Ar. 65. Donnerstag, den 12. August 1880. Y. Jahrgang. Pränumerations-Bedingungen. rtür Cilli t Mit Pvft- iRoraiiiit ...-.45 Versendungz JMrrtt'liUrta ■ • i*5« »•"" Halbjadrig linmi Zuftellu«» | Einzelne Nummern 7 fr. 1.60 S.SO 6.40 Erscheint jeden Donnerstag und Sonntag Morgens. Inserate werden angenommen In «t» Ojsrtliion Xt „ttiaiet Her- ring» ff« Hx. 6 (Outi&turtcm ton Jgfiann RitttlÄ). «iiJmiTt» iuh»«» Ioseiil, filt »i« .,«>«>» jrttwig" an: *. Woflr i» S>:<», »ad «ll-n d»»» Llttle»»> I So»ii»t»»'. Jof. sie*, «ich in ®taj, A. Durtli! »nd 9l«tt*v k äom#. in Sien. |f. jritmtg«. Sijtnlui >, SaitaA. ßonstitutionetles aus — Oesterreich. Zu einem dir Villen unlantern Agitation«, mittel der nationalen Presse gehört die bekannte Aufforderung an die Gesinnungsgenossen, bei deutsch-gesinnten Geschäftsleuten nicht» zu kaufen, damit dieselben wenigsten» materiell zu Gunde gehen. 1 Diese» Manöver war bisher allerding» von geringem Erfolge begleitet, denn jeder rechtlich denkende Mensch ignorirte die Brandfignale de» „Floven«ki Narod", die durch angedrohte Ge« schäst«schädigungen Ueberläufer ins nationale Vager e>pressen sollten. Die VerjöhnungSära nun, welche das Land Lrain mit einem den nationalen Aspirationen ge-filzigen LandeSpräsidenten beschenkte, hat nun auch das Verdienst, ungefähr solche Wünsche de? „Slov, Naiod' der Erfüllung zuz «führen. DaS „Laib .du Tagblatt", welches mannhaft die Interessen de' verfassungstreuen Deutschen vertrat und die hinkende Logik der nationalen Wortführer trefflich widerlegte, hatte durch seine Opposition auch den Zorn der StatSbehörbe auf fein Haupt geladen. Ein Fingerzeig des „Slou. Narod", daß das „Tagblatt" in der gleichen Druckerei erscheine, wie die amtliche „Laibaier Zeitung' genügte daher, um eine Verfügung zu treffen, daß dem „Tagblalte" der bisherige Druck-vertrag gekündigt wurde. Dasselbe ist daher vor» läufig durch Umstände gezwungen vom 15. d M. al« Wochenblatt zu erscheinen. Darob selbstredend rasende Freude im sanatisch-riationalen Lager. „Ehren Narod" hielt bereits dem „Laibacher Tagblalte" einen Nekrolog, der von Kraftstellen strotzte. Mit herzinnigem Jubel ruft „Rarod" : „daS einzige deutsche Organ KiainS ist krepirt." Es gehört allerdings eine ziemliche Dost« Bornirtheit dazu, zu wähnen, daß durch die rno-mentane Maßregelung eine» deutschen BlatieS, die nationale Sache viel gewonnen hätte. Das Bedürfniß nach einem eigenen Parteiorgane wird nur noch fühlbarer und trotz dem Wmkelzuge, der dem Landespräsidenten W i n k l e r imputirt wird, wird in kürzester Zeit die Calarnität behoben sein und da» „Laibacher Tagblatt" fei es unter diesem oder einem anderenNamen seineMission wieder aufnehwen. Diese Maßregelung wird die „Halben," die da glauben, daß in einem gemischtsprachigen Lande die nationalen Gegensätze durch Beschwichtigung«-versuche sich abstumpfen ließen, endlich zwingen Farbe zu bekennen. Die Angriffe, die auf die internatio-nale „Laibacher Liedertafel" von Seite der nalio-nalen Presse gemacht wurden, beweisen, wie weg-werfend man von BersöhnangSmaiereien denkt. Die Wogen de« NationaliiätSstreile« gehen zu hoch. Wohlwollende Neutralität mitten auf der Kampf-staue ist ein Ding der Unmöglichkeit. Man muß Hammer oder AmboS sein. Neben dem vorerwähnten Falle mit dem Laibacher Tagblatt wird die Staatsbehörde Krains auch beschuldigt Telegramme an Wiener Blätter, welche Zustände, die man gerne verschweigen möchte, aufdecken, zu saisiren. Ist die» schon an und für sich ein in einem RechtSstaate unverzeihliches Vor-gehen, so ist dasselbe bei den gegenwärtigen Ver-hältnissen um so empörender, als gerade die natio-nalen, officiö» sich gerirendeu Organe von Lügen und Verdächtigungen überflathen und nichts weniger als ein Spiegelbild der einheimischen Zustände sind. Die« sind Gewaltmaßrezeln, die die Erbit- terung nur steigern, den Haß der Nationalitäten vergrößern und daS Ansehen der Staatsbehörde schwächen. Mit dergleichen Maßnahmen bändigt man keine Opposition. Der Ehcf der LandeSbehörde aber, der aus seinen nationalen Empsindungen kein Geheimniß macht, der Winke eines Blatte» vom Kaliber de« „Narod" beherziget, muß eS sich auch gefallen lassen, wenn die Deutsche Presse sein Thun und Handeln rücksichtslos glossirt. Politische Rundscha». Cilli. It. August. Die schon seit einer Reihe von Jahren sich wiederholende Zusammentu« st der Monarchen von Oestei reich und Deuischland fand gestern statt. Die „N. Fr. Pr." bemerkt diesbezüglich: „Zur Verherrlichung dieses Ereignisse» und wahrscheinlich um zu beweisen, r>aß Gras Taasfe wirklich der „Gevatter des deutsch-österreichischen Bündnisse«" sei, als welcher er sich in der „Norddeutschen