XL! V. S d) l u \) U ' r o t o k o l' l - über die im Jahre 1892 in der Lavanter Diöcese abqehalteneli Pastoral-Conferenzea. A. Lösung der pastoral - Gonleren; - Fragen. 1. ff oral' - Gonferenz - Irage. Was ist von den Bolksmissianen zu halten? Wann ist deren Veranstaltung räthlich? Praktische Andeutungen und Winke zu deren Abhaltung. Was trägt die Schuld, wenn die abgehaltene Mission keine bleibende Frucht bringt? Das Wort Mission, VvlkSmissivn im kirchlichen Sinne genommen, bedeutet die Sendung der Glanbensboteu zum Bolke, wie es in der Hl. Schrift heißt: IVI ul tifar i am multisque m o dis oli in Deus lo q ne ns patribus in prophetis: novissime diebus istis locutus est nobis in Filio. (Hebr. 1, 1—2.) Diese Mission dauert ununterbrochen fort, bis zur eilften Stunde, bis zum Ende der Zeiten. Quia Deus a mundi huius initio usque in finem ad erudiendam plebem fidelium praedicatores congregare non desistit. (Hom. s. (Iregorii 1‘apae 17. in prine, evang.) Im Sinne der Frage aber, somit in seinem engeren Sinne bedeutet das Wort: Volksmission, eine räumlich und zeitlich abgegrenzte, auf ein bestimmtes engeres Territorium, zumeist auf einen Pfarrbezirk beschränkte, in einem (Scheins von unter sich zusammenhängenden Predigten und Unterweisungen bestehende, außergewöhnliche Volksandacht mit dem Ziele, in intensiverer Weise ans das Volk einzuwirken, es zur Besserung seines Lebens und zur Umkehr zu Gott zu vermöge», es sittlich zu erneuern. Ziel und Schwerpunkt der Volksmissivn liegen in der Belebung und Stärkung des christlichen Glaubens und d c s ch r i st l i eh e n Leb e n s. Aus diesem Begriffe der Volksmissiou erklärt sich ihr hoher Werth gleichsam von selbst; und es begreift sich leicht, daß es in der Kirche Gottes nie eine Zeit geben konnte, in welcher derselbe verkannt gewesen wäre. In den größten Heiligen, einem Vincentins Ferrarius, Dominikus, Franciskus v. Assisi, Antonius v. Padua, Ignatius v. Loyola, u. s. w., hat die Volksmission ihre begeisterten Apostel gefunden; in den Päpsten, diesen unfehlbaren Lehrern des christlichen Glaubens und der christlichen Sitte, ihre Beförderer; in den Concilien und Bischöfen ihre beredten Anwälte und endlich in einem hl. Vincenzius von Paul ihre gegenwärtige Form. Groß ist demnach auch die Menge dee Zeugnisse, welche die tiefe Bedeutung, den hohen Werth, die Nützlichkeit und Nothwendigkeit der Volksmission unwiderlegbar darthun. Papst Benedict XIV. sagt hierüber: „Es kann nicht behauptet werden, daß diese, die Volksmissionen, ein neues, etwa von uns ersonnenes Mittel seien, welches >vir zur Besserung des Lebens empfehlen; denn seit Menschengedenken sind sie das geeignetste Mittel und vielleicht das einzige gegen das Uebel. Remedium malis curandis fortasse unicum. (Bul. d. 8. Sept. 1745); und der jetzt glorreich regierende Hl. Vater Leo XIII. schreibt in seiner Encyclica vom 20. April 1890: ut (per missiones et exercitia spiritualia) mores corrigantur el pietatis sensus augeatur. Unvergleichlich schön ist die von der Wiener-Prvvinzial-Synode gegebene und in die Acta et K latu ta Synodi Dioecesanae Lavantinae aufgenommene Schilderung von der Bedeutung und dem Werthe der Volksmissionen und Volksexercitien: »Cum nempe in Missionibus concionibus per pl ur es dies continuos habitis praecipua credendorum capita proponuntur et veritates aeternae i usta con n exione invicem se illustrantes exhibeantur, facilius supplentur, quae homines ignorant, efficacius inculcantur, de quibus parum curant. Pia multitudinis confluentis studia mutuo se accendunt et alunt. Functionibus et exercitiis sacris per totum ferme diem dispositis, plerique devotione consueta maiori adsunt, animum ad peccatorum confessionem impensiori studio parant et ex Corporis Dominici susceptione ampliores fructus percipiunt.» (Act. et. Stat. Svn. Dioec. I,av. p. 6.9.) Diese Begründung und Beschreibung der Volksmissionen wird gekrönt mit der aus der Erfahrung gewonnenen ebenso wichtigen als tröstlichen Bemerkung, daß eben bei den Volksmissionen die Gnade Gottes in außerordentlicher Weise mitwirke. Eorum etiam, qui curiositate duce accedunt, multi voce Domini ad ostium stantis commoventur. In Betreff der Nützlichkeit und der Nothwendigkeit der Volksmissionen sagen die Acta et. Stat. Syn. Dioec. Lav.: »Missiones seu Exercitia spiritualia, pie sancteque instituta aliquando necessaria et sein p or utilia sunt omnibus hominibus tam ecclesiasticis quam saecularibus, tam bonis quam malis. Et bonis quidem sunt utilia, ut meliores fiant et malis sunt necessari a, ut ad Deum convertantur. In gleichem Sinne dekretirte das Provinzial-Cvneil von Wien: <1 regi bus vestris interdum singularem quoque renovandi et redintegrandi spiritum pietatis occasionem praebeatis, ad quem finem sacras missiones praeprimis aptas esse, compertum habeat i s. > Diese wenigen aber sehr klaren und durch die in der Hl. römisch-katholischen Kirche nur der Missionen wegen entstandenen und bestehenden Orden und Congregationen per modum testimonii semper vivi auf das Unerschütterlichste gestützten Zeugnisse mögen jenen zu einer vornrtheilslosen Erwägung an geboten worden sein, die bisan sich für die Abhaltung einer Mission nicht haben erwärmen können; wahrhaftig überflüssig sind sie für diejenigen, welche einer Volksmission schon beigewvhnt habe» und selbst Zeugen gewesen sind der freudigen Begeisterung, mit welcher Taufende ihr Glaubensbekenntniß gestärkt, die Liebe zu ihrer Kirche belebt, sich in eine höhere Sphäre des übernatürlichen Lebens aufgeschwnngen und in wirksamster Weise gegen das Böse und die mannigfachen Verirrungen und Verführungen des Tages gefeit haben. Gleichwohl wird es recht sein an dem Zeugnisse nicht stillschweigend vorübcrzngehen, welches uns die jüngste Vergangenheit der Diöcese Lavant bietet. Wir meinen das wahrhaft Rassische Zeugnis; für den hohen Werth der Volksmissionen und Volksexercitien, das Fürstbischof SlvmSek im Worte und in der That uns Vorhalt. Er selbst hat, unterstübt von auserlesenen Priestern seiner Divcese, an vierzehn Pfarrstatioiicn die Volksmissivn geleitet und das Hl. Missionskreuz anfgerichtet; auch dasür umsichtige Sorge getragen, daß nach St. Josef bei Eilli die Congregatio» der Lazaristen — Missionare zu dein Ende gekommen ist, um in der Diveese Volksmissionen und Volksexercitien zu feiern. Eigenthümlich und nur Priester zunächst berührend ist die Weise, in welcher Fürstbischof Slomšek die Wichtigkeit derVolksmissioneu dargestellt und gepriesen hat. „Ich habe bei den Missionen," so lauten seine Worte, „nicht so sehr das Volk als vielmehr die Priester im Auge. Ich habe gerne, wenn sie recht zahlreich bei den Missionen erscheinen. Sie sehen diese Andacht, ge-m i u n e u sie lieb n u d bek v m m e n s e l b st die S e h n s u ch t, au ch in ih r e it P f a r r e n Ni issi o n e n oder doch Volksexercitien ab halten zu lassen. Auch wird durch die T heil nähme an der M issi v n der S e e l s o r g s e i f e rin i h u c » g e w e ck t und sie z u e i ne r zeit g e m ä ß e n B e h a n d l n » g der Glaubens- »nd Sittenlehre», aber auch zu einer gleichförmigeren und frncht-b r i » g e n bore it U e b u n g d e s B e i ch t g e s ch ä f t e s a »geleitet. " Aus dem Begriffe und ans der Bedeutung der Volksmission beantwortet sich dann die Frage, wann deren Veranstaltung rät hl ich ist. Weil das Wort Gottes nicht gebunden ist, (II. Timotti. 