U'nttBlo» pla^ana » gotortnt.i Deutsche Zeitung Organ für die deutsche Minderheit im Dravabanat — ^«•qtUUMBg nt k«i»aU*n8 I «ntanmm »kW» 5, Ri. 21 (tntermrlwm) t v»,»a»pr»il» stl» bat S»ta»d ! vierteljährig «o DIn. haldsahrla so ri». pl»g«» a«xfttn ta >k S3X»alts»g p, »Wirft» «tll^nn «ttgsg«^»»»««, f jährlg 160 ri». g«t da- «»»land »nilprechend« «rhöhang. m»,«imi«»»r vi» \M «»scheint wöchentlich ,««imal: Dannerstag früh und «ametag früh mit dem Datum vom Sonntag Stummer 100 ||| Telje, Sonntag, den I». Dezember 1931 j 56. Jahrgang Ende der Weltwirtschaft? Die mannigfachen internationalen Wirtschaftsbeziehungen, die man sich als Weltwirtschaft zu be-zeichnen gewöhnt hat, zerfallen von Monat zu Mo-nat stärker. Seit dem 1. Juli 1931 sind in 18 Ländern wesentliche Zollerhöhungen erfolgt. Darunter befindet sich Großbritannien mit einem Wertzoll von so Prozent auf wichtige Fertigwaren: Italien hat im September zusätzliche Wertzölle von 15 Prozent eingeführt; Dänemark hat wichtige Fertigwaren mit einem Zoll von 10 Prozent belegt; Länder wie Litauen, Uruguay. Columbien haben Zölle einge-führt, die zwischen 50 und 100 Prozent des Wertes der eingeführten Ware betragen. Damit ist die Zoll-bewegung keineswegs abgeschlossen. In 14 Ländern, darunter Frankreich, Belgien. Holland. Schweden. Japan und Jugoslawien, werden weitere Zoller-höhungen geplant. Die wirtschaftliche Vcrselbstständi-gungsbewegung in den einzelnen Ländern hat aber längst erkannt, daß Zölle, wenn sie ihren Zweck erfüllen sollen, durch andere Mahnahmen ergänzt und unterstützt werden müssen. So hat außer Deutsch-land eine Reihe anderer Länder gesetzlich den Ver-wendungszwang inländischer Erzeugnisse eingeführt, u. a. Italien einen Vermahlungszwang von 9S Pro-zent für Inlandsweizen, Bulgarien ein Handels-Monopol für Weizen und Roggen, Finnland den Beimischungezwang für Roggen, Lettland einen Kaufzwang für einheimischen Zucker. Auch Groß, dritannien will seine Mühlen verpflichten, dem ein-geführten ausländischen WeiM IS Prozent inlän-dischen beizumahlen. Diesen innerwirtschaftlichen Maß' nahmen gesellt sich «ine Außenhandelsregelung bei in der Form von Einfuhrmonopolen, Einfuhrkon-tingentierungen, ja völligen Einfuhrverboten. So hat Spanien die gesamte Einfuhr staatlicher Regelung Steine werden hier Musik.... Am oergangene« Sonntag feierte der Salzburger Tom das (Gedächtnis an den hundertvierzlgften Todestag seine» ehemaligen Tomorganiften und Hos. fompoutflen W. A, Mozart. Aus diesem An Iah sandte unS unser Mitarbeiter Herr Helsried Patz einen Salzburger-brief. dem wir hier Raum geben. Salzburg, Anfang Dezember. Still ist es nun auch hier geworden, kaltklamm und still. Auch hier in Salzburg weiß man nun zu innerst und fühlt es allerwege: Advent. Die rauschenden Fes,spiele des Sommers — ach! längst, längst schon sind sie ja vorbei und man erinnert sich nur noch an sie, wie man sich eines Wundermärchens erinnert aus Tausend und einer Nacht. Ja, rauschend waren sie wieder gewesen, die Salzburger Festipiele, rauschend auch in diesem Jahre, trotz aller Wirtschafts-krise und Knappheit. Künstlerisch aber haben sie heuer verhältnismäßig wenig Neues gebracht und das Ende wird wohl wiederum ein Defizit gewesen sein (um das Defizit der rauschenden Festspiele des letzten Jahres zu decken). Aber die Eigenpersönlickkeit Salzburgs liegt ja durchaus nicht in den Festspielen allein beschlossen, diesen internationalen Spielen für jedermann, die vor mehr als zehn Jahren hier entstanden sind. Entstehen mußten! Genau so wie ja auch die Stadt selbst nicht „gegründet" wurde, unterworfen. Das gleiche Mittel hat die Türkei bei fast allen wichtigen Einfuhrwaren gewählt. Jugo-slawien hat ein Außenhandelsmonopol für Getreide und Mehl geschaffen, Estland ein Einfuhrmonopol für Agrarerzeugnisse, Steinkohlen, Petroleum und zahlreiche Fertigwaren; außerdem hat es die Einfuhr von Luruswaren wesentlich eingeschränkt. Zu Ein-fuhrkontingentierungen haben sich entschlossen die Tschechoslowakei bei Getreide und Mehl; Oesterreich bei Vieh und gleich aus Rumänien, Holz und Gerste aus der Tschechoslowakei; Belgien bei der Kohleneinfuhr aus Deutschland; Frankreich bei Holz, wobei wiederum Deutschland besonders hart getroffen worden ist, Molkereierzeugnissen, Fleisch vnd Fleisch-waren. Fischen und spanischen Weinen; Lettland bei Glaswaren, Zement, elektrischen Glühbirnen, Leder für Schuhzeug u. a. m.; Estland bei Luruswaren ; die Türkei bei zahlreichen Fertigwaren. Weitere Kontingentierungsmaßnahmen der Einfuhr werden von der Schweiz, Griechenland, der Tschechoslowakei, Lettland und der Türkei geplant. Einfuhr» verböte haben eingeführt Polen bei wichtigen Dünge-mittein. Brasilien bei zahlreichen Maschinen, Eo-lumbien bei Luruswaren. Estland bei zahlreichen Teitilwaren und Luruswaren. Dänemark bei Schaumweinen und Likören. Durch diese Ergänzungsmaß-nahmen wird die Zollrüstung der verschiedenen Länder erst recht wirksam. Ein Kampf aller gegen alle ist voll im Gange. Diese allgemeine wirtschaftliche Verfelbstständi-gungsbewegung wird aber außerordentlich verschärft, ja entscheidend beeinflußt durch die Aufhebung des Goldstandards in zahlreichen Ländern. Nachdem sich bereits anfangs August Meriko zur Aufhebung der Goldwährung entschlossen hatte, gab Ende Septem- sondern zwangsläufig entstehen muhte und nicht aufhören wird, solange Europa besiedelt ist. Denn Salzburgs Existenz ist eine Naturnotwendigkeit, wie der Fluß, der es durchrauscht, und der Wald, der von allen Seiten daraus hinunterblickt. Salzburg ist aber auch der letzte Pfeiler des östlichen Wesens. So endet überhaupt Oesterreich mit Salzburg: eine solche Stadt ist sehenswert. „Die Gegenden von Salzburg, Neapel und Konstantinopel halte ich für die schönsten der Erde!" Um diesen wertvollen Ausspruch Aleranders von Humboldt der Vergessenheit zu entreißen, hatte man ihn in den Felsen des Mönchsberges gehauen, allwo sie der Wanderer auf der sogenannten Hum-boldt-Terrasse lesen und schauen kann. — Freilich konnte Humboldt für seinen Ausspruch nicht ganz mit seiner persönlichen Erfahrung gut-stehen. Denn er, dem sicher alle Ecken und Winkel Europas bekannt waren, hat von der großen Welt eigentlich nicht viel und von den schönsten über-seeischen Städten: Rio de Janeiro, Sydney, Hongkong. San Francisko, Kapstadt, Nagasaki, Bombay und Honolulu auch nicht eine gesehen. „Aber trotz alldem", so beteuert Erzabt Dr. Petrus Klotz, „ist und bleibt nach meinen Erfahrungen und Vergleichen die Mozartstadt am Saum der Alpen die schönste Binnenftadt der Welt." Und der hochwürdige Prior des Klosters Sancti Benedicti muß das ja wissen. Hat er doch die ganze Welt bis zur letzten Klippe im Stillen Ozean durchmessen und kennt sich darin ber Großbritannien den entscheidenden Anstoß. Ihm folgten sehr rasch Portugal, Bolivien, Schweden, Norwegen, Dänemark und Finnland. Zu Gold-ausfuhrverboten entschlossen sich im Zusammenhange mit dem englischen Schritt zunächst Dänemark, dann Aegyptcn und Kanada. Eine neue Welle der Valuta-entwertung geht durch die Welt. In den Strudel des englischen Pfundes ist nicht nur die Währung der englischen Dominions hineingerissen worden, son-dern auch Portugal, Aegypten, Bolivien, Schweden, Norwegen, Dänemark und Finnland. Infolge der französischen Machenschaften hat auch der öfter-reichische Schilling nicht unwesentlich nachgegeben. Noch früher hatte die Valutaentwertung bei den meisten südamerikanischen Staaten und bei Meriko eingesetzt. Die umfangreiche Valutaentwertung wirkt sich in den betroffenen Staaten automatisch in stär-stein Maße einfuhrhemmend aus. Diese natürliche Einfuhrbeschränkung wird noch verschärft durch die Einführung einer staatlichen Devisenbewirtschaftung in zahlreichen Ländern. Devisenverordnungen ohne besondere Bestimmung über die Einfuhr haben in den letzten zehn Wochen zehn Länder erlassen. Drei weitere Länder haben die Einführung einer Devisen-ordnung mit allgemeinen Bestimmungen über De-visenzuteilung für Importzwecke verbunden. Sechs weitere Länder teilen auf Grund ihrer Devisen-ordnung Devisen nur für dringend notwendige Ein-fuhren unter Ausschluß bestimmter Waren zu. Bei fünf Ländern schließlich ist die Devisenbewirtschaftung mit Einfuhrkontrolle oder Außenhandelsmonopol verbunden. Andere Länder haben zwar von einer allgemeinen Devisenbewirtschaftung abgesehen, statt dessen aber Antidumpingmaßnahmen eingeführt. So Argentinien. Holland und Frankreich. Die Vereinig-ten Staaten von Amerika planen Ausgleichszölle gegen englisch« Waren, eine