Nr. 22. Freitag, 27. Iiinnn 1893. 112. Jahrgang. Lllibacher Leitung. Vs»numera»»onöpre!s zu i ^rilr» 25» lr,, grüszcn- p>r Zeile « lr,: wi öilcre» Wisdnhuliml,!'!! prr ZrUe » lr. 5!, .l'ailxlckkl Neltunn. rrlchrin» »äglich. mit «lu«nal,me drr T°nn° und sseilrtayt, «X? «dm«« Dienstag den 24. Jänner d. I. um 11 Uhr vormittags gieng die Vermählung Ihrer k. und k. Hol) it der durchlauchtigsten Frau Erzherzogin Margaret ha Sofia mit Seiner königlichen Hoheit dem durchlauchtigsten Herzoge Albrecht von Württemberg in der Hofburg-Pfarrkirche vor sich. Seine k. und k Apostolische Majestät und Ihre Maj Men der König und die Königm von Württemberg verfügten Sich,! nach der Meldung des Ersten Okersthofmeisters, lur angegebenen Stunde mit den höchsten Familim Mit» gliedern, unter Vortritt des in Gala erschienenen männlichen Hofstaates, durch das von den Leibgarden l be'ehte Appartement in die Hofburg-Pfarrkirche. Die Eintheilung der Alle, höchsten und höchsten Heri schuften war folgende: D>e durchlauchtigsten Herren Erzherzoge Rainer, Joseph August. Wilhelm. Karl Stephan, Friedrich. Albrecht, Albrecht Salvotor. Franz Salv itor, L opolb Salvator, Ioi»ph Ferdinand, Ferdinand Groß» herzog von Toscana, Ludwig Victor, Ferdinand. Otto, Karl Ludwig mit den durchlauchtigsten Herzogen^ Robert. Nikolaus, Wilhelm und Philipp von Württemberg, sowie dem durchlauchtigsten Prinzen Leopold von, Baiern, paarweise; Seine k. und k. Apostolische Majestät und Seine Majestät der König von Württemberg mit dem durchlauchtigsten Bräutigam Herzoge Albrecht von Württemberg; Ihre Majestät die Königin von Würt. temberg und die durchlauchtigste Frau Erzherzogin Marie Tberese mit der durchiauchtigsten Braut Erz-Herzogin Margarctha Sofia; die durchlauchtigste Her» zogin Maria Theresia von Württemberg, die durch, lauchtigste Prinzessin Gisela von Bayern, die durch« lauchtigsten Frauen Erzherzoginnen Maria Iosepha, Nlanca, Maria Theresia, Clotilde und Marie, dann! die durchlauchtigste Herzogin Maria Isabella von Würt. temberg einzeln. Seine Majestät waren von dem Oberst lämmerer, den Leibgarde-Ccpitänen und dem General Adjutanten umgeben. Die Ober sthofm» ister, beziehungsweise Obersthosmeisterinnen bildeten die Begleitung der! württembergischeu Majestäten und der höchsten Herrschaften. Arcieren- und ungarische Leibgarden leisteten zu beiden Seiten der Allerhöchsten und höchsten Herr-I schaffn die Nebenbeglritung. Am Eingänge der Kirche empfieng der als Eopulant geladene Cardinal Fürst-Erzbischof von Wien an der Sp'he des Elerus d>n Allerhöchsten Hof. Ihre Majestäten verfügten Sich unter Trompetn- und Paukenschall auf Allerbüchstihre Plätze unter dem Baldachin im Presbyterium, das höchste Brautpaar trat an die vor dem Hochaltare vorbereitete Kniebanl, die übrigen durchlauchtigsten Herrschaften nahmcn die Plätze auf der Evangeliumseite, !ein. Der Apostolische Nuntius und der Württembergische ^ Gesandte waren an einer für sie vorbereiteten Kniebank im Piesbyterium. Die in Wien anwesenden, oben nicht genannten höchsten Herrschaften und die Mitglieder des diplomatischen Corps hatten sich in den Oratorien ein-gefunden. Der Cardinal Fürst-Erzbischof nahm ritual-mäßig die Trauung vor, nach welcher sodann das Teoeum ang stimmt wurde. Nach demselben und der von sdem Cardinal Fürst-Erzhischofe ertheilten Pont'fical-B nedict'on verließen Ihre Majestäten mit den durchlauchtigsten N «vermählten und den anderen höchsten Herrschaften unter Trompeten- und Paulenschall, unter dem Vortrilte des männlichen Hofstaates, die Kirche und kehrten durch das große Appartement in die ! inneren Gemächer zurück. ! Se. k. und k. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchstem Handschreiben vom 16. Jänner d. I. dem Gouvrneur der österreichisch-ungarischen Bank Dr. Julius Kautz die Würde eines geheimen Rathes taxfrei allergnädigst zu verleihen geruht. l Se. k. und k. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchst unterzeichnetem Diplome dem Felomarschall-Lieutenant des Ruhestandes Albin Kuttig den Adel« stand mit dem Ehrenworte «Edler» allergnüdigst zu vet leihen geruht. Nichtamtlicher Weil. Ueber die in Kram in Durchführung begriffene Fischcrcinvicrbildullg. ll. Iniolge diefer Anregung wurden Regierungsvorlagen in den Landtagen eingebracht, die bisher von > den Landesv'rtretungen Krams. Galiziens und Nieder» üstrrreichs mit geringen Abweichungen von der Regierungsvorlage angenommen wurden. In di'sen Gesetzen wurde in Absicht auf die Regelung der Fifch reibesihverhältniffe zunächst die Be-fugnis zum freien Fischfange aufgehoben und über die Fischerei in G wässern, in denen dieselbe geübt wurde, verfügt, weiters aber wurde im Sinne der oberwähnten Petition die Zwangscommassation q>io »^ l>u«»u5, die imperative Revierbildung, in die Gesetze aufgenommen. Wie sich dieselbe vom Gesetzgeber gedacht wird. soll an der Hand des für Kram erlassenen Ge-setzes und der mit demselben publicierten Durchführungsverordnung inbetreff der Revierbildung vom s. Juni 1890 nachfolgend dargelegt werden; vielleicht gelingt e» hieburch, das Interesse für die Revierbildung l zu wecken und da» Verständnis und die Durchführung dieser Wirtschaftsmaßnahme zu fördern. Durch die Revierbildung sollen untheilbare Wirtschaftbkürper geschaffen werden, die einerseits die Hege von Fischen und Krebsen und anderseits einen sachgemäßen und lucratwen Betrieb ermöglichen. Hiebei haben demnach Gewäsfer außer Betracht zu bleiben, welche und insolange sie nach ihrer ständigen Beschaffenheit für keinen Z-veig der Fischerei von Belang sind. , Außerdem sollen stehend- Gewässer — Seen und Teiche — und unter gewissen Voraussetzungen die in dieselben mündenden Gewässer, insoweit letztere auf die Bewirtschaftung des Sees oder Teiches von Einfluss sind. bei der Revierbildung unberücksichtigt bleiben. Endlich sollen — was übrigens für Kram von geringem Belange ist — ständige Anlagen zum Zwecke des Fischfanges und Wasserpa reellen. die einem Berussfischer wegen Verlustes der Befugnis zum freien Fischfange zugewiesen werden, wider Willen der B< sitzer der Anlagen, beziehungsweise der Fischereiberechtigten, in die Revier-bildung nicht einbezogen werden Aus so ftige Besih-verhältnisse soll bei der Revierbildung t.ine Rücksicht genommen werden; in ein Fischereirevier können, wenn es die wirtschaftlichen Vechältmsse erheischen. Wasser« strecken eilib^zogen werden, in denen die Fischerei verschiedenen Besitzern zusteht. Die Eignung eims Gwässers oder einer Gewässer» gruppe als selbständiges Wirtschaftsgebiet ist nun von vielerlei Umständen abhängig, insbesondere davon, ob die Gewässer die Bedingungen der Fortpflanzung und Entwicklung verwertbarer Bestandesarten besitzen, von der territorialen Ausdehnung des Complexes und von dem Zusammenhange mit anderen Gewässern, von dem Verhältnisse zwischen Ertrag und Regie-Aufwand. Da die Gewässer Krains sowohl nach ihrer Giöhe als nach ihren natürlichen Eigenschaften — Bodengeftalturiq des Flusslaufes und seiner Umgebung. Gefalle. Wasser-reichthum. Temperatur — sehr verschieden und mannig, faltig sind, da ferner die Unterbrechungen des Wasser- Feuilletons 3>ie Kolenprinzessin. «oman von «. Matthias. (16. Fortseyuna.) «Ich war meiner Sache nicht gewiss, aber nun WM ich es befchwören. Der junge Me'nfch trug Natuscha aus den Armen, als er bei mir vorbeikam!» «Welcher junge Menfch, Hanswurst?» «Weiß ich's? Er sah aus wie andere junge Leute, °le hler ein- und ausgehen.» «Wo haft du den Menschen getroffen?» «Ja, wo