnachrichten. Ans beut ftvtvrnt. Landeofchuirate. Bücher und Lehrmtttelschau. BercinSwesen (Deutsch österreichischer Lehrerbund, Verband der deutschen Lehrer und Lehrerinnen, Bezirkslehrervereine, Verband der Arbeitolehrerinnen in Steiermark, Lehrerbaus Verein, Verein „Selbsthilfe" und „Lcbrerschutz"). Verschiedenes, Rede-Halle. Anzeigen sämtlicher in Steiermark erledigten Lehrer stellen usw. Aufgenommene Aufsätze werden entlohnt. Bezugspreis für die jeden zweiten Sonntag (26 mal im Jahr) erscheinende „Pädagogische Zeitschrift" gauzjähr. 3 K, halbjährig .1 K (iö li, vierteljährig 90 h, durch den Buchhandel ganzjährig 4 K. Einzelne Nummer 80 h. Probenummer unentgeltlich und postfrei. Blätter für den JlbteilungsunterricbL Laiöach, im August 1907. Aeurleilungen. 25.) Wandtasekn zur Erlikäriing der Aormen der Lrdoöertkäche. (Herausgeber: Pros. Dr. A. Müller; Verlag: I. F. Schreiber in Eßlingen und München; Preis einer Tasel, Format 123:176 cm, 5 Mark, auf Leinwand mit Stäben 8 Mark.) — Die geographischen Grundbegriffe sollten, soweit es möglich ist, an Bodenformationen in dcr Umgebung des Schnlortcs erklärt und veranschaulicht und dann durch die Phantasie entsprechend vergrößert, verkleinert oder kombiniert werden. Im allgemeinen läßt sich wohl auch das Meiste auf solche Weise erledigen; doch zuweilen geht das Streben zu weit, man mutet der Phantasie zuviel zu und erreicht nur scheinbar das Ziel. Wohl ist die Einbildungskraft des Kindes rege, sie ist aber nicht immer stark genug, bei ernsten Dingen den Ansprüchen des Lehrers zu folgen. In solchen Fällen Hilst ein Bild nach, es schlägt Brücken vom dargebotencn Gegenstand zu jenem, den die Phantasie schaffen soll. Von diesem Gesichtspunkte aus ist das oben angeführte Unternehmen lebhaft zu begrüßen und ich bin überzeugt, cs wird dcr Lehrer, der im erdkundlichen Unterrichte das Schwergewicht auf die Anschauung legt, die zwei Tafeln, von denen die erste anbei verkleinert abgebildet erscheint, sinngemäß verwenden als Vermittlerin zwischen Heimat und Fremde, als ständige Begleiterin bei de» Reisen auf der Landkarte. 26.) Lconiiardls Hinte». Ein geflügeltes Wort, dem man keinen besonderen Empfehlungsbrief mit-zugeben braucht. Wieviel Augen würden geschont werden, wenn in den Schulen durchwegs gute Tinten in Gebrauch stünde», wie sauber könnten Briefe geschrieben, wie haltbar würde der Wortlaut von Urkunden hergestellt werden, wen» man nicht beim Krämer um viel Geld die schlechte Ware kaufte oder sich selbst auf das Mischen verlegte, ohne dabei ein sonderliches Ersparnis zu erzielen! Wer klug ist und sparsam, läßt nicht erst die Zwischenhändler durch die Heller der Schule reich werden, sondern bestellt sich von dem Erzeuger Aug. Leonhard! in Bodenbach ein Kistchen von dem Schwarz, das die Kleckser brauchen. 27.) Schreibhefte! Für sie gibt es mancherorts ein Monopol und es floriert die schlechteste Sorte bei den höchsten Preisen. Da wird in der Konferenz voreilig ein Beschluß gefaßt, alles muß sich ihm fügen und, ehe man es merkt, hat der Fabrikant bei elendem Papier, ungenauer Liniatur, mangelhafter Heftung sein Geschäft gemacht. Die armen Kleinen! Immer wieder bleibt die Feder in der groben Faser stecken, die Buchstaben schimmern auf der Kehrseite durch, die Blätter werden bald lose. Da heißt es wohl auch, nicht erst zum Schmiedl gehen, sondern gleich zum Schmied. Lieber Herr Kollege im Abteilungsuntcrrichte, der du weitab von der Geschäftsader sitzest, nimm eine Postkarte zur Hand und schreib an die Papierfabrik Eichmann und Co. in Arnau a. d. E., sie möge dir eine Mustersendung von Heften zukommen lassen! Gefällt dir das Format nicht, dn kannst es noch ändern lassen; aber prüfe das Papier und du wirst sehen, daß du besser und dabei billiger fährst! 28.) Sie Ansclitcn nach ihrem Schaden und Muhen. (Verfasser: Dr. E. Taschenberg; Verlag: F. Tempsky in Wien; Preis 3 K 60 h.) — Da sind sie, all die kleinen Wüteriche, die uns die Obstsaat vernichten, die an den Wurzeln nagen und von den saftigen Blättern und Früchten schmausen, da sind die schlimme» Gäste des Gemüsegartens, die Bohrer und Wühler alle, eine saubere Gesellschaft! und da ist auch das Rüstzeug, mit dem wir uns wappnen müssen, wenn wir gegen sie zufelde ziehen. Taschenberg hat die schwachen Seiten des Feindes gut erkannt und wird ihm mit seinem Büchlein viel Schaden bringen. Wie mancher Lehrer, dem die Nimmersatte die Arbeit im Obst- »nd Gemüsegarten vergällten, wird erleichtert aufatmen, da ihm endlich einmal eine kundige Hand die Wege und Mittel zu Vertilgung des Ungeziefers weist! 