(Franko panfchaliert.) Erscheint wöchentlich zweimal: Donnerstag und Sonntag früh. Schriftl«itu,'g und Verwaltung: Prciernova uiica Nr. ». Telephon sl. — Anlündigungen nimmt die VenvaUun» gegen Berechnung billigster Gebühren entgegen. SezugSpreiS: vierteljährig K «4 halbjährig K 4H—, ganzjährig K SS.—.FgrSAusland entw?hr. Die Gründung de» Schwäbisch-denlscheu Kulturbundes hat in der serbischen Presse ein« durchweg» sympathische Aufnahme gefunden. Soweit unii auf Grund der Meldungen der deutschen Blätter I« Banal ein Urteil möglich ist, hat kein« serbische Leitung «n den Zielen und Bestrebungen de» Kulturbundes herumgemäkelt. Die Organe der Sssentlichen Meinung In Kroatien haben zum geplanten Zusammenschluß der deutschen Staatsbürger Im dreinamigen Königreich« bisher »och nicht Stellung genommen. Sei cs, deß sie da« Programm de» KulturburdeS nicht kennen, sei «», daß st« erst die Auswirkungen der BundeStitigkeit abwarten wollen, jedenfalls kann dies» Zurtckhaltung von der deutschen Minderheit gewürdigt und insolange als günstiges Zeichen gewertet werden, als keine Notwendigkeit zur gegenteiligen Auffassung vorliegt. Nicht einheitlich dagegen I* die Schreibweise der slowenischen Presse. Die führenden Organe der drei hauptsächlichen Partelen haben grundsätzlich ihre Meinung über den Schwäbisch-deutschen Kulturbund noch nicht ausgesprochen bezw. sich aus die bloße Registrierung einzelner mit der GründungSver» sammlung im Zusammenhangt stehender Notizen beschränkt. Wohl aber haben die demokratischen Lokalblätter in Marburg und Eilli den Versuch unternommen, die kulturelle.« und wirtschaftlichen Bestrebungen dc» Kulturbundes vom Standpunkte „geduldeter Schönheitsfehler" zu beurteilen und sie ihren Parteiangehörigen in diesem Sinne al» akzektadel hinzustellen. Ob diese Dnldung einer d»m»kratischen Auffassung entspringt, oder wähl- Demokratie und Referendum.*) Zeitgemäß» Plaud»rb»trachtung von Drag» Deri. (Ue»«rsetzung. Nachdruck, S»nd«rabdruck di«!«« Auf» sahe« autnahmöweil« »«staltet.) wir dringen di« nachfolgend«» Ausführungen »nsrr«S geschätzten Mitarbeiter« gerne unseren Lesern Zur Kenntnis, halten aber di« voeb«m«rkung nicht für übirstüffi«, daß durch dl«f« Anregungen unserem «iß«» nen Standpunkte in Einzelheiten nicht vorgegriffen wird, »umal wir glauben, daß «in sachlicher Disput 11« tU in der Abhandlung berührten Fragen durch» an« den Zntentionen de« Verfassers entsprecht« würd«. Die Schriflleitung. Mit dem Kort« .Dem»krati«' wurde schon tn der Zeit »er dem Kriege viel Unfug getrieben; nach de« Umsturz« ist di» mißbräuchlich« Anwendung dieser B«z«ichnung noch m«hr gesteigert worden. DteS kann nicht wnnder nehmen, da sowohl Im «tnzelnen, wir im allgemeinen keine recht« Erklärung >«»w. Aufklärung de« Ausdrucke» .Demokratie" existiert. Di« Menge denkt auch gar nicht darüb«r nach, wa« ihr d«r Redner alt Demokratie vorträgt, wie st« auch nicht prüft, ob di» Tat«» den Worten entsprechen; bin» andernfalS würden sich di« Minn«r, di« d«n Staat lenken oder verwalten, nicht so l«icht »der die L?»lk«»»twkndigktlt«a hinwegsetzen und nur ihr«« «ig«ne« Machtgelüst« frönen. *) Literatur: Rotschild Lerlag Berlin: Handbuch der Politik; Natur und Staat; Wettlamps der Völker: Dr. G F. Steffen: LebenSbedingungen moderner Kultur; Dr. Hemnann: Wirtschaftlich« Fragen und Problem« der Gegenwart. taktischer Erwägung, mag belanglos erscheinen und tut der Tatsache keinen Abbruch. Jedenfalls ist di« Annahme zulässig, daß die demokratische Partei, die in den Nationalitätenkämpsen deS alten Oesterreich im slowenischen Lager an vorderster Stelle g»standen ha», nunmehr di« Politik d«r Schlazworte einer verantwortungsbewußten Staatspolitik unterzuordnen begonnen zu haben scheint. Umso verwunderlicher muß e» «rscheinin, daß «in tn Laibach erscheinendes Abendblatt, welches im Dienste der Slowenischen Bvlkapartei steht, den Drang in sich fühlt«. dem Schwäbisch deutschen Kulturbund« .pangermanische' Tendenzen anzudichten, welche noch der Terminologie, dir hierzulande mit diesem Ausdrucke verbunden ist, bloß in pvlitischer Ausbeulung verstanden werden können. E» ist im privaten und im öffentlichen Leten üblich, den Worten des Mitmenschen solange Glauben zu schenken, bis durch Taten das Gegenteil bewiesen wird. Selbst wenn d»r Kulturbund die Förderung der gesamtdeutschen Interessen im Königreiche SHS aus politischem Gebiete auf seine Fahne geschrieben hätte, müßte ein redlicher Gegner die Tendenz der Organisation nach ihren Satzungen, nach den Er-klärungen ihrer Führer, nach den Aeußerungen ihrer Press« abschätzen und nicht nach eigener Vermutung und Einbildung. Nun steh» aber der Schwäbisch.deutsche Kultur-bnnd bar politischen Bktätigung vollständig ferne; und er hat nur auf unpolitischer Grundlage Existenz» berechtigung und Existenzmöglichkeit, weil die Zu» sammensassung aller deutsch,» Staatsbürger im dreinamigen Königreich» zu einer politischen Or» ganisation an der B«rschiedenartigkeit ihrer Weltan. Daß di«S in d»'r menschlich«» Natur liegen muß, beweisen di« nach dem Kriege zu Tage getretenen Be» gebenheiten in jenen Gebieten, wo die »Demokraten* jeder Sorte di« Herrschaft übernahmen. von einer „Demvkratie' d. h. einer „volksherr-schaff k'ine Spur, überall die ärgste Willkürherrschaft einer Gruppe höchst «igennütziger Menschen, di« dir Führung und damit di« Herrschaft i« .Vorstände" be-sitze» bezw. besaßen. Di« auf „monarchischer' oder ^republikanischer" Sr»ndlag« aufgebauten neuen „demokratischen" Staaten find eher alleS «udere al« .demokratisch" regierte StaatSgedilde. Die Bedringung und virfolgung aller jener Staatsangehörige», die entweder nicht in poli-tische?, r«ligiSser, nationaler »der sprachlicher Bejie hung mit der h«rrsch«ndtn Partei übereinstimmen oder den Anhängern der herrschenden Partei in irgend «In»r Weise (etwa durch geschäftliche Konkurrent, auch besser» V«rmlgtn«verdältnisse ». s. w.) mißliebig geworden find »der mißliebig werden könn«», ist auf d«r TageS-ordnung beziehungsweise solche Drangsalierungen bilden di« «Igrutlich« „Ordnung' tn d«n .demokratischen" Staate». Ganz besonder« wurde alle Soll« und alle« Gift gegen di« Staat»-, Lande«- und Sem«i»d«bkamten de» früheren Regime« verspritzt, ja einige der beson-der« „dem»kratischen" Zeitungen forderten: 1. die Entlassung eine» Drittel« der „alten" Beamten, 2. di« Einkerkerung de« »weiten Drittel» und 3. die Hin-richtung de» letzten Drittel». Den beiden «rft«n Förde-rungen würd« im -«»gedehntesten Maße entsprochen; viel» und darunter ein» Menge für das Volk und dessen Wohlergehen nur zu sehr verdienten Beamten wurden in den Ruhestand vtrsetzt oder entlassen, tseju schauungen, wirtschaftlichen Foiderungen usw. scheitern müßt». Wer die dem deutschen Bolke anhastende Sucht zu individualistischer ?»tÄtignng kennt, wird dcm Schwäbisch-deutschen Kultnrbunde da» Verdienst nicht absprechen können, daß eS ihm gelungen ist. die Deutschen