LmbllchelWMtlmg. Nr. 109. PränumcrationSprci« : Im (!°!nptoil ganzj. fl. 11, hall'!. N. !>.5a. Für di«^usse!Iun>, in« Hau? halbj. 50 lr. Mit der Post „aiizi. st. 15, h. Dagegen entsagt dnö Land Krain allen An-Müchen auf das Vermögen des Rcquisitiousfonds, wcl-^>ks dem Staate anheimzufallen hat. , 6. Vorstehender Vergleich wird in zwei gleichlau-c?^u, ungestempelten, niit dcr Unterschrift dcs .^crrn "U'anzniiuislers, des ^crrn Landeshauptmannes uud ^,"er Herrn Landcsansschüssc versehenen Cremplarcn ^gefertigt, wovon das eine bmn Finauzministcrium, "^ andere von dcr Landcsvcrtrctung aufzubewahren ist. Wien, am . . . Laibach, am . . . A„ Sc. f. und t. Apostolische Aiajcslät haben mit Aerho'chstcv Cntschlicßnng vom . Am 1!i, Mai I86!> wnrdc in dcr t. l. Hof- lind Slaa!ö- dliickrni dai« XXVlll. Sliick dcs Rnchögcschlilatttö nno^'grbcn und vttscxdet. Dnichlli!,' rillhält untcr Nr. 00 das (sch'tz vom 27. März 1869 bttrch'liid dcu Adschlus; vcn Vcrgkichm mit dci: Va»d>,t«urrlrc^'l! von Vühmcn, Echlesi!,'». Olicriisterrrich, Vlci^üiarl iilid Krain in Bclr^ff dir d»,'i!s>,ll!c!! lüichcr g^ahltcn Subueiilioncil u»d dic Eapi: l^lisinuig d^r dcli ^äüdrru Tirol, SalMrg lind itäriltc» jährlich a/lMirciidm Dutatilluöd^räli^ Nr. 61 dcii! (^'sch uom «. Mai 186!» In'Irch'ciid die Vcmcssliiic,, Vurschrcidiiiili und EinhMm^ drr Eriucrd- und (5illlo»i-mmslciicr uoil ^isciidahiiuiitcriichiiuiuczeii. (Wr. Ztg. Nr, 109 vom 13. Mai.) Nichtamtlicher Theil. Das Concordat ist aufgehoben, vorläufig indeß nur vom constitutioucllcu Ausschnß uud iu der ueucslcuS stark beliebten Form einer „Resolution." (äö knüpft diese Resolution au den Gesetzentwurf an, welchen noch der verstorbene Mühlscld ausgearbeitet uud von welchem mau nachgerade vermuthe» durste, daß cr mit sciuem Verfasser eingesargt worocu: dcr (^ifer eiucs obcröslerrcichischeu Abgcorductcu hat diese Vcrnnühuug zn Schaiideu gemacht, ^lnr ist die von ihm vorgeschlagene spätcre Fassung, welche einfach dcr Ucbcrzcugung Ausdruck gibt, daß das (äoucoroat luit der Souucränetät dcs Staates uud mit dcr Meichliercchtiguna dcr ^oufcs-sioncn uuvcrciubar sei, uud welche demgemäß die Rc-gicrnng auffordert, iu dcr nüchstcu Session die 'Aushcbuug dcssclucn seinem gauzcu Umfange nach zn veranlassen, schließlich dcr milder gefaßten Anfforderuug zu einer Vorlage gewichen, welche, sofern die Aufhebung des Concordats nicht bereits dnrch die Gesetzgebung erfolgt sci. di.csc Aufhcbuug ausznsprcchcu, im übrigen aber die einschlagenden Angelegenheiten, soweit dieselben nach Maßgabe dcr Staatsgrundgcsctze der staatliche» Gesetzgebung auhcimfallcu, in gesetzlichem Wege zn regeln habe. Von uuluittelbar praltischcm Erfolg kann die Resolution unter den gegebenen Umständen natürlich nicht sein, avcr als Symptom dcr Stimmung hat sie ohne Zweifel ihre hohe Bedeutung, nud wenn Rom in seinem nullugc» l>«u i'o.^mmi» verharrt, so ist sicher die Zeit nicht mehr fern, wo es nicht über diesen oder jenen Rest dcs Con-cordatco zn pactircn, sondern sich mit einer von Grn»d ans neu geschaffenen Lage hinterher abzufinden haben wird. Die Haltung des Herreuhauses, wie sie eben jetzt iu dcm Äcrichtc seiner Commission über das Volks-schulgcsctz sich kundgibt, ist in dicscr Beziehung nicht zn übersehen. Wem, eine Körperschaft, wie dieses Herrenhaus, ohuc weiteres anerkennt, daß das Gesetz, welches sich dcr schärfsten Angriffe fcitenö des Clcrns zu crsrmcn hat, in feiner Ausfassuug dcs Vcrhälluiffes dcr Volksschule zur Kirche vollständig nuf dem Boden dcr Verfassung steht, und daß es trotz einzelner Bedenken und Zweifel im großcn uud gcm;cu auch iu fachlicher Hinficht allen billigcu Ausorderuugcu cutspricht; so mag Rom denn doch endlich dcr Ueberzeugung Raum gevcu, daß es ciner Gcsctzgcbuug gcgcuübcrstcht', welche ans dcu lics^mpfnndcncu Bedürfuisscn einer neuen Zeit hcrans-gcwachscn i,'!, uud einer Bcwcguug dcr Geister, welche lein noch so kategorischer Syllabus mehr 'zurückslaucn tauu. Der Canal von Suez. 1. (Tchlüß.) Als im Jahre 1798 das Directorinm den General Bonaparte nach Egyptcu sandte, erkannte sein praktischer Sinn nud seiu durchdringender Geist alsbald die hohe ^Bedeutung cincr systematisch ausgeführten Wasserstraße > zwischen dein mittelländischen und dcm rothen Meere. Ihm war es vorbehalten, bei Suez die Spuren des alten Pharaonischcn nnd Ptolomäischcn Canals wieder anfznfindcn. (Die Rcstc dcr Ufer zeigen stellenweise eine Höhe von 12 bis 20 Fnß, was deutlicher als jcdeS andere andere Argument beweist, daß dcr Flugsand der Wüste bei weitem nicht so gefahrdrohend und unüberwindlich sci, als cs glanbcn machen zu wollen beliebte.) In Folge dessen sc>)tc cr eine Commission behufs dcr Studien zur Ausgrabung eines Canals durch die Landenge nieder. Cin Mitglied derselben war Mr. Le-p6re. Cr hatte die Aufgabe, zn uiuersuchen, ob es nicht möglich wäre, jene Canalliuic herzustellen, welche seinerzeit die Schisfahrt bis znm rothen Meere bei Suez vermittelte ; allciu das Land befand sich iu solchen Wirren, daß die Forschnugcn dcs Ingenieurs uutcr dcu unvor-theilhaftesten Verhältnissen und in langen Zwischcn-ränmcu vorgenommen wurdcu. Die ihm bcigegcbcnen Tcchuikcr konnten nur uutcr dcm Schutze cincr Cscorte arbcitcu, welche sic öfters zu vertheidigen hatten; daher wurden seine uud seiner Mitarbeiter Operationen beständig nutcrbrochen, bis sie endlich genöthigt waren, jene Gcgcudcn zn ihrer eigenen Sicherheit sammt Escorte zu verlassen. ES ist begreiflich, daß die unter solchen Umständen gelieferten Rcfnltatc anf keinen hohen Grad dcr Richtigkeit Ansprnch hatten. Lepure behauptete: das Niveau dcs rotheu Meeres liege 30 Fuß höher, als jenes des mittelländischen. Cr legte ein Project vor, nach welchem jene Schwierigkeit durch einen Canal mit ciner Reihe von Schleußcu hätte behoben werden sollen, und seine Ueberzeugung von dcr Richtigkeit seiner Ansicht bezüglich der grüßern Höhe dcs Niueau's dcS rothcu Meeres war so fest, daß cr wörtlich schrieb: Es ist mithin auf Grundlage dcs sorasamstcn Stndinms der Pläne, die wir uns gesammelt habcn, gewiß, daß das Delta den Ueberschwcmmnngcn durch die Gewässer dcs rothen Meeres ausgesetzt ist, und daß die Befürchtungen der Uebcrfluthuug, welchen sich die alten Egyptier zu einer Zeit hingaben, als das Delta nnd das Rilbctt zweifelsohne noch niederer lagen, als heutzutage, wohlbegründct waren. Die Schwierigkeiten, die man beim Canalbaue zu bewältigen gehabt hätte, wenn die vermeintliche Dissc» renz dcr Hühc dcr Wasserspiegel dcr beiden Meere wirklich vorhanden gewesen wäre, lonutcu jedoch den