poStliina plaäsns v eotovini. Kinzelne Nummer 1'50 Piu. Nr. 32. Lrlcheint jeden 1., 10. und 20. 10. (25.) Jahrgang. Organ der Gottscheer Deutschen. Bezugspreise: Jugoslawien; ganzjährig 30 Din. halbjährig 15 — Din. D.-OefterreiL: ganzjährig 6 Schill., halbjährig 3 Schill. Amerika: 2 Dollar. — Deutsches Reich 4 Mark. Kočevje, Donnerstag, den 1. November 1928. Briese ohne Unterschrift werden N'.cht berücksichtigt. — Zuschriften werden nicht zurückgestellt. — Berichte sind an die Schristleitung zu senden. — Anzetgen-Aujnahme und «Berechnung bei Herrn Carl Erker in Kočevje Allerseelen. Die große Welt ruft laut und frohlockend „Selig sind die Lebenden"; ihnen blühen die Rosen, sie können das Leben genießen, sie eilen von Freude zu Freude, während die Toten schweigend in ihren Gräbern ruhen. Christi Geist jedoch ist diesem Weltgeist entgegengesetzt und da seine Se¬ ligsprechung der Armen im Geiste, der Trauernden, der Sanftmütigen, der Verfolgten auf ewiger Wahrheit beruht, wird auch sein Wort zuletzt zur vollen Wirkung kommen: Selig die Toten, denen der Feierabend gekommen ist, die im Herrn sterben. Für solche, die im Herrn gelebt und auf feinen Wegen gewandelt sind, ist es leicht, auch im Herrn zu sterben. Ihnen ist der Tov kein gewaltsames Zerreißen der irdischen Lebenshülle, er gleicht vielmehr einem sicheren, stillen Hinüber¬ gleiten des Lebensstromes in dem unermeßlichen Ozean der Ewigkeit. „Von nun an", spricht der Geist, „sollen sie von ihren Mühen ausruhen." Des Menschen Tag¬ werk ist ein Kriegsdienst. Rastlos geht der Eil¬ zug von Station zu Station; erst in der letzten Stunde kommt die Ruhe. Vorher gibt es nur Pausen im Tagwerk, einige Stunden der Kraft¬ erneuerung, einige Augenblicke des Stillstehens zum Atemholen, einige Zeit der Wind- und Wo¬ genstille, wo wieder frischer Mut und neues Ver- trauen geschöpft werden soll, um den großen Kampf durchzukämpfen, dessen endgiltiger Sieg jenseits der Wolken und der Sterne liegt. Die ersten Christen nannten die Stätten ihrer Toten „Stätten der Schlafenden", darum beten wir an ihren Gräbern um die ewige Ruhe. „Und ihre Werke folgen ihnen, nach." Am Grabe muß alles Irdische Halt machen, dort ver¬ läßt den Menschen auch der beste Freund. Vor Der älteste Aufsatz über Gottschee. (Schluß.) Nur weniges ist es, was wir berichtigend oder ergänzend dem Richter Rudesch'schen Aufsatze hinzufügen. Kleine Unrichtigkeiten und Ungenauig¬ keiten wird der kundige Leser ohnehin sofort als solche erkannt haben. Die Angabe Richters, daß die Stadt Gotlschee zur Zeit Kaiser Karls It/, erbaut worden sei, ist in dieser Form unrichtig. Die Ortschaft, welche nach ihrer Erbauung den Namen Gottschee erhielt, dürfte allerdings bereits zu Karls IV. Zeiten gegründet worden sein, allein zur Stadt wurde sie erst von Kaiser Friedrich III. im Jahre 1471 erhoben. Ganz unhaltbar ist selbstverständlich die Ableitung des Namens Gott- scheer von Gothi Savie und die Vermutung der Abstammung der Gottscheer von den alten Goten. Da hat nicht der gelehrte Herr Professor, son¬ dern der Gutsbesitzer Rudesch recht, der Gottschee von Koca ableitet. Den Namen Gottschee hat die Ansiedlung wahrscheinlich von den slowenischen Nachbarn in Reifnitz erhalten, die die neue ur¬ sprünglich aus Blockhäusern bestehende Kolonie Kočevje (von Koca, also eine Menge oder meh¬ rere Gruppen von Blockhäusern) nannten. Be¬ züglich der Zeit der Besiedlung und der Herkunft der Gottscheer hat Rudesch so ziemlich das rich. tige getroffen, wenn auch nicht in allen Einzel- Gottes Gericht an den ewigen Pforten stehen wir allein, allein. Nur „die Werke" folgen uns nach. Sind sie in Gott getan, haben sie einen Ewig¬ keitswert. Herr, gib ihnen die ewige Ruhe! Diese ewige Ruhe kann