Prävmneralions-Prnsc: F t! r Laibach: Ganzjährig . . . 8 fl. 40 Ir. Halbjährig . . . 4 „ 20 „ Bierteljährig. . . 2 „ 10 „ Monatlich . . — n 70 „ M i l der Post: Ganzjährig . . . II st. — kr. halbjährig . . . „ 50 „ Kirrieljährig. . 2 „ 75 „ 86t Zustellung i„S Haus viencl-jihrig 25 tr., monatlich !i tr. Einzelne Wummern 6 tr. FaUmchcr 8> h a lt I i o n Bahnhosgasie Nr. 132. Lkpkdition und 3nfcrale«t-ßurritu: »cnjreßl’Iats Nr. 81 kBnchhandlunq eon 3. V.KleinmaVrLF. Bamberg), 2»ftrtil>»sprrise: Für die einspaltige Pelttzeile 3 kr bei ztmmaligcr ISiiisdialtmig » 5tt dreimal, L 7 tr. 3n(micntiftcmccl jedesmal 30 kr. Lei größeren Inleraiei: iittb öfterer Einschaltung entsprechender Rabatt, flncnime Mitiheilurigen werden nickt bcrtidfftcbtigt; Äianuskripte nicht zurückgefendet. Nr. 271. anistag, 25. November 1871. Morgen: Äonrad. Montag: Virgilius. 4. Jahrgang. Das Fiasko der Föderalisten in Prag. Cs sind Anzeichen vorhanden, daß nach und n ach in Oesterreich die Erkeuutniß Boden gewinnt, n ichtS werde die tieferschütterte Rechtsordnung wie-derherzustelleu und das fast völlig erloschene Vertrauen zurückznführcn vermögen, als das Festhalten der einmal giltigen Grundgesetze und Beharrlichkeit und Ausdauer im Handhaben der verfassungsmäßigen Einrichtungen. Wenn uns die Aera Hohenwart wenigstens diese Errungenschaft gebracht hätte, daß in der Mehrzahl der Völker Oesterreichs für alle Zukunft der Gedanke Leben gewänne, daß die Gegner der Verfassung auch die Gegner der Freiheit und deS Staates sind, so möchten wir gerne die vielen Nachtheile derselben verschmerzen. Daß die föderalistische Partei nur so lange ihr Dasein, ihre Macht und ihren Einfluß fristet, als sie eine Stütze findet in der Regierung und in dem Zweifel der Bevölkerung a» der Aufrichtigkeit der konstitutionellen Grundsätze von oben, das haben die Vorgänge ans dem sogenannten Föderalistenkongreß zu Prag wieder einmal schlagend bewiesen. Wäre die Bevölkerung fest davon überzeugt, es werde nnwiderrnflich an der einmal gewonnene» Grundlage festgehalte», alle wie immer beschaffenen Experimente seien anfgege-ben, würden den Gegnern der Verfassung nicht fortwährend förmliche Prämien auögesetzt, die Bedeutung der slavischeu, ultramontanen, feudalen und anderer, dem FreiheitSgedankcn feindseligen Parteien würde alsbald verschwinden. Während in Wien der in Aussicht genommene Ministerpräsident, Fürst Adolf Auersperg, einer auserlesenen Schaar verfassungstreuer Abgeordneten die Grundlinien seines Programms mittheilte, trat also in Prag der sogenannte Föderalistenkongreß zusammen. Alle Vertreter der stolzen „Rechtspartei," in deu weiten Gauen des Reiches, alle, so viel ihrer mit Hohenwart gingen, von Bregenz bis Czernowitz, vom goldenen Prag bis Zara und Kattaro, alle die vielnamigen Vertreter des „wahrhaften Oesterreicher-thnms" waren geladen zum großen Tage nach Prag. Alle erdenkliche Mühe nach allen Richtungen Hin hatte man sich gegeben, um in Prag eine föderalistische Demonstration aller verfassungsfeindlicheu Elemente mit Pomp in Szene zu fetzen,' selbst das „Vaterland" trng die größte Gleichgiltigkeit gegenüber der Berufung eines verfassungstreuen Ministeriums zur Schau und verkündete mit stolzem Patho's: „Wir gehen mich Prag, und nach dem goldenen Prag richten sich die Blicke des föderalistischen, d. H. des patriotischen Oesterreichs. Dort werden die Geschicke Oesterreichs entschieden, dort die österreichische Frage gelöst werden." Was irgendwie auf politische Bedentuug, auf Intelligenz und Vaterlandsliebe Anspruch habe, werde sich in Prag zufam-meufiudeu; das Heer der Versammelten werde zahlreich sein wie der Sand am Meere und darthun vor den Augen Europa's, welch ein kleines Häuflein verzweifelter Existenzen es sei, die sich um deS Ver-fassnngSwischeS willen in die Hitze Hinein reden. Und welches ist das Resultat all dieser Anstrengungen und Großsprechereien? DaS mährische Dreigestirn Prazak, Schroni und Pater Wurm, ein paar tiroler Schwarzröcke, die steierischen Slovenen Woschniak und Hermann, der unvermeidliche Costa, der nirgends fehlt, wo es für die Partei chic Blamage oder ein Fiasko zu holen gilt, der Pole Smolka, wohlverstanden ohne irgend ein Mandat von seiner Partei, als „Privatmann," wie es heißt, und Ser-nec, der sich für deu Vertreter der Görzer Slovenen ausgab, aber au deu öffentlich die Anfrage gerichtet worden, wer ihm eine Vollmacht gegeben? Dazu I einige Czecheu und Junker, im ganzen, wie sich „Novice" telegrafiren läßt, 34 Mann, das ist der pomphaft angekündeke Föderalistenkongreß in Prag, der vor den Augcit des staunenden Europa alle föderalistischen Fraktionen in Oesterreich zu vertreten und ihr solidarisches Vorgehen zu bekunden bestimmt war. Angesichts der Lächerlichkeit dieses Erfolges und de» kolossalen Mißverhältnisses zwischen Ankündigung und Ergebnis; wurden zwar Boten nach allen vier Winden anögesendet, was irgend an feudalen und klerikalen Parteigenossen aufzutreiben, aufs schleunigste nach Prag zu berufen; denn das stolze Gebäude des Föderalismus drohte mit Zusammensturz und konnte wohl auch die ganze Partei unter seinen Trümmern begraben. Doch siehe da! vor der Bnn desgenosscnschaft Kosfnth'S und seinen Liebesbriefen au die czechischen Föderalisten hatte nnterdeß auch der böhmische Feudaladel Angst bekommen und er machte keine Miene, den Herren Costa und Prazak zu Liebe seine Herbstjagden zu unterbrechen. So haben sich denn die guten Freunde aus Dalmatien, Istrien, Gorz und Triest, aus Galizien und der Bukowina ganz ferne gehalten und selbst des Schmuk-kes' eines „historischen" Adels mußte der Prager Föderalistenkongreß entbehren, so daß dem kläglichen Rumpfe nichts anderes übrig blieb, als sich als „Privatkonfereuz" in einem Winkel des Palastes Nostiz zu konstituiren. Als dann gar Clam-Mar-tinic mit dem Antrage hervorrückte, den Verhand-lungsfadeu mit der Hofpartei, der Stütze und Förderin der Hohenwart'schen Bestrebungen, nicht abzubrechen, versagte auch der Czecheuklub seine weitere Betheiligung. Rieger, Palacky und Clam verblieben demnach die einzigen Czecheu, welche die Bera-thnugeu mit den von außen gekommenen Föderalisten fortsetzten. Man mag daraus ermessen, welche Wichtigkeit ihren Beschlüssen beizulegeu sein wird. Diesx Feuilleton. Gedächtniß und Geistesabwesenheit. Das Gedächtniß ist beinahe noch ein Räthsel, wie eS je gewesen. Warum bei manchen Menschen das Gedächtniß stark und bei manchen schwach ist, — warum das Gedächtniß in einer Zeit stärker, als in der ändern ist, — warum dieselben Menschen für gewisse Gegenstände ein gutes, für andere ein schlechtes Gedächtniß haben, — warum Krankheiten manche Gegenstände völlig aus .der Erinnerung verwischen, — all das sind Räthsel, die noch der Lösung harren. DaS Zahlen-Gedächtniß oder die Fähigkeit der geistigen Berechnung ist bekannt; die Einen besitzen es in hohem Grade, Anderen fehlt es gänzlich. George Watson, ein berühmtes Zahlengenie von Sussex, konnte die Daten jedes Tages seit seiner Kindheit angeben und was er an jedem Tage ge-than, hatte auch sonst ein wunderbares Gedächtniß, war aber im allgemeinen ein dummer, unwissender Mensch. DaS Sprachgedächtniß ist eine besondere Fähigkeit. Mithridates konnte mit den Eingebornen der dreiundzwanzig Länder, die er beherrschte, in ihren verschiedenen Sprachen sprechen. Kardinal Mezzo-sauti scheint diese Fähigkeit in einem noch höheren Grade besessen zu haben, als irgend ein anderer. Während er sich für deu geistlichen Stand vorbereitete, lernte er Lateinisch, Griechisch, Hebräisch, Arabisch, Spanisch, Französisch, Deutsch und Schwedisch. Als Professor an einer italienischen Universität vermehrte er später seine Sprachkenntnisse, so daß er in seinem