MlmcherWMtmlg. Nr. 292. Prä 1, II „Ictation « plei»: Im Comptoir ganzj. N, i! !^.,l!,j. N. 5.5«. Für bieZuftiNllng i»? Hau« b>Ul>!,,,,ll. MltderPost<,n'l,l.si.I5,>,a!l'i.N.?.5l!. Slnnstllst, 111. December Inserti onsgebilhr bi? 10 Zeilen: imal «u l,., 2m.t>!»ll., 3m. 1 ss.; lonst vr.Ztllc im. (ilr.,2m.«ll., 3m,l0tr. u. s. >>'. Inscitiri^steuiftcl iedci!m. 50 ll. 18U8. ftriilwUmattons - Einlazuug. ^Nit 1. Jänner 1^69 beginnt cin ncncs Abonnement auf die „Kaibacher Zeitung." Durch einen reicheren und mannigfaltigeren Inhalt, insbesondere durch sorgfältige Redaction des politischen Theiles und Bchandlnng aller wichtigen Tagcsfragcn in Vriginal-Artikelu von unterrichteter Seite, durch vielfältige Aufsätze über Vnndcsangclcgcnhcitcn, namentlich aus der ttand- uud Forstwirthschaft, dcuen die „Laibachcr Zeitung" auch fortan ihre Spaltcu öffnen wird, dnrch rcgclmäßigc Handels- und Geschäftsberichte vom ^aibachcr Platze nud sonstige Berücksichtigung aller Ocschästsintcrcsseit, durch <>ri«pnal-Trle«?ramme über alle wichtigen' Tagesbegebenheitcu, dnrch eine vollständige localrnbril und zeitweise durch Feuilletons, theils belehrenden, theils unterhaltenden Inhaltes, waren wir bemüht, unserem Blatte erhöhtes Iutcrcsse zu verschaffen. Wir crsuchcu schließlich allc Freunde des Vaterlandes nnd dcS Fortschrittes anf Grundlage der Staatsgrnndgcsctzc um ihre Mitwirkung, indem wir unsererseits alles anfbieten werden, um zur Verwirklichung dieses Princips in nnscrcm Vatcrlandc beizutragen. Die Vränumeratious-Vcdinmlnaen bleiben unverändert: Ganzjährig niit Post, unter Schleifen vrvsriidct . . . /i» fl. -^ kr. halbjährig d!c>. dto. dto. . . . 7 „ 30 „ ganzjährig ini Comptoir untrr Coiwrrt..... 12 „ — „ lialbiähria dto. dto. ..... <» „ -^ ,, Ganzjährig für Laibach, iu'c< Haus zugestM .... 12 st. — kr. haldjährig dto. dto. dtc..... 6 „ ^ „ ganzjährig im Comptoir offcu...... 1 ^ , — „ hall'jährig dto. dto....... 5 „ 30 „ Die Prciuumeratious - Veträ^e wollen portofrei zugesendet werde«. Laibach, im December 1808. IglMz U. KlMMMyr sk Ftdol Bambtlg. Nichtamtlicher Theil. DllS Ratwnnlitiitenpmmp niu«, antworten. Er nimmt zunächst Act von dcm ncllcn Tribut, den das italienische Journal dcr „unersättlichen Gier" zollt, deren Italien uicht angcklagt sein will, uud erinnert sodann, daß die Frage um den Besitz des von Oesterreich rechtmäßig erworbenen Trienter Gebietes eventuell wohl nicht durch müssigcsZcituugsgcschwätz über Nationalitätsfragen, sondern durch cruslcrc Mittel entschieden werden müßte. Dessen möge die „Opinionc" eingedenk bleiben, wenn sie wirklich den Wunsch hcgt, „daß cin aufrichtiges und dauerhaftes, ain Bezichnuacu von gegenseitiger Nützlichkeit bafirtcö Frcutidschaftsbünduiß zwischen den lxidcu Staaten bcstchcu möge." Als einen eigenthümlichen nnd seltsamen Zwischen fall bezeichnet dcr „Össcrv. Triest." noch oeu Umstand, daß an demselben Tage, an welchem jener Artikel der „Opinionc" erschien, im Senate zn Florenz geltend gemacht wurde, daß No-tariatsactcn auch in anderer als italienischer Sprache abgefaßt werden dürfen, nud daß z. B. die Albancscn ü, Süd-Italicu, die Angehörigen dcr ><'!!.