2, 0.), dasselbe auch nie genug zum Herzen genommen und als des christlich-sittlichen Lebens Richtschnur nie genug beachtet werden kann, so sind dieselbe», bei Einhaltung bestimmter Zeitabschnitte, immer rüthlich. Der Hl. Vineenz von Petit 1 ist der Meinung, daß sie in jeder Pfarre nach Verlauf von sechs Jahren gefeiert werden sollen. Wann und wo sie nothwendig sind, belehren uns die Acta el Statuta Syn. Dioee. La v. (pg. 69). Inprim is autem in parochiis, ubi super ab ondante populi numero parochus omnibus quaerendis et pascendis sufficere nequit, n b i parochiani indifferentismo addicti publica scandala fidelibus praebent, vel ubi pietatis studium frigescere coepit, pium hoc et saluberrimum exercitiorum spiritualium opus quo maiori conatu et studio promoveatur. Et si fortasse alicubi extraordinarium hoc remedium curae pastoralis propter peculiares circumstantias sive necèssarium, sive maxime o,portunum iudicaverimus, proprio i u r e illud mandabimus, confidentes fore, ut animarum pastores suo probato consilio et generoso animarum zelo Nos adiuvent.» In ähnlichem Sinne sagt der Hl. Alphonsns v. Signori in seinem 1 Ionio apostolicus bei der Abhandlung: De obligationibus parochorum: (luni in regione reperiuntur notabiles morum dissolutiones, quibus nullum occurrit remedium, parochus tenetur curare, ut missio adveniat. Jenen Seelsorger», welche die segenbringende Bedeutung der Missionen zwar erkennen, aber, weil klein miithig und ohne festes Gottvertranen, an ihrem Erfolge zweifeln und sie ans diesem falschen Grunde nicht abhalten, rufen wir das Wort des Hl. Bernardus zu, welches er an den Papst Engen 111. geschrieben: „Nicht bie Heil u n g wird von dir gefordert, wohl aber der Versuch der Heilung." Bemerkt wird hier, daß allerdings Umstände eintreten oder vorwalten könne», welche die Volksmission anfznschieben einrathen, z. B. wenn die Parochianen ans irgend welcher Ursache hach erregt sind, wie das bei den Wahlen zntreffen kan», oder wen» nur kurze Zeit vorher die Volksmissioa in einer Nachbarpfarre gefeiert worden ist. Etwelche Evn-ferentisten meinen zudem, daß die Mission dort, wo der größere Theil der Pfarrinsassen dem Pfarrer feindlich gesinnt ist, die erwünschten Früchte nicht tragen wird. yvitlitifchr UUnlre und Andeutnnger» zu bemt Abstattung. Hat der Pfarrvorsteher den religiös-sittlichen Zustand seiner Pfarre dahin erkannt, daß für sie die Abhaltung der Mission wünschenswerth oder nothwendig sei; und hat er in dieser Erkenntnis; im in ständigen, anhaltenden, Gottes Beistand erflehenden Gebete den Entschluß gefaßt, sie zu feiern und die Kosten frage nicht nur erwogen, sondern auch zu ihrem größeren Theile, sei es durch freiwillige Opfergaben oder ans eine andere angemessene Weise, gelöst, unter Jnachtnahme des Fürstbisd)öflichen Ordinariats-Erlasses ddto. 10. No vember 1892, so soll er bomt tu Betreff der Zeit der Feier den Ruth der Einsichtigeren seiner Parochianen; in Betreff ihrer Anordnung aber den Ruth seiner geistlichen Rachbarn und Amtsbrüder nicht missen und seine Pfarrkinder auf die Tuge des Heiles und der Gnade vorbereiten. Die Vorbereitung auf die Volksmission gehört mit zu ihrem Wesen und ist unerläßlich nvth- wendig, auf daß die Mission nicht komme ungeahnt und unbekannt >vie ein Fremdling, den man nicht mag, oder plötzlich wie ein Ungewitter, welches man fürchtet; vielmehr, ans daß sie erscheine gleich dem langersehnten guten Freunde mtb liebwerthen Gaste, den man mit offenen Armen empfängt. Die Vorbereitung ist in der Hauptsache eilte zweifache, die erste besteht in dem Unterrichte über den Zweck und das Ziel der Mission und zumal in der klaren und erschöpfenden Unterweisung über das hl. Bnßsakrament; die zweite vollzieht sich im Gebete. Die Purochianen im Allgemeinen, die Confraternitäten, die Poenitenten und die Kinder im Besonderen sind zu ermahnen, um den gnadenreichen Erfolg der Mission viel zu beten. Lange schon vor dem Beginne der Mission soll an Sonn- und Festtagen beim gemeinschaftlichen Gottesdienste auf diese Meinung gemeinschaftlich gebetet werden. Sodann erbitte sich der Pfarrvorsteher, ans Gründen, die zur Hand liegen, zeitrecht, etwa ein halbes Jahr zuvor, die Missionäre, besser drei denn zwei, weil dadurch die Mission gehoben, der Beichtstuhl vorzüglicher bestellt und die 'physische Kraft der Missionäre mehr geschont wird. Sind sie ihm zngesagt worden, so schildere er diesen in dem ad hoc verfaßten Promemoria den religiös-moralischen und, inwieferne nothwendig, auch den gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Zustand der Pfarre, beschreibe also die Sitten seiner Purochianen, wie sie eben sind, gute und schlechte, verschweige die Mißbräuche und Hebel nicht, an welchen sie leiden, verweise auf deren Quellen, dente aber auch an die Mittel der Besserung, deren welche möglicherweise in den Orts- und Bevölkernngsverhältnissen selbst liegen und so die zutreffende Art der Unterweisungen und Predigten der Missionäre mitbestimmen. Niemandem ist es unbekannt, daß die Verschiedenheit des Ortes, der Nation und der Volkssitte die geistige Veranlagung der Bewohner beeinflußt, und so mag es geschehen, daß hier z. B. feierlich rigoroser Ernst am Platze sein wirb nnd dort Güte und Sanftmnth. Die Zeit der Mission ist genauest zu bestimmen, die Dauer der Mission sorgfältig zu erwägen. Für die Landbevölkerung dürfte eine Woche genügen, für Städte und Jndnstrieorte sind zehn bis vierzehn Tage in Aussicht zu nehmen. Anzngeben ist die Seelenzahl der Pfarrgemeinde, nnd wie sie sich znsammensetze, ob ans Land-, Stadt oder Fabriksbevölkernng, ob sie ein- oder zwei- oder mehrsprachig sei. Die Volksmissivn in einer mehrsprachigen Pfarrgemeinde soll, wie sich das von selbst versteht, bei völliger Außerachtlassung irgendwelcher nationaler Motive, nach den Worten des Weltapostels geschehen : Omnibus omni a factus sum, ut omnes facerem salvos. (I. Cor. 9, 22.) Ubi non est Oentilis et .luclaeus, circumcisio et praeputium, liarbarus et Scytha, servus et liber, sed omnia et in omnibus Christus. (Coloss. 3, 11.) (Sin Promemoria, welches den Zustand der Pfarrgemeinde richtig nnd durchsichtig darstellt, ist für die Missionäre ein verläßlicher Wegweiser ans bisa» unbekanntem Wege. Um den Ordo missionis muß ersucht werden. Dieser wird tim so besser entsprechen, je genauer er bis zu dem scheinbar Unwesentlichen herab wird festgestellt worden sein. Von seiner pünktlichen Einhaltung hängt zum nicht geringen Theile der Erfolg der Mission ab. Darum ist es nothwendig, ihn genau und distinctiv zu verkünden nnd in der Zeit der Missionsdaner, insoweit er die Laien angeht, an den Kirchenthüren anzuheften; noch nothwendiger aber darauf zu sehen, daß er von Allen, den Ortsseelsorgern, den Missionären, den Beichtvätern und de» Parochianen; und überall, in der Kirche, vor nnd um die Kirche, im Pfarrhofe, bei Tische it. s. w. widerspruchsfrei dnrchgeführt wird. > Die Genehmigung der beabsichtigten Missionsfeier ist wenigstens einen Monat zuvor vom F -B. Ordinariate zu erbitten und vierzehn Tage vor ihrem Beginne der politischen Bezirksbehörde beziehungsweise dem Stadtrathe anzuzeigen mit Angabe der Zahl nnd der Namen der Missionäre nnd mit der Bemerkung, daß sie österreichische Staatsbürger sind, (vide : Präsidial-Erlaß der k. k. Statth. dto. 25. Dee. 1891 Nr. 4196.) Zur Vorbereitung ans die Volksmission gehört die Auswahl und Berufung der Beichtväter. Bei der Voraussetzung, daß ein Priester binnen einer Woche 200—250 Generalbeichten abzunehmen tut Stande ist, wird sich die Zahl der Beichtväter ziemlich genau bestimmen lassen. Wird, wie das gewöhnlich geschieht, die Führung der Mission einem Orden oder einer Congregation übertragen, so ist der Orden resp. die Congregatio» vielleicht, zumal bei Pfarren von geringerer Seelenanzahl, in der Lage die Beichtväter selbst beizustellen. Ihre einheitliche Praxis, ihre pünktliche, im Geiste des Gehorsams geübte Ordnung konnte für das Gelinge» der Mission gewiß von besonderem Nutzen sein. Kann man aber diesen Vortheil nicht habe», so bleibt man ans die pro cura animarum apprvbirten Priester der Nachbarschaft angewiesen und muß man diesen beim F.-B. Ordinariate zeitrecht die Fakultät, a casibus Episcopo reservatis zn absolviren, erbitten. In dieser Bitte braucht man weder die Zahl noch die Namen der Beichtväter anzugebcn. Die Beichtväter haben, da eine gute Beicht die Hauptfrucht der Mission darstellt, eine überaus wichtige Aufgabe zu lösen, und dies um so mehr, als es leider den Seelsorgern nur zu gut bekannt ist, daß manche Parochianen dem eigenen Beichtvater die gröbsten Vergehen Jahr um Jahr verschweigen. Hieher paßt das Wort des Hl. Thomas v. Aqnin: Multi enim adeo infirmi sunt, quod potius sine confessione morerentur, quam tali sacerdoti (proprio) confiterentur. Unde illi, (jui sunt nimis polliciti, ut conscientias subditorum per confessiones sci ani, multis laqueum damnationis iniiciunt et, per consequens sibi ipsis. 