11)07 (MovcinVer). ^ CX t / Q (4. Aalir.) Ilolge 47. für Öen flbteilimgsuimmcbi Monatschrift ptr Förderung des österreichischen Landschnlwesens. BczugSgcbühr 4 K jährlich. ßeratisgcber: Geschäftliches nitSfchUcfjlld) Einzelnummer 40 h. an die „Verwaltung der Postfparkafsenschcck-Konto (c /> *l . j. Blätter für den SlbtetlungS- Vic. 58.213. «110. Vt. tll latlianj. unterricht in Laibach". Inhalt: 1.) Pädagogisches Empfinden. 2.) Aus dem Tagebuchc eines Uhungsschullehrers. — 3.) Der Auffatzunterricht in der Landschule. — 4.) Ratschläge für die Vorbereitung zur Bürgcrschullehrerprüfung. — 5.) AuS dem Lehreralbum. — ü.) Die ersten Schul,vochcn im AbtetlungSnntcrrichte. 7.) Des Lehrers Takt und Schliff in der Gesellschaft. — 8.) Sprachunrtchtigkeiten der Schul spräche. — 9.) Die Wcchselrede. — 10.) Briefkasten. — 11.) Von Schule zu Schule. Wenn ilir’s nicht fühlt, ihr wcrdct’s nicht erjagen. Goethe. Pädagogisches Empflllden. ZDcmt wir ernstlich darangehen, für die Landschule Lehrer zu bilden, die inan als pädagogische Künstlcv bezeichnen kann, weil ohne ‘Kunst die hohe Aufgabe nicht zu bewältigen ist, so müssen wir ein Dreifaches ins Auge fassen: a) Die Begabung, b) das pädagogische Empfinden, c) die Schulung. — Das polz, aus dem wir den Merkur schnitzen wollen, können wir an sich im Stoffe nicht ändern. Mit der Begabung ist es eben eine eigene Sache. Bei unserem Stande fragt man in der Regel nicht darnach; man ist froh, daß sich überhaupt noch junge Leute melden, die dem materiell so undankbaren Geschäfte zustreben. lind doch sollte gerade in der Stunde, da die Entschließung zum Berufe fällt, die Frage „Taugt der Prüfling wohl auch zum Lehramte?" viel schwerer wiegen, als jene, die die Kenntnisse betrifft. Dermalen muß von einem Vorschläge, der die Auswahl nach dieser Richtung hin bestimmte, leider abgesehen werden; aber kommt einmal die Zeit, da man die Lehrer so stellt, wie ihr Bildungsgang und die Arbeit es verdienen, so wird zunächst die Aufnahme in die Bildungsanstalt von dem Eindrücke abhängig gemacht werden müssen, den der Prüfling hinlerlassen; sie wird von jenen Zeugnissen bestimmt werden, die seine pädagogische Eignung dartun. Nicht mit Unrecht behauptet ein Mitarbeiter in der „lVechsel-rcde", man fühle die Begabung zum Schulmeister bereits im „Helfer". Märe es da nicht angemessen, wenn dem so ist (und es ist so), daß der Kollege, dem der geborene Lehrer anssällt, dies im Kataloge verzeichnet«, daß er die Eltern darauf aufmerksam machte, daß er, wenn es an Mitteln für das Studium fehlte, die Gemeinde interessierte, den Bezirk, das Land, Wohltäter und Freunde, daß er Bericht erstattete nach oben? Er schüfe sich einen würdigen Amtsgenossen, dem Volke einen echten Bildner, dem Staate einen tüchtigen Arbeiter. Man fahndet sonst wohl mit Eifer nach Talenten; nur im Fach, das die höchste Kunst, die Kunst Menschen zu bilden betrifft, läßt man den Zufall walten. And doch sollte man nirgends wie hier geradezu Preise aussetzen, damit pädagogische Meister aus dem Volke gehoben werden. — Erste Forderung: Die Schulleitungen sind anz»weisen, 1 Zweiter Artikel für die Abhandlung „Landschule und Lehrerbildung". Ich bitte, mich zu Ihrem Lehrercheimlronzerte einzut'aden. Schüler und Schülerinnen, die eine ausgesprochene pädagogische Begabung an den Tag legen, auf das Studium zum Lehrberufe aufmerksam zu machen und diesbezüglich alljährlich einen Ausweis vorzulegen. Wieviel arme Dorfkinder brächte die Durchführung zum Brote, wieviel Talente kämen in unfern Beruf! Tin Staat, der feine Kräfte am rechten Grte benützen will, der dadurch seinen Bestand festigt und den Völkern Glück und Wohlstand zu bringen sich bestrebt, darf es nicht dem Zufalle überlassen, welche Hand an diesem oder jenem Hebel zu wirken beginnt, sondern er muß seine Kräfte mustern und sie nach der Potenz verteilen. Nur dann wird die große Maschine im ständigen Takt funktionieren. — pädagogisches Empfinden! Was ist das? Das eigentümliche Gefühl, in jeder Lage das Richtige zu treffen ohne vieles zu Zerklittern und Zerklaubcn. Ts steckt darin zunächst die natürliche Begabung, die Anlage. Gar oft ist jedoch das „Geschick" nicht angeboren, sondern zum großen Teile erworben oder wenigstens erst geweckt. • Was hat hiebei entscheidend gewirkt? Das Beispiel! Tin Landesschulinspektor meinte einmal: „Wenn wir durchwegs Lehrerbildner hätten, die bei ihren Vorträgen streng methodisch vorgingen, so könnten wir uns all die Anleitungen zur Handhabung des Unterrichtes ersparen und vieles andere, was jetzt geraume Zeit beansprucht und eine wissenschaftliche Bildung der Zöglinge nicht aufkommen läßt." So ist es! Der Professor bleibt nicht nur unser Vorbild in seinem Gehaben, in seinen (Eigenheiten, bezüglich der Sprache und der Schrift, er wirkt auch auf unser Wesen bis ins Innerste hinein und wirkt auf unfern pädagogischen Grundton. Das, was seinen Unterricht beherrscht, strömt langsam, aber stetig auf die, die in den Bänken vor ihm sitzen, über und weckt entweder das schlummernde Talent oder es bildet den Auell für die ganze Lebensarbeit. Man kennt die Schüler der Volksschule nach der Schrift, von wannen sie kamen; man kennt ebenso die Zöglinge, die ausgemusterten Lehrer nach dem pädagogischen Tmpfinden, aus welcher Anstalt sie ins Leben traten. Wäre man des allerorts eingedenk, wie anders würde man das hehre Amt des Lehrerbildners auf« fassen! Da käme dann nicht der, der vom Geschäfte nichts versteht, zum Lehrtisch; da bestimmte nicht die bessere Zeugnisnote oder eine längere Studiendauer die Würdigkeit bei der Stellenverleihung; da zankte man sich nicht um die Mandarinenpunze, sondern man schickte die, die pädagogische «Eignung an den Tag gelegt haben, gleich jenen Schülern der Tinklassigen, die als „Helfer" ihren Mann gestellt, in die Anstalt, die Lehrer bildet. Lehrerbildner zu sein, bedeutete sodann etwas Hohes und fände auch den höheren Lohn. Daraus die zweite Forderung: Zu Lehrerbildnern sind nur solche wissenschaftlich gebildete Männer zu wählen, deren pädagogische (Eignung erwiesen ist. Das pädagogische Tmpfinden gründet indes noch viel tiefer; es kann bis auf die Volksschule zurück verfolgt werden. Theoretisch beginnt es dort, wo die natürliche Begabung aufhört, mit dem Tage der Geburt. Wir brauchen nach Beweisen nicht lange Umschau zu halten. Unsere Großen stammen zumeist aus der Tinklassigen. Man wird einwenden: Ts gab eben früher wenig höherorganisisrte Schulen. Die Zeit hat jedoch an der «Erscheinung mit Bezug auf die methodische Kunst nichts geändert. Die in der Stadt durch die Klaffen gepeitscht wurden und heute in leitenden Stellungen sind, leider vielfach auch hochstehende Lehrerbildner, haben kein Tmpfinden für natürliche Pädagogik, kein Herz für den darbenden Zögling, kein Tmpfinden für die Landschulmethodik. Wie vorteilhaft heben sich hingegen jene ab, denen die Tinklassige das erste Rüstzeug schuf, die auf dem steinigen Wege aus der Waldeinsamkeit zu den Höhen emporklommen! Ihnen liegt das Geschick in den Knochen, ihnen schlägt das Herz warm für Volk und Schule, von ihnen allein ist die Wohlfahrt der Landschule zu erwarten. Also hinaus ins weite Land auf die Suche nach Lehrern und Lehrerbildnern! — Die Schule mit Abteilungen und Gruppen kann sich mit der Technik des Unterrichtes allein nicht zufrieden geben; sie, die individuell behandelt werden will, braucht ein elastisches handeln. Dieses ist nur möglich, wenn dem Lehrer pädagogisches Empfinden eigen ist u. zw. hauptsächlich das Empfinden für jene Schule, in der er wirken soll, für die Landschule. IPtc soll es aber zum Empfinden kommen, wenn das Interesse fehlt? IVic kann der Empfinden überstrahlen, der selbst kein Empfinden besitzt? Demnach die dritte wichtige Forderung: Die Lehrerbildungsanstalt sei weder für Schüler noch für Professoren eine Zufluchtsstätte! Ein gutes Stück „pädagogisches Empfinden" steckt naturgemäß in den Lehrcrfamilien. Kein Wunder! Der Pater vererbt die Anlage, der Pater spricht vom Fach, der Pater feilt an dem Jungen mit seiner ganzen Kunst, der Pater impft sein eigenes Empfinden dem Kinde feit dem ersten Lebenstage ein. Daher werden die Lehrerbildungsanstalten ihre besten Zöglinge aus den Lehrerfamilien beziehen; daher soll der Staat alles aufbieten, den Lehrersöhnen den Weg zum Berufe des Paters zu ebnen. Stipendien, die bessere Besoldung des Paters, Studentenheime würden die Frage gar bald gelöst haben. Ansätze sind ja schon da: Ich kenne Anstalten, in denen zunächst die Lehrerkinder mit Stipendien bedacht werden; ich kenne Länder, wo die Lehrerschaft für die Lehrersöhne Häuser baut. Der Staat ist doch ein kluger Kimm; er überlege: „Greife ich hinein ins polk und ziehe ich die Talente ans Licht, hole ich aus den Lehrerfamilien mir die zukünftigen Lehrer, so bekomme ich Bildner, die mit echter Kunst des Amtes walten, die, an einfache Verhältnisse gewöhnt, im weltvergessenen Winkel zufrieden sind, die mit Eifer ihre Pflicht erfüllen, die mit Liebe bei der Arbeit sind und diese Liebe und Treue auf die große Klasse übertragen. Lasse ich hingegen das verbummelte Individuum zur hehren Tätigkeit, den Porstadtbengel, der nirgends parieren wollte und nun zum Lehrberufe Zuflucht nimmt, so züchte ich mir geradezu die Brut, die an meinen Pfosten nagt." Herr Staat! Ist die Kalkulation richtig? c) Die pädagogische Schulung. Sie bildet unser Hauptthema und soll in der Folge eingehend erörtert werden. Aus dem Lngetmche eines Äbnngsschullehrers. 