Allgemeinen Zeitung" feiern ließ, bat, wie Tele« gramme melden, der Ausseer BeziekShauptmann» schaft den feierlichen Empfang de« Kaiser Wilhelm, zu dem er sie ursprünglich selbst aufgefordert hatte, nachträglich verboten. Sollte, wie neulich in der Affaire Cavalotti, bei unserer Regierung wieder einmal die Rechte Hand nicht wissen, waS die linke thut? Oder ist vielleicht das föderalistische Executiocomitv von einer Ovation für den Alliirten Sr. Majestät unangenehm berührt? Die französische Regierung, da sie gesetzlich außer Stande ist, die Iesuitenschulen nach statt-gehabtem Uebergang in dt.i Besitz von Privaten zu schließen, ist gewillt, ein Gesetzproject zur Feuilleton. Die Gouvernante. Roman von S. Meiner. <13. Fortsetzung.) Aber war da« die ersehnte, erwartete Unab-hängigkeit? War e« nicht in der That „erniedrigend", sich den Launen einer hochmüthigen Frau zu fügen, sich der unerhörten Ungezogenheit dieses Kinde« auszusetzen, da« nicht ein Mal vor der eigenen Mutter Reipeckt hatte? Erniedrigend? Ja, sobald sie sich diesen Widerwärtigkeiten beugte und ihnen die Herrschaft üver sich zugestand, nichi aber, wenn sie den Kampf mit denselben aufnahm, ihnen frei und stolz die Stirne bot und te« Geiste« Adel zum Sieger machte über eng« herzige Vorurtheile und daraus entspringende Tact-losigkeit. Lady Lake schien ja auch überdies nicht absichtlich kränken zu wollen; vielleicht war es ihre Art. so zu Jemand zu sprechen, ohne sich die Mühe zu geben, thn anzusehen. Wenn sie gegen Alle so war. wie Charlie versicherte, durste sie sich auch nicht dadurch beleidigt fühlen, sonder» mußte al« Jüngere der älteren Dame gegenüber ihren Eigenheiten voll Schonung und Rücksicht be-gegnen. Auch hatte Lady Lake ihre erste Unart durch ein sehr herzliches Entgegenkommen gut zu machen gesucht . . . freilich schien sie daS sogleich bereut zu haben und sprach nachher in einem so herablassend gleichg'.ltigen Tone, al« handle e« sich nicht um die Erziehung ihrer Tochter, sondern um irgend eine lästige Angelegenheit, die man so kurz und oberflächlich wie nur möglich erörtert, wenn sie denn doch ein Mal erörtert werden muß. Jedenfalls mußte Bianca die Lady erst näher kennen lernen, ehe sie ein Urtheil über dieselbe zu fällen berechtigt war. Sie nahm sich vor, keiner Empfindlichkeit Raum zu geben, sondern der Frau vom Hause um so höflicher zu begegnen, je ab« stoßender deren Benehmen gegen sie sei. Und das Kind? Bianca halle freilich keine Ahnung, wie sie solch' beispielloser Ungezogenheit gegenüber sichbe-nehmen sollte; sie war selten oder nie mit Kindern umgegangen und fühlte nun, daß eS nicht leicht sein würde, ein Kind, noch dazu ein solches, zu erziehen. Ader sie durfte nicht gleich in der ersten Stunde vor ihrer Aufgabe zurückschrecken und den Muth sinken lassen. Al« BerSlam, die ladi's-mayd, kam um ihre Hilfe zur Diner-Toilette anzubieten, hatte Bianca ihre feste Zuversicht wiedergefunden. Sie ließ ihr reiche« Haar, welches die kleine blonde Engländerin mit Bewunderung durch die gewandten Finger gleiten ließ, einfach in Flechten ordr.en und um den Kopf legen; sie wollte so schlicht, so anspruchslos wie möglich erscheinen, doch hätte keine andere Haartracht, wie gerade diese, ihre Schönheit edler, wirksamer hervin heben können. Nachdem sie ihr Reisekleid mit einem an-deren vertauscht, glaubte sie, mit ihrer Toilette fertig zu sein, allein BerSlam bemerkte zögernd, ob sie nicht Handschuhe anziehen wolle. Bianca fragte, ob da» nothwendig sei, sie habe geglaubt, die Familie speise heute allein. — Allerding», war die Antwort, aber My» lady geht nie ohne Handschuhe zu Tisch, selbst nicht, wenn Sir Hen>y verreist und Mylady ganz für sich allein spnst. Bianca mußte unwillkürlich lächeln über so viel Etiquette, wenn man ganz en famille ist, nahm jedoch Handschuhe und begab sich ohne Zagen hinunter in den Salon, wo außer Lady Lake und ihrem Gemahl noch ein Cousin desselben, ein älterer Herr mit steifem, frostigen Wesen am Ka-min saß. Sir Henry stand sogleich bei Bianca'« Ein-tritt auf, begrüßte sie mit großer Zuvorkommen« heil und bewies durch jedes Wort, daß er echte Herzen«- und Geistesbildung besitze; er sagte ihr, daß er den Wunsch habe, der Fremden, Eltern-losen sein Hau« zu einer Heimat zu machen und in ihr eine Freundin seine» KindeS zu gewinnen, der er innig danken werde, wenn sie sich bemühe, Wiederherstellung deS „CertiäcAt d'&ndw* ein« zubringe». Darnach müssen alle diejenigen, welche in die Militäi schule von Saint Eyr. in die poly-technische Schule und in sonstige Institute, die zur Carriere im Staatsdienst führe», eintreten wollen, den Nachweis beibringen, einen zweijähngen