1'eecaret autem sacerdos, si non esset facilis ad praebendam licentiam confi tèndi alteri. (Thomas Aqui n. Tom. IV. quaest. Vili, de Minist, confess. art. IV. lì.) Alphvnsns v. Signori behauptet, daß der Hanptnntzen der Volksmission darin bestehe, daß die vielen saerilegischen Beichten in Ordnung gebracht, dadurch die Vergangenheit geordnet und die Zukunft gesichert wird. Diesem überaus gewichtigen Umstande, die saerilegischen Beichten gut zu machen und sie für künftighin hintanzuhalten, verdanken die Missionen ihren Anfang. Daraus folgt nun, daß die Ortsseelsorger während der Mission nicht Beichte hören sollen; und ferner, daß die Beichtväter, ausgezeichnet durch Selbstverlängnnng, Wissenschaft, genaue Kenntnis der Moral und Casuistik, in völliger, selbstloser Hingabe und Gewissenhaftigkeit ihres Amtes werden zu walten habe». Um ein möglichst einheitliches Vorgehen in der Abnahme der Beichten, in Bezug ans Befragung, Belehrung, Ermahnung und Bußeanflegnng zu erzwecken, empfiehlt es sich, unmittelbar vor der Mission eine Conferenz mit den Beichtvätern in Gegenwart der Missionäre zu pflegen und die Rathschläge dieser in Erwägung zu ziehen und bestimmte Grundsätze auszustellen, als: 1. Beim Gottesgerichte w i r d der B e i ch tuntet n i ch t so s c h r g c s r a g t w e r den, w i e viel e e r B e i ich t e g e h ö r t 1) a b e, a 1 s viel m e h r , wie c r s i c B e i ch t e g e 1) ö r t. 2. M i t der Zeit i m M issi o n s B e i vH t g e s ch äste ist h a uszu halten. Nicht Jeder m n n n ist eine 05 euer alb eicht abzu nehmen. Die Befrag n n g, wo solche nothwendig, sei erschöpfend, klar und nach einem Schema, in welchem jedes überflüssige Wort vermieden wird. 4. Die Ermahn n » g sei sentenzi öS, ernst, herzlich und feierlich, ü. Ehe Hindernissen ist besondere Aufmerksamkeit zu zu wenden, ü. Bei Entdeck u u g eines nicht sofort zn lösenden Casus ist dei Poe ui teilt bis zum Ende a n z u h ö r e n, d a n n a b e r z n r L o s s p r e vH u » g a n s e i n e s p ä t e r e Zeit z u bestellen. 7. Die Buße sei nicht schwer, auch in dem Falle nicht, in welchem der zer-k n i r s ch t e n n d v o m B n ß eise r e r g l ii h c n d e P o enit e n t n m s o l ch e bittet; do ch k ö n n e n f ü r ga uz auß c rord eu t 1 i che Füll e a it vH a u ßer ordenti! che Bnßw erke i m Sin n c der alte n K i rchen -B u ß disciplin auserlegt werden. 8. D i e Absolution ist ohne zwingenden Grund nicht z u v e rwei g e r n , de n n s v J e m a n d bei d e r M issi o n nicht di s p o n i r t i st, w a n n w i r d e r es dann überhaupt sein. !>. Die Belehrung hat immer mit Hinweis auf die eben v e r u o m m e it e it P redigt e n und Standes n n t e r w e i s it it g e it z n g e s ch e h e it. Den Beichtvätern sind die Beichtstühle anzuweisen, welche sie für die ganze Missivnsdauer einzn nehmen haben. Etwelche Evnferentisten sind der Meinung, daß die Namen und Plätze der Beichtväter ans dem an der Kirchenthüre angehefteten ( )rdo missionis ersichtlich sein sollen. Die Beichtstühle sind der bekannten kirchliche» Vorschrift gemäß und so einzurichten, daß der Beichtvater nicht nnbegnem sitze und das Beichtkind nicht unbequem kniee. Für die Schwerhörigen und Schwachsinnigen ist geeigneten Ortes, vielleicht in der Sakristei oder im Pfarrhofe, ein eigener Beichtstuhl anfznstellen. Diesen und den Kranken, sowie auch denjenigen, die ob Altersschwäche oder aus einer anderen physischen Ursache die Mission nicht besuchen können, ist besondere, liebevolle Aufmerksamkeit zu scheute» ; demi die Schwerhörigen und Schwachsinnige» hören ohnehin oder verstehen nur zum geringen Theile den Unterricht; die Kranken und Altersschwachen aber haben sich auf die Mission so sehr gefreut, wie wehe mußte es ihnen thun, wen» sie von ihr ausgeschlossen blieben. Die Besorgung der Kranken wird allerdings, einzelne Fälle ausgenommen, der Ortsgeistlichkeit überlasse». Von dieser sind sie während der Missiousdaner zu besuchen, in die Vorträge der Mission eiuzuweiheu und mit den Hl. Sakramenten der Buße und des Altars zu versehen. Sämmtliche beichtfähige Parochianen sind mit Beichtzetteln ansznstatten, damit sie mit solchen bezeichnet, bei etwaigem großen Andrange zu den Beichtstühlen, zu rechter Zeit, gewiß aber vor de» außer-pfarrlicheu Poenitenten an die Reihe kommen. Unmittelbar vor dem Beginne der Mission, etwa den Sonntag vorher, sind die Psarrinsassen eindringlich zu erinnern, die Gastwirthe und Geschäftsinhaber zn ermahnen; in Gegenden, in denen das beklageus-werthe Nachtschwärmen »nd das mit diesem verbundene Gejohle im Schwünge ist, die Jünglinge mit väterlichem Ernste aufzufordern, daß sie Alle während der Missiouszeit sorgfältig dasjenige vermeiden, was die Stille und heilige Ruhe gefährden konnte, weil ja der Herr im Sturme nicht kommt. I »neam animam tuam in solitudinem et ibi loquar ad cor tuum. (Osee 2, 14.) Desgleichen wird, insoweit dies 'möglich ist, der Pfarrvvrsteher darauf zu sehen haben, daß die Devotioualienverkäufer ihre Waare nicht mit abergläubisch?». die Wachszieher und Lebzelter die ihrige nicht mit sinnreizenden In und Aufschriften versehe» feilbieten. Auch ist zu bemerken, daß der Pfarrvvrsteher den Besuch der Mission, insoweit das in seinen Kräfte» liegt, allen seinen Pfarrkindern ermöglichen soll. In Jndnstrieorten »nd Fabriksstädten wird demnach die Pflicht an ihn herantreten, entweder brieflich oder persönlich an die Fabriksinhaber und Arbeitsgeber das Ersuchen zu richten, daß sie ihren Arbeitern die erforderliche Zeit zum Besuche der Andacht gewähren. Der Beginn der Mission trage, bei Vermeidung des Schaugepränges, den Charakter hochernstlicher Feierlichkeit und geschehe, wenn anders thunlich, an einem Sonn- oder Festtage, damit die Parochianen um so leichter und zahlreicher erscheinen. Das bezügliche Ceremvuiell, wie auch der oben besprochene Ordo missionis ist übrigens im Wesentliche» dem Gutachten der Missionäre zu überlassen und nur im Unwesentlichen, wenn es die Ort- Zeit- und Bevölkerungsverhältnisse fordern sollten, abzuünder». Etwelche Evnferentisten meinen, daß es gerathen sei, vor der Einleitungspredigt das SlomSek'sche Lied: l’risel je /.lati čas sv. misijona - O da smo ga učakali tudi še mi gemeinschaftlich abznsingen, da es geeignet ist, de» Exhortator und die Gläubige» in die rechte Weihestimmnng, ans welche soviel ankommt, zn versetzen; denn auch der Prophet Elisens, als er Zukünftiges im Aufträge Gottes offenbaren sollte, berief den Sänger. Adducite mihi psaltem. (IV. Uegg. d, 15.) Das Ziel des Predigtamtes in der Bvlksmission ist, wie auch sonst immer und überall, die Ueberzenguug des Verstandes, die Bewegung des Willens, die Zerknirschung des Herzens, die Entzündung der Liebe Gottes und die Begeisterung für die hl. Kirche. Es ist ein hehres Ziel! Wie die große Mission der Apostel durch das lebendige Gotteswvrt den herrlichen Bau des Christenthums aufgebaut hat, so muß auch die Bolksmissivn zunächst durch die Predigt diesen Bau, insofern er in den Herzen der Gläubigen Schaden gelitten oder völlig zerstört worden ist, entweder recvnstrniren oder neu ansbane». Die Predigt muß der Geist Gottes durchwehe» ; demnach sei sie in der Anlage »nd Eintheilung durchsichtig, im Worte klar, der Fassungskraft mti) dem Bildungsgrade der Zuhörer angemessen, von MutH, Gvltvertranen und vratvrischer Kraft getragen. Gleichmäßig ziehe sie die Seelenvermögen in das Interesse, die Phantasie, da-? Gedächtnis, den Verstand und den Willen. Die Sündhaftigkeit des Zuhörers und seine Strafwürdigkeit hat sie zu erweisen, Gottes Gerechtigkeit und seine Barmherzigkeit hat sie darznstellen; die Schilderung jener muß erschüttern, hingegen dieser tiefst bewegen, damit das zerknirschte Herz sich ausrichte und auch dem todtkranken Gliede aut Leibe der Kirche das Leben wieder eingehaucht werde. Die Predigten vom hl. Meßopfer, dem allerheiligsten Sakramente und der Kirche, beziehungsweise dem kirchlichen Leben, sollen abzielen ans die treue und mnthige Haltung der Kirchengebote, als ans die Sonntagsheiligung, öfteren Empfang des Bußsakramentes, den Besuch der hl. Messe. Die meisten Evnferentisten halten dafür, daß die Missivnspredigten zu sehr dem Gefühle und viel zu wenig dem Verstände Rechimi») tragen. Damit sic ungestört angehört werben, ist das Gelante mährend ihrer Daner zn vermeiden, desgleichen das Einsammeln der Opfergabcn mit dem Klingelbeutel, ebenso das Anhören der Beichte, -linder unter sieben Jahren sind von den Borträgen ansznschließen, weil sie ihrer nicht bedürfen, sie nicht verstehen, und die Ruhe eine Stunde hindurch, diese Zeit ist der Predigt znznmessen, kaum bewahren. Sämmtlichc Conferentisten legen großes Gewicht ans die Standesnnteriveisnngen, mit vollem Rechte; . denn die Erfüllung der Standespflichten ist ja, wenn sie im Glauben und Hinblick auf Gott geschieht, die Erfüllung des christlichen Lebens. Diese Unterweisungen haben ihre