10.) Die H'reisöestimimmg. Sie haben gestern ein angewandtes Beispiel gewählt, in dem vvn Öl und Essig die Rede war. Hiefiir gaben Sie die Preise an. Wozu? Die Kinder vdcr buch wenigstens einige uuu ihnen werden oft zum Kaufmanne geschickt und kennen bereits die Preise. Und wenn nicht, so sollen sic zur Preisbestimmung angeleitet werden. Überdies war eine „Preistafel" an der Wand. Warum wurde sie nicht ausgcnützt? Was das Kind selbst bieten oder ausklügeln kann, soll man ihm nicht reichen. Der mitgeteilte Preis bringt eine trockene Zahl, der selbstgcfnndenc, erwogene schafft die Situation und gibt der Zahl einen lebendigen Inhalt. — 11.) |>et H'redigerton. Die Vorerzählung zu dem Lesestücke war ein eintöniges Herableicrn von Sätzen. Das ging so wie das Klappern bei der Mühle. Auch die Wirkung war ähnlich: Die Schüler wurden allmählich schläfrig, teilnahmslos, müde. Wie anders wäre es mit der Aufmerksamkeit bestellt gewesen, wenn die Stimme sich bald gehoben, bald gesenkt hätte und dann wieder im Grundton geflossen wäre! Man nennt das „Modulation der Stimme". Wer schnell spricht, hat nicht Zeit, ihrer zu gedenken; wer den Grundgedanken nicht erfaßt, wird sie nicht treffen. — 12.) Älierveranschanlichung. Wir saßen in der zweiten Klasse. Es war Anschauungsunterricht. Thema: Das Pferd. Gleich wurde das Bild aufgehäugt. Wozu? Hätte man nicht vorerst den Vorstelluiigsiuhalt ausschopfen sollen? Der Kandidat brachte auch Hafer und brachte Heit in die Schule. Haben die Kinder wirklich noch nicht Heu gesehen? Gehen die Stadtkinder nicht aufs Land? Also nicht zuviel des Guten; es bleibt sonst der Vorstellungskraft nichts mehr übrig und sic erschlafft. Der Aufsatzunterricht in der Landschule. Vom Oberlehrer Max Brandais in Mahrenberg (Steiermark). Morliemerlumg. „Unser Landvolk kann nicht reden und kann nicht schreiben, wie sich's gehört." — Eine oft vernommene Klage! Es stünde in der Stadt wohl auch nicht besser, kletterte nicht alles, was nur klettern kan», die Mittelschule hinan. Und wenn dann ein Siadtbiiblein so ganz, ganz droben ist, ein Herrlein geworden, in der Uniform steckt, — kann es einen gntstilisicrten Brief schreiben? Zumeist nicht! Und darüber hat es doch acht Jahre durch Aufsätze, Aufgaben und Bücher sich hindnrchgefressen! Es ist also zweifellos etwas faul im Staate Dänemark, faul ist der Aufsatzunterricht drinnen in der vornehmen Schule und draußen bei dem Landvolk. Das ist Grund genug für die „Blätter", diesbezügliche Beiträge zu Beginn des Schuljahres hinauszutragen, da man anzubaucn beginnt, da man nicht auf Mißwuchs zurücksehen muß, weil man auf gute Ernte hoffen kann. Von den cingcliefertcn Arbeiten findet zunächst eine Platz, die ein bewährter Einklaßler brachte, der Verfasser des „Wochenbuches für cinklassigc Volksschulen." D. Sch. Welches ist der allgemein übliche Maßstab zur Beurteilung des Bildungsniveaus eines Menschen? Ohne Zweifel der schriftliche Gedankenausdruck. Man braucht nur einen Brief zu lesen, um sofort zu erkennen, wie es mit der Intelligenz des Schreibers bestellt ist. Wenn nun der schriftliche Gedankenausdruck so bestimmend im menschlichen Leben wirkt, ja unter Umständen die Existenzbedingungen der Menschen stark beeinflußt, so ergibt sich für uns Volksschullehrer daraus die Notwendigkeit, diesem Unterrichtsgegenstande die größte Aufmerksamkeit zu widmen. Unsere Lehrpläne nehmen darauf insoferne Rücksicht, als sie dem Sprachunterrichte das größte Stundenausmaß einräumen. Trotzdem erscheint mir die zugewiesene Stundenanzahl noch immer zu klein, insbesondere mit Bezug auf die Oberstufe. Dort treten schon die Realien merkbar in den Vordergrund und zwar mit Recht. Allerdings muß dies auf Kosten des Sprachunterrichtes gehen, soll nicht eine Über-biirdung der Schüler erfolgen. Es bleibt aber dem denkenden und zielbewußten Lehrer immer noch der Ausweg, daß er den realistischen Lehrstoff ausgiebig zum schriftlichen Gedankenausdruck verwertet, was nicht nur eine Förderung des Sprachunterrichtes bedeutet und die notwendige Konzentration im Unterrichte erzeugt, sondern auch das tatsächlich Wertvolle dem Gedächtnisse zuführt und in demselben sichert. Das Geschriebene haftet eben besser als das bloß Gesprochene. Unter Umständen kann jedoch der Sprachunterricht so unbefriedigende Erfolge aufweisen, daß sich der Lehrer zu einer Operation wird entschließen müssen. Den Fingerzeig hiezu gibt der diesbezügliche Erlaß des k. k. Landesschulrates für Steiermark vom 28. November 1891, Z. 7222, welcher sehr beherzigenswerte Betrachtungen enthält und für unsere Zwecke folgende Bestimmung aufweist: „Der realistische Unterricht wird unter Umständen so lange zu beschränken oder gänzlich zu unterlassen sein, bis die Schüler im Lesen und Schreiben, d. i. im Sprachunterrichte überhaupt dem Lehrziele in der Klasse oder Abteilung nahegebracht sind.“ Diese hier angedeutete Beschränkung oder Auflassung des realistischen Unterrichtes kann zu jeder Zeit des Jahres durchgeführt werden; doch wird ein strebsamer Lehrer zu dieser Operation nur im äußersten Notfälle greifen und sich stets vor Augen halten, daß der realistische Unterricht eine Errungenschaft der Neuschule ist und nicht etwa aus Bequemlichkeit vernachlässigt werden darf. Ein Lehrer, der leichten Herzens den realistischen Unterricht vermissen könnte, ist kein moderner, fortschrittlicher Lehrer; er ist ein bedauernswerter Reaktionär. Auch ist zu bedenken, daß der „Herr Inspektor“ gelegentlich der Inspektion feststeilen müßte, daß das Lehrziel eigentlich nicht erreicht wurde. Diese lehrplanerörternde Besprechung abschließend, wollen wir dem gestellten Thema nähertreten. Es handelt vom Aufsatzunterrichte auf der Oberstufe. Genau genommen, ist der „eigentliche“ Aufsatzunterricht nur auf der Oberstufe möglich; hier ist der Anschauungskreis ein schon bedeutend größerer, die geistige Reife ist bereits vorhanden, die sprachliche Fertigkeit eine entsprechende, die grammatischen und orthographischen Hauptschwierigkeiten sind bereits überwunden oder, sagen wir vorsichtsweise, sollen wenigstens überwunden sein. Auf einer solchen Grundlage kann es gelingen, eine freie Stilisierung anzubahnen. Und nur der freie Stil ist eigentlicher Aufsatzunterricht. Die diesbezüglichen Übungen auf der Mittel- und Unterstufe sind nur Vorbereitungen auf den eigentlichen Stilunterricht. Auf diesen Stufen muß sich der Schüler an eine logische Folge gewöhnen; er muß ein Gefühl für eine klare Disposition erhalten, er muß, kurz gesagt, verstehen lernen, was ein Aufsatz ist. Aber auch der Stilunterricht auf der Oberstufe ist durchaus nicht leicht und es gehört viel pädagogisches Geschick dazu, in den Kindern Lust zur schriftlichen Darstellung zu erwecken. Ist dies dem Lehrer gelungen, dann geht es flott vorwärts. Niemals darf aber der Lehrer hoffen, daß es seine Schüler so ohneweiters zu selbstschöpferischen Leistungen bringen werden. Abstrakte Themen, wie: „Gedanken beim Anblicke eines blühenden Baumes“ — oder — „Kleide das Sprichwort: ,Der Mensch denkt und Gott lenkt' in eine Erzählung!“ — werden von Volksschülern nie entsprechend gelöst werden. Die Arbeiten der Volksschule werden zumeist Reproduktionen nach gegebenen Dispositionen sein. Nur Ausnahmsschüler werden sich die Disposition selbst schaffen. Zahlreich sind die Hindernisse, die einem gedeihlichen Stilunterrichte entgegenstehen. Da sind es vorerst die sprachlichen Kalamitäten. Wir Lehrer des Unterlandes, welche entweder an der Sprachgrenze oder in solchen Gebieten leben, in welchen beide Landessprachen vertreten sind, wissen davon ein Liedlein zu singen. Der Aufsatzunterricht in rein deutschen oder rein slowenischen Gegenden ist gegen die diesbezügliche Arbeit der gemischtsprachigen Gebiete ein Kinderspiel. Stilistische Unbeholfenheit und grammatikalische Sünden sind geeignet, die Aufsatzstunden der Sprachgrenzler zu Folterstunden zu gestalten. Wer nicht weiß, was Geduld ist, der kann sie hier lernen. Neben diesen Hindernissen, die in den nationalen Verhältnissen ihre Begründung finden, tauchen mit gleicher Beharrlichkeit die Dialektungeheuer auf. Der Wehruf: „Bitte, Herr Lehrer, der N. hat mir geschlagen!“ ist nur eine kleine Probe aus dem Pfuhle der Dialektfehler. Gegen beide Schwierigkeiten kann man nur durch große Strenge beim mündlichen Gedankenausdrucke und durch Memorieren guter Musterstücke, zu welchen ich mit Vorliebe realistische wähle, wirken. Ganz beseitigen werden wir sie vielleicht nie. Eine weitere Schwierigkeit ist die ungenügende Vorbereitung des Schülermateriales auf der Mittelstufe in Bezug auf Orthographie und Grammatik. Das läßt sich zum Teil durch eine ungenügende Methode auf dieser Stufe erklären. Der Schulleiter muß bei seinen Hospitationen auf der Mittelstufe sein Hauptaugenmerk auf die Orthographie richten. Es ist hier nicht der Platz, die methodische Behandlung der Orthographie auf der Mittelstufe zu erörtern; nur angedeutet sei, daß planmäßig geleitete, methodisch geordnete und scharf kontrollierte Diktate das Hauptbildungsmittel darstellen. Hiezu gehört als Hauptbedingung großer Fleiß des Lehrers. Ein nicht zu unterschätzender kollegialer Dienst des Lehrers der Mittelstufe ist es, auf gefällige Schriftformen hinzuwirken. Auf der Oberstufe, wo man nicht nur eine schöne Schrift, sondern auch eine nette äußere Form notwendig braucht, ist es Zeitvergeudung, wenn der Lehrer die Sünden der Mittelstufe erst bekämpfen soll. Der beste Aufsatz verliert an Wert, wenn er in einer unschönen Form geboten wird. Bei einer schlechten Schrift ist auch der korrigierende Lehrer oft in der zweifelhaften Lage, manche unkorrekte Schriftform für einen orthographischen Fehler zu halten. Darum ist nicht nur aus ästhetischen, sondern auch aus praktischen Gründen, wenn schon keine schöne Schrift, die ist im Individuum begründet, so doch eine deutliche Schrift unerläßlich. (Fortsetzung folgt.) Ratschläge für die Vorbereitung zur Lkrgerschullehrerprüfuug. 