LaibllcherWMtlmg. Nr. 13». Priin!i mcratio!> SPrc <« : Im Comptoir ganzj. si. ll, >>>Ul'j. sl. 5.5>N. Filr die Zuslclluilss ins Ha»e halb». 5>u l». Mit bcr Post ssauzj. si. 15>, halbj. si. ?.5U. Mittwoch, 22.INM InscrtlonSgcbiihl bi« I« Zeile» : lmal iiOlr., !i»>. «l» lr., üm, l si.; sons! pr. Zcilc im. «li., »m.»lr.. ,'Nn. l« lr. u. s. w. Insertioxsslempel jebesm. »«li. l87tt. Prällnutcratiolls - Einladung. ^!!Iit 1. Juli 1870 beginnt ein neues Abonnement auf die „Laibacher Zeitung." Dnrch einen reicheren nnd mannigfaltigeren Inhalt, insbesondere durch sorgfältige Redaction dcs politischen Theiles nnd Behandlung aller wichtigen Tngcsfragcn in H>ri^inal-"Artikeln von unterrichteter Seite, dnrch vielfältige Aufsätze über Landcsangelcgcnhcitcu, namentlich aus der Land- und Forstwirthschaft, denen die „Laibachcr Zeituug" auch fortan ihre Spalten öffnen wird, Berücksichtigung aller Geschäftsinteressen, durch Qrissinal-Telessramme iibcr alle nnchtia.cn Tagcsbcgcbcnhcitcu, durch eine vollständige Localrubrit und dnrch ^cuillctous, theils belehrenden, theils unterhaltenden Inhaltes, warcu wir bemüht, unserem Blatte erhöhtes Interesse zu verschaffen. Auch die vollständige Mittheilung der wichtigsten neuen Gesetze, welche die Anschaffung von Scftaratausgabcu erspart, dürfte der „Laibacher Zeitung", sowie die Schnelligkeit und Ausfuhr-lichto't, mit welcher dieselbe slcts über die Vcrhaudlungcu aller Vcrciue und Corporationcn, insbesondere des Landtages und Gemeinde rathes berichtet — den Vorzug vor anderen Blättern sichern. Wir crsnchcn schließlich alle Frcnndc des Vaterlandes nnd des Fortschrittes auf Grundlage der Staat«« grundgesetze um ihre Mitwirkung, indem wir unsererseits alles aufbictcu wcrdcu, um zur Verwirklichung dieses Princips in unserem Batcrlande beizutragen. Die Plünumcratwns-DedinllUlMN bleiben unverändert: Ganzjährig mit Post, ,mtcr Schleife» ucrsmdrl . . . 15, fl. — lr. Oanzjähliss fiir ^'aibach, iu'e Haus zugestellt . . . . 12 fl. — tr. halbjährig dto. dto. dto. ... 7 „ Nl» „ hall'jnhric; dto. dto. dto..... « „ „ aalizjährig inl Coiuploir unter Eouvert..... 12 „ — „ ganzjährig i,u Comptoir offen...... ll „ — „ halbjährig dto. dto. ..... ß „ __ „ halbjähriss dlo. dlo....... 3 „ 6ft „ Die Pränumerations-Veträsse wollen portofrei zugesendet werden. Laibach, im Juni 1870. Ignaz v. Kleiumayr k Fcdor Vamberg. Aintlicher Theil. Se. t. und k. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom 3. Juni d. I. üdcr Antrag deß Reichskanzlers, Ministers des kaiserlichen Hauses und des Acußcrn, den Handelsmann Ludwig Gottfried Dyes iu Bremen zum unbesoloclen Consul dusell'st mit dem Rechte zum Bczugc der tarifmäßigen Consnlargebührel, huldreichst zu erncunc» geruht. Verordnung des Leiters des Veiuisteriumo f,i, Gultus und Unterricht im ^i »vernehmen mit demiteiter des Handelsministeriums vom >4ten Mai ,»7O betreffend die Prüfung der Ccmdidalcn für daS Lchr^ amt der HaudclSwisscnschaftcu. (Schluß.) Form der Prüfuua, § 4. Jede Prüfung umfaßt vier Abtheilungen, und zwar die HauSarbciteu, die Claufurarbciten, die mündliche Prüfuug und die Probevorlesung. I. Die Hausarbeiten: Sind die im 8 2 gestellte» Bedingungen erfüllt, so stellt die Prüfungscommissiou dem Candidate» zwei Aufgaben zur häuslichen Bearbcituu.) zu, dercu ciuc. zur Nachwcisuug des Umfaugrs uud dcr Gründlichkeit seiner Studicu bestimmt, dcm Gebiclc dcr Haudelsarith-Mctik oder der Buchhaltung cnlnommcu werden muh, Für die zwcitc ist ciu Thcma allgemeinen Iuhalls zu wählcu, um ciuerscitS die stylistischc Gewandtheü, an-dcreiseits die allgcmciuc Bildung des Candidalcn z,> erproben. Zur Ausarbeitung der bezeichnete» Aufsätze wird dem Examiuaudcu ein Zeitraum vou vier Moualcu zugestanden. Der Candidat hat die Hilfsmittel, welche er bei der Bcarbeiluug dieser Aufgaben benützt hat, gewissenhaft anzugeben. Briugt derselbe iu dcm Gesuche um Zulassung znr P'ilfung ciuc von ihm versüßte Druckschrift bei, so ist cs dcm lHrmcsscn dcr Piüfuügsrommissiou überlassen, diese statt dcr schriftliche» Hausarbeit geltcu zu lasse», In dem Zeugnisse muß dieses Umstaudcs ausdrücklich "wähnt und das Gutachten iibcr den Weith dcr Druck-schrift beigesetzt werden. 2. Die Clausurarbeilen. Habcn die schrifllichcn Hausarbci'cu ciuc» Anlaß zur Zurückweisung »icht gelben, so crhäll dcr l5xc.mi-"nud dic Vorladuug zur Clausururbeit uuo zur müul'. l'chrn Prüfung wie auch daS Thema für dic Probc-borlcsnug. Caudidalcu, welche dcr Vorladung zur Ableguua der Clausur» und mündlichen Prüfung ohne zurcichcndci! ^llmd nicht cnlsftrochcu habcn, sind so zu dchandelu, uls weuu sie vou dcr Piüfxng zurück^elieleu wäre», ^l» Falle einer neuerlichen Zulassung zur Prüsuug habc» sie tteue Hausarbeiten zu liefcr». Vou dcu zwei Clausurarbcitcu hat sich die ci»c "uf Handelsarilhmetil und Buchhaltung, die andere auf Handels- uud Wcchscltundc. sowie Haudclscorrcsp^udcnz ^» erstrecken. Diese Arbcitcu dicucn daz», zu ermitteln, inwieweit dcr Caudidat auch ohne allc Hilfsmittel ei» sicheres uud bcrcitcS Wisfcu besitzt. Zur Vollendung jeder dcr beiden Clausurarbeitcu sind dcm Candidate« 12 Sluude» einzuräumen. 3. Die mündliche Prüfung. Die mündliche Piüfuug cistrcckl sich auf allc im § Z bczcichuclcu Fächcr. Die Candidate» tönucü sich auch aus dcr Handels« corlcspondcliz j„ srcindcn Sprache» ci»cr Piüfuug uuler-^ilhr» ui,l, c« wird sudum, dic ^ristuiisiejahigteil der selben im Zsugnissc speciell licunrlt werde». Für dicslU Fall ist dic Counnission crmächtial, sich dnlch Cz'amiualorcu für dic Corrcspoudcoz in fremdcl, Sprachen zu vcistärkcn. 4. Dic Probcvorlcsliug. Den Schluß dcr Prüfnug bildet ciue vou dcm Candidatcu zu hallende Probevorlesung, bei welcher der Director und wcui^stcns zwei Mitglicdcr der Prüfungs-commission auwcsend sei» mnssc». Das Urtheil hmübcr ist schriftlich abzugeben uud den PrUfungsacten bciznlcge». Gebühre». § 5. Fiir die Abhaltung dcr Prüfung hat dcr Cau-didat eine Taz.e von 20 fl. ö. W. z" culrichlen. welche er bei Empfang dcr Aufgaben zu dcn Hausarbeiten an die vou dcr Prüfungscommissiou bczcichnclc Cassc zu bezahleu hat. Diese T^'c ist uuch für jede Claüuzuua> odcr Wiedcrholuugsprüfnlig zu ciilrichtc». Geschäftsordnung, § 6, Bezüglich dcs Vorganges bci Geurthcilung dcr schriftliche» Arbeite» und bei Ncbcrwachung dcr C°u> didatcu während der Clauslnarbcit, dcS Einflüsse« dieser beiden Leistungen auf die Fmtsctzu»8 dcr Prüfung, dcr Vornahme der mündlichen Piüfuug und der Bcurlliei-lung derselbe», dan» dcr Enlschcidul'g über dcu Gc-sammlcrfolg. üdcr Wiedclholuns.s- und EruMzuunsprü-fnugen, sowic bezüglich der Führung dcr Protolollc u»d dcr Ausstaltuua dcr