nicht von uns Men¬ schen, sondern nur von unserem Gott ihnen ge¬ schenkt werden. Er läßt ihnen verzeihend die letzten Makel nach, die noch ungesühnt blieben. Er winkt seinen Engeln, daß sie die Heimgegangenen Seelen erlösen von der brennenden Sehnsucht nach dem Glorienland und sie auf ihren Flügeln heimführen in die Sabbatruhe des ewigen Lichtes und des Lebens. Herr, gib ihnen die ewige Ruhe! Fr. Xav. P. Bisherige Tätigkeit der Gcbietsver- sammtung und des Ausschusses. i. In der Sitzung, welche die Gebietsoersamm¬ lung in Laibach am 22. Oktober abgehalten hat, ist vom Präsidenten Dr. Natlačen ein erschöpfender Bericht über die in den letzten sieben Monaten geleistete Arbeit geboten worden. In 52 Siz- zungen hat während dieser Zeit der Gebietsaus¬ schuß viel Material aufgearbeitet. Die Gemeindesektion des Ausschusses hat seit 1. März l. I. 2640 Akten erledigt, die vor allem mit der Aussicht über die Gemeinde¬ verwaltung sich befassen und ins einzelne gehend die Genehmigung der Gemeindevoranschläge, die Erledigung verschiedener Gebührenangelegenheiten, die Armenfürsorge, Teilung oder Zusammenlegung von Gemeinden und Revision der einzelnen Ge¬ meinden betreffen. heiten. Die ersten deutschen Ansiedler dürften aus dem Stammland der Grafen von Ortenburg, die Gottschee besiedelt haben, gekommen sein, nämlich aus Kärnten und Osttirol. Auch Zu¬ wanderungen aus schwäbisch-alemannischen Ge¬ bieten sind anzunehmen Die Gemahlin des Grafen Ot.o von Ortenburg, der Gotlschee im 14. Jahr¬ hunderte besiedelte, war eine geborene Gräfin Teck, deren Familie in schwäbischen Gebieten Be¬ sitzungen hatte. Dazu kamen dann noch die fränkisch-thüringischen Ansiedlergruppen — 300 Familien an der Zahl nach Valvasors Angaben. Der slowenische Einschlag ist nicht so stark, wie ihn Rudesch darstellt. Daß Richter und Rudesch die Mundart der Gottscheer als ein rohes, ver¬ altetes und unausgebildetes Deutsch bezeichnen, erklärt sich daraus, daß man zu ihrer Zeit über die deutschen Mundarten überhaupt noch kein rich¬ tiges Urteil hatte. Man hielt früher die Mund¬ arten für Entartungen der Schriftsprache, eine Ansicht, die nunmehr schon längst aufgegeben worden ist. Die Schriftsprache ist vielmehr selbst aus gewissen Mundarten hervorgegängcn. In¬ teressant ist die Angabe Richters, daß erst seit kurzem, also etwa zu Anfang der zwanziger Jahre des 19. Jahrhunderts eine Handelsstraße von Gottschee über Reifnitz nach Laibach gebaut worden jei. Es ist das die jetzige Landesstraße Gottschee-Reifnitz'Großlaschitz-Laibach. Das Schulwesen des Landes hat durch den Gebictsausschuß bedeutende Förderung er¬ fahren, da ärmere Gemeinden für Neubau und Ausbesserung von Schulen rund 800.000 Din schon erhalten haben und eine weitere Unterstüz- zung von 400.000 Din noch Heuer zur Verteilung gelangt. Fachkurse für Gemeindesekretäre hat der Landesausschuß an der Organistenschule einge¬ richtet, damit den Organisten einerseits eine er¬ wünschte materielle Aufbesserung und anderseits den Gemeinden die Besetzung der Sekretärstelle auf billigere Weise ermöglicht wird. Desgleichen hat der Gebietsausschuß amtliche Kurse für Ge¬ meindevorsteher und Gemeinderäte organisiert. Den Feuerwehren sind bisher 95.750 Din als Unterstützung zugekommen und durch die neue bereits beschlossene Feuerlöschordnung ist ein wei¬ terer Aufschwung der Feuerwehrvereine gesichert. Die Landwirtschaft findet beim Gebiets- ausschusse die gebührende Berücksichtigung. Es wurden 100 Waggon Zement unentgeltlich an Bauern abgegeben, die ihn bei der Anlegung von insgesamt 700 Düngerstätten und Senkgruben verbrauchten; außerdem kommen zu diesem Zwecke noch 300.000 Dinar in barem zur Verteilung au solche Besitzer, welche ihre Stallungen und Senk¬ gruben schon entsprechend eingerichtet haben. Das Land hat ferner dnrch geldliche Beihilfe 18 Vieh- und Pferdeprämiierungen ermöglicht, 130.000 Din den Molkereien gewidmet, hat zum Ankauf von 100 Zuchtschafen die nötige Summe bewilligt und erhielt davon die landwirtschaftliche Filiale in Gottschee 10.000 Dinar. Die Weinbauern haben 600-000 Dinar zur Beschaffung von Kup¬ fervitriol, ebenso die Obst- und Bienenzüchter ausgiebige Beiträge erhalten. Mittellosen Besitzern erwirkte man die kostenlose Beschaffung von Setz¬ lingen zur Aufforstung. Auf Kosten des Landes sind acht Haushaltungskurse abgehalten worden und werden noch im Laufe dieses Jahres an den Schulen 30 landwirtschaftliche Fortbildungskurse eröffnet werden. Außerdem fanden zahlreiche land¬ wirtschaftliche Vorträge statt. Den durch Ele¬ mentarereignisse besonders Betroffenen kamen ins¬ gesamt 65 Waggon Kukuruz als Unterstützung zu und ist ähnliches auch für die infolge der heu¬ rigen Mißernte Getroffenen geplant. Geplant ist ferner die baldige Errichtung einer Landes-Vieh- und Hagelversicherung. Unser Straßenwesen bildet ein Sorgen- kind des Gebietsausschusses. Vier Millionen Dinar hat der Gebietsausschuß aus seinem heurigen Voran¬ schläge den Straßenbezirken zukommen lassen und hat zur besseren Instandhaltung der Strecken die Zahl der Straßeneinräumer von 185 auf 400 vermehrt. Die Landeswohltätigkeitsan st alten, welche in den letzten Jahren vieles zu wünschen übrig gelassen haben, find seit ihrer Übernahme durch das Land wieder in einem Zustande, mit dem die Ärzte und Kranken zufrieden sein dürfen. An Verpflegskosten sind den unbemittelten Kranken neun Millionen Dinar nachgesehen, das heißt aus Landesmitteln bestritten worden. Bloß die Landesirrenanstalt entspricht noch nicht den An¬ forderungen und wird es eine der Hauptsorgen Seite 2. Gottscheer Z-ilung --- Nr. l)2 Jahrgang X des Gebietsausschusses für die nächste Zukunft sein müssen, der Gebietsversammlung geeignete Vorschläge betreffs Umbau dieser Anstalt zu unter¬ breiten. Aus Stadt und Land. Gottschee. (Sehr viele Bezieher un¬ seres Blattes) haben die Bezugsqebühr für 1928 noch nicht eingezahlt. Sie weid.n ersuch», ihrer Verpflichtung ehestens nachzukommen. — (Die Mitglieder) des Ausschusses des Verbandes der Gottscheer Feuerwehren werden nochmals aufmerksam gemacht, daß Donnerstag den 8. November 1928 um 1 Uhr nachmittags die VerbanvSausschußsitzung im Gasthose des Herrn Viktor Petsche staltfindet. — (Auszeichnung des Abgeordneten Dr. Stephan Krast.) Abg. Dr. Stephan Kraft ist mit anderen Mitgliedern des Finanzausschusses mit dem heil. Savaorden III. Klasse ausgezeichnet worden. Als der verdiente Volksführer auf der Gautagung in Apatin, welche am vergangenen Sonntag staltfand, öffentlich zu dieser Auszeich¬ nung beglückwünscht wurde, stellte er fest, daß durch die Verleihung des heil. Savaordens viel mehr zum Ausdruck gebracht wurde als eine Aus¬ zeichnung nur seiner eigenen Person. Damit hätte Se. Majestät der König öffentlich kundgetan, daß unsere Volksvertreter zum Wohle des Staats¬ ganzen genau so ihre Kräfte in den Dienst stellten, wie die Angehörigen der Staatsnation selbst; damit ist von der allerhöchsten Stelle des Staates zum Ausdruck gebracht worden, daß wir als ein loyales, staatserhaltendes Element angesehen wer¬ den müssen, daß wir — auch wenn wir die Be¬ lange unseres Volkstumes in schärfster Oppo¬ sition zu wahren genötigt sind — immer auf gesetzlichem Boden gestanden haben und daß schließlich der Kampf um die Minderheitenrechte im Interesse des Staates gelegen sei. — (Der 10. Jahrestag) der Selbständig¬ keit Sloweniens wurde in unserer Stadt in fei¬ erlicher Weise begangen. Außer dem Gottesdienste wurde abends ein