ohne Unterschied deS Glaubensbekenntnisse» auf gemeinsanier Basis zn einigen. Die «ache liegt nnn einmal so, daß der Deutsche im allgemeinen eine tiesinnerlich veranlagte Nalur ist und nur allzu sehr Neigung empfindet, tie religiöse Gesinnung zum nennenden Merkmal sonst gleich gerichteter Interessen zu »rwählen. Mit dem Juden?um, sei es als Nation, fei eS al« Konfession, brauchen sich di» Deutschen im SHZ» Staat« nicht auseinander zu setzen. Denn auf di» Lösnng der sogenannien Judensrage werden sie in, folge ihrer Stellung al» nationale Minderheit niemals einen entscheidenden Einfluß au»üben können; auch dürsl» si« für all» Zukunft di» Sorge um die Er-hallung deS «igenen BolkStumS tiefer berühren al» die Frage der Koexistenz deö Judentum». Wenn di» Deutschen in diesem Staat» ihr» Kräfte nicht im Kamps» gegen du israelitischen Staal«bürger zersplittern wallen, so darf au» diesem Umstand» doch wohl nicht dir Folgerung abgeleitet werden, daß der Kulturbund bezw. di» deutsche Press» jüdischer Führung nnterstellt bezw. auch nur jüdischem Einflüsse zugänglich sei. Eine solche Behauptung, di» durch keinerlei Beweist, ja auch nur Anhalt»-punkte gestützt wird, richtet sich in de» Augen aller objektiv Dtnkende» von selbst. Da» Laibacher «btnddlatt scheut sich nicht, di» Lautirkeit der materiellen Grundlagen bet Kultur« vielfach noch Einkerkerungen »der andersartige Bedräng-nist« d«r besten Beamte» hinzukamen. Da» allgemein» Schlachtg«schr«i lautete: „(ES «uß alle» rein gemacht werde»'; ja und «» würd» der „teinfU" Augiasstall in d«r Staatsverwaltung ge-schaffen, dessen „Europa in Erstaunen fetzend«« Gebare»' all« — biS auf di« Eliquen und ihren Anhang — wehklagend erdulden, wa» selbstverständlich ist, da die .neuen" Männer „unbeeinflußt" von jeder Fach- und Sachkenntni» und jeder Rücksicht arbeit «n konnten und können, w«il bei so veränderten Verhältnisse» eben di» »erfahrenen" und .unvoreingenommenen- „alten Beamten" nicht da waren und nicht da find. Daß unter solchen Bedingungen daß ärgste und eigennützigste Parteiregime eintreten mußte, ist ein« Naturnitwendigkeit. Daß ab«r diese Tatsache» de» Begriffe de» „DemokratiSmu»' ganz widersprechen, dar» üb«r denkt »iemand nach; da» Volk schweigt und di« Schuldig«» bleibe» ungestraft. Um den Uebergriffen der herrschenden Parteien, sowie d«r jetzigen wie auch späteren Staat»«, Lande»», (kreiS-, Be,irkS-), Geineindebedienstrttn vorzubeugen, ist e» unbedingt nötig, jene Maßnahmen »u ergreife», di» den Machlmihbrauch verhindern k»nnen. Die» Ist jedoch nur dann möglich, wenn di« Grundlagen geschaffen werden, welche dem Staat«bürge» die v»l!ste Einflußnahme auf die G«I«tzgebung und auf di« Verwaltung im Staate (Lande, Kreis«, Bezirk» und tn der Gemeinde) gestalten und die Verbindung »wische» der Einzelwirtschaft und der allg«m«tni» W»hlf«hrt herstellen. Bevor auf di« Besprechung der für die o»«n er-wähnten Ziele »öligen Moment« üb«rgegangen wird, s«i jetzt schon h«rvorg«h»ben, daß in de» nachst«h«nde» Seite 2 Cillier Zritunq j|» mir er 62 tunbef i» Zw«if«l zu ziehen, indem es anbeutst, daß daS «lS Bundelirjan dezeichnet» Neufatzer Deutsche BolkSbl«tt on« dersilden jüdischen Quelle g,speist werde wi, die serbisch-demokratische Pravd« i» Belgrad. Man mag wohl Übe, den Leichtmut staunen, mit »elchem in diese« katholischen Orzane beweislos« Behauptungen ausgestellt werden, »ird aber di» Verdächtigung auf da« Konto jener leiden« schaftlich erhitzten Atmosphäre setzen müssen, wo im privaten Leben vielleicht ganz «hrtnwert« Personen jeden Maßstab fü* öffentlich«» Recht und Unrecht »erlitten. El ist ei» wahres Glück, daß da« B!b«l«ort „An ihre» Früchten s»llt ihr sie erkenne«!' «» scheinend auf die Politik nicht anwendbar ist. Denn sonst müßt« die katholische Gesinnung de« Laibacher Blatt«», »ach seinen unbewiesenen und unbeweisbare» Behauptung?» beurteilt, al« sehr ftogwürdig«» Charakter? bezeichnet «erden. Politische Rundschau. Inland. Aenderung der Staatsbezeichnung. Der Ministerrat hat an alle staatliche Anstalten eine Verordnung herausgegeben, daß in Zukunft statt der Be;eich»ung „kraljestvo SHS" (Königtum CHS) einzig und allein der Ausdruck „kral-jeoiia Srba, Hroata i Slov.'naca (Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen) zu gebrauchen ist. Mit dieser Verordnung steht der Borschlag des MI. nisterpräside»ten Dr. VcSnie, den er laut unserem Berichte vom 20. Juni in der Nationalvertretung gestellt hat, in direktem H-gensatzc; dieser Wider-spruch, der auf irrtümliche Berichterstattung der slowenischen Blätter zurückzuführen sein dürste, ist jedoch für die deutsche BezeichnungSweise vollkommen belanglos. Verurteilung des Stephan Radis. Der kroatische Bauernsührer Stephan Radic, der, wie bekannt, wegen VaterlandSverrate« ange« klagt war, ist im Sinne der Anklage schuldig er-sannt, und zu zweieinhalb Jahren Zwangsarbeit verurteilt worden. Diese Strafe wurde in Arrest umgewandelt. Bei der Urteitsverkündigung war weder der Angeklagt« Stephan Radic noch sein Verteidiger anwesend. Magyarischer Einbruch nach Jugoslawien. Wie aus Subotica gemeldet wird, hat am 30. Juli eine magyarisch« Räuberbande 14 km nördlich von Subolica einen Einbruch aus unser Erörterungen unter „D«mokr«tii' nicht jene Bleichbe« «chtigung »Her in jenem Ausmaße verstanden »ird, wie die« all,entein geschieht, vielmehr bleibt auch »ei der vollsten Demokratie ein Verhältnis der Ueber- und Unterordnung bestehen, ohne welch:« Verhältnis ein geordnete« Ineinandergreifen der menschlichen Tätigkeit «»Sgeschlofsen ist; denn wie die Erfahrung und die ratsachen gezeigt haben, üben die „Vorstände" der verschiedenen Organisationen eine absolute Macht au«, die Parteigenossen folgen ohne jeden Widerspruch, einer Herd« gleich: eine Hondlu»g««eise, die dem seinerzeit dem Militär vorgeworfenen .Kadavergehorsam" all-zusehr ähnelt l Wenn nun bei den Parteien an Gehorsam solcher Art „ein Axion" ist, warum soll in der „Demokratie" nicht ein« dem Staat«- und Fortschritt«zwecke dien-lichc vernünftige Ueber» und Unterordnung insolange aufrecht erhallen bleiben, bi« die natürliche Entwicklung der Verhältnisse eine andere Ordnung gebiert? Wie bereit« erwähnt, drehen sich die Mainahme» in allen Staaten nur um die Ausübung der Macht und »icht um die Verminderung der Verelendung der Massen. Ein Einporheben der »lassen kann nur durch di« Mass« ftlbst erfolgen; daher muß alle Gewalt dem Volke selbst zustehen bezw. »om Volke allein ausgehen. Die» ist aber nur durch dag Referendum oder di« Volk«abstimm»ng zu erzielen. Ob »u» da« Volk da« Referendum in einer Monarchie odcr in einer R«p»blik (Volttstaate) au«übt. ist einerlei, wenn di« nachfolgenden Gr»ndsätze in einer dem Volk«empstnden, dem V»lk«rechttsinne ent-sprechenden Weise festg-legt und durchgeführt werden. Gebiet durchgeführt und ungefähr 600 Stück Kind-eieh nach Ungarn verschlepp». Der Schaocir «ird auf vier Millionen Kronen