war es doch? Nichtig, beim «goldenen «nker., auf der Gaffe, als ich das Haus festhielt, damit «mcht umfalle. Ich rief ihn an, aber er wollte nicht stehen bleiben.» "> ' ^ ' ^ «Und du legtest dich schlafen, statt mich herbei-zurufen?» «Sie wünschten ja, nicht gestört zu sein. Sie waren ^ !o guter Gesellschaft. Ueberdics war ich auch meiner ^ache nicht völlig sicher. Als ich herkam, glaubte ich "le Kleine im Türkenzimmer zu hören.» W c^?" slöwst, du glöwst un überführst dich nicht? N?,' ^"!' N""W fort ist, jag ich dich zum ^uwel!» fchrie der Holländer. «Dadurch kommt der Zwerg auch nicht wieder!» "ltgegnete Christian trocken, die Achsel zuckeud. «Wir ?"" die Ausreißerin lieber suchen. Sie kommt nicht wett, der ,st die Polizei gleich auf der Spur.» iu f. 1^ ?"be mch hüten, die Polizei hinter ihr her " yetzen,, schimpfte der alte ingrimmig. «Käme wo- möglich s.lbst in des Düwels Küche. Selber müssen wir suchen Vorwärts, keine Z it verloren!» «Bei nachtschlafender Zeit?» greinte der Diener. «Mynheer, das geht nicht. Morgen ist auch noch ein Tag. und ich bin wie zerschlagen. Wenn man so den ganzen Tag gearbeitet und geschwatzt hat —. «Den ganzen Abend a/supen hat, wolltest du sagen!» unterbrach ihn der Holländer. «Meinetwegen gedulden wir uns, bis es hell wiro, aber keinen Augen-blick länger!» «Das ist schon etwa«,» sagte Bistrop. «Gute Nacht. Mynheer.» Und er wandte sich. sein N.tt im Hinterzimmer aufzusuchen, wo er schlief, bis ihn das Morgengrauen weckte. Damit war Speulcns und feine Nuhe zu Eiche. Beide Männer begaben sich auf die Suche und durchstreiften eifrig die ganze Stadt. Sie durchstöberten alle Hotels und Chambregarnies, welche ihnen bekannt waren, ohne eine Spur. wohl aber viele Grobheiten zu finden und Spott obendrein, denn ein jeder hielt die Nachfrage nach e ner Zwergin in frühester Morgenstunde für einen schlechten Scherz. Die böseste Aufnahme fanden ihre Nachforschungen im Hotel du Nord. Der gut instruierte Oberkellner wies dem Holländer die Thür und drohte sogar mit der Polizei. Mit dieser wollte aber van Speulen absolut nichts zu thun haben, denn er hatte Natuscha wohlweislich nicht an» gemeldet, da er das Geheimnis deS schachspielenden Türken wahren wollte. Am Nachmittag gaben die Suchenden ihre Be-mühungen auf. Das Publicum stellte sich allmählich !zur Besichtigung des Museums ein. Insbesondere war i der schachspielende Türle eine Anziehungstraft geworden Man sprach von diesem Wunder in der ganzen Stadt; es war in den letzten Tagen auch viel Reclame über ihn gemacht worden. Die Menge wollte also den Automaten sehen. Aber gerade der stand st.ll. Das Räderwerk sei in Unordnung, eine Feder gesprungen, betheuerte der Holländer. «Wenn der Türle in Unordnung ist, muls es an der Casse angezeigt werden.» murrten die Besucher. «Das ist Schwindel, Ueberoortheilung des Publicums!» Fast kam es zu tumultuarischen Scenen. Van Speulen war außer sich. «Ich selbst kann doch nicht in den vermaledeiten Türken kriechen,» fluchte er. «Vistrop. lass dir die Beine abschneiden, vielleicht geht's dann!» «Ich kann ja gar nicht Schach spielen,» jammerte Bistrop. vor den blutgierigen Augen seines Principals zurückweichend, «auch wenn mir beide Beine abgenommen werden, nicht!» «Wer schafft mir Natuscha wieder!» rief der Hol-lander, als sich sein Museum geleert hatte, und rang verzweiflungsvoll die Hände. «Sehen Sie, S,e haben eben die Kleine schlecht ^ behandelt, nun rächt sich das,» meinte Bistrop phleg«M> matlsch. > «Schweige. Elender!» brauste van Speulen auf. «Du hast es nöthig, mir Vorwürfe zu machen. Du bist an der ganzen Geschichte schuld. Wenn du mir Natuscha nicht zur Stelle bringst, drehe ich dir den Hals um!» Wieder durchstreiften Herr und Diener die Stadt, um die Kleine aufzufinden. Vergebliche» Mühen, Natuscha kam nicht wieder zurück. (Kortjetzxng f»l«t.) M Laibacher Zeitung Nr. 22. 184 87. Jänner 1893. laufes durch künstliche Stauvorrichtungen einen nachhaltigen und entscheidenden Einfluss auf das Verhalten des Bestandes und auf die Bewirtschaftung ausüben, ist eine generelle oder schablonenhafte Feststellung der Bedingungen für ein selbständige« Fischereirevier nicht thunlich. Auf die Möglichkeit einer nicht zu kostspieligen Ueberwachung gegen Diebstahl ist bei der Ausmessung des Reviers gleichfalls Rücksicht zu nehmen; dahrr wird in kleinen Gewässern, deren Wertbestand vorwiegend oder ausschlüßlich in Krebsen besteht und wo mit den einfachsten Mitteln und mit bloßer Hand viel Schaden angerichtet werden kann, für ein Revier ein kleineres Ausmaß bestimmt werden müssen, als in größeren Gewässern. Hingegen wäre es unzweckmäßig, in Gewässern, in denen die Fischerei größere Betriebsmittel erfordert, Reviere von geringer Ausdehnung zu schassen. Eine besondere Aufmerksamkeit bedingt zudem die Begrenzung der Reviere. Abgesehen davon, dass sich zu Reviergrenzen bereits bestehende, feste, dauernde und augenfällige Merkzeichen im Gewässer (Brücken, Wehren) oder in dessen Nähe (hervorstechende Baulichkeiten u. a) besser eignen, als erst zu errichtende Grenzmarken, bleibt üder den Einfluss von Stauwerken auf das Verhalten des Bestandes einiges weniger Bekannte des näheren anzuführen. Wenn ein Stauwerk die Höhe von 15 Meter über dem Unterwasser bei mittlerem Stande erreicht, kann es von den besten Schwimmern unter den fischen nicht mehr erstiegen werden und seht der Fischbewegung! zu Berg eine absolute Grenze. Der Zug der Fische in unsern Gewässern erfolgt nun im allgemeinen zu Berg (flussauf); diese Bewegung dauert in grüßern Gewässern, in Flüssen und wasserreichen Bächen während des ganzen Jahres. Auch solche Fische, welche durch längere Zeit einen Standort festhalten (Standsische), nehmen nach Verlassen desselben ihren Weg selten ftussab, sondern meistens flussauf. Wenn jedoch in den Fischen der Laich zu reifen beginnt, einige Wochen vor der eigentlichen Laichzeit, tritt die allgemeine Ae-wegung der Fische zu Berg ein. Bor und während der Laichzeit haben alle unsere Fischarten, einige auch nach derselben, den heftigen Drang, aus dem grüßern in ein kleineres Gewässer zu gelangen und suchen Hindernisse jeder Art, welche sich der Bergfahrt entgegenstellen, nachhaltig und mit Aufbietung aller Kraft zu überwinden. Höhere Stauwerke sehen dieser allgemeinen Be weguna. ein Ziel. Stromschmllen und niedrige, nicht zu wasserarme Stürze werden durch Schwimmen oder Springen überwunden. Die Bachforelle, unter allen Fischarten des Landes der beste Springer, kann sich bei einem Gewicht von circa V^ Kilogramm höchstens 2 Meter hoch im Sprunge erheben; fällt sie nach dem Sprunge oberhalb der Wehrkrone in wenn gar stark strömendes Wasser, dann ist ihr das Weiterschwimmen möglich, in jedem anderen Falle bleibt ihre Anstrengung erfolglos. Ist der Sprung bis 2 Meter über« Haupt schon eine Ausnahme, so sind kleinere und größere Forellen sowie laichschwere Rognar nicht befähigt, viel über 1 Meter hohe Stürze zu überwinden. Nach der Forelle zeigt die Aesche die größte Sprungkraft; der Huchen, wenn er nicht über 2 Kilo» gramm schwer ist, gelangt bis zu 1 Meler Sprung' höhe, die übrigen Fischarten sind alle schlechtere Sprin^ ger. Davon, dass Fische in einem mehrere Meter hohen Wassersturz hinaufschwimmen und solcherart das Hin-dsrnis nehmen könnten, wissen erfahrene Fischer und! Praktiker nichts.