Fackelzug durch die Stadt ver¬ anstaltet, der sich bei der Volksschule formierte, durch Stadt und Gnadendorf zog und dann vor der Bezirkshauptmannschaft Halt machte. Herr Regierungsrat Friedrich Loger hielt darauf vom Fenster seines Arbeitszimmers eine kurze, aber kernige Rede, worauf der Musikverein die Staats¬ hymne anstimmte. Am Abend wurde von der Gemeinde aus im Hotel „Stadt Triest" eine Akademie unter Mitwirkung aller kulturellen Ver¬ eine Gottschees veranstaltet. — (Trauung.) Am 27. Oktober wurde in der hiesigen Stadtpfarrkirche Fräulein Regie Wolf mit oem Bankbeamten Herrn Viktor Vidic ge¬ traut. Als Trauzeugen fungierten für die Braut deren Bruder und für den Bräutigam dessen Vater. Dem jungen Paare unsere herzlichen Glück¬ wünsche I — (Gemäldeausstellung.) Unser Lands¬ mann, akademischer Maler Herr Michael Ruppe, veranstaltet vom 5. bis einschließlich 10. November im Gasthofe „Zur Sonne" (ebenerdig) eine Aus¬ stellung seiner Bilder, darunter auch Studien und Skizzen, die er in den letzten zwei Monaten hier ausgefertigt hat. Die Bevölkerung in Stadt und Land hat somit, bei freiem Eintritt, Gelegenheit, die Werke unseres heimischen Künstlers zu be¬ sichtigen. — (Der Ertragder Gebiets st euern in Laibach.) In seinem einleitenden Berichte bei der Eröffnung der Verhandlungen der Ge¬ bietsvertretung in Laibach führte der Vorsitzende Herr Dr. Natlačen auch den genauen Ertrag der Gebietssteuern in der Zeit vom 1. Februar bis 30. September 1928 an. Nach diesem Berichte erreichten die einzelnen Steuern nachstehende Be¬ träge: (Die in Klammern befindlichen Zahlen geben die Summe der Steuern für das ganze Jahr an). 1. Vom gewöhnlichen Wein 4,372.911'41 (6,000.000 Din). 2. Vom feinen Wein (Flaschen¬ wein) 44.825.84 (150.000) Din. 3. Vom Bier 2,036.179 50 (3,000.000) Din. 4. Vom gewöhn- lichen Branntwein 2,048,411 99 (3,900.000 Din. 5. Vom Spiritus (Alkohol) 7,742.797'19 Din (2,791.130) Din. 6. Von der Kohle 737.685'68 (2,000.000) Din. 7. Von den Motorfahrzeugen 367.241'50 (1.000.000) Din. 8. Von der Sperr- stunde 125.687 75 (500.000) Din. 9. Von der Umlage auf besondere Einnahmen 320.000 Din (2,000.000) Din. Zusammen 17,795.740'86 (19,468.888) Din. Aererlrche Eröffnung des neuen Keimes des „Deutschen Mokksölattes" in Neusatz. Sonntag den 28. Oktober d. I. fand die feierliche Eröffnung des nach den modernsten Grundsätzen eingerichteien Zeitungshauses, das in Neusatz vom „Deutschen Volksblatt" errichtet wurde, statt. Das Haus ist ein Werk einheimischer Meister und beherbergt neben äußerst zweckent- Der Steuerersolg ist als sehr günstig zu be¬ zeichnen, denn die Gebietsverwaltung hat in den abgelausenen acht Monaten beinahe die ganze veranschlagte Summe an Einnahmen zu ver¬ zeichnen. — (Feuer wehr wesen.) Nach einer ein¬ gehenden Berichterstattung durch den Referenten Herrn Dr. Oblak nahm der Gebietsausschuß in seiner letzten Sitzung für das Feuerlöschwesen nachstehende Bestimmungen an: Die Feuerpolizei fällt in den Wirkungskreis der Gemeinde bezw. der Gemeindevorsteher. Der Gemeindeausschuß erläßt Vorschriften, die die Feuersgefahr begrenzen, und wacht, ob die Vorschriften auch eingehalten werden. Die Überprüfung erfolgt durch Kom¬ missionen, bestehend aus je einem Vertreter der Hausbesitzer, der Gemeinde und der Feuerwehr. Größere Unternehmungen und Fabriken müssen Feuerwache haben. Jede zusammenhängende Sied¬ lung mit 50 oder mehr Häusern muß sich eine Feuerspritze mit den notwendigen Löschrequistten anschaffen. Die Feuerwehren werden eingekeilt in freiwillige, berufliche und private. Wo ein Feuerwehrverein besteht, hat die Gemeinde einen besonderen Fond zu errichten. Die Beiträge der Versicherungsgesellschaften fließen in den Feuer¬ wehrfond der