beziffert. Italienische Ansprüche auf Oberkrain. Das Gemeindeamt in Aßling hat mittels Post vom Militärgeo.iraphischen Institut tn Florenz, welches dem iialienischen Generalstab unterstellt ist, ein Rundschreiben erhalten, in welchem Angaben über die Bevölkerung, über die Möglichkeit milittri-scher Einquartierung in Aßling und über die na-mcntlich angeführten Untergemeinden aboerlangt «erden. Aus diesem Borsalle, der mutmaßlich aus ein versehen irgend eine» italienischen Unterbeamten zurückzuführen ist, folgert dai Laibacher radikale Tagblatt Jugojlavija, daß da» Königreich Italien noch immer Gelüste nach dem slowenischen Ober-krain mit Einschluß von Aßling, Beide« und Wochei» bekunde. Slowenische Prehfehde gegen Italien. Zm SlovenSki Narod vom 4. August veriffent-licht A. Toman einen in slowenischer, französischer und englischer Sprache verfaßten Kampfartikel gegen Italien, in welchem es unter anderem heißt: Die österreichisch-ungarische Armee, die an der Jsonzo-Front konzentriert war, bestand fast ausschließlich aus Mannschaft jugoslawischen Geblütes. Und wenn die Bajonette und Gewherkolbe» unserer Helden mit den Fremden au« dem Süden in Berührung kamen, widerhallte daS Karstgestein von de» erschütternden Rufen: Mama mial Mama miai Ajuto, santa Maria l (Meine Mutter I Meine Mutter! Hilf mir, heilige Maria!) Den Italienern, der Entente und der ganzen Welt erklären wir heute mit allem Nach-druck: Noch sind unsere Muskeln nicht erschlafft! Noch ist unser Nationalstolz nicht verblichen, noch in unseren Herzen di« Liebe zu unseren geknechteten Brüdern und zu unserer unterjochten Heimat nicht erlischen; noch sind auch unsere Bajonette nicht verrostet und die Kolben unserer Gewehre nicht ver-modert! Nicht unsere Schuld wird es sein, wenn bald wieder die felsigen Karstfelder, unsere Waldungen, unser« Schneeberge im ganzen Baterlande wider-hallen werden von den verzweifelten und erschüttern, den Rufen: Mama mia! Mama «ia! Ajuto, santa Maria l Hämische Auslassung eines Laibacher katholischen Alattes über den Schwäbisch-deutschen Kulturbund. DaS Laibacher Abendblatt Vecerni list, ein Organ der slowenischen BolkSpartei, schreibt unter der Ueberschrist: Die Juden und Kapitalisten bei-sammen! „Die demokratische Praod« in Belgrad ist mit der Haltung deS Neusatzer Deutschen Volks-blatte», da» daS Sprachrohr des pangermanischen Bundes ist, über alle Maßen zusrieden. Darüber braucht man sich nicht zu wundern, da sowohl bei dem einen wie bei dem cuidcrn Blatte die Blüte D«r oberste Grundsatz ist, daß »um Inkrafttreten «ine» Gesetze», einer Durchführung«»erordnung, einer Verfügung u. s. w. die Zustimmung der Bevölkerung im Alter vom vollendeten 24. bi« zum vollendeten 70. Leben«jahre unumgänglich eiforderlich ist und daß ohne die?« Zustimmung kein« Vorlag« Gesetzeskraft er-hält, ferner« daß Bestimmungen, di« vom Volke im Wege der Abstimmung angenommen wurde», nach einer festgesetzten Frist auch ohne Sanktion durch den Monarchen oder da« Staatsoberhaupt von selbst wirk« sam und für jeden Etaaisbürger verbindlich werd:n. Mit Rücksicht auf den Verfall de« Parlame»-tari«mu« und di« Unzulänglichkeit de« Verwaltung«-apparate« muß di« Gesetzgebung vom Volke den Regie-rungen und Parlamenten abgenommen und die Ver-waltung nach dem Willen der Bevölkerung umgestaltet «erden. Zu diesem Behuf« find besondere BeratungS- u«d BertrelungtkSrperfchasten erforderlich, die, lo«ge!öst von jeder pdlitiiche» Beeinflussung, di« ihnen zukommenden Fragen und Angelegenheiten zu berate» und die not-wendigen Abänderungen »nd Verbesserungen vorzunehmen haben. Die so fertiggestellten Vorlagen werden der volk«abstimmung unterbreitet und nach deren Abnahme durch da« Volk vom Staat«ob«rhaupte unterfertigt und verlaulbart; eine Verweigerung der Fertigung seilen» de« Staatsoberhaupte« hindert die Inkraftsetzung der vom Volke angenommenen Vorlage »icht, ste tritt vielmehr automatisch in Kraft. Wird eine Vorlage vom Volke abgelehnt, so muß st« umgearbeitet «erden, und kann dann neuerding« zur Abstimmung unterbreitet werd«»; «in« Abstimmung über »icht Im wesentlichen umgearbeitete Vorlagen - de» Kapitalismus und de» Judentum« beteiligt ist So haben sich die Brüder über alle völkisch«« Schranken gefunden.« »ir spreche» über diese hä-misch« Au»lafsung des veterni vst «n leitender Stelle. Steuerfreiheit für Neubauten. Dem Belgrader Amtsblatt« vom 22. Juli zu-folge sind alle jene Wohnungen und Häuser, welch« innerhalb zweier Jahr« vom SS. Juli IS20 arrg«. fangen gebaut werden, vo» allen Steuern und Zu-schlügen befteit. Di« Steuer- und ZuschlagSfreiheir gilt auf die Dauer von 25 Jahren sür jene Häuser, welche kleine Wohnungen für Arbeiter und für den Mittelstand überhaupt haben; a«s die Dauer von 18 Jahren fü, jene Häuser, welche Wohnungen haben, ohne Rücksicht auf deren Größe; auf die Dauer von 15 Jahren bezw. 10 Jahren für solche Höuser. welche nicht bloß Wohungen haben, bezw. unvollendet« oder noch nicht benütztc Wohnräume haben. WeiterS werden Steuerbegünstigungen ans die Dauer von 12 Jahren sür solche schon bestehen:« Häuser bewilligt, die für Wohnungen umgebaut werden. Jene Hausbesitzer, «eich« ausschließlich Kleinwohnungen für Arbeiter und den Mittelstand haben, sollen bezüglich des Mietpreise» vollkommen« Freiheit genieß«». Die Wohnungen in solchen Häu. sern werden nicht requiriert werden dürfe». Ausland. Magyarisch« Umtriebe gegen Jugoslawien. Reisend«, welche au» Ungar» nach Jugoslawien kommen, geben an, daß die magharischen Bereine in Szegcdin »ine lebhafte irredentistische Tätigkeit entfalten. Die Stadt bildet «in Zentrum, von wo aus die Spionage in Jugoslawien betrieben wird. Als Chef dieser Spionageorganisation fungiert «in gewisser Franz BerteS. MilitSrrevolte in Loitsch. DaS in Loitsch garnisonierende italienische I*. fanterieregiment Nr. 14 hatte am 29. Juli ven Befehl erhalten, an die Demarkationslinie abzugehen. Da sich einzelne Abteilungen weigerten, der Weisung Folge zu leisten, ließ der RegimentSkommarrdant die meuternten Soldaten arretieren. Diese Berhaf-tungen erregten bei einem Teile der übrigen Mann-schast Unwillen und Unzufriedenheit; eS kam zwischen den aufrührerischen und treuen Soldaten zu einer Zusammenrottung, die schließlich in eine regelrechte Schießerei ausartete. Auf dem Schlachtfeld« sind drei Offiziere und 15 Soldaten liegen geblieben; die Anzahl der verwundeten Mililärpersonen läßt sich nicht genau abschätzen, ist jedoch sicherlich be-deutend höher. Di« Kosten der französischen Besetzung. Im Hauptau«sch»ij dcs deutschen Parlament» teilte der Reserent für die Verwaltung deS Ver- unstatthaft u»d strafbar u. zw. find all«, die an der Unterschiebung der Borlag: beteiligt find, sofort von der betreffenden Stell« zu «niheben und je nach der Wichtigkeit de» Falle« überdie« mit Geld- und Arreststrafen zu belegen. Wird ein« umgearbeitete Vorlage neuerding» u. zw. innerhalb derselben MandatSveriode abgelehnt, so