Schwierigkeiten und stehen vor der Gefahr, die Pflicht mit dem Rathe, das Wesentliche mit dem Unwesentlichen zu vermengen; und noch vor der größeren Gefahr, über das Nothwendige hinaus, das für die Wenigsten erreichbare Mehr zu fordern. Ihre eigcnthnmliche Schwierigkeit besteht auch darin, daß sic in dem Unterrichte quoad sextum decalogi die Zuhörer zur Erkenntnis etwaiger diesbezüglicher Fehler zu bringen haben, ohne Jrgendwen zu ärgern, oder was gar schlimm wäre, in eine bis nun nicht gekannte Sünde zu inducirat. Unsere Ansicht geht in dem Gegenstände dahin, daß eine kurze aber nicht ansgemalte Bezeichnung oder auch nur Benennung der verschiedenen species impudicitiae kaum zu umgehen sein wird. Manche Menschen sind ihr ergeben, ohne es zn wissen. Die plötzliche Aufklärung, daß das Sünde sei, was sie für erlaubt gehalten, versetzt sie gewöhnlich in einen so heilsame» Schrecken, daß sie von da ab jeder Versuchung zum Rückfall heldenmüthig widerstehen, mit» dem Missionar, der ihnen die Augen geöffnet, bis zum Tode ein dankbares Andenken bewahren. Damit nun die Phantasie der Zuhörer von jeder Befleckung frei bleibe, gehe man von der Aufzählung der Species möglichst schnell, ohne Panse, zum Thema über die Schädlichkeit und Schändlichkeit des Lasters im Allgemeinen über. Sämmtlichc Predigten und Unterweisungen sind ans Stunden zu verlegen, in welchen die Pa rvchianen unbehinderter und zahlreicher erscheinen könne». Das Anhören der Beichten beginne bei einer achttägigen Missivnsdaner nicht vor dem dritten Tage, weil ja die Predigten, welche die Pvenitenten zn disponiceli haben, vorangehen müssen. Gewiß ist es vom Uebel, wenn die Beichtväter oder gar die Ortsgeistlichen schon gleich nach der Einleitungspredigt sich in die Beichtstühle verfügen. Bei einer achttägigen Mission sind die Beichtenden auf die vier Beichttage in der Regel so zu vertheilen, daß die Frauen den Männern und die Jungfrauen den Jünglingen vorangehen. Bei großem Andrange zu den Beichtstühlen soll der Confessarins der starken Versuchung, eilig zu arbeiten, standhaft widerstehen. Für die Aufrechthaltung der Ordnung während der Beicht stunden muß der Pfarrvorsteher sorgen, insbesondere schauen, daß die Pocuitenten an die verschiedenen Beichtstühle sich möglichst gleichförmig vertheilen. Auch wird er vermitteln, daß sehr schwache und gebrechliche Personen außer der Reihe, resp. vor den Anderen beichten, das Gleiche wird Franc», welche hoch an der Zeit sind, zu gestatten sein. Anßerpfarrliche Personen, wenn ihr wider Erwarten starker Zuzug in keinem Ber pattuisse zur Zahl und Arbeitskraft der Beichtväter steht, sind ruhig aber entschieden abznweiscn. Der für jeden Tag festgesetzte Schluß der Beichstnnden ist von allen Beichtvätern streng einzuhalten. Einige Conferentisten halten dafür, daß man zumal in Städten, spätere Abendstunden bei völligem Ausschluß der Frauen für die Beichte der Männer bestimmen sollte. Während des Beichthörens herrsche Ruhe, unterbleibe thnnlichst das Geläute; Priester, welche in unmittelbarer Nähe des Beichtstuhles celebrimi, haben, wie das ohnehin der Ritus gebietet, die Stimme zu dämpfen. Den Linderbeichten sei große Aufmerksamkeit zngewendet und den über zwölf Jahre alten sei die Gelegenheit, bei fremden Beichtvätern zu beichten, nicht vorenthalten. Bemerkt wird, daß bei Ausübung einer für die Mission ertheilten Vollmacht z. B. absolutio ab baeresi. restitutio iuris petendi debitum etc., auch die dafür vorgeschriebene Buße mit anferlegt werde. Auch ist bei erwähnter restitutio debiti sowie bei Erledigung einer Ehedispens oder Umwandlung eines Gelübdes, die vorgeschriebene Formel: Et insuper auctoritate apostolica etc. im Wortlaute beizubehalten. Gegen den Schluß der Mission ist in einer Predigt der christlichen Bereinsthütigkeit besonders zu gedenken. Je mehr in unserer Zeit das Bereinswesen auf dem gesellschaftlichen Gebiete befördert wird, sei es zum Schutze berechtigter Standesinteressen oder, was sehr zu beklagen, zur Bekämpfung des positiven Stirchenthums, umsomehr muß auch auf diesem Gebiete die Entwickelung und Förderung eines vielseitigen kräftigen Vereinslebens in den einzelnen Gemeinden ins Auge gefaßt werden; doch fei ad Irne gesagt, besser wenige und auserlesene Vereine und diese mit Eifer und Umsicht gepflegt, als viele. Besonders empfehlenswerth sind: Die Bruderschaft des Hl. Rosenkranzes, der dritte Orden, der Vincentinsverein und die Standesbündnisse. Die h l. K r e u z w e g a n d a ch t i st a n g e l e g c n t l i ch st zn e m p fehl c ». Während der Abbitte coram exposito Sanctissimo sollen alle Priester und die Kirchendiener in Chorkleidung mit brennenden Kerzen in der Hand und in die Kniee gesunken, den Altar umgeben. Der Be-harrlichkeitspredigt schließe sich an die feierliche Erneuerung des Tansbnndes, die Ertheilung des päpstlichen Segens mit den Ablaßgebeten, die Weihe der Devotionalien und der Andenken an die Hl. Mission. Das Missivnskreuz, das schon vorher beschafft sein muß, ist als eine vielliebe und beständige Erinnerung an die Tage der Umkehr zu Gott, feierlich anfzurichte». Es wird, ob auch stumm und schweigend, doch mit großer, die Herzen bewegender Beredsamkeit ans die missionirte gläubige Gemeinde herniederschauen und auf die Wege sehen, welche sie wandeln wird. IU«# trinnt die Schuld, nmttt die adgestultcuc Mission» die munrteten Früchte nicht bringt? Die Frage beantworten wir in einem Gleichnisse unseres Herrn. Die missionirte Pfarrgeineinde ist der Acker, die Missionäre sind die Ackersleute. Sie sind gekommen, haben die Furchen in ihn geschnitten, haben die Saat eingestreut und cingeeggt und sind svr.gezoge» ; ihr Anfkeime», ihre Entwickelung, ihr Gedeihen und ihre Frucht haben sie nicht abgewartet. Ist die Saat nun zur Genüge bestellt und ist sie außer jeder Gefahr? Wie wenn der Feind käme und Unkraut streute mitten unter den Weizen, oder die Vogel des Himmels flögen herbei und fräßen sie, oder aber, wenn die Furchen zu seicht sind eingeschnitten worden und der Sonnenbrand die Saat versengte, oder aber vom rechten Wege abgeirrte Wanderer würben acht- und scheu-los hinschreiten mitten über den Acker, und kreuz und quer, und würden ihn gleichmachen der Heerstraße, dürr und staubig? Wie lehrt doch das Gleichniß klar und deutlich, daß die Mission von vielen Feinden bedroht sei und daß mit ihr die Arbeit nur zur geringeren Hälfte ist abgethan worden. Daru m w i r d e s v o r ab in des Ort s s e e l s o r g e r s B e m ü h e n li e g e n in ii s s e n , die halbe Arbeit zum völlige» und sc gen bringenden Ende zu fördern. Das wird er dann thun, wenn er getreu, emsig und umsichtig seine Pflicht erfüllen wird auf der Kanzel, in der Schule, im Bnß- gericbte und im ch r i stli ch - h u m a n e n Verkehre mit seinen Parvchianen; dem wird er gerecht werden, wenn er ab und zu auf die vernommenen Unterweisungen der Missionäre, ans die in der Mission gefaßten guten Vorsätze wird hingewiesen und den Jahrestag der Mission mit einer entsprechenden Feierlichkeit begangen und, was noch empfehlnngswürdiger, sie nach einem gewissen Zeiträume renovirt haben. Vor Allein aber ivird es an ihm sein, unentwegt seiner Gemeinde das Beispiel eines wahrhaft christlichen, sittenreinen Lebens in seiner eigenen Person wie in einem Spiegel vorzuhalten. Forma luctus gregis ex animo. (_1. Pet. 5, 3.) Wäre das Gegentheil der Fall, dann allerdings würde jede Frucht der Mission in Frage gestellt; ja es könnte geschehen, wie ein Conferentist ausfallend genug bemerkte, daß die letzten Dinge der Menschen in der Pfarre ärger würden als die ersten. Von der Möglichkeit, daß die Mission die erwartete Frucht nicht trägt, weil sie entweder zu ungelegener Zeit oder in Unrechter Anordnung ist abgehalten worden oder weil die Missionäre und Beichtväter ihrer Aufgabe nicht voll entsprochen haben, sehen wir ab; und fügen nur noch bei, daß der Widersacher des Menschengeschlechtes von Anbeginn, der Teufel, mit seinen Helfershelfern, den Jndifferentisten, den Glaubens- und Sittenlosen mit leidenschaftlichem Eifer immer daran ist, die Frucht der Mission zu hindern und zu zerstören. Ironie, Spott und Hohn und Sinnenreiz sind seine Waffen, jedem gefährlich, zumal aber den Jünglingen und Jungfrauen. Was wird nicht alles gewagt, um diese in ihre früheren sündhaften Beziehungen zunickzu-führen! Vigilate ergo et orate ! Um die dauernde Frucht der Mission muß viel, viel, sehr viel