dreiundvierzigsten Jahre zwanzig Sprachen lesen und verstehen und achtzehn sprechen konnte. Im'Jahre 1831, als er siebenundfünfzig Jahre alt war, konnte er außer den oben genannten Sprachen Portugiesisch, Englisch, Holländisch, Dänisch, Russisch, Polnisch, Böhmisch, Serbisch, Ungarisch, Türkisch, Irisch, Wauisisch, Wallachisch, Albanesisch, Bulgarisch, Jllyrisch, Lettisch und Lappisch; auch hatte er seine Kenntnisse in den orientalischen Sprachen durch die Erlernung des Persischen, des Sanskrit, der kurdischen, georgischen, syrischen, chaldäi-schen, samaritischen, chinesischen, koptischen, äthiopischen, abyssinischen und andere asiatischen und afrikanischen Idiome vermehrt. Im Jahre 1849, seinem Todesjahre, konnte Mezzofanti mehr wie siebzig Sprachen beredt schreiben und fließend sprechen. Mit diesem Sprachgedächtniß verglichen, find alle anderen Berichte von Gedächtnissen für Worte unbedeutend; trotzdem sind einige davon sehr merkwürdig. Robert Dillon konnte am Morgen sechs Seiten einer Zeitung hersagen, die er Nachts gelesen hatte. Während der Repcal-Debatte im englischen Unterhause schrieb ein Mitglied seine Rede auf, schickte sie an die Blätter und hielt sie am Abend im Hause; es zeigte sich, daß sie verbatim dieselbe war, die er am Morgen geschrieben hatte. — John Füller, ein Landagent in Norfolk, konnte sich jedes Wortes einer Predigt erinnern und sie, wenn er nach Hause kam, korrekt niederschreiben. — Scaliger konnte hundert Verse und mehr rezi-tiren, wenn er sie ein einzigesmal gelesen hatte. — Seneca konnte zweitausend Worte wiederholen, wenn er sie einmal gehört. — Magliabecchi, der ein wunderbares Gedächtniß hatte, wurde einmal auf eine schwere Probe gestellt. ES wurde ihm von einem Herrn ein Manuskript gegeben, das er las und wieder zurückgab. Einige Zeit darauf bat der Eigentümer des Manuskripts, unter dem Vorgeben, eS verloren zu haben, Magliabecchi, er möge all das, dessen er sich erinnern könne, aufschreibeu, worauf der letztere aus seinem Gedächtniß die ganze sollen dahin gehen, eine von sämmtlichen Föderalisten Oesterreichs ausgehende Rechtsverwahrung zn erwirken, welche den ReichSrath für ungesetzlich und dessen Beschlüsse für rechtSungiltig erklären soll. Und vor dem Volke suchte inan die empfindliche Schlappe, welche der Größenwahn der föderalistischen Führer erlitten, dadurch zu verdecke», daß man den eigentlichen Föderalistenkongreß jetzt erst auf das nächste Johannisfest anberaumte. Nachdem cs so aller Welt durch den Augenschein bewiesen worden, wie windig und schwach cs in Oesterreich mit der staatsrechtlichen Opposition und ihrer Solidarität bestellt ist, wird eine umsichtige und thatkrästige Regierung hoffentlich anf das fernere Pochen und Drohen der Ezecheu und ihrer Nachtreter die richtige Antwort finden. Nur im Schimpfen auf den Liberalismus, im Verhöhnen der Schul- und konfessionellen Gesetze hat der Junker-und Pfaffenkonventikel in Prag sich tapfer erwiesen, im übrigen konnte er cs nicht einmal zn einem Beschlüsse bringen. Der Versuch der Hohenwart'scheu Politik, durch die Prager Demonstration noch einmal niederschmetternd ihre Macht zu bekunden, ist zur Schande ihrer Veranstalter nunmehr ein Beweis dafür geworden, daß die jämmerlich zerfahrenen, rathlofen, nur im Hasse gegen die Volköfreihcit einigen Junker- und Pfaffenelementc ganz und gar unfähig sind, etwas dauerhaftes au die Stelle der Verfassung zu setze». v.icßcn den Mißbrauch des Priesteramts. Der Gesetzentwurf gegen den Mißbrauch deS Pricsteramts, welcher dem deutschen Reichstage vor-liegt, lautet: Ein Geistlicher oder anderer Religions* diencr, welcher in Ausübung oder in Veranlassung der Ausübung seines Berufes öffentlich vor einer Menschenmenge, oder welcher in einer Kirche oder an einem anderen zu religiösen Versammlungen bestimmte» Orte vor Mehreren Angelegenheiten des Staates in einer Weise, welche den öffentlichen Frieden zn stören geeignet erscheint, zum Gegenstände eiltet Verkündigung oder Erörterung macht, wird mit Gefängnis; bis zu zwei Jahren bestraft." In den Erkvägungsgründe» heißt cS, daß die bisherige» Strafbestimmungen gegen Aufreizung zu Gewaltthätigkeite» oder Verbreitung von Thatsachen, zu dem Zwecke, die Staatseinrichtnngen verächtlich zu machen, nicht mehr genügen, sobald es auf Fälle ankommt, in welchen die verpönte Handlung durch Mißbrauch des geistlichen Amtes begangen wird. Daß das geistliche Amt in dieser Weise mißbraucht werde» könne, ist unleugbar, da seine Träger Menschen sind; daß es in dieser Weise wirklich mißbraucht wurde, läßt sich erfahrungsgemäß nicht leugnen. Nun steht dem Geistlichen in seiner amtlichen Stellung dem Publikum gegenüber eine besonders gewichtige Autorität zur Seite. Er nimmt für feine Urtheile und Behauptungen das ganze Ansehen der Religion zu Hilfe. Mau wird nicht die Meinung eines einzelnen, sondern die Meinung der Kirche auö seinem Munde zu vernehmen glauben. Gerade aus diejenigen, welche Kirche und Religion hochachten, wird er den sichersten und bestimmtesten Einfluß haben. Aufreizungen, welche den Frieden stören, Angriffe anf Gesetze und Staatseinrichtungen, gewinnen daher, wenn sic von solcher Seite ausgehen, einen besonders gefährlichen Charakter; ihr Einfluß wird ein weit verbreiteter und tiefer sei» und gerade aus denjenigen Theil der Bevölkerung wirken, auf dessen Gesinnung und Verhalten am meisten ankommt. Es wäre ein die wirklichen Verhältnisse leugnender Jrrthnm, wenn man den Geistlichen, der das Gewicht kirchlichen Ansehens hat, hier mit jedem anderen, der öffentlich seine Meinungen äußert, auf eine Linie stellen wollte. Der von ihm begangene Mißbrauch ist objektiv gefährlicher und schädlicher, weil er das sittliche Baud zwischen Regierung und Volk sicherer und tiefer lockert; er ist subjektiv strafwürdiger, weil dabei das Heilige und Ehrwürdige mißbraucht wird. Es rechtfertigt sich vollkommen, diesen Mißbrauch als ein besonderes Verbrechen zn qualifiziert. Es kommt bei dem vorgelegten Entwürfe nicht darauf au, die Strafe zn verschärfen, sondern die Sanktion so einznrichten, daß sic die zn verhindernden Ausschreitungen wirklich trifft. Der Staat bedarf zur Erfüllung seiner Ausgabe» der Achtung und des Vertrauens seiner Angehörigen; er vermag für Ordnung und Frieden nicht zu sorgen, wenn seine Angelegenheiten und Einrichtungen herabgewürdigt werden. So wenig er in seinem Wirken eine ernste Prüfung zu scheuen hat, so wenig kann er dulden, daß jene Achtung und jenes Vertrauen auf eine Weise, deren Gefährlichkeit oben bezeichnet wurde, untergraben und damit die friedliche Lösung erschwert, der öffentliche Friede bedroht werde. Es kommt nicht bloö auf eine böswillige Verbreitung und Behauptung entstellter oder falscher Thatsachen a», und ebensowenig auf de» Zweck, Staatseinrichtnngen verächtlich zu machen. Jene Gefährdung der Achtung vor Staatseinrichtnngen ist sehr wohl möglich ohne Erdichtung und Entstellung von Thatsachen, und ohne daß cs darauf abgesehen wäre, solche Einrichtungen verächtlich zu machen. Auch ohne diese erschwerenden Umstände ka»» der Mißbrauch, den der Entwurf bekämpfe» soll, seinen gefährlichen 'Charakter äußern. Die verbündeten Regierungen haben sich entschlossen, die Ergänzung der in dem Strafgesetzbuch: gelassenen Lücke vorzuschlagen, iveil sie cs anerkannt haben, daß dazu ein wirkliches und dringendes Bedürfnis vorhanden ist. _____________________________ Politische Rundschau. Laibach, 25. November. Inland. Das Ministerium Auersperg ist also gebildet, uud zwar durchwegs aus Mitgliedern der VerfaffungSpartei. Die gestern telegrafisch gemeldete Liste wird von dc» Blättern der Residenz bestätigt. Was die Uebernahme des Finanzministeriums durch Plener