General Bouapartc vou dcr Vcrfulgima scincs ProjcctcS nicht ablenken; bevor jedoch die Commission ihren Gericht über die Art dcr Ausführung des Canals zu mtter-lncitcn Zeit hatte, wnrdc ocr General berufen, in Frankreich dic höchste Stelle einzunehmen, und während er durch die Geschäfte dcr Regierung und daS Commando seiner Armeen vollends in Anspruch genommen war, schien seine Aufmerksamkeit von jenem Projccte abgelenkt. Seine lctztcn Worte, als cr Egyptcn verließ, waren: „Wohlan! die Sache ist groß! veröffentlicht eine Denkschrift lind nöthigt die türkische Regierung, in dcr Ausführung dieses Projcctcs ihren Vortheil und ihren Ruhm zu siudcn." Cinc lange Reihe von Jahren verstoß und wiewohl die Frage nicht fallen gelassen wurde, tauchte doch keine Uutcrlichmung auf, welche cin so umfuugrcicheö Werk zu Stande zu bringen geeignet gewesen wäre. Verschiedene meist von frmiMschcu Iugeuicurcu nnsgcgangcne Pro-jcctc wurdcu zur Vcrhandlnng gebracht und ohne Crfolg wieder fallen gelassen. Nach einem Projcctc des Herrn Talabot hätte ein schiffbarer Canal zwischen Suez und Cairo angelegt, bei Cairo dcr Nil mittelst eines Aquä-ductcS übcrschisft und daun dcr Canal bis znm mittelländischen Meere nach Alexandricu fortgesetzt werden sollen. Crst im Jahre 18 U; wurde uach dcu von den, ausgezeichneten französischen Ingcnicnr Bouroaloue zwi-schcu Suez und Tinch angestellten Studien das Beocn-teu über die vermeintliche Differenz dcs Niuean's zwischen dcn beiden Mecrcu definitiv bchobcu uud nachgewiesen, daß dieselbe so unbedeutend ist, daß die Strö-mnng in dcm Canalc nicht einmal dic Pflasterung der Uferböschungen, mit Ausuahmc ciuiger Stellen an der Ausmündung am rothen Meere, erheischen werde. Einige Jahre vor Austclluug dieser sorgfältigen Studien hat Herr Ferdinand dc Lcsscps, hiczu durch die Lecture eines Berichtes dcs Herrn Left6rc angeregt, seine Thätigkeit dem Plane zngcwcndct, das mittelländische und rothe Mccr mittelst eines directen Canutes zu verbinden. Äußer seiuem großcn Talente nnd ciner ungewöhnlichen Ausdauer staud ihm noch eine andere Eigenschaft zu Gebote, die wir am besten durch seine eigenen Worte. 810 dahin bezeichnen: „Ich hatte es mir zum Grundsatze gemacht, mit Vertrauen ans Werk zu gehen." In der That beherrschte ihn uom Anfange her die Ueberzeugung vou der Durchführbarkeit des Unternehmens. Dies Vertrauen, daß er auch allen, die ihn so erfolgreich unterstützten, cinznstößcn wußte, führte das kühne Unternehmen zn dcm dermalen gesicherten Resultate der dcmnächsten vollständigen Durchführung desselben. Im Jahre 1854 verwendete er sich zum erstenmale beim Pascha um die Annahme seines Projectcs und erhielt, versichert der festen Unterstützung Sr. Hoheit, eine vorläufige Concession, welche ihn ermächtigte znr Ausgrabung eines Kanals zwischen den beiden Meeren eine Gesellschaft zu gründen. In Folge dcfscn beschloß er, die Gesellschaft zu organisiren und gleichzeitig seine Operationen zu beginnen. In dieser Absicht bereiste er England und fand in der commcrziellcn Welt eine lndcntcndc Anzahl Capita-listen und einflußreicher Männer, welche sein Werk zu unterstützen geneigt waren. Andrerseits aber erachtete es die englische Ncgicrnng unter Lord Palmcrston für nothwendig, der Unternehmung aus gewissen politischen Rücksichten entgegen zn treten. Die Gründe, aus wclcheu die britische Regierung dcm Projccte feindlich war, sind leicht begreifbar. Der Einfinß Frankreichs in einem Lande, wo die Interessen Englands wegen der darüber führenden kürze sten Linie nach seinen indischen Besitzungen vorzugsweise berührt werden, die bereits bestehenden Vcilcgcnhcitcn bezüglich der Benützung jener VcrbiiidungSslrahc in einem frcmdhcrrfchaftlichcn Lande, welche durch jcneu Einftnß noch vermehrt werden würden; — der Vortheil, welchen die französischen Handelshäfen insbcsondcrs am Mittcl-mccrc durch ihre Lage an der dircclcn Verbindungslinie über jene Englands gewinnen müßten, — dies waren allerdings Momente, die, um auderc zu übergehen, einen englischen Staatsmann allarmircn mußten uud namentlich einen Lord Palmcrston, welcher stets der zähcstc Vertheidiger der Interessen seines Slaates war, rechtfertigten, wenn er sich das Unternehmen hinauszuschieben oder wo möglich ganz zn hintertreiben bemühte. Ungeachtet all' dieser Opposition harrte Herr Lesscps mit jener Entschlossenheit ans, die nichts zu erschüttern vermag. Bekannt ist es, daß der Vicckonig von Cgyplcn die Suzcrünität der Pforte anerkannte, daher deren Zn-stimmung nothwendig war, bevor der Vicckonig einen Vertrag, eine Concession oder welch immer für einen sonstigen wichtigen Aet endgiltig ralificircn konnte. Als die cucMchc Regicrunn. sah, daß die dem Pro-jecte Lcsscps anfangs entgegengestellte Opposition ihren Zweck nicht erreichte nnd es nicht gelang, das unheilvolle Kind in der Wiege zu ersticken, setzte sie durch ihren Gesandten in Constantinopcl daö volle Gewicht seinen Cinflnsscs ein nnd die Leser werden weiterhin ersehen, zu welcher Höhe derselbe erwachsen war. Unterdessen unterwarf Herr Lcsseps seiu Project den umfassendsten Slndien, fertigte die sorgfältigsten Pläne an, sondirtc die beiden Meere, beobachtete die Strömungen, nivcllirtc, nahm bruuncnartigc Probcgra-bungen zur Untersuchung der Tcrrainbcschaffcnhcit bis zur Sohle des Canals anf der ganzen Strecke vor, nnd nachdem er sich dnrch alles dicS überzeugt hatte, daß ihm keine unüberwindlichen Schwierigkeiten entgegenstehen, ging er an die Bildnng der Unternchmungögcscllschaft. Im Herbste 185i5 wurde durch Ingcuieurc des Vice-Königs eine ncnc Untcrsuchuug des Projcclcs vollführt uud daS Opcrat ciucr intcruationalcu, von den Hauptmächten Europas ernannten Commission zur Prüfung unterbreitet. Dieselbe trat zuerst iu Paris zusammen, und wurde beschlossen, fünf Mitglieder derselben zur Prüfung des Projcctcs im Detail nach Egyptcn zn schicken. Der betreffende Bericht, welcher die Ausführbarkeit des Projcctes bestätigte, wurde gegen das Cnde jenes Jahres erstattet. In dcm gleichen Jahre erhielt Herr Lesscps eine zweite Concession, ungeachtet daß der Sultan die erste nicht bestätigt hatte, und hierauf wurde endlich die Gesellschaft, betitelt: „^omi):>^i>l« Ulnvur-Ml« äu (^uuli muritiiu stellten AbändcrungSantläge sind von unwesentlichem Belang nnd wird der Gesetzentwurf in zweiler und dritter Lesuug angenommen. Die Commission beantragt noch die Annahme einer Resolution, in welcher die Regierung zur Vorlage der Glundzüge eines CommassationsgcsctzcS aufgcfordclt wird. (Angenommen.) Fürst Lobkowitz beantragt, die