> und der !> (>I»>ur.!u,». 153. Sitzung des Abgeordnetenhauses vom U). Dcceiubcr. Se. Excellenz Instizminislcr Dr. Herbst legt zwei Regierungsvorlagen zur vcrfassuugsmäßlgeu Bchandlnng' vor, uud zwar: I. Gesetzentwurf betreffend die Grundsätze bei Anmclduug und Umgestaltung dcr Hypo-thckarreclstc in Tirol. 2. Gesetzentwurf betreffend die Auslegung dcs tz 25 dcr kaiscrl. Vcrordunng vom Uitcu )iovembcr 1858, N. G. Bl. Nr. 21Ü. Es wird znr Tagcsordnnng geschritten. Erster Gegenstand ist die erste testing dcr Regie-rnngsvorlagc betreffend die Gruudstcuer und die G e b ä ll d c st c u c r. Dr. v. Pergcr beantragt dic Wahl eines Steuer-reformausschusscs von 24 Mitgliedern, welche ans dcm gauzcu Hause zu wählcu sind. Dr. Tom au wünscht, daß jedes Vano in diesem Ausschüsse gleichmäßig vertreten sein soll. Will aber das Haus auf einen solchen Wahlmodus uicht ciugchcu, so beantrage er, daß wenigstens aus jcdcm ^andc cin Vertreter in den Ansschuß gewählt werde. Freiherr v. Tinti kann sich ebenfalls mit dcm Autragc dcs Dr. v. Pcrger uicht ciuverstaudcn erklären; ihm scheint dic Zahl dcr Mitglieder zu groß, weil erfahrungsgemäß cin so großer Körper schwerer arbeite. Fünfzehn Mitglieder seien genügend, wclchc sich in drei Snbcomit''s von je fünf Mitgliedern theilen können. Bezüglich dcr Verathnng des Gruudsteucrgcsctzcs stimme cr mit dem Vorredner darin iibcrcin, dnß jedes Land vertreten sei. Redner beantragt, dcr Ausschuß habe ans 15 Mitgliedern zu bcstchcu, von dcucu 7 aus deu Gruppen, >^ aus dcm ganzen Hause zu wählen sind. Ucbcrdics sei die Wahl auf die Tagesordnung dcr nächsten Sitzung zn setzeu. Dr. Gustav Groß bekämpft die Ansichten dcr Vorredner uud spricht sich für dcn Antrag dcs Dr. v. Pcr-gcr aus. Dr. Tom au rcplicirt und beginnt einen vom Club ansgchcndcn Wahlvorschlag zu bcsprcchcu. Präsident macht ihn darauf aufmerksam, daß dieser Vorschlag nicht Gcgcustand der Discussion scin könne. Dr. Tom au setzt sciuc Bcsprcchuug fort und zeigt, daß Schlesien nicht vertreten sei. Präsident: Wenn der Herr Abgeordnete fortführt, dcn Wahlmodus zu bcsprcchcu, so muß ich ihm das Wort entziehen. Dr. To in an: So schließe ich mit dem Antrage, es sei cin Ansschnß von 24 Mitgliedern derart zn wählen, daß aus jcdcm Kronlandc jc ciu Mitglied und für Görz, Istticn und Triest wenigstens ciu Mitglied, die übrigen Mitglicdcr abcr aus dem gangen Hanse gewählt werden. Bei dcr Abstimmung wird der Antrag dcs Dr. Toinau augcu o m m c n. Präsident setzt die Wahl auf die nächste Tagcsordnnng, um cinc Vorbesprechung bezüglich dcr ans dcn Grnppcn zn Wählenden zu ermöglichen. Ueber Autrag des Frcihciru u. Tinti wird ferner beschlossen, daß allen Mitgliedern dcs Abgeordnetenhauses dcr Zutritt zu deu Ausschußsitzuugcn gestattet scin soll. Zweiter Gegenstand ist dcr Bericht dcs Buogct-ausschnsscS über die Regierungsvorlage betreffend die Fottcrhebnng dcr Stcncrn nnd dic Fortführung dcs Staatshaushaltes für die Zeit vom 1. Iäuncr bis 'll. März 1«l>!