Maßnahme, die man auch als Antidumpingsmaßnahme wird bezeichnen so gut aus, als wär' er seinerzeit beim Planetenbau dabei gewesen. „Ich sah", so setzt der stille Weltenwanderer im priesterlichen Kleid seine Erzählung fort, „pracht-voll gelegene Städte an den Hängen des Himalaja, im Schoß der Kordilleren, zwischen den Vulkanen Javas und Neuseelands, Städte mit einem Pano-rama, das man zwar nicht schöner, jedoch imposanter nennen muß; aber an wechselooller Schönheit, an Reichtum landschaftlicher Detalls kommt keine Stadt, auch keine der Tiroler und Schweizer Berge, der alten Salzachstadt gleich." — Das also ist Salzburg, wie Meran und Bozen: ein Stück stadtgewordene Landschaft. Mehr noch: ein Mystikum aus Natur und Stein erblüht. Mit Bergen ringsum. Weit draußen im Norden nur reißt sich die deutsche Ebene auf, umstanden von den letzten Drohkegelbergen der Alpenausläufer: dem Staufen, dem Untersberge. Dem Untersberge. Don schläft Kaiser Karl der Große, der noch immer auf das große, einige Deutsch-land vergebens wartet. . . . Und zwischendurch „in goldenen Ufern schießt der Strom. Und üver der Dächer Sonnabendsrieden — ein Antlitz mit fernen, gottdurchglühten Beteraugen — leuchtet der Dom." Abend. . ! Abend in Salzburg. Und vom Festungsberge rauscht, drohend und doch herzcnsvoll, der alte Friedenschoral von Edler aus dem Jahre 1502 Srtu 2 ve»tsche Jtilni Nummer 100 müssen. Es ist daher keine Uebertreibung, wenn man feftfteQt. daß zum mindesten die bisherige Form der »ellwirtschaftlichen Beziehungen restlos zerstört worden ist. Der Schilling Erklärungen des österreichischen Finanzministers Dr. Weidenhoffer von unserem Korrespondenten Der österreichische Schilling ist im schweizerischen Bankiergeschäfl in der letzten Zeit nicht un-beträchtlich von der Höhe abgeglitten, die er seit dem ersten Tage fast völlig unverändert innege-habt hatte. Diese Tatsache hat im Auslande zu Erörterungen Anlag gegeben, die nicht immer den Dingen auf den Grund gehen und der Lage der öil.neichischen Währung und Wirtschaft vielfach nicht gerecht werden. Finanzminister Dr. Emanuel Weidenhofier äußert sich nun über die Kontermine-spekulativ» gegen den Schilling und die Lage der österreichischen Wirtschaft, wobei der Minister die Gründe des Züricher Tiefkurses des Schillings be-leuchtet und ein allgemeines Bild der Währungslage Oesterreichs gibt. Finanzminister Dr. Weidenhoff« sagt: Der Jnlandwert des Schillings hat bisher minimal sein soll. Die österreichische Bevölkerung wird allerdings dadurch irritiert, daß der Züricher Kurs für den Schilling in den dortigen Kurs-blättern entfällt. Nun gibt es bekanntlich an der Züricher Börse keine Notiz für Valuten. Die Züricher Aalutenkurse basieren auf Mitteilungen dortiger Bankiers, zu welchen Kursen sie Valuten gehandelt haben. Ist es richtig, daß in der Schweiz viel weniger Schillingnoten zirkulieren, a!s man an-nimmt, dann ist es auch begreiflich, daß diese Schillinge dort in den Kreisen des bankmäßigen Handels eine untergeordnete Rolle spielen und in-folgedessen ein Kurs nicht zustandelommt. Für manche Valuten ist es möglich, in Zürich künst-liche Kurse durch einen verhältnismäßig recht ge-ringen Kauf oder Verkauf gewisser Valuten zu nicht die geringste Einbuße erlitten, sein Kaufwert machen, anders bei einem Nachurlaube wie Oester- ist vollständig intakt geblieben. Der Lebensmittel indei und andere Indices der Preisgestaltung im Inland haben sich in den letzten Wochen in keiner Weise verändert; dieser Stand ist aufrechterhatten worden, obwohl sich die Preise einzelner Waren auf dem Weltmarkte wesentlich erhöht haben. Oester-reich wird so wie bisher die Parität des Schillings verteidigen. Wir werden jedes brauchbare Mittel zu diesem Zweck ergreifen und wollen beispielsweise auch die Kontrolle an unseren Grenzen verschärfen. Wir haben die Inflation der Jahre 191« bis 1922 mitgemacht und wissen, daß diese Maßnahmen nur sehr geringen Erfolg hatten und auch in keinem Verhältnis zu den Kosten standen, die diese lieber wachung der Grenze bedeutet. Trotz dieser Erfahrung ist die Leichtigkeit, mit der man sich an der öster-reichischen Grenze gegenüber dem Auslande be-weaen kann — und zwar auf der österreichischen Seite viel leichter al» auf der fremden Se'tte — nicht weiter zu rechtfertigen. Wir müssen daher gegen die Verschleppung des Schillings in das Ausland und das Wegwerfen desselben dort um ieden Preis, wie es erfolgt ist, auch mit einer strengeren Ueberwachung der Grenze vorgehen. In der letzten Zeit ist eine lebhafte Diskussion darüber entstanden ob man die Wertbeständigkeit de» Schillings, wie es bisher geschehen ist, durch die Notenbani im Zusammenhange mit der De-visenvrdnnng verteidigen oder ob man den Wen des Schillings im Austande sich selbst überlassen und in dieser Beziehung also einen anderen Weg einschlagen soMe. Die Nachrichten, die wir aus dem Auslande haben, tauten divergierend. Ich habe die Mitteilung bekommen, daß z. B. die Zahl der in der Schweiz fluktuierenden österreichischen Schillinge reich, das einen sehr dichten Verkehr aus seinen westlichen Bundesländern nach der Schweiz hat. Es besteht kein Zweifel, daß auf verschiedenen ausländischen Plätzen eine große Konterminespeku-lation gegen den Schilling im Gang ist. Das geht natürlich nicht von offiziellen Kreisen aus, denn wir wissen, daß wir von keinem Staate Europa» oder außerhalb Europas irgendwelche Feindselig-ketten zu erwarten haben. Aber es gibt einzelne, die in Bereicherungsabsicht jede Gelegenheit er- greifen, die sich irgendwie bietet. Es ist richttg, daß, gemessen an der Wirtschaftskapazttät und gemessen an der Tiefe der Krise, die Oesterreich durchmacht, die gegenwärtige Zirkulation an Schillingen zu hoch ist. Bei der Krise, bei der Depression, bei der Wirtschaftskapazttät. die Oesterreich noch darstellt, müßte diese Zirkulation kleiner sein. Sie ist so groß, weil jeder einzelne oder nahezu jeder ein-zelne viel zu hohe Barbestände verstecki. Das Geld, das in den Strümpfen liegt, das Geld, das um jeden Preis ins Ausland gewandert ist, dieses Geld, zurückgeführt zu den Kreditinstituten und in unserer Volkswirtschaft verwendet, könnte sofort und radikal eine ganz wesentliche Umkehr in den finan-ziellen und wirtschaftlichen Verhältnissen Oesterreich? herbeiführen. Wenn dieses zurückkehrende Geld wieder in die werbende Volkswirtschaft hineinge-pumpt werden könnte, um schließlich die Notenbank zu entlasten, dann wäre gerade Oesterreich ein Land, das von der Weltwirtschaftskrise Verhältnis-mäßig weniger berührt zu sein brauchte als manches andere. Wir können nach den Mitteln, die uns zur Versügung stehen, nichts anderes tun, als durch Selbstvertrauen, aufgebaut auf Selbstbescheidung, und als fleißiges Volk die schweren Zeiten zu überwinden versuchen. Ich zweifle nicht, daß wir diese Verhältnisse meistern und wieder einer besseren, ge-festigteren wirtschaftlichen Zukunft entgegengehen können. Der schreckliche Zufall üb« die Stadt dahin; so, wie Erzbischof Leonhard von Keutschach, dieser harte, wunderbare Bauern-söhn, ihn einstmals gekannt, damals, als er dieses Orgelwerk erdacht hatte, das dort droben aus dem Chörlein des Wehrganges nun seinen fünfzigfach verstärkten Hornschrei tut. „Und plötzlich sprechen im vollen Chor / Ueber die blassen Werktagssorgen / Alle Ave-Glocken empor. . . : / Morgen. . . ! Morgen. — Die Glocken von 21 Kirchen stimmen also mit ein in diese wundervoll ernste Mahnung der Festungsorgel, der das Glockenspiel am Domplatz in silbernen Akkorden vorausoeläutet hatte. Und nebenan plätschert auf weitem Platz in stäubendenden Kaskaden ein Brunnen — der Hof-brunnen. Wieviel Gewalt! Wieviel Schönheit! Wicviel Friede! Frohe, redselige Menschen drängen sich durch bunte, dämmerige Gaffen, die in lieblichem Barock schwelgen und voller Musik sind. Du gehst leise über den Domplatz, vorbei an dem grauen, ragenden Gemäuer, dem barocken Dom Wolf Dietrichs von Raitenau. Du blickst empor zu den leuchtend weißen Marmorheiligen am Glockenturm der Kollegienkirche des großen Fischer von Ertach, dahinter die enge Getterdegasie mtt ihren kunstvollen Höflein und verträumten Winkeln liegt, in welcher Mozart seine Kindheit verlebte und seine ersten, flinken Finger-Übungen über da» Klavier perlen ließ. Du gehst vorbei an Kirchen und Klöstern, an Klöstern, „so barock, daß selbst der griesgrämigste Kuttenmann Wenn man am Mittwoch zu Mittag bei der Bahnübersetzung in Medlog bei Celje verstümmelte Leichen und grausige Leichenteile liegen sah, so war der Eindruck