12. a) Pädagogik: Das „Philosophisch-pädagogische Lesebuch" wird uns jedenfalls bis Weihnachten beschäftigen, so mir es gründlich erschöpfen wollen. Weitere Fragen, die den Stoff durchqueren: 21.) Grundlegende philosophische Systeme und ihre praktische Bedeutung. 22.) Das formale Bildungsziel in der gewählten Fachgruppe. 23.) Die psychologische Erklärung für die „Stimmung" im Unterrichte. — b) Deutsche Sprache: 3.) Der Lautwandel in der starken Biegung des Zeitwortes. — Es heißt also von den Lautgesetzen sogleich auf das Zeitwort übergehen, weil dort die praktische Anwendung der gelernten Regeln zutagetritt. Zudem ist ja das Zeitwort das Wurzelwort, das wichtigste Wort. — Bei dem Studium des Schrifttums greift die Lektüre ernstlich ein. Wohl gibt es gute Erklärungen auch für Werke aus der ältere» Zeit; ich erachte sie jedoch nicht für notwendig. Es genügt, wenn man die Werke der Hauptsache nach kennt. Für diesen Zweck empfehle ich die billigste Ausgabe, nämlich Reclams Universalbibliothek. Der Lehrer in der Landschule hat eben nicht die Mittel, teure Bücher anzukaufen. Die Nummern 3681—88 enthalten die Parzivalsage. Die Kreuz- und querfahrteu sind etwas verwickelt; darum heißt es sich einen Plan entwerfen und das Wichtigste in demselben anmerken. 1188, 760, 1199 und 1200, 456, 4471—4476, 4174 sollen unbedingt gelesen werden. Fragen: 4.) „Tristan und Isolde" und „Parzival" — ein Bergleich bezüglich des ethischen Gehaltes. 5.) Die natürliche Grundlage für den deutschen Sagenschatz. 6.) Wie äußert sich das deutsche Wesen in den verschiedenen deutschen Sagen? — c) Geschichte: 3.) Die Folgen der Perserkriege für die einzelnen Staaten in Griechenland. Ein tiefgreifendes Thema, gelt? 4.) Die Grundursachen des Peloponnesischen Krieges, sein Verlauf (skizzenhaft) und seine politische Bedeutung. — d) Geographie: Mit der Geologie werden mir noch nicht abschließen können, das Kapitel ist gar zu wichtig. — Fragen: 3.) Wie äußert sich der Charakter der primären Formation in den verschiedenen Gebieten Europas? 4.) Welche Kulturzentren hat Karbon geschaffen? — e) Maturgeschichte: Das Lehrbuch von Vitus Gräber bildet die Grundlage für die Tierkunde, Schmeils „Lehrbuch der Zoologie" begleitet uns als geistvoller Freund. Das Kapitel „Der Mensch" erscheint nunmehr in knapper Fassung; mau soll es nicht überschlagen. Wichtig wird nunmehr auch das Zeichnen der einzelnen Teile. Freund, studiere in der Schulstubel Dort hast du die große Tafel und hast du au freien Tagen die nötige Ruhe. Stecke dir farbige Kreiden ein und lese und zeichne — und zeichne und lese, bis beides sich zum vollen Eigentume verquickt hat! — Themen: 3.) Biologische Gruudprobleme im Bau des menschlichen Körpers. 4.) Der Stoffwechsel im menschlichen Körper. — f) Arithmetik: Die „Teilregel" muß man allgemein „entwickeln" können. Und nun kommt das „gefürchtete" Kapitel „Gleichungen". Wer die Musterbeispiele tüchtig durcharbeitet und im Ansätze immer so vergeht, als wäre die Unbekannte bekannt, wird sich bald zurcchtfindeu. Von großem Vorteile erweist sich das Entwerfen von Skizzen. Man liest die Aufgabe zwei-, dreimal durch, zeichnet sich die Situation, setzt die Zahleil ein und bildet den Ansatz. Ans die genaue Beachtung der Vorzeichen und das Herausheben von Binomen u. dgl. muß wohl nicht erst aufmerksam gemacht werden. Noch eines: Gelingt die Auflösung nicht gleich, d. H., klappt die „Probe" nicht, so ja nicht schnurstracks bei Matck Zuflucht nehmen! Der durch eigenes Überlegen von der Seele genommene Druck löst ein Gefühl aus, das zu den wonnigsten gehört. Auch die Gewißheit der richtigen Lösung soll man sich selbst verschaffen. Geht es mit der Rechnung ganz und gar nicht, dann schlägt man den umgekehrten Weg ein, d. H., man geht vom Ergebnisse, das Mntek bietet, zur Angabe zurück. Typische Beispiele müssen in das Merkheft eingetragen werden. — g) Geometrie: Zur Auflösung der Konstruktivnsaufgaben ist zunächst ein gutes Reißzeug nötig. Die verschiedenen Fälle werden vorerst im rohen ausgeführt und dann mit „peinlicher Genauigkeit" auf einzelne Blätter, die man auf das Reißbrett spattnt, Übertragen, wobei jedes Blatt einen bestimmten Abschnitt umfaßt. Man soll sich die Arbeit ja nicht verdrießen, lassen! — h) Matnrkeljre: Ihrer wurde bisher wenig gedacht; sie eignet sich eben besser für den Winter. Ich habe seinerzeit Rosenbergs „Lehrbuch der Physik" empfohlen; ergänzen muß ich nunmehr, daß hiebei die Ausgabe für ,Oberrealschulen' gemeint war. (Verlag Alfred Holder, Universitätsbnchhaudlung in Wien, I. Rotenturmstraße 13. Preis des gebundenen Buches 5 K.) — Die flüchtige Durchsicht wird gezeigt haben, daß die Physik nunmehr nicht allein ein Erklären von Experimenten ist, sondern gar tief in die Mathematik greift. Wir müssen daher in dem Zeitpunkte, da wir Satz für Satz fvrtschreiten wollen, mit einem Abschnitte beginne», der diesbezüglich weniger Anforderungen stellt, mit der „Wärme". Die Wellen-lehre soll man zuvor „gelesen" haben; genauer werden wir sie erst später ergründen können. Die schematische Zeichnung leistet auch hier treffliche Dienste u. zw. hauptsächlich die mit farbigen Stiften ausgeführte. Man fertigt sie so oft an, bis man sie auswendig erledigen und Schritt für Schritt erklären kann. (Fortsetzung folgt.) Bus dem Eehreralbum. 19. „Nun ist mir die Vereinsmeierei doch zu dumm! Nichts als Verdruß und Streit! Und das Konzert für das Südheim haben sie auch nbgelehnt." Brief: Hiemit melde ich meinen Austritt aus dem Gesangvereine. Antwort: Aber, lieber Herr Lehrer, Sie können ohne Gesang ja gar nicht leben. Auf Wiedersehen! Der Vorstand. Er hatte recht: Lehrer S. kam zwar nicht zur nächsten Probe, aber er kam zur zweiten. Als er sie drüben singen hörte, wollte ihm das Herz bersten. Und die Sängerschar: Hat sie diese Liebe zur Kunst gewürdigt? Als „Schwäche" hat sie den Rückzug gedeutet. Die „ersten Schulwochen“ im Abteilungsunterrichte. Vom Schulleiter Karl Graf in Muthmannsdorf, Niederösterreich. (Fortsetzung.) 3. Woche. 1. Tag. Sprechrechnen. Einige Schüler zählen schon mit Sicherheit bis 5 oder über 5 hinaus, andere verwechseln schon die ersten Zahlenausdrücke. Begriff der Zahlen 1, 2, 3, Begriff „viel“ (viele Haare, Bänke, Schüler, Bäume im Garten), Hilfsmittel: Stäbchen, Kugeln, Finger, Ringlein, Striche. Zählen bis 31 Kopflesen: Satz mit zwei einsilbigen Wörtern. Aus einer kurzen Vorbesprechung und Fragestellung wird der Satz: „Karl sitzt“ gewonnen. Dieser Satz wird vom Lehrer auf der Schultafel graphisch dargestellt u. zw. -------------------------- . Der Lehrer zeigt auf den ersten Strich, die Schüler sprechen dabei „Karl" — auf den zweiten Strich, die Schüler sprechen „sitzt“. Beibringung des Begriffes „Wort“. Karl ist das erste Wort, sitzt das zweite. Abfragen, auf die Striche zeigen und von den Schülern zeigen lassen. (Hier muß der Lehrer sich wieder in Geduld übenl) Stillbeschäftigung: Schiefe Striche ins Liniennetz eine halbe Stunde; die zweite halbe Stunde etwas zeichnen. (Auf die Körperhaltung der Kleinen sehen!) 2. Tag. Sprechrechnen u. zw. Zuzählen bis 2 im Kopfe, z. B. 1 h —j- 1 h = 2 h. Dasselbe mit Kugeln, Fingern, Strichen. Schließlich wird diese Operation womöglich auf der Tafel schriftlich gemacht, aber nicht mit Ziffern, sondern mit Strichen, Ringlein oder Punkten | -f- | = ||, o -j- o — 00, . + . = Die Zeichen + und — müssen mündlich zum Verständnis gebracht und gut geübt werden. Analyse eines Satzes mit drei einsilbigen Wörtern (Kopflesen) u. zw. von der Uhr. Zuerst einige Sätze über die Uhr, etwa: Das ist eine Uhr; sie ist rund; sie hat ein Zifferblatt und zwei Zeiger. N., horcheI Was tut die Uhr? Die Uhr geht. Dieser Satz wird wieder auf der Schultafel graphisch dargestellt: ---------------------------- und abgefragt, analysiert und es wird darauf hingear- beitet, daß die Kinder sagen können, wie das erste, zweite und dritte Wort heißt. Stillbeschäftigung: eine halbe Stunde | + I = || oder mit Ringlein, zweite halbe Stunde im Liniennetz große Einser. (Mit den Schülern vorher einige Minuten einüben!) 3. Tag. Wiederholung als: Zählen bis 3, Zuzählen bis 2. (Gründliche Befestigung dieser Zahlbegriffe und Operationen.) — Schreiben der Ziffer 1. (Begriff und Verständnis hiefiir!) — Abfragen nach der Anzahl der Glieder des menschlichen Körpers. Antwort: Ich habe 1 Kopf, 2 Augen, 2 Hände. — Analyse des Satzes:1 „Der Tisch steht“ (vorher ganz kurz den Tisch beschreiben). Stillbeschäftigung: Schreiben der Ziffer 1, dann i. 4. Tag. Zählen bis 3 (als Wiederholung). — Schreiben und Einübung der Ziffer 2. (Begriff und Verständnis hiefür!) — Wiederholung von den Gliedern des menschlichen Körpers und von den Schülernamen. Fragen: Wie ist der Hut? Was tut der Tisch, die Uhr? usw. Einübung von n. Stillbeschäftigung: Schreiben der Ziffer 1 und 2, dann zweite halbe Stunde für die Stillbeschäftigung n. 5. Tag. Wiederholung als: Zuzählen bis 2 (mündlich und schriftlich mit Strichen und Ringlein), Zählen bis 3. — Schreiben und Einübung der Ziffer 3. (Begriff und Verständnis hiefür!) — Analyse (als Kopfleseübung) eines Satzes mit vier einsilbigen Wörtern u. zw. Der Hut ist rund. (Vorher kurz den Hut beschreiben.) Stillbeschäftigung: Schreiben der Ziffer 3 (eine Seite voll), dann auf der zweiten Seite I, 2, 3; zweite halbe Stunde: Zeichnen eines Hutes und Wiederholung der Schreibvorübungen 1, i, n — in die Linien wie oben. 4. Woche. 