>. Berichterstatter Winter stein beantragt im Namen des Ausschusses die Annahme dcr Regierungsvorlage. Dcr Gcsctzcutwurf wird hierauf ohne Debatte angenommen uud in drittcr ^csuug zum Beschluß crhobcu. Es folgen Referate über Petitionen vou localcm Interesse. Präsident bringt noch eine Interpellation dcr Abg. Dr. Stnrm und Genossen au das hohe Gcsammt-miuistcrium bctrcffs dcr staatsrechtlichen Stellung Da!» maticns zur Vcrlesuug. Die Interpellanten stellen die Frage, ob das hohe Gcsammtministcrinm vor Erlassuug dcs croatisch-unga-rischcn Ausglcichsgcsctzcs vou dessen Inhalte, insofcrnc cr sich auf Dalmaticn bezicht, Kcuutniß erhalten uud ob und welche Schritte es zur Wahrung der verfassungsmäßig aucrtanuteu Zusammengehörigkeit dieses Bandes mit den im Rcichsrathe vertrcteucu Königreichen und Vändcrn gethan habe oder zu thun entschlossen sei? Die Sitzung wird hicranf um 12 Uhr geschlossen. Nächste Sitzuug Freitag. Parlamentarisches,. (Cou fcssionellcr Ausschuß.» Wie bctauut, hat der confcssioncllc Ausschuß dcs Abgcorductcuhauscs schon vor Äionaten sich zur Aufgabe gestellt, ciu dcn Bestimmungen der ueucu Staatsgruudgcsctzc entsprechendes Ehcgesctz ni!s;uarbc>tcn, nnd hat ans seiner Mitte ciu Subcomit«'' gewählt, welches die Aufgabe hatte, dic-jcnigcn Principien fcstzustellcu, wclchc dcm ucu zu cut-wcrfcudcn Ehcgcsetzc zu Grunde gelegt werden sollen. Das Subcomit»! hat nun diescr Tage cinc Siz-znng gehalten lind in dcrsclbcu über folgclidc Hanptprin-cipien dcbattirt, nämlich über die Ehchindcrnissc, über die Trennbarkeit dcr Ehe nnd über die richterliche» Organe in Ehcangclcgcnhcitcn und zugleich den Beschluß gefaßt, die vou dem Snbcomit«'' festgestellten principiellen Grundsätze im confcssionellcn Ausschüsse vorzulegen, um sodann, bis dieser darüber schlüssig wurde, au die Verfassung ciucö ucucu Ehcgcsctzcs zu gchcu. Abg. Dr. Sturm wurde von Seite dcS Sub-comit«'' mit dieser letzteren Mission betraut. Abg. Dr. Figuly wie bekannt Verfasser eincS Entwurfes zn einem ucucn Ehcgcsetz, hat fich vorbehalten, seine abweichenden Anschanuugcu im coufessioucllcll Ausschuß selbst zur Geltung zu briugeu. Vor >en ungarischen Wahlen. Die ehemaligen Abgeordneten dcs ungarischen Reichstags beginnen bcrcils in dcn verschiedenen Par-tciblältcru Rechenschaft nbznlcgcn über ihre lcglslaio' lischc Thätigkeit. Klapta h^l den Anfmia gciuacht mit einen, Biicfc an seine Wähler des Pucho-Iürvaer Kreises. W,r entnehmen dic wichtige",!! SicUeu. Dic Schaffung dcr staatsrechtlichen Basis, dcr Ausgleich mit dein Monarchen wor, u!s ich dcn Saal dcr legislative betrat, schou cinc uollcudetc Thalsuchc. Ausrichtig schloß ich mich dcisclbcn au, weil es meine ans Facten nuo nnf zicnntuiß dcr Situation