aubela»gt, wird hingefügt, daß seine Ernennung allerdings erst nach dem Zusammentritte des Reichsrathes erfolge» werde. Bis dahi» würde Freiherr von Holzgetha» die Leitung seines gegenwärtigen M nisteriumS aus geschäftlichen Rücksichten beinhalten. Was die Farbe des neuen KabineteS betrifft, so dürste dasselbe die Mitte halte» zwischen dem stramme» Regiment Schmerlings uud dem aus geschmeidigerem Stoffe geformten Burgerministerium. Die Männer, welche berufen sind, in unsere zerrütteten politischen Verhältnissen Ordnung zu bringen uud de» aiisgchäustcit Schutt der Hohenwart'schen Verwaltung wegzuräumen, zählen nicht zu den ausgesprochenste» Parteigenosse» der Verfassung; namentlich hat der künftige Minister des Innern in den Tagen des entscheidenden Kampfes nicht jenen Mannesinuth bewiesen, der von einem Volksvertreter in einen solchen Augenblicke mit Recht gefordert wird. Aber cs steht zu erwarten, daß ihn, wie so manchen ändern damals wankelinüthigen Par» tetmann, die nachfolgenden Ereignisse belehrt haben, daß cs mit gewissen Elementen im Staate keine Transaktion gibt, daß nur Umsicht, Klugheit, Festigkeit und staatsmännischcr Takt unsere verfassungsmäßigen Einrichtungen gegen die zahlreichen offenen und versteckten Widersacher zu schirmen vermögen. Als die Hauptpunkte des Ministerprogramms bezeichnet man: strenge Durchführung der Verfassung; keine Ausgleiche, aber ein billiges Abkommen mit den Polen, falls diese auf ein solches entgehen wollen; grundsätzliche Notwendigkeit der Einführung direkter Wahlen und besondere Ausbildung der Landwehr, die anf gleichen Fuß wie die ungarische» Ho»vedS gebracht, und wozu auch die »othwcn-digc» Mittel bewilligt werde» sollen. Die drei ungesetzlichen Landtage werden sofort aufgelöst; für eine spätere Periode soll die Auflösung und die Neuwahl sämmtlicher Landtage in Aussicht genommen sein. Der Prager Föderalisten Kongreß ist sa»g- und klanglos zu Grabe getragen, man müßte denn den Klang der Champagnergläser anrechne», mit denen die Herren in Schwertassek's Weinstube auf das Fortsetzttttg in der Beilage. Abhandlung schrieb. — Wenn man den alten Geschichtschreibern glauben darf, so kannte CyruS den Namen jedes Soldaten in seinem ungeheuren Heere. In Eorsica war ein junger Mensch, dcr vicrzig-tanscnd Worte, wie sie ihm diktirt wurden, gleichviel ob sic Sinn hatten oder nicht, hersagen und dann in umgekehrter Reihe wiederholen konnte, ohne einen einzigen Fehler zn machen. — Ein Arzt in Massachussets konnte das ganze verlorene Paradies von Milton rezitircn, obwohl er cs in zwanzig Jahren nicht gelesen hatte. — Als der große Mathematiker' Euler blind wurde, konnte er die Acneide rezitiren und zugleich jede erste und letzte Zeile der Seiten in der Ausgabe angeben, in der er vor seiner Erblindung zn lesen gewohnt war. Eine Art von bchaltsamem Gedächtnisse ist das Resultat harter Arbeit und eines festen, aus ein bestimmtes Ziel gerichteten Willens. Dies zeigt sich manchmal bei Engländern aus den untern Klassen rücksichtlich der Bibel. Ein alter Bettler in Stirling, der blinde Blick genannt, ist hiefüv ein Beispiel. Er kannte die ganze Bibel auswendig. Wurde ihm eine Stelle vorgelesen, so konnte er das Buch, das Kapitel und den Vers nennen, und umgekehrt konnte er, wenn ihm Vers, Kapitel und Buch bezeichnet wurden, die genauen Worte hersagen. Um ihn auf die Probe zu stellen, zitirte ein Herr einen Verö, wobei er absichtlich ein unrichtiges Wort gebrauchte; Blick besann sich, nannte Vers und Kapitel, wo die Stelle zu finden ist, machte aber zugleich auf den Wortschler aufmerksam. Derselbe Herr ersuchte ihn, den 90. Vers des 7. Kapitels des 4. BncheS MoseS herzusagen. Blick antwortete im Moment: „ES gibt keinen solchen VerS, das Kapitel hat blos 89 Verse." Es gibt keine seltsameren Fänomene des Gedächtnisses als jene, in denen sich -- gewöhnlich in Folge einer Krankheit oder einer Gehirnverletznng — gewisse Umstände oder Reihen von Umständen der Erinnerung ganz entziehen. Doktor Scardella, ein italienischer Arzt in New-Aork, wurde vom gelben Fieber befallen. Er sprach nur Englisch im ersten Stadium seiner Krankheit, nur Französisch im höchsten Stadium des Fiebers und erinnerte sich unmittelbar vor seinem Tode nur seiner Muttersprache. — Ein Franzose' sprach im Alter von siebenundzwanzig Jahren geläufig Englisch; er.erhielt eine Wunde am Kopfe und konnte eine Zeit lang nur Französisch sprechen und glaubte, er sei erst sechzehn Jahre alt. — Im Hospital in St. Thomas fing ein Kranker plötzlich an Wallisisch zu sprechen, eine Sprache, die er seit dreißig Jahren nicht gesprochen. — Eine Dame verlor die Erinnerung von vier Jahren, erinnerte sich aber aller Begebenheiten vor und nach diesem Zeitraum. — Ein Gentleman vergaß die Namen seiner Freunde, erinnerte sich aber der Zahl ihrer Jahre und benannte sie danach. — Eine Dame verlor die Name» der gewöhnlichsten Gegenstände im Hauswesen aus dem Gedächtnis? und mußte von Zimmer zu Zimmer gehen und auf die Gegenstände deuten, bezüglich deren sie Anordnungen treffen wollte. — Ein Offizier, dessen Fall Dr. Winölow erzählt, erinnerte sich manchmal seines Namens, aber nicht seiner Wohnung; zu anderen Zeiten wußte er seine Wohnung, aber nicht seinen Namen. Gelegentlich redete er in seiner Verlegenheit einen Fremden an: „Ich bin Major—, können Sie mir sagen, wo ich wohne?" Oder aber er sagte: „Ich wohne in —, können Sie mir meinen Namen sagen?" Ein Soldat vergaß, nachdem er eine Kopfverletzung erhalten, die Zahlen 5 und 7 und alles was mit ihnen zusammeuhäugt. — In ähnlicher Weise verlor ein Herr den Buchstaben F aus dem Gedächtnis!. — Ein spanischer dramatischer Schriftsteller Beilage zum „Laibacher Tagblatt" Nr. 271 vom 35. November. Verderben der Verfassung anstießen. In diesen fröhlichen Trinksprüchen sollen auch die Föderalisten aller Sorte» einzig nnd allein — einig gewesen sein; im übrigen ergaben sich, wie inan meldet, erhebliche Meinungsverschiedenheiten, wie sie sich, sobald die Diskussion auf das Positive kommt, bei ihnen immer Herausstellen werde». Einig sind sie nur im Hasse gegen die Verfassung, welche der nationalen Berge-waltigungslnst ittib der kirchlich-feudale» Reaktiv» Riegel vorschiebt; deshalb verständigen sic sich alsbald über den einen Pnnkt: Nichtbeschicknng des Reichsraths; darüber hinaus ging aber auch die Harinonie nicht und zeigten sich so abweichende Wünsche und Schmerzen, daß man von einer strikten Beschlußfassung absehen mußte. Um wenigstens den Schein zu rette», beschloß man also ein ständiges Konnte mit dein Sitze in Prag zn wählen, welches die Verhandlungen schriftlich fortführe» soll. Schriftlich geräth man sich nicht so rasch in die Haare. Der „Tagesbote" meldet i» dieser Richtung: „Während die Ezcchen zu der Deklaration als de», bequemsten Ausgangspunkt der künftigen Opposition zurückkehreu wollen, glaube» die »ichtczechische» „Föderalisten," d. H. die drei S l o v e»e»s ü h r e r und die sechs Klerikalen, in de» Fundauientalartikeln die breiteste Basis für ihre zukünftigeAgitatio» zu finde». Schließlich fand zwischen beide» Parteien eine Vereinigung und zwar ans der Basis der Deklaration statt; eine so n»d so vielfache Umarbeitung der czcchischcn Deklaration steht somit in sicherer Aussicht. Weiter wurde beschlossen, daß keine „föderalistische" Fraktion auf eigene Faust Politik mache», fei» einseitiges Kompromiß, kein selbständiges Vorgehen stattsindeu dürfe — i» allen wichtige», ja selbst unwichtigen politische» sowie staatsrechtliche» Frage» entscheidet ei» ständiger Ausschuß in Prag." Diesen hochwichtige» Beschluß zu fasse», halse» am Mittwoch »och einige ncucingct.roffenc Gäste: Graf Egbert Belcredi und Professor Demel ans