Unterricht auf staatlichen Lyceen oder Collegien genossen zu haben. Ein Wiener Correspondent des „Pester Lloyd" dtrichlet: Graf Taaffe ist über die Rück-ficht« losigkeit, welche die czechlschen Partei-Organe neuesten« wieder entwickeln, ernstlich indignirt, und rt(ictrtc erst vor Kurzem einem konservativen Parteiführer gegenüber, daß, wenn etwas die Stellunq des CabinetS zu ers Müttern vermag, eS die turbulente Haltung der Ezechen im Stande fei. Die czechische» Parteiführer, die bereu« sowohl au» den Kreisen der Regierung als von Parteifreunden beschworen worden sind, das Ge-bot der klugen Mäßigung nicht außer Acht zu lassen, waschen ihre Hände in Unschuld und er-klären, dem Andränge des Volkes nicht wider« stehen zu können und auf die Partei'Organe selbst keinen Einfluß zu haben. Da« Cobinet ist fest entschlossen, allen gerechten Wünschen, oder besser gesagt, allen ihm gerecht dünkenden Wünschen, zu einsprechen, aber e« gidt eine Grenzt, über die sich kein Mitglied de« Eabinet» hinwegsetzen kann, und die muß und wird refpec-tirt werden. In der Bureaukiatit werden auf keinen Fall Veränderungen vorgenommen werden, und wenn selbst da Preß-Correspondenz-Bureau in seiner gegenwärtigen Zusammensetzung intact bleibt, so ist taS nur eine Folge des czechiichen Anstürme«. An dieRcorganisation des österreichischen Preßbureaus ist wirklich gedacht worden unv auch daS ConeSponvenz-Bureau wurde schärfer in« Auge gefaßt. Al« aber der Hexenfabaih in Prag losging und die Reorganisation de« Preß-bureaus als eine nationale Forderung aufgestellt wurde, gab man die Idee einer Umgestaltung des-selben vorderhand überhäuft auf; wenn sich übrigen« unfeie Informationen bewähren, s? dürste schon in de» nächsten Tagen auch au« Prag ein kühlerer Wind wehen. Sind wir rett berichte«, so hanen die czchischen Parteiführer bereit« die Mah> nung zur Mäßigung in der Hand. Man wird sich eben fügen müssen. Der „Neuen Freien Presse" wird unterm 7. August aus Paris telegraphirt, daß in Ajaccio die Bonapartisten in voriger Woche mehrere Excesse provocirten. Eine bonapartistifche Lande versuchte anläßlich der Wahlen da« Wahllokale zu schließen und den Redacteur des „Aigle" zu ver-hasten. Nach Verkündigung der Wahl Peraldi'S, de« Maires von Ajaccio, zum Generalrothe, ver-schwanden die Bonapartisten vom Schauplatze wor« auf die Stadt illuminirt wurde. Die Nihilisten fuchcn wieder von sich reden zu machen. So wird dem Organe RochefortS dasselbe zum Guten, zum Stolz und zur Freude seiner Familie zu erziehen. Er bat sie gütig, nicht de» Muth zu verlieren, wenn sie Daisy sehr ver> wildert finden werde, die Kleine sei im Guinde doch ein gute« Kind. — Du wirst Miß Orlaudi langweil:», Hemy, bemerkte Laty Lake, ohne sich umzuwenden, wenn Du ihr so weitläufig wiederholst, wa« ich ihr bereit« bei ihrer Ankunft auseinander gesetzt habe; sie wird ja nicht erwarten, ein Mu-sterkind zu finden — bei einem solchen wäre eine Gouvernante überflüssig — ich denke wir werden ganz gut mit einander auskommen. Bianca versicherte, daß sie da» ebenfalls hoffe, während Sir Henry ihr Mr. Steward vorslellte. in jenem leichten, höflichen Gesellschaft»« ton, den sie von Jugend auf zu hören gewohnt war, der sie jetzt um so angenehmer berührte, al« er eine» so wohlthuenden Contrast bot zu Lady Lake'« unhöflicher Art in ihrer Gegenwart wie von einer nicht anwesende», dritte» Person zu sprechen unv desosder«, weil sie fühlte, Sir Henry begegnete ihr wie jeder andcrn Dame aus der Gesellschaft, trotzdem er sie für ihre zukünftigen Leistungen . . . bezahlen werde. Augenicheinlich war er also nicht von dem Vorurtheile seiner Gc-mahlin befangen, sondern that frei und offen, wa» er fü> gut fand, wenn er auch auf dieselbe keinen Einfluß zu haben schien; eS sah auS, al« „IntranSigeant" von einem Doctor der Rechte auS Moskau in seinem und im Namen "on zehn ruf-fischen Flüchtlingen geschrieben: „Der schlaue Armenier LoriS-Melikow läßt in den österreichischen Blättern die Nachricht verbreiten, daß e« ihm gelungen sei, einflußreiche Mitglieder de« revolutio-nären Ex.cutio Comite« zu gewinnen und daß er sie noch der Schweiz, nach England und Frankreich geschickt habe, damit sie dort spioniern. Mit djeser List vermeint er, unter den russischen Revolutio« nären im Auslande Zwietracht zu streuen und un» zu discreditiren." Herr Zurkow erklärt, da« nihilistische Exccutiv>Comlt6 habe seine Activa nicht eingestellt. Die scheinbare Ruhe, die gegen« wärtig herrscht, wurde von dem Comit6 nicht verordnet, u n den Dictator einzuschläfern, sondern au« ganz anderen mächtigen Gründe», welch- die nächsten Ereignisse erklären, und die dem berüch« tigten Lorie-Melikow