Degotaldische Laibacher Zeitung, Sonabend den 25. May 1799. Nr. 42. Durchmarsch durch Laibach.—Krieg^vorfass? aus Tyrol.—Weiteres über dieMo»d'. Heschichte zu Rastatt. — Brief des k. k. Vorposten Kommandanten. — Wiederruf. — 6i-nanzdeblatten in Frankreich/—pffiziell« Bericht vvn der Einnahme von Corfu. "Hrtgne en general «n meconfentemenf tres prononce dans toute I* armee srnnfoise; ces braves gens n^avoicnt p .s encore vu les- Autrichiens aller bon jeu , bon argent, on leur avvit dtt que 1' arinec ae ieroit qii'une promest^de jusiju'a Vienae, et les Au- um 3 Uhr, welches die zu Nastatt noch befindlichen deutschen Gesandten durch den königl. prcußis. Legationssckntär v. Jordan an den f. k. Obersten v. V lrbaczy überschickten, war unterzeichnet: königl. preußische churbrandcndurgische Gesandtschaft, ! Görz,Iakobi, Dohm, königl. Groß-brittanisckc, churbraunschwcigis. lüne-burgische Gesandtschaft, Freihr. v.Re- ^ den, konigl. dänischer herzogt, holstci-nischeGe^andter, v. Rosenkranz, chur-pfalzbaierischer Gesandter, Frey- j Herr von jRechb rg , hessendarm- ! städtischer Gesandter , Frhr. jv. ! Gasert, Graf Taube, hcssenkasselscher Geschafftsträger, Abgeordneter der weiterauischen und westphälischcn Grafen, Graf zuSolms-Laubach, Gc- l sandter der fnrstl. nafsauschcn Häuser, v. Cruse, Subdelegntus der freyen ReichsstadtFrankfurtSchweiyer. Unter den nachzuhohlenden Berichtigung gen über das Faktum vom 23. April ist diese, daß die Wägen nicht erst am folgendenMorgen,sondern in derselben Nackt zwischen 12 und 1 Uhr, durch die mit größter Gefahr verbundenen Bemühungen des Markgräst. Baden-schen Majors v. Harant, in die Stadt zurükgeführt wurden. Da deren Führung in dasSchloß nicht gestattet wur- de, so wurde die in ihrem Wagen ohn-mächtig liegende Gemahlinn des Minister Roberjot in das Haus des königl. preußis. Gesandten, Freihr. v. Iakobi, vor welchem tzerWageu hielt, von dem königl. dänischen Gesandten Hrn. y. Rosenkranz und dem Malte- fer-Ritter DeVry getragen: Madame Debry und ihre Töchter mußten o w,rd diest mehrcre von den bishe-^gen durch einige Blatter ^ völlig m,t<;ech5ittett Mga-"", d,e sich falsch ^f„nd^ ha- ? bett, hinlänglich berichtigen. So ist zum Beispiel die Nachricht einiger schwäbischen Blätter, als ob bei dem Angrisse Fackeln ausgelöscht worden und Vermummte erschienen wären, ganz ungegründet. Auch ist alles Gepäcke, nebst allen Gesandtschafts-papieren, von den Wägen weggekommen. Aufdie von dem diplomatische» K orpS gemachte, und mit dem Verlangen, daß für dessen sichere Wegreise , wie auch für Eskortirung der geretteten Personen von der französis. Gesandtschaft gesorgt werden möchte , begleitete Anzeige antwortete der k. k. Oberste von Varwaczy mit dem Gefühle des ärßersten Schmer-zens, daß dieses Ereigniß durch Truppen unter seinem Kommando Statt gehabt hätte. Eine Stelle seines Schreibens, in welcher er sagte: „In meinem durch mehrere „ Schlachten abgehärteten Busen „ schlägt ein Herz , daß solche „Grauelthaten tief empfindet, " rührte den französischen Minister Jean Dlbl-y, dem sie übersetzt wurde, b^s zu Thränen. Als dieser mit einer k. k. und badenschcn Eskorte, und vom preußis. Lega-tiousrathe Herrn von Jordan begleitet, au den Nhein gekommen war, nahm er von dem kaiserl. Offizier der Eskorte mit einer kleinen Anrede Abschied. Er dankte ihm für den geleisteten Dienst, und bat thn, wenn er oder sonst jemand von seinem Korps jemals in franz. Gefangensckaft gerathen sollte, sich dann auf ihn zu berufen, jndem ?r W slžlch einem Falle bl^ß je^s ^ Dunstes, nicht abcr dessen, was ^ sich vorher zugetragen hätte, gedenken und erwähnen würde. Jean Debry hatte die ganze Nacht auf einem Baume zugebracht, den er müthsam .hinan geklettert war; er wurde von Freunden gesncht und bei seinem Nahmen gerufen, er wagte es aber nicht zu antworten. Seine Gemahlinn befindet sich im siebenten Monate schwanger. Am Zo. April wurden Bonmers und Noderjorts Leichen, von »5 Priestern begleitet, zu Rastattt feierlich zur Erde bestattet; die Burgerschaft , der ganze Magistrat und andcre mehr begleiteten den Zug. 