29.) Mkeististe. Schutz einem österreichischen Industriezweige! So schallt es durch das Reich. Fürwahr, es ist traurig, daß die Fremdländerei noch immer auch auf die Waren übergreift und zuweilen auf Waren, die in der Güte nicht besser sind als unsere heimischen Erzeugnisse, wohl aber infolge des Zolles höhere Preise verzeichnen. Hardtmuth in Budweis, der österreichische Bleistiftmann. verschickt Mustersendungen seiner Fabrikate. Man findet alle Sorten vertreten vom gewöhnlichen Schülerstift bis zum feinsten Koh-i-Noor. 30.) Musikinstrumente. Hermann Trapp, ein Name von gutem Klange und bekannt durch die Lieferung der besten Musikinstrumente, sowohl für Künstler und Kunstfreunde als auch für Schüler, sei hier in Erinnerung gebracht. Dessen Fabriksetablissement in Wildstein bei Eger zählt entschieden zu den besten Bezugsquellen für vorzügliche Musikinstrumente und Saiten von garantiert reiner Stimmung. Aus diesem Grunde sollte jeder, der ein wirklich gutes und doch preiswertes Musikinstrument oder Saiten zu kaufen gedenkt, sich den Preiskatalog, der überallhin kostenlos versandt wird, umgehend mittelst Postkarte bestellen. (Eingesendet.) 31.) Sie Seele des Kindes. (Verfasser: Dr. W. Ameut; Verlag der Frauckh'scheu Verlagsbuchhandlung in Stuttgart; Preis 1 K 20 h.) — Ament hat vor Jahren das Buch „Denken und Sprechen beim Kinde" herausgegeben und damit neuerlich auf die Kinderpsychologie verwiesen. In der Tat mußte es wundernehmen und muß es dem Lehramtszöglinge noch mancherorts merkwürdig erscheinen, daß man mit der Psychologie in der Regel dort anfängt, wo sie in praxi fast schon aufhört: Mau betrachtet das schulpflichtige Kiud, statt daß man das Kind vom ersten Tage seines Lebens verfolgte. Wieviel hat der sechsjährige Weltbürger schon erfahren, was ist mit ihm schon vorgegangen, wie hat sich sein Seelenleben verändert, wie verwickelt sind schon all die Seelenvorgänge geworden! Mit fertigen Menschen können wir nicht mehr viel anfangen, außer wir greifen ans die Vorstufen seiner Entwicklung zurück und verfolgen dieses oder jenes Übel vom Urkeime seines Entstehens. Dazu ist aber das Studium der Kindesseele vom Anfänge an wichtig. Und gerade in den ersten Stadien liegen die interessantesten Erscheinungen, weil sie noch einfach sind, noch leicht erklärbar, förmlich mit der Hand zu greife». Dr. Ament, der sich auf dieses Gebiet begeben hat, ist zwar kein selbständiger Forscher, der uns sonderlich viel neue Idee brächte, aber er ist ein fleißiger Sammler und versteht es, den Stoff volkstümlich zu gestalten, so daß all die Unklarheiten, die ansonsten psychologischen Schriften anhasten und die deren Lesung erschweren, beseitigt erscheinen. Man liest sich in das Büchlein wie in eine Erzählung hinein; möchte man es ein oder das auderemal als wissenschaftlichen Plunder beiscitclegen, so kommt schnell ein treffliches Bild, das klärend wirkt und weiter lockt. — Die Schrift will eine Volksschrift sein, um die Aufmerksamkeit gebildeter Mütter aus das Seelenstudium der Kinder zu lenken. Dieser Zweck ist vollauf erreicht worden, allerdings nur insoweit, als die Erscheinungen erklärt und in ein System eingeordnet wurden; das, was man als Ergebnis gerne einstreichen möchte, die Anwendung der erkannten Gesetze, steht noch aus und müßte bei einer Neuauflage mehr in Rücksicht gezogen werden. Durchaus brauchbar bleibt indes das Büchlein in der vorliegenden Gestalt für Studierende, sofern sie bereits ein anderes psy chologisches Werk verdaut haben. So werden unsere Prüfungskandidaten, nachdem sie Lindner-Lukas ihr Eigen nennen, Amcnts „Die Seele des Kindes" als Wiederholungsbuch, als ein Buch, das sie zu deu ersten Lebenszeichen des Kindes zurückführt, freudig begrüßen; auch manch anderer, der nicht gerade zum grünen Tische will, wird durch die anregende Lektüre eine neue Welt von Gedanken vor sich aufgehen sehen und vielleicht Lust bekommen, sich aus dem Garten, aus dem man ihm vormals alte, trockene Früchte geboten hat, manch saftiges, frisches Stück zu holen. —