* Die allgemeine Bewegung zu Berg vor, während und nach der Laichzeit, der Laichwanderung, erfolgt auch durch größere Strecken. In dem Wasser unterhalb eines höheren Stauwerkes sammelt sich derart ein großer Theil des Bestandes aus den weiter flussab gelegenen Strecken und verbleibt da« selbst 4 bis 8 Wochen und theilweise auch länger. Die größten Ansammlungen erfolgen im Frübjahr. Anfangs März bis Juli, von Aachen, Huchen, Nasen, Barben, Niteln und Nörflingen, und im Winter, d. i. von Mitte October bis Mitte Jänner, von Forellen. Im un» garischen Fischereigesetz, fanctioniert am 14. Juni 1888, hat die Wichtigkeit der Stauwerke für die Bewirtschaf, tung eine besondere Beachtung gefunden, denn § 23, x des Gesetzes verbietet das Befischen von Wehren, Schleusen u. s. w. 30 Meter weit aufwärts oder abwärts, mit Nusnabme des Fischens mittelst Angeln. Ist nun eine kürzere strecke unterhalb cines höheren Wehres in anderem Besitze, als die flussab liegende lange, fischt in der Nähe des Wehres jemand anderer als weiter thalab, so kommt der Bestand der langen Strecke, und zwar in minderem Maße zu jeder Zeit. während der Laichwanderung aber in erhöhtem und sehr ausgiebigem Maße in die Gewalt eines fremden Fischers, d. l. desjenigen, dem die, wenn auch ganz kurze Strecke unterhalb des Wehres gehört. Ein grußer und melst der schönste theil des Bestandes der langen Strecke geht dem Besitzer desselben in dieser Weise alljährlich verloren, denn in der kurzen obern Wasser« * Ueber den Gegenstand enthält die.Anleitung betreffend die Herstellung »on Fischwegen., herausgegeben vom l. l. Acker, bauministerium. 18Ä1, S. 8 und 9: Gefällsueihältnisse, viel In< tmssantts- strecke sind die Fische auf einen kleinen Raum zusammengedrängt und entgehen nicht leicht den Fang« apparaten. Solche Gelegenheiten werden überall schonungslos ausgebeutet, und in manchen Fällen wurde in einem 1 bis 3 Kilometer langen Flusslaufe unterhalb eines Wehres eine Strecke von zehnfacher Länge aus gebeutet und ausgesogen. Die gesetzliche Schonzeit gewährt in solchen Fällen wohl nur illusorischen Schutz; die Gewässer und das Gebaren der Fischer sind dem Auge der Behörde zu sehr entrückt. Wird zudem unter dem Titel der künstlichen Fischzucht die Erlaubnis für das Fischen während der gesetzlichen Schonzeit erwirkt, so wird die Wasserstrecke unter diesem Titel aus gedeutet, denn bisher ist seitens der Behörde eine Con trole über die Menge und Verwendung der aus Grund des Erlaubnisscheines gefangenen Fische nirgends geübt worden und wäre dieselbe ohne eine minutiöse Ueberwachung überhaupt nicht ausführbar. Wirtschaftlichen Rücksichten und der Billigkeit würd? es hingegen entsprechen, dass der Besitzer des Gebietes, in welchem sich der Fischbcstand den glößten Theil des Jahres hindurch anfhält, wo er heranwächst und sich mästet, auch während der Laichzeit über denselben zu verfügen in der Lage sei und dass ibm als Heger auch der Nutzen der Hege zukomme. Wo das geschilderte Besitzverhältnis in der Nähe von Wehren vorkommt, kann an eine Bewirtschaftung nicht gedacht werden, denn den größeren Vortheil hat derjenige, welcher in der Ausnützung des Wassers dem Nachbar den Rang abläuft. Auf den Einwurf, der vou mancher Seite gegen diese Ausführungen zu erwarten ist, dass nämlich über hohe Wehren Fische aus dem Ober- in das Unterwasser gelangen und zurück nicht mehr können, ist zu erwidern, dass dies nur in einem geringen Maße, zur Zeit eines rapid steigenden Hochwass rs, vorzukommen pflegt und auch nur dort, wo es für die im Oberwasser, näher dem Wehr stehenden Fische keinen Uferschnh gibt. B^ kanntlich flüchten, mit Ausnahme der Barbe, alle unsere Fische bei trübem Wasser aus dem Stromstrich bis in die unmittelbare Nähe des Ufers, und es beruht darauf das Fangen mit dem Kescher und Trapper. Die nach der fallweise« Lage der wirtschaftlichen Verhältnisse zu bildenden Reviere werden vom b.sih-rechtlichen Standpunkte entweder einfache oder zu« sammengelegte Wirtschaftsgebiete sein, je nachdem das Fischereirecht im Reviere rechtlich nur einer, beziehungsweise ungetheilt, und zwar ungetheilt bezüglich d.s Rechtes und der Nutzung, mehreren Personen oder aber mehreren Personen getheilt zusteht; in diesem Sinne wird beispielsweise ein Revier, in dessen Gewässern zwei oder mehreren Personen gleiche Nutzungsrechte zustehen, als einfaches, ein Revier hingegen, in dessen Gewässern der Besitz örtlich oder in Bezug auf die Nutzungen getheilt ist, als ein zusammen zu legendes Revier anzusehen sein; entscheidend hiefür sind indes nur jene Wc>sserstrecken, die den Hauptstock des Complexes bilden, während die Vesitzverhältnisse in den in den Complex fallenden, zu einem selbst indigen Wirt' jchüftslörper nicht geeigneten Wasseiparcellen für obige Unterscheidung ohne Belang sind. Da jedoch die Hebung der Fischzucht nicht nur arrondierte Wirtschaftsgebiete, sondern weiters auch einen rationellen Fischereibetrieb bedingt, so musste das Gesetz weiters darauf bedacht sein, den Betrieb in eine Hand und thunlichst in die Hand einer Person zu bringen, die infolge ihres Interesses an der H bung der Fischzucht oder vermöge eingegangener Verpflichtungen die Garantie für einen rationellen Betrieb gibt. Dies soll durch die behördliche, revierweise Verpachtung der Fischerei erzielt werden, die bei einfachen Revieren facultatw, bei combinierten Revieren hingegen imperativ einzutreten hat. Fischereiberechtigte, deren Nntzungsgebiete zu einem selbständigen Wiltschaflslürper qualificiert sind, können der behördlichen Verpachtung derselben dadurch vorbeugen, dass sie das betreffende Gebiet als Eigenrevier aussprechen. Steht ihnen das Flschereirecht in See-oder Teichzuflüssen zu, so können sie die Nichtcinbeziehung dieser Zuflüsse in ein Pachtrevier verlangen. Gesetzliche Bedingungen zur Anerkennung von derlei Ansprüchen sind der Alleinbesitz des Fischerei» rechtes in einer ununterbrochenen Wasserstrecke, welche die nachhaltige Hege eines der Beschaffenheit des Gewässers angemessenen Fischbestandes und eine ordentliche Bewirtschaftung des Reviers überhaupt zulässt, beziehungsweise der Besitz des Fischereirechtes im stehenden Gewässer und in den Zuflüssen sowie der wirtschaftliche Zusammenhang beider, dann die Geltelidmachung des Anspruches. Aus dem Abgeordnetenhaus^ Wien, 2b. Jänner. In der gestrigen Abendsitzung des Vudactausfchusses wurde die Debatte über den Titel «Mittelschulen» sort» gesetzt. Unterrichtsminister Freiherr von Gautsch gab zunächst einige Daten über die Frequenz der Mittel« schulen. An sämmtlichen Gymnasien wurden im neuen Schuljahr um 34« Schüler mehr inscribiert. als im Vorjahre; an den Realschulen bez,fferte sich die Steigerung auf 1083 Schüler. Wenn man bei den combinierten Mittelschulen die Iahl der Realschüler t"» d.nen der Gymnasialschüler sondere, so betrage die Mehrfrequenz der ersteren 1928 Schüler. Die von der Unterrichtsverwaltung im Lause del letzten Schuljahres hinausgegebenen Lchrpläne seien von mehreren Seiten einer wohlwollenden Beurtheilung untel> zogen worden. Die meisten erschienenen Lehrbücher seien im Sinne der neuen Lchrpläne umgestaltet und bereits in Verwendung gebracht worden, und betreffs der Lehrbuche für Geschichte werden noch Approbations - Verhandlungen gepflogen. Bezüglich der vom Berichterstatter angeregten Revision der Lehrbücher für Realschulen erllärte del Minister, es sei die Absicht der Unterrichlsverwaltung, diese Revision, welche sich als eine sehr schwierige unb langweilige Arbeit darstelle, von deren Nothwendigkeit sit aber überzeugt sei, in Angriff zu nehmen. Die Untel' richtsverwaltung lasse es an Bemühungen nicht <u' müsse vorerst abgewartet werden, wie sich die analog Einrichtung in Marburg, an welchem Gymnasium n»>l dem Schuljahre 1892/93 eine Parallelclasse zur vierte» Classe activiert wurde, bewähren werde. Die bezügli^ Berichte lauten bisher allerdings günstig; dagegen M sich die Schwierigkeiten, welche sich einer Preitheilung d" Gymnasiums in Görz entgegenstellen würden und bt Umstand, dass hiedurch eine Einrichtung geschaffen wü^' wie sie bisher nicht bestehe, nicht verkennen. Bezüglich ^ Ausführung eine« Neubaues für die beiden S>a<^ qymnasien in Laibach, dessen Nothwendigkeit seitens ^ Unterrichtsverwaltung anerkannt werde, seien bereits ^ erforderlichen Verhandlungen eingeleitet worden. Inbetce!