'Man hat Grund zn glauben, daß das traurige Ereigniß am 28. A-pril erst durch Jean Debry, nach seiner Ankunft auf dem linken R>e:nufer, daselbst bekannt gemacht worden sey. Rastadt, den zo. April. Gestern in aller Frühe schickten dieGe-sandten vonPreussen, Bremen, Dän-nennrk, Psalzbaiern ic. durch den preussis. Legationsftkretair Herrn v. Jordan an den kaiserl. komgl. Obersten von Varbaczy ein Schreiben, worm sie ihm von dem am 28. Nachts vvrgcflllenen leidigen Ercigniß Nachricht gaden, und ihn aufforderten , sär ihre Pesonen, urd für die übrigen der französis. Gesandschaft die nöthigen Sicherhcitsanstalten zu treffen. Obrist von Barbaczy überschickte noä) am nämlichen Tage, am 29. aus Gersbach folgende Antwort. Auch ich fühle mich tief gebeugt ! durch denSHmtrz, den mir die Nachs 5 richt jcnor schrecklichen T^ac v.rur-sacht, die, wie ich erst auS höchst derenselb?« Erlaß mil Gewißheit ver-n hmen muß, an den gesandtschaftlichen P'.rso!»en der französischen Nation durch raubsichttge Gemeine unter dcm Schw der Nacht begangen worden sey. Seyn Ew. tc. überzeugt, daß in meinem ungeachtet d:u:ch manche mitgemachte Schlacht abgehärteten Busen tzenoch ein Herz sich reget, welches über derlcy Grä^el-thnten sich entftgt, und zn eben so unnatürlicher Rache, wie das Verbrechen jcner Raubsichtigen war, in höchstem Grade gereizt wird. Ich gebe in dem Angenblück den Befehl, da^ ein Offizier mit einem Kommando der sich glücklich gerettete« franz. Gesandtschaft bis an den Rhein sicheres Geleit leistet, so wie ich unverzüglich jene Verbrecher einziehen lasse, dir ich unter meinem Kommando jemals gehabt zu haben, Zeitmei-n^s Lebens mit innigster Wehmuth fühlen muß. Was die Begleitung der übrigen hochansehnlichenGesandt-schaft betrift, so erlaubt mir die Lage nicht, von dieser Gegend meine Truppen zu zerstreuen, und ich bin überzeugt, daß Niemand etwas zu befürchten haben wird, so wie auch zudiestrGräuelthat nie jcnevonPlün-derungssucht geblendete Verbrecker sich herbey gelassen haben würden, wenn die französische Gesandtschaft, welche 2 4stündige Frist zur Abreise bekam, beym Tag abgereist wäre. Ich bitte daher, geruhen Ew. le. eben so von meinen biederdcnkenden Mld ttcfgcbenM, Herzen üderzeugt z-l seyn, ais ich unaufhörlich in l^ef-ster Ehrfurcht verharre, Eurer Ex-zelUuzen lmterthänigster Diener, von Vanvczy. Augsburg, denl 4. May. Vor kurzem erschien in mehrern deutschen Zettungen e»ne Proklamation an die Schweizer, anfangend: ^,, Karl, Erzherzog von Oestreich, Befehlshaber einer Heldenarmec, an eine nie überwundene u. lk. ^ Wir sind von hoher Hand beauftragt, d??se sogenannte Proklamazion als unterschoben, falsch, null, und nichtig zu erklären. Frankreich. Das Direktorium hat demRath der Zoo am 26. April, neue Klagen üb^r den schlechten Stand der Finanzen durch nachstehende Vothschast über-sandt. „Citoyens-Repräsentanten! Die Franz. Itcpudlik m'.'ß neue Triumphs i':b-r ihre Feinde durch die Gewalrder Waffen, und durch die Gcldmit-kel, die sie anwenden kann, er-hlMn. Die Maßregeln, die Sie genommen haben, um die durch das Ge-fttz vom 3. Vedemiaire (24. Sept. 1798) angeordnete Aushebung von 2oo,.