PrikmmerattooS - Preise: Kür Seibadb: •otijjSfirig . . 8 fl. 40 It. HalbjSbrig . . 4 „ 2C „ «irrteljäbrig . 2 „ 10 „ SKonatti® ... — „ 70 „ Mit der Post •eniiitrig . . . . . 12 fl. 6 , Sa| eine andere, tiefere Ursache diesem Wechsel zugrunde lieg», aber eine Rußland — so meldet der Petersburger Körte* spondent der „Pol. Korr." — war und ist heute noch bemüht, Serbien von einer waghalsigen Politik zurückzuhalten. Rußland soll Serbien klar gestellt haben (?), Laß Serbien, ein Basall des Sultans, nicht berechtigt sei, mit Rußland gegen die Türkei zu operieren; der Zar soll dem Fürsten Milan wohlmeinende Rathschläge ertheilt haben, dahin lautend, daß für eventuelle waghalsige Schritte Serbiens ihn allein volle Verantwortung treffe; Serbien empfing russischerseits Andeutung, daß Rußland nicht im mindesten gewillt ist, seine nachbarlichen, freundschaftliche Beziehungen zu Oesterreich Serbiens wegen allerieren zu lassen (?).____________________________ Vom Kriegsschauplätze. Das nach Mangalia vorgedrungene russische Corps hat sich westwärts gewendet und die Richtung nach Oglu Bazardschik genommen. Diesen Truppenabtheilungen rückt nun Prinz Hassan mit seinen bei Varna gestandenen Truppen entgegen, und dürfte es jetzt bei genannter Stadt zu einem ernstlichen Zusammenstöße zwischen diesen beiden Armeen kommen. In Asien rücken die Russen von Ardahan aus auf der Straße nach Olti vor. Die Russen können sich hervorragender Heldentaten nicht rühmen, sie schießen nichtvertheidigte Dörfer mit Geschützen in Trümmer, massacrieren die unbewaffneten Einwohner und entführen die Weiber, um sie zu schänden und dann umzubringen. Der feindlichen Wuth erlagen nach den gepflogenen Erhebungen folgende Opfer: 1.) In Batak, einem ausschließlich muselmännischen Dorfe im Distnkte von Sistowa: 100 Häuser, 200 Männer und 300 Weiber, zusammen 500 Einwohner; von diesen retteten sich nur 7 Personen; 2.) in Ballowan, einem türkischen Dorfe im Distrikte von Ayronowo: 250 Häuser, 700 Männer, 1200 grauen; eine einzige Person ist dem Gemetzel entgangen; 3.) in Caba-BonaS: 100 Häuser, 200 Männer, 300 Frauen, zusammen 500 Opfer; nur zwei Personen entkamen dem Tode; 4.) in Kestambol: 150 Häuser, 300 Männer, 600 Frauen, zusammen 900 Einwohner ; drei entkamen; 5.) in Esern«, einem Dorfe mit gemischter Bevölkerung: 60 muselmännische Häuser, 120 Männer, 200 Weiber, zusammen 320 Opfer; eine einzige Person entkam; 6.) in Tundia, einem Dorfe mit gemischter Bevölkerung : 250 Männer, 400 Frauen, zusammen 650 Opfer; drei UebctUbende. Die Zahl der von den Russen in jenen Dörfern, welche von den Ein. wohnern vor Eintreffen der russischen Avantgarde verlassen wurden, niedergebrannten Häuser ist fol» ängstliche Scheu verschloß ihr den Mund. Erst gegen Abend verließ Albert das Hau« des Banquier». Er uthmete erleichtert auf, als er auf die Straße hinaus-trat. Mit dem Taschentuche den Schweiß von der Stirne trocknend, durcheilte er mit hastigen Schritten die Straßen. Was war geschehen, wa» bewegte den junge« lebensfrohen Mann auf eine so schmerzliche Weise, was preßte die vielen heißen Thränen aus feinen Augen, die vielen schweren Seufzer aus feiner Brust? War es der Abschied von der Geliebten oder war es ein anderer, tieferer Schmerz, welcher in feinem Innern wühlte? — Noch in derselben Nacht verließ Albert die Stadt. Doch statt den Courierzug nach M. zu benützen, schlug er die entgegengesetzte Richtung ein. In der sechsten Stunde des nächsten Morgen» pachten mehrere Männer heftig an die Thür der Wohnung