darf sie erst in der nächsten Mandat«period« zur Abstimmung gelangen: fällt st« neuerlich durch, so kann ste nur über Verlangen der BeoSlkerung, welche« durch eine Abstimmung festzustellen ist, wieder aufgenommen weide». Wie bereit« erwähnt, ist jeder Staat«,ng«b>rige smännlichen »der weiblichen Geschlechte») vom vollendeten 24. bi« einschließlich zum »ollendeten 70. Lebensjahre wähl- und stimmberechügt, sofern« er nicht geisteskrank ist oder diese« Recht au« gesetzlich normierte» Gründen eingebüßt hat. Au«ichließung»gründe sind: Fortgesetzt-« Fern-bleiben von den Wahlen und Abstimmungen, Abraten und Verhinderung an der Teilnahme von Wahlen und Abstimmungen und Beeinflussungen jeder Art »»d Weise; werde» solche Entziehungen bezw. Beein-flufsirrigen spstematisch betriebe»,. so kan» die Inter« »ierung der Person für di« Aeit der Wahl und Ab-stimmungsperiode veranlaßt werden. Die »ulschließung kann für eint Zeit erfolgen, »der auch für di« ganz« Zeit bi« zum vollendete n 70. Leben«jahre, wöbet die Zahlung der Wahl- bezw. der Abstimmung«taxe jedoch bestehe» bleibt. Staat«angehSrige, welche von einem Wahl- »der AtstimmungSgange ohne begründete Entschuldigung fernbleibe», zahlen «in« Ordnungsstrafe v»» einem Seile 4 Bärenjagd in Gottschee. Wie der Ge- nosfenschafter erzählt, hatte sich vor einigen Tagen ein Bärevknäblein vom Jahrgang 1920 von feinir Mutter verlaufen und war kurzweg aus eine Tanne in der Nähe der Stadt geklettert. DaS Gebrumme deS zottigen Burschen in lustiger Höhe lidle allmählich eine gewaltig» Menschenmenge herbei. Mi-litärgewehre waren bald zur Stelle und nun wurde Meisterlein Petz aufs Korn genommen. Nach dem elften Schusse plumpste e» todwund zur Erde. Die Aufregung der Zuschauer verwandelte sich in fröhliche» Erstaune», als die Strecke besichtigt ward: denn der braune Geselle hatte bloß beiläufig die Größe eine» starken, ausgewachsenen Dachse». Eine juridische. Fakultät ist in Subotica geschaffen worden. Das erste Semester wird am 15. September l. I. eröffnet und am 27. Jänner 1921 geschlossen. Die Inskription wird vom ld. September bi» zum 1. Oktober dauern. In maßgebenden Kreisen hegt man die Erwartung, daß die Fakultät in Su-botica eine starke Frequenz ausweisen werde, weil da» Leben in dieser Stadt sehr billig Ist. Die provisorischeArbeiter Unfallver ficherung in Laibach, bereitet worden sei. Nummer 62 Kriegerische Maßnahmen der Italiener. Agram. 5. August. Domovina meldet au» Buccari, daß am 4. August abermals ein iralieni« sche» Flugzeug über Buccari gesichtet wurde, welche» die Richtung gegen Karlstadt eingeschlagen habe. Die Italiener halten, wie das zitierte Blatt weiter zu berichten weiß, Tag und Nacht starke Schieß-Übungen ab und legen an der Demarkationslinie Drahthindernisse an. Am Abend des 3. August näherte sich bei Urinje ein italienische» Motorboot der Küste und eröffnete ein Maschinengewehrfeuer auf die jugoslawische Wache. AI» da» Feuer er-widert wurde, entfernte sich das Motorboot fchlev. nigst. Glücklicherweist wurde niemand verletz«, ob-wohl in der Nähe Kinder badelen und viele Men-scheu sich an der Küste befanden. Genehmigung des italienisch albanischen Abkommens. Mailand, 5. August. Dem Eorriete della Sera zufolge hat der italienische Ministerrat gestern daS italienisch albanische Abkommen über Balona genehmigt. Internationaler Bergarbeiterkongreh in Gens. Berlin, 6. August. Der Vorwärts meldet aus Gens: In der heuligen Sitzung des Sozialistcn-kongresses wurde die Erörterung über die Sozial?-sierung zum Abschlüsse bebracht. Der Berichterstatter des Ausschusses verteidigte den Kommissionsbericht, woraus die Abstimmung erfolgte. Der Antrag wurde mit allen Stimmen gegen die eine» Teile» der englischen Delegation angenommen. Darauf wurde die Debatte über den Antrag aus Einleitung einer Hilfsaktion sür Mitteleuropa eröffnet. Vertagung des deutschen Reichstages. B erlip, 5. August. Der Aeliestenrat des Reichstages hat den Antrag abgelehnt, daß der Reichstag wegen der politischen Lage weiter bei-sammen bleiben solle. Der Reichstag wird sich viel« mehr bi» Oktober vertagen. Eine Kundgebung der deutschen Eisenbahner. Berlin, 5. August. Wie da» Berliner Tage-blatt meldet, hat die Reich»gew:rkschaft der deutschen Eisenbahnbeamten eine Kundmachung erlassen, worin erklärt wird, daß sie mit allen Kräften werden ver« hindern helfen, daß der deutsche Bodeu znm Etappen oder Kampfgebiete der verbündeten Mächte gemacht werde. Die Unterwerfung Polens. Rom. 5. August Wie die Blätter über Mäh« tisch Ostryu au» Warschau erfahren, hat die pol« nische Regierung nach Kenntnisnahme des Berichte» der Mitglieder der WafsenstillitandSabordnung im Prinzip beschlossen, den Barschlag der Sowjetre« gierung, betreffend die Aufnahme der Friedensver» Handlungen und Entsendungen der Delegation nach Minsk für den Fall anzunehmen, al» die Sowjet« regierung dem Verlangen d:r Garantie für einen unbeschränkte» telegraphischen und telephonischen Verkehr der polnischen FriestenSdelegation mit ihrer Regierung staltgibt. Die FriedenSabordnung wird unverzüglich nach Minsk reisen, sobald auf d> polnisch-Note eine befriedigende Antwort eingelangt ist. Amsterdam 4. August. (Woiff) Die Times melden aus Warschan: Die polnische Regierung ist bereit, mit den Bolschewiken z>t verhandeln, salls nicht Frankreich und England an diesen VerHand-wogen teilnehmen. London, 5. August. (Reuter.) Krassin, Kamenec und die airdere.i Mitglieder der Sowjet-delegation hielten heute mit L!oy) George und Bonar Law Besprechungen ad, welch« sich auf die Fortsetzung drS bolschewiki'chen Vormarsch-» trotz der eröffneten Waffenstillstandsverhandlungen bezog«,'. Wenn di« Sowjetregiernng bei ihrer Forderung ver» hauen sollt», daß di« polnischen Verlretcr ermächtigt werden sollen, mit Rußland nicht allein den Waffen-stillstand, sondern auch den Fried«» abzuschließen, so ist eS sicher, daß in diesem Falle die Londoner Konsererz nicht stattfinden wird. Ein Attentat in Spanien. Madrid, 5. August. Als Lacorte, der eh«, malze Gouverneur von Barcelona, von einer Spazierfahrt heimkehrt?, fiel er in einem Vororte von Barcelona einem Altentale zum Opfer. Es wurden mehrere Schüsse auf feinen Wagen abge« geben, wodurch er und feine Gattin schwer verletz«, m e Schwägeiin aber gelölet wurde. Nummer 62 mögen? der okkupierten Rheingebiete mit, daß dort 150.000 Mann fremdes Militär stehe, hiezn noch 94 Delegierte der Rheinkoinmission mit Bc« gleitung, deren Kosten Deutschland tragen muß. Hiezu kommen noch die Auslagen des Haupt-auSschusscS mit 20 Millionen Mark. Bis Ende »pnl d. I. kostete dieS Deutschland im baren und in natura 3348 Millionen Mark. Der zweite Kommunistische Kongreß in Moskau. An dem zweiten kommunistischen (bolschewikischen) Kongreß, der vor einiger Zeit in Moskau abgehalten wurde, haben sich, einer radiotelegraphi-scheu Meldung zufolge, Vertreter von bi Staaten beteiligt. Die jugoslawische