1. Tag. Zahlbegriff 4. — Mündliches Zuzählen bis 3 (immer bloß I). Dann die diesbezüglich einfachste Operation 1 -f- 1 = 22 schriftlich. (Gute Einübung und Verständnis hiefür!) — Anschau-ungs- und Sprechübung „Baum“. (Als Einleitung etwa folgende Fragen: Welche Dinge stehen im Obstgarten? Bäume. Welche Obstbäume kennet ihr? Ich kenne einen Apfelbaum usw. — Als Anschauungsmittel wird das Bild eines Baumes verwendet. — Aus dieser Übung ergeben sich folgende Sätze: Der Baum hat einen Stamm, hat Blätter, Äste; der Stamm ist dick, die Äste sind lang, die Blätter sind grün usw. Stillbeschäftigung: eine halbe Seite voll 1 + 1 = 2, eine halbe Seite voll 1, 2, 3. Die zweite halbe Stunde m. (Zuerst mit den Schülern einige Minuten einüben, hernach die Helfer verwenden !) 2. Tag. Zählen und Zuzählen bis 4 (bloß 1 und nur mündlich). Schriftlich: Schreiben und Einübung der Ziffer 4. — Analyse des Satzes: Der Ast ist lang. (Anschauungsobjekt „Ast“.) Stillbeschäftigung: Eine Seite voll 4; auf der zweiten Seite 12 3 4. Dann I, d. i. kleine Hasenschlingen und m als Wiederholung. 3. Tag. Wiederholendes Kopfrechnen bis 4 (bloß 1 zuzählen), schriftlich: 1 + 1=2, 2+1=3. Analyse des Wortes „Ast“ in der Weise, daß bloß der erste Laut A hervorgehoben wird, um die Schüler zum Erkennen der fünf Vokale zu bringen. Vorgang dabei: Der Satz „Der Ast ist lang“ wird graphisch dargestellt. ______________ Ast______________________________ _. Wie heißt das erste, zweite usw. Wort? Wie heißt das zweite Wort? Der Lehrer spricht „Ast“ recht deutlich vor und fragt: Was hört ihr zuerst? „a“. Der Lehrer macht nun beim Laut a ein f, zeigt darauf und verhält die Schüler, dabei das a recht lang und laut zu sprechen. Begriff Laut. (A ist ein Laut, weil wir es laut hören.) Sprüchlein: a, a, a, der Winter (Frühling) ist schon da.3 Der Lehrer singt dasselbe vor (ghd — chhaa g), die Schüler singen es dann leise mit. Stillbeschäftigung: 1 + 1 = 2, 2 + 1 = 3, dann Hasenschlingen (f, h). 4. Tag. Mündliches Zählen und Zuzählen bis 4 (immer bloß 1), dann bis 3 diese Operation schriftlich 1 + 1=2, 2+1=3. Hernach erfolgt, nachdem sich die Schüler eine halbe Stunde still beschäftigt haben, die Analyse des Wortes „Ofen“ (bloß Vokal o, wie oben), gewonnen aus dem graphisch dargestellten Satz „Der Ofen steht“. (Vom Ofen vorher einige Sätze bringen.) Sprüchlein: o, o, o, die Kinder sind recht froh. Dieses Sprüchlein singen wie oben. Oder (wenn cs der Lehrer für nötig hält) Beibringung des Begriffes Starklaut. Fragen: Was für ein Laut ist o, a? Starklaut. Warum? Weil wir ihn stark sprechen, stark hören und ihn singen können. 1 Bei der Satzanalyse sind die Sätze stets graphisch auf der Schultafel durch Striche darzustellen. Man kann auch den betreffenden Satz zur Abwechslung durch Schüler repräsentieren lassen, indem man jedem Schüler ein Wort zum Sprechen gibt; man erhält so die verkörperte Satzanalyse. 2 Nunmehr treten diese Vorübungen als die ersten Rechenübungen auf und werden von nun an als selbständige Disziplin behandelt, aber erst nach der Zeit der Vorübungen wird der diesbezügliche Stundenplan eingehalten. 3 Memorieren dieses und der folgenden Sprüchlein. sof. Stillbeschäftigung: 1 + 1=2 + 1=2 usf. 2 + 1=3 2+1=3 usf. h h, O 0 (das sind Eier). 5. Tag. Mündliches Zählen und Zuzählen bis 4 wie am vierten Tage. Schriftlich bis 4. 1 + 1=2 2+1=3 3+1=4 Diese Rechnungen stehen noch von gestern auf der Schultafel. — Analyse des Wortes „Esel“ (bloß Ablösung des Vokales e), gewonnen aus dem Satze „Der Esel hat vier Füße. (Bild: Esel und von diesem Tiere einige kurze Sätze.) Sprüchlein: e, e, e, im Winter gibt’s viel Schnee. (Singen und memorieren wie oben.) Stillbeschäftigung: 1+1=2 1+1=2 | 2+1=3 2+1=3 | usf. 3+1=4 3+1=4 I Die zweite halbe Stunde für die stille Beschäftigung: eine Seite voll. Auf der anderen Seite O (das sind Eier mit Faden). (Schluß folgt.) Des Lehrers Takt und Schliff in der Gesellschnft. (>. per Arief. (Fortsetzung.) Sowie es notig mar, vor dein Eingehen in den eigentlichen Gegenstand, einen Höflichkeitssatz voransznschicke», so wird es mich angemessen erscheinen, den Schluß in Höflichkeit ab-gleiten zn lassen. Das plötzliche Abreißen des Inhaltes kann man sich wohl unter Freunden gestatten; im Falle jedoch, da man zeigen will, daß man ans den Brief Zeit genug verwendet und eben damit den Empfänger ehrt, muß das Anhängsel da sein, um den ernüchternden Eindruck des „Geschäftlichen" zn dämpfen. Natürlich gehört hiezu auch ein neuer Absatz. — Beispiel: „Mögen Sie, hochgeehrter Herr Direktor, es mir zugute halten, wenn ich Ihre kostbare Zeit mit der etwas breiten Schilderung meines Kummers in Anspruch genommen habe, und wollen Sie meine Wünsche nach Möglichkeit in Rücksicht ziehenI" Die Schlußformel steigt, wie bereits erwähnt, stufenmäßig zum Namen hinab. Wie soll sie lauten? Das „Womit ich zeichne (oder gar mich zeichne) als Euer Hvchwohlgcboren in Verehrung untertänigster N. N." sollte in unserer Zeit, da die Sklaverei abgeschafft ist und alles der Natürlichkeit zustrebt, nicht mehr angewendet werden. Am besten gibt sich die kurze Verabschiedung: „In aufrichtiger Hoch« schätzung" oder „Mit den: Ausdrucke begründeter Hochachtung" oder „Mit vorzüglicher Hochachtung". Die „unbegrenzte Hochachtung" und alles, was ins übervolle sprudelt, kann nur eitelu Dvren gefallen. „Hochachtungsvoll" ist abgeschmackt, den Geschäftsleuten eigen; „Achtungsvoll" oder wenn auch „Achtungsvollst" ist für einen .Höflichkeitsbricf' zu wenig. — Über Unterschrift und Datum wurde bereits gesprochen. — Die Anschrift darf in dem einleitenden Attribute nicht anders lauten wie die Anrede im Briefe. Nach unseren Darlegungen fällt das „Sr. Hochwvhlgebvren" ans; wir setzen dafür ein „Dem hochgeehrten Herrn" it. zw. als Ganzes in eine Zeile, die bis zur Hälfte des Briefumschlages reicht und links, 8 cm vom obetu Rande entfernt, beginnt. In die Mitte der Papierfläche kommt der Name u. zw. wohlgemerkt der „vollständige Name". Es zeugt von Flüchtigkeit, wenn man den Taufnamen bloß andentet oder ein etwaiges Adelsprädikat wegläßt. Der Name, insbesondere der Schreibname, soll ersichtlich heraustreten; daher schreibt man ihn in der Regel mit Lateinbuchstaben. Der Titel darunter muß in seiner Gänze und gut symmetrisch eingeordnet erscheinen; davon etwas abznzwacken, könnte den Zweck des Briefes zuweilen beeinträchtigen. Hat jemand viele Titel, so führt man höchstens zwei Haupttitel an, die übrigen summiert unter ein „usw.". Jemandem ein Attribut beiznmessen, das ihm nicht gebührt, ist beleidigend, denn mau mutet dem Empfänger damit zn, daß er eitel ist und sich zueigen machen will, was ihm nicht gehört. Nach dem Schreibnamen muß, da das Folgende ein gebürgter Nebensatz ist, ein Beistrich gesetzt werden, nach dem Ortsnamen, bezw. nach dem der Gasse oder des Landes ein Punkt. Der Ortsname wird unterstrichen, aber beileibe nicht mit freier Hand, sondern mit dem Lineal. Zwei Striche bedeuten zuviel des Guten; eine feste, dicke Linie macht sich am besten. Wozu das? Damit die Post ihr Augenmerk zunächst dem wichtigsten Teile der Anschrift zuwende. Vorläufig ist es noch üblich, rechts unten das örtliche Ziel des Briefes zu bestimme»; solange davon ,im allgemeinen' nicht abgegangen wird, darf man in .Höflichkeitsbriefen' die Sonderansicht nicht zur Geltung bringen. Ist es auch nicht immer nötig, den Namen der Gasse beizusetzen, so liefert es doch den Beweis, daß man sich um die genaue Anschrift gekümmert, also auf den Brief Sorgfalt verwendet hat. Das,Santi' findet links in der Ecke Platz und schließt den Satz: (Dieser Brief möge zugemittelt werden) dem hochgeehrten Herrn usw." ab. Nach dem Orts- und Gassennainen ist diesfalls der Beistrich zu setzen. In neuerer Zeit macht sich eine Richtung geltend, die Interpunktion in der An- und Aufschrift ganz zu streichen. Wir müssen den Erfolg der vernünftigen Bestrebung abwarten. — Die Marke wird rechts oben aufgeklebt u. zw. gerade aufrecht, oben und rechts mindestens 1 cm vom Rande entfernt. Schutzmarken auf .Höflichkeitsbriefe' zu kleben, ist gefährlich; bei hohen Herren weiß man nicht immer, wie sie die dadurch zum Ausdrucke gebrachte Gesinnung aufnehmen. Achtung, daß der Brief nicht unzureichend frankiert istl Eine Briefwage sollte jeder Lehrer besitzen; sie verzinst sich gut. Das Grvßqnart-Papier mit der dazugehörigen Briefhülle geht scharf an die Grenze; legt man noch etwas bei, so sind die 20 g überschritten und inan tut daher wohl, eine Zwanzighellerinarke aufzukleben. Zwei oder mehrere Marken nebeneinander machen sich unschön. In den Brief selbst eine Marke zn kleben, ist unartig; man legt sie entweder in einem kleinen Briefumschläge bei oder — was besser ist — man schließt eine, mit der eigenen Anschrift versehene Briefhülle samt Papier bei, bezw. einen Karteilbrief, um zu sagen, daß man sich mit einer kurzen Antwort begnügt. Die Rückseite des äußeren Umschlages trage die Anschrift des Aufgebers! — Über das Briefschreiben gäbe es noch gar viel zu sagen; allein wir müssen aus andere Abschnitte übergreifen und daher .vorläufig' mit dem Kapitel schließen. Zu Weihnachten dürfte mancher Amtsbruder zu Gaste geladen werden; also sprechen wir nächstens über „des Lehrers Takt und Schliff bei dem Festmahle". — Nachbemerkung: Sollte jemand über irgendetwas, was hier nicht berührt wurde, im Zweifel sein, so möge er nur fragen; ich bin bereit, die Aufklärungen auch brieflich zu erteile». — Spracbunricbtigkciten der Scbulspracbe. 