gebetet werden! Vorstehende Frage haben 34 Conferentisten bearbeitet und die Beantwortung theilweise ans eigener Erfahrung, theilweise aus der Linzer theol. Qnartalschrist, den einschlägigen Schluß-Protokollen der Lavanter- Pastoral-Conferenzen und mit Zuhilfenahme der diesbeziehentlichen pastorellen Literatur mit rühmenswerthern Fleiße geschöpft. II. IPalToraf - Konferenz - Irage. Wie können und sollen Männer und Jünglinge für die gute Sache (für den regelmäßigen Kirchenbesuch, für den Empfang der Hl. Sakramente n. s. w.) in einer Pfarre andauernd gewonnen werden? Die Bedeutung der christlichen Familie ist sehr groß, groß bis zur Unbestimmbarkeit; sie ist die starke Säule, auf welche die menschliche Gesellschaft sich stützt; der feste Grund, auf dem sich der Bau des socialen Lebens in immer größerer Schönheit und Pracht bis zu seiner Bollenduug zu erheben hat. In der christlichen Familie ist aber das Haupt der Vater, der Manu, und nimmt daher in der Sveietät die erste Stelle ein. Während sich der Wirkungskreis der Frau zumeist in der Familie als solcher, das ist mit ihren innerlichen Angelegenheiten, abschließt, ist der Mann nach dem Willen und dem Gebote des Schöpfers der Herr und Gebieter, die Seele der gesellschaftlichen Ordnung. Als Fürst oder König, als Priester oder Soldat, als Bürger, Handwerker oder Bauersmann ist er eingefügt und eingegliedert in die Kette, welche die menschliche Gesellschaft zusammen faßt, er greift in alle Verhältnisse des Lebens bestimmend ein; von ihm ist so zu sagen die staatliche und kirchliche Ordnung abhängig. Demgemäß ist es klar, daß es um das kirchlich-religiöse Leben um so besser steht, um je mehr die Männer an demselben theilnehmen. Nun befinden wir uns aber der betrübenden Thatsache gegenüber, daß die Männer und Jünglinge von der Bethätignng des kirchlichen und religiösen Lebens, insoweit sich dasselbe nach außen manifestiti und im regelmäßigen Besuche des Gottesdienstes, im Empfange der Hl. Sakramente und in der Befolgung der kirchlichen Anordnungen sich vollzieht, sich mehr und mehr fernhalten; die sonderbare Meinung wird immer allgemeiner, daß das Frommsein, das Leben nach den Geboten Gottes und der Kirche, nur Sache des Weibes und des Kindes sei. Im Angesichte dieser nicht zu läugnenden Erscheinung tritt an jeden seeleneifrigen Priester die Frage heran: Wie können Männer und Jünglinge für die gute Sache in einer Pfarre danern d g e w v n n en w e rd e n V In der Beantwortung dieser Frage haben sich die Cvnferentisten an ihre eigenen diesbeziehentlichen Erfahrungen, wie an diverse Schriften z. B. an die „Linzer Thevl. Quartalschrist", zumal Jahrgang 1891, gehalten und haben die Männer und Jünglinge, hinsichtlich der Erfüllung ihrer Christenpflichten, in laue und kalte geschieden, das heißt in solche, die dem kirchlichen Leben nicht völlig entfremdet sind und ihre religiösen Pflichten noch obenhin erfüllen, und in jene, welche in Städten leben und von denen der Seelsorger nur aus dem Taufbnche wissen kann, daß sie auch Katholiken sind. Die Lauen, zu denen der große Theil des Landvolkes gehören soll, gelte es zu erhalten und zu erwärmen; die Kalten und Abgefrorenen aber zum geistigen Leben zit erwecken. Diese Ein- und Untertheilnng im Principe anzuerkennen, verwehren uns zwei Gründe. Wir bestreiten nämlich die als eine Thatsache hingestellte Annahme, daß ein großer Theil der Landbevölkerung in der Be-thätigung des kirchlichen Lebens nach Außen hin lau sei; geben aber auch die Andere nicht zu, als ob die männliche Stadtbevölkerung in genere sich von der Kirche abgewendet hätte. Manente sub indice lite, accepti ren wir diese Ein- und Untertheilnng nur nach ihrer praktischen Seite ; und gehen zu den Mitteln über, welche uns geboten sind, die Männerwelt zum kirchlich-religiösen Leben heranznziehen. Das erste und in einein gewissen Sinne alle andere in sich begreifende Mittel ist in der Person des Seelsorgers selbst, in seinem Stande und Berufe gelegen. Des Priesters heiliges Amt ist es, die ewigen Wahrheiten dem Volke zn verkünden, dasselbe ans dem Wege des Heiles zn führen und zu geleiten, ihm in den hl. Sakramenten die hiezu nothwendigen Gnaden zu vermitteln. Ans sein Wort müssen alle Horen, welche ihre ewige Bestimmung erreichen wollen, qui credideritetbaptizatus fu er i 1, salvus erit, qui vero non crediderit, con de m nubi tur. (Marc. 1 li, 16.) Sie werden aber nicht hören, wenn er selbst nach der von ihm verkündeten Lehre nicht lebt. In seiner Person muß der Priester die Schönheit und Herrlid)keit des christ katholischen Glaubens darstellen, er muß Alle, die ihn sehen, hören und kennen, zumal aber die seiner Sorge anver- trante Heerde, mit der Erkenntnis; erleuchten, das; eine Lehre, welche die Früchte aller Tugenden trägt, göttlich sei; und muß Alle mit dem Verlangen erfüllen, zn leben, wie der Priester, der eigene Seelsorger lebt, frei von jeder Leidenschaft, rechtschaffen, bieder, sittenrein und pflichtgetren, Gott und der Kirche ergeben. Er ist das ans den Leuchter gestellte Licht, das allen leuchten soll, die im Hanse sind, und zu dem fid) in heller Herzensfreude alles hindrängen soll; er ist die schöne, ans dem Berge erbaute, weithin sichtbare Stadt, in welcher zn wohnen jeder verlange. Das Wort, welches der göttliche Heiland von sich gesprochen, »ins; im übertragenen Sinne auch auf den Seelsorger seine Anwendung finden: Kt ego, si exaltatus fuero a terra, omnia traham ad meipsum. (.Ioau. 12, .‘52.) Wahrhaftig, würden wir Seelsorger stets gewissenhaft nach den Lehre», die wir den Gläubigen vortragen, leben, und alle jene Handlungen von uns fern halten, die diesen Lehren widersprechen, die Frage, die uns beschäftigt, wäre kaum gegeben worden. Außer diesem Hauptmittel, an welches kein anderes hinanreicht, führen wir nachstehende an. 1. Der Grund zur sittlich-religiösen Erziehung der Jünglinge und Männer muß früh und tief gelegt werden, damit man im Alter thut, ivas zu thun man schon in der Jugend gewohnt war, und auf daß das ganze Leben Gott zu Ehren und der Seele zum ewigen Heile gelebt wird. Hon um est viro, cum portaverit iugum ab adolescentia sua. ('Ihren. .‘5, 27.) Und der hl. Hilarius v. Pietavium sagt: Non exspectat Deus frigescentes senectutis annos n ec emortuam i am per aetatem vitiorum consuetudinem, vult longi proelii militem, vult eum Christi servum, quem ne ipsa quidem praeteritorum criminum recordatio polluat. (S. Hilarius in psal. 118.) Die Erziehung beginne im Elternhanse, in der Schule werde sie fortgesetzt. Und weil die Knaben zu einer wichtigeren Lebensstellung berufen, in der Zukunft größere» Gefahren und Versuchungen ausgesetzt, und wie angenommen wirb, für Unterricht und Erziehung weniger empfänglich sind als die Mädchen, so folgt, daraus, das; der Katechet und der Seelsorger in der Schule die größere Aufmerksamkeit den Knaben zuz»wenden habe. Der religiöse Sin» muß in ihnen geweckt und sorgfältig wach gehalten, die Liebe zur hl. Kirche und ihrem Gottesdienste und ihren Hebungen entzündet und nicht nur hinreichende, vielmehr auch gründliche Kenntniß der Glaubenswahrheiten in sie gelegt werden, ut sint parati seni per ad satisfactionem omni poscenti eos rationem de ea, quae in eis est, spe (I. I’etr. d, 15.) 2. Nicht minder wichtig ist es, die Jünglinge, welche die Volksschule verlassen, nach Möglichkeit im Auge zn behalten, und ihnen die ihrem Alter angemessene und ivohltvollende väterliche Behandlung ange deihen zu lassen. Der Seelsorger lege oft und oft den Eltern, Meistern und Hausvätern die Pflicht an's Herz, die ihnen anvertraute Jugend zu überwachen; setze sich auch mit den Vorständen der Gemeinde und den Gutgesinnten und Angesehenen der Pfarre in das Einvernehmen, ans daß alles Aergernis verhindert werde und die nächtliche Schwärmerei und die mit dieser verbundenen Ungehörigkeiten immer mehr abnehmen. Der Kraft und Frische des Jünglingsalters entspringt Selbstgefühl und Selbstvertrauen, aber Alles ist noch im Werden begriffen, uidjts fertig und gefestigt. Zu den hauptsächlich zu empfehlenden Tugenden gehören Demuth und Keuschheit. Das ist jedoch ein Schatz in gebrechlichen Gesäßen, der Wachsamkeit und Zurückgezogenheit erfordert. Weil sich aber junge Leute gerne an Andere anschließen, liegt ein Hauptmittel ihrer Erziehung darin, sie in gute Gesellschaft (der Vereine als: Jünglingsverein, Gesellenverein re.) zn bringen. Auch sei man ihnen zur guten Leetüre behilflich, warne sie vor kirchenfeindlichen und eorrnmpirenden Blättern und Büchern, überwache sie bestmöglichst bei Unterhaltungen, Vergnügungen und Lustbarkeiten und suche zur Abschaffung gewisser Un- fitteli eine Zahl der besseren zu gewinnen. Insbesondere warne man die Jünglinge vor dein Besuche der Wirths- und Spielhäuser und der Tanznnterhaltnngen, denn »t diesen werden die Fallstricke gelegt, in welchen zeitlebens dann leider so viele gefangen gehalten werden. Phantastischen Träumereien gegenüber dringe man aus geordnete Berufsthätigkeit, ans den regelmäßigen Besuch des Gottesdienstes und den öfteren Empfang der Hl. Sakramente. Mehrere Conserentisten rathe», die zum Militär oder zu militärischen Hebungen Einberufenen zu veranlasse», vor ihrem Abgehen die Sakramente der Buße und des Altars zu empfange» und sie mit liebe vollen Worten ans die Gefahren, welchen sie entgegengehen, aufmerksam zu machen. 