beruhende unumstößliche Ueberzeugung war, daß derzeit kein anderer Weg zur Wiedcrgewiunung sciucr Rcchic dcm Vatcrlaudc offen stand uud wcil ich andcrscits, Vcr. trancn sctzcnd in dcn erprodtcu Eharaktcr der Äiänncr. die dcn Ausgleich in Augriff uahmeu, dcn fcstcn G!au-bcn haltc, daß das Wcrt dcs Ausl,lcichs dic daiauf gcsctztcn berechtigten Hoffuungcl'. rcchlfcitigcn wcrdc. Ich b.abe mich in dcm Glaubcu nicht betrogen, und die erfreulichen Thatsachen, deren Zcuacn wir in letzter Zcit wuvcn, rcchifcrtiglcn das bci dcm Auoqlcich lnud-gcgcbcuc Vertrauen dcr Nation. 2168 Dcr Monarch hat dieses Vcrtraucu iin vollsten Maße ciwiedcrt und durch Iuarliculiruug dicscs Staats-Vertrages, solvoh! in sciocm Titcl, wie auch bci den curopäischlü, Gioßmächtc», fcrncr durch Errichtung dcr Holwedschaft und durch Crucnuung dcs mit Ncchl po-pulärcn CizhcrzogS Ioscf zum Honocd'Obcrcomman« daiitcn cincn dcr sehnlichen Wünsche dcr Nation erfüllt. Während demnach Ul'g.nns slacülichc Sclbstäl,' diglcit durch den crsttren Act einci, solch' clilschicdcncn AüSdruck uor den, AuSluudc erlangt hat, wic cs seii dcm Unglücke bci Mohacz nie dcr Fall gcwcscn, hat die Nation in' dcr Honvttschast die tlaistc Garantie ihrer Staatsefistcuz gcwoimcu; cm uatioualc^ Hccr niit ungarischem Commando und ungarischem Charakter. Auf die mit dcm Ausgleich in Verbindung stehen-dcn Fraacn übcrachcnd, sag! Klapka: ^ü'chdcm nun in dcr iimcrn R'cglcinug Ältäimcr a» dcr Spitze dcr Geschäfte standen, die dcs Vcitraucns dcr Nation würdig sind, war cs cine nachslc Hauplaufgadc, bci dcn genicmscmicn Angclcgenhciten und n.nucullich bci dcm Kricgswcscu solche Einflüsse znr Gcltu^ zu bringen, die dergleichen wichtige Lcbcuöfragcu in cincr dcr Politik dcr Nation uicht widersprechenden iltichtuug hchau» deln. Ans dcn vorigcu nnd jetzigen Dclcgaliuns-Bcrathim-> neu, sowie aus dcu Rcichötac^-Diaricn löimcn Sie sich übcr-zeugen, daß dic Crfnllnvg dicscr cnormcu Aufgabe Schritt vor Schritt vorgciückt ist; und gewiß gibt cS keinen unbefangenen Patrioten, dcr bci cincm Blick ans diese Verhandlungen nicht ocntliche Zeichen dcr Besscrnug dcr Lage in dieser Richtung erkennen würde. Klaftka bespricht sodann die einzelnen legislatorischen Acte dcs Reichstags: die Durchsührnng dcr Union mit Siebenbürgen: die definitive Regelung des Bündnisses mit Croaticu, wodurch die Integrität dcr ungarischen Krone auf fester Grundlage gesichert ist; das Na-tioualitätcngesctz, ans welches, nach scincr Ueberzeugung, die Legislative uicht ohnc Befriedigung zurückblicke!, darf; die einstimmig votirtc Einancipatio» der Israeli ten, dic ein hervorragendes Blatt dcr geschlossenen legislative einnimmt und womit ein letztes Hinderniß zur demokratischen Umgestaltung bcsciligt ist; das Vollst schulgcsctz, das bestimmt ist, hundertjährige Vcrsäumuissc gut zu machen; die Iustizrcform uud die Ciscnbahn-bautcu, die beide dcu materiellen Fortschritt fördern werden. Die Lasten, dic