18.) Erinnert ihr euch! Ja, wenn der Herr Lehrer immer deutlich spräche und zwar so, daß daraus die Entstehung des Wortes „erinnern" klar würde! Das Staininwvrt heißt ,,-iimcru", die Vorsilbe „er-". Wie wird aber zumeist gesprochen? So, als ob das Stammwort ,,-rinnern" hieße. Was ergibt sich daraus? Die Schüler schreiben „erinnern" mit „rr". — Also das Wort vor den Schülern zerlegen und dann immer sprachrichtig sprechen: nicht „errinnern", sondern „er-innern" mit der kleinen Panse beim „r" und dem akzentuierten Anpacken des „i"! Die lüecbselrede. Zur 7. Z-rngf. Inwieweit kann das Helferwesen im Abteilungsunterrichte Geltung haben? 28. Urteil. Schulleiter Karl Graf in Muthmannsdorf, N.-ö. Das Helferwesen ist eine vielumstrittene Frage, so daß auch ich mich veranlaßt sehe, zu derselben Stellung zu nehmen. Ich bin ununterbrochen 23 Jahre als Schulleiter an der hiesigen einklassig geteilten Volksschule (mit Halbtagsunterricht) tätig und habe der Helfer bisher nie entbehren können, aber nur bei den Anfängern, nämlich in der ersten Abteilung (erstes Schuljahr) der Untergruppe. Am meisten ziehe ich die Helfer in der Zeit der Vorübungen heran, denn ohne jene kann ich mir eine erfolgreiche Stillbeschäftigung der kleinen, unbeholfenen Abc-Schützen im Abteilungsunterrichte gar nicht denken; sobald nämlich der direkte Unterricht bei denselben endet, muß ich mich der zweiten oder dritten Abteilung zuwenden und meine ganze Aufmerksamkeit dieser schenken, nur ab und zu einen scharfen Blick auf die erste Abteilung werfend. Die Helfer, je ein Knabe und ein Mädchen, übernehmen die Überwachung der Anfänger und haben vor allem auf die richtige Körper-, Tafel- und Griffelhaltung und ordentliche Ausführung der an der Schultarel vorgeschriebenen Übungen zu sehen. Die Helfer nehme ich mir vom zweiten oder dritten Schuljahre, je nachdem die zweite oder dritte Abteilung gerade auch eine Stillbeschäftigung hat; denn nie und nimmer darf der Helfer dem direkten Unterrichte seiner Abteilung entzogen werden. Hat das erste Schuljahr Repetenten, so können auch diese öfter zu Helfern herangezogen werden, jedoch zumeist nur in den ersten Wochen bei Einübung der Sch reib Vorübungen; zur Durchsicht der später auftretenden Rechnungsübungen (Zu- und Wegzählen) lassen sie sich wohl selten verwenden, da sie ja hauptsächlich wegen ungenügender Leistungen in diesem Gegenstände zurückbehalten werden mußten. Zur Durchsicht der von den Schulrekruten als Stillbeschäftigung ausgeführten Rechenbeispiele verwende ich das ganze Jahr hindurch geeignete Helfer, während ich das Helferwesen beim Leseunterrichte, sobald derselbe auf Grund der Fibel begonnen ist, immer mehr einschränke und im zweiten Halbjahre nach und nach ganz fallen lasse, da ja zu dieser Zeit die Kleinen schon so weit sind, daß sie im Buche beim Lesen sowohl richtig milzeigen als auch das Gelesene fehlerlos abschreiben können. Zu Helfern dürfen nur gewissenhafte und vollkommen geeignete Schüler herangezogen werden; sie müssen auch öfter gewechselt werden, damit weder Eigendünkel, noch Stolz, noch sonstige Untugenden einreißen, ln der zweiten und dritten Abteilung (zweites und drittes Schuljahr) werden bei mir keine Helfer mehr verwendet. Zur i». Krage. (Hausaufgaben in der Landschule oder nicht?) 17. Urteil. Oberlehrer Joh. Micko in Haselberg (Böhmen). „An der cinklassigen Volksschule sind keine Hausaufgaben zu geben.“ Zu dieser fest begründeten Überzeugung habe ich mich erst nach mehr als 20jährigen Erfahrungen durchgerungen; es ist ja bekannt, wie fest ein alter Zopf sitzt. Als Anfänger übernahm ich von meinem Vorgänger die Übung, täglich eine Hausaufgabe zu geben. Wie an eine überstandene Krankheit erinnere ich mich an diese Zeit der nutzlosen Plage für beide Teile. Der Lehrer hat Mühe, stets neue Aufgaben ausfindig zu machen; deren Durchsicht bei 70 bis 90 Schülern erfordert geraume Zeit — vor dem Unterrichte eine ungesetzliche Verlängerung, während des Unterrichtes eine nutzlose Verkürzung der kostbaren Stunden. Zu leichte Aufgaben sind nur eine Schreibübung," deren es an der cinklassigen Schule übergenug gibt, und befördern die Schleuder-haftigkeit. Schwierige Aufgaben hemmen den Eifer, erzeugen Unlust und drängen zu dem so schädigenden Abschreiben, das sich trotz Überwachung nicht ganz verhindern läßt, oder zur zwecklosen Ausführung durch Eltern, Dienstboten usw., ja manchmal sind sie auch Ursache der Schulversäum-nisse. Die Kinder haben oft beim besten Willen keine Zeit; es heißt in der Wirtschaft und in der Hausindustrie fleißig mithelfen. Haben sie Zeit, wie an Feiertagen und hier beim ungeteilten Unterrichte, so hat es weitaus mehr Wert, wenn sie sich im Freien gehörig herumtummeln und ihre Lungen gegen die so erschrecklich sich ausbreitende Tuberkulose kräftigen. Bei gehöriger Ausnützung der Unterrichtsstunden, eingehender Vorbereitung des Lehrers und dadurch bedingter reger Aufmerksamkeit der Kinder sind Hausaufgaben eine überflüssige Belastung und ein Hemmschuh des gedeihlichen Unterrichtes. Also weg mit ihnen! 18. Urteil. Oberlehrer Markus Kogelnigg in Krejanzach (Kärnten). Die Hausaufgaben sind den Schülern für den Ferialtag ein Bedürfnis. Wenn ich manchmal meiner Klasse über den schulfreien Mittwoch oder Sonntag keine Aufgabe geben will, so werde ich von den Kindern ermahnt: „Aufgabe, Aufgabe!“ tönt es von allen Seiten. Freilich sollen solche Aufgaben nie etwas Neues verlangen, sondern nur die schriftliche Wiederholung einer Rechen- oder Sprachübung oder das Auswendiglernen vorher behandelter Lesestücke, für die Kleinen manchmal eine Leseübung. Für die schriftlichen Hausarbeiten sollen aus bekannten Gründen immer nur Schiefertafeln, nie aber Hefte verwendet werden und dies auch aus Sparsamkeitsrücksichten. Die Schüler sollen eben wissen, daß sie jetzt vor allem Schüler sind und daß sie auch zu Hause etwas für die Schule tun müssen. Freie Zeit haben die Kinder noch überdies genug und aus eigenem Antriebe und Unbeholfenheit wird sich selten ein Schüler zu einer Schularbeit setzen. Hier hilft nur die Anweisung des Lehrers, die Hausaufgabe. Auch die Eltern sehen die Hausaufgaben über den Ferialtag gerne, gewinnen dieselben dadurch doch einen Einblick in die Kenntnisse und den Fortgang ihrer Kinder und in die Leistungen der Schule; ja manche wollen sie geradezu haben. Wie oft hörte ich so manche Partei klagen: „Der Herr Lehrer gibt aber keine Hausaufgabe, muß ein sehr bequemer Herr sein; wie wir in die Schule gegangen sind, da haben wir immer Hausaufgaben bekommen.“ Was also althergebracht und ein- gcwurzelt ist, soll man nicht abscliaffen. Man gewöhne die Schüler an Fleiß und an ein gewisses Pflichtgefühl für die Schule auch zu Hause. Über die patriotischen Festtage und das Schuljubiläum des Ortes gebe ich unter Hinweisung auf die Bedeutung des Tages und zur Verherrlichung des Festes grundsätzlich keine Hausaufgaben. Zur 10. Krage. (Schulbeginn im Herbst oder im Frühlinge?) 7. Urteil. Schulleiter Johann Krumpholz in Kohlsdorf (Schlesien). Ich bin seit dem Jahre 1899 an der geteilten einklassigcn Volksschule in Kohlsdorf (Bezirk Freiwaldau) angestellt. Das Dorf liegt unmittelbar an der deutschen Reichsgrenze. In Preußen ist der Beginn des Schuljahres am 1. April, bzw. zu Ostern und an den Landschulen der ungeteilte Ganztagsunterricht, im Sommer um 7 Uhr und im Winter um 8 Uhr beginnend, eingeführt. Vorher haben die Kinder noch der Schulmesse beizuwohnen. Betrachten wir einmal ein solches Schuljahr! 8 Tage Osterferien, 10 Tage Pfingstferien, 4 Wochen Ernteferien, 2 Wochen Kartoffelferien, 14 Tage Weihnachtsferien. Daß solche Unterbrechungen während des Schuljahres störend auf den Unterricht einwirken, ist wohl außer Zweifel; aber die preußischen Lehrer wundern sich über unsere zweimonatigen Ernteferien; sie meinen, ein paar Wochen Unterricht, ein paar Tage Rast sei besser. Die Behauptung, daß die Kleinen während des Sommers auf den weiten Weg vorbereitet werden, kann wohl nur für die Gebirgsgegenden, wo die Häuser zumeist sehr zerstreut liegen, zutreffen. Aber einen Umstand muß ich noch erwähnen: In Preußen kostet jeder versäumte nichtentschuldigte Schultag 30 Pf. Strafe; diese Einrichtung dürfte auch bei uns ihre Wirkung nicht verfehlen. Ja, es sind mir Fälle aus dem nahen Ziegenhals bekannt, daß Schüler, die ohne gesetzlichen Grund aus der Schule ausbleiben wollten, vom Polizeimann aus dem Elternhause in die Schule abgeholt wurden. Einen Vorbereitungskurs für die Volksschule begrüße ich mit Freuden. Angeeifert durch die Schriften von Knaus und Harder und in Anbetracht des Umstandes, daß man schon durch mehrere jahre das Zeichnen nach der Natur probiert und studiert, wollte ich heuer im ersten Schuljahre probeweise vom Schulanfang (16. September) bis Weihnachten Anschauungsunterricht in Verbindung mit Zeichnen, Gesang, Memorieren (mit Ausschluß jedes Lese-, Schreibund Rechenunterrichtes) betreiben und nach Weihnachten mit dem eigentlichen Lese-, Schreib- und Rechenunterrichte beginnen. Ich suchte beim k. k. Bezirksschulräte um die Genehmigung meines ausgearbeiteten Detaillehrplanes an; meinem Ansuchen wurde jedoch aus pädagogischen und disziplinären Gründen keine Folge gegeben. Falls es gewünscht werden sollte, bin ich geneigt, diesen Detaillehrplan der öffentlichen Kritik vorzulegen.1 Briefkasten. ,Die Landschnlgemeinde' hat im Deutschösterreichischen Lehrerbunde ihren Vertreter bekommen, u. zw. den Schulleiter Franz Monschein an der einklassigcn Volksschule in Tobelbad bei Graz, also einen Ein-klaßler. Damit ist die weitere Organisation angebahnt und ein kraftvolles Eintreten für die Interessen der Landschule gesichert. — Über meine Anregung wurde weiters ein ständiger Ausschuß für das „Lehrerheini im Süden" gewählt. Da ich demselben angehöre, so kann