beweisen werden, daß die Thätigkeit de« Executiv-Comitö« niemal« reger war." Warten wir e« ab. Die Pforte ist enschlossen, dem Wunsche der Mächte nach Abtretung Dulcig-ro« an Montenegro zu entsprechen. Wie au» Bukarest gemeldet wird, ist da» bulgarische Gouvernement von Pete, »bürg aus veranlaßt worden, sich in den mit Rumänien ob-schwebenden Streitfragen mit letzterem zu ver-ständigen. Die bulgarische Regierung ist bereit, Rumänien durch die Versetzung deo Vorstande« de« Gerichte« von Varna, welcher da« zum Sctutze eine« rumänischen Kaufmannes angelegte rumänische Consulai«siegel herabgerisse». Genug-thuung zu gebe». Da« rumänische Cabinet ist seinerseits bereit, Concessionen in der Jurtsvictivn«-Frage zu machen und mit Bulgarien zur Regelung dieser Angelegenheit einen Vertrag abzuschließen. AuS Scutari wird der „D. Z." berichtet: Seit einigen Tagen finden bei Tust kleine Schar« mützel statt; am 4. d. versuchten die Monleni-griner bei Fundina vorzudringen, wurden aber von den Haiti mit Verluste» auf Golubovec zurückgeworfen. Am 5. August entspann sich bei Mittag»!ch ein Gefecht, in welchem ebcnfall» die Montenegriner ge>chlagen wurden; die Aibanefen hatten vier Todte und siebe» Verivundete. Die rasche Räumung Kabul» durch die bri-tischen OccupationStruppe» ist nunmehr Thatsache. Der Vice Lönig übermittelt dem Indischen Amte folgende Depesche aus Kabul vom 4. d. M: Die nach Kandahar bestimmte Division ma.schirl von Kabul am nächsten Samstag ab und der Rest der Armee am Dienstag oder Mittwoch nach Guuda-mak. In der Stadt, sowie auch in den benach-luvten Bezirken herrscht Ruhe, obwohl übertriebene Berichte von dem Waffenerfolge Ayad KhanS bei Kandahar im Umlaufe sind. Der Emir Abdur« Rahman weilt noch immer in Akserai und ist bei der Beschaffung von Transportmitteln für unsere hätte er längst den Versuch dazu ausgegeben und ginge seine,, Weg umgehindert, wie sie den ihrigen. Nachdem Mr. Steward Bianca'S Verbeugung, welche die Lady mit einem Seitenblick musterte, steif und kühl erwidert hatte, bot er seiner Cousine den Arm, um sie in das Speisezimmer zu führen, da soeben die Glocke ertönte und Ion», der Mundschenk, die Thüre des Salons öffnete. Sir Henry führte Bianca. Ihre schlanke Gestalt in dem schlichten, mit Krepp besetzten schwartn Kafch-mirgewand bildete einen fast düsteren Gegensatz zu der etwa« korpulenten, in helle Seide geklei-beten Figur der Laty, deren blondcS Haar mit Blumen, Hals und Arme mit glänzendem Schmuck geziert waren. Charlie und Daisy, welche bisher in einer Ecke des Salons mit Wolf gespielt hatten, folgten den Großen in den Speisesaal, wo bereit« hinter jedem Stuhl ein Diener stand. Sir Henry sprach ein ku.ze« Tischgebet, während dessen Daisy einen nicht ganz vergeblichen Versuch machte, Charlie zum Lachen zu reizen, wa« jedoch Ni man» zu bemerken schien, und da« Mahl begann. Ein echte« englische« Diner. Bianca berührte kaum die Speisen. Daisy hingegen e»t« wickelte eine» unglaubliche» Appetit, worüber sich jedoch, außer Bianca aberml« Niemand zu wundern schien. Da nur Sir Henry hier und da ein freundliches Wort an sie richtete, blieb ihr Truppen behilflich. Die Brigade des General« Gough ist nach Sherpur zurückgekehrt. Kleine Chronik. LiUr, 11. August, (Ernennung.) Der Finaazminister hat den Steuereinnehmer Josef M a r t i n e k zum Hauptsteuercinnehmer für den Bereich der Finanz« LandeS-Direction in Graz ernannt. (Candidaturen.) Herr Carl R e u t e r in Graz hat für die ReichSrath» Wahl im Wahl» kreise Marburg (Städte und Märkte) seine Can« didatur angemeldet. Ebenso wird der Redacteur der „Mardurger Zeitung' Franz W i e » t h a l e r canbidiren. Die von mehreren Blätter gemeldete Candidatur de» UnterrichtSminister» C o n r a d für diesen Wahlbezirk hat sich bi« jetzt nicht be« stätict. Sollte jedoch dieselbe wirklich stattfinden, so wird der Minister eS zu feinem Mßoergnügen erfahre», daß die Städte und Mäikle de« steirifchen Unterlande» nicht nach der hohen Stellung de« Crndidaten sondern nur nach dessen Gesinnung fragen. Mögen sich die Nnionalen für seine Wahl noch so seor echauffiren, in den Märkten und Städten de« Unterlandes haben sie gottlob fehr wenig zu commandirea, hier geben die ver« fassungStreucn Deutsche» den Ton au. Die tLahl eines slooenischen Abgeordneten ist in diesen Orten ebenso unmöglich, wie jene eine« Abgeordneten von dem politischen Charakter C o n r a d S. Diese Candidatur scheint wchl ein überflüssiger Schreckschuß zu sein. Doch „bange machen gilt nicht." Weitenstein, am 10. August 1830. Heute hielt der ReichSrathS-Abgeordnete Herr Dr. Richard F o r e g g e r eine Wühlerversamm-lung ab, um Rechenschaftsbericht über