> der Frage der Reactioierung des Gymnasiums in lkra^ bürg müsse der Minister auf die Verhandlungen h'^ weisen, die wegen der Errichtung einer allgemeinen H^ werkerschule in Oberkrain, beziehungsweise in Krainb^» selbst, im Zuge sind und deren Ergebnisse abgewal't werden müssen, bevor diese Frage in Crwäquna. ge^ werden könne. Daa/gen erllärte sich der Minister be"" die gemachten Anregungen wegen der Studienbibliothe" aufzunehmen und das Erforderliche vorzukehren. ^. In der heutigen Sitzung des Budgetausschu^ wurde die Debatte über den Etat des Unterrichts"'«' steriums fortgesetzt. Berichterstatter Dr. Beer benies in seinem Schlussworte, dass der Regierung bereits dem Berichte des Vudgetausschusses die Regelung ^ Gehalte der Lehrer an den Mittelschulen zur eingehende > Würdigung empfohlen wurde. Er müsse sich aber n» einmal auf das entschiedenste gegen die Einschränl^ des Unterrichtes in den klassischen Sprachen an "l Mittelschulen aussprechen, namentlich auch gegen die ^ Abgeordneten Engel beantragte Resolution, welche day geht, dass in den unteren Classen der Realschulen " der Gymnasien ein gleichmäßiger Unterricht plahg"'^ Was die Ausnahme der modernen Sprachen in den ^e^ plan der Gymnasien anbelangt, so sei es gewiss nicht' verkennen, dass die modernen Sprachen für die b/l". wachsende Jugend nützlich, ja sogar nothwendig s^ allein dieselben als obligate Lehrgegenstände beM 5-l plane einzufügen, gehe durchaus nicht an, und eS l""^ vorlänsia. wenigstens, genügen, wenn der studies ^ Jugend Gelegenheit geboten werde, in facultativer 2o , an dem Unterrichte im Französischen oder auch im " H tischen theilzunehmen, während es nicht angezeigt sei/ " den schwächer Vegabten zu zwingen, neben den obl's ^ rischen Lehrfächern auch noch die eine oder die a" j moderne Sprache unbedingt zu lernen. Die in deni ^ . «Mittelschulen» eingesetzten Ziffern wurden geneh^ Verichterstatter Neer referierte dann über den ^ ^ »Gewerbliches Vildungswlsen» und beantragte, dle ^ fern der Regierungsvorlage anzunehmen. Er ^ M darauf aufmerksam, dass die Fachschulen in einigen ^ genden sogar einen merklich günstigen Einfluss aUI ^ Industrie ausgeübt haben. Abgeordneter ^"kl!^ .^ sprach zunächst das gewerbliche Vlldungswesen in ^ s, und lnüpfte daran die Anfrage an die Unterrichts"" ^ tung, welche Mahnahmen dieselbe zu treffen ged^' z, das in der Entwicklung begriffene gewerbliche ^, ^jch wesen in Krain auch weiterhin zu fördern. Ha"p^,sAsi verdiene das Verlangen nach Errichtung einer leran"!" Lntbacher Zeitung Nr. 22. 185 27. Jänn-l 1893. Fachschule Berechtigung, welche zur Belehrung und Veredlung der lrainischen Hausindustrie beitragen würde Redner erörterte die Ubicationsverhältnifse der gewerb-. lichen Fachschulen in Laibach und fragte, ob die Unterrichtsverwaltung die derzeit mietweise untergebrachten beiden Fachschulen in Laibach in eigenen Räumlichkeiten unterzubringen beabsichtige. Schließlich empfahl er die Errichtung einer gewerblichen Fachschule für Steinbearbeitung mit slovenischer Unterrichtssprache in der Nähe von Trieft. Der Unterrichtsminister Freiherr v. Gautsch beantwortete hierauf die in die Debatte von den einzelnen Rednern vorgebrachten Anregungen. Hinsichtlich der vom Abg. Aullje besprochenen Frage der weiteren Entwicklung des gewerblichen Vildungswesens in Kram theilte der Minister mit, dass erst vor kurzem ein Erlass an die Landesregierung von Krain ergangen sei, welcher alle in dieser Beziehung vorgebrachten Wünsche zum Gegenstande hatte. Dieser Erlass habe sich auf die Errichtung einer Fachschule für Korbflechter« in Laibach, einer Fachschule für Metallindustrie, mehrerer Lehrwerkstätten und endlich einer Handwerlerschule in Oberlrain, eventuell in Krainburg bezogen, und die Landesregierung sei beauftragt worden, sofort in den angedeuteten Richtungen genaue Erhebungen zu pflegen und über das Resultat derselben zu berichten. Was die Förderung der keramischen Industrie in Krain anbelangt, so habe die Unterrichtsverwaltung die Absicht, einen Fachmann zur Erhebung der Verhält' nisse und zur näheren Instruierung der betheiligten Fac-toren an Ort und Stelle zu entsenden. — Titel «Gewerbliches Nildungswesen» wurde sodann angenommen. Hierauf wurden die Resolutionen, betreffend die Errichtung einer zweiten böhmischen Universität, und einer italienischen Universität, in Verhandlung ge-zogen. Der Referent beantragte die Absehung dieser Resolutionen, und dieser Antrag wurde nach kurzer Debatte angenommen. Unter den vom Referenten vorgeschlagenen Resolutionen betrifft eine die Zulassung von Frauen an den philosophischen und medicinischen Facultäten. Der Referent beantragte, die Facultäten aufzufordern, hierüber Gutachten abzugeben, und diese Gutachten mögen dann dem Hause vorgelegt werden. Der Antrag des Referenten auf Einholung von Gutachten feitens der Facul-täien wurde angenommen. Politische Uebersicht. (ZurSituatio n.) Die Verhandlungen zwischen dem Grafen Taaffe und dem Abgeordneten v. Plener über die Majoritätsbildung sollen'Ende dieser Woche wieder aufgenommen werden. Der vorgestrige Minister-rath beschäftigte sich mit den von den Parteiführern vorgebrachten Amendements zum Regierungsprogramme. (Parlamentarisches.) Der Budgetausschuss des Abgeordnetenhauses wird in den nächsten Tagen die ihm zur Vmberathung zugewiesenen Posten des Staatsvoranschlagcs erledigt haben. Das Plenum wird sich sodann täglich versammeln, um sobald als möglich die Budgetdebatte zu fiualisieren, was, wie man in Parlamentarischen Kreisen annimmt, etwa Mitte Februar der Fall sein dürfte. (DersteiermärkifcheLandesausschuss) hat, wie die «Grazer Morgenpost» mittheilt, bereits eine Reihe von Vorlagen für die nächste Session des fteiermärkischen Landtages festgestellt, darunter einen Bericht über die Raiffeisen'schen Vorfchufscasfen, mehrere Berichte über das Sanitäts- und das Armenwesen :c. Auch viele Ansuchen um Steuerbewilligungen seitens verschiedener Ortsgemeinden liegen zur Erledigung vor. (Der Strafgesetzausschuss) hat die Ver-leitung zum Selbstmorde als strafbar erklärt. Die Aufnahme dieser Bestimmung gicng vom Grafen Pininski aus. während die Abgeordneten Dr. Kopp und Doctor Nitjche geltend machten, dass bei begangenem Selbstmorde die Aussage des Verleitend.'