zunächst traumhaft. Man konnte es nicht in die Wirklichkett übersetzen, daß hier Menschen, zerfetzt, mit grauenhaften Totengesichtern, in den Trümmern eines Autobusses herumlagen, den man selber schon so oft und mtt ruhiger Selbstverständlich-kett bestiegen hatte. Es sprach gegen alle tausend-sättige Erfahrung, die man mtt diesen in unserem Gefühl so sicher gewordenen Transportmttteln besitzt, daß einem von ihnen einmal ein so schreckliches Schicksal passieren könnte. Und doch, die Leichen lagen da, in einer Ber-iassung, wie sie der qualvollste Angsttraum kaum schrecklicher hätte malen können. Und man fragt nach der Schuld, aber nur deshalb, well man gewohnt ist. für jede Wirkung eine Ursache zu suchen. In Wirklichkeit empfanden die vielen Hunderte von Menschen, die im nervenzerreihenden Umkreis dieser Katastrophe standen, gewiß nicht die Notwendigkett einer solchen Frage. Hier spürten sie das Watten eines furchtbaren Gesetze?, man nenne es Fatum, man nenne e» Zufall. seinen Mund zu einem Lächeln verzieht, mtt paus-bäckigen Engeln, die einen sterbefroh stimmen, denn in einem Jenjetts, das solche unterspickte Puten be-Völkern, spielen gewiß auch die Heiligen zu einem Dämmerjchoppen Tarock... gehst vorbei an tausend Herrlichkeiten, die einst geistlich« Grand-Seigneurs für ihren Hofstaat samt ihren Aiattressen — Wolf-dietrich hatte nur eine Geliebte, Mark Sittich hatte gleich zwei — hieher gezaubert haben und die es sinnfällig machen, daß ein Volk eine lange Geschichte haben muß. um Männer hervorzudringen wie Mozart und Kunstwerke wie Don Juan! Mozart. In jedes Deutschen Gedächtnis sollte dieses unsterblichen Meist«« Name auf ein« einzigen Zelle allein stehen. So wie hier. Mozart. Sein Genie ist an keine Zeit gebunden, es ist. wie jede echte Genialität, zeillos. Ich darf mich nicht rühmen, sehr musikalisch zu sein, als ich aber zum erstenmal die „Zauderflöte" hörte (bei ein« Aufführung in Graz), da fühlte ich deutlich: das ist Musik, melodisch, wie schon d« Name Wolfgang Amadeus selbst! — Es war nicht nur Zufall, daß dn Geist Mo-zarls in dieser Stadt nicht nur geboren, sondern auch lebendig wurde. Natur und Kunst, die sich sonst zu fliehen scheinen, haben sich hier in ein« Vereinigung gefunden, wie es sie zur Ausübung einer religiösen und doch hett«en Kunst in der Wett Wer ist schuld? Der Umstand, daß an diesem verkehrsreichen Punkte keine Eisenbahnschranke steht? Ader Tausende und Tausende von Wogen und Automobilen und Autobussen sind hier schon durch-gefahren, ohne daß der Blitz der Vernichtung in sie eingeschlagen hätte. Man stelle sich vor: Der wegen seiner gemütlichen Langsamkett ganz harmlos er-scheinende Sanntaler Zug kaffeemühtt die lange Strecke von Dravograd bis nach Celje herunter. Wenn der Lokomotivführer nur einmal — noch von der letzten Station weiter wäre es möglich ge-wesen — seinen Zug um eine einzige Sekunde lang-samer hätte gehen lassen, dies wäre nicht einmal eine Spur ein« Verspätung gewesen, denn wäre der Autobus noch durchgekommen. Solche Möglich-feiten von Sekundenoerspätungen gibt es unzählige. Diese eine Sekunde wurde aber nicht verspätet. Oder wenn der unglückliche Chauffeur nur eine Strecke von hundert Metern aus irgendeinem Grunde — vielleicht weil sein Ohr irgendein Wort im dichtbe-setzten Wagenraum vernahm — um eine Spur tangsamer oder auch schneller gefahren wäre, oder wenn eine P«son weniger, eine Person mehr ein-gestiegen wäre, das Unglück wäre nicht passiert. sonst nicht gibt. Hier mußte die Wiege Mozart» stehen, in dessen Musik die vollendete Harmonie einer aus der Natur zwanglos gewachsenen Kunst widerklingt, ein Rhythmus von unwiderstehlichem Zauber, dem sich auch der stumpfe Philister und der hartgesottene Sünd« nicht entziehen können. Steine werden hier Musik, wenn die Melodien Mozarts widerklingen in den Linien d« liebens-würdigen und prächtigen Bauten, die in wund«-bar« Harmonie hier auf deutschem Boden archttek-tonische Südtandsreize tragen. . . . Doch die Schönhett dies« Stadt und ihr seelischer Reichtum haben auch ihre häßliche Rückseite. Sie w«den (nach Wunsch des Finanzministers> „fruktifiziert", um „die Zahlungsbilanz akttv zu machen". „Fremdenindustrie!" Pfui Teufel! Ein hübsches Mädl, um mit H. L. Rosegg« zu reden, das aus seinen Reizen Kapital schlägt. Wilhelm Thöny beispielsweise sieht nur diese häßliche Rückseite. Für ihn ist Salzburg „eine Stadt, in der jeder zweite Schritt und Atemzug einen oder zwei Schilling kostet, wo es, gegen Legitimation, niedrige Preise für Einheimische und — ohne Ausweis — hohe für Fremde gibt." Und in der Tat, Thöny hat nicht einmal so unrecht. Du lustwandelst von der alten Burg Erz-bischof Gebhard» droben aus grauem Ragelfluh-auader (Eintritt 1 8) üb« den Mönchsd«g zur Stadt hinab: Dort links, wo nach Lenau „die Schönhett Hüterin d« Toten ist", der Friedhof von stummer 100 D««lsch« Zet>»«G seil» 3 Henkels Haus -u. Ü/äschc - Soda Henko ist Hcnko für Sie tätig. Behutsam lockert es Schmutz und Flecke in der Wäsche und nimmt Ihnen die harte und umständliche Arbeit des Vorwaschens ab» Für wenige Groschen haben Sie die Annehmlichkeit, überflüssige Wascharbeit zu vermeiden und sich das Waschen so angenehm wie möglich zu machen. Keine Wäsche ohne Henko! Ader nichts davon: tausend Möglichkeiten stimmten haarscharf aufeinander, nur damit in jenem bestimm-kn, unheimlichen Bruchteil einer Sekunde die Lokomotive eben noch den Hinteren Teil des Autobusses erfassen konnte. Was ist da»? Schicksal! Fatum! All diesen armen Leuten war es bestimmt, einmal an einem nebeligen Dezembertag so aus der Erde dazuliegen. Der Beweis für diese Bestimmung: unsere entsetzten Augen sahen sie ja liegen ! Und deshalb mutzten, mutzten alle diese Zufälligkeiten zueinanderstimmen. Mit alledem wollen wir nur sagen - Unglücks-katasttophen von einem derartigen Ausmatz sind fÄten mtt irgendeinem Schuldmaftstab zu messen. Hier spielt die grotze, unheimliche Rolle der schreck-liche Zufall. Dieser ist aber von Menschen nie zu händigen. Alan jagt, wenn eine Bahnschranke da gewesen wäre, hätte das Unglück nicht passieren können. Höchstwahrscheinlich wäre es nicht passiert, wenn dieser grotze Teil de» Zufalls nicht gestimmt hätte. Aber sicher ist dies auch nicht. Denn wie oft «erden ähnliche Katastrophen gemeldet, wo Bahnschranken ja da waren, infolge Waltens des schreck-lichen Zufall» aber offen standen und dadurch al» tauschende Sicherheit erst recht in» Verderben lockten. Uns Menschen bleibt nicht» anderes übrig, als den Zustill anzuerkennen wie eine höhere «lacht. Uns ist es nur gegeben, die Möglichkeiten für fein unheimliches Spiel nach menschlichen Kräften zu vermindern. Dazu gehört natürlich auch die Bahnschranke. Auch ste freilief) schlicht an sich nur wenige Unglücke aus, nur gerade eines von den so seltenen Fällen, wo bei Tausenden von gelungenen Durch-fahrten alle Momente des schrecklichen Zufalls mit-einander übereinstimmen. Sehen wir aber bei dieser Bettachtung von dem besonderen Zufall ab, dem allein wir di« Schuld an dem «wähnten Unglück beimessen können, St. Peter wo Paracelfus ruh!, das Urbild de» Faust (Eintritt 50 G), dort die ehrwürdige Peters-kircke (EinKitt 2 5). drüben, für zwei Schilling das Cuberische Hellbrunn; dort hingegen, gegen (Eintritt, t prächtige Residenz — aber auf dem Hügel da, dem Kapuzinerberg, das rührende kleine Mozarthaus, wo « die „ Zaubers! Ste" schrieb — gegen Eintritt! und dann auch der schöne Dom mit Orgelkonzert Lnd — alles, alles ein oder zwei Schilling. Ja, Salzburg ist eben Weltstadt geworden, ist in Amerika heute die grotze Mode! „Unser stehendes Wort drüben ist: Sie machen diesen Sommer doch Salzburg mit?", sagte hi« der neue Präsident des Harvard College, der grötzten Universität der Ver-einigten Staaten, zu Rudolf Hans Bartsch. Ja, Salzburg, das atmet Westluft. Richt ohne Uebnlegung sind Hermann Bahr, Stephan Zweig, Ginzkey und Baumgartn« dorthin übersiedelt. Min-dcsiens drei Monate lang ist Salzburg eine der Hauptstädte der Erde, vielleicht mehr noch als Genf und Zürich. Aber auch mit seiner „häßlichen Rückseite'' und ttotz des weltbekannten „Schnürlregens", dieses übermütigen Jungen, lausbübisch und hinterlistig ist und bleibt Salzburg eine ganz wunderfeine Stadt, die Stadt einer unendlich v«seinerten Kultur, ein Meisterstück des schaffenden Menschen, ,,d« voll-endeie höchste Ausdruck ein« Landschafts- und Kultur-idee.'Denn wahrlich: Steine werden hier Musik---- so steht die Sache in der Zeit des modernen V«-kehrs wohl so, datz uns«e Sttatzen weit hint« der