Mähren, Pflüget aus Obcrösterrcich, Gras Friedrich Thun. — „Tages Arbeit, Abends Feste" — zur Arbeit rechnete» die Herren offenbar noch die Besichtigung Prags, bei welcher Dr. Rieger als Cicerone fungirtc, sowie eine Aufwartung der geistlichen Mitglieder des Kongresses beit» Kardinal Fürsten Schwarzenberg, der ih»c» jedenfalls milde» Trost zugesprochen habe» wird. Ein „frohes Fest" vereinigte einige zwölf Mitglieder des Kongresses, darunter die Tiroler, Abends bei Dr. Brauner. Tags darauf suchte» die Herren schleunigst das Weite und nicht einmal ein „Slava" ward ihnen am Bahnhofe nachgcrufen. Wann sic wiederkoinmeu? Die czechischcu Journale trösten ihre Leser mit der Versicherung, zum nächsten Johannifeste werde in Prag „der wahre" Kongreß abgehalten werden; aber auch schon Belgrad wird genannt und Agram, ein Beweis, daß die Herren selber „nichts Gewisses nicht wissen," was jedenfalls ganz interessant ist. Die „Politik" sagt in einem gegen ein Kabinet Auersperg rasenden Artikel: „In Prag wurde soeben eine Konferenz geschlossen, in welcher die hervorragendste» Parteiführer aus acht Landtage» bem staatsrechtlichen Programm der czechijchen Opposition beitraten. So sehr wir dem Resultate beistimmen, dürfen wir nicht vergessen, daß der Kampf bereits andere Dimensionen angenommen nnd daß es hieße, die Tragweite der Pest-Wiener Machcreie» nicht verstehe», wollten wir «»nehmen, daß mit der Prager Konferenz alles gethan, was das Interesse der Staatsrechtsparteien erfordert. Unser gemeinsames Vorgehen mnß gekräftigt nnd gefestigt werden, gerade dort, wo es am rührigsten angegriffen wird. Was in Prag begonnen wurde, möge in Agram oder im gastfreundlichen Belgrad (warum nicht lieber gleich in Moskau?) geschlossen werden." Der „Pokrok" redet Kroatien zu, keine Konzessionen von den Magyaren anznnehmen nnd ans der voll' stett Unabhängigkeit in Steuer- und Rekrnten-An-gelcgcnhcite» zu beharren. Ausland. Der d c u t s ch c R c i ch ö t a g hat i» dritter Lesung das Rcichsinünzgcsetz uitgeitommcit. Die von der Regierung befürwortete Einführung des DreißigmarkstückeS wurde abermals abgelchnt. ES folgte dann die erste Berathnng des Gesetzentwurf ctf, betreffend die staatsrechtliche Verfolgung der Geistlichen wegen A m t s m i ß b r a u ch s. Der baierische Kultusminister Lutz motioirt die Vorlage. Er sagt, eS handle sich nicht uui eine lediglich baic-rische Frage, das ganze Reich sei in Mitleidenschaft gezogen, wenn ein Glied leide; die Frage in Baiern sei die, soll die Regierung Herr im Staate sein oder die römische Kirche? Zwei Regierungen könnten nicht nebeneinander bestehen, widrigenfalls alle Autorität zu Grunde ginge. Die katholische Kirche suche ihre Macht aus alle Gebiete auszudehnen. Der Staat habe zum Schutze gegen die kirchlichen lieber-griffe allerdings bereits verschiedene Einrichluuge» (Placetum regium und recursus ab abusu). Dieselbe» widersprechen jedoch den modernen Staats-prinzipien. Der Staat müsse sich eine Reihe von Bollwerken gegen kirchliche Uebergrisse schassen, deren erstes das vorliegende Gesetz sei. Der Redner weist die Rothwcndigkeit desselben durch den Hinweis aus die Haltung des Klerus und das Unfehlbarkeits-Dogma nach. In dem sonst ruhigen Brüssel geht es gegenwärtig stürmisch zn. Der Kamps gegen das ultramontane Kabinet Jancthan-Deöchamps, welches seit 17 Monaten regiert, hat begonnen, und zwar mit einer Leidenschaftlichkeit, welche beklagenswerte Eventualitäten befürchten läßt, weint das Ministerium nicht nachgibt. Das ultramontane Mini- sterium hat nämlich Persönlichkeiten seiner Partei zn hohen Aemtern berufen, welche in die Schwindeleien des berüchtigten römischen Grafen nnd Finanziers Langrand verwickelt sind. So wurde De Decker, einer der Parteiführer der Ultramontanen und ehe maliger Genosse Langrand's, zum Präsidenten von Limburg ernannt. Der frühere liberale Justizminister B a r a interpellirtc nun im Parlament die Regierung über diese ausfällige und jedenfalls höchst sonderbare Ernennung und gab dadurch das Signal zn einem Sturm, der sich aus der Kammer auf die Straße fortpflanzte. Zwar kam es bisher zu keinem Konflikte zwischen dem Volk und den Organen der Regierung, aber es wäre im Interesse Belgiens zu wünschen, daß die Regierung der allgemeine« Entrüstung nicht lange mehr Trotz bietet. Der famose republikanische Propagandist in England, Charles Dilke, hat in einem Gespräch mit einem amerikanischen Berichterstatter die Ans sichten der Republik für den Fall deö Allster-bens der Königin Viktoria erörtert. Er äußerte in demselben: „Es scheint wenig Ursache vorhanden zu sein, das baldige Hinscheiden der Königin zu erwarte«. Ihre Majestät wird wahrscheinlich noch viele Jahre am Leben bleiben. Die Parallele, die oft zwischen dem, was das Parlament im Jahre 1(388 that, nnd was es beim Tode der gegenwärtigen Herrscherin thuit dürfte, gezogen wurde, war eine unvollständige. In dem Augenblicke des Ablebens der Königin wird unter der Verfassung urtb den Gesetzen der Prinz von Wales König, ohne daß ein Interregnum eintritt. Aber sollte das HanS der Gemeinen je wünschen, der Monarchie ein Ende zu setzen, so hat es die Gewalt in seinen Händen, dieses Ende ohne Mitwirkung deS Hauses der LvrdS her-beizuführen. Es braucht einfach nur die Geldbewilligungen zu susprudircn, die Erueueruug der Meu-tcreigcsetzc zu verweigern, und die Monarchie geht in einem Tage zu Ende." Hiemit dürste es denn allerdings gute Wege haben. In Petersburg foU bas Andenken an die erste Theilung Polens im künftigen Jahre durch Errichtung eines kolossalen Standbildes der Kaiserin Katharina II. gefeiert werden. Die Enthüllungsfeier soll einen vorherrschend militärischen Charakter haben und sollen dabei säinmtliche russische Truppentheile durch Deputationen vertreten sein. Mit der Anfertigung des Standbildes ist der Bildhauer Mikieschiu beauftragt und sind die Kosten auf 400.000 Silber-Rubel bestimmt.______________________________________ Zur Tagesgeschichte. Kusstein wird vom 20. d. ein Er-eigniß geschrieben, welches dort und in der Umgegend viel Aufregung verursacht: „Der Bruder deS (neu- katholische») Bürgermeisters von Kiefersfelden hatte vergaß seine eigenen Schriften; wenn er an sie erinnert wurde, behauptete er, sie müßten von einem ändern verfaßt worden fein. — Ein französischer Gelehrter konnte sich der Rainen seiner Kollegen nicht erinnern. Er pflegte von ihnen als den Verfassern von diesen oder jenen Werken oder als den Entdeckern der oder jener Dinge zu sprechen. Eine andere Varietät ist die Verkehrtheit oder Verwirrung des Gedächtnisses, die sich gewöhnlich während und nach einer Krankheit zeigt. Wir wähnen z. B., daß andere thun oder fühlen, was wir selbst thun oder fühlen. So glaubte z. B. ein Herr, daß, wenn er Durst hatte, andere durstig seien; und nachdem er gehustet, sagte er zu einem bei ihm stehenden Freunde: „Ich bedauere, daß du einen so schlimmen Husten hast." Die Vergeßlichkeit, die aus bloßer Geistesabwesenheit hervorgeht, ist anderer Art als die obige. Man kam, gesund und nichts weniger als dumm sein, ist aber von einer besonderen Folge von Gedanken so absorbirt, daß man alles andere vergißt. Sydney Smith erzählte zwei Fälle von Geistesabwesenheit, die ihm besonders auffallend dünkte». „Ich habe von einem Geistliche» gehört, der die Straße dahin trabte, bis er zu einem Schlagbaum kam. Was Hab ich zu zahlen?" — „Zu zahlen, Herr, wofür?" fragte der Zöllner. „Natürlich, für mein Pferd." — „Ihr Pferd, Herr? Welches Pferd? Es ist kein Pferd da, Hirr!