« nothwendig fehlen umsse und es sonach schwer zn erkennen sein werde, Welchen Einfluss die angewendeten Mittel thatsächlich auf den Entfchlufs des Selbstmörders hatten, so dass vle Gefahr einer ungerechten Verurtheilung zu besorge» Ware. Die Qualification der schweren Körperverletzung wurde an eine 14tägige GesuudheitsNörung gebunden, y (ZurAffaireSpincic.) In der vorgestrigen ^vendsitzung des Immunitätsausschusses wurde die Ver-Handlung über die Angelegenheit des Abg. Spincic fort-geieht. Ahg Dr, Ferjancic brachte einen Resolutionsantrag ein, worin erklärt wird, dass durch das Ver-Mreu gegen den Abg. Spincic das Immunitätsrecht ver Abgeordneten zwar nicht dem Wortlaute, aber doch oem Geiste nach verletzt worden sei, und die Erwartung ausgesprochen wird, dass die Regierung nicht sänmen ^erde, den Abg. Spincii wieder in sein Lehramt ein-z^tzen Weiter stellte der Abg. Dr. Ferjancic den An-ag. der Immunitä'tsauöschuss werde beanftragt, zur Irrung des Immunitätsrechtes der Abgeordneten in N ^ Bestimmungen zu beschließen und dem Hause >, ""schlag zu bringen. Nach einer lebhaften Debatte wurde der Resolutionsantrag des Abg. Dr. Ferjank.c, welcher sich auf den Fall Spinciö direct bezieht, mit w?l3^" 5 SW""'"' abgelehnt, der zweite Antrag, "cyer die Feststellung näherer geschlichen Bestimmungen über das Immunitätsrecht fordert, jedoch mit 7 gegen 5 Stimmen angenommen. Abg. Dr. F.rjancil! kündigte lücksichtlich seines ersten Resolutionsantrages ein Mmo« ritätsvotum an. (Italien und Brasilien.) Im Staate Rio Grande wurden zwei italienische Unterthanen in grausamer Weise behandelt. In San Vincenzo wurde ein Italiener Ende November v. I. von einigen Mit» gliedern irregulärer Banden in schrecklicher Weise verstumm« lt und gstodtet. Am 12. Dec. mwr hat in Viamao ein Polizcilieutenant einen anderen Italiener grausam lnisöhandelt Der Lieutenant wurde verhaftet. Der italienische Gesandte erhielt die Weisung, der brasilianischen Regierung zu erklären, dass, nachdem eine ge» nüaende Zeit zur Feststellung der erwähnten Thatsachen verflossen ist, nunmehr eine rasche und volle Genug' thnung erwartet werde; anderenfalls wäre die italienische Regierung genöthigt, den ernsten Vorfällen gegen» über entsprechende Maßnahmen zu ergreifen. (Zum Bankkrach in Rom.) Der «Tribuna» zufolge erklärte der verduftete Gouverneur der «Banca Romana», Tanlougo, dass er sich vorbehalte, Enthüllungen zu machen. Bei der Untersuchung des Arbeits-cabinets Tanlongo's in der «Banca Romana» fand man metn-ere Schnfl stücke, durch welche verschiedene politische Persönlichkeiten compromitticrt erscheinen. Einige Schriftstücke beziehen sich nicht nur auf die letzten, son» dern auch auf die früheren Wahlen. (Der deutfche Reichstag) hat in erster Berathung den Antrag des Abg. Rintelen angenom« men, wonach die Bestimmungen des Strafgefetzbuches dahin abgeändert werden sollen, dass die Verjährung während der Zeit, wo die Strafverfolgung nicht be» gönnen hat oder nicht festgesetzt werden kann, ruhen solle. Wegen Widerspruches der Socialdemokraten ist das Halls nicht in die zweite Berathung eingetreten. (Mr. Gladstone) präsidierte am letzlen Sams« tag, wie ans London geschrieben wird, einem Eabinets-rathe, drr volle fünf Stunden dauerte. Berathen wurde die Home-Rule-Bill, die auch im vorgestrigen Ministerrathe, dem sechsten nach Gladstone's Rückkehr aus Biarritz, auf der Tagesordnung stand. (Bulgarie n.) Die «Pol. Eorr.» erfährt aus Sofia, iu den dortigen Regieruugskreisen heirsche die Ueberzeugung vor, Prinz Ferdinand werde, von seiner Reise zurückkehrend, seine Gemahlin gewählt haben. Die Rückkehr dürfte binnen drei Wochen erfolgen. (Rufsland.) Die «Kölnische Zeitung» meldet aus Petersburg, dass die Stellung des Botschafters Baron Mohrenheim in Paris als ernstlich erfchüttert gelte und dass desseu Abberufung bald erfolgen werde. Tagcsneuigleitcn. Se. Majestät der Kaiser haben, wie der «Bote für Tirol und Vorarlberg» meldet, der Gemeinde Glurns und der freiwilligen Feuerwehr in Motz für FeueiwetMwecke je 80 fl., ferner der freiwilligen Feuerwehr in Zirl 60 fl. zu spende» geruht. — (Der Hofdichter Kaiser Maximilians f) In Madrid ist diesertage, wie von dort telegraphisch gemeldet wird. der Dichter Don Jose" ZorrillayMoral im Alter von 76 Jahren gestorben. Zorrilla richtete zuerst im Jahre 1837 die Aufmerksamkeit seiner Nation auf sich durch eine Elegie, die er auf den Tod des Dichters Larra dichtete. Ein echter Troubadour, befang er den Ruhm des Vaterlandes, die Thaten, die Ehre und den religiösen Glauben des spanischen Voltes, die ritterliche Liebe und Courtoisie. Seine Lyrik hatte etwas Orientalisches und glänzle besonders durch die Farben« Pracht der Schilderungen. Zorrilla lebte viele Jahre hin» durch abwechselnd in Paris und Brüssel und begab sich von da nach Mexiko, wo ihn Kaiser Maximilian zum Hofdichter ernannte. Seit dem Tode Maximilians lebte er wieder in Madrid. Seit dem Jahre 1885 war er Mitglied der spanischen Akademie. Die spanischen Tortes bewilligten ihm vor Jahren einen Ehrensold und aus Veranlassung des Liceo von Granada wurde er am 22sten IM 1869 im Namen des spanischen Voltes, das in ihm seinen nationalsten Poeten verehrte, in der Alhambra feierlich zum Dichter gekrönt. — (Aus wanderungs »Agitationen j ^ Steiermark.) Die Grazer «Tagespost» veröffentlich, einen Vrief, welcher die lebhafte Agitation der Agenten der Firma Florio Rubattino zur Auswanderung nach Ärasilien schildert. Besonders start wird unter den Arbeitern der Südbahn, den landwirtschaftlichen Arbeitern und Winzern agitiert. Aus dem Briese geht hervor, dass die Agenten denselben Kniff anwenden, welcher seinerzeit i„ Russland und in der Provinz Posen unter der Bauern« schaft solche Wirlung hatte; man streut nämlich aus, dass die Auswanderung — «kaiserlich» sei und da dürfe man nichts dagegen reden. So albern die Märe, so findet sie doch im Landvolke Glauben. — (Von einem Kinde erschossen.) In Mchala bei TcmeSvar hatte der Hausbesitzer Lazar Gjorgjevic den Orsooaer Kaufmann Vincenz Kirchner als Gast beherbergt, und abends plauderten die beiden gemüthlich bei einem Glase Wein, nicht merkend, dass W das sechs Jahre alte Söhnchen des Hausherrn einen auf W dem Tische liegenden geladenen Revolver in die Hand W nahm und mit demselben spielte. Plötzlich erfolqte eine W Detonation und der Gast stürzte in demselben Momente, W durch das Projectil in den Rücken getroffen, vom Sessel W herab. — (Eine Grubenkata strophe.) Authentisch wird gemeldet: Die Zahl der im Fortschl-ittsschachte bei Ossegg Verunglückten beträgt 17 Todte und 7 mehr o'er minder schwer Verletzte. Die Untersuchung« - Commission drang bis zur Explosionsstelle vor. Es wird niemand mehr vermisst. Die Anzeichen für einen sträflich unter« nommenen Versuch seitens eines Arbeiters wurden un« mittelbar in der Nähe seines Leichnams zersplittert aufgefunden. — (Selbstmord eines Millionärs.) Die Hinterlassenschaft des Banquiers Horowitz beträgt nach einer beiläufigen Schätzung 1,400 000 fl. Testamentarisch ist eine Hälfte des Vermögens der Witwe, die andere den vier unmündigen Kmdern des Selbstmörders bestimmt; für seine Mutter hat Horowitz eine Iahrespenfion von 3000 fl. ausgesetzt. — (Erfrorener Elefant.) Auf dem Wege zwischen Kis-Varda und Unghvär hat sich, wie dem «Nemzet» geschrieben wird, ein ungewöhnlicher Vorfall ereignet: Die Kludsly'sche Menagerie wurde auf der Reise von einem schweren Verluste betroffen. Der riesige Elefant Kludsky's erfror, und alle Versuche, ihn beim Leben zu erhalten, blieben erfolglos. — (In Wien) ist großes Thauwetter eingetreten. Ein heftiger Regen weicht die Schneemassen auf, fo dass die Straßen und Plätze das Vild einer Ueberschwem-mung im kleinen bieten. Sollte das Thauwetter anhalten, so sind in der That große Ueberschwemmungen zu befürchten. — (Wintermanöver in Russian d.) Nach einer Meldung aus Warschau werden dort demnächst wieber große Wintermanüoer stattfinden, Trotz großer Fröste sollen Truppen aller Waffengattungen im freien Felde in Zelten campieren. Local- und