Zeuginsse, cudlich in Betreff der Ocschäflesühruug gcltcn im Ucbrigeu dic für die P'U fungen dcr Candidatcu dcs ^hramles a» felbständigcn Ncalschulcu vorgcschricbeuc» Bchimmnugc». Nichtamtlicher Theil. «politische Uebersicht. Uaibach, 2l Juni. Die „Wr. Abdpst." schreibt: Ei» Provi»;ialblatl läßt sich aus Stauislau berichten, daß daS Vandcs-vcrthcidiguugSministcrium höchst verwerstiche Mittel be-»ütztc. um die schou scit laugcr Zeit bci dcr Asscm liruug vorlommcudeu Uurcgclmahigicilcu auszuroltcu. Wir siud iu der Lage zu bestätigen, daß das Lanocs-vcrthcidiguugSmmislcrium die möglichste Beseitigung dcr großcu Bcuachthciliguug dcr Bevölkerung durch unberechtigte Militürbefreiuugen allerdings austrebt, — für dicscu Zwcck jedoch bisher leiu anderes Mittel zur An-wcuduug brachte, als daß es die competente Behörde mit dcr strengen gesetzlichen Amtshandlung beauftragte. Ueber die geschilderten Vorgänge in Etanislau ist die Erhebung eingeleitet. Ueber die Wahlbewegung in Böhmen wird aus Prag vom 18. Juni gcschrieben : „Die Mißerfolge dcr srühcren Wahlmanöver dcs deutschen Casino's und dcr hiedurch eingetretene Mangel an Vertrauen der meisten dcutschcn Beznkc haben zwar dahin geführt, daß das Casino dic Vcitung der vcvo Versammlung Paler iiozenu mil zündender Wirkung gegen die Infallib'lilät dcs Papstes; seine Nede gipfelte in dcm Äuespriichc: „Alle Staaten wurdeu mächtig und blühleu seil ihrer Voslösung vou Rom." Die Pariser Blätter beruhigen uns über das Befinden Napoleons III. ES sind nur einige leichte Anfälle von Rheumatismus au welchen der Kaiser bereits gewöhnt ist und die zu kciucr Besorg»iß Anlaß gegeben habcn. Der Kaiser war selbst in der Lage, dem Minister-rathe beizuwohnen. Nach einer Wiener Mittheilung der ..Bohemia" hat die vielbesprochene St. Gotth ar t «bahn fra g e 996 der österreichische!, Regierung die Anregung gegeben, das ökonomische Inlercsse dcr Angelegenheit hervorzukehren und für die Inangriffnahinc dcr Eisenbahn I n n s-bruck'Bluoenz zu w,rkcn. Der Leiter des Handelsministeriums bereitet denn auch bezüglich dieser ^inie eine Vorlage für den NcichSrath vor. Es bedarf wohl nicht erst des Hinweises darauf, daß daS Zustandekommen dieser Trace die Brenneibahn mit deu schweizerischen und süddeutschen Bahnen aufs Innigste uerknü« pfen würde. Der ..Taqeopressc" wird aus Paris. 20. d. M. telcgraphirt: Mehrere Abgeordnete, verschiedenen Parteien ungehörig, haven beschlossen, bei der heutigen Besprechung der die G o tl h a r d f r ag e betreffenden Interpellation das Verhältniß und die Stellung Frankreichs zum Prager Frieden zu berühren, und wenn thunlich, präcise Erklärungen von der Regierung diesfalls zu erlangen. Man wolle und müsse wissen, wie man mit Preußen im allgemeinen strhe, um seine einzelnen Schritte angemessen würdigen zu können. Die „Libert!-" versickert, der Ministcrrath habe die Gottha rtSb ah u fra ge geprüft und betrachtet das Ministerium die zwischen der Schweiz, Preußen und Italien dicofalls abgeschlossene Convention nicht als eine solche, die die Bedeutung einer politischen Frage hätte. Die „France" sagt: Wem, diese Frage einige Aufregung in Frankreich hervorbrachte, so ist die unkluge Sprache der Herren Bibmcnck und Sybel im norddeutschen Reichstag dafür vciantwortlich, welche zu verstehen gaben, daß die betreffende Eisenbahnlinie eine strategische Wichtigkeit habe. Frankreich hat das Recht, zu verlangen, daß anläßlich der Gotthardsbahn das Princip der Neutralität der Schweiz neuerlich anerkannt und proclamirt werde. Die „Italia militare" meldet in ihrem über die „868tH drißauteZcliß" monatlich regelmäßig erscheinenden Resum« schauderhafte Vorgänge, die namentlich in den Provinzen Neapel, Salerno, Catanzaro und Ehicti im Monat Mai stattgefunden haben. Der seit Jahren gcjürchtete, verfolgte und seinen Verfolgern immer wieder entgangene Fuoco macht entsetzlich viel von sich reden. Menschenraub, Frauenschäudung, Diebstahl, Raub, Verstümmlungen und Ermordungen sind wieder an dcr Tagesordnung. Am schlimmsten war die Provinz Salerno heimgesucht, wo nebst den früher aufgezahlten Missethaten auch Brandstiftungen und Töd-tung ganzer Heerden zu beklagen waren. Dcr „Nuovo Periodo" bestätigt diese Meldungen, hinzufügend, daß sich auch in dcn Provinzen Cosenza und Catanzaro neue Banden gebildet haben. Die Nachricht von Verhaftungen in Veuczien aus Anlaß von Projecten gegen Oesterreich ist unbegründet. In Ober-Italien herrscht voll' ständige Ruhe. Wie man dem „Corr. di Milano" aus Lugano meldet, wurden daselbst mehrere aus Ligurien gebürtige junge Leute r-crhaftet, die im Verdachte stehen, der Bande Nathan angehört zu haben. Die Debatten über das vierte Capitcl des Un» fehlbarkcitSschema's nehmen täglich an Dimensionen zu, und wenn die Hurie nicht rasch einen zweiten Gewaltstreich ausführt, könnte der Trimnph dcr Jesuiten am Peter-Paul-Tage noch nicht gefeicit werden. Die „Uxitll Calt," macht sich auch mit dem Gedanken ver> traut, die Proclamirung dcr Uufchlbarkeit vom 29. d auf den 15. August zu verschieben. Wahischcmlichcr ist jedoch, daß, wie bereits dec „Oss. Call." gedroht, den Bischöfen neuerdings das Wort entrissen wccdeu dmfte. Die Leidenschaftlichkeit und Heftigkeit steigen übrigen? auf dem Concil vo» Tag z» Tag. Eine k,al,khaflc Aufregung hat sich dcr Geister ^einächligt, eine Reiz« baiteit, die sich oft in dc> widerlichste», Weise lmmife-stirt. So wollte am 7. Imn dcr Cardinal Schwär' zexberg sprechen, konnte sich alier inmitlc« des allgemeinen Tal'eiis der Mameluken nicht vernehmlich machen. Bi» schof Lozanna von Biella war über das Toben der Majorität, die Klingel des vo,sitze»dcn Caidinals, die foriwählenden Ordnnn^iufe so außci F.issuna, daß cr plötzlich mit einer seltsamen Oiohuna. in dcr Hälfte sei-ner Rede scbloß und die Tribüne veilicß. Der „UnlverS" erhält folgende Depesche aus Rom unter dem 18. d. M.: „Der Cardinal Patrizzi beglückwünschte gestern den heiligen Vater anläßlich deS 25len Jahrestages feiner Erhebung auf dcn päpstlichen Stuhl, und drückte zugleich seinen Wunsch nach der Definirung der Unfehlbarkeit aus. Eine „wichtige Antwort" des Papstes erfolgte. Der Papst machte auf die Gefahren aufmerksam, welche „der Geist dcr Emancipation in dcr Kirche" in sich berge." Pius IX. Hal ferner au die Ai-menier ein Vreve gerichtet, in welchem cr fie auffordert, wieder in das Concil einzutreten, widrigenfalls sie als Schismatiker und Abtrünnige gebrandmarkt werden. An der Grenze bei Orbctcllo wurden 40 junge Leute, sämmtlich mazzinistischc Republikaner, verhaftet und nach Rom in die Engelsburg gebracht. Dcr Brüsseler ..Moniteur" bestätigt, daß die Minister