“ — „Kein Pferd? Mein Gott," sagte er, zwischen scinc Bcinc blickend, „ich glaubte ich sei zu Pferde." Lord Dudleh war einer der zerstreutesten Menschen, die ich je in der Gesellschaft getroffen habe. Eines Tages be-begnete er mir auf der Straße und lud mich zu einer Zusammenkunft mit mir ein. „Diniren wir heute bei mir, ich werde dafür sorgen, daß Sic Sydney Smith bei mir finden." Ich gab der Verlockung nach, die er mir aitbot, sagte aber, ich habe versprochen, mit Smith anderswo zusammenzutreffen. — Eine mehr oder weniger ähnliche Geistesabwesenheit wurde oft von Männern vcrratheu, die tiefe Studien gewöhnt waren. Der große italienische Maler Domenichino wurde von seinem eigene» Bilde des Märtyrerthums des heiligen Andreas so hingerissen, daß er einen Soldaten, der ans dem Bilde den Heiligen -verspottete, ans das Leidenschaftlichste schalt. Carraci, der dabei war, wurde von Dome« uichinv'S zornigem GefichlSauSdrucke fo betroffen, daß er ihn später als eine Personifikation der Wuth annahm. — Der französische Dramatiker Crebillion sagte ungeduldig zn einem Freunde, der in sein Arbeitszimmer kam: „Störe mich nicht; dies ist ein seliger Moment; ich bin im Begriff einen schurkischen Minister zu hängen, und einen bornirten zu verbannen." — Der Graf von Brancas, ein Freund Rochefoucauld«, ftudirte eines Tages in seinem Arbeitszimmer, als eine Wärterin ein kleines Kind hereintrug. Er legte das Buch bei Seite, nahm das Kind in seine Arme und liebkoste es. Ein Freund kam herein, und Brancas warf das Kind auf den Tisch, indem er es für fein Buch hielt, und wurde erst durch das Geschrei des Säuglings seinen Jrr-thum intte. — Ein andersmal ging Rochefoucauld quer über die Straße, um ihn zn begrüßen. Brancas sagte: „Gott hels Euch, armer Mensch!" Roche« soncald lächelte und wollte sprechen, als ihn der andere unterbrach: „Ich habe Euch bereits gesagt, daß ich nichts für Euch habe; Encr Betteln ist umsonst, warum arbeitet Ihr nicht? Solche Fanllenzer wie Ihr, können einem die Straße verleiden." Rocht-soncanldö Lachen weckte ihn endlich aus seiner Träumerei. sich, unmittelbar nach der Exkommunikation des Pfarrers Bernard, au den Dekan und Stadtpfarrer von Kufstein, Dr. Horfarter, um Rath gewandt, was in der Angelegenheit zu lhnn sei. Hörfarler sprach dem Manne zu, er solle und ebenso die übrige Gemeinde bei dem altkatholischen Pfarrer treu aushalten, den sic ja einmal als einen Ehrenmann kennen gelernt hätten, der Erzbischof von München habe elnxiS zn eilig ge handelt ?c. Davon kam Kenntniß nach München; der Erzbischof von Salzburg, zu dessen Diözese Kufstein gehört, wurde ausgefordert, seines Amtes zu wahren, und in Folge dessen geschah es denn, daß im hiesigen Psarrhos ein bischöflicher Befehl einlief, fämmtliche Theilnehmer an der Katholikenverfammlung zu Kiefersfelden müßten exkommunizirt und gegeu die Anhänger der Bewegung mit aller Strenge vorgegangen werden. Dechant Hörfarler schrieb dagegen an seinen Bischof zurück, er werde und könne den Befehl nicht vollziehen, er ermahne zu größerer Milde und gebe dem Ordinariate zu bedenken, daß durch ein zu hitziges Vor» gehen ganz Tirol bis zum Brenner in die altkalho-lifche Bewegung gezogen werde. Dies geschah vor einigen Tagen. Heule durchläuft das ©erlicht die Stadt, Dechant Hörfarter fammt dem größten Theile seines Pfarrklernö habe sich vom Unfehlbarkeitsdogma förmlich loSgefagt, welche Nachricht von der ganzen Stadt mit Jubel ausgenommen wurde. Inwiefern sich diese Nachricht bestätigt, kann ich noch nicht entscheiden, gewiß ist aber, daß Dr. Hörfarler nicht der Mann ist, der seine ehrliche Ueberzengnng den jesuitischen Gelüste» unterordnet. Wie sich auch die Dinge hier entwickeln werden, i>» Unterinnthale kommt die altkatholische Bewegung in Flnß und kann nicht mehr aufgehalten werden. — Der Kronprinz von Italien befand sich auf seiner Reise nach Rom auf der Eisenbahn-strccke bei Vergate in großer Gefahr, in einen Ab< grnnd gestürzt zu werden. Es wurden sechs Eisenbahnschienen, man weiß nicht, ob aus Bosheit oder aus kirchlichem Interesse, herausgerissen. Eine Frau bemerkte dies bei Zeiten und signalisirte mit dem Tuche dem heraubrausenden Train. Der Lokomotivführer konnte noch bremsen und der Zug hielt eine ganze Stunde an, bis der Schaden auf der Bahn ausgebessert wurde. — Italienische Blätter melden aus Madrid, daß der König AmadeuS, wie früher als Prinz in Turin, sich das Vergnügen mache, in den Straßen der Stadt ohne Begleitung in Jivilkleidern hernmzuschlen-dcnt, und daß er in einer entlegenen Gasse von vier Strolchen angehalten worden sei. Dieselben forderten ihm die Bbrse ab, raubten ihm seine goldene Uhr und drei werthvolle Ringe, und nahmen auch seinen schönen Pelzrock mit. Der König ging raschen Schrittes in den Palast. Vielleicht sorgt er jetzt für eine bessere Polizei. — Aus Paris wird geschrieben: „In Paris stehen in diesem Augenblicke nicht bloö 54.000 Woh-nungen leer, sondern der französischen Hauptstadt wird es überhaupt schwer, ihr früheres heiteres und glänzendes Aussehen wieder zu gewinnen. Im Vergleich zu früheren Zeiten ist dasselbe besonders des Abends still und düster zn nennen. Was man sehr vermißt, ist die ehemalig: so großartige Erlenchtnng Der Läden und Straßen. Die ersten» suchen Ersparnisse zu machen und zünden fast alle nur dcu dritte» Theil ihrer Gas-lampen an. Von den Straßenlaternen werfe» die, welche angezündet werden, viel weniger Licht wie früher, und ein Drittheil zum wenigsten wird gar nicht angesteckt. Von Mitternacht an hat Paris uuu gar ein trauriges Aussehen. In allen Hauptstraßen wird dann die Hälfte der brennenden Laternen auögelöscht, und die kleinen bleiben ganz unerleuchtet. Die Dunkelheit, in die man Paris versetzt, verschafft jedenfalls der Stadtverwaltung Ersparnisse; sie nützt aber auch dem Raubgesindel, welches sich des Nachts auf den Straßen herumtreibt, und die nächtlichen Angriffe auf Personen und die Diebstähle sind zahlreicher, als sie eö feit Menschengedenken waren. — Die Venus von Milo (Metes). Die Schicksale dieser ©tollte während des Bombardements von Paris haben eine gule Folge gehabt. Beim Verpacken war nämlich der Gyps, welcher die Fugen verdeckte, abgefallen und hatte eine genaue Prüfung der Zahl, der Form und der Lage der einzelnen Theile des Bildwerkes gestaltet. Die Venns von Milo, 1820 in der Gruft des allen Melos von einem Bauer auf-gefunden, war in zwei große Hälften eingetheilt. Der obere Theil und der untere waren fast wagrecht von einander getrennt. Daß die Statue nicht zerbrochen und dann wieder aneinander gefügt ist, sondern daß der Künstler sie ursprünglich in zwei Stücken gesonnt hat, ergibt sich aus den regelmäßigen und glatten Ver-bindnngsslächen der beiden Stücke. Mau hat sie mit dem Gradireisen und dem Meißel gearbeitet und genau aneinander gepaßt. Zur besseren Verbindung der beiden Hälften waren im Innern zwei eiserne Zapfen angebracht, welche Brüche verursacht haben. Durch die Ausbesserung derselben ist die Schönheit der Statue beeinträchtigt worden, denn der Oberkörper und der Kopf hängen nach vorwärts und nach rechts. Uni diesen Fehler zu entfernen, will man nun einen aufsteigenden Sockel anbringen, wie er auch bei ändern Statuen vorkommt, z. B. beim kämpfenden Gladiator, bei der Beuus des Louvre Nr. 157 ttitd bei der Venns des Kapitols. Einmal gerade gerückt, wird das Werk erst feine ganze Eleganz wieder erlangen. — Soeben werden von dem Herrn Zirius Fridd, einer europäischen Zelebrität, im Aufträge der uord-amerikanischen Regierung die Vorbereitungen zu einer-unterirdischen telegrafischen Verbindung zwischen A m e r i k a und Japan getroffen. Der Draht wird von Viktoria, der Hauptstadt der Insel Vanconver nach Kakokadi in Japan dirigirt; von dort verbindet sich derselbe mit der russischen Seestation in Asien, traver-sirt die Steppen von Sibirien und die Stationen bis Petersburg und setzt sich