das Land zu tragen hat, seien zwar auch groß, doch mögcn wir bcdcnlcu, daß dcn zwei Jahren couslitutioucllcr Ncgicrung zwanzig Jahre absolutistischer Regierung vorangegangen sind, uud mögcn wir auch das nicht vcrgcsscn. daß, falls unsere Lage sich durch das Schwert a/ändcrt hätte, unsere Opfer ebenfalls ansehnlich gewesen wären, ganz abgesehen davon, daß das Schwert unsere sämmtlichcn Privatvcrhällnissc erschüttert hätte, was bcim fricdlichcn Ausgleich natürlich vermieden wcrdcu konulc. Hauptsache bleibt cs jc-dcufalls, daß wir um dcn Preis dieser Opfcr alle Vc-dingungcn eines vollständig geordneten, beruhigenden, constitntioncllcn StaatslcbcnS zurückgewinucn. Die gegenwärtige Legislative hat m dicscr Bczichimg gethan, was sic tonnte uud darf im hohcu Selbstbewußtsein cr-fülltcr Patriotcnpflicht auf alle Phascn ihrcr Thätigkeit zurückblicken. ^r selber -^ schließt Klapka — gehöre dcr cutschic-dcneu liberalen Partei an, und ging immcr mit denen, bci welchen er ciueu höheren Grad des Liberalismus gefunden. DaS Vertrauen der Wähler habc ihn zum Mitglicde des Reichstags gemacht; dicscu> Vcrtraucn zu entspreche» war cr stets bemüht, uud um dicseö Vcr-traucu, sowie um ein uubcfangcncö Urthcil über seine Thätigkeit bitte er mm wieder seine Wähler. Der ueu zu organisircuoe Club dcr Deal - Partei wird am 20. d., Vormittags l i Uhr, seine constitui-rcndc Gcucralvcrsammlung hallcu. Bci dieser Gelegenheit soll das Programm dicscs Clubs festgestellt werden. Der gewesene Reichstags - Abgeordnete dcr Pcstcr Frauzstadt, Karl Horualh, wird am ^. d., Nachmittags .'> Uhr, im Közlclcl uor sciucu Wählern öffentlich über sciue Thätigkeit iu dcr verflosfcucu Lcgislalur-Pc-riodc rcfcrircn. Oesterreich. Pest, 17. Dezember. (Deputation veiDcak.) Ciuc aus zweihundert Stadtrcpräfcntautcn bcstchcudc Deputation war bei Dcak, um ihm für die dcm Vater-landc geleisteten Dienste zu dankcu. Dcat erwiderte, indem cr ans dic jetzige schr günstige Lage des Landes, ans die liberalen Rechtsverhältnisse, auf dic Eintracht zwischen dem Fürsten und dcr Nation, zwischen Ungaru uud Oesterreich hinwies, daß wenn Ungarn das bereits gewonnene vcrlicrcn wolle, es uur dic Grundlage dcs Ausgleiches umzustürzen brauche. Ausland. Paris, 17. December. (Friedliches.) Die „Patrie" coustatirt dnS fortdauernde Ciuvcrstäuduiß dcr Äiächtc. Die Diplomatie sei bcrcit, jcdcn Uiustand znr Herbeiführung dcr Versöhnung zu vcuützcn. Cs sei lein Grund zur Bcsorgniß vorhanden, daß dcr allgemeine Friede Europa's durch dic Ereignisse gestört wcrdcn tönntc, dcrcn Schauplatz dcr Orient sein soll. Madrid, 17. December. (Dcr Carlisle,,' ober st Mira'mon) wnrdc in Äte^inasadonia mit rc-publicanischcu Proclamatioucn verhaftet. Auö Athen, l2. December, wird der „Tr. Ztg," geschricbcu: „Die Lage Griechenlands ist gegenwärtig nicht sehr dazu geeignet, einen Krieg zu bcslchcu; unsere Casscn siud lccr, Waffen sind wenig vorhanden, ztricgsschiffe find fast keine