Entwicklung de» Verkehrs zurückgeblieben find und dah« die Möglichkeiten der Zufälle vermehren. Der moderne Verkehr lätzt sich mit uns«en Sttatzen aus alter Zeit nicht zusammenpassen. Wenn einmal un-s«e Nachfahren besondere Automobilsttatzen haben werden, dann werden sie viel wenig« schreckliche Zufälle erleben, das Auto wird aus ihnen sichern sein als die Eisenbahn auf den Schienen, auf die bekanntlich auch viele Zufälle lauern. Ab« auch dann wird es noch immer den seltenen schrecklichen Zufall geben, dem man nicht entrinnen kann, weil « im Schicksal der einzelnen Opfer, unbegreiflich, ab« doch, schon vorgezeichnet ist, und dem zuzueilen sie nichts abhalten kann. Politische Rundschau Inland Verifizierung der Abgeordnetenmandate Auf der zweiten Sitzung des Parlaments am 8. Dezemb« wurde der Verifizierungsausschutz ge-wählt, d« aus 2t Mitgliedern besteht. Bon den flo-wenischen Abgeordneten gehören ihm die Herren Vekoslav Spindler und Milan Mrovlje an. Von den Adgcordnetcnmandaten sind 249 unbestritten, weshalb sie d« Verifizi«ungsau?schutz schon auf feiner ersten Sitzung am 8. Dezemb« verifickerte. Gegen 63 Mandate liegen Beschwerden vor, hievon aus dem Draubanat blotz eine, und zwar gegen das Mandat des Abg. Alois Drmelj aus dem Be-zirt Krsko, die d« frühere Kandidat im gleichen Bezirk Herr Grebenc eingereicht hatte. Nikola llzunovit Präsident des Abgeordnetenklubs Auf d« Klubsitzung der. Abgeordneten am 8. Dezemb« wurde das Statut des Abgeordneten kwbs angenommen, das nach ein« Erklärung de» Ministerpräsidenten Pet« Zivkovir lediglich ein Pro-visorium darstellt, weil da» ständige Statut erft nach der Formierung derPartet festgesetzt wnden wird. Zum Präsidenten des Klubs wurde d« ehe-malige Ministerpräsident und jetzige Minister ohne Portefeuille Nikola Uzunovit gewählt: Vizeprä-sidenten find di« Abgeordneten: Milovan Lazare-vit, Jlija Mihajlovic, Juraj Demetrovit, Karlo Kooaieoir, Lovro Petovar; Sekretäre: Mihajlo Zioanievik, Dr. Gjuro Levsic, Mi-lan M r o v l j e, Mustafa M u l o v i i ; Kassier: Gavro Trpkovic, sein Stellvertreter: Arta Hotiri». Das Gesetz über den Verschleiß auslandischer Zeitungen S. M. d« König hat nachfolgendes Gesetz übn den Verschleitz (Vertrieb) fremder Zeitungen und Zeitschriften unterschrieben: 8 l. Handelsge-schäste, die sich mit der Einfuhr irgendeiner Art von ausländischen Zeitungen und Zeitschriften in unserem Staat zum Zweck des Verkaufes befassen, müssen hiefür die Bewilligung im Sinne des 8 60 des Gewerbegesetzes haben. § 2. Der Handelsminist« «teilt die Bewilligungen im Einonnehmen mit dem 'Innenminister nach Anhören des Ministerrates. 8 3. 3m Laufe eines Monates nach Inkrafttreten dieses Gesetzes müssen alle Unternehmungen, die sich mit dn Einfuhr ausländischn Zeitungen und Zeit-schristen zum Zweck des Verkaufs befassen, um diele Bewilligung ansuchen. Dn Handelsminist« «teio den bezüglichen Beschlutz in, Sinne des § 2 im Laufe eines Monates. Geschäfte, die die Bewilligung nicht «halten, müssen ihre früheren Geschäfte inner-halb von 3 Monaten liquidieren. § 4. Wer gegen die Anordnungen dieses Gesetze» verstötzt, wird mit einer Geldstrafe von 10.000 bis 50.000 Din bestraft Die Strafen sprechen die allgemeinen Verwaltung«-Behörden I. Instanz aus. Gegen die Bestrafungen» ist die Beschwerde an die Behörde II. Instanz zulässig, deren Beschlüsse rechtskräftig sind. § 5. Das Gesetz tritt in Geliung mit seiner Verlautbarung in den „Sluzbene Novine". Ausland Die grohe deutsche Notverordnung Die seil Monaten erwartete grotze deutsch« Not-Verordnung ist am 8. Dezember vom Reich»präfi-denten unterschrieben und dann veröfjenttichl worden. Die bedeutsame Urkunde umfatzt 46 Druckseilen und enthält Matznahmen zur Senkung der Preise und des Zinssutze», Herabsetzung der Eisenbahnfrachten, einen Vollstreckungsschutz für Landwirte u. a., sowie da» Verbot des Tragens von Uniformen und Ab-zeichen politischer Verbände im ganzen Reich. Die neue Notv«ordnung bedeutet «ine Kamvsan>.ige Brünings an Hitl«. 3n ein« Rundfunkrede soejtc Reichskanzler Dr. Brüning. datz die Regierung mit eiserner Tatkraft allen Bestrebungen erugeqenarbeiten werde, die in der Stunde d« stärksten Nen>ens>rvbe der oerfasfungsmätzigen Gewalt in den Arm fallen würden. Durch die grotze Notverordnung sind die letzten Reserven des deutschen Volkes «fccht worden. Vorbereitungen für die Abrüstungskonferenz » Der Ljubljana« „Jutta" berichtet am 8. De-zember aus Pragl Gestern abends kam in Prag der Chef des jugoslawischen Generakftab» General Milovanovii in Begleitung d« Generäle Kostk und Zivkovic sowie de» Generalstabsaba^ten Araiit an. Morgen wird d« Chef des rumänischen Gennal-stab» Samsonovici in Bealeitung des General» Ionescu, des Gennalstabsobersten Potopeanu und des Generalstabsmajors Teodorini einlangen. Die Vertret« des jugoslawischen und des rumänisch« Heeres wnden in Prag mit den Vertretern de» tschechoslowakischen Henes übn ein einheitliche« Vor-gehen der Kleinen Entente in militäncchnischen Ein-zeiheilen auf der internationalen Abrüstungskonferenz beratschlagen. Die spanische Verfassung angenommen Am 10. Dezember nahm die spanische ver-fassunggebende Nationaloersammiung die neue Ver-fassung mit 396 Stimmen gegen 23 Stimmen da Bauern, 15 Stimmen der boskifchen Autonomste» und 89 Stimmen der Katholiken an. Nach dn neuen Verfassung ist Spanien eine „demokratische Republik d« Arbeit« aller Schichten ohne staatliche Religion". Zum Staatspräsidenten wurde Alcaka Zamora gewühlt. s«r 4 Deutsche Zeitung Numma 100 Aus Stadt und Land Die heurigen Weihnachtsferien an den Volks-, Bürger- und Mittelschulen werden vom 24. Dezember bis einschließlich 10. Jänner dauern. Der Unterricht beginnt wieder am Montag, dem 11. Jänner. Der heurige Friedensnobelpreis im Betrage von 173.200 schwedischen Kronen wurde t gleichen Teilen der amerikanischen sozialen Arbeiterin Jane Addams und Nicholas Murray Buttler, der sich um den Kellog-Pakt verdient gemacht hat. zugesprochen. Bekanntlich war auch Kraf Coudenhove - Kalerghi (PaneuropcO vorge-schlagen worden. Parlamentarier werden arbeitslos. Der Ausgang der jüngsten englischen Wahlen hat nicht nur in inner- und außerpolitischer Beziehung weittragende Folgen gehabt, sondern rv hat auch einige nicht unbekannte englische Politiker schwer getroffen. Und zwar alle diejenigen, die bei der Wahl „durchgefallen", nicht wieder in das Parlament gewählt worden sind. Nach einer Zusammenstellung der drei großen Parteien Englands handelt es sich um rund 50 Personen, die Jahre lang schon die Politik als Hauptberuf erwählt hatten und ihrem [rühmn Beruf fast völlig entfremdet wurden durch ihre Tätigkeit als Parlamentarier, Unterhausmitglieder. Angehöriger politischer Kommissionen usw. Sie hatten während ihrer Abgeordnetenzeit das immerhin ganz annehmbare Einkommen von 10.000 Mark jährlich, waren also der Sorge um da« tägliche Brot enthoben, haben dadurch aber natürlich jeden Zusammenhang mit ihren früheren Arbeitgebern verloren. Diesen 50 Menschen wird es jetzt sehr Sroer fallen, wieder Arbeit und Verdienst zu finden, ich in Großbritannien wütet ja die Arbeitslosigkeit: mehr als drei Millionen Menschen liegen auf der Straße und es besteht die große Gefahr, daß diese Zahl sich in nächster Zeit noch sehr vergrößern wird. Jetzt für die ehemaligen Berufspolitiker — die zum Teil schon zehn und mehr Jahre dem Parlament angehörten — Arbeitsmöglichkeiten zu schaffen, wird so gut wie aussichtslos sein. Der ehemalig« ^chotullcnbewahrer. ein Maurermeister au« Nordengland, erklärt z. B. in einem Londoner Blatt«, daß er nicht wisse, was er anfangen solle: er wäre der Verzweiflung nahe, da es unmöglich fei, Beschäftigung auch nur als Ataurer zu finden. Der Sohn di* ehemaligen Schatzkanzlers Henderson, der Jura studiert hatte, kann ebenfalls nicht wieder Eingang in seinen früheren Nechtsanwaltsberuf finden, da sein Soziu» sich inzwischen mit einem anderen Kollegen zusammengetan hat. Und zwei andere Parlamentarier warnen unter Hinwei» auf ihre jetzige wirtschaftliche Lage davor, Berufspolitiker zu werd« ... Vor der Hinrichtung geflüchtet. Dieser Tage ist der weg« eine« Mordes zum Tode ver-urteilt« Davt Osmcmovic au» dem Gefängnis in Aoplje geflüchtet, indem er beim Spoziergang im Gefängnishof plötzlich über die Mauer sprang und verschwand. Gottscheer Kalender 1932. Dieses einzig« bodenständige deutsche Jahrbuch, das in Slowenien " ' ' " i Kalenderichriftleilung Schauer) und seiner vorzüglich« Mitarbeiter auch heuer wieder ein Kalender geworden, der in keinem