Regierung, cnt> sprechend dem § 6 des Grundstencrgesctzes, zur Vorlage cinrs Gesetzes über die Bcwillignng von Steueruach-lässm aufzufordern. lIn^cnommcü.) Wegcil vorgcrücklcr Stnndc wi,d hierauf die Siz° zung geschlossen. Nächste Sitzung Abends 7 Uhr. 73. (Abcn>-) Sitzung des Herrenhauses vom 12. Mai. Die Sitznng beginnt um halb 8 Uhr. Zunächst gelangt das Gesetz über die Umwandlung der Pferdebahn von Linz nach Vudwcis in eine Locomotiubahu znr Verhandlung. Die Commission beantragt, das Gesetz und das Ucbcrcinkommcn mit der Modification anzn-nchmcn, daß die Garantiesumme von 1.200,000 fi. anf 1.280,000 fl. erhöht werde, Fürst Czartoryski dagegen stellt den Antrag, die Ziffer des Abgeordnetenhauses festzustellen. Freiherr von Burg glaubt, der Bau mit geringerer Summe wäre unmöglich, und nur bei dcm Brückenbau könnte vielleicht eine Ersparung eintreten. Der Ha ndclsmin i stcr theilt mit, daß die Wcstbahn-Gescllschaft erklärt habe, von dcm Ucbcrcinkommcn zurücktreten zn müssen, wenn die Ziffer des Abgeordnetenhauses fcstgchalleu wird, und empfiehlt die Annahme des Commissionsantragcs. Im ünßcrstcn Falle werde der Van mit 1.280.000 fl. doch möglich sein. Das Gesetz wird nach dem Commissionsantrag angenommen. Das Gesetz über den Ansban sämmtlicher Linien der Kaiser Fran;-Iosefsbahn wird ohne Dcballc gcnchmigt. Die Commissiou beantragt weiter, daS Gesetz über die Bahn Przcmyöl-Lupkow unverändert anznnch-mcn. Fürst Czartoryski sagt, er nchmc das Wort, obwohl er dcm Consortium für die Bahu Przcmysl-Dukla-Eperieö angehöre, denn er habe das Vcwußtsciu, daß ihn gar keine Gcschäflsrücksichtcn leiten. Anch könnte er kaum die Absicht haben, den Vc-schlnß zu alterircu. Er möchte nnr an die Regierung die Frage richlcu, warum sie das andere Projctt über Dnkla, das rechtzeitig vorgelegt wnrde, nicht einmal einer Prüfung unterzog. Er bedauere, daß uicht beide Projccte vorgelegt wurdcu, denn cr sei überzeugt, daß die Liuie Dukla, für welche fich Galizicn durch die drei wichtigsten Organe dcö Landes erklärt, den Vorzug verdiene. FZM. Hans lab sagt, cr müsse sich unbedingt für die Linie Przcmysl-Lupkow erklären, weil cr indem Gesetze das Hauptinteresse ciner Vcrbindnng Galizicns mit Ungarn gewahrt sehe, da die Anöführuug dieser Bahn kanm zweifelhaft fei nnd die Linie Dutla folgen wcrdc. Freiherr v. Burg ist für das Gesetz, ebenso Herr v. Szymonowi c z, der Letztere nnr aus strategische» Gründen. Hcrr v. Plcncr erklärt, daß die Linie über Dnkla eben so wie die andere untersucht wurde, uud das Resultat war, daß daS Urtheil gegen die Linie Dnkla anöficl. Für Lnpkow erklärte sich der Kriegsminister und für diese Linie ward auch das Ucbcrcinkommcn mit Ungarn erzielt. Bei § 1 ergreift Fürst Czartoryski das Wort und beantragt eine Fassnng dcö Paragraphen, der die Bahn von Przcmysl nach Liöko bestimmt uud für die weitere Vcrbiuduug au das ungarische Bahnnctz der Rcgiernng die alternative Wahl der Linie über Luftkow oder Dukla überläßt. Der Antrag wird abgelehnt, das Gesetz unverändert angenommen. DaS Gesetz über die Buhn St. Peter-Fiume wird ohne Debatte genehmigt, ebenso das Gesetz über die Graz-Raaber Bahn, das Gesetz über die Bahn von Vludcnz über Fcldkuch und Brcgcnz an die österrcichisch-l'aicrische Grcuzc uud das Gesetz über die Stcucrbcsrei-uugcu für ucne Eisenbahnen, Die Sitznng wird vor 10 Uhr geschlossen. Nächste Sitznng morgen. 74. Sitzung des Herrenhauses vom 13. Mai. Auf der Minislcrbank: Ihre Excellenzen die Herren Minister Ritter v. Hasncr, Graf Potocki. Als Vertreter des Ackcrbauministcrinms anwesend: die Herren Scctionschcfs Bcnoni nnd Weiß. Der Präsident Sc. Dnrchlancht Fürst Collo-redo-Mannsfcld eröffnet die Sitzung um 11 Uhr. Anf der Tagesordnung: Zweite Lesuug des Gefctzcs betreffend die der Reichs-gesctzgcoung uorbchaltenen Bestimmungen des Wasser-rechtes. Wahl ciucs Mitgliedes der Delegation. Wahl eines Mitgliedes des Staatsgerichtshofcs- Wahl von 18 Candidate» für die Mitglieder und von 6 Candidatcn für die Ersatzmänner dcS Reichsgerichtes. Zweite Lesung des Gesetzes betreffend das Nccru« tencontingent für das Jahr 180!), des Gesetzes wegen anticipirtcr Ansprägung von neuer Silbcrschcidcmünzc, des Gesetzes über Besteuerung dcö Wcin- nnd Moslvcr-brauchcs im Lande Vorarlberg nnd im souveraincn Für stenthumc Liechtenstein, des Gesetzes betreffend die Eröffnung von NachtragScrcdilcn für die Ministerien dcö Innern, dcS Handels, des Ackerbaues nnd der Instiz im Jahre 18(il), des Gesetzes betreffend cinc vorüber- gchcude Erleichterung in dcm für die Erlangnng einer Notarstcllc bestehenden Erfordernisse der Praxis, der Beschlüsse des Abgeordnetenhauses: li. über die neue Notariatsordnnng, !i. über die Erfordernisse der notariellen Errichtung einiger Rechtsgeschäfte uud der Lega-lisiruug der Unterschriften auf Tabularurkuudeu. Nach Verlesung des Protokolls uud der Einlaufe wird sogleich zu dcn auf der Tagesordnung stehenden Wahlcn geschritten. Nach Abgabe der Stimmzettel wird während des Scrnliniums die Sitzung sortgcscpt. Ritter v. Hye verliest als Berichterstatter den Bericht der Commission des h. HanscS über dns Waf-scrrccht, welcher den dem h. Hause vorliegenden, von dcr Rcgicl'nlu,sv0lla^c mannigfach abweichenden Entwurf dcs Abgeordnetenhauses, der fast durchwcg auf cincm Compromissc von einander znm Theile scharf gegenüberstehenden Ansichten und Interessen beruht, zu welchem in dicser Fassung auch die hohe Regierung ihic Zustimmung auögcsprochcn, im Ganzen zur An» nähme ancmpfichlt, ^ber bei einzelnen Paragraphen cinigc Abänderungen uud Abweichungen in Vorschlag bringt. Da sich bci dcr Gcncraldcbatlc niemand zum Wort meldet, so wird die Specmldcbatte cröffnct. Die 83 1, 2 uud 3 werden vom Pcrichtcrstalter commcn-lirt nnd ucitbcidigt, nach dcr Fassnng dcr Majorität dcr Commission dcs Herrenhauses ohne Dcuattc ange-noinmcn. ^)iur über dcu § 4 entsteht cinc lebhafte Debatte nnd wird vom § 4 dcr Absatz c „ach dem An« trage der Minorität dcr Commission, welchen anch Sc. Exccllcnz dcr Hcrr Ackcrbanminister empfiehlt, angenommen. Die §8 5 bis 16 weldcn ohne Debatte angenommen. Bci § 16 ergreift Graf Rechbcrg daS Wort. (Schluß folgt.) 