da, dazu sind unsere reichst'n Handelsstädte Syra, Pyräus, Patras u. s. w. als Seestädte dcr Vlotade ausgesetzt. Gcstcrn sprach man vom Rücktritte dcs Ministeriums Bnlgaris; aber die 'Nachricht ist vorderhand falsch; so lauge oicsc Differenz mit dcr Türkei bcstcht, wäre wohl ciuc Ätiiiislevtrifi«! nicht am Platze. Auf dcm Uuvcrsitätsplatzc hnben vcr-gaugcncn Montag wieder Tnmultc stattgcfnudcn. Dic Polizei wollte dic vcrsammcltcn Studenten auscinandcr-trcibcn; dic Poli^cisoldalcn wurden durchgeprügelt, wor-Nlif sich die Menge ruhig ucrlicf." — Aus Constanti-nopel wird gcmcldct, dic ital. Gesandtschaft wcrdc für dcn Fall dcs Bruches dic Sorgc für die in dcrZaptich bcfiudlichcn /iM oder mehr griechischen Gcfangcncu, so wie dic schwebenden Rcchtshändcl übcrnchmcn, bci dcncn griechische Untcrlhancu bclhciligt sind. Cin Geschwader von Panzerschiffen unter Ibrahim Pascha soll nach Volo abgchcu. Abdul Kcrim Pascha iu Thessalien habc au dcn Scraskicr tclegraphirt, cr sci stark genug, um, wenn es ihm befohlen wcrde, binnen 4 Tagen iu Athen zu sciu. Zum Sny-ClMlll. Der Präsident dcr hiesigen Haudcls- und Gewerbe« tammcr erhielt dieser Tagc aus Paris ciuc Zuschiift in französischer Sprache, dic dculsch so lautet: Dic allgcmciue Ocslllschaft des maritimen Canals von Suez wird ihrc Arbeiten am 1. October !66!) oollcndct haben. Sie wird daher iu weniger als (10) zchn Monatcn dcr grvßcu Seeschiffahrt cincu Canal vou huudelt Mctles Oicite am Wassclspic^cl und zwci-undzivanzig Metres au der Flußsohle (Plafond) uud acht Mcttcö Ticfc übcrgebcu. Dcr Handcl trifft alle Austallcn, aus dicscm Vcr< bindungswcgc ')cutzcn zu ziclM, welcher dcu größten Secschiff.u zugänglich sciu wird, uud dcr um mchr als die Hälfte dcu Weg zwischen Curopa und dcu Mccrcn dcs Orients abtürzcu wird. Ich glaube daher, daß cs uützlich sciu dürfte, alcich vou jctzl an dic uorzüglichstcu Ärdiugm,gcn, nntcr wcl« chcn dic Durchschiffuug dcs Cauals, dcsseu Lauge hun-dcrtuildzmcilmdscchzig Kilometres beträgt, iuö Werk gc» sctzt wnd, bckanul zu geben. Diese Bcdiugungcu sind in dcm bcigcbogcuen Bc. richte''' cuthaltcn, welcher mir oom Herrn Numcan, Obcrinspcctor des Brücken, uud Straßenbau'S, im Namen einer, behufs dcr Uutcrsuchuug uud Prüfung dcr auf dic Beschiffung dcs Canals bezüglichen F,agcu niedergesetzten Commission soeben zugekommen ist. Die auSgczrichiiclcu Viänuel', die so gefällig warcn, dcr Gcfcllschafl dic Beihilfe ihrcr Crfahiungcu und Fachlcnütuissc ni'gcdnihcn zu lassen, si„d im Anfange dicscs Bciichtctz angeführt. Derselbe ist unr ciuc kurz gefaßte Uebersicht der Cominissionsvrolotolle, aber absichtlich so kurz gcgcbm zu dcm Zwecks um iu einer kurze,,, lcichtfaßlichcn Form dic Antworten vorzulegen, die sich auf dir Frageu beziehen, die ich dcr Commission nnlcibrcilcte. Ich wcrde Ihncu schr verbunden scin, wenn Sie Ihrc Herren CoUcgcu davon iu Kenntniß sctzcu, damit durch oic Vermittlung dcr Kammer, dcr Sic vorstehen, oic