deutschen Haus fehlen sollte. Es ist ein echtes d«tsches Buch, ge-wachsen au» unserer Heimaterde, da» viel Inte-ressantes für jeden hiesigen Deutschen enthält, auch wenn er nicht au» dem Gottscheerland zuhause ist. Der „Goktfcheer Kalender" ist zu mäßigem Preis bei der Buchhandlung Mathias Rom in Kocevje zu bestell«. Eine eingehende Besprechung diese» Kalenders behalten wir un» vor. Bollset«, regelwidrige Särungtvorgange im Dickdarm, Magensäureüderschub. Lcderanschoppung, Gallenstockung. Brust-beitemmuvg, Herzklopfen werden zumeist durch da? namrtiche „ffraa) 3#l«r Bitterwasser behoben und der Blutandrang nach dem Gehirn, den Äugen, den Lungen oder dem Kerzen vermindert, Äeniliche Gutachten rxrzeichncn wahrhaft über-mfchnide Srgcbnl'ie, du mit dem ?ra»z bei Leuten mit fixender Lebensweise erzielt wurden. Da« Sran.i «loses-Bitterwasser ist in Apotheken. Drogerien und Spezerechand-tungen erhältlich. Chicago vor dem Bankerott. Der Bür-germelster von Chicago Cermak. der bekanntermaßen ein Tscheche ist. hat dieser Tage fünfzig der reichsten Einwohner der Stadt zu sich beruf« und ihnen erklärt: „Chicago geht zum Teufel, wenn ihr Reichen nicht einspringt. In den Stadtkassen ist kein Geld, Monatsgehalt ausbezahlt bekommen." Die Teilneh-mer aus der Versammlung wählten einen Ausschuß von sieben Personen, der die wohlhabenden Schichten zu einer Vorausbezahlung der Steuern veranlassen und gleichzeitig eine neue städtische Anleihe vorbe-reiten soll. Aus Sparsamkeitsgründen hat die un- garische Regierung beschlossen, ihre Gesandtschaft« in Stockholm, Be«. Madrid und Brüssel ab 1. Januar 1932 aufzulösen. Celje Ueber da» gräfliche Autobusunglück am vergangenen Mittwoch erzählt ein Augenzeuge im Ljubljanaer „Siovenec" folgendes: Ich fuhr mit dem Zug aus öt. Peter nach Celje. Dort, wo die Straße die Sanntaler Eisenbahn kreuzt, spürten wir auf einmal im Zuge zwei schreckliche Stöße, die so stark waren, daß die Reisenden von den Sitzen auf die gegenübersitz«den Mitreisenden ge-warfen wurden. Sofort darauf fing der Zug an zu halten. Wir waren uns sofort klar darüber, daß ein Unglück gescheh« war. Und schon hört« wir von außen auch ein furchtbares Geschrei: „Ein Autobus ist ganz zerstört!" Es faßte un» ein Ent-setzen und wir stürzt« durcheinander aus dem Zuge. Draußen war ein so dichter Nebel, daß ich kaum einige Schrille vor mir sehen konnte. Ich lief von der Strecke auf die unten liegende Wiese und eilte gegen die Unglücksstelle. Als ich wieder auf die Strecke trat, begegneten mir zwei unbekannte Reisende, ein Herr und eine Frau. Die Frau sagte zu mir: „Wenn Sie schwache Nerven haben, geh« Sie ja nicht in die Nähe!" Da ich Geistlicher bin, wollte ich auf jeden Fall zu den Verunglückten, um allenfalls geistlichen Trost bringen zu können. Vor-erst sah ich vor mir die Leiche einer jungen Frau, die gräßlich zerfleischt war. Hinter ihr aber lagen durcheinander eine Menge menschlicher Leich« und Leichenteile. Man sagte mir. daß e» sieben seien, aber zählen konnte ich sie nicht. Alle, die wir dort waren, waren so entsetzt, daß niemand zählen konnte, auch nicht bis fünf. Während ich ging, um Verwundete zu such«, denen ich helfen könnte, wg jemand aus einer Eisenbahnschwelle ein nacktes mmschliches Bein, das vom Körper abgeschnitten war. Einige Leichen waren so zerschmettert, daß sie nur wie ein blutiger Häuf« Fleisch aussahen. Ich blieb vor den Ruin« des Autobus stehen, in dem mehrere Personen röchell« und mtt dem Tode rang«. Keiner von den Verwundeten schrie, es war nur durchdringendes Stöhnen und ichrecLiche» Röcheln zu hören. Aus dem Munde floß ihnen blutiger Schaum. Das Auto selbst war ganz zertrümmert. Hinter dem Rück« des Chauffeurs war es glatt abgeschnitten. Vom Autobus stand nur noch ein kleines Gerippe da. Im vorderen T«il lag ein schwer verwundeter Armer und röchelte schrecklich. Ich beugte mich zu ihm und fragte, ob er zu beichten wünsche. Er konnte mir keine Antwort geben. Auf seinem Sitz hing ganz bluttg und ver-wundet der unglücklich« Chauffeur und seine Augen liefen halb wahnsinnig herum. Besonder» erbarmte mir ein unglücklicher Verwundeter, den ich sitzend am Straßenrand fand, wohin er sich geschleppt hatte und wo er um sein Leben kämpfte. Ais ich ihn anredete, konnte er mir nicht einmal antworten. Wie zu d« ander« sagte ich auch zu ihm: „Be-reu« Sie Ihre Sünden!" und gab ihm die Los-sprechung. Er blickte mich mtt blutunterlaufenen Augen an. welche schreckliche Schmerzen ausdrückten. Nicht wett von ihm lag schwer verwundet eine schöne, junge Frau. Wer könnte alle Schrecklichkett dieser Bilder beschr> Zug uirück und lul der Straße hört« wir auch O O »Wlllll«. MW* —7 - - lüdet beschreiben! Inzwischen schob man den rück und lud einige Verwundete auf. Von um die am 1. Dezember fälligen Gehälter für die Polizei. Feuerwehr und die Lehrerschaft zu bezahlen. j>ie Schullehrer haben fett April nur einen einzig« ^ .... __ da» Huppen des Rettungsautos, das au» Celje zu Hilfe h«rb«i raste. In das Auto wurden die Schwerverwundeten gelegt. Wie ich später erfuhr, sind drei von diesen Unglücklichen schon am Wege in da» Spital ge-storben. Jetzt wird man die Schuld an diesem furchtbar« Unglück von einem auf den ander« schieben. Die einen auf den Chauffeur, die anderen auf den Lokomotivführer, ich aber sage, daß nichts anderes schuld ist an diesem schrecklichen Unglüc als dies, daß an so wichtigen und verkehrsreichen Kreuzungspunkten, wie gerade diese Unglücksstelle einer ist, keine Schranken stehen. Diese Tatsache und nur diese ist schuld an den unglücklich« Opfern. Ueber die Autobuskatastrophe am vorigen Mittwoch gibt die städtische^ Autobus-Unternehmung Celje nachfolgende Erklärung ab: Der Autobus, der regelmäßig um 10 Uhr 30 vom Bahnhof in Celje gegen Vransko abfährt, fuhr am 9. Dezember mit ungefähr 20 Reisenden ab, und 1 war wegen des außergewöhnlich dichten Nebels mit langsamer Geschwindigkeit. Der Autobus war Marke Mercedes-Benz mit 050 cm Länge und 3700 Kilo Gewicht, versehen mtt allen modernen Vorrichtungen. Es führte ihn der erprobte, voll ommen nüchterne und durchaus verläßliche Ehauff«r Herr Bukar, der auch die Strecke So. Peter pod So. gor. über den bekannten Engpaß „Srebernik" ährt. Infolge des Nebels, der schon in der Stadt dicht war. fuhr der Chauffeur mit brennenden Scheinwerfern und gab mit der Hupp« und dem Horn wiederholte Signale, besonders vom Gasthaus Samec weiter neben der Autowerkstätte Ropas vorbei gegen die Eisenbahnkreuzung. ^ Diese Kreuzung bietet folgende Situation: Die 10 Schritte breite Straße durchschneiden die Eisenbahnschienen quer mit einem scharf« Winkel von etwa 25° in der Länge von 42 Metern, so daß man eine Ge-fahrzone »on zirka 48 Metern erhält. Bei dem außerordentlich dichten Nebel am Mittwoch, der sich erst gegen 12 Uhr etwas zu heben begann, konnte man nicht weiter sehen als in einer Ent^ fernung von K bis 10 Schritten. Der Z«g« Martin Sevsek. der sich im Autobus knapp hinter dem Chauffeur an der linken Seite befand und die Augen in die Linksrichtung gewendet hatte, er-blickte die Lokomotive aus einer Entfernung von K Nietern. Die Laternen an der Lokomottve brannten nicht, Signale hörte der Zeuge nicht. Auch andere in der Nähe sich befindliche Zeug« erklär«, daß sie das Eis«bahnsignal nicht gehört hab«. W«n man bedenkt, daß sich nach der festgestellten später« Situation der Stoß in den Autobus im dritten Viertel der Gefahrzone ereignet hat, dann ist es klar, daß weder der Chauffeur noch jemand von den Reisenden den Zug vor dem Eintritt in die Gefahrzone hat sehen können. Ein anderer nicht betroffener Zeuge, der zur Zeit des Unglück» 200 Schritte von der Unglücksstelle entfernt war, sagte aus, daß er die häufigen Signale des Cillier Autobusies hörte und auch noch das Licht der Scheinwerfer sah. Er hörte einen scharfen Pfiff der Lokomotive, im selben Augenblick aber auch schon einen schrecklichen Krach. Der Zeuge eilte sofort cra die Unglücksstelle. Die Scheinwerfer des zerrtffene» Autobusses brannten noch und der Motor gin§ noch. Die Situation dort ist so, daß es jedermann klar sein muß, daß. auch wenn der Chauff«r vor der Kreuzung stehen geblieben wäre und dann wieder den Motor angetrieben hätte, er dem Un-glück nicht hätte entgehen können. Ebenso ist auch die Geschwindigkeit de» Autobusses, der dort mtt 15 Km per Stunde fuhr, in diesem Falle von ne-bensächlicher Bedeutung, weil er überfahren word« wäre, ob er mtt 5 Km oder mtt 50 Km gefahren wäre. Einzig und allein Eisenbahnschmnk« hätten in dieser Situation da» Unglück