kommunistische Organi, sation war durch zwei Delegierte vertreten. Der Vizepräsident der dritten Internationale Bucharin erklärte, die grüßte Tragödie, die in der Theorie möglich sei, bestehe in der Verzögerung der Welt-revolution. Die Ausrede der italienischen Genossen, daß sie sich dir Staatsgewalt nicht bemächtigen können, weil es in Italien keine Kohle gäbe, sei eitel und nichtig. In allen Staaten müsse sich daS Proletariat vorbereiten, um im gegebenen Augenblicke sämtliche öffentliche Gewalt in di« Hand zu nehmen. Zum Schluß« sprach der Redner seine Ueberzeugung au«, daß der Kommunismus (Bolschewismus) aus dem Umwege über den Bürgerkrieg allenthalben zur 'eisernen Diktatur des Proletariates führen werde. Aus Stadt uni> Land. Die Autonomie von Cilli und Pettau, welche, wie wir in der Nummer vom 25. Juli mit-geteilt haben, von der Laibacher Landesregierung über Antrag der ernannten Beiräte zersplittert wurde, hat eine weitere Einschränkung erfahren. Die Landes-regierung ist uämlich über das beantragte Ausmaß hinausgegangen und hat außer dem Kultus auch den Unterricht dem Stadtmagistrat abgenommen und der Bezlrk^hanptmannschast zugewiesen. Der Stadt-schnlrat in Cilli, dessen Funktionen mit 2. August an die politisch« Behörde übergegangen sind, hat sich infolgedessen aufgelöst. Eine gewisse Presse bezeichnet die Verfügung der Landesregierung als ein „ver-wegenes Attentat" auf die Autonomie der Stadt Eilli und erklärt, daß die Bevölkerung auf diese „unerhörte klerikale Gewalttätigkeit" die Antwort nicht schuldig bleiben werde; wenn man sich erinnert, daß die nämliche Presse — entgegen unserer Warnung — den scinerzeiligen Vorschlag des ernannten Bei-rateS gebilligt und dieses erst« Attentat auf die städtische Autonomie in einer polemischen Notiz gegen die Cillier Zeitung sogar mit demokratischen Ärgu-mcnten verteidigt ha», so wird man übe» diesen — leider verspäteten — GesinnnngS- und Erkenntnis-wandet mit Recht erstaunt sein. Biedere Naturku könnten über das scheinbare Aufflackern absterbenden BürgerstolzeS sogar Freude empfinden, wenn eS nicht so unendlich traurig wäre, daß infolge eines leider Viert«! der Wahl- oder AbstimmungStax«. die in Wiederholungsfällen bis auf die volle Taxe an-wächst. Di« Wahlen bezw. die Abstimmungen hätten in der Weise zu erfolgen, daß an Sonntagen di« Abgabe der Wohl' oder Stimmzettel erfolgt. Die Anzahl der aufzustellenden Kommissionen hätte eine solch« zu sein, daß der Wahl- oder Abstimmung«»?« innerhalb dreier Stunden abgeschlossen ist. die Stimmenzähtung durch-geführt und da» Ergebnis verlauibart wird. Die Ver-laulbarung de« Ergebnisse« noch innerhalb dieser drei Stunden ist deshalb unbedingt nöiig, um nachträglich« Korrekturen und dergtrich n zu verhindern. Eine Annul« lierung oder «ar ein« Wiedeiholung de« Wahl- oder Stimmakie« ist absolut verboten und unterliegt den härtesten Strafen, wobei die Nichtgültigkeit «ine« sslchen Wahl« oder Abstimmuogsakte« von selbst «intritt. Bei geeigneter Einrichtung der Wahl- und Ab-stimmungSzettel kann da» ganze Wahl- bezw. Äbsiim mur.g?geschäft sür den Wahl- bezw. Stimmberechtigten sehr »ircinsacht werden; sin, verschiedenfarbige Zettel ausgelegt, und verschiedene Urnen, so kann der Wahl« und Abstimmungsakt nicht nur für Staat«-, sondern auch sür Landc«-, Krei«°, Bezirk«- und Gemeindeangelegenhelten unier einem abgetan werd«». Wie au« dem oben S«lagten hervorgeht, unter-liegen auch Landes-, Kreis-, Bezirks- und Gemeinde-angelegen heilen einer gleich«, Kontrolle durch das Volk wie die Staatsangelegenheiten; hat die LandeSbehörv«, sowie die übrigen BehSrdcn und Verwaltungen ähnliche Beiräte oder Vertretungen, «!« sie für den Staat vorgesehen Cillier Zeitung irreparablen Fehlers seiteir» deS ernannten Beirates nunmehr das Schulwesen als Zankapfel in den Kamps der politischen Parteien hineingezerrt wird. Die Umgedungsgemeinde Cilli ver-lantbart: Ueber Beschluß der gesamten LandeS-regierung sür Slowenien nnd zufolge Anordnung der Bezirkshanplmanischaft Eilli vom 24. Juli l. I., Zl. 777Ö/7, haben Sonntag, den 17. Oktober, die Gemeindewahlen in ganz Slowenien nach der neuen Wahlordnung vom 15. Mai 1920, Zl. 215, Amtsblatt 71, stattzufinden. Alle Personen, männlichen und weiblichen Geschlechtes, welch« das 21. Jahr vollendet haben, Staatsbürger dcS König-reiches der Serben, Kroaten und Slowenen sind und seit einem Jahre ständig in de? Gemeinde wohnen, haben sich in der Zeit vom 2. bis 10. August zwischen 8 und 12 Uhr vormittags und zwischen 2 und 5 Uhr nachmittags persönlich in der Gemeinde-lanzlei behufs Eintragung in die Wählerliste zu melden. — Diese Verlautbarung ist, wie uns mit-geteilt wird, von einer Arbeiterabordnung zum An-lasse einer Vorsprache bei der Bezirkshauptmannschaft genommen worden. Denn erstens war vie Kund« machung an den ersten drei Tagen im HiuSflur angeschlagen, also an einer recht uuaufsälligeu Stelle, statt an der äußeren AmiStaftl, und zweitens sind die AmlSstnndeu derart festgesetzt, daß die an be-stimmte Arbeitsstunden gebundenen Wähler nur unter mancherlei Umständlichkeiten die Anmeldung persönlich vornehmen könnten. Die BezirkShaupt-Mannschaft hat nun an daS Gemeindeamt die tele-phonische Weisung ergehen lassen, daß die Anmelde-srist bis zum 20. August einschließlich zu verlängern ist. Ferner hat sich da» Gemeindeamt entschlossen, die Anmeldezeit vom 15. bis zum 20. August bis halb 7 Uhr abends auszudehnen und sich mit der Vorlage der Wähleraumeldung durch die Hau«, besitzer. Familienoberhäupter und Vertrauensmänner zu begnügen. Das Amt gegen Wucher. Preistrci-berei und Schleichhandel, welches, wie be-reit« gemeldet, nunmehr als selbständige Abteilung d-r B^irkShaupimanuichast geführt wird, hat mii 31. Juli feinen Wirkungskreis auf die Stadt und Umgebung der Bezirkshauptmannschast Cilli aus-gedehnt. Zum Am'.Sleiter würd« der Regierungs-konzipist Dr. Anton Faröuik ernannt. Konzert Permann. Nochmal« machen wir aus da» SamStag, den 7. d. M. um 8 Uhr abends im kleinen Saale des Hotel« Union stutt-findende Konzert deS Baritonisten Adolf Pcrmann ansmerksam. Die VortragSocdnnng ist schon in unserer letzten Aufgabe vc> öffentlich» werden. Ein starker Besuch dieser vornehmen Veranstaltung ist schon anS dem Grunde erwünscht, weil Konzerte von Grazer Künstlern nicht mehr stattfinde« werden, wenn dieses Konzert keinen entsprechenden Besuch erzielt. Karte» bei Herrn Franz K-ick. Aleksandrooa ulica t. Derallgemein bekannte Champagner-fadrikant Fritz Kleinoscheg ist am I.August bei einer Autofahrt von Radkersburg nach Graz in sind, so wird hier im kleineren Ausmaße vorhanden bezw. tätig sei«, wie dort im groben. Diese Behörden sind gerade so wie der Staat an die Beschlüsse der Beiräte und Vertretungen ge-bunden; jede Verfügung, die entgegen den Beschlüssen der Beiräte ie. erfolgt, ist unziltig, gesetwidrig und der Beamte (Bedienstete), der dies« gesetzwidrige Ent-scheidung getroffen hat, ist