dem Könige ihre Entlassungsgcsuche überreicht haben. Der „Independance belge" zufolg? dürften wahrscheinlich die Herren Naeyer, Jacobs, Tho-nissen, Royer, Vehr und Dclcour zu Ministern ernannt werden. Die türkischen Blätter Constantinopels bringen sehr beunruhigende Berichte aus Albanien. Das panslavistilche Comit6 in Rußland habe Geld und Waffen nach Cettinje gesendet, nicht allein für die Montenegriner, sondern auch für die Slaven von Scutari und Prisrend. Fürst Nikolaus habe die Führer dieser Bezirke vor kurzem zu sich geladen ui'd ihnen die übersandten Gelder eingehändigt; aber nicht allein an Nußland lehne er sich an, sondern auch an Oesterreich n. s. w. Die in Scutari verjammeltc türkisch-montenegrinische Grenzcommission und die sechs Consuln dcr Großmächte begaben sich am 16. Mai nach Podgoritza, nin an Ort und Stelle die Veli- und Male-Brdo-Frage zu studiren; sie sollten sich ungefähr 10 Tage daselbst aufhalten, nm auch die materielle Lage dcr Piperj .;u untersuchen, zu deren Gunsten Montenegro die Weidebezirke reclamirt. Die Commission kam indeß schon am 4. Juni zurück, da die Montenegriner nicht zugeben wollten, daß man auch das Gebiet der Pipcrj betrete, wie man annimmt, da die Angaben des Fürsten übcr die elende Lage dieses Stamme« nicht mit der Wirklichkeit übereinstimmen. Wie es scheint, wird der Fürst Nikolaus einen ungüustigen Entscheid über dcn Besitz dcr Veli- und Male-Brdo nur dann annehmen, wenn ihm anderwcieig von Seiten der Pforte eine genügende Entschädigung geboten wird. Die Taktik >cr römischen Curie in Oesterreich. Bozen, im Mai. Wcr vor 30 oder 40 Jahren den österreichischen CleruS näher gekannt hat, wcr dic uoch lebenden Geistlichen aus jener Zeit heute genauer beobachtet, wird bezeugen, daß der Ultramontanismus oder CurialismuS vorzugsweise in deu Köpfen dcr jün-gern Priesterschaft Platz genommen hat. Die Genesis dieser Erscheinung zu erforschen und aufzudecken, dürste unter deu gegenwärtigen Verhültuissen nicht unloh-nend sein. Die Bureaukratie im Staats- und im Kirchen-wesen wurde durch den 1848er Slurm bis a»f die Grundlagen crfchüttcrt, alles strebte aiis der bisherigen Zwangsjacke hinaufzukommen, alles ricf nach Freiheit in Slaat und Kirche. Als Vorkämpfer kirchlicher Freiheit wurde in clericalcn Kreisen fast einstimmig PiuS IX. prncla-mirl, dcr „liberale Papst," dcr ..Repräsentant des fortschrittlichen Katholicismus." Sosort wanderte die ge-sammtc kirchliche Journalistik mit Sack nnd Pack ms Lager dcr Curie. Dicsc erlanulc nur zu bald die hochwichtige Bedeutung des „Zuzuges," um mich tirolcrisch auszudrücken. Unmöglich durste man eine solche Macht von Streilkiäften unbenutzt lassen. Die einmal gewonnene Presse mußte der Curie fortan erhalle» bleiben. Man speculirle sohin ans die menschlichen Seiten dcr kirchlichen Journalisten. Dcr cinc erhielt ein höchst schmeichelhaftes Schreiben von Rom, etwa ein Breve mit allerhand Facullälcn; der andere wurde zum I'ro-wiwlHriuu ^i)0«w1iou8 iui inul^r plU'licipiuitiinn cr^ hoben, erhielt Ring, Stnb und Inful, und war nun urplötzlich aus ciucm einfachen Priester zum I^i-^Iatu^ llLokniu! liomkni« promovirt; cin diittcr gewann durch seinen römischen Eifer dcn kdito jiuonuxo, ^ dürfte Hut mit tiol:n(Ml (Pflocken) tragen, nnd konnte übcr seinem Wappen den Prälalenhut anbringen. Natürlich konnten die also Bevorzugten nicht uudantdar sein. Dcr Peters-Pfennig, wclcyer in den Spalten des gutgesinnten Blattes verzeichnet wurde, erschien noch bei weitem nicht als hinreichende Gratification für solche Ehre, Das ganze Blatt muß dcr Curie gehören. Das will sagen: jede dcr Curie mißliebige Aeußerung muß als halbe oder ganze Häresie verrufen, deren Autor als Ketzer oder „liberaler Katholik" gebrandmarlt werden. Je geringer die Kenntnisse, je hohler die Bildung dcs „kirchlichen Kämpen," desto zuversichtlicher dic Sprache, desto cncr< gischer und culschicdcncr das Verdammen dcr „goülosen Wissenschaft." Durch solche Cffrontcric üble die ultramontane Presse einen gewaltigen Druck nach unten und oben. Ich sage nach oben — auf den Episkopat. So sehr nämlich diese Presse das Autoritätspriiicip bclont, ist sie doch augcublicklich jeder Rücksicht bar, wcun ciu Bischof nich! ganz in ihrem Sinne sprich! oder handelt, und vergißt alles, was er etwa in ihrem Sinne geschrieben oder geleistet hat. Daher die Erscheinung, daß kirchliche Blätter selbst solcher Diüccscn, deren Bischöfe cnt-schicdcuc Anti-Infallibilistcn sind, mit Wuth und Feuer die Infallibilität vertheidigen. Obwohl unscr Vischof von Tricnt die Adresse gegen die Geschäftsordnung und InfciMilitäl uulcrzeichnct hat, tobt das hicsigc „VollS-blatt" doch in jeder Nummer gegen die liberalen Anti-Infallibilisten - die „Halb- nnd Anchlatholilcn " Mau ficht, das Manöver dcr Cnric in Betreff dcr „katholischen Prcssc" ist vollkommen gelungen. Nicht genug, Rom verstand auch die mcuschlichen Scilcn anderer zu benutzen. Da gelüstete den einen und anderen nach gelehrten Titeln; ist es doch gar so schön wenn man scincnl Namen ein Dr. vorsetzen kann; aber in Oesterreich geht das Ding so leicht nicht, man muß vier Rigorosen bestehe», und wenigstens syrisch und arabisch ohne Vocalzeichcn lesen können. Da ist guter Ralh theuer nicht doch, man geht einfach nach Rom. und kehrt nach drei Vierteljahren als wohlbestallter Doctor * Die „Pfaufarbc" gill als Symbol der Vnszc und Demuth. senisselo«. Literarische S'treifzüge. XIV. Karl von Thaler. „Aus alten Tagen." Gedickte. — Hamburg. Nichter, 1K70. Man hat beim Erscheinen dieses Büchleins mehrseitig ein Curiosum daran gefunden, daß der renommirte Kritiker, der stets gewöhnt war, mit der scharfen Schneide der Analyse, Gedanken und Gefühle anderer zu durchwühlen und das innerste Gewebe eines Kunstwerkes profanen Alltagöaugcn aufzudecken, plötzlich semen Richterstuhl verließ und sich auf der Anklagebank sehen ließ. Das Ercigxiß ist so befremdend nicht, denkt man in erster Linie au Rudolf Gottschall. dcr doch in dcr Original-Production ebenso tüchtig, wie in der lilerarischcn Kritik, und gerade der Umstand cincs nahezu unausgesetzten RichtcramleS mochte beide dahin geführt haben, durch Sclbstschaffen allen jenen Gesetzen Form zu geben, die sie in ihrem Amte gegen die Erscheinungen der Literatur üblen und üben. Der feine ästhetische Geschmack, dcr klare Blick für die echte poetische Schönheit, die Knappheit der Form und gewaltige Ursprünglichkcit des Gedankens sind der Kern in den neuen Gedichten Thalers, die sich durch wehmüthige Reflexionen meisterhaft abheben von dem tufernslen politischen Hintergrunde, vor welchem die Gestallen derselben sich traumhaft