Provinzial-Nachrichten. — (KrainischerLehrerverein.)Die Hauptversammlung dieses Vereines, welche vorgestern abends stattgefunden hat, war von 22 Mitgliedern befucht. Der Obmann, Herr Oberlehrer Benda, wie« in seinem ausführlichen Berichte nach, dass der Verein den ihm durch die Sahungen bestimmten Zweck auch im abgelaufenen Jahre nicht aus den Augen verloren hat. Er zeigte zunächst, in welcher Weise der Verein sich die Förderung des materiellen Wohles der Nerufsgenossen hatte angelegen sein lassen, kam hiebei auf das Ansuchen um Fahrpreisermäßigung auf den österreichischen Eisenbahnen zu spre» chen und begründete den abschlägigen Bescheid des Handelsministeriums mit dem Hinweis auf die veränderte Eifenbahnpolitil. Die geistigen Interessen seiner Mitglieder förderte der Verein durch zeitgemäße Vortrüge sowie durch die Herausgabe der vom Herrn Professor Linhart trefflich redigierten «Laibacher Schulzeitung». Von den Veranstaltungen des Vereines ist die (lomeniusFeier hervorzuheben. Mit besonderer Wärme sprach der Obmann von dem freundschaftlichen Verhältnisse zwischen Vollsund Mittelschule, wie es seit mehreren Jahren schon im Vereine zum Ausdruck kommt. Aus dem Verichte des Zahlmeisters Herrn Gerkmann war zu entmhmen, dass der Rechnungsabschluss einen kleinen Ueberschuss ergeben hätte, wenn die Vestellgebüren regelmäßig eingezahlt würden. Die Neuwahl des Ausschusses ergab die Wiederwahl der bisherigen männlichen Mitglieder; Fräulein Marie Schulz hatte erllärt, eine Wahl nicht mehr annehmen zu können, es vereinigten sich daher sammt-liche Stimmen auf die l. k. Uebungslehrerin Fräulein Marie Fröhlich. Nach Schluss der Verhandlungen hielt Herr Dr. Grahy den angekündigten Vorlrag über das Wesen von Vorträgen. Er legte dar, worauf bei der Wahl der Themen Rücksicht zu nehmen und wie ein Vortrag zu halten sei, damit er das Interesse der Zuhörer wecke. Herr Professor Sololl erfreute schließlich die Anwesenden durch den gelungenen Vortrag mehrerer Ela-vierstücke. — (.Argo», Zeitschrift für krainlfche Landeskunde.) Die eben erschienene erste Nummer des zweiten Jahrganges dieser von Herrn Prof. Älions Müllner herausgegebenen und redigierten vaterländischen Zeitschrift bietet dem immer mehr sich erweiternden Kreise der Anhänger derselben ein ganz besonderes Interesse, Es wird nämlich in dem die Reihenfolge der Auf-fätze eröffnenden Artikel das fo verdienstvolle Wirten eines bisher so ziemlich unbekannt gebliebenen, um die Földe-rung der Kunst eifrigst bemüht gewesenen Landeslindes geschildert. Prof. Müllner hat nämlich die banlenswerle Aufgabe übernommen, nach Daten, die ihm die Güte des Herrn Dechanten Meznarec in Krainburg, der verwitweten Frau Theresia Pölz geb. Pucher und des Herrn L. Urbas, Verwalters in Idna, geliefert, ein Lebensbild des I«I4 in Krainburg geborenen und 1864 daselbst verstorbenen Kaplans Johann Äugustin Pucher, Erfinders der Photo- Laibacher Zeitung Nr. 22. 186 27. Dinner 1893. graphic auf Glasplatten, zu entwerfen. Dem mit Heimat« licher Wärme geschriebenen und vielseitiges interessantes Mateiiale bergenden Aufsatze ist auch ein wohlgelungenes Porträt Puchers beigegeben. Indem wir die mit vollwichtigen Belegen für Puchers Verdienste auf besagtem Gebiete ausgestattete Arbeit in voller patriotischer Befriedigung aufnehmen, stimmen wir dem Verfasser bei, wenn er sagt: Ist nun auch dem in den Vergen Ober« krains abseits des Weltverkehrs und der geistigen Centren Europa's unverstanden und einsam dastehenden bescheidenen Landlaplane nicht gegönnt gewesen, als epochemachend von der Geschichte der Kunst neben Daguerre, Niepce, Fox und Talbot genannt zu werden: so viel ist gewiss, dass er selbständig denlend und forschend dasteht und verdient, dass sein Name einen Ehrenplatz unter jenen einnimmt, welche durch geistige Leistungen sich verdient gemacht haben. Mögen diese Zeilen — so schließt Prof, Müllner seinen Aufsah — zu weiteren Forschungen anregen, vielleicht bieten Paris (wo Pucher zum Mitglied der Akademie ernannt wurde) und London (wo er auf der Weltausstellung 1851 für feine Erfindung die Vronzemedaille erhielt) noch Daten, welche einiges Licht über den strew samen Mann verbreiten können, vielleicht ist im Lande noch manches zu erfragen. Möge es ans Licht gebracht werden. An weiteren Veiträgen bietet biefe Nummer einen Urtikel «Die ersten Garnisonen der k. und l. Armee in Krain» von P. v. Radics, ferner Beiträge über Volls-sagen, geographisch? Nomenclatur, über den Fund türkischer und venetianischer Silbermünzen bei Laibach (beim Baue der Unterlrainer Bahnen), über Mineraloorlommen in Krain, Mittheilungen aus dem Museum. ffi — (Laibacher Vicycle-Club.) Schon lange war das Bestreben des Laibacher Bicycle«Clubs daraus gerichtet, an der italienischen Grenze jene Erleichterung in Bezug auf die Vrenzüberschreitung sich zu verschaffen, die dem Sportsmanne die Ausflüge in das herrliche Italien so recht zwanglos und frei machen sollte — die Iollfreiheit für die Räder. Diese Bestrebungen wurden nun, Dank den Bemühungen des Obmannes Herrn Doctor Oskar Gratzy, vom Erfolge gekrönt; einem diesbezüglich im Vormonate an die italienischen Behörden gerichteten Ersuchschreiben wurde in der entgegenkommendsten Weise Folge gegeben, und langte der entsprechende Bericht dieser' tage hier ein, wonach den Mitgliedern des Laibacher Vicycle«Clubs gegen Vorweisung der gehörig ausgefüllten Mitgliedskarten an sechs Zollämtern die freie Einfahrt nach Italien gestattet ist. Es kann dies als ein umso erfreulicherer Fortschritt des Laibacher Bicycle - Club« ver» zeichnet werden, als gerade die mannigfachen Zollschwierigleiten an der Grenze so manchem strammen Radfahrer das Ueber schreiten derselben sowie das Befahren der wunder» schönen Gegenden Oberitaliens verleidet und — wenn auch mit schwerem Herzen — zur Umkehr gezwungen haben mochten. V. * (Deutsche« Theater.) Die gestrige dritte Nusführung der «Puppenfee» fand abermals vor nahezu aueverlaujtem Hause mit dem gleichen großen Erfolge der Erstaufführungen statt. Heute geht das Ballettdioertifsement zum viertrnmale in Scene und demselben die Operette «Zehn Mädchen und lein Mann» von Supps voran; die Hauptpartien sind ncu mit Fräulein Galster und Herrn Strahmeyer beseht. Ueber vielseitiges Verlangen wird am Sonntag eine Nachmittagsvorstellung der «Puppenfee» mit normalen Preisen gegeben, die besonders beim kleinen Volle großen Anwert finden dürfte; am selben Abende schließt sodann der Eyllus der Ballettaufführungen bis auf weiteres ab. Am 31. Jänner trifft der Nestor unter den Komikern, Herr Knaal, der von seinem seinerzeitigen Gastspiele in Laibach in angenehmster Erinnerung steht, zu emem mehrtägigen Gastspiele hier ein. Die nächste Woche bringt die Operette «Methusalem» von Strauß; in Vorbereitung sind hingegen die Operetten «Per Feld« Prediger» sowie die reizende Oper «Das Glöckchen des Eremiten». ^ — (Uus dem Reichsrathe.) Im Abgeorb-netenhause des Reichsrathes gelangte gestern eine Zuschrift des Herrn Ministerpräsidenten zur Verlesung, in welcher mitgetheilt wird, dass die in der Debatte über die Ver« sicherungs-Gesellschast «Phönix» vom Abg. Dr. Lueger gegen den Vorstand des oersicherungstechnischen Bureau, Mmisterialrath Ka an, vorgebrachten Anwürfe zum Gegenstände einer strasgerichllichen Pisciplinar'Untersuchung ge« macht wurden, welche die vollständige Schuldlosigleit des genannten staatlichen Functionärs ergaben. Sodann wurde die Berathung des Voranfchlages des Landesvertheldigungs. Ministerium« zu