200. Sitzung >es Abgeordnetenhauses vom 13. Mai. Veginn der Sitzung 11'/« Uhr. Die Galerie ist gut besucht. Vorsitzender: Präsident Dr. Kaiserfcld. Auf der Ministcrbank: Plcner, Brestcl, Hasner, Bcrgcr, Herbst und Giskra. Vom Cardinal Rauscher ist cinc Zuschrift eingelangt, welche die Einladnng enthält zum feierlichen iTcoeum, das aus Anlaß des RcichsrathsschlusscS am Samstag in der Stcfthanskirche stattfinden wird. Dr. Wyrob eck zeigt an, daß er mit dcm heutigen Tage ans dein ständigen Strafproccßoronungs-AuS-schnß ansschcidc. Tagesordnung: Ausschußbcricht über die vom Hcr-rcnhause zurückgelangten Vorlagen. Die vom Hcrrcnhansc an dcm Gesetze über den Wirkungskreis dcr Militärgerichte vorgenommenen Aenderungen werden acccptirt. Die Aenderungen des Herrenhauses au dcm Gcsctze über die Rcgclnng der Grnndstcncr werden gleichfalls angenommen. Es folgt hierauf die Wahl dcr Mitglieder iu den Rcichsgcrichtöhof. (Schluß folgt.) Parlamentarisches. Wien, 12. Mai. In der hente Vormittags stattgefunden«» vertrau" lichen Sitzung dcS Abgcordnclcnhauscs vcrhaudcltc dasselbe übcr dcn cinznschlagcudcn Vorgang bei dcr Wahl dcr Mitglieder dcs RciclMcrichtshof^, und wnrdc nach cincr kurzen Acrathnng dcr Beschluß gefaßt, das Hal's möge scinc Vo>schlage nach sechs Gruppc«, machen. D>c von dcn einzelnen Gruppen sohin in Vorschlag Gcbrach' ten würdeu daun uom ganzen Hause gewählt wcrdci'^ Wie wir vcrnclimcn, habcn sich die Grnppcn i>l>cc folgende Candidatcn geeinigt, nnd zwar: l. die Gruppe Nicdcröstcrrcich, Obcröstcrrcich uud Salzburg: Hcyß^ ler, Wieser, Trcmml; als Ersatzmann E l> st. c ^' 2. Für Böbmcn: Profcssor Habictinek, Wal' dclc, (Landesgerichlbpräsident in PraL), Dr. Wic' ncr (Aduocat in Prag), als Ersatzmann: Stcircr, Präsident dcs Präger Handelsgerichts; 3. Galizic" n'^ Bukowina: Graf Golnch owsti, ZiemiallowSl und Krainski; 4. Mähren nnd Schlesien: ^M Eugeu Kinsky Dr. Ott (Bürgermeister in M"»") nnd Aeßler; 5. Steicrmark, Kürntcn, Tirol u» Vorarlberg: ErWein, Frank und dcr Larircöliallp^ mann-Stcllucrtrctcr von Tirol; 6. Krain, ^s^'^ Dalmatien, Görz und Trieft: Dr. del Cerro, Rasla«- Oesterreich. Wien, 13. Mai. Sc. k. nnd k. Apostolische iM jestät sind hcnte Morgens von Gödöllö hier ang kommen. s,^ — 13. Mai. (Im Abgeordnetenhaus erklärte Graf Potocki im Namen dcr Polen, ^ fic die Ueberzeugung des Präsidenten theilen, dtt !1 zische Resolution sei nicht unter dem Drnckc Schlnsscs dcr Session zn berathen; - die poln »a Abgeordneten anerkennen die Pflicht, mit Vermeld»" u 811 jedes Umsturzes zur allgemeinen Versöhnung zu gelangen. Sie beklagen aber dic Unterlassung der Acrathnngl und lehnen hicfür die Vcrantiuortnng ab. Unsland. Vorlin, 12. Mai. ( Re ichs t a g ssitznn g.) Bei Äeralhnng über die Petition, welche die Herbei-fübrnng ciucr Ucbcrcinstimmuug der mecklenburgischen Verfassung mit der Vuudcsvcrfaffung ucrlaugt, verwahrt sich Graf Bismarck dagegen, daß fchuu jetzt der Eut-schciduug des Buudcsrathcs vorgegriffen werde; es sei peinlich, an der Verfassung dcr Einzclstaaten zu mäkeln, eS sei dies auch gefährlich für die factischc Entwicklung des Bnndcs. Die Herbeiführung einer Homogenität dcr mccklenburgischcu Verfassung mit dcr Bundcsucrfas-snng sei den« heilenden Einflnssc dcr Zeit zu überlassen, er vcrtranc der Bundcstrcue des Großherzogs vou Vicck-lcuburq-Schwcriu, welchen man nicht cntmuthigcn solle. — 12. Mai. (D c r K ronftrinz vou Sa ch sen) ist diesen Morgen hier eingetroffen und im töuiglichcu Schlosse adgcsticgcu. Er wohnte Vormittags einer Truppen-Revue bei. Paris, 13. Mai, (Uu ruhen.) Die gestern Abends von Emil Ollivicr in das Chatclct-Theater berufene Wahlversammlung verlief in stürmischester Weise. Vor dem Theatergebäudc hatte sich ciuc Voltsmassc zusammen-gcrottct, welche die Marseillaise sang und von dcr Polizei ausciuaudcrgcbracht wcrdcu mußte. Ollimcr wurde in seiner Rede häufig unterbrochen. Die Versammlung fand ein plötzliches Ende dnrch einen zwischen zwei Anwesenden angebrochenen FanMmpf. Petersburg, 12. Äiai. In Teheran fand am 23. April ein blutiger Straßcnkampf zwifchcu zwei religiösen Scctcn statt. Die Truppcu stellten die Ruhe her. Man zählt au !)00 Todte uud Verwundete. 500 Personen winden verhaftet. Ans Japan sind in Washington Depeschen de? Eoutrc Adnnrals Kowen cingelrosfeu, dcncu zufolge der Krieg nuu doch sein Ende erreicht hat. Dcr MilVido ist als das zeitliche und geistliche Oberhaupt dcr Rc-Nicruug anerkannt, uud dcr bcwaff»cle Wideisland yc-gen sciue Oberhoheit hat aufgehört. Aidzc, dcr i)lc> bcllcnführcr, ist zu lcbcüöläiiglichcr Einsparung vc-ur theilt worden, nn» nlchrerc der anfstäi'dischcn Fürsten haben sich vc> pflichten müssen, eine gewisse Rcihc von Jahre» ihr eigenes Schloß nicht zn verlassen. Hügesneuigkeitön. — Se. Majestät dcr Kaiser haben den Gemeinden ^hlum, Lipa uud Cistowes in Böhmen zur Ncstauriruug ihrer Pfarrkirche eiuen Veitrag von 300 fl. aus allcr-h^chstihrer Privatcassc allcrgnädigst zn spenden geruht. Die Idccn eines NaturarUeo. Wer in den letzten Jahren das reizend gelegene Veldes in Obcrkraiu für seiuc Villcggiatur erkor, tonnte btt Spazicrgängcn im nahen Gebirge öfter einem Mauuc begegnen, der in leichtester Gewandung, nnr mit einem burnc offenen Hemde und kurzen iinichofcn bekleidet, barhäuptig, barfüßig, die Schuhe au ciucm Riemen tra-gend, den Alpenstock in dcr Hand, dahinschritt. Das war der Nalurarzt Arnold iltikli, Inhaber von zwei ^atur-Hcilanslaltcn in Tricst uud VcldcS, der cbcu Mit der Erfindung einer ncncn )tatnr-Heillncthodc, die " „Thcrmodiätctit" nennt, eifrigst beschäftigt war. Ueber das Wcfcn dieser Heilmethode gibt ciue Broschüre Aufschluß, die dcr „Naturarzl" soeben her-"usgcgcben hat. Dcr Verfasser war früher Kallwasscr-Fanatiker ^^d heilte die beiden dcr Menschen nüt „Applicatioucu" ^n Douchcn und Vollbädern verschiedener Temperatur, ^lliuälia, aber ist er zu der Ueberzeugung gelaugt, daß ^ Wasser allein uicht thut, denn es ist nicht das cigcnt-uche Lebcnsclcmcnt für den Menschen. Zu dieser Ueber-Fügung führte ihn die Entdeckung des Lehrsatzes: „Der Tausch ist nicht Fisch." Als er' diese Wuhrhcit gcfun-^'. war es ihm ein Leichtes, festzustellen, daß „Licht .'!'^ Luft unsere höchsten, feinst organisirten Lebcnsuc-/^l sind." Und hierauf baute er fciu neues Heilver-'Men. ^ht, sagte er, ist dcr Motor der Luft und °^ Wassers; Licht, Luft uud Wasfcr sind dcr Mole-"en-Niutor in der Pflanzen- und Thicrwclt; Tcmpe-"Un-Vcwcgnng bedeutet also so viel als Saftcbcwc. da« ' ^.'^ Temperatur- oder Thermo-Elektrik rcgulirt ^^ Gleichgewicht, das heißt den Krcislanf dcr Säfte, "Ncnllich mittels dcr Füße, weshalb das Varfußgchcn cnlöii^^ ^"ß'Thcrmo-Elcktrik die gnnsligstc Wirkung ,^ 'ucn muß, denn - „das Strahlungs- nnd Strö« ftl, ^Gleichgewicht (Iuucrvation und Circulation) zwi-Pole ^'^"^' und oberer Extremität (Füße- und Kopf-d^ !