des uns bekannten KriminalratheS B. und forderten ungestüm Einlaß. Die Thür wurde geöffnet und einer der frühen Eindringlinge verlangte, nachdem er sich als Beamter de» Kriminalgerichtes zu erkennen gegeben, sogleich zum Herrn de» HauseS gebracht zu werden. Der Krjminalrath wurde au» dem Schlafe geweckt und der Beamte zu ihm geführt. gende: In Tranich-Haowi 40 Häuser, in Beran 150, in Odalar 180, in türmudluk 80, in Burgusch 100, in Kodjina 70, in Oktjiller 200, zusammen 820 Häuser. Vierzig bis sünfziq Ortschaften mit gemischter Bevölkerung, beten jede mindestens hundert mohau edanische Häuser zählt, haben sich den Russen unterworfen; doch ist deren Schicksal nicht bekannt. Politische Rundschau. Laibach, 27. Juli. Julaud. Nach Bericht der .Wiener Abendpost" sind weder politische noch militärische Nachrichten von Belang eingetroffen. Vom europäischen Kriegsschauplatz meldet der Telegraf nur militärische Er-eignisse untergeordneten Ranges, bei welchen sil übrigens in der letzten Zeit der Erfolg mehr aut Seite der türkischen Streitkräsie geneigt zu haben scheint. Für die großen Entscheidungen, die man nun mol als näher bevorstehend betrachten muß, sind diese Fluctuationen des Waffenglückes, insofern als sie nur die Vorbereitungen eine» eigentlichen Zusammenstoßes begleiten, wie sich von selbst ver« steht, schwerlich von maßgebender Bedeutung. Mittler-weile klagen sich beide Theilc der rohesten und grausamsten Ausschreitungen bei der Kriegführung an. Die Pforte soll ein von den Vertretern bet europäischen Presse am Kriegsschauplätze ausgenommen^ Protokoll über russisch-bulgarische Greuel-thaten zur Kenntnis der Mächte gebracht haben. Russischerseits erwidert man mit dem Hinweise auf die wilden Excesse der Zeibeks, der Baschi-Bozuks und der Tscherkessen, von denen selbst größere Städte der Türkei nicht verschont geblieben seien. Von Athen aus werden zahlreiche Nachrichten über Gewaltacte verbreitet, denen namentlich das griechische Element im türkischen Reiche völlig hilflos preisgegeben sei. Ausland. Die „Libertä" meldet, daß ein Noten-Äustausch zwischen den Kabinetten statt« finde. Man glaubt, daß es sich um eine Vereinbarung wegen einer Colleckivaction der Flotten handle, welche bereit sein sollen, sei es Einzelactionen zu verhindern, sei es die fremden Untcrthanen in Konstanlinopel wirksam zu schützen. Die „Prov.-Korr." sagt: „Die Entfaltung der Fahne des Profeten, welche für den Fall der Bedrohung Konstantinopels beabsichtigt werden soll und wodurch die Muselmänner zum Kampfe gegen die Ungläubigen aufgerufen werden, könnte möglicher« weise einen Einspruch' seitens der neutralen Mächte hervorrufen.“ Die .Times' erfahren aus Malta, die in der Befika-Bai stationierte englische Flotte habt „In verwichener Nacht," berichtete dieser, .ist der Gasthof „zur Krone" der Schauplatz eines fluch' würdigen Verbrechens geworden. Vor einer Stunde hat man den Kaufmann L. aus Moskau, mit Wunden bedeckt, ermordet in feinem Zimmer gefunden/ Erschüttert fragte der Kriminalrath B nati den Nebenumständen. Sie wurden ihm in möglichst umfassender Weise berichtet. Wie der Beamte erzählt habe der Wirth des Hotels „zur Krone" den Moti entdeckt. Derselbe sei zufällig am frühen Morgen über die Hintertreppe de» Hauses, an welche dl* Gemach de» russischen Kaufmanns stoße, gekomme»-Er habe die Hofthür unverschlossen und nur a«' gelehnt gefunden. Ein plötzlicher Verdacht wegen nächtlichen Einbruchs sei in ihm aufgestiegen, er p deshalb zurückgekehrt, und da ihn fein Weg