bewege». Ich sage traumhaft, weil unsere Seele in eine Zeit verseht wird, die einerseits vollinnig umwoben ist von dem überirdischen Schimmmer eines deutschen Mythus, wie in „Ger- mania;" anderseits weit zurückreicht in die klägliche Zeit, wo Mitra und Tiara deu Sicg über das deutsche Schwert und über deutsche Kraft daoon getragen, wie in dem Romanzcncyklus „dieFahrt nach Ca nossa." „Germania" ist cin sinniges, von gehobener Stimmung der Seele und glühender Begeisterung durchwehtes Poem, ein gcdankcn- und cmpfindungsrcichcs Bild, das in Form eines Märchens Deutschlands Geschick von dcn Urtagcn bis auf heute vor uns eutrollt. Aus dcr ältesten Sage taucht die Erscheinung der Völkcrmutter „Europa" auf, die nun schon lange der ewigen Jugend beraubt, denn Ihr Zanlicrrcich von damals schwand, Da« warm,-, schüue Vllllhenland; Verwandet mit dcr Fee Gestalt Ist cS. wie sie, uerschrnmftft und alt, Und Narre Kälte drückt den Norden. Mit „Europa" hat sich der „Geist der Geschichte" vermählt, worauf die Kinder zukünftiger Größe erwuchsen, aber er verbirgt sein unsterbliches Sein vor der forschenden Gattin, die sich, von Sehnsucht durchglüht, mit Liebe verlangendem Beben im Bade einst dcr räth-sclhaften Erscheinung an die Brust geworfen. „Germania," das jüugste Kind, ist die Freude und der Schmerz des Vaters; Er frcnte sich der gold'ncn Zier Der ducken, lilicllc oft lind gerne. In seines Kindes blane Sterne. wenn auch nicht auf lange Dauer, denn „Europa" befragt trotz des Verbotes ihren Galten um seine Herkunft, die er ihr kundgibt um fodann auf — ewig vou ihrer Seile zu verschwinden. — Hier verdunkelt sich dcr Stern dcs Glückes. Der Zwist, die leruciische Schlange dcr menschlichen Empfindungen, entzweit die Kinder „Europa's," ihrer jüngsten Schwester fluchend enteilen sie in die Fer- nen, sinnend auf das Verderben derselben, und ehe die entkräftete Völlermuttcr cö zu verhindern vermag, brichlS herein mit Donncrgelösc — dcr Kampf gegenseitiger Vernichtung. Europa aber verflucht die höhnenden Töchter, indem fic grimmcrfüllt ausruft: Hinweg ucm mir nnd seid zerstreut Durch all' mein Reich, bis ihr lirrcnt. In cw'gcr Feindschaft sollt ihr lcbcn, Dem Haß und Hader l)Mssca.eben; 9lic soll der Taa. fllr euch erscheinen, In Lieb und Eintracht euch zn einen! — So gab Europa ihren Flnch Den Töchtern all' mit herdem Spruch. Nur Germania blieb an ihrer Seile, allein auch sie verdarb, denn gelockt in die düstere Zaubcrwcll der Fee Diöcordia durch „der Geister schmeichlerischen Chor" waglc sie's, „ach Süden Blick und Herz zu wende», wo ihrer nur Schmach harrte. Das Märchen wendet »lit wundervollem Bilder« rcichthumc und schmcrzmnigcr Wehmuth auf die Tage dcr unheilvolle» Enttäuschungen, die „Germania," Europa's cdelmülhigstcS Kind, von nun an erfahren, wie sie sich mälig wieder cmporgerafft ans dem Schlamme der Demüthigung, sie, die „reiche» Segen verbreitet auf allen Wegen." deren Leuchte dic Wisseuschaft aus ties-verborgenem Schachte holte und Geheimniß um Geheimniß au« dcr Erde ^choß geschürft. Noch ist sie unentschlossen, da vernimmt sie des Vaters Stimme. Donnernd schallt's aus dcn lüften, cr ruft fic zur That, denn schon braust der Slurm der Weltgeschichte und das Zaudern bringt dcn Tod. — „In Wonneschauern zitternd lauscht Germania" und nochmals dröhnt'S: 997 tkßoIoFi»» ot utliu8qu6 juriZ zurück. So was lohnt jedenfalls glänzend die kleinen Spesen und Reisekosten. AlS römischer Doctor muß man aber auch römisch gesinnt sein, und möglichst für die Curie willen. Das Hauptaugenmerk hat jedoch Rom stets auf den heranwachsenden EleruS gerichtet. Dies ist auch der Punkt in dem sich daS Superfeine der curialistischen Taktik concentrirt. Auszeichnungen und Titel der Knaoen-semiuarvo, stände reichen nicht auS, man muß concor-datlich, also unter Zuhilfenahme der Staatsgewalt, die Seminarien „sicher stellen," man muß die theologischen Professoren in „die gehörige Stellung" bringen, und durch Gezcichnnng und Empfehlung „gutgesinnter Lehr» bücher" unmittelbar aus den Unterricht Einfluß nehmen. Für Nom ist daS Facit auch in dieser Richtung vortrefflich — fiir dic theologische Wissenschaft in Oesterreich allerdings sehr minder, was keine« Beweises bedarf, wenn man bedenkt, daß der Franziskaner Vascotti für Kirchengcschichlc lind der Brixener Nicher für Kirchenrecht an den theologischen Lehranstalten Oesterreichs besonders empfohlen sind. Bis in den RcichSrath endlich spann sich die curia« listische Taktik. Die Hauptführer dcr ..Orthodoxen," Greutcr, Jäger ». a., wurden in die römische Prälalur aufgenommen, tragen violettes Biret und violettes Cm» gulnm oder Keuschhcitsband. Wahrhaftig! die Politik und Taktik Roms ist und bleibt die entschieden geriebenste. _______________________________(Allg. Ztg.) Hagesnmisskeiten. Das Vegvabniß Dicken«. London, 15. Iuui. Die „öffenlliche Meinung" läßt mit sich weder spaßen noch trauern. Sie ist eine tyrannische Macht, welche die Gefühle der Individuen für nichts achtet, wenn sie ihren Gelüsten und Vorurthcilen, ihren Ueberzeugungen und Grundsätzen, ihren eingebildeten oder wirklichen Interessen widersprechen. Die „öffentliche Meinung," die höchste Autorität der Weltkinder, ist nicht unfehlbar wie der Papst, aber rücksichtslos grausam, wie nur irgend ein weltlicher oder geistlicher Tyrann sein tann. Sie verlangte gebieterisch, daß die sterblichen Ueberreste Charles Dickens' nicht in der absoluten Einfachheit und Verborgenheit beerdigt würden, welche er in seinem Testament unzweideutig verlangt hatte; sie forderte Pomp und Schau in der einen oder der andern Weise und kümmerte sich wenig darum, daß das Publicum durch diese herzlose Frivolität den Geist und das Andenken des Dichters profanirte, welchen es zu ehren vorgab. Wenige Auswüchse des englischen Bebens sind von Dickens häufiger verspottet und ernsthafter belälupft worden, als die Heuchelei des Leichenpomps, wie sie von professionirteu „uudurtakyrs" mit ihrer geschmacklosen Schaustellung von Trauerdienern, Trauerequivagen, Trauer-Putz je nach der Nespectabilität und Zahlungsfähigkeit der trauernden Hinterbliebenen geleistet zu werden pflegt. Wer seine köstlichen Schilderungen der Dncloi't^oi-Profession in „vaviä OopM-liM," „Nüi't'm lÄm/xIowit," und „Our muwu.1 ^rionä" gelesen hat, kann sich nicht wohl enthalten, in seiner gestrigen Bcgräbnißfeier in der Westmünstcr-Ablei eine Entweihung zu sehen, obgleich dcr Pomp auf ein Minimum herabgesetzt war und das Compromiß erst nach langwierigen Verhandlungen mit den Hinterbliebene» und den Testamentsvollstreckern zu Staude gebracht werden lounle. Aber es war immerhin ein Compromiß, das sich