Gebietsverwaltung. Jedes Ge¬ meindemitglied ohne Ausnahme, auch Fremde, ist verpflichtet, bei Löschungsarbeiten mitzuwirken. Die Spesen der Löscharbeit tragen die betreffenden Hausbesitzer, wenn ihnen nachgewiesen wird, daß das Feuer durch ihr Verschulden entstanden ist, sonst aber die Gemeinden, die das Recht haben, zu verlangen, daß für diese Kosten die Versiche¬ rungsgesellschaften aufkommen. Jeder, der den An¬ ordnungen des Brandleiters nicht Folge leistet, wird mit 5 bis 300 Din oder mit Arrest von 1 bis 7 Tagen bestraft. Beschwerden sind an die Bezirkshauptmannschaft gestattet. . — (Weiches Wasser zum Waschen!) Das einfachste und beste Mittel, hartes Brunnen¬ oder Leitungswasser weich und zum Waschen brauch¬ bar zu machen, liegt in der Beigabe von etwas Tri vor Bereitung der Wäschelauge. Deshalb zu jedem Waschwasser stets einigeHand- voll Tri. — (Der Musikverein) ersucht uns um folgende Mitteilung: Manchem wird es scheinen, daß unser Verein schon längst eingegangen ist, da man ihn in der letzten Zeit nirgends mehr zu hören bekam. Die Sachlage aber verhält sich nicht so. Schon seit seiner Gründung hatte der Verein mit großen Schwierigkeiten zu kämpfen, besonders wegen den Räumlichkeiten. Schon über vier Monate war es ihm nicht möglich, auch nur eine richtige Übung abzuhalten. Endlich gelangte der Verein zu einer schönen, einsamen und ange- messenen Räumlichkeit, die die große Wohltäterin des Vereines Frau Hauff ihm zur Verfügung sprechend eingerichteten Schriftleitungs- und Ver- waltungsräamen vollendete Druck- und Setzma¬ schinen, darunter eine Rolationsmaschine, die in der Stunde 12.000 Stück Zeitungen druckt. In dem Hause, das auf dem B mgrunde Ungargasse 76 steht, befindet sich auch eine Buchbinderei. stellte, die mit großer Aufopferung der Musikanten renoviert und hergericktet wurde. Der Musikverein drückt der Frau Hauff, die ihn aus einer großen Verlegenheit gerettet hat, den innigsten Dank aus. Ebenso unseren Dank allen Hoizkaufleuten für das gespendete Holz, Heren Joancic für die Maurer¬ arbeiten, den Tischlermeistern, den Herren Novak, Krnker und Koprivšek für die Tischlerarbeiten, allen anderen Bürgern und Kaufleuten, die das Notwendige für den Verein gespendet haben. Jetzt, da der Verein seine Räumlichkeiten in Ordnung gebracht hat, bietet sich die beste Ge¬ legenheit, seine Beziehungen zu allen Parteien und zu beiden Nationen zu regeln. Der Mustk- verein will unpolitisch und unparteiisch allen ohne Ausnahme- und für alle Zwecke dienen. Es wäre aber unbedingt notwendig, daß aus dem Musikverein eine städtische Musik geschaffen wird. Alle Parteien und Gemeindeoertreler sollten sich einigen und für die Musik einen Rückhalt und sicheres Leben schaffen, da sie sonst, von Al¬ mosen lebend, früher oder später eingehen muß. Gleichzeitig tritt der Verein an alle Bürger mit der warmen Bitte heran, den Verein nach Kräften zu unterstützen und als unterstützende Mitglieder beizutreten. Der Musikverein. — (Zweifaches Maß.) Bei den kürzlichen Unruhen in Budapest wegen Zulassung von jü¬ dischen Studenten zum Universuätsstudium griffen die Budapester Arbeiter zugunsten der jüdischen Studenten ein, indem sie gegen die nationali¬ stischen Studenten demonstrierten. Dabei kam es zu Handgreiflichkeiten und die Polizei verhaftete mehrere Studenten und Arbeiter. Bei der Be¬ strafung wurde jedem Studenten eine Geldstrafe von 10 Pengö aüferlegt, während die Arbeiter mit je 200 Pengö und Arrest bis zu 15 Tagen bestraft wurden. Mrtterdorf. (Gestorben) ist am 1. No- vember nach einjährigem Siechtum der Besitzer und Schneidermeister Johann Kump aus Kern¬ dorf 46 im 75. Lebensjahre. Im vorigen Jahre hatte er goldene Hochzeit gefeiert. Er ruhe in Frieden I Wieg. (Sterbefall.) Am 