/' zwischen innerer und äußerer Extremität oder y^"""utlichcu Iunerorgancn (Eingeweiden) nnd dem ^ kcn Pcriphcric-Organ'dcr Haut/ ist das wichtigste lm '. sowohl zur Erhaltung als auch zur Wicdcrcr-'3ung der Gesundheit." — (Gustav Struvc), dcr Frcischaarenfiihrcr ans dem badifchcu Aufstandc, dc^' im vorigen Jahre Wien zum ersten Male besuchte, ist dieser Tage mit seiner Familie zum bleibenden Ausenthalle dort eingetroffen. — (E i n c neue Kugelspritze.) Dcr k. t. See-cadct Wenzel Aructh hat ciu Gcschützrohrsystcnl erfunden, mittelst welchem er 12—14 Schuß per Miuntc mit jeder Art von Projection abznfenern in: Stande zu sein glaubt. Auf diefc Erfindung ivurde ihm bereits ein k. t. ausschließ-liches Privilegiuul von Seite der t. l. österreichischen Rc gierung verliehen. — (Honved-Armee.) Wie dcr „Pester Lloyd" aus verläßlicher Quelle erfährt, wird der Activsland der künftigen Hoiwcd-Armec, vvn welcher immer nur der vierte Theil activ sein wird, jahrlich dem Lande 2 Millionen und 8- bis 000.000 Gnlden tosten. Die Bewaffnung der sämmtlichen Honved-Infanteric wird mit Werndl-Gewehren erfolgen. — (Verkauf dcr Wcrfte Touello'ö.) Dcr „Triestcr Zeitung" znfolge ist, obschon das Verlangen des betreffenden Eonsortinms, demselben den Van dcr Kriegs' schiffe contractmäßig zu übergeben, abschlägig beschieden worden, der Verkauf der Werfle Touellv's dennoch zu Stande gekommen, und zwar nm den Betrag von 2 Millionen 000.000 fl. Die Zahlung soll binnen Monatsfrist in Wien geleistet und die Uebernahme dcö Etablissements in 4 Mo. ncileu bewerkstelligt werden. Herr Niller v. Toncllo sei mit '/2 Million au dem Unternehmen vclheiligt nnd über-uehmc die Oberleitung mit einem Iahresgchalte von 24.000 fl. — (Falfche Vcttelmön ch c.) Großes Allsseheil erregte in Nömerstadt die auf Vcraulassimg de,) scit zwei Tagen daselbst weilenden Provinzials der P. P. Kapuzi. uer vorgenommene Verhaftung zweier Vettclmöuche ails Kärntcu. Diesclbeu führten ciueu mit einen: Escl bespannten Handwagen mit sich, welcher mit gesammelten Gaben, als: Butter, Speck :c., wohl bepackt war. Sie besaßen falfchc Legitimationen anf die Manien Pater Innoceuz uud Ätarcellui< uud sammclteu angeblich für ihr Kloster zu Wolfsbcrg. ^Itach ihrer Arrctirung entpuppten sich diesclbeu als zwei Cchncidcrgcsellen aus Znaim in Mähren. Bei ihrer Lcibesdurchsuchimg fand mau 103 fl. iu Bank^ notci! imd ein Los vom Jahre 1d60, welch' letzteres von ciucm Dicbstahle herrühren wird; es dürften die falschen Mönche wohl längere Zeit in der ihnen angewiesenen stillen Klause zn einem beschanlichcn Leben verhalten werden. — (Südslavische Universität.) Bekanntlich hat der Agramcr Gcmeiudcrath in der Sitzung vvm 16len November 180!.! sür die Gründung dcr südslauischeu Universität die Summe vou 50.000 st. votirt. Das ölouomifche Eomitt! für die südsl. Universität hat nuu au die t. Fi-nauzprocuratur das Ansuchen gestellt, einen Entwurf der Scheutmlgsurknudc zu verfassen, die dann dein Gemeinde rathc und Magistrale der Stadt Agram zur Anuahmo vor- Hcrr Nikli ist Schweizer von Geburt uud als solcher uatürlich Freund dcr Frciheit, die er iui wcitestcu Siunc auch auf die Wissenschaft, auf die Mediciu, auf die Heilkunde ausgedehnt wissen will. Die diplomirtcn Doctoren, die von staatswcgcn geprüften Aerzte find ihln daher uur privilcgirte „Vcrgistcr" dcr Mcnscheu; „ciuc Staatshcilkliude wirtt ebenso verderblich, als emc Staats-religion." „Es gibt unsägliches Elend, unglaublich viel zerstörtes Glück iu dcr Welt, dessen uuhcilvollc Ursache uur im Mcdicinsicchthum zu fiudeu ist. Die Mediciu-Hcilmcthodc ist uiuuoralisch, ciuc Uunutnr- oder Gift-Heilmethode" — fagt Rikli, und citirt zum Beleg die Aussprache ciucr Reihe von Müunern, die auch Aerzte waren. Darum uicdcr mit dcr privilcgirtcu Kaste, fort mit dem Gifte, mit dcr Medici», es lcbc dcr Naturarzt, der mit Souucnschcin und freier Lust uud höchstens mit „Application" kalter Douchc curirt. Dcr erste Thcil dcr Thcrmodiätclik besteht also in dcr äußeren Abhärtung, „damit die Haut gehörig crspirirt uud inspirirt." Aber mit dieser äußeren Abhärtung isls uicht ge-than, cS muß die iuucrc hinzngefugt werde», uud die besteht in der entsprechenden Diät. Unsere Kost ist zu reich au Reizmitteln, an „cntueutralisirtcu" zn conecn-trirlcn Nahnmgssloffen, die überdies durch das Zerhacke», Zerstoßen, Verkochen oder Verbrcicn, Aratcn, Gäh reu. Mischeu unverdaulich, verweichlichend und erschlaffend gemacht werden. Wcißörot, Zncker, Butter, Käse, Wem, Blcr. Fleisch (letzteres als auimalisch couecutrir-tcr Pflauzcu,toff!) find Reizmittel; daS stärkste alier ist das Salz, das sofort überflüssig wird, wenn man dcn Eadaucr (Fleisch-) und Fcltgcnuß aufgibt. ..Je wcuiger wlr derartige stoffcouecntnrle Essenzen aufnehmen, desto reiner, freier nud elastischer wird uufcr Orgauismns uud schwmgt sich physisch uud geistig mit um so leichteren Vchwiugcu. ciuem Adler gleich mit kühucm Fluqc iu Höhcrc Sftharcu!" „So fortgesetzte» Eouscqucuz zu wahrhafter Gesundung uichl blos des Iudivlduums. soudcrn dcr ganzen Gesellschaft znr Ansübnng der wahren Ehristus-Idcc, dcr „Huma-Nitäts-Religion" — sagt Rikli. „Flcischnahrnng ist eine unmoralische, weil wir sie nicht anders erlangen können, als dnrch Tödtnug dcr-jenigen Geschöpfe, welche das uus uächste Bindeglied in dcr Kaste der lebenden Organismen bilden." Dnrch dcn Genuß von Fleisch macht sich der Mensch zu einem Gc- znlcgcn wäre. Dcr Gcmciuderath hätte nach crfolgter Annahme diese Schcnlimgsnrtimdc iu rechtskräftiger Form auszustellen. Der Nachlaß des verstorbenen M. Dcbclak, von welchen! zwei Fünfchcile dein Universilätsfonde zufallen, beträgt nach dem Berichte des Herrn Dr. E. Eosta, der den Fond bei dcr bezüglichen Verlassenschaflsabhandlung vertritt, :l4.?04 fl. 02 kr. Die Abhandlnug wird nächstens ihre» Abschluß finden. Das gcsammte Bermögcn dcr südsl. Ulii versität bestand am Schlnsse des Jahres 1606 im Ganzen in 1^>.821 fl. :;:l kr. ^tach Abschlag der laufenden Aus^ lagen vvn 8077 fl. 75 kr. bleibt die reiuc Summe von 131.143 fl. 58 kr. Locales. — (Eisengießerei.) Der äußerst rührige In-dustrielle Herr Tön nies hicr hat seinen zahlreichen Industriezweigen eine neue Abtheilung hinzngcfügt. Donnerstag Nachmittag fand in der neu errichteten Eiscugic^ ßerci der erste Gliß statt. Wie mau uns erzählt, soll die Gießerei hauptsächlich zum Guß roher größerer Maschi-nenbcstaudlhcile dienen. — (Polizei bericht.) Am 8. d. Nachts wurde der bekannte, der Sicherheit des Eigenthums sehr gefährliche M. S. ans St. Martin, Bczirk'Krainburg, durch zwei Wachmänner am allen Markte angehalten. Mau fand bei ihm ein neues Stemmeisen, eine Hacke nnd eiu Küchen-messcr. Da