an den« Zimmer des Ermordeten vorübergeführt, habe Centralbahn aus. In Chicago »lles ruhig. Die Bewegung ist indeß selbst ohne Un->"> Fortschreiten begriffen. In Lleveland, Toledo, ^awesville, Dayton, Cincinnati wie in Newyork herrscht eine "Sstliche Stimmung. Ueberall sind Truppen concentriert, enujch teegen der neuesten von der „Internationale" gjj* "Ufenen MaffenmeetingS. In San Francisco fand gjj°nta8 »bends ein Meeting von 10,000 Mann statt. Die „I excedierte und machte vielen Schaden im Chinesen- , ' Die Polizei gewann erst um Mitternacht die Ober« 6le Unt hält jetzt ein wachsames Luge auf das Chinesen- unb Provinzial-Angelegenheiten. Wriginal-Korresponden;. ^ *r«ltt6ur8, 26. Juli. Professors Dr. F r i s $ a u f i 'bun8 »Die Sannthaler Alpen" geben Touristen Im« ' m't diesen reizenden Gegenden nähere Bekanntschaft 6e ma*«n. Eine kleine Schar von Wiener Touristen, Utuntet auch zwei Damen, faßten den Entschluß, den wit V*10 :11 besteigen. Die Gesellschaft kam am 24. d. c, et Locomotive der Rudolssbahn in Krainburg an, begab j Wagen in das anmnthige flanktethal und hielt a . a^auie des Poschner kurze Rast. Hier wurde biö zum wdointt ein, Führet ausgenommen, die Gesellschaft wollte J,i*n Preis, ungeachtet des herringebrochenen Abends, e vom Prvfkssor Dr. Frischauf errichtete und etwa sechs 3g, tn Schlafstötte« gewährende UnterstandShütte erreichen. e ^d«cht, so geschehen, unter einiger Kraftanwendung wurde um 9 Uhr abends diese Hütte erreicht. Ter Ausstieg ward den Wiener Touristen durch die gute Wegherstellung wesentlich erleichtert, von einer lebensgefährlichen Passage war keine Spur vorhanden. Am 25. d. M nach 4 Uhr morgens, als bereits die prächtig ansteigende Sonne die Berg- und Alpenspitzen gefügt und begrüßt hatte, ergriffen die Touristen den Bergstock, und aufwärts gings auf die Spitze des Griutvuz, die um 7 Uhr früh glücklich erreicht wurde. Die an diesem Ausflüge beteiligten zwei jungen Fräulein dürften sich wvl rühmen können, die ersten Wiener Damen gewesen zu sein, die die Spitze des Grintouz, 8084 Fuß ho», erstiegen haben. Die Aussicht war eine befriedigende, sehr zufriedenstellende, die Gesellschaft orientierte sich unter Zuhilfenahme des vom Professor grischaus ausgegebenen Panoramas vollkommen und gewann einen prächtigen Ausblick auf die Höbengruppierungen und reizenden Thäler. Leider erhob sich nach kurzem Aufenthalte der Touristen ein heftiger Wind und dunkle Wolken störten den Hochgenuß der Besteiget des Grintouz. Die Gesellschaft fügte sich den Elementen, verließ den Trainer Bergriefen mit ©enugthuuug, und foll diese Tour auf ten Grintouz nicht ihre letzte geroefen fein. Wiener Touristen werden nun auch den Ära inet Älpengegenden, die bisher weniger bekannt sind, jedoch mit ihren Geschwistern in Oberbstetteich, Salzburg, Tirol und Säruten ganz gut concurrieren können, ihr besonderes Augenmerk zürnenden. Auf den Höhen weht eine andere, gesündere Luft, auf den Bergen wohnt die Freiheit! — (Aus dem Kasino - Restaurations-garten.) Der gestrigen zahlreich besuchten Offiziers-Soiree, bei der sich auch viele Gäste aus allen Gesellschaftskreisen Laibachs einsamen, wohnte auch der neuernannte k. k. Truppen-Divisivuär GM. R. v. Litrow bei. Die Regiments-Musikkapelle trat gestern mit größeren Piecen sehr lobenswerth in die Schranken. — (Die zweite städtische Volksschule in Laibach) zählte im abgelaufenen Schuljahre 625, u. z. in der ersten Klasse a: 68, in der ersten Klaffe b: 68, in der zweiten Klaffe a: 73, in der zwnten Klaffe