21. Oktober ist hier nach langem schweren Leiden, versehen mit den heil. Sterbesakramenten, Frau Agnes Kraker, die Mutter des Herrn Pfarrers, im 76. Lebens¬ jahre gestorben. Sie ruhe in Frieden! Götterritz. (Aus der Gemeindestube.) In der Sitzung des Gemeindeausschusses am 21. Oktober wurde beschlossen, die am 24. November fällige Jagdpacht dem bisherigen Jagdmitpächter Herrn Ferdinand Tschinkel für die Dauer von fünf Jahren und vier Monaten, d. i. bis Ende März 1934 zu verlängern und zwar um den jährlichen Jagdpachtschilling von 5500 Din. Zu¬ gleich wurde ein Gesuch an die Bezirkshaupt¬ mannschaft geleitet, diesen Gemeindebeschluß gut zu Jagr >mg iK.-'n Ti-.'r Zeilvno — Nr. 32 Seite 3. SO OsiOi^S k^O^soO^i^g MOk-gSINS sitinnsl LUSWL- sokisri mit WSNSN riotvvSnciig, NOri ciis ilSOttigS VOllirri6s->ii6it ctsr Soliio^twssQ^s 2Ol Srt-Sioi-tSri. Lis dsstst^t: ^dEncis SiriwsiQl^sri in ^I^Ä^SI^lO ID S L >-I I Q I-11- heißen, und die Gemeindkjagd nm 24. November nicht öffentlich versteigern zu lassen. — In der¬ selben Sitzung wurde beschlossen, das Nötige zu veranlassen, um Pflege und Kost der Orlsarmen, Gertrud Sumperer Nr. 1^ sicherzustellen. — (Unglücksfail.) Am 25. Oktober geriet der 15 jährige Wilhelm Michusch Nr. 58 auf dem Sägewerke in Kaltenbrunn beim Heraus¬ schaffen von Sägespänen unter einen Transmissions¬ riemen. Der Bursch erhielt mehrere Verletzungen an Händen und Füßen und mußte in das Lan¬ desspital überführt werden. Bemerkt wird, daß dies schon der zweite Unglücksfall ist. Vor einigen Jahren erlitt ebenfalls ein Arbeiter bei der gleichen Arbeit schwere körperliche Verletzungen. Es wäre deshalb jedenfalls an der Zeit, daß die Verwaltung des Sägewerkes die gesetzlich notwendigen Vor¬ sichtsmaßregeln schaffen würde, nämlich die not¬ wendige Verschalung und die Beleuchtung des inneren Maschinenraumes. Masern. (Diebstahl.) Vor kurzem wurde hier von zwei Zigeunern die Wohnung des Koh¬ lenbrenners Kotar erbrochen und 1000 Din Bar¬ geld, zwei Anzüge und zwei Rasiermesser ent- wendet. Das Geld wurde außerhalb der Ort- schäft unter einem Felsen versteckt und die An¬ züge wurden verkauft. Die gestohlenen Sachen kamen durch Einschreiten der Gendarmerie bald wieder an den Eigentümer zurück und die Gauner sitzen hinter Schloß und Riegel. Wiener Weltstadt. (100jährig es Ge¬ schäftsjubiläum.) Am 9. Oktober l. I. feierte Johann Maichin, Kaufmann in Wiener Neustadt, den 100 jährigen Bestand seines Schnittwaren- geschäfres. Dieses zählt zu einem der ältesten Geschäfte der Stadt, welche ohne Unterbrechung im gleichen Standorte und in derselben Familie betrieben wurden. Der Inhaber, der, aus Schwar¬ zenbach gebürtig, kurz vor Ausbruch des Krieges mit seiner Familie gänzlich nach Wiener Neustadt übersiedelt ist, erfreut sich auch in der neuen Heimat der Achtung und Wertschätzung des Kunden- und Kollegenkreises. Wir beglückwünschen unseren Landsmann zum seltenen Jubiläum auf das herz¬ lichste. Landwirtschaftliches. Kundmachung. Zur Hebung der Schafzucht im hiesigen Be¬ zirke hat die Gebietsverwaltung die Absicht, einen größeren Geldbetrag zu verwenden. Um diesen entsprechend unter jene Mitglieder, welche sich der Zucht eines edlen Woll- und Fleischschafes zu widmen die Absicht haben, zur Aufteilung bringen zu können, haben diese bis längstens 20. November l. I. schriftlich oder mündlich der landwirtschaftlichen Filiale in Gottschee mitzuteilen: 1. Name und Wohnort des Reflektanten. 2. Anzahl und Geschlecht der Schafe, welche er einzustellen beabsichtigt. 