sich Vcrdachtsgründe bezüglich des im vorigen Polizeibcrichtc erwähnten, beim Handelsmanne F. E. versuchten Einbruches gegen ihn erhoben, wurde er dem Landesgerichte eingeliefert. — Der von Gnrtfcld am 8. d. M. im Lchubwego Hieher eingelieferte Tischlcrgesellc I. K. aus Laibach wurde, als des im vorigen Monate am Moraste vom Gotlscheer Postwagen verübten Krämerwaarendieb-stahlö verdächtig, dem Landesgcrichtc eingeliefert. — Ein mit I. L. S. gravirtes Tischmcsser wurde am 8. d. hierorts gcfnuden. Dcr Vcrlnstträger wolle sich dieöfalls beim Stadlmagistrcite anfragen. — Der bekallnte, der Sicherheit des Eigcuthnms sehr gefährliche L. Sch. aus Schönbrnnn, Bezirk Obcrlaibach, wurde aul 8. d. wegen dringenden Verdachtes, dem Fellhändler I. I. ans Gc'rkovo 25 Kitz-hänte voin Wagen entwendet zu haben, dnrch Wachmänner augehalten uud dem Landesgerichte überstellt. — Am 8. d. wurde vor dcr Zois'scheu Brücke die 90jährige Inwohnerin Äi. K., als sie vor einem Wagen quer über die Straße geheu wollte, durch das Pferd zu Boden geworfen und leicht verletzt. Anf gleiche Weise wurde am 11. d. iu dcr Gra-discha der schwerhörige 7'.» Jahre alte Taglöhner I. K. vou zwei einen Fuhrmaunswagen führenden Pferden niedergeworfen und glücklicherweife uicht beschädigt. Beide Fälle wurden dcr Strafbehörde zur Kenntniß gebracht. —> Dcr Taglöhuer I. Z. wurde wegen Verdachtes, dem Taglöhncr I. S. aus dem Zimmer zwei granc Röcke entwendet zn haben, am 10. d. der Strafbchörde augezeigt. — Zwei äß dcr Fäulniß. Aber dcr höhere „Vcgctarianismus" bedeutet mehr, als blos Nichtflcischcsscr 1 erschließt auch die Verwerfung aller Fettstoffe iu sich. Nur bezüglich der Auweuouug des Feuers vci Zubereitung dcr Pflanzenkost erklärt dcr Verfasser, die superlative Einfachheit seines Eollegcn Hahn noch nicht erreicht zu haben, denn er hält es für zulässig bei Bcrcitung des Brotes, beim Braten nnd Sieden der Kartoffeln. Das Ideal der Speisekarte Ritli's sind nur zwei Malzeitcn des Tages, bcsteheud aus Obst, Milch, salz- und schmalzlosen Mehl' speisen, Schrotbrot, Kartoffeln, Körncrsuppc :c. Für uuser weibliches Geschlecht, das mit dem Kochbuche alls gesummtem Fuße steht und die Küche nur ans dcn täglichen Referaten dcr Köchin kennt, anch gar nicht Lust hat, sich in culinarische Studien einzulassen, sondern die Toilette nnd die Unterhaltung zum Hauvtgegeustaudc sciucs Nachdenkens macht, eröffnet sich mit dieser Diät eine entzückende Perspective. Die Ehe wird ein Stillleben von höchster Glückseligkeit. Der Mann, der hinaus muß ius feindliche Leben, schaffen nnd strcbcn muß, ist leicht abgespeist, er kaun Mittags nicht mehr brmuinen nnd mnrrcn über vcrsal-zc»c Suppen und verbrannte Braten, er mnß sich begnügen mit dem Einfachsten, und waS er an Wein, Bier und Eigarrcn erspart, kann besser auf Spitzen nnd Schmnck verwendet werden. Freilich müsseu die Frauen anch verzichten auf die traulichen Stunden, die sie beim zungculöscndcn Kaffee mit Gugelhupf und seinen Bäckereien oder bei dcr fingcndcn Theekanne verbrachten. Am fchlimmslcn adcr sind doch die Männer daran, die allen ihren licbgcwordcucu Gewohuheitcu entsagen sollen. Weder dcr goldene perlende Rebensaft, noch das fchäumcude Bier foll ihre trockene Zunge bcfcuchtcu, kein faftigcr Bratcu, kciu röthlichcr Schinken, kein Wild, kein Fisch soll ihren Gaumen laben, lein bläulicher Ranch einer Eigarre ihren Lippen cntqncllc», allc tue durch Ial'rhnudcrtc gewonnenen Errunacn,chaftcn dcr Gastronomie solle» vernichtet, alle die Genüsse einer gnlbcsctzten Tafel sollen in Wind geschlagen, alle gcmüthllchcu De-jcuucrs, Diners uud Soupers mit Beefsteaks und Cottc-lcts, il/it Anslcrn nnd Ehampagncr sollen ins Land der Träume vcrwicsei, werden. Au ein Bankcttircn und Zwcckessen bei feierlichen Eröffnungen. Fvtcn nud Schilf ;c»seslc» ist natürlich nicht mehr zu denken, wenn nur Obst, Milch, Mehlbrei und Köruersuppe aufgetragen werden. (Pr.) 812 mit R. rothgemcrkte Knabenhemden wurden einer Trödlerin als bedenklich abgenommen. Der Eigenthümer wolle sich diesfalls beim Stadtniagistrcttc anfragen. — sSelbstmor d.) Der Postmeister und Lottocol-lectant in Vischoflack, Georg Franz, wnrdc am 10. d. M. Morgens zwischen 5 und 6 Uhr auf dem Dachboden seines Hauses erhängt gefunden. Alle Wiederbelebungsversuche blieben erfolgloö. Durch die vorhandenen Anzeichen wird jeder Verdacht eines von andern veriibten Mordes ausgeschlossen, und es steht daher fest, daß Georg Franz sein Leben durch Selbstmord beendet hat. Man kennt keine Veranlassung und allgemein wird angenommen, daß derselbe im Zustande der Unzurechnungsfähigkeit gehandelt habe. Derselbe war verehlicht, 54 Jahre alt und Vater von drei Kindern. — (Schwere körperliche Beschädigung.) Am 7. d. M. hat der ledige 20jährige Bursche Michael Urbas im Orte Primoschitz, Bezirk Großlaschitz, dem mit ihm im gleichen Alter stehenden Burschen Anton Primsek von St. Gregor mit einer eisernen Erdhaue einen so gewichtigen Streich auf den Kopf versetzt, daß die Hirnschale eingeschlagen wurde, das Gehirn hervortrat und daher an dem Aufkommen des Beschädigten gezweifelt wird. Der Thäter wurde vou der k. k. Gendarmerie arretirt und dem k. k. Bezirksgerichte übergeben. Ueber die Veranlassung zu dieser Gewaltthätigkeit ist noch nichts bekaunt. — (Nordlicht.) Vom Herrn Ritter von Fritsch kommt uns folgende ausführliche Beschreibung zu: Gestern den 13. Mai wurde einige Minuten nach 9 Uhr Abends ein herrliches Nordlicht beobachtet. Der nördliche Himmel zeigte sich ausfallend beleuchtet und bot dem Auge eine milchig weiße Triibuug dar, aus der sich bald hier, dald dort plötzlich aufleuchtende und wieder verschwindende Strahlen, vorwiegend röthlichcr Färbung, in glänzender Weiße abhoben. Diese Neubildung von Lichtstrahlen ging in der Richtung von West nach Ost und umgekehrt vor sich, und zwar so, daß die einzelnen Zonen des Nordlichtes alternirend bald im zerschwommene» milchigen Lichte, bald im prägnant gebildeten Strahlenglanze erschienen. Das Nordlicht, nach unten zn von einer dunklen Noltcnschicht abgegrenzt, behauptete nach einer annähernden Schätzung eine Höhe von 48 bis 50 Grad über dem Horizonte, in oberen dunklen Partien zeigte es einige Aehnlichkeik mit dem Zodiakallicht. Der vom Nordlicht eingenommene Kreisausschnitt des Himmels fand nach oben zu seine halbkreisförmige Begrenzung bei den Sternbildern der Zwillinge, des großen und kleinen Bären, den westlichsten Sternen des Drachen und des Schwans. In das volle Nordlicht getaucht erschienen die Sterne des Fuhrmanns, des Perseus und der Kassiopäa. Immerhin erschien jedoch deren Leuchtkraft, und zwar selbst jeue der entsprechenden Hauptsterne, wie z.B. der Capella, dcs Algol, des Schedir u.s.w., auffallend beeinträchtiget, so daß dieselben um eine bis zwei Größenclassen heruntergedrückt erschienen. Um halb 10 Uhr begann das Nordlicht immer mehr zu verblassen, indem successive die Strahlen von West nach Ost zu ver-schuanden, und den Himmel nach unteuzu sogar in einer grünlich-blau-weißen Färbung zurückließen, welche nach oben hin in die milchig weiße Trübung verschwand. Das Ende des Strahlenphälwmens war um 10 Uhr 35 Minuten, während die lichtere Färbung des Himmels, mit Ausnahme des unteren graulich und dunkler sich gestalteten Bogcnsegmcntes, innerhalb der obbeschriebcncn Marimalbogcn - Ausdchnuug noch über eine Stunde andauerte. — Jedenfalls ist dieses Nordlichtphänomen zu einem der interessantesten zu rechnen, welches seit vielen Jahren am Horizonte des Laibacher Himmels zur Erscheinung gekommen ist. , . 