d: 82, in der dritten Klaffe s: 90, in der dritten Klaffe b : 88, in der vierten Klaffe 87 und in der fünften Klaffe 69 Schüler. — (Die städtische Musikkapelle) spielt morgen abends im Garten deS Gasthauses „zum Kaiser von Oesterreich". Die, wenn auch aus einem kleinem Orchester bestehende Musikkapelle wird bemüht fein, durch Production neuer Cornpositionen die an diesem VergnügungSabende teilnehmenden Gäste bestens zu unterhalten. — (Wünsche und Beschwerden.) Zum wiederholten male werden wir ausgesordert, gegen einen inmitte des frequentesten Stadttheiles bestehenden Unfug das Wort zu ergreifen. Nächst der Franziskanerbrücke findet sich tagtäglich eine nicht unbedeutende Zahl von Wäscherinnen am Laibachufer ein, entfaltet dort vor den Augen des die Franzensbrücke und den Weg aus der inneren Stadt durch die Theatergaffe passierenden Publikums große Quantitäten schmutziger Wäsche, um letztere an dem Ufer des Laibach-flufses zu reinigen. AuS sanitären und Schicklichkeitsrückfichten dürfte es angezeigt sein, die dortige Waschstätte auf einen anderen, entsprechenderen, von dem passierenden Publikum nicht so lebhaft besuchten Ort zu verlegen. — (Fremdenverkehr.) Im Verlaufe dieser Woche ist der Zufluß von fremden Touristen und Sommerfrischlern wesentlich, ja sehr merkbar hervorgetreten, Italien, Deutschland und Wien stellten ein ansehnliches Contingent. Die Mehrzahl der fremden Gäste wird in Oberkrain, namentlich in VeldeS, ihre Sommerzelte auffchlagen; die übrigen begeben sich in die verschiedenen Sommerfrischen und Bäder nach Kärnten. Die Saison in Veldes wird am 1. k. M. ihren Höhepunkt erreichen. Die dortigen Ouell-und Seebäder werden erst im August ihre volle »nziehungs-traft entwickeln. — (Agiozuschlag.) Vom 1. August d. I. ab wird der Agiozuschlag zu den hievon betroffenen Fahr- und Frachtgebüren jener Bahnanstalten, welche zur Einhebung einet Agiozuschlages berechtigt find und voir diesem Rechte Gebrauch machen, mit 10 Pkrzent berechnet. Hiedurch wird die bestehende theilweife Einhebung eines lbperzentigen Agio-zuschlazeS im Personen-, Güter- und Eilgut-Verkehr der k. k. priv. Südbahngesellschaft nicht berührt. Die zugunsten des Publikums bestehenden Ausnahmen von der Einhebung eines Agiozuschlages überhaupt, sowie nicht minder jene Ausnahmen, welche durch die Fixierung eines Maximal-Agiozuschlages für gewisse Artikel auf einigen Bahnen zur Eiichebung gelangten, bleiben unverändert. (Die ft ta in er Biene) wirb nun auch in Amerika eingebürgert. Der Gutsbesitzer Ritter v. Langer in Poganiz expedierte am 17. April l. I. einen Bienenstock an einen sichere» John Holl in Rochester. Die Bienen kamen am 13. Mai, noch nahezu eimnonatlicher Fahrt, glücklich in Rocheüer an. Herr Holl zahlte für den Transport 14. Doll. 45 Cent, (circa 29 fl. in Silber). „Es ist viel Geld," so schreibt Herr Holl, „es kann aber den Stock jetzi niemand von mit um das Doppelte kaufen. Ich hatte ihn fttjon am selben Tage los werden können." — (Aus den Nachbarländern.) In Klagen -f u r t wird Klage geführt, daß ungeachtet der heurigen vor-züglichen und ergiebige» Weizenernte das Gebäck feit 1. d. nicht nur thcnrer, sondern auch schlechter geworden ist. — Die „Blätter für die Alpenländer" constatieren, daß die Geldmäkler, vulgo Wucherer, in Kärnten die besten Geschäfte machen, ohne nur einen Kreuzer Steuer zu zahlen. — Touristen diene zur Nachricht, daß die zwischen Marburg und Franzensfeste verkehrenden Eilzüge nun auch in Döl-faw anhalten, von wo ans der Großglockner minder