in Berührung mit allen europäische» Linien. Die Länge 'dieses neuen Drahtes beträgt 4370 englische Knoten, und der elektrische Funke wird die Runde auf den vorbenannten Stationen um die ganze Welt in 40 Minuten zurücklegen. Lokal- und Proliinzial-Angelegeuheiteii. Lokal-Chronik. — (B ü r g e r kr ä nz ch e n.) Wie wir vernehmen, hat sich gestern ein Komitö konstitnirt, das sich zur Ausgabe gestellt, die in den letzten beiden Jahren so beliebt gewordenen Biirgerkränzchen auch im nächsten Faschinge wieder zu arrangire». Nach den Vorberei-tnngen zu urtheileu, die bereits jetzt getroffen werden, thcilwcisc auch erst in Aussicht genommen sind, darf man erwarten, daß die Bürgerkränzchen der nächsten Faschingssaison sich zum mindesten würdig an die der beiden letzten Saisons anreihen werden; ja man braucht gerade kein Sanguiniker zu sei», um beinahe mit Bestimmtheit Voraussagen z» können, daß die Ueberra-schnngen, die uns die nächsten Biirgerkränzchen biete» werden, alles bisher dageweseue übertreffcn werben. — (Ernenn» ng.) Das k.k. Oberlandesgericht für Steiermark, Kärnten u»d Krain hat den k. k. Be-zirksgerichtö-Adjunkte» in Tfchernembl, Johann H n d o -vernigg, über dessen Ansuchen zum k. k. GerichlS-Adjnnkleu beim k. k. KreiSgerichtc in Rudolfswerth ernannt. — (Die direkte Verbindung von Triest mit der Rnd ol f s b a h n ), so lautet der Titel einer Flugschrift, welche das „Exekutiv Komitee für die Bahn Triest-Lack - Kühnödorf fammt Abzweigungen" veröffentlichte und deren Zweck es ist, zu zei gen, daß das Projekt des Baues der Predilbahn gegenüber dem vorliegenden in jeder Hinsicht unzulässig und nnvortheilhast ist. Zur Verdeutlichung des Planes ist eine Übersichtskarte der direkten Eifenbahnverbin-duug zwischen der Ost- und Nordsee und dem adria-tischeu Meere beigegeben. Der uns vorliegende dritte Theil dieser Broschüre unterzieht zuerst den Ausschußbericht des Abgeordnetenhauses über die Predilbahn einer objektiven Würdigung und weist schlagend die Mängel, die Unrichtigkeiten, die Widersprüche und Verschweigungen nach, welche jenes Operat charakteri-sireit, und bekämpft namentlich die Ansicht des Aus- schußberichtes, daß die Verbindung der Rudolfsbahn mit Triest nur über TarviS möglich fei. Ein Blick auf die Karte genüge zum Nachweis, daß die Rudolfs-bahn bis Launsdorf (nordöstlich von Klagenfurt) im Meridane von Norden nach Süden läuft und dann sich »ach Billach gegen Südwest abzweige. Der natürliche Anknüpfungspunkt fei daher Launsdorf nnd von dort weisen die Vellach und die Kanker in südlicher Richtung durch die Karawanken nach Krainbnrg und weiter von Lack über Pöllaud-Prewald nach Tuest. Es werden sodann die ohne Bergleich größeren technischen Schwierigkeiten der Predilbahn — z. B. Einschüttung des Raiblersees zur Gewinnung eines Eifen-bahndammes, 20 Tunnels in der Gefcimmtlänge von 4211", Viadukte und Ueberbrücknngen von 903", sonstiger riesenhaften Bauausführungen nicht zu gedenken, und wohlgemerkt, allcS dieö nur auf der Strecke Tar-vis-Görz, erörtert nnd die Kosten, die nur aus der erwähnten Strecke Tarvis-Görz sich auf 25 */2 Mill. imd mit deu Kosten der Kapitalbeschaffung auf 45 Mill. belaufen würden, mit denen der Linien Triest-Lack-Tarvis nnd Tricst-Lack-Lannsdors verglichen, welche sich für die ganze Strecke nur auf 25 Mill. belaufen würden. Während ferner die Predillinie größtentheilS durch die ärmsten Gegenden der österreichischen Mon circhic, ohne Wälder, ohne Ackerland, ohne Industrie, also durch eine in national-ökonomischer Beziehung wahrhafte Sahara läuft, bietet hingegen die Lacker Bahn ein ganz anderes Bild. Wir lassen de» Ver sasser selbst sprechen: Einem Spaziergange der Trie-stiner folgend, läßt sie den Karst westlich abseilS, um auf die Fluren von Präwald nnd von dort in die Region der Waldschätze von Lnegg und deS Bint-baumerwaldeS zu treten. Das üppige Obstland Pölland schließt sich auf, um die Bahn in das herrliche, wohlhabende, eisen-, Honig- und flachsreiche Oberkrain ein zulassen. Quer dasselbe durchschneidend, eilt der Zug dem eisengesegneten Kärntnerlande zn, wo die Hochöfen Tag und Nacht glühen und der schwere Eisenhammer Tag und Nacht pocht, — wo große Kohlenlager liegen, wo die Industrie in verschiedenen wichtigen Zweigen schon lange ihren Segen entwickelt und von wo der uteridiangerechte Weg bis zur Ost- und Nordsee fortführt. Zudem wird der Staatsschatz, — da diese Strecke binnen zwei Jahren fertig sein kann — von eiltet großen Ziuseulast befreit, die er sich durch die Rudolfsbahn aufgebürdet hat. Bevor die RudolsSbahn nicht in den Weltverkehr einbezogen worden, d. H. bevor sie auf kürzestem Wege das Meer erreicht, können eben die Betriebskosten nnd die Zinsen deS Anlagekapitals nicht herein gebracht werden. — (Der musikalische Abend), welcher morgen im Kasinoglassalon stattfindet, dürste sich durch die Produktionen der lobl. Kapelle deS k. k. 79. L.-J. R. zu einem recht angenehmen gestalten, mit so mehr, als uns echtes Pilsener Bier kredenzt werden wird. — (Di e Generalversammlung der krain. L a u d w ir th s chast sgefellf cha f t), welche am verflossenen Millwoch im städt. Rathssaale stattfand, war von etwa 00 Mitgliedern besucht. Herr f. k. LaudeSpräsideut v. Wurzbach, welcher an der Spitze dieser Gesellschaft steht, begrüßte die Versammlung mit herzliche» Worten. Leider aber zeige ein Rückblick ans das verflossene Erntejahr, daß dasselbe unter der Mittelmäßigkeit stand und daß, namentlich im Adelsberger Bezirke, vielerorts sogar die herbste Noth — der Hunger — vor der Thüre sei. Redner gedenkt des durch das Staaissubvcntionswesen herbeigeführten lebhaften Aufschwung« der Gesellschaft, die erhöhten Anforderungen betonend, welche bei dem jetzigen Fort- schritte der Landwirtschaft an deu Verein gestellt werde», und welche eine gesteigerte Thätigkeil der Gefell-schaftssilialen um so gebieterischer erfordern, als sich die BaranSlagen jährlich vermehren, während die Geldbeiträge der Mitglieder immer spärlicher fließen. Sodann wurde der gedruckt vorgelegte Rechenschaftsbericht des Zentralausschusses pro 1871 genehmigend zur Kenntniß genommen. In gleicher Weise genehmigte die Versammlung die Gesellschaftsrechuung fammt dem Heuer neuangefertigten Bermögensinventare (das sich ans einen Werth von 33.028 fl., C !/2 kr. beziffert), Imme die Präliminare pro 1872. Sekretär Herr Dr. Bleiweis trägt sodann die Ernteberichte und Anträge der Filialen vor; elftere lauten meist sehr ungünstig, besonders ans Feistriz, ©etiofetfd), Adelsberg, Planina, dann Rudolfswerth, Möttling und Ralschach. Referent knüpft daran seine Anträge: die hohe Regierung wolle sofort für die Einsetzung der Local- und Roth: standskommissionen, sowie einer bezüglichen Landeskommission Sorge tragen; ferner anordnen, daß in den bedrohten Landestheilen die Steuerrealexekutiouen eingestellt und die weitmöglichsten Stenernachlässe bewilligt werden. Der Herr Vereinspräsident erkennt die dringende Rothlage — auch als Landespräsident — er werde sein möglichstes thun, wünsche ober, daß das Land in der Hilfeleistung vorangehe, dann werde er um so sicherer einen Zuschuß aus Reizmitteln erlangen. — Die Filiale RudolfSwerth beklagt sich insbesondere über die Dienstbotennoth und die Demoralisation in der dienenden Klasse; der anwesende Filialvorstand Herr v. Langer verliest hierüber ein ausführliches Promemoria, das diese Zustände mit lebhaften Farben schildert und ein alles eher als erfreuliches Bild der eingerissenen Korruption entwirft. Seine Anträge beziehen sich auf eine allgemeine Dieustboteu-Konskription, ans Handhabung der Borschriften wegen Dienst-botenbücheln und eventueller Paßverweigerung sowie Prämiirung und Belobung braver