3. Wieviel er aus eigenen Mitteln für diesen Zweck zu widmen bereit wäre. Die letztere Frage mußte deshalb gestellt wer¬ den, weil der zur Verfügung stehende Geldbetrag nicht ausreichen wird, jedem Reflektanten einige Schafe kostenlos ins Haus zu stellen, sondern ist die Aktion so gedacht, daß ihm durch einen an¬ gemessenen Geldzuschuß der Ankauf von Edelschafen möglich gemacht wird. Gegenwärtig durchziehen kroatische L-chafhändler mit ihren Herden das Land und hängen unseren Bauern das ordinärste, was es an Schafen gibt, an; diese sind klein und haben die elendste Wolle. Wenn der Bauer zu dem Preise für den Schund, den er vom kroatischen Händler kauft, einen entsprechenden Zuschuß von der Gebietssubvenlion erhält, so ist er in die Lage versetzt, Schafe zu erhalten, mit denen weiter zu züchten, was Wolle und Fleisch anbelangt, wirklich lohnend sein wird. Landwirtschaftliche Filiale Gottschee am 28. Oktober 1928. Der Obmann: W. Aürer. Das Weiden auf fremdem Grunde. Es ist seit Jahrhunderten in unserer Gegend üblich, daß im Herbst das Vieh zuerst in die Wiesen und später, wenn die Äcker schon zum größten Teile abgeräumt und die Feldfrüchte nach Hause gebracht worden sind, in diese getrieben wird, um zu weiden. Haben die Dorsinsassen einen gemeinsamen Hirten, so ist das Vieh dessen Aufsicht anvertraut, ist ein solcher aber nicht im Orte, so weidet es in Gruppen oder einzeln unter Aufsicht, frei oder am Strick, oder aber es ist unbeaufsichtigt, dafür aber mit einer Kette an einem im Boden eingeschlagenen Pflock angehängt. In dem einen Dorf wird beim gemeinsamen Beweiben mit peinlicher Genauigkeit darauf ge. achtet, daß das Vieh keine Feldschäden verursacht. Diese Genauigkeit und Vorsicht ist dort jedem einzelnen in Fleisch und Blut übergegangen und hat sich von Generation zu Generation vererbt. In einem zweiten Dorf wird dadurch, daß jeder nur auf seinem eigenen Grund und Boden weidet, vermieden, daß dem Nachbar ein Schaden ver- ursacht wird, es wird mit größter Sorgfalt darauf gesehen, daß vom eigenen Vieh ja nicht ein Halm auf dem Grundstück des Nachbars verletzt wird. In anderen Dörfern aber, und deren gibt es sehr viele, ist dem Vieh im Herbst Tür und Tor geöffnet. Unbekümmert um einen anderen, un¬ bekümmert, ob ein Schaden daraus erwächst, läßt man dasselbe über Äcker streifen, auf welchen noch Feldfrüchte stehen oder zarte Wintersaaten wachsen. Gut gepflegte, mit bedeutenden Kosten gedüngte Grundstücke, auf welchen sich in Folge der sorgsamen Pflege und richtigen Düngung zur Herbstzeit noch ein üppiger, saftiger Graswuchs entwickelt, werden zum Anziehungspunkt und Tummelplatz des gesamten Viehes eines Dorfes und der durch Landregen aufgeweichte Boden sieht aus wie ein Viehtrieb — ein Troje. Wir finden dort Tritt an Tritt, Loch an Loch, in welchen Löchern das Regenwasser steht und schlie߬ lich den Graswuchs oder das Samenkorn ver¬ nichtet. .Ist da nicht derjenige, welcher kultiviert, fortschrittlich arbeitet, Geld und Mühe opfert, sür all' das, was er getan und geleistet hat, ge¬ straft, bitter gestraft? Wie kommt ein Bauer dazu, daß er sich seinen mit Wintergetreide be- bauten Acker total zerstampfen lassen soll und eine Viehherde seinen Kcautacker vernichtet? Spar- uni! varlekenskasse, 'L.,. Hinlagenstand am 31. August 1928 13,283.748-2« Z>in übernimmt Einlagen auf Sücdel unO in lautencker Rechnung ru denen Seaingungen. Sewäkrt varlrden gegen Sicfterrteliung ckurcd lltecdrei ocker IWotdek billig unck reimen. Heldverkehr vis 31. August 1928 94,256.5«« «2 Atu Kulante Kontokorrentbeclingungen für Kaufleute. Kortenlore vurchMrung Orr Intavuiatisn unck Stempel treidelt für Sie Scdulckrcdeine. KSuerlicde Kredite r°/°, lllecdrelkreaite io°/°, Kontokorrent io°/°. Karrartuncken von r vir >2 tldr una von r bi; 4 Ulm an allen Werktagen. Gortjcy'?r Zcttur.g — Nr. 32. Jahraor-g X. Soll da noch ein Landwirt strebsam sein? Gibt es gegen all' das keine Hilfe, muß