seine Thätigkeit in der verflossenen Reit»ralh«saison zu erstatten. Die Wähler nahmen seinen Beiicht mit voller Befriedigung entgegen. Am Schlüsse »sprach Herr Eduard Mullei dem H.'rrn Azgeord« neten im Namen der Wähler den Oank und da« volle Vertrauen derselben aus. (Deutsche Volksschule.) Herr Dr. Othmar Reiser in Wien errichtet zu Pickernd»rf bei Marburg auf eigene Kosten ein einclasfige deutsche Volksschule. (Cillier Mustkverein.) Anläßlich des Geburtefeste« Sr. Majestät des Kaiser« findet am 17. d. als dem Barabende ein Vercinsconcert der Cillier Mu>lkoereinScapeUt in den Casinolocali« täten statt. (Curliste.) In der LandeS-Curanstalt Rohitsch-Sauerbrunn sind di« zum 6. d. 1722 Personen angekommen. (Bürgerschule inRadkerSburg.) Diese Lehranstalt zählte im verflossenen Unterricht«- Muße zur Beobachtung, um so mehr, al« Nie« mand sie zu beobachten schien, indem die Großen zwischen den einzelnen Gängen eine lebhafte Unter« Haltung führte» und die Kinder sich ausschließlich mit der Befriedigung ihre» Magen« beschäftigten. Lady Lake war sehr heiter und lebhaft geworden, der Sherry übte stet» diese Wirkung auf sie, wie Bianca später bemerkte. Ohne regelmäßig schön zu sein, berührten diese Züge sie imm»r ange« nehmer, je länger ihr Blick auf denselben weilte. ES war ihr, als habe sie dieses Gesicht scho» laugst gekannt, als sähe sie eS nicht heute zum ersten Mal. Wie schade, daß daS Wesen dieser Frau so schroff, so verlezend war ... wenn sie freundlich aussah, mußte man sie lieb gewinnen. Sir Henry kennte nicht viel älter sein al« seine Frau, er erschien eher jünger, vielleicht, weil sie sehr groß und stark, er hingegen nur von mittlerer Größe und schlank gebaut war, sein Ge-ficht war. wcS die Engländer .goodlooking* nennen, umrahmt von ebenholzschwarzen Haar und Bart; ersteres, so wie den dunklen Teint hatte Daisy vom Bater geerbt, während Charlie daS Ebenbild der Mutter war. Auch der keife Mr. Stewart wurde beweg-(icher und weniger gemessen in feiner Art zu sprechen; er ließ sich sogar herbei, Bianca ein Mal in allerdings sehr englischem Französich an« zureden, worüber Daisy laut lachte unv dafür jähre 33 Schüler, darunter 23 Deutsche, 11 Sloveuen und 4 Magyaren. (Kopriunivabach.) „Wegen ungünstiger Witterung" wurde die für Montag den 9. d. an-gesetzt gewesene Commission bezüglich Reinigung und Durchstiche de» Kopriunitzabache« nicht abge-halten. Oieselde wird daher morgen den 12. d. Nachmittag 3 Uhr stattfinden. (Gochwasser.) In der Nacht vom 8. d. circa lO'/i Uhr entlud sich ein Wolkenbruch über Pöltschach, Ponigl. St. Georgen und Stor6, welcher den Bahndamm unter Wasser setzte und die Schienenftränge stellenireife überflutete. In Fol^e dessen erlitt der von Wien kommende Post« zog Nr. 8 durch daS vorsichtige Befahren der überschwemmten Bahnstellen 25 Minuten Per-spätung. Ebenso konnte der von Trieft kommende Eilzug Nr. 3 nur unter der größten Vorsicht seine Fahrt fortsetzen. Die Ortschaften um Ponigl und St. Georgen standen ebenfalls unter Wasser. (Schacheongreß in Graz.) Die Gramer Schachgeicllichoft veranstaltet anläßlich der im September dieses Jahre» stattsindenven Landes-ouSstellung einen Schachcongreß. Der Zweck des Congrefs-s ist «IN mehrfacher: e» soll nämlich erwirkt w.rden, daß die Schachfreunde von Nah und Fern Gelegenheit erhalten, sich an den Lei-flungen jener Meister zu erfreuen, welche durch die Turniere der letzten Jahre der Schachwelt so rühmlich bekannt wurden; e» soll ferner den Spiele« n zweite» SlärkegradeS. deren Zahl in den österreichisch-ungarischen Städten eine bedeutende ist, die Gelegenheit zum ernsten Kampfe unter sich geboten werden, und eS soll endlich durch ein Nebenlurnier sowie durch ein Tombolaturnier jenen Besuchern deS Congresse», w.lche entweder ihrer Spielstärke und Uebung nach oder aus Zeit» Mangel in ein bedeutenderes Turnier nicht ein-treten können, die Möglichkeit einer entsprechenden Antyeilnahme an dem allgemeinen Turnierkampfe eröffnet werd n. Es werden ein Meisterturnier, ein Hauptruniier und zwei Ncbenturniere veran-staltet werden. Im Meisterturnier spielt jeder mit jedem eine Partie. Einsatz 5 ff. Erster Preis: Sctöner silberner Pocal mit reicher Vergoldung, Geschenk de» Hcrrn Erzherzog Carl Ludwig, Werih 200 fl.; zweiter Preis: 100 fl. DaS Meisterturnier findet nur statt, wenn sich hiezu mindestens sechs Spieler anmelden. Die Betheiligung ist ollen Schachspielern in gleicher Art zuganglich, wie dies an den deutschen Kongressen üblich ist. Im Falle das Meisterturnier nicht zustande kommt, wird an Stelle dieses und des Hauptturnier» ein allgemeines (jedermann zugängliches) Turnier mit seienden Preisen arrangiert: Erster Preis : Pocal, Werth 200 fl.; zweiter Preis 100 fl.; dritter Preis: 50 fl. Weitere Preise vorbehalten. Spiel-weise: Jeder mit jedem eine Partie und eventuell Vertheilung der Spieler in Gruppen. Die Dauer einen strengen Verweis von ihrem Vater erhielt, der sich jedoch durch zärtliche Schmeichelworte bald besänftigen ließ und der kleinen Sünderin nicht wehrte, als sie, nachdem Alle ihre Mahlzeit de-endet zu haben schienen, immer noch Früchte und Kuchen verzehrte. Bianca staunte über die Menge von schweren Speisen verschiedenster Art, welche ein englischer Magen nicht nur vertragen kann, sondern vielmehr zu seiner Befriedigung zu ver-langen scheint. Sie staunte auch über den fürst-lichtn LuxaS, welcher an Silber, «tystall und chinesischem Porzellan auf der Tafel entfaltet wurde, sowie Über die musterhafte, lautlose Art, in welcher die vier Diener, unter Führung des alten John, fervirten, als hätten sie von Klein auf nichts Anderes ge.han und gelernt. Sie war doch gewiß von Haus aus verwöhnt, und in Glanz und Reichthum aufgewachsen, aber gegen diese großartige Haushaltung, diese verschwenderische Pracht, welche sich im kleinsten Gegenstände kund gab, erschienen ihr die heimischen Einrichtungen, deutsche Lebensweise einfach und anspruchslos. Die Engländer haben ganz andere Begriffe von Reich-thum und eiuer behaglichen Lebensweise als die Deutschen, und ganz abgesehen von dem ersteren, muß man ihnen zugestehen, daß sie, wie keine an-dere Nation, daS Talenj besitzen, sich das Leben im höchsten, vollkommensten Grade komfortable und ihr Hau» wirklit zu ihrem .eusUv' zu machen. des Turnir«, wobei auch auf gesellige Unterhal-tungen Rücksicht genommen werden wird, ist vom 1. bi» 8. September in Aussicht genommen. DaS Turniercomite, an dessen Spitze Graf Hum-bert Czernin steht, richtet seine Einladungen an alle Schachfreunde. Anmeldungen werden von Herrn I. Berger, Mandelstraße in Graz, ent-gegerigenommen. (Brände.) Wie aus Pettau gemeldet wird kamen in den .etzten vierzehn Tagen sieben Brände im dortigen Bezirke vor, u. z. im Orte Dornau beim Besitzer Johann Sagorscheg, in St. Elisabeth in der dem k. k. Notar Johann Schönwetter ge-hörigen Winzerei, — des Besitzers Barthlmä Stoinsek bei Sauerbrunn, des Anton Volkoviö in Polenfak, de« Blas Stuchetz in Löschnitzberg, des Martin Pichler in der Gemeinde Janschendorf und deS Joh. Ogrifek in Sauerbrunn. (Vertilgung der Raupen.) Um die Obstgärten und die Baumschulen von den Raupen zu befreien, gebe man in eire Pfanne glühende Kohlen und ans diese gepulvertes Colophonium oder Erdpech mit Schwefel vermischt und stelle die Pfanne unter den Baum. Der Vorgang muß öfters wiederholt werden, hauptsächlich bei der Nacht oder zeitlich früh, bei ruhiger Luft, wenn die Jnsecten in Folge der kühleren Temperatur ermattet sind. Nach jeder Rüucherung. namentlich wenn der Baum geschüttelt wird, findet man den Boden unter demselben mit Raupen bedeckt welch man verbrennen, überhaupt zerstöre« muß. (Ein Raubmörder verhaftet.) Der Raubmörder Michael Semlitsch von keiterSberg welcher im Thesenwalde ein Mädchen ermordet hatte, ist endlich dingfest gemacht worden. Dieser Tage ward nämlich der GenSdarmerie in Pettau angezeigt, daß Michael Semlitsch sich dort herumtreibe. Die Sicherheitspolizei war auf richtiger Spur und durchsuchte die Wohnung, weiche die „letzte Ge-liebte" deS Raubmörders in einer Vorstadt zu Pettau gemiethet. In der Stube war der Ge> suchte nicht zu sehen. Auf dem Tische befanden sich Gedecke für drei Personen, obwohl nur zwei an vefend waren. Auf die Frage des PostenführerS : „Wer denn der Dritte fei?" gab die Dirne zur Antwort: „Es kann ja leicht noch Jemand kommen, der miteffen will!" Der Poste»führer durchspähte noch einmal die Stube und entdeckte, daß ein LängSlheil des BclleS höher sei, als der andere; mit raschem Griffe unter den Sttohsack faßte er eine menschliche Gestalt, zerrte und zog endlich den Raubmörder hervor, der nach kurzem Widerstände überwältigt und dem UntersuchunzS-geeichte eingeliefert wurde. Bald nachdem die Damen mit den Kindern in das drawing-room zurückgekehrt waren, wurden die Kinder zu Bett geschickt, zu Bianca'S Erleichterung, denn Daisy war höchst ungezogen und sie fand nicht die rechte Art, daS rechte Wort, dem Einhalt zu thu», um so weniger, olS Lady Lake abwechselnd dazu lachte, anstatt ihr einen Verweis zu geben. Nachdem die Lady, mit halb-geschlossenen Augen im Sessel liegend, einige Fia-gen über ihre Reise, ihre Vergangenhei an Bianca gerichtet, ohne durch ein Zeichen zu verrathen, daß sie die Antworten gehört, erhob sich dieselbe, Müdigkeit vorschützend, und wünschte ihr „gute Nacht". — Wollen