verhütet. BRILLE», Ubr«n, Oold- u. Silberwaren, Chin#»ilber-Bo»teeke Dom», RADIO Apparate, Tel«faokan, «owie Grammophone, l'ltttm und Nadoln etc Erstklassige lejritirortstitti. Ant. Loenik, Celje Uhrmacher. Juwelier, Optiker TELE FUN KEN Die Verlautbarung de» Eisenbahn-Ministerium» über das Unglück lautet folgender maßen: Um 10 Uhr vormittags stieß auf dem Uebergang über die Eijmbahnftrecke Celje-Velenfe der Personenzug zwischen den Statton« Celje und Petrovce auf einen Autobus der Gemeinde Celje, der demoliert wurde. Bei dieser Gelegenhett wurden 8 Person« getötet und 10 schwer verletzt. An der Stelle des Unglückes kreuzt sich die Strecke mtt der Reichsstraße. Da diese Strecke eine Vizinalstrecke ist, sind an den Straßen keine Schrank«. Di« Ursache des Unglücks war der dichte Nebel, der im Sanntal lag. die unpassende Fahrordnung des Autobus und die Unachtsamkeit des Chauffeurs. Ueberdies hatte der Autobus eine Verspätung von 10 Minuten, der Chauffeur aber paßte auf der Kreuzung nicht genügend auf. Die zuständige Behörde führt eine Untersuchung. — Bekanntlich gibt es auf dieser Strecke, trotzdem sie eine Vizinalstrecke ist, mehrfach Schranken, z. B. in Dravograd. Um so notwendiger wäre eine solche in der Nähe unserer Stadt au einem Punkte, der außerordentlich verkehrsreich und wegen der ungewöhnlich verlängerten Gefahrzone auch sehr gefährlich ist. «BOTIlUt 100 Deutsche ^etron« ätft» 5 Die Opfer der Autobuskatastrophe. Die Autobuskatastrophe vom vergangenen Mittwoch dürfte im Hinblick aus die außerordentliche Zahl der Opfer eine der gröhten fein, die sich in der Zeit des modernen Autobusoerkehrs in Europa ereignet haben. Die fürchterliche Wirkung des Zu-jammenstohes zwischen Lokomotive und Autobus ijl dem Umstand zuzuschreiben, dah der Autobus an eine gegabelte Telegraphenstange angeschleudert wurde. Wäre dies nicht geschehen, so wären die mitsamt der Karosserie hinweqgerisienen Reisenden auf den tiefer liegenden Wiesengrund geworfen i worden, so datz wahrscheinlich nicht so viele um ihr Leben gekommen wären. Jetzt sind bereits die Namen aller Opfer bekannt. Den Tod auf der Stelle fanden nachfolgende acht Personen: Ivan Krajnc, 70 Jahre alt, Privater aus Zalec, und seine 65 jährige Gattin Anna K r a j n c; Ivan Krefl, 60 Jahre, Besitzer und Schneidermeister aus Braslovie; Franziska Pristovsek, 4V Jahre. Besitzerin aus Dresinja vas bei Petrovce, Philipp ofedel. Kl) Jahre, pensionierter Bergmann aus ibukovca, und seine um einige Jahre jüngere j tau Brigitte Posedel: Anton S v e t, 40 Jahre. Weinbauer aus Brezice; Anna Strahovn ik, 50 Jahre, Tijchlersgattin aus Hal«c. Atutter von 0 Kindern im Alter von 1 bis 17 Jahren. Im Allg. Krankenhaus find nach der Ueberführung gestorben: Anton Dobnik, 3» Jahre, Holzhändler ! aus Ceplj« bei Vransko; Aiaria Z u p a n c, 36 Jahre, Gastwirtin und Bergmannvgattin au» Mi «ojnice bei Grize, Mutter von drei Kindern im Liter von 1, 3 und 6 Jahren; Ottilie Dobelsek, 33 Jahre, Fabriksarbeiterin aus 5t. Pavel pri Pre-boldu, Mutter von zwei Knaben im Alter von 2 und 11 Jahren; Ivan Kranjc, 40 Jahre, Sekretär der „Kmetska posojilnica" in Celje, hinterläßt eine Frau und einen 17-jährigen Sohn; dieser Fall ist besonder» tragisch, weil Herr Krajnc gerade am Unglückstage vom Krankenlager seiner Frau noch Celie kam, die im Ljubljanaer Leoninum eine Operation mitzumachen hatte. Verwundet liegen im Allg. Krankenhau»: Mathilde Potocnik, 24 Jahre, Lehrerin in Grize, Beschädigungen am Kopf und Durchriß der Ader an der linken Schläfe! Maria Janezi!, 33 Jahre, Befitzersgattin au» Prekopa bei Vransko, schwere Beschädigung der linken Ge-fichtsseite; Andreas öepec, 52 Jahre, Kaufmann aus Dolqa Pusca bei Zagreb, schwere Verletzungen am Kopf und am rechten Arm, sowie innere Be-schädigungen; Anton Oblok, 31 Jahr«, Besitzers-söhn au» Vrbje bet )alec, tnehirnerichülterunq ausgeschlagene Zähne, schwere Verletzung der linken Genchtsjeit« und Gehirnerschütterung, Zustand «rnft; Franz Buiar, 30 Jahr«. Chauffeur au» Gaberje; nicht schwere Verletzungen in der Bauchgeg«nd, wird wahrscheinlich in wenigen Tagen entlassen werden können. Herr Bucar saß am Volant, also im vordersten Teile de» Autobusse», wa» ihm da» Leben gerettet hat. Am Donner»tag wurde noch der 63-jährige Besitzer Franz Leiar au» Ru»e bei Petrovce in» Spital überführt. Dieser war am Mittwoch au» dem Isolierpavillon de» Allg. Krankenhauses entlassen worden und wollte mit dem Unglüclsaulobus nachhau» fahren. Beim Zu» sammenstoß wurde er auf die Straße geschleudert, wo er einen Augenblick bewußtlo» liegen blieb. Dann aber sprang er auf und eilt« wie von Sinnen weiter durch Levec nach dem 2 Km entfernten Arja vas Dort wuschen ihm die Einwohner da» blutüberströmte Gesicht ab und die Grohgrundbe> sitzerin Jeschounig bracht« ihn mit ihr«m Auto zum Arzt nach Zalec. Da er aber starke innere Schmerzen verspürt, überführte ihn die Feuerwehr von Zalec am Donnerstag ins Allg. Krankenhau» nach Celje. Nach Anlegung von Verbänden konnten nachfolgende fünf Personen au» dem Spital nachhau» entlassen werden: Johann Günter, 49 Jahre, Maurerpolier aus Prnjavor in Bosnien, leichtere Verletzungen am Kopf und an der rechten Hand; Anton Turk, 40 Jahre, Fleischhauer au» Sl Peter im Sanntal. Verletzungen am Kopf, an der linken Hand und am rechten Fuß; Maria X o m h e, Magd aus St. Pavel; diese erinnert sich an nichts weiter, als daß sie sich plötzlich zwischen den Trümmern des Autobusses auf der Erde befand; Schlag auf den linken Ellenbogen; Vinko Aristovski, Schneider-meister au» Arja vas, Prellung an der linken Brustseite und eine Fleischwunde am Kops; ferner ein junger Mann mit leichteren Verletzungen. d«r im ersten Schrecken flüchtete und erst später zu Fuß nach Celje zurückkam. Unverletzt ist demnach von allen 24 Passagieren niemand geblieben. Die Leichen des Ehepaares Kranjc und der Besitzerin Fran-ziska Pristovsek wurden am Freitag früh mit einem Automobil der Stadtgemeinde vom Leichen-hau» des Umgebungsfriedhofes nach Zalec überführt, wo um 9 Uhr die Beerdigung unter ungeheurer Beteiligung der Bevölkerung stattfand. Hier ereignete sich der bedauernswerte Unglücksfall, daß der die Einsegnung vornehmende Pfarrer von Zalec auf dem glatten Boden ausrutschte und sich ein Bein brach. Die Leiche des Anton Dobnlk holte am Donnerstag sein Bruder mit einem Wagen ab; er wird am Samstag vormittags in Vransko zur letzten Ruhe bestattet. Die Mutter von 6 Kindern, Anna Strahovnik, wurde am Donnerstag nach, mittags vom dortigen Feuerwehrauto nach Zalec überführt, wo sie am Freitag nachmittags um 3 Uhr beerdigt wurde. Der Markt Zalec hat Trauerfahnen ausgehängt. Ottilie Dobels et wurde nach &L Pavel pri Preboldu überführt, wo am Samstag um V Uhr früh die Beerdigung stattfand. Das Leichenbegängnis de» Sekretärs der Kmetska posojilnica Herrn Franz Kranjc fand am Freitag um 3 Uhr nachmittags vom Spital aus auf den Umgebungsfriedhof statt. Di« Geschäfte in der Stadt hatten zum Zeichen der Trauer ihre Läden während einer Stunde, von */« 3 bis s/*4 Uhr, geschlossen. An dem Leichenbegängnis nahmen sehr viele Trau-ernde teil. Abteilungen des Sokolvereines schritten dem mtt schönen Kränzen geschmückten Leichenwagen voran, ein unendlicher Zug von Leidtragenden schritt hinter dem Sarge nach: Vertreter der Behörden, Bürger, Kaufleute und eine unübersehbare Beoöl-kenrngsmenge. Alle übrigen Opfer nahm ein gemeinsames Grab am Umgebungsfriedhof auf. Die Versicherungen. Der zertrümmerte Mercedes-Benzwagen galt als der beste Wagen de» städtischen Autobusunternehmens. Er kostete über eine Viertelmillion Dinar. Gegen allfällige Beschä-digungen war er nicht versichert, so daß der durch die Katastrophe verursachte materielle Verlust sehr groß ist. Wohl waren aber die Reisenden und der Chauffeur versichert, die ersteren um den gesetzlich vorgeschriebenen gemeinsamen Betrag von 350.000 Din, der Chauffeur für 50.000 Din im Fall des Tode» oder dauernder Invalidität. Svanaeltsche Gemeinde (Abendgotte». dienst.) Der Gottesdienst am Sonntag, dem 13. Dezember, findet abend» um 6 Uhr in der ge-heizten Christuskirche statt. Statt eine» Kranzes für die ver. storbene Frau Leopoldine Rakusch hat Herr Brauereidirektor Georg Sima in Donaueschingen 200 Din für die Frw. Feuerwehr in Celje ge-spendet. Unterbrechung de» elektrischen Strome». Da» Elektrizilät^wert Fala teilt mtt, daß am Sonn-tag, dem 13. Dezember, wegen dringender Repa-ratur die Lieferung des elektrischen Strom«, von 7,9 bi» '/, 10 Uyr unterbrochen werden wird. Sin Bortrag Über