sür den etwa erwachsenen Schaden ersatzpflichtig, wie der Staat sowohl für alle in der Verwaltung«- al« auch tn der Iustizpflege den Staatsangehörigen mit und ohne Absicht zugestoß:nen Schäden, Verdienstentgängen in jeder Hinsicht ersah-pflichtig ist; dem Staate bleibt eS jedoch unbenommen, sich an dem schuldigen Bediensteten schadlos zu halten. Al« Beirat oder tn die BertretungSkörper ist jeder wall» und stimmberechtigte Staat«bür^er männlichen oder weiblichen Geschlechte« wählbar, wenn er da« 35. Lebensjahr vollendet, seine Wahl- und Abstimmn ngSsieuergezahlt hat, vorausgesetzt, daß erd«» Wahl- und Stimmrechtk« nicht verlustig geworden ist. Eine Wahl oder Abstimmung ist gültig, wenn 75 Prozent der Wähler oder Abstimmenden ihre Zettel abgegeben haben und von diesen 66 Prozent auf einen Wahlwtiber oder für eine Vorlage (Gesetz, Verordnung u. f. f.) lauten; unter diesem Ergebnis gebliebene Stimmenanzahl ist ungültig. Die Bestimmung, daß 75 Prozent der Zettel abgegeben werden müssen, ent« bindet nach dem weiter oben Gesagten keinen Staatsbürger von der Wahl- und Abstimmungspflicht, vielmehr tritt di« Bestrafung unnachfichtlich ein Um allen Aufregungen, Feindschasten und sonstigen Seite 3 der Nähe von Halbenrain tödlich verunglückt. Die Leiche wurde nach Graz überführt und am 5. August in der Familiengruft aus dem Kaloarieuberg Frie)-Hofe beigesetzt. Evangelische Gemeinde. Der öffentliche Gemein^goltcsdienst findet Sonntag, den 8. August, um 10 Uhr vormittag» statt. B. D. M. Gerhard May predigt über „Selbständigkeit". Promotion. Herr I. U E. Eduard Butschar, Rescrveleutnant deö ehemaligen Jnfanterie-Rtgimentc» Nr. 87, wurde am 2. August an der Grazer Uni« verfilät zum Doktor beider Rechte promoviert. Aus Rotzitsch - Sauerdrunn wird ua» geschrieben: Die vom SlovenSki Narvb gebrachte Darstellung der Zustände in unserem Kurorte hat verschiedene Folgen nach sich gezogen. Die Kurdirektion hat sich gezwungen gesehen, Aufschrift«tafeln in den Lokalen und im Park anzubringen, laut welchen die jugoslawische» Kurgäste nur in einer slawischen Sprache reden dürfen. Daß eine solch« engherzige Sprachenvorschrist uns dem allgemeinen Spotte preis-gibt, wäre noch zu ertragen: denn wir sind es ja nachgerade gewöhnt, durch solche Maßnahmen in der Außenwelt bloßgestellt zu werden. Aber der wirtschaftliche Schaden, der durch solche Artikel den einzelne» Unternehmern, Hoteliers und Gastwirten zugefügt wird, trifft nicht nur den Kurort selbst, sondern daS ganze Land. Wer wird künftighin noch auS Kroatien oder Ungarn zu uns kommen wollen, wenn er erfährt, wie großzügig unsere slowenisch« Gastfreundschaft beschaffen ist? Wer au» Deutsch-österreich, Deutschland usw. wird künftighin Ver-langen tragen, einen unserer Wellkurorte zu besuchen, wenn er vernimmt, welchen sprachlichen Bexalionen die Kurgäste hier ausgesetzt sind? Seitdem der Artikel im SlovenSki Narod erschienen ist, sind die kur. bedürftigen Fremden scharenweise aus Rohitsch-Gauer-brunn abgezogen, vorher waren die Hotels über-füllt, die Kabinen umlagert, jetzt aber stehen wohl an sünfzig Hotelzimmer leer und die Kabinen sind spärlich befetzt. Gerade jene Gäste, über die sich der Hohn dcS SlovenSki Narod ergoß, waren die geld-kräftigsten, welche der einheimischen Bevölkerung manch guten Verdienst zukommen ließen. WaS zurück-geblieben ist, dürfte nun allerdings zum großen Teil national und rassisch einwandfrei sein. Aber die meisten davon wetzen den Krvnenschein zehnmal in der Hand, bevor sie ihn locker lassen. Natürlich mag auch die Steigerung der WohnungSpreise, die sogleich bei Verlautbarung de« erhöhten Eisenbahntarifes in die Höhe geschraubt wurden, den einen oder anderen Kurgast aus Rohitfch-Sauerbrunn verscheucht haben. DaS ist ein Kapitel sür sich, da« hier nicht au»-sührlicher behandelt werden soll, da die au» der Wohnungssteigerung resultierend« Wirkung g«g«nüber den Folgeerscheinungen des Berichte» im SlovenSki Narod nur eine untergeordnete Rolle spielt. Ab-schließend soll darum folgendes festgestellt werden: Wenn die Absicht bestand, unsere aufblühend« Fremden-industrie im Keime zu knicken, so ist diese Abfiel in erschreckendem Maße gelungen. — Die Schristleitung bringt diesen Bericht ohne Kommentar zum Abdruck. während d«r Wahlen stattfindenden U»zukSmmltchk«tten vorzubeuger!, darf innerhalb der Zeit von 14 Tagen vor dem Wahl- und Abstimmnng«tage keinerlei wie immer geartet« Agitation oder Beeinflussung w«d«rt»Wort ncch tn Schrift gefch«h«n, ferneres darf ebeafall« in der Zeit von 14 Tagen nach dem Wahl« und Ab« stimmung«tage keine wie immer geartete Besprechung, Kritik weder in Wort noch Schrift erfolg«». Dies« Maßnahm« ist vom psychologischen Standpunkte für die möglichst unparteiische Wahl oder Abstimmung »»» ganz besonderem Werte. Wer eine solch« Wahlbeeinflussung i« Osten Europa« in den Vorkriegszeiten mitgemacht und ge-sehen hat, wie mit alle» eideokliche» Mitteln, j, mit Gendarmerie, Militär «ine Korrektur der Wahl im RegierungSfinne erpreßt «ird, »ird die »bige Bestim-mung für angebracht finden, aber auch di« Angriff« nach d«n Wahlen, d«nen viele wegen ihrer Stimme ausgesetzt wiren, lassen da« Verbot jeder Besprechung de« Wahl- oder AbstimmungSgebrauche« al« begründet erscheinen. Um ja keine AnhaltSpunkte in letzterem Sin»« zu haben, dürfen die Zettel keine wie immer geartete Zeiche». Umschläge oder sonst dtrzlcichrn habrn und müssen persönlich in die bttreffend« Urne g«»ors«n werden. Kurz und gut, die Wahl ist im vollsten Sinne de» Worte« ew« geheime, dirrkt« Wahl (b«z». Abstimmung), die ausnahmslos persönlich au«g«übt werde» muß, um die Kontrolle ausüben zu können, ob all« wähl» und abstimmbtrrchtigtea Staatsbürger ihr« Wahl- . (Stimmzettel abgegeben haben. Zlnmmer 62 . Wirtschaft und Verkehr. Vereinheitlichung des Steuersystem» in Iug»sl«wien. Aus Belgrad wird gemeldet: Da» Finanzministerinm ha« beschloßen, baS Steuer-shstem i« ganzen Reiche zu vereinheitlichen. Mit dieser Ausgabe wurde der russische Professor der Finanzwifsenichakten H. Andronikov betraut. Deutsche Gründungen im Banat. In Lvvrin ist eine »Schwäbische Handels- und Gewerbe-dank A.-G." mit einem Aktienkapital »on 3 Milli-onen Kronen gegründet worden, die sich hauptsächlich mit der Verwertung der landwirtschaftlichen Produkte befassen wird. De« Beispeile der „Schwäbischen Nationalbank" und der Temekvarer „Schwäbischen Handels- und Gewerbebank" folgend, werden vom Reingewinne mindestens b% schwäbischen kulturellen und gemeinnützigen Zwecken gewidmet. Ein« „Holz» industrie- und Handcls.A. G." wurde in Temesvar mit 4 Millionen Kronen »ltienkapital errichtet und wird sich mit dem Großhandel von Hart- und Weichholz beschäftigen, aber auch ein« Dumpfsäge und HolzbearbeitungSanlage errichten, in welcher Möbelfurnier, Fässer und Möbel erzeugt werden. Die Durchführung der »gr«rreform in Iugosl«»i«n. Zufolge Mitteilungen von zu-ständiger Seite sind in der Kampagne 1919/20 folgende Grundkomplexe in provisorische Pacht ge» geben worden: im Banat 108.000 Joch, in der Batschk, 98.000 Joch, im Bereiche des «gramer Kommissariates etwa 20.000 Joch, im Bereiche des Esseger Kommissariates etwa 6» 000 Joch, im Be-reich« de» Vukovarer Kommissariates 43.000 Joch, so daß bisher insgesamt in Jugoslawien 229.000 Joch Boden an die Bauern in provisorische Pacht verteilt wurden. Neue Ausfuhrzölle. Das finanzwirt^chafl« liche Ministerkomitee hat folgend« Abänderungen im bisherigen Ausfuhrzolltarif vorgenommen: 1.) Speck eingefalzen, getrocknet und geräuchert für 100 Kgr. Dinar? 