Charles Dickens selbst, der trotz seines milden Raoicalismus kein Freund von Compromissen war, und seine Grnndsätze, seine Humanität nie compromittirte, höchlichst verbeten haben würde, wenn er noch eine Stimme dabei gehabt hätte. Der Sarg wurde durch einen Ertrazug von Gades-Hill nach der Eisenbahnstation von Charing-Cros; gebracht, hier iu einen einfachen Leichenwagen, ohne Traucrfedern und andere Decorationen der civilisirlen Barbarei, gelegt und von drei ebenso einfachen Wagen, welche nur die Mitglieder seiner Familie, Kinder, Schwiegertöchter, Schwester, Schwägerin, Schwager und wenige der vertrautesten Freunde enthielten, »ach der Abtei gelcilet. Aber die Menschenmasse, die sich vor dem Bahnhof angesammelt hatte und mit demonstrativer Zudringlichkeit dem Trauerzug folgte, war ganz gewiß nicht in» Sinn und Geist des Verstorbenen. Das Familienleben des populären Dichters war bekanntlich kein glückliches. „Jeder hat sein Skelett im Hause!" pflegte sein Freund Thackeray zu sagen und mit melancholischem Humor darzuthun. So hatte denn auch die Reihe der leidtragenden Iamilienmitglieder bemerkbare Lücken. Darüber jedoch tann kein Zweifel sein, daß ihn die ganze Nation niit herzlicher Sympathie und aufrichtiger Trauer zu seiner letzten kühlen Ruhestätte in „Poet's Corner" begleitete. Da ruht er dem, iu der besten Gesellschaft. Sein Haupt berührt die Gräber von Händel und Nddison; während Oliver Goldsmith, Southey, Campbell, Sheridan, Macaulay und Thackerey sein Grab umgeben (Thackeray, der auf dem Friedhofe von Kensal-Green ruht, ist nur durch eine Marmorbllste vertreten). Durch die Statuen Shakespeare's und Southey's wird sein Grab von den Denkmälern Miltons, Vcu Ionsons und Spencers geschieden; Chaucer und Dryden liegen daneben. Es steht nicht zu befürchten, daß sein Andeuten des Leichensteins bedürfe, um dem Volke noch für Generationen theuer zu bleiben. — (Wiener Weltausstellung.) Wiewohl der präliminirle Betrag für den Garantiefonds schon beträchtlich überzeichnet ist, meldet die „Wr. Ztg.", so daß die vor-hcrgcschene Reduction der Einzelbclrä'ge platzgreift, so erscheint es dennoch vor allem wünschenswerth, daß sich an der mit Ende Juli abzuschließenden Subscription recht viele Industrielle, wenn auch mit kleineren Beträgen betheiligen, um dadurch die Sympathie für das vvn der Regierung beschlossene Unternehmen z»m Ausdruck zu bringen. — (Ausstellung in Neapel.) Die Dauer der Gilligkeit der von sämmtlichen cisleithanischen Bahnverwallungen gewährten Frachlermäßignng für den Hin- und Rück-transport der zur internationalen maritimen Ausstellung in Neapel bestimmten Gegenstände wurde auf die Zeit vom 1. Juli d. I. bis einschließig 28. Februar 1871 festgesetzt. — (Der Bau der P u stert hale r Bah») wird in überraschender Weise gefördert. Schon ist die Franzcnsfestc durchbrochen und sind auf lange Strecken jenseits des Eisacks die Crdarbeitcu weit vorgeschritten. Am 15. d. M. wurde die Eröffnung des ersten Tunnels durch den Ochsenh!ic,cl nächst der Festung gefeiert. Der Festlichkeit wohnte anch der Generaldirectrr Bvutouz bei Te» Aau der Pusterlhalcr Bahn dürfte uach den« Urlheile der Sachverständigen lange vor Ablauf der contractlich festgesetzten Frist vollendet weiden. — (Eine Schlange als die Todesursache eines Kindes.) Aus dem mährischen Orte keskau wird folgende Schauergeschichte gemeldet: Eine Bäuerin begab sich zeitlich Morgens zur Heuernte auf die Wiese und nahm, wie üblich ist, ihr Kind, einen bereits mehrere Monate zählenden Knaben, mit. Sie legte das Kind in eine schattige Stelle unweit eines Wasserabzuggrabcns und begab sich dann zur Arbeit. Nicht lange dauerte es, so hörte die Bäuerin ein Röcheln und eilte schnell zu der Stelle, wo ihr Kind lag. Hier bot sich ihr ein entsetzlicher Anblick dar. Aus dem Munde des Kindcs ragte der Theil einer fingerdicken Schlange hervor, welche ver- muthlich von dem warmen Athen des Kindes angezogen worden war. Die Mutter riß da« Gewürm zwar heraus und tödtete es; das früher frische und gesunde Kind lebte aber nur noch kurze Zeit und war Abends eine Leiche. Ob das Kind durch den Biß des Thieres (constalirt wurde noch nicht, ob es eine Giftschlange war) oder in Folge einer Verletzung der Organe durch das Hineinkriechen des Thieres gestorben ist, oder aber, was am wahrscheinlichsten, von der Schlange erstickt wurde, ist noch nicht festgestellt. -Locales. Die Mineralschatze Krains. * (Schluß.) Bergmännisch von Bedeutung ist auch die Triasformation für Krain. insbesondere durch die Zinkerze in den Hallstätterkalken nächst Terschische, Slouz und Nas-senfuß (Unterkrain) mit 16 pCt. Zintinhalt, während die Guterze felbst 28 pCt. davon aufweisen. Dieses Terrain ist seit 1868, und zwar zum Theile mit vier einfachen Grubenmaaßen per 50.170 Quadratllasler an die benachbarte L. Kuschel'sche Zinkhütte Iohanneslhal belehnt, zum Theile noch in schwunghafter Ausschürsung begriffen. Mit den Galmeien brechen auch Bleiglänze ein. Im Jahre 1868 wurden größtentheils nur aus dortigen Schurfbauten gcgen 2000 Centner Galmei und an 300 Centner Vleischliche gewonnen, während sich die Zinl-erzbedeckung aus den Iohanneslhaler und Ledainer sSteier« mark) Revieren für das laufende Jahr bereits auf circa 15.000 Centner steigern dürfte. An der Z inkerze u g un g Krains, welche im Jahre 1843 mit 96 86 Centner (zu 8 fl. 13. kr. C.-M.) anhebt und bis zum Jahre 1868 sich bis auf 17.587 Centner im Werthe von 213.112 fl. steigerte, participirte nur die Hütte in Iohanneslhal mit 9315 Centner per 111.780 fl. und Sagor mit 8272 Centner im Werthe von 101.332 fl. Die im Iohanneslhal verhütteten Erze stammten größtenlheils aus Bleiberg und Raibl, aus den eigenen Bauen in Leoain (Steiermart), theils, und zwar vorzugsweise die blendischen Zeuge, aus den Eigenbauen in Fei-striz und Petzen in Steiermark. Tie in Sagor zu Gute gebrachten Erze waren ausschließlich kärntnerischen Ursprungs, und zwar von Nlciberg uud der Jaulen bei Oberdrauburg. Beide Zinkdestillationshütten sind auf das eigene dortige Kohlenvorlommen, und zwar vorzugsweise zur Verwerthung der Kohlenabfällc gegründet. Im Jahre 1868 ist die Zinlproduction um 645 55 Centner gestiegen und ist nach dem Urtheile von Fachleu» ten noch der Steigerung sähig. Zinkerze finden sich auch im Koroschitzagraben am südlichen Fuße des Loibl, eine halbe Stunde nordöstlich von dem Dorse St. Anna, circa 3000 Fuh über der Mcercsflächc. Tcr dem Fürsten Sullowsty gehörige Bau ist nicht zum Äetriebe gelangt. Qu ccksi lbcrerze fanden sich in dem seit 1862 gelöschten Vauc des Alb. v. Humelauer, unweit, und zwar südwestlich von dem Dorfe St. Anna bei Neumarktl gele» gen. Die Grundlage dieses, wegen gänzlichen Kapüals-mangels vorzeitig zum Erliegen gekommenen Baues bildeten Zinnobercmflüge in den Klüften und Absonderunasflä» chrn der dortigen Triaökalle. Die jüngeren Juraschichtcn der Wochein führen den in neuerer Zeit bekannt gewordenen Naurid oder Wocheinit, derzeit in den Händen einer Breslauer Firma, welche dessen Ausbeule behufs Darstellung von Alaun in Angriff zu nehmen gewillt ist. * Vgl. 9lr. 136 b. Vl. Das Schwert heraus! Die Voller warten Des starten Arms, dcr ihre harten Nrmfessclu sprenge; - Du allein. Du lauust cö. nnd die Welt ist Dein! Das Schwert heraus! In wilden Wettn» Dcr Feinde Antlitz zu zerschmettern. Vorwärts, mcin Kind! Verzage nicht, Was auch im Sturm zusammenbricht, Du baust cS neu mit fester Hand, Du baust cö auf, mciu Vaterland! Die Hcit ist da. dcr Würfel fällt: Gegrüßt, Du Kiwigiu der Welt! — Wllö d'rauf Germania gesprochen? Dic izulunft wird cS lehren.