9. Ein weiteres Mittel, die Jünglinge und Männer für die gute Sache zu gewinnen, ist die Pünktlichkeit in der Feier des Gottesdienstes. Beim Stnndenschlage znsainmenlänten, nach dem Znsanimenlänten ohne Verzug anfange», das gefüllt der Pfarrgemeinde; das lange Znwarten ist insbesondere den Männern lästig und gewöhnt das Znspätkominen und befördert den Wirthshansbesnch. 4. Der Gottesdienst soll nicht zu lange dauern. Der Zeitraum einer Stunde genüge für den Früh- gvttesdienst. Daher ist es gewiß nur von Miche», wenn der Priester bei der Hl. Messe sich nicht der Privat- devotion hingibt, sich mich bemüht, eine kurze, wohldurchdachte, de» Bedürfnisse» der Zeit und Ortsverhältnisse angepaßte Predigt warm und frisch vorzutragen. .Sturz und gut macht den Prediger bei der Männerwelt beliebt. Nach dein Ausspruche des Hl. Franz v. Sales gewinnt man immer mit der Stürze, „denn, das sind seine Worte, „langweilt ihr die Zuhörer, so ist's doch nur für kurze Zeit, befriedigt ihr sie, so wird ihnen die Zeit lang, bis sie euch wieder hören können." Auch wird es recht sein, wenn wir uns oft speciell an die Männer wenden und ihnen ihre Pflichten, die Pflichten des Hausvaters, des Bürgers it. s. w., die Nothwendigkeit des Gebetes für de» Mann, die Macht des Beispieles bei der Kindererziehnng u. s. w. Vor- halten. (Bist. Linzer Quart.-Sehr. 1891. I. Heft, S. 99.) Hierüber schreibt der hl. Franz Xaver in seiner Unter Weisung über die Männerseelsorge: „Biel erfolgreicher (als mit Frauen) ist es, sieh mit Hausvätern viel zu beschäftigen, und sich Zeit zu nehmen, diese zu unterweisen und zu allem Edlen anznregen, denn sie fassen besser, was man ihnen vorstellt und behalten es besser. Was man mit ihnen zu Wege bringt, hat Dauer und Bestand. Haben sie etwas versprochen, so halten sie es. Auf sie verwende man seine besondere Mühe und unsere Arbeiter (im Weinberge des Herrn) sollen auf ihre Pflege alle Zeit und allen Fleiß verwenden, da sie Aecker sind, wo man sicher säet und reichlich erntet." (Bist. Linzer Qpart.-Schr. 1886, IV. Heft, S. 994.) Da dein Religionsunterrichte in der Volksschule mir wenige Stunden zugemessen sind, geschieht es nur zu häufig, daß viele aus derselben in der Religion sehr mangelhaft unterrichtet kommen; und da sie später weder den Willen, noch auch vielleicht die Gelegenheit haben, hierin den Mangel zu ersepen, in grober Unwissenheit sogar bezüglich der Grundwahrheiten des Christenthums für immer bleiben. Dieser Unwissenheit soll durch eilte gute Christenlehre abgeholfen werden. Darum befleiße sich der Seelsorger, die Jünglinge und Männer von der Wichtigkeit des nachmittägigen Gottesdienstes zu überzeugen, sowie von der Wahrheit, daß der Tag des Herrn Gott ganz gehören soll; auch bemühe er sich den nachmittägigen Gottesdienst in anziehender Weise abzuhalten, bereite sich auf die katechetischen Unterweisungen eifrig vor, halte die Stunde genau ein, spreche die Litanei und sonstigen Gebete deutlich und laut und andächtig. Die Christenlehre dauere nicht über eilte halbe Stunde, der nachmittägige Gottesdienst nicht über eine Stunde. 5. Ein weiteres Mittel zur Gewinnung der Männer und Jünglinge besteht in ihrer liebevollen Aufnähme im Beichtstühle. Es sei dem Seelsorger eine große Freude, wen» die Männer und Jünglinge recht zahlreich am Beichtstühle erscheinen und es sei seine Ehre, wenn er gerade von der Männerwelt mit Vorliebe ausgesucht wird, allerdings unter der Voraussetzung, daß nicht etwa eine falsche Nachgiebigkeit gegen die Sünde den Grund dazu abgibt. In der Beichte selbst muß der Mann als Mann, seinem Charakter gemäß behandelt werden. Die Anklage des Mannes hat eilte ganz andere Art als die des Weibes. Sie ist in der Regel knapp, trocken und unverblümt, aber meist aufrichtig. Zeigt er sich nicht gut disponiti, so verhelfe man ihm zur Disposition, denn der Mann, einmal abgewiesen, wird nur schwer oder gar nicht wiederkehren. Auch sind ungemessene Ansprüche an ihn nicht zu erheben. Mit den gewöhnlichen Mitteln der Seelsorge führe man den Mann so lange, bis er, einmal gewonnen, fähig wird, zu größerer Vollkommenheit erzogen zu werden. Wenn man in der allerdings nur in den äußersten Umrissen angegebenen Art die Männer und Jünglinge behandelt, so werden sic gerne wieder kommen und dauernd für die gute Sache gewonnen werden- 2* Der Priester sei immer zum Beichtehören und zumal zum Beichte hören der Männer bereit und sorge dafür, daß er von dem Wunsche eines Jeden, zu beichten, unverzüglich unterrichtet werde. Zu bestimmten Zeiten, die den Bedürfnissen der Gläubigen entsprechen, muß er im Beichtstühle zu treffen sein, damit niemand die Ausrede habe: ich wollte beichten, habe aber keinen Priester im Beichtstühle gefunden. Und auch dadurch erleichtere der Seelsorger das Beichten, daß er unpraktische Beichtstühle durch praktische ersehe und in einem trockenen, zugfreien Raume anfstelle. Alsdann trachte der Seelsorger die Männer und Jünglinge so zu unterrichten, daß sie die Com-munion als die Hauptsache, nicht als Annex der Beichte, wie cs so oft geschieht, anffassen. Ist das einmal geschehen, dann werden sie sich, um gut ans sie vorbereitet zu sei», auch leichter zur Beichte entschließen, ja cs mirti nicht schwer halten, in ihnen, wenn sie etwelchemale zur Coinmnnion werden gegangen sein, das Bewußtsein ihrer eigenen Fehlerhaftigkeit gegenüber dem Urquell der Reinheit und damit auch das Verlangen nach dem Bußsakramente zu erwecken, und das umsomehr, je mehr in ihnen das Verlangen nach der Hl. Coinmnnion wird gewachsen sein. Die Beicht muß das viel ersehnte Mittel sein, um sich auf die hl. Commünion gut vor znbereiten, damit sie nicht Gift statt Speise werde. H. Zur Osterbeicht und Ostercommnnivn soll der Seelsorger alle Parochianen, insbesondere aber die Jünglinge und Männer, wiederholt und liebevoll einladen und auffordern und ihnen zeigen, daß die schuldbare Unterlassung derselben etwas Schreckliches sei. Cr soll auch, wo es die Verhältnisse erheischen, ans merksam machen, daß wer zur österlichen Zeit verhindert gewesen, immer noch verpflichtet bleibt, die Hl. Communio» sobald als möglich zu empfangen. Eine bestimmte Beichtordnung, welche der Männerwelt abgesonderte Beicht und Co in in union rage bietet, für die österliche Zeit einzuführen, ratheil die meisten Conferentisten. 7. Von großem Einflüsse für die Gewinnung der Männer und Jünglinge sind die Volksmissivne» und Exercitien, und nach dem Dafürhalten mehrerer Conferentisten die Feier gewisser Festtage, an welchen den Männern und Jünglingen mit Ausschluß der Frauen Gelegenheit geboten wird, die hl. Sakramente zu empfangen. Dadurch, meinen sie, würde auch die oft gemachte Ausrede abgeschnitten: Wir können nicht beichten, weil die Weiber uns den Platz versperren. Solche Festtage wären: das St. Josef-, Joachim-, Alvisifest, der Allerseelentag k. Möglich, daß alle hier angeführten Mittel fruchtlos scheinen werden, darum ist schließlich noch Eines nothwcndig : die Geduld und das Gebet. Man darf deswegen, weil sie fruchtlos scheinen, nicht auf Horen sie anzuwenden und immer auf neue in den Verhältnissen der Zeit und des Ortes verborgene zu sinnen. Nie darf der Seelsorger in dem höchst wichtigen Punkte des Sakramentenempfanges seine Aufgabe verloren geben, er ist sonst in der Gefahr, sich selbst zu verlieren. 