Dienstboten. — Nach längerer Debatte begründete Globoönik seinen Statnten-Entwnrf eines Dienstboten-ProvisionSvereins, und schließlich einigte sich die Versammlung in der Annahme des v. Gntmannthal'schen Antrages ans Zuweisung der v. Langer'schen Anträge und des bezeich-neten Entwurfs an den Zentralausschuß zur Berichterstattung in der nächsten Versammlung. Landeshauptmann-Stellvertreter Ko s l e r hält hierauf einen recht anschaulichen Vortrag über die Bortheile von Dreschmaschinen, indem er die Landwirthe dringend zur Anschaffung solcher Maschinen aufmuntert und namentlich das Praktische genossenschaftlicher Benützung derselben bei der herrschenden Arbeiternoth hervorhebt. Im weitern ward der Zentralausschuß zur Ausfertigung mehrerer Anerkennungsdiplome au verdienstliche Obst- und Maulbeerbaumzüchter ermächtigt. An die Stelle der statutenmäßig austretenden Zentralausschußmitglieder Kosler, Orel, Laßnig, Dimitz, dann des verstorbenen Dr. AhacU wurden wiedergewählt: Kosler, Orel, L a ß n i -g, -neugewählt Scheier und Raz lag. —r (Weihnachts-Bazar.) Herr Payrleiwer, Chinasilber-Fabrikant aus Wie», weilt derzeit, wie im vorigen Jahre, wieder in unseren Mauern und hat sein sorgsälltig assortirtes Lager von Chinasilber-Ge-genständen im Hotel zur Stadt Wien, Zimmer Nr. 9, jedermann zu freier Besichtigung und zum Verkaufe ausgestellt. Besonders erwähnen wir seines mannigfaltigen reichhaltigen Lagers in Damenschmuck (Jm-mitation) und können der geehrten Damenwelt Laibachs den Besuch dieses Bazars nur bestens anempfehlen. — (Feuerwehr.) Der Stadtdieust der freiw. Feuerwehr trifft morgen die III. Abtheilung. — (Die Idee des Herrn Regiernngs-rathes Laschan), entwickelt im hiesigen konstitutionellen Verein, unser Abgeordnetenhaus durch Vermehrung der Mitgliederzahl auf 40ti, allenfalls mit Benützung des Nothwahlengesetzes zu stärken, wird von einem vielgelesenen Wiener Blatte, dem „Tagblatt," ausgenommen und der Beachtung empfohlen. Es nennt diesen Gedanken, die schwierige und verwickelte Aufgabe der direkten Reichsrathswahlen zu lösen, jedenfalls „interessant." Auf diese Weise wird dem Bedürfnisse nach direkten Wahlen entsprochen, ohne die Landtage befragen, ohne ihre Zustimmung erhalten zu müssen, und es sei Aussicht, damit auch den Widerstand der Kaste der Großgrundbesitzer zu überwinden. Freilich würde so eine sehr „gemischte" Versammlung entstehen; Abgeordnete verschiedener Kategorien, die eine wesentlich verschiedene Abstammung aufzuweisen hätten, würden neben einander sitzen, und in einer und derselben Versammlung würde sich wohl recht bald eine „Länder kammer" von einem „Volkshause" sehr scharf absott-der«. Aber der Vorschlag sei, wenn nichts besseres an dessen Stelle gebracht werden könnte, immerhin beachtenswert!), bilde er ja doch einen Fortschritt gegenüber der heutigen Einrichtung. — (Erderschiitter ungen.) AuS Nassen» fuß wird uns geschrieben: Seit dem vergangenen Freitag (17. d. M.) verspüren wir im Markte Nasseufuß fast täglich starke Erderschüttemugen, ähnlich denen eines inneren jähen Sturzes von abgelösten FelSmassen ans der Höhe in die Tiefe, daß die Fenster klirren. In der Nacht um halb 1 Uhr' auf den 18. d. M. weckte das Erdbeben, von bedeutenden Schwankungen begleitet, fast die meisten Bewohner unseres Ortes vom Schlafe auf; bis gegen 3 Uhr Morgens folgten demselben noch fünf schwächere Erdstöße; den 19. und 20., meist gegen 6 Uhr Abends, wiederholten sich ebenfalls starke Erdstöße; am 22. um '/4 auf 6 und gegen 11 Uhr Abends erfolgten wieder starke unterirdische Kracher mit einem schwächeren gegen halb 12 Uhr NachtS._________________ Witterung. Laibach, 25. November. Trübes Wetter anhaltend, der Schnee in der Ebene geschmolzen. Wärme: Morgens 6 Ubr -f 1.5“, Nachm. ■J Um + 3.8“ C. (1870 -|- 11.5», 1869 -j- 4.3°) Barometer 733.U7 Millimeter. Das gestrige Tagesmittel der Warme + 1-7°, um 1.2" unter dem Normale. Der gestrige Niederschlag 0.00 Millimeter.__________________ wieder heftige Demonstrationen ^großer Menschenmaffen statt, die Bürgergarden wurden zusammenberufen, den katholischen Depntirten die Fenster eingeworfen. Eine Proklamation des Bürgermeisters warnt ernstlich vor Zusammenrottungen. Wien, 24. November. Die heutige „Wiener Zeitung" veröffentlicht die Ernennung des Grafen Batst zum außerordentlichen Botschafter am briti« scheu Hofe. _________________________ Wiener Börse vom 24. November ätaatefond». 5perc.Rente. öst.Pav. bto. dro. öft.inSilb. Me bon 1854 . . . üofe von 1860, ganze Lose t)OM 1860, Qrünft. Vrämiensch. v. 1864 . Orundentl.-Obl. Hteiermark zu5 pEt. Kärnten, jtrnm u. Küstenland 5 * Ungarn. . zu 5 * Jhroat. u. ©In». 5 * Liebenl'ürg. „ 5 „ Aotisxx. /kationalbank Union = Bank Lreditanftalt Weib 57 SV (»7 8i> 92.— 100 70 HS.— 14 l 75 85.75 79.75 io 5) 815 Im 75 57.9, 67 yt, 9 <. 50 100 9 >16 --142 - 92 - 66— 80.25 88 — r<7 — 817 — 6i».— 307 60|807.83 iR. ö. EäcomPt»Ges. «65. -1970.- üuqlo-österr. Bank Telegramme. (Orig. -Telegr. des „Laib. Tagblatt.") Wien, 2,i. November. Das heutige Abendblatt der ftr. Pr." meldet nls nnthentisch: Heute legten folgende neue Minister den Eid ab: Auersperg als Präsident, Lasser für dns Innere, Glaser für die Justi;, Stremayr für den Unterricht, Banhans für den Handel, Ehlumetzky für den Ackerbau, Unger alS Minister ohne Portefeuille. Das Portefenille der Landes-verlheidigung wurde dem Qberstlientenant Horst übertragen, Finanzminister verbleibt vorläufig Holjgethan. Die Landtage von Mähren, Ärain, -vberöster reicl), der Bukowina ,ind von Vorarlberg werden morgen aufgelöst, der Neichsrath auf den LI. Dezember einbernfen. Nom, L.4. November. Älnläßlich der Ernennung der Bischöfe hielt der Papst eine Allvkntion an die Bischöfe, selbe zn energischer 2lmtsverwaltnng auffordernd. Journal „j^anfnlla" meldet, die das Konklave regelnden Bullen wurden nmgeän-dert, nm die künftige Papstwahl zu beschleunigen, da man die Einmischung der Mächte besorgt. Paris, 2.5. November. Radikale Journale forderten jnnge Leute auf, nach Versailles zu ziehen und eine Umwandlung der Strafe Noffel's zu verlangen. Es erschienen gegen hundert Personen, welche Delegirte an Thiers sandten. Thiers empfing die Delegirte» nicht. Berthelmey gab den Delegirte» einen Verweis, worauf dieselben auf die beabsichtigte Versammlung verzichteten. Brüssel, 25. November. In der Kammersitzuug fand eine lebhafte Debatte zwischen dem Bürgermeister und dem Minister des Innern wegen der Gaffendemon-strationen statt. Bara verlangt unter dem Beifall der Linken, daß daS Ministerium seine Entlassung nehme. Der Finanzmini-ster erklärt, daS Ministerium werde wegen Meinungsverschiedenheiten mit einem Theile der Bevölkerung von Brüssel seine Entlassung nicht nehmen. Hierauf folgt eine Vertagung der Kammersitzungen bis DienStag. Im Laufe der Nacht fanden Oeft. Bodencred.-pyp Steier. Cscompt. Oeft. Hypoth.-Bank 279.50,1 >79 70 261 — 263.— 80.— ! 8*.— Bk. 250 — L5S. -i J25.9u J2H.20 «132? 2i37 iOl 70 231.5*0 V47.60 248 — Ii59.--259.50 i77 5 • 178 — 3-4.50 8t)5.— Franko - Anstria Lais. Ferd.-Nordb. . SÜdbahn-Gesellsch. . Rai f. Elisabeth-Bahn. Karl-Lndwig-Bahn Siebenb. Eisenbahn . Etaatsbahn. . . . »ais. Franz-Iosessb. . 212.50 213. Hünfk.-Barcser E.-B. 177.L0 l78.f>0 Lttöld-Fium. Bahn Pfandbriefe. /tation. ö.W. verloSö. Ung. Bvd.-Lredrtanfi. Üllg.öst.Bod.-'Lredtt. bto. in 33 J.rüdi*. . 186.— 186 50 Veld 95.— tßaie 95 50 C'cst. Hypolh.-Ban? . ^ricrit&tb-Obltg. SÜdb.-Ges. zu400Fr. m.— lll 5) bt*. BonS 6 piLt. *30.50 232.00 ^ordb. (10) fl. CM.) 105.75 106.— Lieb.-B.(2o0ft. ö.L0.) 90 — 90.85 Staatsbahn Pr. Stück ; 35.50 136.50 Staatsb. Pr. St. 1867 133.50 134.— rttudolfSb.(300fl.ö.W.) 90.8o 9120 Franz-Jos. (200 st.S.) Hb.80 ICO.