------------ In weit "faßbareren Gestalten und Bildern entwickeln sich die Gedanken in dem schönen Romanzcncyllus ..die stahrt nach Canossa;" die drückenden Ereignisse jener unheilvollen Zeit der Regentschaft des vierten Heinrich sind geschichtliche Thatsachen und sie liegen unserem Geschmacke uud noch mehr uusercm Empfinden näher, denn jener Kampf der Hierarchie gegen die weltliche Macht scheint noch immer nicht ausgekämpft, wenngleich die Macht Roms — nahezu gebrochen. Thalcrs Gedlcht fUhtt uns nach einer marloollcn Schilderung des ehernen Stcingürlels. der seinen Ricscndamm zwischen deutscher und wälscher Erde ausdehnt - dic Alpen — m ben brausenden Festjubel dcr „Harzburg." wo Heinrich wit seinen Höftingen aus wcindampfendcn Pokalen dcr Jugend Leichtsinn hinunterschlürft, in seinen Armen das sinnliche Weib Adelheid mit den entblößten Armen und ""verhülltem Busen. Heinrichs Augen glühen vor Sehnsucht und Wein und Adelheid lehnt an dessen Schulter, zu der Männer Jubel Witzcsspiel mit scharfen Scherzen treibend. — Nur Gertha, die Gemalin des jungen Ki>» nigs, von der er sich getrennt, da die rechtmäßige Scheidung von der Kirche nicht gestattet wurde, weilt im ein. samcn Gemache, das Herz voll Liebe und Ergebenheit sür Heinrich und schmerzlich durchz'ttcrt von dcr wehmüthigen Erinnerung, da sie noch Pietro D'Ivrea an ihres Vaters Hofe in Susa geliebt. — Da naht Ulrich KoSheim und bringt die ..Votschaft" dcS Papstes, daß Heinrich dem Banne verfallen. Wie ein Blitzstrahl trifft diefe Nachricht die Versammlung. Au« der Halle schlich der Höfling, Treu dem Herrscher nur im Prasse», Einsam blieb dcr junge Koma,, Bou dcr schincichlcr Schnar verlassen. Trost im Nl'iu dcc 5,'icbc hofslc Er lici Adelheid z» pflücke«: „Nahm' da« Schicksal mir meiu Scepter, Kanu ich sie au'ö Herz uur drücken." Aber Adelheid verlacht den ..König ohne Krone" und sein girrendes Liebcsgcflüslcr, verhallt in ihrem steinernen Herzen. Die nun folgenden Romanzen führen in anmulhen-dcr Einfachheit und äußerst knapper Form die Erlebnisse Heinrichs bei seiner „A.lSfahrt" nach Eanossa vor un-serc Seele. An dcr Seile seiner versöhnten Gattin Äcrtha geht der Wcg mitten im Winter über die beschwerlichen Fclsstcige des Mont-Cenis in die Ebenen der Lombardei, wobei er durch Lauinen und einen räuberischen ..Uebcrfall" einen großen Thcil seines Gefolges verliert. Bei Gelegenheit des letzteren ist vom Dichter eine äußerst sinnvolle Episode eingcflochtcn. worin ..ei» ElauSncr," der ihn aus dem Kampfe mit den watschen Wegelagerern gerettet, eine Geschichte seines eigenen Le-benS erzählt, die in der Moral pointirt: DeS Voltes Kraft nicht ruhmlos hadernd mit sich selbst vergehen zu lassen, und daß der Bruder nicht den Bruder todte! In den Romanzen „Gregor" und „die große Gräfin" tritt das Gespenst des päpstlichen Greises. dcS fürchterlichen Machthabers, und die anmuthc!,de Erscheinung der hohen Fürstin von TuScien mit faibenglühenden Zügen und wohlthuender Abwechslung aus dem düsteren Rah' men der Wanderung des „hohcn" Pil«crpaares. Bald hierauf fchcn wir den „Büßer" Heinrich, bloßen Hauptes und mit nackten Füßcn drei Tage und Nächte, mit dem Rosenkranz in dcn Händen. Gottes Gnade anflehen. Es ist ein düsteres Gemälde, in wclchem die, dem deutschen Könige angethane Schmach zur Riesengroße anwächst, in »rclchem unsere Seele mitwcint. zermalmt von der Vorstellung, die wir uns von dieser unwürdigen, erniedrigenden Demüthigung machen, und nm^ischclt von spöttelnden Kammerdienern. Pfaffen, Trößlmgen und ..heiligem Gesindcl," die „Lossprechung" erfolgt und mit der „Heimlehr" in die deutschen Gauen erglüht mit Einemmalc daS Gefühl der Rache in dir gealterten Brust des Königs, ein neuer Thatendrang erwacht, trotziges Selbstbewußtsein, kühne Entschlossenheit, doch Wälsche List lind dmlschc Zwietracht Nichten sich die Hand zum" Bundr, Trau das lilhne Strebe» Heinriche Nud er selber ging zu Grunde dcS Dichters Worte greifen mächtig in unsere Seele und wie das Alles so mahnend zu unserem Herzen klingt, hören wir erneut die Worte von „GermamaS" Vater um uns dröhmcn: Dav Schwert heraus! In wildcu Wetter» Der Feinde Antlitz zu zerschmettern! A. v. Schweiger. 198 Die Darstellung des Aluminiums, wozu dieser Bauxit ein vortreffliches Maleriale abgeben wurde, ist noch uiel zu kostspielig, um an eine solche Verwerthung dieses nicht vor-behaltenen Minerals derzeit schon denlen zu können. Freundlicher als das Kalkterrain gestaltet sich fllr die Urproduction Kram« die tertiäre Formation. Die Braunkohlenproduction ist im Steigen begriffen, und entfällt der gröhle Theil derselben auf Sag or, welches Werk stels noch der Hauplträger der krainifchen Kohlen-production gewesen ist und seine Products vorzugsweise an die Slidbahn lieferungsweise verschleißt, theils in den eigenen Zink- und Glashütten und Oefen für feuerfeste Ziegel lc. zur Verwerthung bringt. Das Abteufen eines großen Fahrt-, Treib-, Wetter^ und Wasserhallungsschachtes zielt dort auf die Ausschließung neuer Abbaufelder in der Teufe, nach welcher zu die 10 bis 20 Klft. mächtige Kohle steil uuter die Thalsohle einfällt. Diesem Werke kommt zunächst die Kohlenproduction in Iohaunesthal, A ^ Meilen f lidlich von Steinbrlick, zum Vehufe der Zinkdestillaiion und Herstellung feuerfester Thonwaarenartikcl; in Gottschee zum GlashUttenbetriebe; in Mottn ig an der steierische» Grenze, ^ Stunde von der steierischen Post Franz (im Jahre 1868: 16.000 Ctr. zu 6720 fl. nach Cilli und Trieft abgesetzt), und endlich im Tschcrnembler Becken (15.000 Ctr., Werth 3003 ft,). Im Poriibergchen sei hier erwähnt, dah in den kohlen« führenden Schichten bei Sagor, koke und im Johannes-thaler