Ende geführt. Bei der Abstimmung wird der Voranschlag des Landes« Vertheidigung««Ministeriums unverändert genehmigt. — Nächste Sitzung heute. — (Die neuen Münzen.) Die Prägungen der neuen Silber-, Nickel« und Äronzemünzen nehmen in erfreulicher Weise ihren Fortgang, Es sind bereits gegen 40 Millionen solcher Münzen fertig und lagern in der Münze. Bei dem Umstände, als die Prägungen der bisherigen Münzen fistiert sind und einige Sorten der letzteren auch bereits eingezogen werden, hat sich ein Mangel an Geldstücken eingestellt, der im geschäftlichen Verkehr sich unliebsam bemerkbar macht und das Erscheinen der neuen Münzen als recht wünschenswert erachten lässt. Der Grund, weshalb diesem Wunsche nicht entsprochen wird, soll darin liegen, dass die ungarischen Münzstätten mit ihren Prägungen noch im Rückstände sind, dort aber doch ein gleichzeitiger Beginn der Verausgabung dieser neuen Münzen gewünscht wird. — (Die Pupillengelder und die Convert i e r u n g.) Den interessierten Kreisen wird Folgendes zur Beachtung empfohlen: Um den Umtausch der bei den gerichtlichen Depositenämtern und anderen Behörden als Vermögensanlage für Pupillen, Curanden und sonstige Pflegebefohlene und auch als Cautionen erliegenden fünf-procentigen österreichischen Notenrente «Obligationen, fünf-procentigen Eisenbahn » Staatöschuldoerschreibungen der Vorarlberger Bahn und 4^ procentigen Eisenbahn-Staats« schuldverschreibungen der Kronprinz-Rudolf-Bahn zu ermöglichen, ist die Erleichterung eingeräumt worden, dass solche Obligationen zwar längstens bis einschließlich 7ten Februar d. I. bei einer der in dem Conversions-Prospecte bezeichneten Conversionsstellen zum Umtausche anzumelden sind, der effective Erlag der zu convertierenden Obligationen aber erst nach deren erwirkter gerichtlicher oder behördlicher Erfolglassung mit gleicher Wirksamkeit, als ob dieselben sofort bei der Anmeldung erlegt worden wären, staltfinden könne. — (Handelsball.) Die Einladungen zu diefem Ballfeste, welches am 4. Februar in den Casinosälen statt findet, werden morgen ausgegeben. Wie wir erfahren, hat das Comite' auch heuer alles aufgewendet, um dem alten Renommee dieses Eliteballes gerecht zu werden und denselben zu einem Sammelpunkte der schönen Welt unserer Hauptstadt zu gestalten. Nachdem der Handels ball einen humanen Zweck verfolgt — bekanntlich wird der Reinertrag alljährlich dem Fonde des Handels - Kranken- und Unterstützungsvereines gewidmet — so ist von alt und jung die zahlreichste Theilnahme zu gewärtigen. Die Karten werden unter Vorweisung der Einladungen in den Handlungen der Herren Karl Till und Karl Karinger ausgegeben. — (Wuthverbacht.) Aus Weixelburg wirb un« mitgetheilt, dass am 24. d. M. vormittags der auf der Reise nach Laibach begriffene Reservemann Franz Ia-letel aus Döbernig auf der Reichsstraße in Draga von einem ihm entgegen gelaufenen mittelgroßen fchwarzen Rattlerhunde angefallen und in den Mittelfinger der rechten Hand gebissen wurde. Da der Hund alle Anzeichen von Wuthkranlheit an sich trug, so erstattete Ialetel hievon beim Gendarmerie-Posten die Anzeige, infolge dessen der Hund vom Wasenmeister verfolgt und in Oberdorf bei Sittich als wuthverdächtig erschossen wurde. — (Locomotivbetri eb aus der Unter» krainer Bahn.) Die k. k. Generalinspection der österreichischen Staatsbahnen hat der Vau-Unternehmung Brüder Redlich & Verger über deren diesfälliges Ansuchen die Einführung des provisorischen Locomotivbetriebes zum Zwecke des Vaumaterialen-Transportes auf der strecke Kilometer 140 bis 23 87 Laibach Großlupp und Kilo« meter 0 0 bis 12 0 Grohlupp Gottschee unter vorgeschriebenen Bedingungen bewilligt. — (Infektionskrankheiten.) Aus Egg ob Podpetsch geht uns die Nachricht zu, dass in jüngster Zeit in den Ortschaften Selce und Lipa, Octsa/meindc Kerfchstetten, die Scharlach- und die Anginakranlheit aus-brach. An derselben erkrankten bisher 12 Kinder und eine Frau, von denen ein sieben- und ein dreijähriges Mädchen gestorben sind. — (Sanitäts-Wochenbericht.) Vom 15. bi« 21. Jänner ereigneten sich in der Stadtgemeinde Laibach 24 Lebendgeburten und 34 Todesfälle, von letzteren 8 in Krankenanstalten. Infectiöfe Erkrankungen wurden angemeldet: 10 an Influenza, 6 an Keuchhusten, 5 an Schafblattern, 2 an Diphtheritis und je 1 an Masern und Typhus. — (Eostümfest im Casino.) Wie in den vergangenen Jahren, soll auch heuer der Ball am Faschingsmontag infolge vielfach geäußerter Wünfche als Coslümfest abgehalten werden. Es besteht die Absicht, diesmal sämmtliche in der Monarchie üblichen National-coftüme vorzuführen. — (Tanzlränzchen.) Das Werkstättenfterso-nale der Firma G. Tönnies veranstaltet am Uten Februar in Koslers «Bierhalle» ein Tanztränzchen. Die Musik besorgt die Kapelle des 17- Infanterie-Reglments. ' nung, die Zahl der Truppen in Egypten zu verdop' peln, wodurch nach allen Berichten aus Eqypten die locale Agitation im Keime erstickt werden wird. ^ politische Complication ist daher unwahrscheinlich. M" erwartet jedoch den üblichen platonischen Protcst Franl' reichs. Kairo, 26. Jänner. Bei dem allwöchentliche" Empfange beim Khedive war eine große Anzahl eiN' heimischer Notablen anwesend. Die Lage ist eine b? ruhigtere. Angekommene Fremde. Am 25. Jänner. Hotel Stadt Wien. Pfeiffenberger: Handl. Kaun, Wahle^ Törfll u. Oberbauer, Kfltc. - Grenzer, Reis., Wien. - ^ trich, Kfm.. Eger. — Miller. Kfm., Trieft. — (Whl, M' Veldes. — Mosser, Tarvis. — Harte, München. — Hofba«^ Lembach, — Hüller, Schriftsetzer, Laibach. Hotel Elefant. Albon, Waller u, Oavriloviö, Kflte., Petrinja ^ Eisler, Budapest. — Moline, Prioat, s. Familie. Neumaw — Hafner, Geschäftsleiterin. Sagor. — Vilman, Pfa""' Kolovrat. Hotel SUllbahnhof. Pogacar, Vürgermeister, Vreznica. — gut""' Holzhändler. Lengcnfeld. — Lossa, Reis., Dcirda, — MviM«" Kfm., s. Frau, u. Kambil, Cassierin, Agram Gasthof Kaiser vo» Oesterreich. Cirir. Maurer. Tarento. Hotel Gaierischer Hof. Valogh. Obsthändler. Fünflirchen- 5" Iallitsch. Privat, Unterdeutschau. - Maidic. Privat, ^ riiutsch. Verstorbene. Den 25, Jänner. Andreas Mesche, Spinnmeister, S^A Bahnhofgasse 28, Lungenlähmung. — Agnes Noval, St«"' arme, 7« I., Karlstädterstraße 7, Schlagfluss. Im Spitale: Den 24. Jänner. Alois Srimsel, Arbeiter, 34 5' Lungenentzündung. ^ Den 25. Jänner. Mathias Erzen, Inwohner, S" ^ Darmtatarrh. Meteorologische Beobachtungen in Laibach. ff ^ Z« Fbi ^ 7 U. Mg7 ?M^8' -14 6 s^winbftlll"^ lMel^T^ 26 2 . N 738 4 -4 2 SW. schwach heiter "'"" 9 . Ab. 738 9 -7 8 windstill bewöllt ^ Morgens Nebel, tagsüber ziemlich heiter, abends ben»^ — Das Tagesmittel der Temperatur —8-9°, um 7-3° "" dem Normale. ^^ Verantwortlicher Redacteur: I Nagltt. Danksagung. ^ Für die vielen Veweise inniger, aufrichtiger Theil" > nähme, welche uns anlässlich des Ablebens unserer » unvergesslichcn, theuren Mutter, beziehungsweise » Schwiegcr« und Großmutter, der Frau > Marie Stare > Brauerei» und «ealitätenbesiherin W von nah und«fern zutheil geworden sind, für die präe^' » tigen Kranzspenden sowie das zahlreiche, ehrend » («clcite zur letzten Ruhestätte der geliebten Dal,»'' W geschiedenen jagen den herzlichsten, tiefgefühlteste" » Danl W die trauernden Familien W Stare und Janesch» > Mannoburg und Laibach am 26stt" W Jänner 1893. > Laibacher Zeltnng Nr. 22. 187 z7.Il»ner 1893. Course an der Wiener Börse vom 26. Banner 1893. Nach dem offtciellen Coursblatte. «ll>> War, Staat«'Hnlth»n. i»" eindeltliche Rente in Noten 98-li" 98-7« Vllb««nte....... U8 L» 9« 4 l8b4«r t°/„ Staatslose. 