3lus den» constitutionellen Verein. In der gestrigen Sitzung referirte Herr Deschma n n über die seit der letzten Versammlung eingetretene Klärung in der vou Dr. Glantschnigg zu einer Resolution zugespitzten Frage über die Zusammensetzung dcö trainischen Landesschulrathcö. Dr. Glantschnigg stellte sodaun, indem er sich durch die Erläuterung Deschmanns uubefriedigt erklärte, den Antrag auf Bcschließung einer Resolution in gemilderter Form. Deschma n n rechtfertigte hierauf in aus- führlicher Rede mit klarer Darlegung des seinerzeit auch in der „Laib. Ztg." dargelegten Sachoerhaltes das Vorgehen der Negierung bei der Zusawmenberufung der SchulenquLte und wies insbesondere darauf hin, daß zu derselben auch ein Vertreter der Presse beigezogen, derselben dadurch die Oeffcntlichteit gewahrt, und jede Möglichkeit der Geltend-machung reactionärer Tendenzen ausgeschlossen worden. (Beifall.) Nachdem noch Dr. Suppau und Dr. Kecs bach e r gesprochen, ersterer mit Bezug auf § 20 des Vereius gesetzes und letzterer mit Rücksicht auf die seit der letzten Versammlung völlig geänderte Sachlage, wurde die von Dr. v. Schrey beantragte motivirtc Tagesordnung mit Majorität angenommen. Deschmann refcrirte über die zur Verwirklichung des Dr. Gau st er'scheu Antrages — Aufstellung eines Pro-gramms wirtschaftlicher Fragen und deren Bearbeituug durch den Vereiu — getroffenen Verfügungen, in Folge welcher eine Enquöte von geeigneten Persönlichleiten veranlaßt wurde, welche sich bereits über den Gegenstand uud die Art der Behandlung geeinigt hat. (Wir theilen demnächst Näheres mit.) Sodann theilte Deschmaun mit, daß der bisherige Obmann des Ausschusses, Dr. Suppan, seine Stelle als Mitglied desselben in Folge seiner Wahl zum Bürgermeister niedergelegt habe und daher cine Neuwahl vorzunehmen sei. Er verband damit den Dank für die bisherige Thätigkeit Dr. Snppan 6 im Vereine und knüpfte daran die Mittheilung eines Schreibens des Dr. Klun, wor-nach Dr. Suppau vou der verfassungstreuen Partei des Abgeordnetenhauses mit 88 Stimmen gegen Dr. Nazlag mit 67 Stimmen zum Mitgliedc des Reichsgerichts-hofes Sr. Majestät dem Kaiser in Vorschlag gebracht wurde, zu welcher Auszeichnung er uuter großer beifälliger Theilnahme der Versammlung demselben Glück wünschte. Dr. Suppan dankte und Herr Ritter v. Fritsch ergriff nun das Wort, um, auf die Wahlerfolge seit der letzten Versammlung hinweisend, in geistreich sarkastischer Weise das verwerfliche Treiben der Gegner zu charakteri-siren und schließlich dem Dr. Suppan im Namen der Versammelten ihre Sympathien uud den ungekünstelten, warmen Ausdruck ihres Vertrauens darzubriugen. (Großer Beifall, die Versammlung erhebt sich.) Bei der hierauf gefolglen Neuwahl wurde Herr Ritter v. Fritsch an Stelle des Herrn Dr. Suppan als Ausschußmitglied gewählt. Schließlich gelangte ein an den Ausschuß eingesendeter Aufsatz: „Die Jesuiten in Krain" zur Verlesung, eine geschichtliche Vetrachtuug über die Bedeutung des Ordens für Krain, welche mit einem beifällig aufgcuommeuen Protest gegen die beabsichtigte Iesuitenmission in Laibach schließt. An Herrn LandcSpräsidenlen von Conrad ist gestern Abend übcr seine Erkundigung nach dcm Befinden des FZM. Baron Gablenz nachstchelide telegraphische Antwort eingelangt: Agram, »4. Mai (4 Uhr 9tachmitta„ö). Die Verletzung ist, da der Bruch im Gelenke erfolgte, eine schwere, der Verlauf möglichst günstig, heutiges Bulletin folgt, danke herz-lichst. Gal> lenz. — (Druckfehler.) Auf der erste» Colnmuc des heutigen Blattes wolle im Artitel: „Das Concordat ist aufgehoben" ill der erste» Zelle statt: „constitutioncllen Ausschuß" gelesen werden : „c o n fe s s i o u e l l c n Ausschuß." Neueste Post. Wien, 13. Mai. Das „Frobl." schreibt: Sc. Majestät der Kaiser ist heute Morgens von Gödöllö in Wien angekommen. Nachmltta^s fand ein Minister-rath unter dcm Vorsitz Sr. Majestät dcö Kaisers slatt, in welchem die Thronrede der defwiliven Feststellung zugeführt werden sollte. In parlamentarische!, Krcism sagt mal», die Thronrede wcrdc die Wünschc dcö gali-zischen Landtages in auSfühllichcr Weise erwähnen und dabei dem dringenden Wunsche und der Zuoclsicht Ausdruck geben, daß auf veifasslingsmäßigem Wege die weitere Verhandlung zu einem allerseits entsprechenden Resultat sichre,, werde. Besonders ausführlich soll die finanzielle Situation behandelt und dabei der allcrh. Befriedigung über die in der letzten Zeit lion der Fi' nanzoerwaltung erzielten Erfolge Ausdruck gegeben sein. Mai, sagt nämlich, daß die ersten Monate dcS Ver< waltllngSjahrcs ein sehr günstiges Resultat ergeben haben, indem sich eine ansehnliche Ersparniß uud andererseits Steigerung der Einnahmen — über acht Mil' lioncil — herausgestellt halicn. Damit wäre die Aus» sicht eröffnet, daß dieses Jahr nicht allein oas lange angestrebte Gleichgewicht zwischen Einnahmen und Aus« gaben herbeiführen, sondern sogar mit einem nicht ganz unansehnlichen Ueberschuß abschließen werde. Wien, 14. Mai. (Unterhaus.) Nachdem die Gegenstände der Tagesordnung erledigt, hält der Prä' sident die Schlußrede, worin er die wichtige Thätigkeit des NcichSraihs betont, die Abwesenheit der geistlichen Mitglieder bedauert, umsomchr, als das Ziel uller Parteien das Glück Oesterreichs ist. Nach dem Schluß der Session wurde ein dreimaliges Hoch auf den Kaiser ausgebracht. Telessraphische Wechselcourse uom 14 Mai. 5prrc. Metallique« 61.15. — 5pcrc. M.talliques mit Mai- und November-Zinsen 61.15, — 5verc.Natio>,al-Anlehcn 69.—. — 1860er Staatöanlrhen 99.40. — Ganlactien 73!). - Lrcditaclicn 278.90. - London 123.85. — Silber 121.