Sibirien. Im Rah-men der hiesigen Volkshochschule hielt am Mittwoch abends der Wiener Universitätsprofessor Dr. Hans Halm im vollbesetzten Zeichensaal der Bürgerschule «inen von interessanten Lichlbildern begletteten Vor-trag über Sibirien. Der Vortragende, der lange Jahr« in Sibirien zugebracht hat, zuletzt als Pro» sessor der Uniocrjität Irkutsk, verstand es, in spannendster W«is« den Zuhörern dieses ungeheure, fruchtbare, geheimnisvolle Land näher zu bringen. Wir hätten gewünscht, daß Herr Prof. Halm, der. wie er eingangs erwähnte, seine frühe Jugendzeit in unserer Stadt verlebt hat, un» auch seine per-sönlichen Erlebnisse als Sibirischer Verbannter wäh-rend des Krieges mahlt hätte, indessen der Stoff war zu gewaltig. Wir hoffen, daß diese Erlebnisse später einmal das Thema eine» weiteren Vortrage» bilden werden. Jedenfalls war schon dieser Vor-trag über Land und Leute in Sibirien so interessant, daß man noch gerne länger der sympathischen Stimme de» Vortragenden gelauscht hätt«. Unsere Volkshoch-schul« ist zu beglückwünschen, daß es ihr gelungen ist, diesen hervorragenden Gelehrten und Kenner des fernen Ostens für Vortrüge in unserer Stadt zu gewinnen. Bom Gericht. Am vergangenen Montag fand vor dem hiesigen Kreisgerichtssenat die Ver-Handlung gegen die 51jährige Auszüglerin Maria Ulinik aus Zagaj bei Sv. Peter pod Svet. gor. und ihren 29-jährigen Sohn Franz Ulinik statt. Mutter und Sohn waren angeklagt, den Gatten bzw. Vater in der Nacht auf den 5. August, in welcher im nahe beim Hause stehenden Weinkeller plötzlich ein Feuer ausgedrochen war, ermordet zu Reiche Auswahl in Weihnachtsgeschenken Kestieb tigert Sie bitte, meine Aa.t-uteliung ! Uhren in Gold und Silber (beste Marken) Reizende SchmackHachen für Damen und Herren: Armbänder, Anhänger und Ringe in modernster Fa?on mit grossen Halbedelsteinen, Uhr« ketten in den neuesten Mustern Broschen ans Elfenbein, Neuheit! Chinasilber inQebrauclii-ii. Luiuigegcnsttnden R. ALMOSLECHNER Juwelier /CELJE, Prelernova ulica 1 haben. Nach dem Brande verbretteten die beiden bei den Nachbarn die Meinung, dah der atte Ulknik au» Rache den Weinkeller angezündet habe und dann geflüchtet sei oder Selbstmord verübt habe. Nach 14 Tagen wurde die Leiche in einem Gestrüpp des nahen Waldes wirklich gefunden, aber die Gerichtsärzte stellten fest, daß Ulcnik durch drei tödliche Hiebe mit mit einem stumpfen Werkzeug in in den Nacken ermordet worden sei. Da bekannt war, datz die Eheleute schlecht miteinander gelebt hatten, wobei die Hauptschuld da» Weib traf, die ihrem Manne sogar das Essen versagte, war der Verdacht gegen die Ulcnik gegeben und sie wurde samt ihrem Sohne in das Gerichtsgefängnis nach Celje eingeliefert. Beide leugneten hartnäckig ihre Schuld, dies auch bei der Hauptverhandlung, die den ganzen Tag bis spät in die Nacht andauert». Nach längerer Beratung verlautbarte Herr Senat»-Präsident Leviinik da» Urteil, demzufolge Maria Ulcnik zu 18 fahren Zuchthaus verurteilt, ihr Sohn Franz aber freigesprochen wurde. Polizeinachrichten. Alle Radfahrer werden aufmerksam gemacht, datz di« Polizei in Hinkunst bezüglich der verschiedenen Uebertretungen der Poli Zeitschriften, wie Fahren ohne Licht, ohne Glocke, ohne Bremse u. s. w.. unnachsichtich vorgehen und keine Ausrede gellen lassen wird. — Am vorigen Donnerstag verlor auf dem Weg« vom Hauptplay in Celje bi» Ostrozno die Dienstmagd des Besitzers Franz Pinter au» Iezerce bei marino ein Spar-kassebuch ihre» Dienstgebers, lautend auf 2250Din; im Sparkassebuch befanden sich auch zwei Hundert' dinarscheine. — Die Polizei verhaftete den 41-jähri gen Schneidergehilfen Rudolf Skuk aus Bostanj bei Sevnica, wett er in der Stadt und in der Um-gebung Nähmaschinen, Fahrräder und Grammo phone zu lächerlich niedrigen Preisen „verkaufte", wobei die erste Rate von 100 Din erst nach einem halben Jahr fällig sein sollte. Bei der Bestellung nahm er von jeder Partei eine Anzahlung von 20 Din: auch versuchte er e» mtt Verjicherui^sjchwin bei; er wurde dem Gericht eingeliefert. Todesfälle. Im Allg. Krankenhau» find gestorben die 53 jährig« Arbeiterin Franzi»ka Krevselj aus Mali vrh, Gemeinde «smartno ob Paki, und da» 3'jährige Besitzerssöhnchen Anton Arbeiter au» Maloharna bei Oplotnica. — Am Freitag starben im Allg. Krankenhaus der 41 jährige Besitzer und Gastwirt Herr Ivan Majdic au» Levc bei Celje und der 52 jährige Auszügler Franz Radisek aus Loiica bei Vransko. — Am Freitag ist in ßaSko Frau Petrina Trop, Gemahlin des angesehenen Ho-teliers Herrn Trop, «in« gut« Hausfrau und Mutter, im Alter von 49 Jahren gestorben. — Im Allg. Krankenhaus starben die 31-jährige Köchin Antonio Grabensek aus Ljubecno bei Celje, der 81 jährige Gemeindearme Georg Rupnik aus Velika Piresica und der 17-jährige Arbeiter Ivan Hren aus So. Tomaj bei Äofjavas. Stadtkino. Am Samstag, 12., Sonntag, 13, und Montag, 14. Dezember, der 100 -v ige deutsche Tonfilm „Arlane", nach dem gleichnamigen Ro-man von Claude Anet; in der Hauptrolle die aparte Filmkünstlerin Elisabeth Bergner. Vorstellungen am Seite 6 Deutsche Zeitung Nummer 100 Gottscheer Kalender 1932 einziger deutscher palender im J)raubanat, wird den Volksgenossen zur Anschaffung empfohlen. Bestellungen an den ){alenderausschuss in J(ocevje oder Vereinsbuchdruckerei „Celeja" in Celje, presernova 5 Kc>««n Samstag und Montag um '/,9 Uhr abends, am Sonntag (3 Vorstellungen) um '/,5, '/,? und 7,9 Uhr abends, RtrciwfUia« A«u«rw«h? Seif«, l«lept»»u W. «ochtndi»,« flbfrnimt*' a» 12. d« II. Z»«. rnsGitbofd: Prihoulchck Joses. Maribor Heimische Rflnstl« im Auslande. Unsere Stadt, die schon manche Kunstbeflissene auf ollen Gebieten der Kunst hervorgebracht hat, dit nicht nur in ihrer engeren Heimat, sondern auch im Ausland zur Geltung kamen, besitzt junge Talente, die bestrebt sind, sich durch hervorragende Leistungen bemerkbar zu machen. Unter diesen ist eine jung« ellistin, Frau Gret« Mascher Pelikan. die ihre Au» ildung ttn Drazer Konservatorium erhielt, zu nennen. ,5i« ist Alttglied d«s Went-Triv», «wer künst-lerlschen Vereinigung dreier junger Damen, die kürzlH im Grazer Kammermuslksaol einen Kammermusik-abend absolvierten, der vom Publikum und der Presse mit großem Beifall und großer Anerkennung für di« dargebotenen Leistungen quittiert wurde. So schreiben di« Tagespost und das „Grazer Tagblatt": „Sie brauchen keine galante Rüchicht, die Damen Helene Went, Grete Mascher-Pelikan und Hansi Seelig, denkn man «inen wirklich wertvollen Abend verdankte. Da« schwierige Reger Trio (k.MollOp. 102) enthüllte «ine geradezu rassige Künstlerschaft der drei. Der große Gesangston des Allegros wurde von Violine (Went) und Cello (MascherPelikan) fast ekstatisch gesteigert. Auch im Allegretto überraschte eine Stimmungsmalerei, die sich selbst noch in dem PIzzikato-Getändel auswirkte. Der dritte Satz bringt Wärme und schlankes Aufranken der Kantilene (Went), bic beim Cello ein pastofes. fülliges Echo findet. Das Trio vermied billige Sentimentalität in den langatmigen Seufzern des Largo. Um ja nicht „schwach", nicht weichlich zu gelten, wurden sogar etliche Steigerungen zu stark forciert. Doch besser hochdramatische Intensität, besser dann und wann heftige Striche (denen sich allerdings schon etwas Sprödigkeit der Materie beimischte), als ein „unre-gersches" Nebelland larmoyanter Phrasen. Kühn and vollblütig auch der schöne Finaleschwung. Nach dieser packendst«n Leistung des Konzertes kamen Beethovens reizvolle Variationen über das Thema „Ich bin der Schneider Kakadu" (Op. 12t a). Die Arabesken wurden sauber und mit glatter Technik erledigt. Wieder bewund«rte man da» kraftvolle Temperament de» Trio», da» sich schließlich noch einmal im stürmischen Presto entzündete. Die Kunst-lerianen, alle großen Formates, wurden lebhaft ge- seist."---- „Im Nahmen der Veranstaltungen des Steirischen Tontünstlerbunde» trat Mittwoch im Kammermusiksaol da» Went Trio, bestehend aus den Damen Helene Went (Viottne), Grete Masche?