ich die Frage zu einer baldigen, greifbaren Lösung drangen. — DL Sch. 3nfp. L>. in K. (Stöhnten): Sehen Sie, die im Osten haben Geld i» Hülle und Fülle; wir sind blank. Ist denn bei uns die Bildung wirklich so weit vorgeschritten, daß sie keine Förderung mehr verträgt? — Dleal'schnl'relltor (*>. Hl. M. in W. (Mayern): Schönen Dank für die Vermittlung! Die 2. Auflage der Rein'schen Enzyklopädie ist in der Tat ein Monumentalwerk. — Lehrer K. D. in W. a. D. (Niederösterreich): Ihr Anbot für das Südheim werde ich dein Ausschüsse vorlege». An alle Leser richte ich die dringende Bitte, mir Anregungen und Hilfsquellen für das „Lehrerheim im Süden" bekannt zu geben. — Krk. D. N. in Dl. (Dtnlioroinn): Die „Blätter" kommen zwanglos, dieweil ein Inspektor und Prüfnngskoinmissür nicht immer über seine Zeit verfügen kann. Warum denn gleich so böse sein?! — Pie Septemver-Kokge scheint nicht allerorts eingeflogen zu sein. Bitte zu .reklamieren'; es wurde» Stücke in Vorrat behalten. — Lehrer 3. W. in 6. (Steiermarli): Das übertriebene Fragen im Unterrichte ist mir auch schon längst zuwider. Allein, man muß still fein; sonst wird man als methodischer Ketzer verschrien. Aber wir schießen doch los, gelt? Ein Klaps mehr oder weniger! — Schllt. Dl. in St. 3. am 8. (Salzburg); Wann ich einmal auch zu Ihnen komme? Weiß Gott! Ich soll im Winter in die westliche Ecke der Steiermark. Vielleicht gleite ich bei dieser Gelegenheit über die „grüne Linie". — Schriftsteller Li. Lt. dzt. in 1 Wir bitten darum. D. Sch. 2leapek: Kartengrüße aus einem Lande, in das mich die Sehnsucht zieht! Beneidenswerter Mann, der sorglos reisen kann! — Lehrer Leop. Kirchöcrgcr in Waibhosen n. ö. Otitis: Ihr „Ave Maria" kann ich mit gutem Gewissen empfehlen. Wer für die Messe etwas außerordentlich Hübsches wünscht, wird sicherlich bei Ihnen anklopfc». Eine nähere Besprechung gelegentlich. — Lehrer Krih Lsol'zinger in Uanfkirchen (chüerösterreich): Sie schreiben: „In dem Aufsätze .Pflege des Volkstums durch die Landschule' Folge 40 sehe ich ans die Pflege alter Sprech, Kinder und Volksreimc mit Recht hingewicsen. Ich möchte auf ein paar Jngcndschriften aufmerksam machen: „Schöne alte Kinderrcime" von Heinrich Wolgast, farbig illustriert von Josef Mcudcr, Verlag Karl A. Seyfried, München II.; Preis 72 h, nicht illustriert 18 h. Dann »ns der Sammlung: „Fromm und fröhlich' Jahr", süddeutsche Kinder- und Volksreime »sw. I. Band Winter erschiene» (nun soll mich Anfang November ein II. Band erschienen sein). Herausgeber Fcrd. Feldigl, farbig illustriert von Josef Mcudcr. Verlag wie oben; Preis 78 li. Ebenso gab die Verlagsbuchhandlung L. Staakman», Leipzig, unter dem Titel „Ernst und Heiter und so weiter" eine Sammlung Roseggcr'sche Erzählungen heraus, bearbeitet für österreichische Schulen; Preis K 2-50. Ich kenne die Schriften alle sehr gut und sie sind auch in einige Schulen Oberösterreichs durch mich cingcführt worden. Diese Schriften sind auch von der deutschen Jugendschristen-Prüfungskommission empfohlen." — Ich danke im Namen der Leser für die Mitteilung. — (W. X». S. in Li. (Kärntens: So ist cs, wenn man sich spät ins Joch der Ehe zwingen läßt! Da bringt dann der .Ruhestand' statt der Ruhe Sorgen. Daß Sie trotzdem sür die „Blätter" werben wollen, freut mich umsomehr. — Krk. M. '!.) Lukas llllmanns Zeichenwerk hat Fröbelhans herausgegeben. — chtzf. M. Hlch. in 781. (Lirain): Ihr Beitrag zum Aussatzunterrichtc kommt demnächst. Der Wunsch ist sinnig, daß Sic von der Arbeit, an der sich mich die Schüler beteiligten, unter dieselben Sonderabdriicke verteilen lassen wollen. Welch ein Stolz für die kleinen Literaten! — Kr k. «£•. Lt. in 2'- (Griechen-Innb): Der klassische Gruß vom klassischen Boden hat mich entzückt. Patras zeigt sich ganz modern, indes mein Auge vergeblich nach altem Gemäuer sucht. — ch. G. in Leipzig: 91» also, langsam, langsam kommen wir auch über die Grenze — mir, die .plumpen Österreicher'. — Li. li. Lurnkeljrer Lt. I. in . in ch.“: Ihre Methodik werde ich wohl erst zu Weihnachten durchsetzen können; derzeit jagt ein Geschäft das andere. Vorläufig freut mich schon Ihr Streben; hoffentlich wird der Inhalt zur Freude den Genuß bringen. — Krk. <&. 2t. in G. (Steiermark): „Ein Märchen aus uralten Zeiten . . ." Die Karte zeigt ein schönes Stück Erde. Genießen Sie's; cs wird Sie über manchen Kummer hinwcgtäuschen. — Alla signorina P. a S.: Molte graziel"Nicht wahr, cs lebt sich auch im Norden angenehm? — chßf. K. 2** in Lt. (Steiermark): Sie Armer! Durch den Fall der Tafel ist Ihr Gesicht entstellt worden. Dräut also nicht der Feind von innen, so kommt er von außen. Verzagen Sie nicht! Herzinnigen Gruß Ihnen und allen Getreuen diesseits und jenseits des Sattels! — chßk. Ls. It. in Ls. (Steiermark): Für zweiklassige Volksschulen ist mir ein besonderes Vorbereitungsbuch nicht bekannt. Nehmen Sie Pichlers Anleitung (Besprechung Seite 361 der „Blätter") zur Hand! — Lehrer 2t. 2«. in 2t. (Möhmen): Wenn Sic nach Görz wollen, das ich Ihnen wegen der Billigkeit empfehle, so wenden Sie sich unter Berufung auf mich an den k. k. Lehrer Vinzenz Dittrich, via tre re! — 24. Sch. Inlp. M. A. in G. (Nicbcrötlerrcich): Ihr Wort hat gewirkt: Die Verwaltung meldet, daß in den Bezirk viele „Blätter" wandern. Wirkt nun wohl auch mein Wort? — Schllt. K. Sch. in 6fdi. (Böhmen): Für die Karte mit den „zwei Stätten zur Geistesnahrung" verbindlichen Dank! — 2tlKr die ,Lanbsihnlgemeinbc' wurde am 4. Oktober im Tcpler Lehrervereine gesprochen; im „Pädagogischen Vereine Hoftau" las Oberlehrer Neid einige Aufsätze aus den „Blättern" vor; zu Neumarkt in Salzburg empfahlen in einer Lehrcr-versammlung mehrere Kollegen die „Blätter" zur Anschaffung; der Obmann des „Deutschen pädagogischen Vereines im Bezirke Königinhof", Oberlehrer Hettfleisch tat dasselbe in der Hauptversammlung am 4. Oktober. — Hßs. Ls. L. in 2S. (Kärnten): Also mein Rezept gegen die Schwindsucht hat genützt. Ich werde es beim Frühlingsnahen in den „Blättern" näher begründen. — Schtkt. G. 25. in A., 2*oll: Z. (Weber-östcrrcich): Sie schreiben: „Auf meinen Wunsch hat der k. k. Bezirksschulrat die .Blätter' für die hiesige Schule bestellt." Warum ist denn das anderswo nicht möglich? — Lehrer L. in 2t. (chveröllerreich): Sie sind ein tüchtiger Lehrer vom Fach. Sicherlich wird das Wort .Fach' bald vor den.Lehrer' treten. — Kür das Lehrerheim im Süden habe ich diesmal keine Spende zu vermerken. Hat des Herbstes Frost auch das Herz gekühlt? Ären; und quer von Schule zu Schule. (£ittc Schulrcisc durch die österreichischen Alpcnkändcr und die angrenzenden Dörfer.) 19. Diesseits und Jenseits der roten Linie. c) Der M'tc und die vciden Zungen. Der Unterricht hatte bereits begonnen, als wir zur Schulpforte kamen. Im ebenerdigen Zimmer wurde im Chore gesprochen, natürlich galt es Rechensätzchen - eine längstbekannte lind überall gehörte Melodie: 5 + 4 — 9. Zur linken Hand ging es gar lustig zu. Da drang fröhliches Johlen durch die Fenster; dazwischen schmetterte manch gellender Ruf oder es klang mich zuweilen wie Klagen und Ächzen. Was mochte hier unterrichtet werden? Wir klopften. Keine Antwort! Der Begleiter meinte: „Ei ja, die spielen wohl Parlament. Da brauchen wir eine Glocke." Ich klopfte wieder. Vergeblich! Im wilden Chaos konnte meine Anmeldung nicht vernommen werden. Darum drückte ich herzhaft aus die Klinke und im nächsten Augenblicke stand vor uns die brüllende Schar der tollen Genosse». Das war ein sonderbarer Staat: In einen Knäuel znsnmniengeballt, vom Staub umwoben, klebten die 11 — 14 jährigen Jungen aneinander wie ein Bienenschwarm. Die Mädchen kauerten hilfesuchend in den Ecken, die „Helden" schlugen darein, als gälte es eine Generalprobe für den Bauernkirchtag. Da nirgends ein Oberhaupt zu erblicken war und der Staub uns schier den Atem verschlug, so zogen wir uns zurück und flüchteten in den Hof, hinaus in die frische Lust. Doch sieh, mich hier gab es Kampf und Gewirr! Eine spartanische Schule, da es galt, ein kriegstüchtiges Svl-datenvvlk grvßznziehen. Abseits standen zwei junge Herrchen im fröhlichen Geplauder; der eine drehte gerade ein Papierchcn zwischen den Fingern, der andere dampfte sein Röhricht und sah behaglich dem Wölkchen nach, das aus seinem Munde in die Luft empvrstieg. Kein Zweifel — die beiden jungen Lehrer der Schule. „Guten Tag, meine Herren! Verzeihen Sie, daß wir stören! Mein Name ist. . ." „„Ei, ei, das sind ja die fremden Herren von gestern?"" „Ja, zwei Wanderer ans fernem Land, Genossen vom Fach." „„Also auch Schulmeister? Bedaure!"" „Nicht buch! Wir fühlen uns recht wohl im Amt." „„Die Herren sind gewiß ans Wien und machen eine Ferienreise?"" „Letzteres stimmt. Doch erlauben Sie, könnten wir nicht dem Unterrichte beiwohnen?" „„Ach, da gehen Sie nur zum ,Alten* hinein. Bei uns werden Sic nichts sehen."" Der Mann hatte recht und wir nahmen daher Abschied. Der Alte, der „Oberlehrer", war gerade beim Wechsel des Unterrichtes. Die untere Abteilung, das erste Schuljahr, glitt zur Stillbeschäftigung; die zweite Abteilung (zweites Schuljahr) streckte die Tafeln in die Höhe. Es war eine schlechte Situation für das Bekanntwcrden. Der Oberlehrer nahm denn mich unfern Gruß nur oberflächlich entgegen und wandte sich sogleich wieder zur Schülerschar, indem er zuvor gesprochen: „Entschuldigen Sie, meine Herren, ich will gleich Ordnung schaffen!" — Und er schritt von Bank zu Bank, besah sich hier ein Täfelchen und wieder dort, warf hier ein lobend Wort hinein, dort einen Tadel, merkte sich den an und jenen und war überall. — 1, 2, 3 — ein Wink: die Tafeln der zweiten Abteilung waren im Fach. 1, 