« ^""^'"^truppen aus ein ge-3nd,^"",andasUfer gebracht, ch^n d^^ie Tapferkeit der siegreich dur^^^^ ; Foind, so ztt sagen in einem Augenblicke , aufder gauzen Insel zerstreuet und überwunden. Von den 800 Franzosen, die sich dort befanden, gelang es nur sehr wenigen, sich auf Fahrzeugen zur Festung zu retteu, die übrigen wurden getödtet oder ertranken ; gefangen wurden der General von der Infanterie Pavron, Kommandant der Insel, vieleOssizierund an 20a Soldaten. Die Anzahl der Getödtcten und Ertrunkenen ist nickt zu bestimmen. Anfunserer Seite sind nur wenige geblieben und verwundet; auf der Rußischen Flotte nicht mehr als 15. Mann, aufder Türkischen auch nur sehr wenige, doch ist noch nicht genau becaunt, wie viele. Während des KapftS aufder Insel, vereinigten sich unsere auf den Batterien befindlichen Truppen, den erhaltenen Befehlen zufolge, mit den Albanern, griffen die Aussenwerke der FestnnK an, machten da dem Feinde viel zu schassen , erstieg?« Salvador , uud bemächtigten sich des Forts. Bei diesem Angriffe wurden ebenfalls nicht wenigeFranzosen gctö'dtet. Von unserer Flotte sind 21 getödtet und 3 5 Verwundet, vonTürken undAlbanern auch nur wenige; auf den Batterie» bei dem Dorfe Menduka aufdemVor-gebirge des heiligenPantaleimon,hat. ten die Russen ebenfalls nur 20 Man» an Gctödteten und Verwundeten." „ Am 19. Febr. (2. März) erhielt ich von denKommandirenden Generale aus der Festung einen Vriefmit der Bitte, die Feinds ligkeiten und das Vlutvergiesen so tapfer r5ruppen,mw > eine kurze mir selbst beliebige Zeit zu unterbrechen, und wegen 5er Uedcrga- 1 he dcr Festung in Unterhandlung zu trcttn, ich bestimmte mit Einwilligung des Kadür Vey, eine Zeit von 24 Stunden, und wahrend derselben wurde die Kapitulazion geschlossen und die beyderscitigen Unterschriften ausgewechselt. Die Festung Corfu, ihre Artillerie und alles Zugehör werden uns 24 Stunden nach der Unterschrift, übergebe» werden. Von dem Miefe derFranzös. Admiralität «nd der zwischen >ns geschlossenen Kapitulazion habe ich die Ehre Eurer Kaiserl. Maj. beyliegend eine genaue Abschrift zu übersenden. Eu-r"r Kaiftrl. Maj. Truppen und dle sie kommandirendcn 0ffiz,cr, haben ihre Micht mit unglaublichem Eifer und , beispielloser Tapferkeit erfüllt, wovon ,ch so wie von denen, welche sich noch besonders ausgezeichnet. Eurer Kaiserl Maj. nach Einsammlung aller ? >uanisse,uoch mnstandlichereBerich-93'runterthängst abstatten werde; ,etzt aber hade ich vor der Absenduug 3es Kuriers nach Trist nicht die Zeit a'habt, die besondern Umstände dieses Vo falls alle'sammcln und melden zu Corfu am i' - Ventose im siieben-ten Jahre der Französ. Republik, (am'18. Februar) i799- Der Gencralkommissar des Voll-n?h nden Directoni, Dübois, und ^r ^ivlsio^sgrncrFcldmarschallR«ichsgrafSuwarow Rimniskoy, bat dnrch den >^m 18. May "^ als Curier in Wien cmgctrosssncn Lobkön lhischcn Rittmeister Miwme-r, über Ue seither von ihm vorgenommene den fo!< genden Bericht erstattet. Da alle vom Feinde «ingcgange Nachrichten darin zusammentrafen / dasi nur eine schwache Garnison in dcr Festung Tortona sey, so beschloß der sscldmarschall sogleich den Russischckais. Generalmajor Prinzen ^ankrazion, welcher bei Pavia stand, mll seiner untrttiadendcn Avantgarde aus i Regiment Jäger, 2 Bataillonen Mus' qucticrs, und 2Regimenter Kosaken, ulner Commando des Obersten Grekow, über dcn ^0 marschiren zu lassen. Sie passirttn diesen Strom auf Barken und Hielten bei Corvcsino, undmarschirtcn von da nach Vocchera. —Es wurde sogleich cine Rc- "nd