-Pebkan (Cello) und Haust Seelig (Klavier» auf. Der Abend wmde mit Mozart» (i Dur-Trio «in-geleitet, bracht« hierauf Reger» hochinteressantes und überaus ichwieriges E-MollTno und schloß mtt den humorvollen Variationen sür Trio über da» Wed „Ich bin der Schneid«! Kakadu" von Beethoven. Die Spielerinnen lösten die bedeutenden künstlerischen Aufgaben von der ästhetischen Seite ebenso glücklich wie von der technischen. Frl. Honst Seelig fand reichlich Gelegenhett, durch ihren kräftigen und gesangvollen Anschlag wie durch perlende Läufe zu glänzen. Auch die beiden Streichenden erstellten durch eine große musikalische Sicherheit und durch einen geschmackvollen Bortrag. Wahu'ud die Geigerin Frl. Went sich als vorzügliche Beherrscherin der Griff- und Bogentechnik und stilkundige Führerin des Trios bewährte, wußte die Cellistrn Frau Mascher-Pelikan ihrem Instrumente eine staunen», werte Fülle von Tonplastik abzuringen. Die Damen meisterten di« drei Werke mit allen Vorzügen voll-wertiger Künstlerinnen. In ihrem Zusammenspiel waltete der Geist einer verständnisvollen Auffassung des musikalischen Gehaltes. Hiezu gesellte sich eine tadellose klanglich« Reinheit und rhythmische Ernkthüt. Jede Nummer schloß unter anhallendem Beifalle der zahlreichen Zuhörer."---Wie wir hören, wirkt diese» künstlerische Damentrio bei dem am 2. Jänner 1932 im Theatersaale der „Zadruzna gospodarska banka" stattfindenden Kammerkonzert mit, das der Männergesangverein in Maribor ver-anstaltet. Dieses Konzert ist als Abschiedsabend für den bekannten Bariton Herrn Leopold Florian ge-dacht, der sich in den ersten Iännertagen ebenfalls ins Ausland begibt, um dort feine Gesangstudien zu vollenden. Vermählung. In Prag fand dieser Tage die Vermählung des Herrn Dr. Hans Grafen von Zedtwitz mit Frl. Marie Krajcer, Tochter eines hier im Ruhestande lebenden Polizeibeamten, statt. Schwerer Unglücksfall. Am Mittwoch um 1(1 Uhr vormittags ereignete sich in der hiesigen Druckerei „Cirilova tiskarna" ein entsetzlicher Un-qlücksfall. Der 33-jährige Maschinenmeister Ernst Fron kl geriet mit der linken Hand in eine söge-nannte Planeta-Druckmaschine. Der Unterarm wurde fast bi» zum Ellbogengelenk zwischen Walze und Schutzwand gepreßt. Auf seinen Schrei hin brachte sein Arbeitskollege die Maschine sofort zum Still-stand, doch war der Unterarm mittlerweile mehrfach S'irochen und ganz zerfleischt. Die gegenüber der uckerei befindliche Rettungsstation sandte sofort ihr Rettungsauto, doch muhte vorerst die Walze abmontiert werden, bi» man den Verunglückten frei-bekam. Die Rettungsmannschaft legte rasch einen Roloerband an und überführte ihn ins Allgemeine Krankenhaus, wo er dann kunstgerecht verbunden wurde. Herr Frank! war die ganze Zeit hindurch bei vollem Bewußtsein. Um die Mittagsstunde wurde Herr Frank! mittels Rettungswagens ins Landes-lrankenhau» nach Graz überführt. Seine Freunde hoffen, daß ihm der Arm erhalten bleiben wird, doch muß bei der Schwere der Knochenverletzung mtt dem Aeußersten gerechnet werden. Letzteres wäre umso tragischer, als Herr Frank! seine rechte Hand bereit» vor dein Kriege in feinem gefahrvollen Berufe eingebüßt und für Frau und zwei umnündig« Kinder zu sorgen hat. Auf der Strahe zusammengebrochen. Dienstag um drei Uhr Nachmittag stürzte der 43-jährige Kellner Johann Tamschc vor dem Haus« Nr. 5,1 in der Alelsandrova cesta mtt Lungen-blutungen plötzlich zusammen. Er wurde im bewußt-losen Zustande von« herbeigeeilten Rettungsauto ins Allg. Krankenhaus überführt. Todesfall. In Petanjcl bei «latina Radenci ist am vorigen Samstag der angesehene und all-gemein beliebte Großgrundbesitzer Herr Josef Vogler im Alter von 63 Iahren gestorben. Freiwillige Feuerwehr Maribor, Fern-sprecher 2224. Freiwillige Rettungsabtei, lung, Fernsprecher 2336. Zum Feuerbereit« schaftsdienst in der kommenden Woche, und zwar vom 13. bis einschließlich 19. Dezember, ist der III. Zug kommandiert. Kommandant: Brandmeister Heinrich Egger. Bereitschaft in Reserve: l. Zug. Apothekennachtdienst. Den Apotheken-nachtdienst in der kommenden Woche, und zwar vom 13. bis einschließlich 19. Dezember, versehen die „St Anton>Ap othÄe", Mr. Albaneze, Franko-panooa 18, und die „Schutzengel-Apotheke", Mr. König in der Aleksandrova 1. Schwäbisch-Deutscher Kulturbund S«schüf»5fielle Maribor, Strob»iay«i»va S. Telephon 2737 Der „Schwäbisch-Deutsche Kulturbund" wendet sich auf diesem Wege an di« O«ffenttichk«it mtt d«r Bitt«, ihm alte Kleider, Schuh« und Wäsche zu überlassen. Hart und unerbittlich pocht der Winter an die Türe der Armen, bittend heben sich blauge-frorene Händchen. Die kinderreichen Arbeitslosen-familien sind besonders in Mitleidenschaft gezogen. Viele, nur allzuoiele sind es. denen geholfen werden soll, so daß der Bund mit den kargen, ihm zur Verfügung stehenden Mitteln nicht zu helfen vermag. Vor ollem Kinderkleider, Wäsche und Schuhe wären erwünscht. Spenden nimmt die Geschäftsstelle des Bundes in der Stroßmajerjeva ulica 6 entgegen. Auf Wunsch werden sie auch abgeholt. Arbeitsmartt. Rüstige Wttwe (ohne Ein-kommen) mtt drei Kindern bittet um Arbeit als Bedienerin oder Hauswäscherin. Anstagen sind an die Geschäftsstelle des Bundes in Maribor, Sttoß-majerjeva 6, erbeten. Marenberg Die Wünsche der hiesigenBevölkerung wurden am Tage vor seiner Reise nach Beograt dem Abgeordneten Jng. Pahernik anläßlich einer Besprechung in der Gemeindekanzlei tn Marenberg vorgetragen. Der Vertreter der „Hmeljarna" in Marenberg betonte die Notwendigkeit einer Erle-digung der Frage der Hopsensignierung des im Drautal erzeugten Hopfens, wobei als Signierung»-station Marenberg in Betracht kommt, da» der Mittelpunkt des Hopfenbaues im Drautal ist. Die Vertreter des Bauernstandes wiesen auf die Not-wendigkeit einer Regelung der Bauern Verschuldung hin, die infolge des raschen Preissturzes aller land-wirtschaftlichen Produkte so schwer auf den Bauern lastet, daß selbst bei solchen Besitzern, die in normalen Zeiten an derartiges nicht einmal dachten, bereits Zwangsversteigerungen vorkommen. Ein Besitz, der z. B. auf 100.000 Din geschätzt wird, werde häufig, da es infolge des Bargeldmangels an Käufern fehlt, um ein Drittel des Schätzwerte» losgeschlagen. Es müßte eine Novelle zu dem bezüglichen Gesetz geschaffen werden, daß unter dem Schätzwert oder wenigstens unter zwei Dritteln des Schätzwertes die gepfändeten Gegenstände nicht verlaust werden dürfen. Die Vertreter der Holzindustrie wünschte» eine Regulierung des Elsenbahntarifes in der Richtung eines Ausgleiches mit den Tarifen, dit jene Holzerzeuger haben, di« Holz aus den bosnischen Wäldern ausführen. Zum größten TeU werd« das Holz unserer Gegenden seit über 100 Iahren nach Ungarn exportiert, es sei daher notwendig, dicsen Markt auch weiterhin zu bekalten. Der Herr Ab-geordnete versprach den Anwesenden, alle seine Kräfte für die weitgehendste Erfüllung ihrer Wün-sche einzusetzen. Wirtschaft U.Verkehr Hopfenbericht aus Zalec vom 7. De» zember 1931. 1931er Hopfen bleiben für eng-lisch« Rechnung in guten Mittelsorten weiter gefmqt, doch werden für solche nur mehr Din 600° - bis äußerst Din 550*— pro 100 Kitt» angelegt, wobei die Produzenten ein« gewiss« Zurückhattung zeigen, so daß es vorläufig nur schleppend £ geringeren Umsätzen kommt. Wie in anderen Anbaugebieten. so neigt die Tendenz dermalen auch dei un» zugunsten der Käufer. «ine 100-Milllonenanleihe der Mono» potverwaltung. Die Verwaltung der Staat» Monopole hat auch Heuer eine kurzfristige Anleihe von 100 Millionen Franc» bei der Franc».s«rbi. schen Bank in Beograd abgeschlossen, deren echt Tranch« im Betrag von 28 Millionen Francs fit bereits am 30. November empfanden hat. Der jugoslawische Außenhandel. I» den ersten zehn Monaten de» laufendes Jahres betrug der Wert der Einfuhr 419? 8 Millionen Din (gegen 5370 in der gleichen Zeit des Vorjahres) und der Wert der Ausfuhr 4067 5 Millionen Din <5639 7), so daß da, Passivum sich auf 126 3 (230-3) Millionen Din stellt. Die Ein-fuhr hat um 29 und die Ausfuhr um 101'/» ab-genommen. Die Schulden der Selbstverwaltung», körper. Die Schulden der Banale und Gemeinden in unserem Staate betragen nach einer Aufstellung des Finanzministeriums 1543 Millionen Din. Dies« Schuld«» verteilen sich folgendermaßen: Beograd und die Städte mtt Sitz der Banalverwaltunß 953 Millionen, die übrigen Stadtgemeinden -irt4 Millionen, die Landgemeinden 63 Millionen und die Banate 143 Millionen Din. Die größten Schulden haben unter den Städten Beograd (452 Millionen Din. pro Kops der Bevölkerung 1867 Dinar), Zagreb <180 Millionen, pro Kopf 966). Ljubliana (148 Millionen, pro Kopf 2467). Unter den Banalen ist am meisten verschuldet unser Dr au-banat, denn auf dasselbe entfallen 2012% der G? santtschutdensumme aller Banate. Nummer 100 Deutsche Zeitung Seite 7 Problem Rr. 92 N. Weinheimer, Wiener Schachzeitung 1931 Stellung Weiß: Kel, Tf6, Tf8, Lb3, Le3. Sb6, Sf2 (7 Steine) Schwarz: Ke5, Te8, Lbl, Sf5, Sg8 (5 Steine) Weih zicht und setzt im 2. (zweiten) Zuge matt! Keller im Zantrum von Celje gelegen, i*t zu vermieten. 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