250; 2.) Fleisch eingefalzen, ge-beizt, getrocknet und geräuchert, einbezüglich Schinken, oder ans a»d«re Art konserviert, verschiedene Würste, Preßwürste, Mortadella usw. für 100 Kgr. Din. 250; 3.) Schweine- und Gänsefett sür 100 Kgr. Din. 250 ; 4.) Salami sür 100 Kgr. Din. 400; 5.) Brennholz für 100 kgr. Din. 3; 6.) Rundholz zu Bauzwecken mit über 30 cm im Durchmesser und zwar: Eichen-, Ahorn-, Eschen-, Nuß-, Linden-, Frldahorn-, Weiß-buchen- und anderes Edelholz für 100 Kgr. Din. 16; 30) (Nachdruck verboten.) lver war es? Griginalroman von Lrich Ebenste in. „Wirklich V bemerkte Hempel seelenruhig, wobei eS ironisch um seine Mundwinkel zuckte. „Ist Hardy denn schon überwiesen und verurteilt?" „Beinahe wenigsten». Morgen will ich die Akten der Staatsanwaltschaft übergeben. Die Bor-Untersuchung ist abgeschlossen." „Du hast also vermutlich neue Beweise gegen ihn zutage gefördert?" »Dessen bedürfte eS gar nicht, da bereits genug Beweisgründe gegen ihn vorlagen. Aber eS ist wohl genug, daß diese in keinem einzigen Punkt widerlegt «der entkräftigt werden konnten!" Hempel sah sein Gegenüber kopfschüttelnd an und meinte lächelnd: „Du bleibst doch immer der Alte, mein lieber WaSmut I" „WaS willst du damit sagen?" fuhr der andere gereizt aus. „Genau waS die Worte ausdrücken. Du bleibst der Alte in deiner Methode, dir eine bestimmte Meinung zu bilden und sie dann durch dick und dünn zu versechten. Du lernst nicht» zu, mein Lieber!" 1 „Erlaube . . »Ja, ist'S etwa andtlS I Hast du gesucht? Nach andern Spuren geforscht?" „Gewißt Aber es sind keine da. Nur Hardy kann die Tat begangen haben. Es fand sich kein Mensch, der auch nur eine einzige seiner Angaben bestätigt hätte. Niemand, der ihn an jenem Sonntag, als er bis Dornbach spazieren gegangen sein will, begegnete, niemand, der ihn kurz vor acht Uhr heim-kehren sah. Bon dem Man«, der den Koffer zur Bahn beförderte, fand sich keine Spur —" „Das wäie doch nur ein Entlastungspunkt für Hardy. Dein ein nur zu diesem Zweck von der Straße heraufgeholter Mensch hätte sich doch nachher ruhig melden können. Du hast ja gewiß Aufrufe in den Z-ltungen erlassen?" killier Zeitung Buchen-, Pappel-, Birken-, Zitterpappel- «nd thu-liche Holzarten sür 100 Kgr. Din. 8;) Lärchen-, Erben-, Fichte»« und ähnliche edle Holzarten sür 100 Kgr. Din. 12; Kieser« und Tannenholz sür 100 Kgr. Din. 10. Für Rundholz unter 60 cm Durchmesser, mittlerer Stärke, sär «aste, ohne Rücksicht auf die Stärk« wird ein um 50# niedrigerer Zoll berechnet, al» er für die betreffende Holzart festgestellt ist. Für Stangen unter 15 cm im Durch-schnitte, für Pfähle, runde und eckige «Stöcke, Wag» nerholz und ähnliches beträgt der Ausfuhrzoll Din. 2.50 für 1 Kgr.; Bauholz, grobgezimmert, gesägt, in allen Dimensionen wie Bretter. Latten, Dauben. Rurer usw. ist ein Ausfuhrzoll »on Din. 8 für 100 Kgr. zu entrichten, falls es anS edlem Laub-holz verfertigt ist, und Din. 1.50 für die übrigen Laubholzsorten. Bei einem von Nadelholz verser-tigten Material beträgt der Zoll d bezw. 2.50 Dinar« für 100 Kgr. Die AuSfubr von eichenen Eisenbahn-schwellen und von Holz für Bergbauzwecke ist unter-sagt. 7.) Für Pflasterwürsel, Kistenbrettchen, Schindel, Kielbrände usw. beträgt der Zoll 2 Dinar für 100 Kgr. Die Ausfuhr von Kastanienholz in jeder Form ist untersagt. Ferner betragen die Zolle sür: 8.) Holzkohle Dinar 10. 9.) Verbünde, Knoppern Dinars 0.20, Kolophonium, Harz und Teer Dinar 56, Gelbholz Dinar 2. 10.) Schilfrohr, Eicheln, Roß-kastanien Dinar 0.20. Holzabfälle bei der Er-zeugung von Gerbestrakten Din. 0.10. Gerbextrakt« Dinar 10. Ein Fernsprechkabel zwischen Ost-preußen und der pommerschen Küste dürfte am 4. August fertiggestellt worden sein. Es soll in erster Linie dem Verkehr der Städte Berlin, Stettin und Hamburg zugute kommen, und die Ver« bindung Deutschlands mit Ostpreußen von Polen unabhängig machen. DaZ Kabel ist mit seinen 170 Kilometern da» längste Fernsprechkabel der Welt, während das bi hcr längste Kabel nach Schweden 135 km zählt. _ Zeitgedanken. In Reime gebracht von R. B., Gotisch«. Auf RomaS Mauer» stand geschrieben Zu de» Augustu» Zeit In Lettern, stark und breit: »Sie m, non rodig", der Beginn von Versen, die ein Rätsel bliebe«, Und mancher sichte dessen Sinn. „Selbstverständlich. ES meldete sich jedoch niemand. Dagegen wurde an jenem Sonntag abend in einer verrufenen Schenke nahe der Enderstraße anläßlich einer Rauferei ein Mann erstochen, der wohl der Gesuchte sein könnte. Inspektor Roileitner hat festgestellt, daß die allerdings recht unbestimmte Personalbeschreibung, die wir von dem Koffermann besitzen, sehr gut aus ihn passen würde. Auch soll er derlei GelegenhntSgeschäste mit Borliebe betrieben haben und besaß an jenem Abend eine Zwanzig-kronennote, von der niemand weiß, wodurch er sie verdiente. Ich glaube also, daß wir fast mit Be-stimmtheit annehmen können, in dem leider f» zur Unzeit erstochenen Pantsch den Mann gefunden zu haben, dem Hardy die Weiterbesirderung de» Koffers anvertraute." „Aber der Koffer selbst? Wo wurde er gekauft und wie kam er inS Hau»? Hast du denn da» nicht wenigsten» feststellen können?" „Leider nicht. Hardy muß fehr schlau dabei dcrsahren sein, wie ich ihn denn überhaupt für einen geriebenen Menschen halte!" „Run, über den Koffer kann ich dich zum Teil ausk ären. Er stammt anS Berlin und kam sorgsältig in Holzwolle, Leinwand und eine Kiste verpackt ins HauS. Ich habe mir das Brett mit dem Ausgabe« zettel Berlin als Beweisstück aufbewahrt." „Du? Ja, wie . . ." ich habe bloß auch ein bißchen gearbeitet in der Sache," nickte Hemp?l vergnügt. „Und zu welchem Ergebnis bist du gekommen?" „Daß Dr. Hardy nicht der Täter ist!" „Wer soll es dann sein?" sragte der Unter« suchungsrichter, seinen Freund verwirrt anstarrend. „Oder hälft du mich vielleicht zum besten?" „Da» würde ich mir nie erlauben. Hier ist übrigens da» Bild dr» Mörders der Wildenroth, wenn es dich intercsfiert." Er reichte Dr. WaSmut ein Duplikat de» ver-größerten Kopfe», den er Bera eingehändigt hatte, während er gl:chmütig lächelnd forifnhr: „Ein interessanter Krpf, nicht wahr? Man würde ihm sicher schon auf sein Gesicht hin alle» Mögliche zutrauen." 9uit S Ein Stümper «üht' sich, zu vollende», Da» «tn Po«t erdacht, Allein ber Gut« bracht' Nur schlechte Reimerii'n her»or. Da ka», den Griffel in d«n Hände». >ergil, und bald («I «an a» Tor: „So sammelt Honig ihr, » B!