man sich das alles so ohne weiteres gefallen lassen? Diese Fragen wurden schon öfter an uns gestellt und sind auch Heuer wieder mehrfach an uns gerichtet worden. Bauern I Ihr braucht das nicht zu dulden und schützt euch gegen solche Eingriffe das Gesetz und zwar das im Landesgesetzblatt Nr. 8 enthaltene vom 17. Jänner 1875 betreffend den Schutz des Feldgmes, welches Gesetz auch heute noch Rechtskraft besitzt und lautet der Z 10 desselben wie folgt: „Das Treiben, Hüten oder Weiden von Vieh auf fremdem Grunde ist, un¬ beschadet besonderer Rechtstitel nur bei aus¬ drücklicher Zustimmung des betref¬ fenden Grundbesitzers gestattet. Das gilt namentlich auch bezüglich der Weide auf fremden Brach- und Stoppelfeldern, dann aus Wegen und Feldrainen." Welchen Standpunkt nimmt nun zu dem Weiden im Herbst in Äckern und Wiesen die landwirt¬ schaftliche Filiale ein? Wir sind absolut nicht gegen das Weiden, denn es entspringt das einem alt hergebrachten Brauch, den wir nicht abbringen wollen und können und ist die Herbstweide eine große Aus¬ hilfe für den Landwirt überhaupt und in futter¬ armen Jahren, wie z. B. Heuer, ganz besonders. Aber geregelt soll in jedem Dorf das Weiden werden, damit nicht nur Feldschäden vermieden werden, sondern auch so unendlich viel Zank und Streit unterbleibt. Alljährlich zur Herbstzeit sollten, die Bauern zusammen treten und beschließen, wie geweidet werden soll, ob gemeinsam, in Gruppen, jeder auf seinen Grundstücken, welche Parzellen zu schonen sind, ob bei jeder Witterung das Vieh hinausgetrieben werden soll usw. und die gefaßten Beschlüsse sollen gehalten und respektiert werden, das verlangt die Bauernehre. .^Derjenige, welcher auf seinem Grund und Boden nicht weiden lassen will, soll nicht angeseindet werden, denn er ist gesetzlich zur Schonung seiner Grundstücke be¬ rechtigt, aber anderseits soll mancher nicht gar so haarspalterisch und eigensinnig sein und Flächen, auf welchen effektiv kein besonderer Schaden er¬ wachsen kann, zum Beweiben, oder wenigstens zum Durchtrieb freigeben und sind wir überzeugt, daß, wenn der eine von seinem ihm zustehenden Recht etwas absteht, sich der andere dafür er- kenntlich zeigen und tunlichst schonend vorgehen wird. W. K. Herausgeber u. Eigentümer: Josef Eppich, Stara, cerkev Schriftleiter: Alois Krauland, Koäevje. Buchdruckerei Josef Pavliöek in Kočevje. _W Km Lehrlings welcher Freude zum Gastgewerbe hat, wird in der Ve¬ lika kavarna sofort ausgenommen. Kenntnis der deutschen und der slowenischen Sprache ist Bedingung. AlleK Nähere beim Eigentümer. Illustrierte und ausländische Tageszeitungen werden ik^Subabonnement zum halben Preise ^abgegeben. SezuML^msnen als Filialleiter. Besondere Kenntnisse, Lage^ oder Betriebskapital ist nicht erforderlich, Monats¬ einkommen zirka ISO bis 200 Dollar. Anfragen unter Z_2 „The Koveltp" Walkenöurg, Limöurg, Kossand. Kohtensäcke sind stets lagernd bei der Firma Mirko Mlakar, Ljub¬ ljana, Slomškova ulica 11. 18—6 Koh zum Aerkohtenj ist zu verkaufen in Reichenauer Eben. Anzufragen beim Eigentümer Johann Gramer Reichenau 11. —I —IMSi > «MM MW Ällklirns gorpostanka banka ä. ch, Ljubljana k'ilüsls (in äen käumen cler iVlerkantilbank) Zentrale: Ljubljana. Aktienkapital und Reserven: über 16,000.000 Din Filmten: Cehe, DzÄovo, Kocev,e, Kran, Maribor, - Einlagen: über 300,000.000 Din. " Nomsad, Sombor, Split, Šibenik. Verkehr: über 11.000,000.000 Din. Expositur: Bled. An- und Verkauf von Valuten und Devisen Einlagen in kaufender Ztechnung und auf Sparbücher Wechsel-Gskompte. Lombardierung von jzu Tageskursen. gegen günstige Verzinsung. Wertpapieren. Höerweisungen ins In-und Ausland raschest und billigst. Kulanteste Durchführung asser banktechnischen Hperationen.