Pergbaue zu Tschirntschitsch und Ogorelka auch reichlicher und sehr gut gearteter feuerfester Thon mit eingelagert erscheint, welcher ein treffliches Material für Chamotte-massen und feuerfeste Ziegel liefert. Solcher Thon findet sich auch in den Triasschichten des südlichen Spateisensteinzuges vor und es werden z. V. die daraus gebrannten Ziegel derzeit in den neuen Eiemens'schen Gaspuddelöfen zu Rothwein und Sava zur Herdzustellung verwendet. Die belehnte Kohlenfläche in Krain betrug in» Jahre 1868 190 Grubenmaßen und 25 Ueberscharen in einer Ausdehnung von 2.512.743 Quadratklaftern. Dieselbe ist seit mehreren Jahren stabil geblieben. Die Tiluvialsch ichte n haben für die Metall-produclion Krains eine große Bedeutuug, soferne sie das hauptmateriale für die Eisenproduction in sich bergen. Auf die sandigen Vraunerze, Thoneisensteine, Rotheisensteine, Oter und Glas köpfe dieser Formation sind nahezu ausschließlich die Eisenwerke Hof und Gradaz gegründet. Hof und Gradaz beschäftigen sich vorwiegend auch mit dem, im allgemeinen lucrative» Munitionsgusse, und seit einem Jahre hat Hof auch mit besonderem Glücke uud Erfolge den Brückcnguß eingeführt, für welchen dieses Werk nachhaltige und ausgiebige Bestellungen errungen hat. Als eine sehr belangreiche technische Neuerung im Ei-senhüttenwcsen Krams verdient die Einführung der neuen Siemens'schen Gaspuddelöfen mit Regeneratoren erwähnt zu werden, deren im Jahre 1866 in Rothwein nächst Veldes und im Laufe des Jahres 1869 zwei in Sava mit dem günstigsten Erfolge in Thätigkeit gesetzt worden sind. Der aus denselben gewonnene Puddelstahl steht dem bisherigen Herdfrischstahl an Qualität nicht wesentlich nach und bietet dessen Darstellung den großen Bortheil der Verwerthung jedweden Brenumateriales, einer Massenproduction und äußerst billiger Erzeugung. Bei den Stahlwerken in Sava selbst hat dics Princip bereits die Nohstahlerzeugung ganz, bei dem Feistritz-Rothweiner Complex zum Theile nur verdrängt. Diesem neuen und günstig erprobten Frischprocesse dürfte auch in kürzester Zeit durch eine in den Sinn genommene Anwendung einer Drahtaufzugsmaschine der in den Höhen der benachbarten Polllika gelegene, vortreffliche, jetzt mch ganz intakte Torf von namhafter Mächtigkeit mit voraussichtlich bestem Erfolge zugeführt werden. Die Vilduug einer Union untcr dem Namen „Kra i-nische Industriegesellschaft in Laibach" ist angebahnt und auch insoweit gediehen, als die bezüglichen Statuten bereits behördlich genehmiget und die vormals ssreiherr v. Zois'schen Eisenwerke Feistritz und Jauerburg, Nllhammer, Rolhwein nebst den zugehörigen Vergbauen, Waldungen und Grundstücken sammt dem Besitze der Laibacher Dampfmühle bereits in die Hände eiuer capital-und credilreichen Gesellschaft gelegt, die Unterhandlung wegen Einbeziehung des bedeutenden Wertscomplexes Sava jedoch der malen im Zuge ist, und, was im Interesse beider Theile aufs lebhafteste zu wünschen wäre, hoffentlich auch zu einem gedeihlichen Abschlüsse noch führen wird. Das Wocheiner Hochplateau (4000 Fuß Höhe, 5 Meilen Länge, 3 Meilen Breite) bildet mit feinen Erzen die Grundlage des in d.'r Thalsohle gelegenen Eisenwerkes Feistriz. Ein ähnlicher erzführender Halbgürtel umzieht vom Gebirge Meduedouz übergreifend in die Ilovca. in West und Süd die Gegend um Veldes und Radmannsdorf und findet seine östliche Grenze an dem Margarethen berge bei Krainburg. Er liefert das Schmelzmaterial de, Hochöfen zu Kropp, Steinbüchel und lheilweise auch für jene von Eisnern uud Jauerburg. Aus der vorstehenden Skizze erhellt, wie Herr von Fritsch am Schlüsse seiner interessanten Arbeit bemerkt, daß Krain seine reicken Mineralschätze noch bei weiten» nicht escomptirt hat, vielmehr berufen ist, noch als cin aus-giebiger Hebel zum voltswirthschafllichen Aufschwünge Oester» reichs einzugreifen. — (Leichenbegängniß.) Gestern wurde die Leiche des am verflossenen Sonntag nach längerem Leiden hier verstorbenen k. t. Hauplmauns vom Inf.-Neg. Graf v. Huyn, Herrn Riedlechner, mit militärischem Conduct auf den Bahnhof geleitet, nachdem noch in letzter Stunde die Ueberführuug der Leiche nach Wien angeordnet worden. Den Conduct hatte die erste krainische Leichenbestattungsanstalt Herrn Doberlets mit gewohntem Glanz und Geschmack arrangirt. Heute Früh ging die Leiche nach Wien ab. Der Verstorbene hinterließ den Ruf eines wegen feiner vortrefflichen Eigenschaften und seiner tüchtigen Kenntnisse hochgeachteten Ossiciers. — (Eine Generalversammlung der freiwilligen Feuerwehr) wird am nächsten Sonntage Vormittags um 11 Uhr im Magistratssaale stattfinden, wie wir hören, um einige Bestimmungen der Statuten theils in Ausführung zu bringen, theils abzuändern. — ^Die tiroler Säuger) ernteten auch gestern wieder bei ihrem Auftreten im Casinogarten von dem sehr zahlreichen dankbaren Publicum lebhaften Beifall. Fast jede Nummer mußte wiederholt werden. Außerordentlich gefiel Herrn Rainers „weinender uud lachender Bauernbursche." Heule treten die Sänger nochmals in Leopoldsruhe auf. — (Elementarschaden.) Ueber den Fluren der Steuergemeinden Birnbaum und Gaberje des Bezirkes Ru-dolfswcrlh ging am 12. d. M. ein Wolkenbruch nieder, der bedeutenden Schaden verursachte. Viele Weingärten wurden abgeschwemmt und die in der Niederung gelegenen Feloer und Wiesen mit Gerölle und Sand überdeckt. NrueNs Pojl. Vci den am Montag in den Landgemeinden Nie-deröslerreichs stattgefundenen Landtagswahlcn hat die liberale Partei die Majorität behauptet. Von den 21 flühcren Abgeordneten wurden nur 10 wiedergewählt. Die Clericalcu habcn sich drei LandtagSsitzc errungen. — Der im Pcstcr Reichstage eingebrachte Gesetzentwurf über die Ciuilchc sttllt dcn Parteien frei, die kirchliche Trauung dem Cioilacte vorangehen zu lassen, spricht jedoch die Einverleibung in das Civilreyistcr als obligatorisch aus und überträgt die Malrilelflilirmia, der bürgerlichen Behörde — Nach einem Telegramm der „N. Fr. Pr." aus Z a r a. 20. Ilmi, griffen bei den Go mcindcwahlen in Bencovac Bauern, von slavischen oer° fasslmgsfcindlichen Agitatoren aufgehetzt, die Gendarmen an, welche feuerten. Zwei Vaucrn verblieben todt, mehrere wurden verwundet. Man fürchtet weitere blutige Excesse. Truppen wurden abgesendet. — Der Agramcr Landtag nimmt seine Sitzungen Samstag, 25. d. M., wieder auf. Wie das „Ilmsbrucker Tagblatt" meldet, ist die gegen den Weltpriester und Gyiimasialprofessor Simon Moriggl eingeleitete Disciplinarmitersuchung wegen Untergrabung der Stlllltsgrundgesctze und Verleitung der Lalid-vevölterung zur Einsendung von ZustimmungSlundge- bungen zu den bekannten verfasfungsfeindlichen Dietl'schen