Sie schon zu Bett gehen? fragte die Dame, erstaunt die Augen öffnend. Ah, wie Sie wollen! Gute Nacht, Miß Orlandi! Ich hoffe, daß Sie sich bei uns glücklich fühlen werden. Wie ein Stich durchfuhr das Wort Bianca's Herz, während sie den Salon verließ. Happy! Glück! Sir H nry hatte dieselben Worte zu ihr gesprochen, aber so herzlich, so überzeugend, daß eS ihr nicht zum Bewußtsein kam, e« fei nur eine Redensart, bei der selten etwas gedacht wird. Aus dem Munde dieser räthselhaften, unberechen-baren Frau jedoch klang das Wort fast wie ein Hohn. Wie konnte sie erwarten, daß die Gouver-nante sich in ihrer Umgebung glücklich fühle, wenn Buntes. (Flucht aus dem Harem.) Es wurde seinerzeit erwähnt, daß sich eine Frau aus dem Palais Murad'S V. in die englisch« Botschaft flüchtete und den Schutz de» Botschafters Mr. Göschen anrief. Kürzlich hat sich nun der Bot-schofter bestimmt gefunden, seinen Schützling ven türkischen Behörden auszuliefern, nachdem er die Versicherung erhalten hatte, daß man der Frau nichts zu Leide thun werde. Zwei Tage später war, nach Berichten aus Constantiuopel, unter den Türken das Gerücht verbreitet, der Schützling de» englischen Botschafters fei erdrosselt worden; und man kann unbedenklich annehmen, daß da» Gerücht der Wahrheit entspricht. (Aberglauben.) Ein junges Brautpaar, welche» dieser Tage in Berlin bei dem betreffenden Standesamt bereits vereinigt worden ist, sollte am Nachmittag in einer dortigen Kircke auch die prie-sterliche Einsegnung empfangen. Als sie nun zur Kirche fuhren, mußte der Wagen in Folge der KanalifationSarbeiten umwenden. Diese» Umwenden, welches ein gar böse» Omen für die Brautleute sein soll, veran!aßte die Braut, gegen da» Ein-gehen der Ehe zu protestiren. Alle» Zureden von Seite der Schwiegereltern de« Bräutigams (die Mutter der Braut war leider auch dagegen) und der Bekannten war vergebens und die Braut kehrte mit ihrer Mutter nach Hause zurück. (Die Dornen der Rose.) Zu dem blinden Dichter Milton, der zum dritten Male, aber unglücklich verheiratet war, sagte Jemand, seine Frau gleiche einer Rose. „An ihrer Farbe", erwiederte der Dichter, „kann ich es leider nicht erkennen, da ich blind bin, aber an ihren Dornen fühle ich es." (Gin Wort Jean Paul's.) Als Jean Paul von einer Audienz beim König von Preußen zurückkam, fragte ihn ein hochgestellter Beamte, ob feine Majestät gnädig gewesen sei. „Gnädig?" rief Jean Paul. „Gnädig gegen mich? Bin ich denn ein Verbrecher?" (Eine weiße Schwalbe.) Ein Freund des „P. Lt." schreibt demselben aus Magyar-Nemehye in Siebenbürgen: „Vor ungefähr zwei Wochen faz ich mit zweien meimr Freunde in meinem Garten, als vor uns ein schneeweißer Voget vorüderflog. Dem Fluge des Vogels auf-merksam folgend, erkannten wir alle eine fchnee-weiße Schwalbe. Seit dieser Zeit sehen wir und die Gemeindeleute täglich den seltenen Gast, und eö gelang uns sein Nest zu eruiren. Dasselbe be-findet sich unter dem Dache eine» verlassenen Hause». Wenn e» auch außerordentlich interessant wäre, einen Blick in das Innere dieses Neste» zu weifen, unterließen wir diese JndiScretion dennoch, um den Vogel und eventuell feine weiße Familie nicht zu verscheuchen." sie so deutlich zeigte, daß dieselbe in ihren Augen nur eine lästige, wenn auch unvermeidliche Zugabe sei, die man wider Willen dulden müsse. — Happy! wiederholte sie schmerzlich. Schließt das Wort wirklich denselben Begriff wie unser „Glück" in sich? Dann, Lady Lake, wird sich nie Ihr so gedankenlos ausgesprochener Wunsch erfüllen. Mein Glück liegt in der Gruft von Donauwalden begraben und hier, bei Euch wird die arme Waise kein neues finden, wenn Ihr ihr keine Liebe, kein warme», theilnehmende» Herz entgegenbringt. Erst einen Halden Tag war Bianca in Eng-land und schon überfiel sie jene» dumpfe, nieder-diückende Gefühl, welche» sich so schwer auf da» geistige Leben de» Menschen legt, alle Fre.-digkeit daraus verscheuchend, schon nahete sich unerbittlich da» Heimweh ... das einzige Gut, das sie au« der Heimalh mitgenommen in die Fremde. Lange floh an jenem Abend der Schlaf von Bianca'» thränenfeuchten Augen, aber evdlich kam er den-noch mitleidsvoll und umfing die Arme tief und traumlo», jedem unfreundlichen Gedanken ge-bieterisch wehrend. (Fortsetzung folgt.) ßourfe der Wiener Börse vom 11. August 1860. Golvtente...........87.90 Einheitlich« Staatsschuld in Noten . . 72.80 m Silber . 73.70 186Oer Staa'.S-ÄnlehenSlose .... 130.25 Vankactien........... 820 — Crediloctiea........... 274 75 ?onk>on............117.60 Napoleond'or.......... 9.33'/t f. f. Miiazducaten........ 5.54 100 Reichsmark.........57.65 Ankunft und Abfahrt der Hisen-vahnzüge in Mi. Richtung Wien- Triest: Ankunft Absahrt gilzug...................... 