25N fi. 48- -- l8«0tl b°/„ . ganze ü!X> n. »8 ?^ 1« L l8t« » . fünftel 100 fi, 104 »u KL b l8k4ei Otaatllose . in« ft i»H - !4- » » . . b<, fi. «»—i»4- '/«Dom.-Pfbbr, K IW ft, , , 155 - lt>S — 4»/, Oest. Voldltitte, fteuerf«, ii» V" 11« » > vesterr. Notenreutc, » , K» s>f, 10l , ftluersiei. ll? ^ 't?'«. ssranz-Iüstph-Nahn ln Ellbei. 1«^15 ,^»l'-Vorarlderger Bllyu ln Vilbti . 10»-?» l«»i s(, tllwbrthbllhn ÄX) st. ÜM. . . 2^? äN 2!i? c.<> dlo. i! st. ü. W. 2ü» — V3>< -tlisllbcthbahn für »0« Marl . „^» ,i>>^> bw <üv !lM) Mail 4'V„ ... 1,9 N» 1L0 ««' Kr » »,rarlb«z«l «ahn «ntss. 18L4 »? 3 ',—- Nn«, Voldrente 4°/. , . . . li4 »^ N4 45 dto. Papierente li'v«. . . . ic>i 5^ ,Ni ?' bto. «kiltnb.Mll.iWst.b.W.V. I»»«!' 128«, ^ detto cumul. Slü» ib °U>. 0Nbllh!i.P^l°r«. Prän» «nl. il ll)0 st S.W. 14? 7i il>0'2 dtttll il 50 st. «. W. 14» V» l«.N'»,<> cl>el>«a.»Uule 4°/., i(« fi. ü, W i«. ,43- «eld W»« Grund«ntl.'VbltgM»n»n (sür 1 5°/„ mährische...... —'— —'— 5»/„ Krain und ftüstenlant . . — — —'— 5°/. nicber«sterreich«!ch« . . . INS 75 —-— 5°/« stclilsche...... --- --^ b°/„ troatijche und Ilavmlsche . ««'?>! 9/üo 5°/„ stebenbüraische ....-------- —-— 5°/„ Temejei Vanat .... —— —-- 5«/^ ungarische...... 9« »z »? »k And»re iiss«ntl. Anlehen D°nll,i.Re«.°Lole b"/„ 10U fi. . I,» 18» > bto. «nlelhe I«?« . . »<'8'b« — — «nlehen der K,<:dt Gviz . . > <>»i >»« Präm.-Anl. d. E^btgcm. Wlen ,SV ?b ,?<, 8 !li?rle>!bllu-«nl>hl verlo«, »"/„ !(,<<- . n«» 8" Psandbrltft (für 1W st.). Vl'dencr. all«, üst, 4°/<> . . 11«?» 1,9 5 dto. dt«. t'/,°/«. - 1^ u ''O << 1 ü' dto. bto. 4°/2 . . . „V5U «, 8< dto. Präul.-Vchuldverschr. »»/, l>6 - - 1003 detto bOjühr. » 4«^ . 99 80 !lX>-.'.' »ri«rltät».Vbligation«n ! (sür 1,«! st.), ^lldlnll!ckl-«i°rbbahn Em, I8N« 10x — ll,0-l>l «altzlsche »rail Lubwlg, lsll! !jOl> sl, K, 4>,,."/<, , —'— —-- Oesterr. Norbweftbayn . . . 110 5«, liN V'» Gtaatsbahn ...... 1», 5>>------- Vübbahn k 8«/n..... ,!.«l"l'8 1' . k b°/,..... 1«4 »o l«b »<> Ung.^os >. »llhn.....Ub»«10b»<- Divers» Loft (per Vtüll). Trebl^o« 10« fi...... «93 ?5 194 75 Tlary z^aibacher Pr«m.»«lnleh. »0 fi. ?» - « - Oiener Lose 4N fl..... 8'»5 «» «»' ^olfft, Lose 40 fi...... 5? »,, 55 «5 » ^alriLose 4» st...... «<<-. - l»'- Kt-«eno!« Uvse 40 fi. . . . »t^schl.der»ootnc«ditanft»lt «'-> «'" D«»K.Alttn» (per Stüll). NngloM. «anl2Nafi.na»/,E. . is,«,5 1^»?5. Vantverein, Wiener, 100 fi, . 11? 4 118 Äbcr.Mnft. vft,, Ll>0 fi, T. 40<>/„ »»^ —! »94 -«rbt.-Nnst. s. Hand. «,«. l»0fi. »«c> «5 »«s> .^ llreditbanl. «ll«. un«., »00 ft. .8«» 5" 5U7 b" De»>°NltNbll»l, «lllg,, iüX, fi. , »14 «1» — cklrompttGe!,, Ndrofi., 50» fi, «<» — »<", — «iii>-u,!l,sirn<,,, »j!tnel»00fi <»-- >4^,'- »,ld »»»r» Ollpolhelenl,.. 0st. »Ny st. ^ü»/,», ?» - 81 - lünberbanl. «fi, »00 fi. ». . . «^»O »3b »<» Oefterl'UN«, Vanl «00 ".. . . »»8- 1'«> U lionbanl «oo^fi......,4« ,5 »4? »»«i »erlehr«b»nl, «lll«.. i«> . . ,«« 169 t!. Alttn» »»» Zl«n»p»rl« (per Stuck). Mbrecht-Vahn »00 fi. Tllber . 9b «ehm. Norbbahn 15« fi. . , 1<8 «b '«S » » We»»b»t,n »na fi. , . «SV b^< «»« I'» Ouschtiehtnd« »l«, 500 fi. I« ' li^ "^i bto. M. ll.) »00 fi. . «« — «t — »«,»». Da«pf1chW«chr<. »e<. Oefterr. 500 fi. «Vl. . . . '43'- »45 -Dlllu.«iIt« 3»<Yb«st.>^ dto M U ) »ua fi. S. , »»« ?6 «3» — Vraz.Duier »ilenb, 15« fi SU». ' 3 - «»» -Vtaalteisenbahn »0» fi. Oilbn »«« "H »"/ — Lüdbahn iXX» fi. Silber . , «3 4<. »3 9 > Vüb.«ordb.«eib.'V. «x» fi fi SUb» - —' — — Un«.Wefib.<«llHb.»r»«)»<»V.G. »<» «» »0 znklNrwKetl« (P« Stück). V°u«ts., »llll 0efi.. l«> fi '"« '" " «anbier «N!en- und Lt«hl.3nb .. in wen 1«, fi......" ^ " '' «4 3«, Piaaer «i!en°Ind.»es, «X, fi "" ' «^ ^ ^»l,° tarj Steinkohlen «, fi "' ^" ^ «bill««fimübl.. V'> ' '^"'^ Dnnsn». 0.«t1cheVl»»e......,?^.^^ lionbon........l»'3»l«4<» <»«r«...... . " »^» »» <" D»lnt«n. Ducaten....... 5«» 5?l «»^rllNl»«Gtü!le..... >»» —.^7 Oandes-Weater in Laibach. ^eute Freitag den 27. Jänner 83. «bonn.-Norft. (Nr. 8b). Ungerader Tag: Vie Puppenfee. Pantomimisches Vallett.Divertissement von I. Haßreiter und F. Gaul. — Musil von 3. Vayer. Iehn Mädchen und lein Vlann. Komische Operette in einem Acte v^n Frauz v. Suppe. -----------» » »----------- Deželno gledišèe v Ljubljani. St. 84. Dr. pr. 511- V soboto dne 28. januvarja Valenska svatba. SSiii Empfehle den Natur-Tiroler Rothwein (besonders für Wintermonate), Liter 44 kr., ferner Vöslauer, Nassberger, Retzer, VUlanyer, Karlowitzer, insbesondere ausgezeichneten alten Gurkfelder und Kralner ßpeolalität Zwl-Uohek, das beliebte Rosier Kaiser - Bier Halbllter 10 kr., Glas 6 kr. Von nun an werden auch Mittags-Abonnement-Karten zu mäßigen Preisen abgegeben, da ich bei persönlicher Leitung und Ein kaufen Anständiges zu bieten vermag. Achtungsvoll (408) 3-2 •*«»•• Uiigei*. Die Puppenfee. Ballett von J. Haßreiter und F. Gaul. Musik von Josef Bayer. Ciavierauszug für Ciavier zu zwei Händen fl. 1 80. Daraus einzeln für Ciavier zu zwei Händen: Puppen-Walzer.........fl. 1 — Puppenfee-Marsch........»__-72 > -Quadrille.......» —-78 "apa-Mama-F'olka........»-— • 72 Csardas............,__-go Ballabile............» 1-08 Vorräthig in der Buchhandlung Ig.v.Klemmayr & FelBamlierg (¦¦166) Lalbaoh, Congreasplatz. 5—5 NB. Bei Bestellungen nach auswärts erfolgt Franco-Zusendung. Razglas. Neznanim dedièem in pravnim n&slednikom tabularnega upnika Ja-koba Kirna iz Celj st. 22 in neznano Kie bivajoèim labularnim upnikom •akobu Kirnu iz Celj št. 11, Francelu 'urnu od tarn in Ivani Kirn postavil *e je kuratorjem ad aclum v osebi JOžefa Gärtnerja iz Bistrice, ter so .se ^dnjemu doatavili dražbeni odloki '¦'• dne 10. decembra 1892, št. 10.376. C. kr. okrajnu sodisèe v Ilirski Hiatnti dne 14. januvarja 1893. ll II I Zur .A.ii&g>a,t>e ist gelangt: W | Band I, II, m und IV von fe Levstikovi zbrani spisi. 1 Ur6dil I 1 Franèišek Levee. C II Levstiks gesammelte Schriften werden 5 Bände umfassen, und zwar: IC I Band I.: Pesni — Ode in elegije — Sonetie — Romance, balade in \s II legende — Tolmaè. 1 1 Band II : Otroßje igre v pesencah — Razliène poezije — Zabavljice ll I in puäice — Ježa na Parnas — Ljudski Glas — Kralje- f II dvorski rokopis — TolmaC. 1 i Band III.: Povesti, pravljice in pripovedke — Potopisi — Zgodovinski |j | sPlsi — Književno-zgodovinski spisi — TolmaC. L m Band IV.: Kritike in polemike I. — Tolmaè. f I Band V.: Kritike in polemike II. — Razni spisi. II 1 Subscriptionspreis für alle 5 Bände broschiert ö. W. fl. 10*50, in ll 2 Leinen gebunden fl. 13 50, in Halbfranz fl. 14 50, in Kalbleder, Lieb- ¦ habereinband, fl. 15 - 50. 49 I ¦' Subscriptionen nimmt entgegen die Verlagshandlung I I lg. v. Kleinmayr & Fed. Bamberg II H in HjSii"beic:fcL. (5952) 3—1 Nr. 11.640. Erinnerung. Von dem k. l. Landesgerichte Laibach wird dem Selastian und der Agnes Perdan, respective den unbekannten Rechtsnachfolgern, hicmit erinnert: Es habe widcr dieselben bei diesem Gerichte Matthäus Verbizh, Grundbesitzer in Laibach (durch Dr. von Schrey), die Klage äß pru68. 16. December 1892, Z. 11.640, wegen Ersitzung der Realität Eiulage Z. 354 der Catastralgemeinde Tirnauvorstadt Hiergerichts eingebracht, worüber die Tagsatzung zum summarischen Verfahren auf den 20. März 1693, vormittags 9 Uhr, Hiergerichts angeordnet wurde. Da der Aufenthaltsort der Geklagten diesem Gerichte unbekannt und dieselben vielleicht aus deu k. k. Erblanden abwesend sind, so hat uian zu ihrer Vertretung und auf ihre Gefahr und Kosten den Herrn Dr. Sajovic, Advocaten iu Laibach, als Curator ncl a