Anträgen tiunmehr geschlossen. Das Resultat derselben .st die sofortige gänzliche Entlassung dcS Herrn Moriggl aus dem Staatsdienste ohne Pension. — Die Wiener Staatsanwaltschaft hat cin Wahlmanifcst dcS nieocröslcr-reichischcn katholischen Voltsvereins wegen Aufreizung gegen die bestehenden Gesetze mit Beschlag belegt. Aus Vo loSc a schreibt man der „Tr. Z." unter oem 19. Juni: Nachdem die Erderschülterungen längere Zeit ausgeblieben waren, machten sich einzelne leichte am 2. und 7, sowie an, Ui. l. M. bemerkbar. I„ der ocrgangen.n Nacht (l8. —1!1,) wiederholten sie sich von Mitternacht angefangen bis 5 Uhr Morgens 0mal, ohne ledoch eine besondere Stärke erreicht zu haben. Die Richtung der wellenförmigen Erschütterungen, deren leine über 2 Secunden anhielt, war die gewöhnliche von Nort^ »ordost und stets von dem gewöhnlichen dröhnenden Rollen angekündigt und begleitet. Selbe wurden in ^lanll, S^lllnizza, Alzhane und Permani gleichfalls, jedoch stärker als in Volosca bemerkt. London, 21. Juni. Der ueuc österr. Finanz-minister erneuerte die Unterhandlungen mit dcr Stock-Äürse. Er soll geneigt sein, alle Zugeständnisse zu machcu, um die Frage in befriedigender Wcisc zu lösen. Auch die ungar. Regierung unterhandelt mit dem Bo> seucomilu, um zu erwirken, daß die Ausschließung der österreichischen Staatspapiere von der Londoner Börse nicht auf die ungarischen ausgedehnt werde. Telegraphischer N'echselcours vom 21. Juni. 5pcrc. Metalliqucs 60"5, ^ 5perc, Metalliques mit Mai-ilild Novcmber-Ziusen «0.05. — 5perc, Naiional-Aiikhm «8.70. - 1860er Staats-Anlcheu 95.50. — Banlacticn 718 — Credit-Actim 254.60. — London 119.80. — Silber 117.50. — Napo-leoud'ors 9.66'/,. Handel und Volkswirthschastliches. «rainbura, 20. Juni. Auf dem heuiiaM Marllc sind erschienen: 58 Wage» mit Getreide und 9 Wagen mit Holz, _____________________Durchschni! ts - P reise. n! lrT" > st. ! lr7 Weizen pr. Mctzcn 5 93 Butter pr. Pfund , — . 39 »lorn „ 4 — Graupen pr. Maß , — -. Gerste „ — - Eier pr. Stück . . — 1^ Hafer „ 2 80 Milch pr. Masz . - 10 Hallifnichl „ — — iMildslcisch pr. Pfd. — ^l Heiden „ 3 40 Kalbfleisch „ — 23 Hirse ,. 3 35 Schweinefleisch „ — — Kulurutz „ 3 70 Schüpseuflnsch „ — 10 Erdäpfel „ _ _. Hälmdcl pr. Stiicl — 2>< ^'iliscu „ — — Tauben „ — 18 Erbsen „ — .. Heu pr. Zentner . - — Fisolen ,. 3 52 Stroh ' „ . - __ Nmdsschmlllz pr. Pfd. — 51 Holz, hartes, pr. ttlfl 6 — Schweineschmalz „ — 148 , — weiches, „ 4 — Specl, frisch, „ — ! 37 ! Wem, rother, pr. Eimer -— — Speck, geräuchert, Pfd, — ! — "' — Weiher „ — i — Angekommene Fremde. Am 20. Juni Stadt Wien. Die Herren: Kuschet, von Iohannesthal. — Urbanet, l, l. stcueramts^Assisteut, vuu Älndwitz, — Äormtzrr, von Ärod an der itulpa. Wcilliann, jtauflli., vou Wien! — Hermann, Fabrikant, von Warmdurf. - ii'ralowsty, iism,, von Wien, — Hirsch, ,Kfm., von Wien. - Neif, Kfui., von Briinu. — Edle v. Lehman», von ^ludolföweith. Elefant, Die Herren: Pater Kollmann Manrus, Adminiftra tor, vou Wieting, - Freudcuthal, jtnufln,, von Kanischa. — Bidolli, Kaufm,, von Trieft. - Hammerschmidt, von Oraz. ...... Inwald, von Prag. — Fitz, von Glirz. ^ltelearalogische.tteliliachlu,lge,l^ll^üil)lich. ' _______^ « « 3 " " ,_____________" 3!" 2 6UMg^ 327.50 ^s 14,!l windstill grüßth, bew. 21 2 „ N. 326.ls >24.» N, schwach igrijßth. bcw. 0«,, K'„Nb. 32l!.,4 ,-17.« ?iW.s. schw.lz.Hälstc brw. In aller Früh geschlossene Wolkendecke, jpälcr theilweise Ausheiteruilg, umcrlasss wechselnde Vewöllung. Die Sommerl,il>c hat sich bereits eingestellt. Abmdroth Das Taqcömittel dcr Wärme ^1«6", nm 3?" ilber dcn, Normale. ' VttlliUworllicher Nldactcui: Ignaz v. Hl l e i n m a U r. N.'^l.'nki'l'ii'lit '!Uie„, 20 Juni. Die Bürsc war gilnstig czestimmt. Sowohl AnlagSpapicre, als Speclilationseffectrii „olircil Iicsser alö im gcstrigen Fcicrtaaögcschäfte, welchcS durch Pari-Wl'l^llUtzlUjt. scr Depeschen uachihcilig inflxeilzirt war. Dcuise» stiegen beträchtlich; uerhältnibüillüig noch stärtcr die Napoleons, wclchc sa starl fehlen, daß bcdelltclldcS ^.'eihaclo bezahlt werde« mußte. Berichtigung Gestern sollte der letzte Curs von Bilder lautei^ 117.50 Geld, 117,90 Waare. ^. Allgemeine Staatsschulv. FUr 100 si. Geld Waare Einheitliche Staatsschuld zu 5 pCt.: in Noleu verzins!, Mai-Nouember 60.— li0.U> „ „ „ Februar-August 60.— 60.10 „ Silber „ Jänner-Juli . 6870 68,^0 „ „ „ April-October. 68.60 68.70 Steueralilehln rückzahlbar (^) . '98.— 99.— Lose v, 1.1839 ....'. 236.-237-„ „ 1854 (4 "/^) zu 250 fl. 89 — 89.50 „ „ 1860 zu 500 fl. . . 95.30 95.50 „ „ 1860 zu 100 si. . . 1»>5.- 105.50 „ „ 1864 zu WO fl. . . Ill» 25 115.50 Htaat««Domänen-Pfandvriefe zu 1-^ N. ü W. in Sllber . . 127 50 128.— ». GrundentlastunaH-Ol»l»gatloi,en. Für 100 si. O.'lk Waar,- Rühmen ... zu5pCt 9550 96.50 Ga!i,,eu .... „ h „ 74.50 75. Nicder-Oesterreich. . „ 5 „ 97 75 98 25 Over-Ocslrrreich . . „ 5 „ 95.5.9 9,; s,s» Slebenbürgeu.....5 „ 777^, 79^5 St'-lermllll ... „ 5 « 94.— 95 lin/iain .... » b „ 50.— 8050! O. Actien von Bankinstituten. Geld Waare Anglo-üsterr. Baul abgest, , . 314 50 315.50 Auglo-uugar. Baut . . , . 94.— 95.- Äa.ituereiu.......229,50 230.50 Bodcn-Hrcditllnstalt .... 372 — 375— Creditanstalt f Handel u. Gew . 253.70 253.90 Eredilaustall, allgcm. uugar. . , 85 50 86.50 Esc°mple-Gcsells'chaft, u, ü. . . 858. 863. -Frauco-ostcrr. Banl . . , . II?.— 118.— Gencralbanl.......85— 86 — Natioualbauk.......718 — 719 — Niederländische Bant . . . .100—101 PereiuSbanl.......-.— —.— Vrrlehrsbanl.......112.— 113.— Wiener Banl......—,— ">— >D. Actie» von TrauHportunterneh» »lunge,,. Geld Waare Nlföld-Fiumaner Bahn , . . 173 75 174.25 Bohm Weslbahu.....240.-241- ^arl-^udwig-Bahu.....247.25 247.50 Douau-Dampsschifff. Gesellsch. . 598,— 599. - Elisabrlh-Westbllhu.....216,- 216 25 Ferdinands-Nordbahll . . . .2290—2295,— Fiznfllrcheu-Barcser-Vahn , . 174,50 175 50 zranz-I°leptjs.Vahn .... 192.-- 198 t)0, > Geld Waare! kemberss- 500 Frc«......244.50 245.50 Ung, Ostbahn......89.10 89,30 «. Privatlose (per Stils.) Creditaustalt f.Handel ».Gew. Gelb Waare zu 100 fl. ii W......160 _- 160.50 Rudolf-Stiftuug zu 10 fl. . . 1459 15.59 Wechsel (3 Mou) Gelb Waare Augsburg filr 100 st sildb. W. 99.75 1^0.— Franlfurt a.M. 100 fl. dctto 99 90 100 10 Hamburg, fur 100 Marl Banco 88 65 88 80 ^!oudou, filr 10 Psuuo Sterling 119 60 119.75 Paris, fiir 100 Franc« . . . 47.50 47.60 EourS der Weidsorten Gelt. Waar^ K. MUnz-Ducate,, . 5 fl. 71 lr. 5 ft. /2 tr. Napoleousd'or . . 9 „ 63z „ 9 „ 64 „ Vereinsthaler. . . 1 „ 77 .. 1 . 77^ „ Silber . . 117 .. - „ H? „ 50 .. Krainische Gruudeiulaslungs - Obligationen, Pri-vatnotirung: V6.— Geld, 94 Waare.