3 29 3.31 Ncht». h ..................... 3.43 3 45 Nachm Localzug....................—•— ÖJJO Früh Posijug.....................U.33 11.40 Miltg. Gemischter Zug.............. 5.22 5.32 Abds Poftzug.....................1133 1U8 Ncht«. Richtung Triest > Wiea : »il-ua......................12.16 12.18 RchtS. ....................... 1.12 1.14 Mittg Poftjug.....................4— 4.6 Fra» Gemischter Zug..............8-55 S.OS Vorm. ............... •••• 4 3t 4-40 9t$m Llxaljug....................10.3--NchtS. Abfahrt der Kosten. von Cilli nach: Sachsensel», St. Peter, St. Paul, Franz, Mötmlg. Trojan«, L»tu»etz, Vir? Laibach um S Uhr Früh. Frastau. Prasberg. Laasea,'Oderbarg um S Uh» Froh. Wölla», Echvastcin, MiSliug. Wiabischgra; um 5 Uhr Früh. NevhauS um 7 Uhr Früh und 12 Uhr Mittags Hiheiegg, Weiteaftei» um 12 Uhr Mittags. Sachsenseld, St. Peter, St. Paul, Fraaz um 1 Uhr 15 M. Nachm. Mit l. August 1880 begann ein neues Abon-«ement auf die wöchentlich zweimal erscheinende „Kill'ier Zeitung". Der Abonn mentSpreiS beträgt: Für Cilli mit Zustellung ins HauS: Monatlich fl. —.55 Vierteljährig „ 1.50 Halbjährig . 3.— Ganzjährig . 6.— Mit PostVersendung (Inland): Vierteljährig fl. 1.6t) Haldjährig „ 3.20 Ganzjährig „ 6.4<) Jene P. T. Abonnenten, deren Abonnement mit 3l. Jul, d. I. zu Ende ging, ersuchen wir um sofortige Erneuerung, damit in der Zusendung keine Unterbrechung eintrete. Administration der „Cillier Zeitung.'' Ein ganz neuei Barren zum Turnen für die Schuljugend ist «ehr billig tu verkaufen. Anzufragen in der Expedition d. BL 355—2 Von eile» 3 Joch Wiese ist da« 356—1 Gras auf der Wurzel tu verkaufen, sowie auch selbe aus ein oder mehrere Jahre zu verpachten, oder auch tu verkaufen. Nähere» in der Grtislcrci im Schwäbischen Hause. Eine Wirthschafterin, Witwe, gebildet, welche auch die Erziehung von Kindern übernehmen kann, sucht Stillung, am liebsten in Cilli. Näheres in der Expedition. 345 -3 Casino-Verein in Cilli. Den P. T. Mitgliedern de» Casino-Vereines wird hiemit hoslichst zur Kenntnis« gebracht, dass am Mittwoch, den 18. August 1880 au* Anlass des a. h. Geburtsfestes Sr. Majestät des Kaiser» ein 340—2 Tanz-Kränzchen in den Vereins-Locali täten stattfindet Beginn M U li r A_ t) »» n cl k. Musik von der vollständigen Cillier Musik-Ver-eins-Capelle. Die Casino-Direotion. Cilli, 4. August 1880. Deutsches Fmmlienlilalt vierteljährig m. 1.60. Jn Heften >u 50 Pf. = Keuer Koman von L. Lenneck. = Wau teftell (cbrr)ett In allttt ?»chd»»dl»i«» und PoKamIern. Li8kudalui?rktolitdriske stets vorrüthig in der LilliieUo Mai Mosel, Cilli. A A A A A A A A A A A A A Kundmachung. Im Bezirke Cilli sind zwei von der Bezirka-vertretung. für dürftige dem Gebiete des Cillier Ge-richts-Bezirkes angehürige Ziiglinge der Marburger k. k. Lebrer-Bildungs-Aiutalt. auf die Dauer des Lehr-Kurses kreirte Stipendien » mit jährlichen 100 fl. in Erledigung gekommen. Zur Verleihung dieser Stipendien, welche dem Bezirksausschüsse zusteht, wird aer Concur» bis Ende August d. J. eröffnet. Bewerber um ein derartiges Stipendium haben ihre, mit dem Heimathscheine, dem Ausnahm»-Zengni*s« der k. k. Lehrer-Bildungs-Anstalt, der Nachweisung Ober die Dürftigkeit und mit dem Rever», gemäss welchen sie »ich verpflichten, nach erlangter Lehrer-bef.ihigung im Gerichts-Bezirke Cilli durch sechs Jahre zu wirken, belegten Gesuche beim gefertigten Bezirksausschusse zu Dben-eichen. 353—8 Bezirkaaaiachnai 01111. am 3. August 1880. Die gefertigte Unternehmung beeurt »ich dem P. T. Publkum bekannt zu geben, dass »ie den Frisirsu,Rasier*Salon Postg-Böse Nr. 37 vormals Georg Daniel, übernommen hat, und stets bemüht »ein wird allen Wünschen der geehrten Kunden vollkommen zu entsprechen. Abonnements werden billigst berechnet Hochachtungsvoll^ Die Unternehmung. Das Districts-Commissariat der L L prif. wßcüsels. Grazer ßrandsciiailen-Ver-sicHemngs-Anstalt befindet sich in Cilli. Herrengasse 125. 2S Donnerstag 12. August Eröffnung des WIENER-B AZABS Daselbst Ausstellung von allen erdenklchen Gegenständen. Zum freundlichen Besuche wird höflichst eingeladen. JL Im Verlage der Bnchdrnckerei von Johann Raknsch in Cilli ist erschienen und auch durch die Buchhandlung von Theofll Drexel zu beziehen: Das Bisthum und die Diöcese Lavant: m. Theil Das Archidiakonat Saunien und das Dekanat Cilli von Ignaz Oroien, Domherr. 8°, 38 Druckbogen, Preis broch. fl. 1.50. geb. fl. 1.70. Obiges Werk, welches ein gutes Stück Geschichte von Cilli und dessen Umgebung enthält, wird Jedermann bestens empfohlen. Druck und Verlag von Johnnn Kakustb 'o C*UL Verantwortlicher Redacteur Mas Bestoxzi.