— 'irebit 100 fl. ö. W. . Don.^DampsitL.-^Ges. zn 100 st. CM. . . tviefter 100 st. LM. . bto. 50 st. ö.W. . Cfener . 40 st. ö.W. Salm . „ 40 „ Palffy . „ 40 « L'ary . ff 40 „ St. Äenoxs„ 40 „ Winbischgrätz 20 * Waldflein . 20 „ AeglevicL . io „ Rndols'?stift. lOv.W. Weohael(3 Mon.) AngSd.iOOst.sübb.W. Franks. 100 st. - „ Üonbcii 10 Pf. Sierl. Paris 100 Francs Ifiünxen. 68 90 89.i0iKais. Mün^Ducaten. 88 50 8- ISO-FrancSstüL . . . 104.< o; 104.8o|öereinSthalet . . . 86.5"! «7.-^1 Silber . . 186.25 186.75 97.— 97.50 120 50 121.50 59.— 32 — 4^.50 28.-86.-31.60 24.öv 12. -14 — 14 50 60.— 33 — 43 60 29.— 38.— 82.— 25.— 23.— 16.— 15. 1 I 98.50 98 60 94.50 h8 HO U6 90 117.10 45.15 45.25 5 57 9.30 1.74 * 5 59 9.31 1 75» 116.50 1:7.— Telegrafischer Wechselkurs vom 25. November. 5perz. Diente österr. Papier 57.80. — 5perz. Rente österr. Silber 67.55. — 1860er Staatsanleben 100.60. — Bankaktien 814. — Kreditaktien 307.—. — London 116.60. — Silber 116.50. — H. k. Mitnr-Dnkaten 5 55. — 91a-poleonsd'or 9.28. Anempfehlung. Im Gasthanse „ziiv Sonne,“ hinter der Mauer, sind vorzügliche nlfc Weine, Pettancr Stadtberaer vom Jahre 1848, die Maß 80 kr., dann echte alte Wiiseler Weine, die Mas; 40, 4-S, <>4 kr. zu haben (558—2) Daselbst bekommt mau billiges MnOrlfriUiftiiif, sowie die Mittanskost im Abonnenlent, mit der Znsicherung solider Bedienung. Nm gütigen Zuspruch wird gebeten. Bci Cnnn Josef Karinger lüoflcivflani zum Stricken in vorzüglichster Qualität, ein und mehrfarbig, per Soll) 10 bis 20 kr. Bei gKßerer Abnahme bedeutend billiger. (535—5) m Kurzer aber wirklicher AUSVERKAUF \ $$ wegen (Veschäftsübergabe in der föatiuitcvic-) Nürnberger-, Kurz-, Spiel- $ D lUQarnt- und Wnst'enhan-luiig ; | A. J. Kraschovitz, | $$ 240 Hauptplatz „zur Brieftaube“ 240. I Auch werden jene p. t. Kunden, welche an 5 ÄS mich noch Zahlungen zu leiste» haben, freundlichst 5 $$ gebeten, solche bis Ende dieses Monates zn be- \ XX gleichen. (534--3) S „(EittC Jinilic von oan Demall — im neuesten Jahrg. der „SEltjtriltCtl (Verlag von Eduard Hallberger in Stuttgart) erscheinend — erregt überall das größte Aufsehen. In Rußland wurde deshalb das Journal von der Zensurbehörde mit Beschlag belegt. (562) Verstorbene. Den 2 4. November. Katharina Mayer. Private, alt 63 Jahre, in der Krakauvorstadt Nr. 30 an der Herzbeutelwassersticht. Theater. te u t e: Ter Vater der ebutanti», oder: Toch durchgesetzt. Posse tit 5 Ab theiluugen nach dein Französischen von Both. Jol. Bmiliarfl & Solin empfehlen sich im Stimmen und Repariren aller Art Rlainere. Wohnhaft hinter der Mauer Nr. 251, 1. Stock. (541—4) Mngcscndet. Seiner Wohlgeboren dem Herrn Tomitz, Eisenbahnarzt in Laibach. Ich habe diese Woche in der „Laibacher Zeitung" ein Danksagungsschreiben eines gewissen Herrn B tun» Len decke ans Biberach gelesen; dieser Herr stattet Ihnen seinen wärmsten Dank für die Heilung einer schlimmen Krank heit ab. Wenn Sie schon nichts von ReklamemaLerei hören wollen und darüber selbst den Stab brechen, so finde ich cs nichtsdestoweniger im Interesse der leidenden Menschheit als meine Pflicht, als wahrheitsliebender, rechtlicher Maint zu erklären, daß Sie mich von einem heftigen langwierigen Magenleiden in vier Wochen total befreiten und daß es hier noch viele Menschen gibt, welche in gleichen oder ähnlichen Leiden bei Ihnen ärztliche Hilfe und Heilung fanden. Genehmigen Euer Wohlgeboren die Versicherung meiner wahren Hochachtung. Ihr ergebenster Gustav Czap, Fabrik a n t in L a i b a ch. Laibach, 24. November 1871. (565) OttttderttMssende von Menschen verdanken ihr schönes Haar dem ciiuifl und allein existirende» sichersten und besten Haarwuchsmittel. Es gibt nichts Besseres -2h r/.nv Ki-liaEiamjnr des Wachsthiinis als die in allen Welttheilen so be-Taniit und berühmt gewordene, von medio. 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Diese Anleihe beträgt in Summe bloS 1 Million Guldeu und wird mit 8,535.910 fl. ö. W. binnen 40 Jahren . 2. Ist dieselbe in Theilschuldverschreibnngen (Lose) getheilt, wovon jedes mit mindestens 30 fl. ö. W. »erlöst werde» muß und 3. Haben dieselben 4 Ziehungen Im Jahre mit Haupttreffern von 30.000. 12.000, 10.000, 10,000 fl. etc. ö. W., weiter« 4. Biete» dieselben, abgesehen davon, baß bie LanbeShauptstabt Innsbruck bie Zahlungspflicht übernommen, welche gewiß jebe Garantie bietet, noch baburch, baß bie SanbcShaWftabt mit ihrem sänimtlichen beweglichen und unbeweglichen Vermögen im gerichtlich erhobenen Werthe van mehr wie 800.000 fl. unb mit allen ihr gebührenden Steuerzuschlägen und Gefälle» haftet, jebe auch intr immerhin möglich wllnschenSwerthe ober denkbare Sicherheit und sind sohin in dieser Beziehung iebem anderen Lose gleichzustellen. Um nun ihren P. T. Äunben den Beweis zn liefern, welche Ansicht bie gefertigte Wechselstube selbst über den Werth unb bie Sicherheit dieses PapiereS selbst als Anlage-Capital hat, so hat sich bieselbe entschlossen, einen Theil bieser Lose »« bei» Zwecke zn reserviren, baß sie erklärt unb sich verpflichtet, alle hievon bei ihr von heute bis 1. Jänner 1872 in einzelnen Stücken a fl. 30 o. W. gekauften derartigen Lose (wenn bet Borrath so lange reicht), innerhalb eines JahreS, b. i. bis incl. 1. 3ännet 1873, mit beni vollen Ankaufspreise, b. i. ebenfalls ii 30 fl. in Zahlung zu nehmen, wobnrch sonach jeder Käufer eine» berartigen Lose« erstlich gar kein Rlsioo, nachdem er innerhalb eine« Jahre« selbes Los jeden Moment zum vollen Ankaufspreise in Zahlung geben kann, weiters somit umsonst in 4 Ziehungen auf Haupttreffer von 30.000, 12.000, 10.000, 10.000 fl. -c. spie». Derart Lose ohne bieser Verpflichtung beS Rückkaufes verkauft bie gefertigte Wechselstube stets genau nach bern TageScourfe u. bermalen mit 26 fl. ö. W. Pr. Stück. Diese Lose sinb auch »I den meisten Wechselstuben sowohl IN Wien als auch in ben Provinzen nach dem TageScvnrse zu haben. Um jeboch ben Ankauf bieser Lose Jebermann zu ermöglichen, so hat bie gefertigte Wechselstube eine weitere Anzahl bieser Lose ausgeschieden, welche sie aus 30 monatliche Raten mit bloS u l fl. ü. W. verkauft unb wobei man nach Zahlung bet ersten Rate von nur l fl. unb bet gesetzlichen Stempel* gebühr schon allein in ben nächsten Ziehungen auf die Haupttreffer mib überhaupt auf alle Treffer spielt. Auch hier verpflichtet sich die gefertigte ■elstube, alle derart auf Raten verkauften berartigen s .................... ’ ~ " v-1~ ™ ' ■ - ■ ~ - ......... Beworbenen Betrag zurückzukaufen. Die gefertigte ! r lichen Vortheile, welche mit bent Ankauf« bieser Lose vervunben, aufmerksam zu machen unt zum baibigen Ankäufe (um an tiefen «egun,t>gungen Lpe>! . _ _ —- ------- zu nehmen, ba bie zum Rückkäufe bestimmte Anzahl Lose Balb vergriffen sein bürste) einzulaben sich erlaubt, glaubt annehmen zu können, baß wohl kaum irgend Jemand lwelcher Überhaupt an solchen Losen Theil nimmt) sein bürste, ber sich nicht veranlaßt sehen würde, eines ober auch mehrere dieser Lose anzukanfen, da hiermit gar kein Ristco verbunden, man umsonst in Dier Ziehungen spielt »nb diese Lose, wie oberwähnt, binnen einem Jahre zum vollen Ankaufspreise in Zahlung genommen werden. Bei geneigten auswärtigen Aufträgen beliebe man deshalb gütigst ben entfalle» ben Betrag nebst 30 Kreuzern für vier Ziehungslisten de« Jahres 1872, welche sodann franco zngesenbet würben, wenn hierauf reflectirt werben sollte, franco an bie gefertigte Wechselstube gelangen zu lassen. <««-*) Wechselstube ber f. k. priv. Wiener Haudelsbauk vormals Joh. C. S-then in Wie», Graben Nr. 13., Derlei Lose sind bei Joh. Ev. Wutscher in Laibach zu haben. Druck een Jgn. ». ikleinmayr * geb. Bambrrg in Laibach. Bnleger und für dir Redaktion verantwortlich: Ottomar Bamberg.