bci dicier in Erfahrung gebracht, daß der Feind wicder Verstärkung dahin geworfen hade. —Der Hrinz ward demnach durch den Gcn. Karoiezay, welcher 2 Bataill. v. Frölich, 2 Eök. v. Lobkowitz, und 2 Esk. v. Karaczay bei Castel nuovo über den Sorivia-Fluß führte, und bci Torre di Garrofo!c zwischen Torlona und Allessandria sich aufstellte, verstärkt. Da aber dcS «ndernTages dlcNackricht einlief,daß der feind!.Gen Moreau milden 2Divisionen Vieler und Greni r,wic cuch mit dem, was er aus Tmin und den übrigen 5)rtcn an sich gezogen hancn, bet Alless^.ndrla an dem Vormidaftuß stand, so beschloß der F«ld-Malschall die ganze Armee gegen Tottona zu bringen. Die 2 Division,n-Zopl) und Fröhlich, unter Kommando dcsGcncralcn der Ca< baNerie Mclas, marfchirten nach der Besetzung des wichtigen Kostens von Vcvio , »vosewstz Bataill. und Ä Eskadr. untcr vcmGencralcn Morzin gelassen wurden, aus drew Lasern CaiHWusierlcNgo uder^iacenza , wo s>e den Po passincn, in das ^el cn e.ask'l k^t. wnvani, des anderen Tages aber nach Voahcra , und am 9 «bcr ^on!eCo'onne nackTcrlona. — i?lm nämlichen Tage gegenEinbrnch dcrNacht l)atder Generalmajor un^ General Ouarticrmcistcr Marquis Chastcller mit 2 Bat vom Nsgiment Alvinü, unter Anfülnung dcs Obersten Spanochi, clncr Refcrve von Grinadicrcn, und 1 Eskadron von Lobkowttz, das VogheraenThor mit geschult tcrlen Gewehre attaquirt, und mit Hli'fe der Einwohner, welche noch im Herzen lrcue Unterthanen ihres Königs sind, das Thor untcr den Kartälschenfcuer des Ci» tadells eingesprengt, somit die Festung Tortona. welche d^r Schlüssel von Plemont lst, erobert. — Bci dieser Oporazion war der Russische General Fürst Gorczalow »tgcnwärtig; die Truppen sind von den Einwohnen mit dem größten Iubclgcschrcy tU'.psangcn worden; die Stadt war die ganze Nacht bclcuchttt, und des andern Ta, Ols am llD ward in der Knche zur Dank agung ein Hochamt uut dem Te Dcum Lau-damus gebalten. — Man bat wenig Karwnen in dcrStadt gefunden, und dcrFcind l)at sich mit7 r v. Roban lst mit einem Korps von beiläufig 2092 Mann an denLagodle Como vorgerückt, l-nd hat den Feind gezwungen zwcy seiner dottigcn Kanonier-Schaluppen zu verbrennen, di dnlteaber kat er erobert; erzlcht nnt^Hilfe des Landvolks, wclcbcs sich üdcr-all armirt, einem Korps Franzosen entgegen , daß sich in die Gegend von Chiav.n-na retlrlrt bat. Auch ist der Schwcitzerische Canton Uri und die Gegend von Bel-linzone gegen die Franzosen im Ausstände. — Der Major Luzioni, welcher mit ei< nerPartbievcn z^Hussarcn in Picmont cing'drungen ist, bat das ganze don^c Landvolk unter Waffen gebracht, dasselbe fechtet mtt unsern Truppen, und cr il ftdon über Dora Haldea bis Chivas, 2 5?st-n von Turin , vorgerückt. — Der 7>-!.<'.'i< Slouch nutzocx) Mann , welcherousTycoldurch das Val Brembona vor« gedrungen ist, bat dengelnd von Morbegno vertrieben , und derTirolerschüycnma^ jor Fedrigoni marsckirt mit 8^0 Landschützen über Edclo nach Tiranno in dte Val-«lmc; der Fcldmarschall hofft, daß mittelst dieser verschiedenen Operationen, so wie diejenigen des F< M. L. Vcllcgarde, die Valtelinc vom Femde bald geräumt sclü ^i^d. ». Gegen den bei Bologna stehenden feindl. Gtncralen Mondrickavd, hat dec FeidmarschallGrafv.Snwarow den F. M.L.Oltmit5000Mann Infanterie und 1500 Pferden, beordert, welcher schon bis Modcna vorgedrungen ist . und worauf dus dcm Pratigauerthal nach Chur führt, wohln, wie Se. K. Hol), vec, nullten , nttscre Truppen noch am l4> vorgerücket seyn werden. — Se. K. Hol). w.»den überdiesc crlxbllchs Operations sobald möglich, das umständliche T>c^ laii nuchlragen.