—. - K, t Ducaten 5,85 Kandel und Volkswirt!)schaMches. ilaibachcr Gewerbcbaul. In den Monaten Jänner, Februar, März und April 186!» sind bei der ^aibacher Gcwerbcbalil 98 Gesuche theils um neue, theils um Erhöhung bestehender Credite, im Gesammtbetrage pr. 21.300 fl. eingereicht worden; davon wurden nur 2 mit dem angesprochenen Credite pr. 1300 fl. zurück' gewiesen. Der effective ^tand der Eredilinhabcr betrug Ende April 12!» mit dem Credite pr. 99.100 fl. An Wechseln wnrdett in der viermonatlichen Periode dieses Jahres cscomptirt 218 Stilck im Betrage pr, 106.776 fl., im Portefeuille verblieben 157 Acceptc per 64.483 fl. 48 kr. Der Cassenvertehr erreichte die Höhe von 302.868 fl. 31 lr. I» laufende Ncchnnng wurden übernommen: 42.442 fl. 63 kr., zurückgezahlt 11,111 ft. 65 tr,, daher Cassarest 31.330 fl. 98 lr. Ans deu vorangestellten Ziffern ist zu entnehmen, daß die Laibacher Gewerbcbanl, wenn dieselbe auch als Bankinstitut keine hervorragende Bedeutung iu Anspruch nimmt, nichtsdestoweniger für das locale Verlehrsl'cben, insbesondere für die Entwicklung der Gcwerbsthätigkeit nicht zn unterschätzen isl> Die Gcwerbebank verdient von Seite der Gewerbetreibenden niu so größere Beachtung, als dieselbe die Förderung ihrer Interessen verfolgt und sich die schwierige Aufgabe gestellt hat, ihneu die Vortheile des Credites zugänglich zu machen._____________ Verstorbene. Den 7. Mai. Elisabetha Lauschn,, Iuwohnerswitwe, alt 70 Jahre, in der Polanavorstadt Nr. 16 an der Brnstwassersncht. Den 8. Mai. Franz Grmn, alt 7 Monate, iu der Kra lanvorstadt Nr. 71 am Zehrfiebcr. — Maria Mcdwed, Waise, alt 15 Jahre, im Civilspital au der Lnugeutnbcrcnlose. Den 9. Mai. Maria Wizjak, Inwohnerin, alt 53 Jahre, im Civilspital an Erschöpfung der iiräfte. Den 10. Mai. Victoria Peruwni, Magd, alt 40 Jahre, im Civilspital an der Entartung der Nuterleibscingeweide. Den II. Mai. Maria Koschier, Arowertänfcrin, alt 35 Jahre, in der Polanavorstadt Nr, 75 an der Luugrnlähmung. Den 13. Mai. Ialob Kozlencar, Inwohner, alt 59 Jahre, im Civilspilal an Erschöpfung der Kräfte. — Frau Maria Pfeifer, Apothclerswitwc, alt 28 Jahre, in der Polanavorstadt Nr. 67 am Rücktritt der Frieseln auf die Lunge. - Dem Andreas Pcißcr, Anfleger, seiu Kind Ioscfa, alt i> Wochen, iu der Tirnauvorstadt Nr. 5)8 au der Limgenlähnumg. Den 14. Ma'i. Dem Herrn Paul Brcsauar, Ableber, seine Gattin Maria, alt 72 Jahre, i» der Krakauvurstadt Nr. 6» an der Entträftnng. __. Meleullilufische AoMichlullym ill Laihach^ 6 11. Mg.' 326?« -^lO.o s windstill "dünn bcw. 14 2 „ N. 326.1,4 -f-21.« ! W. schwach dim» bcw. 0.0» lO .. Ab. 325 4,l 4.14,5 W. schwach gröszth. bew/ Tagübcr meist dilune Wollcnschichte, hoch ziehend; sch^'> Beleuchtung der Alpen. Heißer, schwüler Tag. Da« TageSMilw der Wärme -j- 15-5", nm 4-5" über dein Normale. Verantwortlicher Redacteur: Ignaz v. Kleiumayr. ^N^snnll^rt^s N5i?n, 13. Mai. Die Börse war auch heute gcschästslos und in gedrückter Stimmung, welche sich namentlich gegen Schluß in einem Zurückweichen der meisten Co»"^ KNll^lll^NU)!. wncrlbar machte. Insbesondere Lose von 1839 verlorm circa 10 fl. vou ihrem gestrigen Preise. Devisen waren etwa« billiger. ^. Allgemeine Ttaatöschuld. Für 100 fl. Geld Waare Einheitliche Staatsschuld zu 5 vCt.: n, Noten verzins!, Mai-November 61.40 61.5t» „ „ „ Februar-August 61.35 61.45 Silber „ Jänner-Juli . 69.40 69.50 „ „ April-October. 69.30 69.40 Sttueraulehen rückzahlbar (Z) . 98.75 99.- (Z) . 97.75 98." Lose v I. 1839......236.50 237.50 „ „ 1654 (4 "/«) z» 250 fl. 92.- 92.-0 , „ 1860 zu 500 st. . . 100.- 100.25 „ 1860 zu 100 fl. . . 103.- 103.50 ", " 1864 zu 100 fl. . .124.25 124.50 Staats-Domäneu-Pfauobriefe zu 120 fl. ü W. in Silber . . 116.50 117.- ». Grundentlastnnas-Vbligationcn. Für 100 fl. Geld Waare Vühmen .... „ 5M. 92.25 92.50 Galizit.i .... „ 5 „ 72.30 72.70 Nieder-Oesterreich. . „ 5 „ 93.25 94.— Ober-Oesterreich . . „5 „ 92.- 92,50 Steiermarl ... „ 5 „ 92. 92.50 Ungarn.....„ 5 „ 80.75 81.25 «?. Actien von Bankinstituten. Gelb Waare Anglo-Ustcrr. Vank.....329.- 329.50 Anglo-nngar. Baut .... 115,50 116.— Bodeu-Creditcmstalt .... 270.— 275.— Crcditllnstalt f, Handel n. Gew. . 2K2.— 382.20 Ercditcmstcüt, allgcm. nngar. . . l07 — 107.50 Escomptc-Gesellschaft, n. ö. . . 830.— 832,— Franco-ostcrr. Ban! .... 121.75 122.25 Nlltionalbllnt.......745.— 747 _ VcrciilSbant.......120.- 121.__ Vertehrsbanl.......134.— 134.50 1». Actien von Transportunternel,-mungeu. Geld Waare Alföld-Finmaner Vahu . . . 163.— 163.50 Vöhm. Westbahn.....190.50 190.75 Carl-Ludwig-Bahu.....217.- 217.50 Donan-DllMpsschifff. Gesellsch. . 5«6.— 588,— Elisabeth-Wcstbahil.....186.— 1N6.50 Fcrdinllnds-Nolobcihn . . . 2360.-2362.^. Fünfllrchcn-Varcser-Bahn . . 155.25 186.75 Fran;-IosephS-Vahn .... 186.— 186.50 Wnbcrg-Czern.-Iassyer-Bahli . 186.— 186.50 Lloyd, vsterr........321.- 324.- > Geld Waare! Omnibus (erste Emission). . . 266.— 268.— (zweite „ ). . . 146.— 148.- RndolfS-Bahu......160.25 160.75 Sicbcnbürger Bah» .... 161.25 161.75 StaatSbahu.......356.— 356.50 Südbahn........233.— 233.20 Süd-nordd Verbind. Vahu . . 163.— 163.50 Theiß-Bahn.......205.- 205.50 Tramway........220.— 221.- «5. Pfandbriefe (für 100 fl.) Allg. üst. Boden-Lredit-Austall Geld Waare verloabar ,u 5 pCt. iu Silber 108.50 109.— dto.in33I.rückz.zu5pCt.inö.W. 92.25 92.75 National«, auf ü. W. uerloSb. zu 5 pCt........95.25 95.50 Oest. Hypb. zu 5'/, pCt. riickz. 1878 98.50 99. - Uug. Bod.-Cred.-Anst. zu 5'/. M. 92.- 92.50 »'. PrioritätSobliaationen. ü 10) fl. ö. W. Geld Waare Elis.-Wesib. in S. verz. (l. Emiss.) 91.25 91 50 Ferdinands-Nordb. in Silb. verz. 106.75 107.25 Franz-Iosephö-Bah» .... 91.75 92.25 G.Earl-Ludw. B. i. S. verz. I. Em. 99.25 i»9.75 Geld Waa" Ocsterr. Norowcstbahn .... 89.60 90-7. Siebend. Bahn in Silber verz. . 88.25 8r>H Staatsb. G. 3°/« -. 500Fr. „I. Em. 133 75 134 ^> Südb.G. 3'/„i.500Frc. „ . .112.85 11'"" Südb.-Bons 6 °/« (1870—74) i. 500Frcs......238.- 24l). «. Privatlose (per Stück.) Crcditanstalt f. Handel u. Gew. Geld M°^ zn 100 ft. 0 W......166- l^-H Nndolf-Sliftnng zu 10 fl. . . 15.— l^ Wechsel (3M°n.) Geld 2Va"" Augsburg für 100 fl sildd. W. 102,40 M-'^ Franlfnrt a.M. 100 fl. detto 102.60 I^ ^. Hamburg, für 100 Marl Banco —.— '7^5 i!ondou, für 10 Psnnd Sterling 123 95 1""^ Paris, für 100 Francs . . . 49,25 "^ (5o»,rs der Oeldsorten Geld Wa°r^ K. Münz-Ducaten . 5 fl. 85 lr. 5 fl. «^ ^ Napoleonsb'or . . 9 „ 90 „ l^ « " ^ Silber . . 121 „ - „ 121 ,. 5" " Kraiuische GrundeutlastungS - Obligationen, ^ vatuolirmig: 86.50 Geld, 90 Waare