beschwerlich bestiegen werben kann. — Samstag den 28. d. findet bei Maiernigg am Wörthersee ein großes Seefest statt. — Das Wölsnitzthal wurde durch Hagel arg beschädigt. — Der Fremdeubesuch im 8 a 0 a tt 11 h a l e erfährt heuer erfreuliche Steigerung. — Der Bau der La» van11haler Bahn wird nun ernstlich in Angriff genommen, 15 Ingenieure sind mit den Vorarbeiten beschäftigt. — Die Gegend des Gurkthales wird häufig von Bränden, angeblich gelegt, heimgesncht. — Für die Besteig» des D o b r a t s ch wurde vom Gasthause Hl. Geist, in Warmbad Villach, aus ein neuer Weg ausgesteckt. — Auch das „Radlbad* im GmÜnderthale wird Heuer lebhaft be-fucht. — In Tarvis tritt eine ungerechtfertigte Preissteigerung aller Lebensmittel ein. — Der junge Biolin» virtuose Kreuma konzertierte vor kurzem auch im nationalen Kasino zu HeideNschtft. Der junge Künstler scheint in neuester Zeit den kosmopolitischen Charakter der Mufti verleugnen und seiner excellenten Geige nur nationale Weifen entlocken zu wollen. — DaS Bab Krapina-T ö p l i z wurde im Verlause der heurigen Saison bis 18. d. von 900 Gästen besucht. In Gleichenberg, Tüffer, Neuhaus und Radegund befindet fich eine nicht unbedeutende Zahl von Kurgästen aus Laibach, beziehungsweise Ärain. Blumenlese aus den slovenischen Blättern. „Slovenec" tritt wieder einmal in der Maile eines Münchhausen auf, er erzählt feinen frommen, gläubige« Lesern die Fabel von einer Verständigung Rußlands mit Polen. Wie „Slovenec* behauptet, hätten die klerikalen Journale in Polen von Rom aus eine Bulle empfangen, mittelst welcher denselben verboten wurde, ruffenfeindliche Artikel zu bringen. Rußland foll also mit dem Batican wieder auf guten Fuß zu stehen kommen. Die Aenderung der bisherigen Gespanntheit wäre nach Ansicht des „Slo-venec* ein harter Schlag für die Feinde des SlaventhumS; für die Slaven kann e8 nichts freudigere» geben, als die Aussöhnung Rußlands mit den Polen und mit dem Vatikan. „Slouenec" fügt diesem frommen Wunsche die im feinsten Stile verfaßte Bemerkung bei: daß diese Aussöhnung freilich nicht nach Lew Geschmacke der Wiener Juden sein werde, aber diese werde man hierüber nicht um Rath fragen. Unser nationales journalistisches Trifolium beschäftigt sich sehr eifrig mit Combinationen über die orientalische Frage, über die KriegsührnngSrnethode der Russen und Türken, über die in Aussicht stehenden Eonslicte in Kreisen der europäischen Mächte. „Marod* »ersteigt fich zur kühnen Meldung, daß nach Rückkehr deS Kaisers aus München nach Wien die sofortige Occupation Bosnien« durch österreichisch« Truppen werde beschlossen werden. „Narod", dem die Autorität Rußlands höher steht alS jene seines Vaterlande-, drückt den heißen Wunsch nach der Occupatio« Bosnien« vonseite Oesterreich» au», nür möge diese Occupation i« Einverständnisse mit dem „großen* Rußland vollzogen wer- ten. ^Natürlich, ohne Zustimmung des hohen slavischen Protektors darf keinem Slaven ein Haar gekrümmt werden!) „Narod" schwelgt im Uebermaße von Freude, er stimmt infolge des von einigen russischen Bataillonen unternommenen UebergangeS des Balkangebirges Jubellieder an. Er sagt: .Am Balkan erhebt sich nun das Morgenroth einer besseren Zukunft des Südslaventhums. Die Russen schreiten wunderbar schnell vorwärts. (Der Zar ist anderer Ansicht, er gab über die langsame Action der russischen Heeresmacht sein Mißfallen offen kund.) Die Engländer und StemKkutarji sind Uber dieses schnelle Vordringen der russischen Truppen ganz verblüfft. Das Blut wird noch