Austül'stc, dic dciscibl: enthält, zur Kenntniß dcr Illlcicssenlen gelangn. Genehmigen Sie die Versicherung mcincr axögc-zcichnclcn Hochach'uug :c. :c. Dcr Präsident dcr Compagnie Ferdinand de Lcsseps »>, I'- Cs düiftc fcrncrs uicht unintcressnit sci», a»ch hier die folgcnde Stelle ciucs Priuatschrcibcns vou ci»tt>n der cmgcscheüstcn dcuischcu Kaufleute in Hongkona nüt' zllthcUcn, wclche mit Nücksichl auf dic ostasiatischc E).'pc' dition und Cröffuuug dcl; Sucz-Canals a» rinei, Tricsicr Kaufmann gcrichtct wnrdc und welche die „Ncue Freie Presse" und die „Trieste ZciNiug" Nr. 286 beiichtct h>tt, wic folgt: Ich will mir erlauben, einen Gcgeu> stand Ihrcr dringenden Bcachlnng zu ciupfchlcn, welcher die gauze Aufmellsamkcit dcr öslcrr. Handclswclt und namentlich Tricst's vcrdicut. Daß dcr Snc;caual dem< nächst zur Wahrheit weldcu wird, unterliegt dcrmalcu wühl t^uiu mehr ciucm Zwcifcl, u»d sobald die Cr-öffnnng dicscr nc»cn Wasserstraße gcschchcn, wiid dcr ganze ungeheure curopäisch-iudisch-chülcsischc Handels- * Dcr iutrn'sfcintc Vnicht lisgt zll dcn gcwühnlichci, Amts-stiindc» iiu Vuvcnli dcr Knmmrv Icdcrinailii zur Vinsicht rwr. Dic l^rosic Wichligkcit dcs Suc^Caiialij Hit miserc it^üNücr, wic bctaüill, schon üiU'l'S l»it Riläsicht auf »nscr cüsscvcij ^lUcrlaud mid iülzdcs^ndclc mit Niictsichl auf unsere Eisciidahncii cmöfuhr, lich drsprochcu. Die Geschichte von S'charnlior^s erster Liede. Aus dm Erüincruugcil ciucr Siebzi^jcihrigcrl, (Schluß.) Es schlug 1^ Uhr Älilt^gs — das war dic Stunde, oie alle Hausbewohner znr Mahlzeit ricf. Cr zwcif^te uicht, daß mcm auch ihu einladen würde wic frühcr, mit dcr Faüiilic dcs McislcrS Thcil zu nehincn an dem gemcinfamcn Ältahl. Aber eist nach langem Hcnreu kam das Dictistmädchcn, nicht um ihn zu rufcn, sondern um für ihn auf feinem Zimmer zu decken. „Wie!" ricf der Ueberraschte; „hier oben, Christine — ganz allem? Wcßh>ilv nicht wic soust?" „Ach, Herr Sluckjuukcr," unterbrach ihn die Angeredete, ..hier odcn ist's bcsscr hcute, als unten; dem, der Alle todt und zankt immcr fort mit der Inngfir Caroline, weil sie ihm e>klärt, daß sie dcu ihr bestimm» ten Bränligam nicht uchmcu wcrdc, und zu ändern ist's doch einmal uicht mchr!" „Weuu sie ihu nicht maq," sagte Scharnhorst cr. lcichtcrtcu Hcrzcus, „dam, ist's in,^. noch bcsscr jetzt min sagen, nls Zcillcvcns unglücklich sciu " — „Mciut Ihr? Aber dcr Mcistcr hat' eineu harten Kopf uud dcr fromme Herr Pastor hat'« ihm angethan mit sciucn Ncdcn." — „Und warum will die Jungfer Caroline ihu uicht?" fragte er gcspaunt weiter. — ,Na, daS wird sich dcr Hcrr Slückju„tcr wohl am besten selbst sagcn," cnvidcrlc dic Niagd mit eiucm schlancu, lächelnden Blick auf dcn junacu Militär; „uusereius merkt auf dergleichen anch und ehcr noch als Batrr uud Mutter, wcim sic's uicht wissen solle»." — Die Worte des Mädchens und die Sprache dcr klciucn blancn Blumen, dic cr vorhin zw,schci> dcn au-dcrn gefunden, bclcblc dcn