«»«n, Co tragt, ihr Schafe, »oll', Ih« Sture, pflügt di« Scholl'. Ihr Bigel, baut «in fich're« Nest, Richt, u« damit euch selbst zu dl«n«n. O nein! Ihr tut'- für and'r« »äß'!" Ihr alten Rtwer habt'» «rsahre» Und jeder, der da ka», Di« Erbschaft übernahm. Mutato Dorniu« d« ta Narratnr fabula! Und Schiren V»n Raben krächzen in de« Höh'. Toteuliste, Monat Juli 1920. In der Stadt: Theresia Pilko. 63 I., Damenschneiderin. Agnes Schieb!, 68 I., HotelierSwitwe. Fanny Debenjak, 4 Monate, SüdsrüchtenhändlerS-kmd. — Im Allgemeinen Krankenhause: Maria Skorc. 69 I.. gew. Keuichlerin aus Cilli. Jakob Rupnik. 65 I., AuSzügler au» Lemberg. Ludwig Stante, 12 I., Schüler au» Umgebung St. Geor-gen. Anlonia Rotar, 14 I., Schülerin auS Sankt Martin im Rosental. Valentin SkoruZet. 79 I., Sägler au» St. Martin a. d. Pack. Theresia Henke, 68 I., Gasthosbesitzerin au» Tüffer. Maria Krofl, 60 I., Taglöhnerin aus Trifail. Agate Kalme, 36 Jahre, barmherzige Schwester aus Cilli. Peter Krajnc, 29 I., Gemeindearmer au» St. Kr ftof. LukaS Sporn, 53 I., Toglöhner ohne p..nr> gen Wohnsitz. Josef Pinter, 70 I., Auszügler a 1 Umgebung Tl. Georgen. Aloi» Toplisek, 17 I>hre, Schuhmacherlehrling aus St. Kriftof. Anna Tadina. 65 I., Auszüglerin au» Kostreiuitz. Michael «uder^ 36 I., Taglöhner au« St. Peter im Sanntale. Paula Grilc, 3'/, I., FabrikSarbeiterStochter au« Unterkötting. Georg Enci, 72 I., Gemeindearmer au» Umgebung Gonobitz. Antonia Artnak, 34 I.. Bedienerin auS Gaberje 4b, Gemeinde Umgebung Eilli. Jgnaz Skamen, 17 Z., Handlanger aus Bischosdorf. Georg Rovak, 87 I., Gemeindearmer au» Kalobje. Der UntersuchungSrichtec wurde abwechselnd rot und blaß, während er das Bild lauge stumm anstarlte. „Wer ist es? Woher hast du da» Bild?" stammelte er endlich fassungslos. „Damit, mein Lieber, mußt du dich schon noch zwei Tage gedulden. Heute haben wir SamStag. Am Montag abenZ hoffe ich dir genügend Material vorlegen zu köiineu, daß du einen Haftbefehl gegen diesen Mann erlassen kannst. Bis dahin rate ich dir, dein Material der Staatsanwaltschaft lieber nicht zu übergeben!" Dr. WaSmut fuhr auf. ..Entschuldige, aber da» geht doch nicht! Wenn du etwa» herausgebracht hast, wai wir nicht wissen, so bist du verpflichte!, eS mir sofort zu sagen!" „Dazu bin ich in diesem Augenblick noch nicht in der Lage. Meine Untersuchung ist noch nicht ab« geschlossen, und ich pflege kein Stückwerk zu liefern. Ehe ich nicht imstande bin, den ganzen Zusammen-hang klarzulegen, wirst du kein Wort mehr, als ich dir bis jetzt vertraulich mitteilte, erfahren." „Und wenn ich darauf besteh«! Dich einfach . . . zwinge?" ,,Wi« wolltest du daS zustande bringen? Lasse mich verhaften und all'S ist verloren. Weder du noch ich würden dann je erfahren, was wir wissen müssen!" W,«mnt schob den Teller mit den Speiseresten zornig von sich. »Ich durchschaue dich, Sila»! Du hast Glück gehabt, und durch einen Zufall «twaS entdeckt, was mir «ntging. Nun willst du mich nicht nur um den Erfolg bringen, sondern auch vor meinen vorgesetzten lächerlich machen . . ." . „Du bist ein Narr." unterbrach ihn Hempel ärgerlich. „Wenn ich daS wollte, hätte ich doch überhaupt nichts gesagt, und dich deine Akten ruhig znr Staatsanwaltschaft schicken lassen. Auch bin ich ganz und gar nicht ehrgeizig, »i« du weißt. Mir genügt, dir Gerechtigkeit gedient und einen Un« schuldigen gerettet zu habend „Warum sagst du mir dann nicht alle», wa» du weißt?" Srite 6 Ciliirr Zeitung Nummrr 62 „W«il ich »bcr einzelne wichtig« Punkte selbst «och Im unklaren bin, und erst am Montag darüber Ausklärung erhalten werde. Eher können wir gar nicht» tun, um den Mörder dingfest zu machen. Du mußt also Geduld haben." „Und dann . . . wkun du di« crvartcfeH Ausklär lmgen hast ... mit denkst du dir den weiteren Verlaus der Sache? Willst du bar Aber einen «mll'chcn Bericht erstatten?" „Gott bewahre! Ich hasse diese Schreibereien und den s«genannten amtlichen Neg! Leidet hat «ich seinerzeit, wie du sehr wohl weißt, von euch sort ms Privatleben gtliieben. Nein, habe lein« Sorge«, WaSmut, die „Ehren" magst du ruhig «inhst recht. Wenn Sie doch länger bleiben wollten, liebe» FränleinI" antwortete Vera herzlich. „Hier würdin Sie sich wieder ganz «»holen und auch den verlorene» Schlaf der Nichte wiedersind«.i." „Daran zweifle ich nicht. E» ist gräßlich, sag» ich Ihnen, wenn man »acht» so Stunde u« Stund« schlaflo» liegt. . . aber leider kann ich nicht länger Hierbleiben als bis heule abend!" Sie unterdrilckl« «in Gähnen und fuhr dann »erlegen lächelnd fart: „Da habe» Sie «»l Wir reden v-m Schlaf und er meldet sich sofort. Obwohl 'ch mich nie »nge egter unterhielt, al» heute mit Ihnen und Ihrer lieben Tante! DaS «uß die kräf.ige Luft machen.* „G^wiß Ich wollte Ihnen eben »arschlazen, sich nun in mein Zimmer hinaufzudegeben und ein Stündchen zn ruhen, Fräulein Spira.' „Ach, nein, Ich bin dach nicht zum Schlafen herauSzekimmen! Da« wäre doch unerhört l' „Aber warum denn? Tantche» hält ja auch immer eine Ruhestunde. Da» ist doch keine Schande!" „Nein, nein . . .* „»fachen Sie doch keine Geschichten, Amtzl" sagte Fräulein Renate trocken. »Wenn Sie nächtelang nicht geschlafen haben, wie Si« sagen, dann täte Ihnen s» ein Nickerchen jetzt ga»M gut. Vera kann ja bei Ihnen bleiben und inzwischen etwa» lciin. Jedensall«/ schloß sie, sich erheb-nd, „werte Ich jetzt mit gutem Beispiel vorangehen. Auf Wicders hen also in einem Stündchen." Auch Vera war aufgestanden. Ihr« Wangen waren blaß und in ihren schönen «ugex stand etn fiebriger Glanz. »Tante hat recht," sagte ste, »wir wollen auf jeden Fall hinaufgehen »nd Sie legen sich auf mein Ruhebett. Wenn Sie nicht schlafen mögen, tö uen wir plaudern oder Ich lese Ihnen etwa« vor.' »Gut. Unter diefe« Bedingung sag« ich ja. Wir wollen plaudern, mein liebe« Kind. Zch hör« Ihre Stimme so ge.nl Si« wirkt wie Musik aus mich.- (Fartfetzung folgt) Gm situierter Kaufmann wünscht be8i rc3 Fräulein oder kinderlose Witwe, 30 bis 35 Jahre alt, gut« Köchin, kinderliebend, als Wirtschafterin Offerte an die Verwaltung des Blattes unter .26178*. Eintritt sofort. Gesucht in ein christliches, deutsche« Haus ia öberkrain Erzieherin iu fünf- und zehnjährigem Midchcn. Kenntnis der französischen Sprache und Mnsik erwünscht. Eintritt möglichst bald, spätesten» im Laufe September. Angebot« an die Verwaltung des Blattes unter Nr. 26186. Schaffer oder Meier slowenisch und deutsch, sucht einen passenden Posten ab 1. September. Adresse in der Verwltg. d. BI. seist Pensionierter Eisenbahner ehrlich, verlässlich, der deutschen und slowenischen Sprache mächtig, sucht passenden Posten als Kanzleidiener ; versteht auch Landwirtschaft. Anzufragen aus Gefälligkeit im Mo-distengeschäft in der Koragka ulica (Schmiedgasse) Nr. 2. NIMM behördl. koozess. 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