gleich Bächen fließen. („Narod" scheint sehr blutdürstig zu sein!) Wo für die Freiheit der slavischen Nation gekämpft wird, dort geht es nicht mit Wein und Spaß." ,.Narod" spricht mit Extase folgende Stelle: „Jeder Slave muß mit größter Bewunderung und mit unendlicher Dankbarkeit die russischen Brüder bei ihrer humanen, erhobenen und schweren Arbeit im Geiste aus den Kriegsschauplatz begleiten und für sie beten l" Die „älovice" werden in ihren alten Tagen über die Bebür hitzig, sie sind mit den Begriffen „Patriot" und „Patriotismus" in argen Conflict gerathen; sie lieben es, russische Journalstimmen zu reproducieren, die ihre scharfen Zungen gegen Oesterreich richten. In diesen angeblich aus Rußland stammenden Korrespondenzen wird betont, daß Oesterreich von Bosnien sich fernhalte und den Türken Vor schub leiste. (?) „Novice“, vom «Leiste des slavischen Pro feten berührt, sagen, daß das von den Montenegrinern vergossene Blut aus die Häupter Oesterreichs falle; daß ein Krieg Rußlands mit Oesterreich und England unvermeidlich sei. „Novice" legen heute schon Protest ein gegen die Führung eines Krieges zwischen Oesterreich und Rußland. Sie sagen: „Wir haben volle Ueberzeugung, daß alle österreichischen Slaven gegen einen Krieg Oesterreichs mit Rußland protestieren würben." („Novice" mögen ihren Feuer-eifer, ihre Sympathien für Rußland mäßige», denn es ist nicht wahrscheinlich, daß der oberste Kriegsherr in Oester-reich ohne Zustimmung der „Novice*, der Vertreterin aller österreichischen Slaven, gegen Rußland das Schwert ergreift.) Vergleicht man die Ergebnisse der einzelnen Länder in den Jahren 1875 und 1876, so zeigt sich, daß die Abnahme der Roheisen-Production mit Ausnahme Schlesiens eine allgemeine ist. Die Haupt-Productionsländer sind Steiermark mit 427 Perzent der gesummte« Production, Kärnten mit 16 2 Perzent, Böhmen mit 15 Perzent, Mähren mit 9'8 Perzent und Schlesien mit 7'6 Perzent. Eine Zunahme ergab sich, wie bereits erwähnt wurde, nur in Schlesien um 1 15 Perzent, dagegen betrug die Abnahme in Mähren 20-6 Pcrjeiit, in Böhmen 16 8 Perzent, in Kärnten 4 9 Perzent und in Steiermark 1 Perzent. Während im Jahre 1875 noch 105 Hockösen im Betriebe waren, war dies im Jahre 1876 nur mehr bei 95 der Fall. Die Zahl der bei der Roheisen-Erzeugung beschäftigten Arbeiter sank von 8691 aus 7691, die Zahl der Unternehmungen, von denen übrigens nur 73 sich in Thätigkeit befanden, verminderte sich um 3 und belief sich auf 123. Zur Eisenerzeugung wurden zumeist Scats und Holzkohle verwendet; im ganzen wurden 90,165 metrische Zentner Mineralkohlen gegichtet. Das erzeugte Roheisen wurde zum größten Theile im Jnlande verwerthet; nur geringe Mengen — fast ausschließlich Gußwaren — gingen nach Deutschland, Rußland, Italien, Rumänien und in die Türkei. Die Monlemgriiier besetzten am 24. d. die Niksilscher Vorwerke Klacina, Most und das Blockhaus Nadukle nächst Bu?ka. Konstantinvpel, 26. Juli. Die in der Um» qegend von Jeni Saghra erschienenen Kosaken wurden n die Fluch! gejaqt Die Russen wurden bei Pizanca von einer aus Rustschuk entsandten Abiheilung zurückgeschlagen. — Die Russen wurden aus ihrer Position von Djelgüdik (asiatische Grenze) verjagt. Witterung. Laibach, 27. Juli. Heiter, sast windstill. Wärme: morgens 7 Uhr + 16 3°, nachmittags 2 Uhc + 25 0« C. (1876 + 25 3°; 1875 + 217° C.) Barometer im Fallen, 734 38 mm. Das gestrige Tagesmittel der Wärme + 191°, um 0 5" unter Bern Normale. Für ein 3 Monate altes Kind wird bei einer gebildeten Familie ein