8. Der Seelsorger sei gegen die Männerwelt leutselig und freundlich in pri vatem Umgange. Die Leutseligkeit ist auch eine Tugend: zu ihr sind die Priester nach dem Beispiele des Heilandes besonders verhalten. Die priesterliche Wirksamkeit ist so gut wie keine, wenn die Leutseligkeit fehlt. Ein freundliches Gesicht gewinnt dem Besucher Vertrauen und Offenheit ab, macht ihn geneigt, den Worten Folge zu leisten, ja läßt ihn, selbst wenn es mit unerreichter Absicht sein müßte, wenn nicht zufrieden, so doch getröstet aus dem Pfarrhofe gehen. Diese Tugend ist um so nothwendiger, um je mehr der Priester in seinem Wirken ausschließlich auf den guten Willen seiner Parochianen angewiesen ist; dieser aber wirb zuverlässig fehlen, wenn der Priester durch Morosität oder auf eine andere Weise sich mißliebig gemacht hat. (Vgl. Müller, Moral I I. Aufl. S. 302). Darum zeige sich der Seelsorger gegen die Männer stets freundlich und zuvorkommend. Sobald die Männer wissen, daß der Pfarrhvf viel von Weibern besucht >vird, so sind sie schon zum vornherein von Mißtrauen gegen den Seelsorger erfüllt. Nimmt er sich aber der Männer an, redet er lieber mit ihnen als mit den Frauen, läßt er ihnen den Vvrtritt, fertigt er hie und da ein zudringliches Weibsbild kurz und bündig ab, so ist sein großer Einfluß bei den Männern sichergestellt; groß aber wird seine Wirksamkeit unter d e n M ä n n e r n und I ü n g l i n gen d a n n sein, w e n n er di e Beichten dieser mit Vorliebe entgegen nehmen wird. (Vgl. I lomo aposi. Tr. ult. n.55.) „Die religiöse Haltung der Männer, schreibt Bischof Augustin Egger von St. Gallen, ist in nicht geringem Maße bedingt von ihrer Achtung und ihrem Zutrauen gegen den Seelsorger. Beide dürfen darum nicht lcichterdings verscherzt werden, sei es durch eigene Schwächen, sei es durch schroffes und heftiges Auftreten. Ein Laie, der in der heutigen Welt als echter tadelloser Christ dasteht, muß ohne Zweifel mehr kämpfe» und opfern und verdient darum auch nicht minder Achtung als ein heiliger Priester. Und wenn er Fehler an sich hat, so schuldet man ihm um so mehr Mitleiden, weil man nicht weiß, ob man in seinen Verhältnissen sich besser erhalten hätte". (Vgl. Linzer Qnart.-Schr. 1891, I. Heft. S. 40.) Der hl. Franz von Sales findet, daß man mit einem Tropfen Honig mehr Fliegen anlocke als mit einem ganzen Fasse voll Eßig. Darum fortiter in re, suaviter in modo. Vor allem versteht cs sich, daß man die allfälligen Beleidigungen seiner Person nicht hoher anschlagen darf al* die Beleidigungen Gottes. Je großmnthiger man sich über unverdiente Kränkungen, die ja dem Diener Christi nie erspart bleiben, hinwegsetzt, desto mehr wird man gewinnen an Hochachtung vor den Menschen, an Einfluß auch auf harte Männerherzen und an Segen von oben für seine Wirksamkeit. 9. Der- Pfarrer bemühe sich das Zusammenwirken von geistlicher und weltlicher Obrigkeit in der Gemeinde, wenn es besteht, zu erhalten; und wenn es nicht besteht, es anzustreben. Der auf gegenseitiger Achtung und Anerkennung beruhende Friede zwischen de» beiden Gewalten ist das allein richtige Verhältnis;; und der Seelsorger wird dieses, ohne den Rechten der Kirche etwas zu vergeben, zu pflegen haben: er wird allfallsige Collisione» in kluger Weise vermeiden: sind sie aber unvermeidlich geworden, wird er sich an seine geistlichen Oberen wenden und für sein ferneres Verhalten die geeigneten Weisungen einholen. 1*1. Zur Gewinnung der Männer und Jünglinge für die gute Sache dürften zweckmäßige Hans-» iti) F a mili e n a » d a eh t e n gut dienen (Schlußprot. XIII. S. s ; XXXI. S. 4. Abs. II.) Verehrung des hl. Joseph, worüber das Fastenhirtenschreiben vom Jahre 1892 ausführlich handelt; Eh r i sten l ehr-brudcrschaften, wie solche jemals bestanden haben, aber zur Zeit Joseph II. mit den übrigen Bruderschaften unterdrückt wurden (Schlußprot. XXII. S. 10) ; A n b e t » n g * v e r e i n iSchlnßprvt. XXIII. S. 1); M äßi g k e i t s v e r e i n iSchlnßprvt. XVII. S. 1); XXXVII. S. 4); Errichtung öon P s a r r b i bli o t h e keu zur Beförderung guter Volkslectüre (Schlußprot. XXII. S. 4); Belebung des kirchlichen Sinnes (Schlnßprvt. XXXI. S. 4); Entgegenwirken der S onntagsentheilignng (Schlußprot. XXV. S. 10.) Zudem wird noch bemerkt, daß die Pastoral Cvnserenz-Frage ex 1891 : Welche sind die vorzüglichsten Mittel auf die religiös-sittliche Erziehung der Kinder nachhaltigst ein-z u wirk e n ? zu der Frage, wie Männer und Jünglinge für die gute Sache dauernd gewonnen werden könnte», in der allernächsten Beziehung stehe. 11. Nebst den kirchlichen Vereinen und Bruderschaften, deren nächster Zweck die Pflege des inneren religiösen Lebens, die Hebung der Werke der Frömmigkeit, der Buße, der geistlichen und leiblichen Barmherzig keit ist, soll der Seelsorger auch jene katholischen Vereine berücksichtigen und nach Kräften mit klugem Eifer zu fördern trachten die es sich zur Aufgabe setze», den katholische» Glaube» unerschrocken zu bekennen, das kirchliche und christliche Leben in allen Verhältnissen, den häuslichen, bürgerlichen, sociale» und politischen zur Anwendung und Geltung zu bringen, und diese vor Abirrungen auf falsche Wege zu bewahren. Zn diesen zählen wir: die katholischen Volks- und Männervereine, welche eine mehr allgemeine Tendenz verfolgend, durch Wort und Schrift wirken und die katholischen Jünglings-, Gesellen , Meifterucreiite und Standesbündnisse, welche für eine bestimmte Klasse der menschlichen Gesellschaft ein specielles genau bestimmtes Ziel im Auge haben und nicht so sehr durch Worte als vielmehr durch Thate» und persönliche Hingabe verfolge». Auf alle diese Vereine, Bruderschaften und Genossenschaften soll der Seelsorger sein Augenmerk richten. Es wäre ein verhängnißvoller Jrrthum, wenn der Seelsorger oder auch Andere, die irgendwie zur Mitarbeit berufen sind, sich auf die eigensten Berufsgeschüfte zurückziehen und diese Bündnisse sich selbst überlassen würden. Sie alle verfolgen, recht verstanden und recht geführt, nur den einen Zweck, unsere katholischen Männer und Jünglinge als treue Söhne der Kirche zu erhalten; und der Seelsorger kann sich nicht entschlamm, auch ihnen sein wachsames Auge zuzuwenden und seine fördernde Hand zu bieten. (Vgl. Linzer Qnart.-Schr. 1889, I. Heft, S. 26.) Wie aber, wenn die Männer und Jünglinge grundsätzlich sich von der Kirche ferne halten und den Seelsorger fliehen und den Gottesdienst nicht mehr besuchen und am kirchlichen Leben sich in gar keiner Weise betheiligen; wie dann, wenn sie eine feindselige Stellung gegen die Kirche und ihre Diener entnehmen, wenn sie die Lehren der Kirche verachten, ihre Institutionen verspotten, sich über die Beichte und die Hl. Sakramente lustig machen, welche Mittel stehen bezüglich dieser Klasse Männer und Jünglinge dem Seelsorger zu Gebote? Die Antwort, welche die Linzer Quartal-Schrift (181*1, 1. Heft, S. 42 und 43) darauf gibt, wird wohl die richtige sein. Sie sagt: „Dann wird der Seelsorger sie anfsnchen und ihnen entgegenkonimen müssen". Gibt es ein schöneres Gleichnis; als das Gleichnis; unseres Heilandes, wie er dein verlornen Schäslein nacheilt, es sticht, bis er es gefunden hat, es ans seine Schultern nimmt, zu seiner Herde znrückträgt und ansrnft: Freuet euch mit mir, denn ich habe das Schäslein, welches verloren gewesen, wieder gefunden. Gibt es ein rührenderes Bild als das Bild des Heilandes, wie er mit blutender Hand, des eigene» Schmerzes nicht achtend, das arme Schäslein dem Dornengestrüppe entlüft. Da also, wo die gewöhnliche» Mittel nicht ansreichen, müssen außerordentliche angewendet werden, wie sich solche ergeben bei Erkrankungen in der Familie und bei Todesfällen, beim Brantexamen, oder wenn man in die Gelegenheit kommt, solchen Menschen oder ihren Kindern oder Anverwandten irgendeine Gefälligkeit zu erweisen und sich dieselben verbindlich zu machen, etwa durch Herbei-ziehnng eines Knaben zum Ministrirat, und besonders in dem Falle, wenn sie durch großes Unglück von Gott heinigesucht worden und von der Welt verlassen sind, ist der günstige Anlas; geboten, ihnen geistig und leiblich beiznstehen und sie zu gewinnen. Das wirksamste Mittel wird aber das Gebet sein. Der Seelsorger muß oft und ausdrücklich der von der Kirche abgefallenen oder lau gewordenen Männer und Jünglinge seiner Gemeinde gedenken und selbe dein göttlichen Herze» Jesu eindringlichst empfehlen. Oremus .... ut Deus auferat velamen a cordibus eorum. (Liturg. fer. VI. in Parasc.) Ei» Priester, der weniger Talente besitzt aber viel betet, vermag mehr zu erringen, als einer mit vielen Talenten, der aber wenig betet. Die