2, 3 — ein Wink: die Tafeln der ersten Abteilung waren auf der Bank. Hier ging ein emsiges Arbeiten an, dort war die Masse wie gebannt mit verschränkten Armen auf dem Rücken. Jetzt kamen wir an die Reihe. Da der Lenker der Geschicke in dem vielköpfigen Reiche sich zu uns wandte, wurden wir gewahr, daß ein böses Leiden in seinem Busen wühlte. Über das eingefallene Antlitz hatte sich ein blasser Schein gelegt, die Stimme war gedämpft, die Brust eingedrückt. Der Typus eines Lungenkranken! Was wunder, daß der Bedauernswerte zunächst die Frage aufwarf: „Wie steht es mit dem Lehrerheiin im Süden?" „„Nicht schlecht, die Lehrerschaft hat de» Gedanken mächtig erfaßt^"" „Ach Gvtt, wenn der Gedynke nur auch bald Wirklichkeit würde!" „„Darauf sollten Sic nicht warten, Herr Oberlehrer! Fliehen Sic nach dein Süden, solange es noch Zeit ist!"" „Wer wird dann meine Schule verwalten? Die jungen Herren haben keinen Sinn für den Unterricht, kein Herz für die Kinder. Der eine kam von der Bahn; er hatte den Dienst nicht ordnungsmäßig versehe», mußte gehen und ward Lehrer. Der andere ist aus der Anstalt; aber der .Aushilfslehrcr' hat ihn mir verführt. Sv muß ich denn allein am Karren ziehen." „„Haben Sie nicht versucht, die Herren ans den rechten Weg zu bringen?"" „Es nützt nichts. Wohl möchte der jüngere anpackcn; aber der Mephisto läßt ihn nicht." „„Warum hat man Ihnen anstatt des Ungeprüften nicht ein Fräulein geschickt?"" „Ach, die Stadtpnppen wollen ja nicht in den Winkel an der Grenze." „„Sv zeigen Sie den Lässigen an! Damit retteten Sic den Benjamin, die Schule und sich selbst."" „Wenn ich cs tue, werde ich gesteinigt. Blau schilt mich den Verräter, den Angeber und ich bin in Acht und Bann." „„Mit nichten! Wer nicht mit dem Herzen in unsere Reihen kam, wer uns nur suchte, weil er uns suchen mußte, wer durch Nichtstun unser Amt und unsere Standcsehre hernb-sctzt, verdient keine Rücksicht; er ist nicht einer der unser», er ist der Parasit am jungen Holz."" Es fiel mir schwer, den kranken Mann unterrichten zu hören. Ich begnügte mich aus diesem Grunde damit, in den Amtsschriften zu blättern und den Wandschmuck zu mustern. Die Nettigkeit, die ans der Kleidung sprach, war in den Büchern und war an der Wand. Jede Amtsschrift hatte ihren Umschlag aus Pappe und trug darauf die in Fraktur angefertigte Aufschrift. Ein Band, das sich durch die Mitte zog, hielt Heft und Umschlag zusammen. Zwischen den einzelnen Blättern war Löschpapier eingeheftet, so daß man nicht erst nach dem roten Blatte suchen, sondern das Heft nach dem Gebrauche sogleich zusammenklappcn konnte. Sv gab es kein „Schweinchen" in den Aufzeichnungen, keinen Bug, keinen Fleck, keine Falte. Dazu die saubere, deutliche Schrift, die Genauigkeit des Inhaltes, die Aufzeichnung mit verschiedenen Tinten. Die erste Abteilung, die wichtigere Abteilung, erschien im Wöchentliche rot vermerkt, die zweite, die ernstere Abteilung, schwarz. Durch die Mitte des Blattes war eine dicke Linie gezogen. Sv konnte man Woche für Woche das Fvrtschrcitcn im Stoffe leicht verfolgen. Dieselbe Trennung zeigte sich im Stundenpläne. Der direkte Unterricht war mit roter Tinte eingetragen, der indirekte mit schwarzer. Dem entsprach mich das Tagebuch. Es lag aufgeschlagen ans dem Tische, das dicke Buch, das Kassabnch des Lehrers. Links war „Soll", rechts „Haben". Alle Tage hatte der Wackere genau vermerkt, was tatsächlich zum Kapital der Schüler geworden war und was als Ausgabe verloren ging. Der Katalog enthielt die Namen in musterhafter Rundschrift und die Daten alle, vollständig geschrieben, in sinngemäßer, übersichtlicher Anordnung. Sämtliche Anmerkungen waren mit Tinte eingetragen. In der Abteilung „Anmerkung" stand hie und da etwas zu lesen: a) Laut Erl. des k. k. B. Sch. R. v. 3. März d. I., Z. 1768, vorzeitig aus der Schulpflicht entlassen. Vgl. G.-P. (Gcstivtts-prvtvkoll) Z. 27! — b) Übergesiedelt am 17. April nach M. Vgl. G.-P. Z. 36! — c) In den schriftlichen Arbeiten oberflächlich. — d) Verwahrlost. Anzeige an den O. Sch. R. am 25. Mai. G.-P. Z. 43. — „Haben Sie auch eine Chronik?" „„Sie ist im Kasten. Man braucht sie eben nicht alle Tage."" Sie war gleich zur Stelle und wir konnten die Geschichte der Schule bis weit zurück in die Vorzeit verfolgen. Der Schlvßherr hatte die Nvtschnle seinerzeit für seine Forstleute errichten lassen. Ausgediente Soldaten waren als Pädagogen eingezvgen; der pensionierte Jäger, den die Beine nicht mehr über die Berge tragen wollten, griff zur Haselrute, zog Linien über den Rücken der Kleinen, um dann in das schmerzhafte Netz die ersten Bildungszeichen zu setzen. Lange hielten sich solche Doktoren im Tal, wohin der Sonnenstrahl nur durch einige Stunden des Tages drang, wohin der Kulturstrahl nicht leuchten kannte. Endlich kam ein „Geprüfter", ein „rechter Schnlincister". Er war einer von der alten Schule, einer, der zwei Jahre das Berufsstudium betrieben. Die Schule wurde zweiklassig und als der Oberlehrer rum heute die Regierung übernahm, wurde sie dreiklassig. Allein, cs schien, als füllte jede neue Stelle die Geschichte der ersten wiederholen. War früher der entlassene Soldat auf dem Posten, so wirkte jetzt der entlassene Stativnsbeamte in dem Orte. Also quantitativ gab es Vermehrung, doch qualitativ blieb es beim alten. Traurige Zustände! Sie wollen nicht vom Fleck und doch schreitet draußen die Zeit unaufhaltsam vorwärts. „Werden Sie nicht an der großen Lehrerversaminlung in M. teilnehmen?" „„Halt' eö ursprünglich nicht im Plane, sonst wäre ich nicht soweit vorgerückt; da Sie mich aber an das „Lehrerheim im Süden" gemahnen, will ich umkehrcn und die Sache vor die Lehrerschaft bringen."" Rasch ward der Entschluß gefaßt, rasch auch durchgeführt, denn der Anblick des kranken Bruders lenkte den Willen. Also kehrten wir in den Gasthvf zurück, nachdem wir uns in der . Chronik verewigt, und schnürten das Nänzel zur Rückfahrt. Als wir auf dem Bahnhöfe waren, bemerkten wir zwei Kretins. Schreckgestalten! Das Haar stand wie üppiges Gesträuch um die eingedrückte Stirn; die Augen sprangen vor, als wären sie aus GlaS; das Gesicht war gedunsen, der Mund weit aufgesperrt, mit herabhängender Lippe und ein blödes, blödes Grinsen zog die Oberlippe zur breiten, plattgedrücktcn Nase empor. Dabei floß der Geifer von den Mundwinkeln herab ans die schmutzigen Kleidet', ans die entblößte Brust. Ein Anblick zum Entsetzen, ein trauriger Anblick! — Der Oberlehrer war nicht gekommen, er saß über den Akten; aber die beiden Herrchen waren zur Stelle. Ich deutete auf die Schreckgestalten und fragte, was die Ursache sei. — „Inzucht, Alkohol!" Zwei Verderben, die in nnsern Alpenländern Hansen. Auch ich zählte einst, da ich als Unter-lehret siebzig Bergkinder vor mir hatte, elf von den unglücklichen Geschöpfen. Gar oft hatten sie die Schnapsflasche in der Tasche oder sie kamen im Nebel benebelt zur Schule. Läßt sich denn dein Jammer nicht Einhalt tun? Könnte die Schule da nicht erfolgreich wirken? Und der Staat? Darf er zusehc», wie der Alkohol das junge Blnt vernichtet, wie In- und Unzucht ans den Almen und in den einsamen Höfen frei walten? „Und bei solchem Material soll man eine Freude zum Berufe haben!" Hub der.Eisen- bahner' an. „„Wieviele sind es, die von solcher Art zur Schule gehen?"" „Vier, davon entfallen zwei auch mich." „„Stellen Sie den Antrag, daß sie vom Schulbesuche befreit werden!"" „Ja, dann hat er keine Ausrede mehr, wenn es nicht geht!" warf unvorsichtig der Benjamin ein. „„Ich Hab' das Nest überhaupt satt. Meine Herren! Der Oberlehrer hatte mir soeben erzählt, Sie seien mit dem Inspektor T. gut bekannt. Könnten Sie mich ihm nicht empfehlen?"" „Empfehlen, daß er Sie nicht nimmt. Herr M., hören Sie meinen Rat: Da Sie mit dem Lehrberufe keine Freude haben, so lassen Sie ihn! Sie nützen sich und uns. Wenn Sie das rote Käppchen nicht mehr tragen können, so streben Sie nach einem ändern; aber nur Kinder bilden Sie nicht, wenn Sie Kinder nicht lieben!" — Die Abschnitte „L'chlnliberichl über die 7. Krage", „Die zehn Gebote des Landlehrers" nnd „Kleine Mitteilungen" muhten wegen Raummangels diesmal wegbleiben. Herausgeber und veranlwortllchcr Echrlftletler: Rudels <$. Peerz. — Druck von Joses Pavllcek ln Gottsche«. « flnkündigungstafcl. « l.) Leste bet Eichinttnn und fio. in Arnau a. b. (S. (Besprechung 27.) — 2.) Sckul-ivaubtaseln bei Freytag und Berndl, Wien, VII/i Schottenfeldgasse (>ti. (Besprechung 11.) — 3.) Zur -Vorbereitung aus beit Muterricht — das Borbereitnngsbuch von Pichler. (Be sprechnng 5.)" — 4.) Aabiergummi bei Günther Wagner in Wien. (Besprechung 19.) — 5.) Hinte von Leouhardi in Bodenbach durch den Zwischenhändler. (Besprechung ‘JG.) -G.) Aleistiftc „von Hardtmuth in Bndweis. (Besprechung 29.) — 7.) Als Lesestoff für die Kleinen — „Österreichs deutsche Jugend" in Reichenberg. (Besprechung 21.) — 8.) Drucksorte» bei Pavlicek in Gotlschee (Krain). 9.) Lehr- tittb Lerumittel vom Lehrerhausvereine in Linz a. d. D. — 10.) Musikinstrumente von Trapp in Wildstein und Klier in Steingrub. (Besprechung 30.) 14 Tage zur Probe sende ich an jeden Herrn Lehrer meine in Künstlerkreisen rühmlichst bekannten Spezialitäten: Streichinstrumente, Zithern und Guitarren von unübertroffener Güte und Preiswürdigkeit. Empfehle gute Violinen zu K 5, 6, 8, 10, 12 und höher. Gute Violinen mit starkem Ton, Bogen, gefüttertem Holzetui, Reservesaiten, Stiinmpfeife, Dämpfer, Kolophonium und Violinschule franko. K 15 bis 20. Feine Orchester-Violinen samt Zugehör, besser, K 25 bis 30. Künstlerviolinen mit starker, edler Tonfülle, nach alten Modellen, mit feinem Ledertuch-Formetui, feinem Bogen und Zugehör K 40. 