Platz gesucht, und belieben daraus Reflektierende bis längstens 31. d. M. ihre Adressen in der Expedition dieses Blaites zu Hinterleger (373) 2-2 Eisen-Production. Seit dem Jahre 1873 befindet sich die Eisen-Industrie in Oesterreich in einer trostlosen Lage. Der Rückgang der Production trat auch im Vorjahre 1876 recht fühlbar aus. Die E i s e n e r z-Produclion ist von 7.049,842 metrischen Zentnern im Jahre 1875 auf 5.549,656 metrische Zentner im Jahre 1876, das ist um 21 28 Perzent, zurückgegangen; der Geldwerth sank aus 2.023,855 fl, das ist um 26 Petz. Die Roheisen- Erzeugung betrug 2.730,458 metrische Zentner, also um 304,134 metrische Zentner oder 10 Perzent weniger, deren Geldwerth 15.159,611 Gulden, das ist um 2.769,224 fi. oder 15 4 Perzent weniger als im Jahre 1875. Beide Zweige der Roheisen-Production nahmen an diesem Rückschritte, wenn auch nicht in gleichem Maße, theil. Die Frischroheisen-Production fiel um 294,014 metrische Zentner oder 112 Perzent der Mengt und bei einem Sinken des Durchschnittspreises von 5 fl. 58 tr. auf 5 fl. 17 kr. um 2.579,591 fl. oder 17 7 Perzent dem Werthe nach. An G u ß r o h e i s e n wurde um 10,120 metrische Zentner oder 8-45 Perzent weniger erzeugt; der Geldwerth dieser Production verminderte sich bei einem Fallen des Preises um 27 5 kr. im ganzen um 189,633 fi. oder 5 76 Perzent. Die einzelnen Länder participieren in folgender Weife an der Gesamml-Production: Eisenerz Roheisen Angekommene Fremde am 27. Juli. Hotel Stadt Wien. Schlechan, Bergwerksdirektvr, Ober, laiba». — gummier, Kümel, Glas, Buchtet, Kflte., und Novakovii, Dberlieut., Wien. — Sellen, Beamter, Graz. — Rohn, Polo. — Nestlehner, Pros., Reitensteken. — Richetti, Triest. Hotel (flefont. Sipgy, Kfm., und Fonda fammt Familie, Trieft. — Tschinkl, Ksm., Kraljevec. — Ertl, Staatsbeamter ; Ehrlich und Schneider, Wien. — Wurg, Lehrer, Lack. — Simon. Hopsenhiindler, ©aaj. — Schmidt, Bahnbeamter, St. Peter. — Schmidt, Jurist, Breslau. — Koller, Jngenienrsgattin, Malbvrgeth. Hotel Europa Fursse, Triest. — Furlin, Ksni., Raab. Bairischer Hof. Simon, Hdlsm., Jöhlingen. — Hubad, Prof., Wien. — Skok, Hdlsm., Mannsburg. Kaiser von Oesterreich. Molinavich, Bischoflack. Sternwarte Sereani Maria, Seifenberg. Mohren. Schneider, Winterthür. — Leber, Klagensurt. — Greibl Johanna, Villach. — Taußig, Pest. — Thele mann, Lieut, und Schulz, Baiern. — von Riedheimer, Hptm., Nürnberg. Menge in metr. Ztrn. Geldwerth in Gntden Menge in metr. Ztrn. Geldwerth in Gulden Böhmen . . 692806 172393 431968 2682815 Niederösterreich 971 596 87726 438889 Salzburg . . 27575 8644 17504 91536 Mähren. . . 605136 295244 267639 1700186 Schlesien . . 81662 44850 207394 1132998 Bukowina . . 14538 6976 3126 37929 Steiermark. . 2809381 871785 1165934 5929785 Kärnten . . 1136868 503346 446804 2294673 Tirol . . . 37674 34781 32491 248422 »rein . . 98059 67232 39300 328153 Galizien . . 45586 18008 30572 274225 Summe 5549656 2023855 3104192 15159611 Verstorbene. Den 26 Juli. Franziska Jurmann, Taglöhuers> lind, 3 I., Elisabeth-Äinderspital, Pvlanastraße Nr. 18, Keuchhusten. — Anna Ferlinz, Gastgeberskind, 3'/, Jahre, Kaiser JosesSplatz Nr. 13, Durchfall. Gedenktafel über die am 31. Juli 1877 stattfindenden Lici-tationtn. 3. Feilb., PiSiarW Real., Srische, BD. Jdria. — 3. Feilb., UkSinii'sche Real., Bozakovo, BG. Möttling. 3. Feilb., Tezak'sche Real., Grabrouz, BG. Möttling. 2. Feilb., Lepiinik'sche Real., Tscherna, BG. Stein.