Heiligen, wie ein Karl Borrvinüus, Bineenz von Paul ». a., die nach dieser Richtung außergewöhnliches und wunderbares erreicht, haben viele Stunden des Tages und der Nacht im Gebete zugebracht. Folgen nur ihrem Beispiele, so Werden auch wir einer ähnlichen Wirksamkeit uns erfreuen, wir werden auch über die Männer Macht und Kraft gelohnten und sie der Kirche wieder zuführeil. Bemerkt wird hier, das; etwelche Cvnferentisten ganz ungewöhnliche Mittel angerathen haben. So meinen einige, das; man in öffentlichen Localen, ans Reisen, ans der Eisenbahn mit den Mitreisenden sich hin und wieder, wenn die Umstände es empfehlen, in religiöse Gespräche und Controverse» entlassen solle. Wir theilen diese Ansicht nur im allergeringsten Maße. Andere halten dafür, daß in Städten und Jndnstrieorten ein besonderer nur für Männer und Jünglinge bestimmter Gottesdienst mit Ausschluß der Frauen abzuhalten sei bestehend in der 1)1. Messe und in einer kurzen Ansprache, deren Inhalt die Tagesfrage, als Socialismns, Arbeiterfrage zum Gegenstände hätte, und die Pflichten der Soinitagsheilignng, des Sakramcntenempfanges, die Beobachtung der Kirchengebote auseinandersetzen würde. Zn den ungewöhnlichen Mitteln, die Männer und Jünglinge für die gute Sache zu gemimten, haben einige Conferentisten auch die Katholikentage gerechnet. Dieser Meinung ist vollständig beiznpflichten. Denn abgesehen davon, das; die Katholikentage fast das ausschließliche Werk der Männer sind, sind sie auch zunächst geeignet, das Bewußtsein zu heben und zudem die Aufmerksamkeit jener maßgebenden Kreise ans sich zu ziehen, welche berufen sind, mit der Kirche zugleich für die Gesittung und Wohlfahrt der menschlichen Gesellschaft Sorge zu tragen. Sünnntliche Conferentisten halten aber dafür, daß dem Nebel der Zeit nur dann abgeholfen werben könnte, wenn die Reformation der Schulen, angefangen von den Volksschulen bis hinauf zu den Hochschulen im christkatholischen Sinne würde durchgeführt werden. Sv lange das nicht gelingt, werben wir immer mehr einer Menge schwachgläubiger Menschen gegenüber stehen. Wissen und Wissenschaft der Priester, so hoch man den Werth dieser immer anschlagen mag, werden nicht ansreichen, weil ja nicht im Wissen sondern vielmehr im Willen, die Ungläubigkeit der Laien wurzelt. Wenn aber alle die angeführten Mittel, die Männer und Jünglitige für die gute Sache dauernd zu gewinnen, von keinem Erfolge begleitet sind, so erwäge man schließlich die Worte des Heilandes: »Intrate per angustam portam, quia lata porta et spaciosa via est, quae ducit ad perditionem et multi sunt, qui intrant per eam. Quam angusta porta et arcta via est, quae ducit ad vitami et pauci sunt, qui inveniunt eam« (Matth. 7, 13—14.), damit wir angesichts einer von der Kirche und Gott abgekehrten Welt nicht verwirrt werden; und die Worte des Hl. Geistes: »Esto vir fortis et pugnemus pro populo nostio et civitate Dei nostri ; Dominus autem faciet, quod bonum conspectu suo,« (II. liegg. 10, 12.) damit jeder sei, ans Gott vertrauend, ein unerschrockener Streiter für die gute Sache. Die Frage haben 40 Conferentiste» behandelt und gründlich beantwortet. An den Pastoral-Con-fercnzen betheiligten sich 282 Priester. B. Auf den einzelnen Gonferenz-Stationen yellellte Fragen und Anträge. 1. Es geschieht, daß bei einigen Pfarren beim Gottesdienste, bei der Frohnleichnarnö Processivit oder bei Hochzeiten ganz weltliche Stücke, die mehr in's Theater oder ans den Tanzboden gehören, ausgespielt werden. Die betreffenden Pfarrer fühlen sich im Gewissen verpflichtet, aus Grund der diesbezüglichen Borschristeil, diesem Abllsns entschieden entgegen zu treten; allein sie flössen aus Widerspruch, mit der leeren Ausrede: „Es ist früher auch so gewesen, oder die Begleitung mit Instrumental-Musik findet auch bei anderen Pfarren ohne Widerrede statt." Um nun ,diesem Umfuge gründlich abznhelsen, wird das hochwürdigste F.-B. Ordinariat ersucht, die Instrnmental-Mnsil bei jeder Kirche entweder gänzlich zu verbieten oder aber anznordnen, daß bei jeder Kirche, wo eine Instrumental-Musik gewünscht wird, ein Nepertoriuin der zu spielenden Weisen angelegt und dem hochwürdigsten F.-B. Ordinariate zur Prüfung nild Genehmigung vorgelegt werde, woraus außer den genehmigten keine anderen Weisen gespielt werden dürfen. Vide Schluß-Protokoll XXXIX. Frage 11. p. 11. C. '2. Ker zavoljo pravorednega postavnega vpisa ptiijili nezakonskih mater in otrok v matične knjige kam spadajo v katero župnijo in občino - dostikrat morajo celo više oblasti določevati, sv prosi, naj milostno blagovoli prečastiti kil. šk. ordinarija! določno naznaniti, ali velja pri vpisu nezakonskih krstov beseda angeblich ; ali se sme od nezakonskih ptujih mater tirjati izkaz, kdo in od kodi da je, ali je vdova ali samskega stami itd., sploh katere postave so še do sedaj veljavne v tej zadevi. Welche Verordnungen und Gesetze diesbezüglich bei Eintragung der unehelichen Geburten noch Geltung haben. Vide : Dr. Joseph Helferts Anleitung z»m geistlichen Geschäftsstyl, etisie verbesserte und vermehrte Auflage, Wien 1892; Dtthovski Poslovnik, sestavil Martin Poč, v Ljubljani 1892; Kirchliche Vorschriften n. s. w. in Matrik-Angelegenheiten v. Anton Grießl, Graz 1891 ; und zwar diese in Betreff des Wortes „angeblich" S. 15, 75, 80. 3. Iver verniki sploh rožnivenec prav radi molijo in je torej družba sv. živega rožnegavenca najbolj razširjena : po sedanjih naredbah in pravilih pa udje pravno in za odpustke veljavno moliti ne morejo, ker se vsi udje enega venca nikoli ne znidejo, da bi skrivnosti vlekli, tudi enkrat v letu ne, kar velike zmotnjave in sitnosti dela, prosi se, da bi milostljivi knezoškof dovolili, naj bi se v vsaki župniji ustanovila kanonično veljavna družba rožnegavenca, po kateri bi smel vsak za sebe posamezno pa veljavno, to je za odpustke, vsak tjeden vse tri dele sv. rožnegavenca kedar ima čas in priliko, opraviti. Dovoljuje 86 in nadbratovščina rožnegavenca se gorko priporoča. 4 Naj visokočastiti kn. šk. ordinarija! zavoljo enakosti pobožnosti rožnovenske v mesecu oktobru blagovoli izreči, ali naj po dokončanem rožnem vencu litanije kdo iz ljudstva ali duhovnik po dokončani sv. meši moli. Naj se ohrani navada kraja. 5. Rubrika v direktoriju nalaga preceptivno, naj se deli ob nedeljah »asperges« pred farno sv. mešo. Ta običaj se od paniti veka v tukajšni cerkvi in v sosednih dekanijah ni več izvrševal, zato ponižno udana konferenca prosi : prečastiti kn. šk. ordinarij at naj blagovoli milostno razsoditi, sme se li ostati pri tej omenjeni rubriki nasprotni splošni navadi (non dandi asperges). Naj se povsod! ravna po rubrikah direktorija. (i. Prosi se, naj bi prevzvišeni kn. šk. ordinarija! izprosil od sv. Očeta dovoljenje, da bi smeli duhovniki, kedar sv sv. Rešnim Telesom hodijo bolnike previdi!, biret nositi. Non expedit petere. 7. Politične oblasti mnogokrat [»oprašujejo pri župnijskih uradih, kedaj je kdo v faro prišel, kako dolgo tukaj stanoval itd. 1’rosi se ponižno, naj bi blagovolil prečastiti ordinarij at vplivati, da bi vsak, k te ri v občino pride, moral se oglasiti pri svojem župniku, da se zamore na omenjeno vprašanje odgovarjati. Zgodilo se bo. 8. Ponavlja se prošnja: »naj se katekizem formalno in gramatikalno popravi«. V tej zadevi vršijo se razprave med avstrijskimi škofi. ti. Kateketi opazujejo, da je veliki katekizem za šolarje predrag ter ga ne morejo vsi kupiti : Bi se li dalo tako urediti, da bi se sv. pismo, katekizmu prikladano, odpravilo, ter rabile le Lesarjeve zgodbe sv. pisma. To prenarejati sedaj ni mogoče. 10. Ker pevci ne znajo latinskega petja, se prosi, da bi bilo dovoljeno tudi ob nedeljah in drugih praznikih, ter med tednom ob posebnih priložnostih, darovati missam cantatam, dasiravno se na koru v domačini jeziku poje. Vide Schlußprvtokoll XXXIX. C. e 11. V nekterih krajih je navada, da kedar huda ura preti, s cerkvenimi zvonovi zvonijo, misleč, da bodo s tem pregnali hudo uro. Ali se sme to storiti, ker posebna odprava te navade bi velike neprijetnosti za župnika imela. Perlege ritum benedictionis Campanae in Pontificali Romano. Hie,nit wird das Resultat der diesjährigen Pastoral-Conferenzen zusainiiiengefaßt, der hochwürdigen Divcesangeistlichkeit zur Darnachachtung mitgetheilt und das Conferenz-Protokoll geschlossen. F. B. Lavanter Ordinariat in Marburg, am 31. December 1892. Fürstbischof. St. Cyrilluö-Buchdruckerei in Marburg.