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Nur K 4-56 monatlich hat beispielsweise ein 55jähriger Lehrer an Prämie beim Ersten allgemeinen Beamtenvereine für ein Kapital von K 2000 zu entrichten, welches sofort nach dem wann immer eintretenden Tode des Versicherten, spätestens wenn dieser das 85. Lebensjahr vollendet hat, zur KuszaKkuttg gelangt. Der Erste allgemeine Beamtcnverein in Mien, der mit einem Versicherungsstand von 183 Millionen Kronen die größte wechselseitige LebeiisversicherMigsanstalt der Monarchie darstellt, bietet seinen Teilnehmern die größtmöglichen Augesiänonisse. Die Versicherungsbedingnisse sind außerordentlich günstig. -s \ , . ^ B ? j Garantiefonds Lude *906 f»o Millionen Kronen v J Aiisbezahlte v ersiche rnn gs betrage seit Beginii der VerenlStätigkeit 65»itert motteti. Nähere Auskünfte erteilt bereitwilligst und kostenfrei d ' Zentralleitnng des Ersten allgemeinen tieatntenvereines der Hi^.-ung. Monarchie Wien, I. Wipptingerllraße SS. 1>: '1 K A * M *. 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Peerz: „Welche Fülle wertvoller Beiträge für den Olbteilnngsnnter-richt ist da ausgestapelt! Schon die Anlage allein muß ans den Leser vorteilhaft wirken; 11111 so mehr der Inhalt als solcher. Wer dieses Buch ans den Eisch legt, kann sich täglich eine halbe Stunde er sparen." — Prof. E. Burger: „Das Buch hat tiiid) vom Anfang bis 511111 Ende entzückt." — Schulleiter A. Bliimel: „Vorzüglich und preiswürdig." Mdngogifche 3ritfd)iift 40. Jasirganq. Eigentümer, Herausgeber und Verleger: lUrbanb kr deutschen Lehrer n. Lehrerinnen in Stcürmarlt. Schristleitnng: Graz, Kinkgasse 2. Verwaltung: Graz, Morcllenscldgasse 10. Inhalt: 3tanbcö und Fachfragen. Echulnachrtchten. AuS bem itctain. Landesschulrate. Bücher und Lehrmittelschau. Veretnüwesen (Deutsch österreichischer Lehrerbunv, Verband der deutschen Lehrer und Lehrerinnen, Bezirkslehrervereine, Verband der Arbcitslehrerinnen in Steiermark, Lehrerhaus-Verein, Verein „Selbsthilfe" und „Lehrerschuh"). Verschiedene?, Nede-DaUe. Anzeigen sämtlicher in Steiermark erledigten Lehrer stellen usw. Ausgenommenc Aussütze werden entlohnt. Bezugspreis für die jeden zweiten Sonntag (2t! mal im Fahr) erscheinende „Pädagogische Zeitschrift" ganzjähr. 3 K, halbjährig 1 K 00 h, vierteljährig 00 Ii, durch den Buchhandel ganzjährig 4 K. Einzelne Nummer 30 h. Probenummer unentgeltlich und postfrei. Blätter für den Jlbteilungsunterricbt Lsaibach, im Dczcmver 1907. (In den Anzeigeteil werden nur Ankündigungen ausgenommen, die die Gülc der Ware erwiesen haben. Es ist daher vor der Insertion entweder der Gegenstand selbst einzusenden oder ein vertrauenswürdiges Zeugnis.) Aeurteil'ungen. 50.) Ludwigs Unterrichtsbriefe. Jedem aufmerksamen Beobachter ist es in letzter Zeit klar geworden, daß ein mächtiger Fortbildungstrieb durch die österreichische Lehrerschaft geht. Vormals konnte einer, der zur Bürgerschullehrerprüfung cmporblickte, gerade nur die Gegenstände der ersten Fachgruppe wählen, weil für sie die Behelfe einfach zu beschaffen waren. Dem Mathematiker war jedoch nichts zur Hand, was ihn sicher zum angestrebten Ziele hätte bringen können. Da kam Professor Ludwig in Komotau mit seinen Briefen. Hunderte griffen sogleich nach ihnen, taufende, nachdem ihr Wert erkannt wurde. Ich habe die Unterrichtsbriefe für die Mathematik durchgearbeit und kann sagen, daß mir das Studium ein Vergnügen besonderer Art bereitetet«:. Diese flotte Art der Auflösung, das kühne Anpacken scheinbar schwieriger Aufgaben, die lichtvolle Erklärung, das stufcnmäßige Fortschreiten, die interessanten Sachvcrhältnisse in den Beispielen, die Deuter hier, die Deuter dort, d«rs wissenschaftliche Durchtränken des Stoffes, die Fürsorge, die aus den Briefen spricht: Alles, alles verrat den treuen Amtsbrnder, der sich selbst emporgerungen hat und nun dem Kollegen Helsen will. — Im Vereine mit Dr. Fuchs hat Professor Ludwig jüngst mit der Herausgabe „Physikalischer Untcrrichtsbrife" begonnen. Ihrer soll ein andermal gedacht werden. — Wer mit uns im Abschnitte „Ratschläge für die Vorbereitung zur Bürgerschullehrerprüfung" Schritt halten will, muß sich beide Arten der Briefe beschaffen. — Jeder Brief kostet 75 h. 51.) Deutsches Wörterbuch von Weigand. (Verlag Alfr. Töpelmauu in Gießen; 5. Auflage; zwölf Lieferungen zu M,rrk 1 60.) — Das bekannte Wörterbuch erscheint, neubcarbcitet von Bahdcr, Hirt und Kaut und verspricht, nach der ersten Lieferung zu schließen, den alten Ruhm in neuer Zeit vollauf zu rechtfertigen. Ich komme auf das Werk gelegentlich noch einmal zurück. 52.) Wiener Zentralisation der internationalen Elelitrizitälsgesellschaft. Unter diesem Titel hat die Verlagsanstalt Pichlers Witwe und Sohn in Wien ein großes Bild herausgegeben, das uns mitten in das Gewirr von Rädern, Drähten und Schrauben versetzt. Die Darstellung ist durchaus uaturwahr und plastisch, so daß auch der Junge auf dem Lande, der nie was Ähnliches sah, sich den gewaltigen Organismus in feiner Regung lebhaft vor die Augen stellt. Die in der Stadt die Wirklichkeit sehen können, brauchen nicht das Bild; wohl aber ist cs dort in dem Zeitalter der Elektrizität notwendig, wo man das Surren und Summen noch nicht hört — ans dem flachen Sunde. — 53.) Die Musikinstrumenten- und Saitenfbarik von Hermann Trapp in Wildstein bei Eger ist eine vorzügliche Bezugsquelle für feinste Instrumente und Saiten aller Art unter der Garantie für reine Stimmung. Die Geschäftsprinzipien der oben genannten Fabrik sind so solid und reell, daß wir unseren Lesern empfehlen können, sich deren neu erschienenen, fachmännisch und leichtverständlich angelegten Katalog kommen zu lassen. Die Firma Trapp, die sich eines ausgezeichneten Rufes erfreut, befaßt sich als Lieferantin für Militär-, Theater- und Kirchenkapellen speziell mit der Ausrüstung ganzer Musikchöre, hat schon viele derartige Chöre vollständig mit Instrumenten versorgt und wird die vorzüglichste Zither der Neuzeit, die Patent-Konzertzither „Sirene“, österreichisches Patent Nr. 4060 45, D. R. P. 86.769, in der Fabrik Hermann Trapp hergestellt. Die Firma ist Mitglied des Vereines für Angehörige des k. und k. Heeres, Lieferantin des k. k. Staatsbeamtenverbandes, besitzt mehrere k. k. Privilegien und wurde in allen Ausstellungen hervorragend prämiiert. Mitteilungen der Verwaltung. Zur Beachtung. Auf dem grünen Umschlagbogen bringen wir heute das Verzeichnis aller Schriften Mohaupts. Einer besonderen Empfehlung hat es wohl nicht mehr nötig; wer etwas von Mohaupt gelesen hat, will alles haben. — Die mit Folge 47 eingesammelten Rückstände beziehen sich zumeist auf mehrere Jahre und waren vielleicht deshalb bei vielen Lesern nicht mehr in Erinnerung. Wir bitten um die Einsendung der ausständigen Beträge, da die Verbuchung viel Mühe verursacht. Überdies möge freundlich berücksichtigt werden, daß das Blatt viel kostet, und wir am Schlüsse des Jahres große Rechnungen zu decken haben. — Schilt. Fr. K. in G. Post: O. (N.-Ö.): Sie schulden nichts mehr. — Obi. O. R. in S., Post: P. (Böhmen): Der Jahrgang 1907 ist noch nicht beglichen. — Lehrer F. P. in G., Post: L. (N.-Ö.): Reklamationen verursachen weiter keine besondere Arbeit. Wir sind unschuldig, wenn eine Folge nicht eintrifft. — Das Zeichnen nach der Natur erscheint nach Neujahr in 2. Auflage. Lehrer J. T. in N. bei B. L. (Böhmen): Für 1908 können Sie im Verlaufe des Jahres zahlen, wann Sie wollen auf einmal oder in Raten. — Obi. F. R. in Z. (Kärnten): Sie entschuldigen sich wegen der verspäteten Begleichung des Rückstandes. Wenn alle Abnehmer so gütig wären! An die k. u. k. Hofbuchhandlung V. F. in L. und andere: Bei dem niedrigen Bezugspreise können wir keinen Nachlaß gewähren. — Schilt. G. W. in F., Post: Z. (N.-O.): Sie haben recht, daß Sie den B. Sch. R. zahlen lassen, da Sie ihm ja 2 °/o für Bücher abführen müssen. Er hat dann auch gezahlt. — Schll. J. H. in Tsch. bei U. D. (Kärnten): Die Versendung mittelst „Nachnahme“ kennen wir nicht; wir vertrauen unseren Abnehmern. — Obi. J. N. in Sch., Post: K. (Böhmen): Wir bitten wegen des Strafportos vielmals um Entschuldigung. Jedenfalls ist die Marke beim Transporte auf die Post herabgefallen. — Schulverein Wien: Für R. S. wurden die „Blätter“ Ihrerseits nicht bestellt. Oberlehrer Ernst Woldau in Brosdorf (Schlesien): Wir bestätigen dankend den Empfang von 4 K 10 h. Zum Verkaufe wurden uns übergeben: Zwei „Weltall und Menschheit“ a) 60 K, b) 50 K. Obi. F. P. in Schl-B (Böhmen): Sie sind böse, daß wir so frei waren, an den Rückstand zu erinnern. Mein Gott, wir haben ja auch Verpflichtungen. Deshalb sollen Sie uns doch nicht den Rücken kehren. — An alle Abnehmer die herzliche Bitte um Begleichung der ausständigen Beträge. iWT Ilneittöcljrlich für Würsicrschukkaiididaten: Ludwigs Mathematische Unterrichtsbriefe, die in den letzten Jahren von mehr als tausend Lehrpersonen zur Vorbereitung für die Lehramtsprüfung an Aiürgfi'fdhilVu benützt wurden, erscheinen bereits in f. Auflage. Der Stoff ist in äußerst gründlicher 2Vci)e dargestellt und findet durch etwa 2000 vollständig gelöste Ausgaben die erforderliche Vertiefung. Anmeldungen nimmt der Herausgeber der Briefe, fProf. I-. K. Ludwig in Komolau, entgegen. Dr. fr. Stiwitfeld $ Co. Malerfarben- und Maltucbfabrik in Düsseldorf Feinste Künstler- 01= und Wasserfarben. ^chul-Aquarellfarben in Tuben, Näpfchen ». Stückchen. Knopf-Aquarellfarben. 2 u'f or 11 v 5 cb u I f a r li c n. Tusche. Ansere nette Preisliste für chdiul-zwedie stellt den cherrcn Aridirit-le 11 rern kostenlos zur Verfügung. E-W-2 sämtliche Mal- und Zeidienutenfilien.