— 2. Feilb, Blasnik'sche Real., Burgstall, BG. Lack. — 1. Feilb., 6e. kada'sche Real., Feistriz. BG. Feistriz. - 1. Feilb., Slaue'fche Real., Gtafenbrunn, BG. Feistriz. — 1. Feilb., Sekarn'sche Real., Feistriz, BG. Feistriz. — 1. Feilb., TomSii'sche Real. Grafenbrunn, BG. Feistriz. — 3. Feilb., Likon'jche Real Oberloschana, BG. Adelsberg. — 3. Feilb., Eucek'sche Real. Unterkoschana, BG. Adelsberg. — 1. Feilb., Kralj'sche Real. St. Georgen, BG. Kroinburg. Telegramme. Wien, 26. Juli. Die „Politische Korrespon denz" meldet auS Bukarest: Der in der Dienstag Nacht stattgefundene Uebergang des vierten rumänischen Armeecorps erfolgte, wie verlautet, zufolge formellen russisch-rumänischen Uebereinkommens. In mehreren Distrikten ist die Rinderpest ausgebrochen. Die Zwiebackvorräthe der Russen haben durch Regen güsse stark gelitten. Dieselbe Korrespondenz meldet: Die türkische Garnison von Risch ist nach Sofia abmarschiert asfapten „» Kaiser m Oesterreü" Samstag den 28. d. M. abends Konzert der ftädtifdien ÜHujiltüemns-ltapcffc unter persönlicher Leitung des Kapellmeisters Herrn Welse. (376) 8 Joch gute Gründe, die einer Familie den Lebensunterhalt ichern, sind um 320 fl. mit 100 st. Anzahlung, auch klei< nere und größere Parzellen bis zu 5000 Joch sowie Dorf« Wirtshäuser in Slavonien zu haben. Näheres bei der Direktion des adeligen Mutes llljanllt, W>en, V., Stetten-brückengaffe 11. (371) 5—2 Kritgskattm! Karlen des russisch-türkischen Üricgsfc^aupfa^cs r von 15 kr. bis fl. 2'90. Stets reiche Auswahl in ülWumyr & üamßergs üutfikmlfung (Laibach, Kongreßplatz 2). Bestellungen gegen Postnachnahine oder Franco-Einsendung des Betrages unter Beifügung einer Postmarke werden umgehend und franco expediert. ♦ Wiener Börse vom 26. Jnli. Staatefonde. I wibjtoate Pfandbriefe. ®ett| W->> 5VetJ. Mtnte, »ft.Pa». 62-75! 68-So|«ng.»ft. »ob.-Sttbit. ics-85 106'^ ... ... ~ — -- ----------------------------------------- 88'-60 ii »to.'bte. 8».' in 6116.1 67 05' 67 85; bis', in 38 3. iole eon 1854 ioje eon 1860, gauje 114-40 114 70 iofe »on 1860, ftüntt. 18175 i$m Prämicus». ». 1864 . 133-10 133 75 Ornndent.-Obl. 10» —,109 6o|g(aticn.*3. 10...... llng. Sob.-SrtbitanfS. Prioritäte-Obl. Liebend ärg. Ungar» Actien. Ünglo-Bank . . . . ftrebitanRatt . . . , Devofitenban! . . . LScompte-Anftalt . Eco »San! . . > nUbent . . . , »nalbanl . . . Oeft. «ankgesclll. . Union »Sant . . . Ler!ehr«ban!. . . , Llsölb-Bahu . . , Karl Lubwigbahn ffatf. $Iif.-»a6n Hatf. Fr. Oofe|6b ktaatsbahn . . . E’ibbatn......... 73 80 74 30 74-66 76-— 74 86 74*50 167-60 157-80 184 — 185 - 680 - 600 — 800— Ei Lil 61*- 51 50 80.50 81 — 107 — .107 t 0 889 — 889 50 150— 150 50 188*50 188 - 840 50 841 — l 70 — 70 50 88' 97 75 90 — fttanj Josef«.Babu Oeft. Irtotbmcftbabn Eiebenbürger . . . 6taat«bahn .... Sübbahn 4 6 Per,. Mo. ®on« Loee. Kredit - Lose .... Rudolf« - Lose . . . Weobs. (3SDtcn.) Ang«bnrg 100 War! yraulf. 100 War! . Tonbonio’ipfb. fctert. Pari» 100 Franc« Münzen. flaij. »tünj.Dncaten ÜO-grancelmd . . . . Deutsche Reich«mar! Silber . . 89-85 88-60 61 — 167— 93 — 168— 13 60 89? 88'rf «5 167 g 9t*1 j*- «0-06 1*3 60 48-W 6-98 »84 v0-60 108 80 £ 6-ei 0-6$ 60-7», 108«* Telegrafischer Kursbericht am 27. Juli. Papier-Rente 62 60. — Silber-Rente 67-40. — ® f, Rente 74-85 - 1860er StaatS-Anlehen 114-50. - * _ actien 797. - Rrebitectien 15610. — London 123 {f Silber 108-75. — K. k. Münzdukaten 6-92. — 20$ö Stücke 9-86. - 100 Reichsmark 60 65. ------- Druck von Jg. v. Äleinmepr * geb. Starnberg. Verleger: Ottomar Bamberg. Für die Redaction verantwortlich: Franz Müller.