sinkenden Äiulh dcs jungen Soldatcn wicdcr, und voll frischer Hoffuuüg begab er sich uach einiger Zcit in dcn Garten. Das Fenster Carolincus blickte, vom Grün verschränkt, hinein uud hier dachte er die Geliebte zu fin^-n. Er hatte sich nicht geirrt; sie war da, sie sah ihn, sie eilte hiuans — zu ihm, dcn sie über alles liebte — und jetzt, wo man sie von cmcmdcr lrcnncu wollte — uoch inniger, noch lcidcnschaftlichcr. — „Ich komme, Gebhard!" rief sie ihm uutcr Tbrä-uen zu. -- Bald standen sic Hand in Hand in dcr dicht be-wachscncn Buchculaudc. -- „O Gcbhard!" rics sic dann laut schluchzend — „dcr Vater will mich verheiraten — aber zum eisten mal iu meinem Leben kann ich ihm uicht gehorsam sein, — ich bin nnd bleibe Dciu!" — Da hörtc mau dic mächtige Slimmc dcs ultcn McislcrS - Caroline! rufen. „Auf Wicdcrschcu!" sagte sie dcu, Geliebten, sich vou ihm trennend, und wollte ins Haus eilen; — anf dcr Schwelle aber stand die große, blasse, Hagcrc Gcstalt cincs Mcmucs in geistlicher Tracht. — Als Caroline ihu erblickte, suhl sie zusammcl,; «us Gchciß dcs Vaters reichte sie ihm die kalte Hand — als aber dcr Vcrlodtc sich ihr zärtlicher nahcr» wollte, r>ß sie sich los und eilte fort. — Kcinc Dro- hung des strengen ValcrS vermochte sie znrück zu rnfeu. Sie floh in dcu Garten zu dcm Geliebten, dcr dicsc Sccnc bewegt mit angesehen. „Fasse Dich, Geliebte," sagte Scharnhorst; jetzt würde Dciu Vater unsere Wünsche nicht erfüllen, laß cs uns gcnug sein au dcm Bcwußtsciu uuscrcr gcgcuscitigen Licbc und hoffe auf dic Zukunft. Cr wird seiu Kind uicht unglücklich machcu wollcn, und ich bleibe Dir treu, mein Herz!" Für jetzt war dcu Licbcudcu wcuigstcus Gclcgcu-heit ycbotcn, sich öfter zu scheu; aber der Tag tan,, wo Scharuhorst nach dcm Wilhelmsteiu zurückkehren mußte. — Da trat cr zum Mcistcr Knodt und liiclt n>" die Hand scincr Tochter an. Aber cS ward wohl mit Nccht von dcm alten Mcistcr gcsagt, daß cr ciucu harten Kopf habe, denn er wollte nichts von dicscr Verbindung wissen. „Schlagt Euch diesen Gedanken aus dcm Sinn Hcrr „Stückjunkcr", sagte cr crust und bestimmt; „mein Kind würde nicht glücklich wcrdcu, so wcuig als Ihr selbst — die einfache Bürgcrötochtcr paßt nicht für Cure Verhältnisse. Cs sollte mir leid thun, wenn wir darum aufhören sollten, gntc Freunde zu bleiben, denn ich achte und licbc Ench uou Herzen! aber cbcuso bestimmt erwarte ich von Cuch, daß Ihr das Verhältniß zu meiner Tochter als abgebrochen betrachtet." Sckarnhorst verließ mit schwerem Herzen das Hans, welches das ganze Glück seiner ersten Iugcudlicbc barg — der Licbc, uou wclchcr mau sagt, daß sie dasMcn-scheuhcrz am mächtigsten erfaßt. Aber aufgeben wollte cr dies Glück nicht ohne Kampf, mauchc Zcilc flog herüber und hinüber zwischen dcm Wilhelmslein und Gucke- 2109 verkehr eiucu totale» Umschwung erfahren. Trieft stchl dann eine große Zukunft bevor; es wird dann dc, große Central-Sccliafcn für das ganze mittlere und üstüchc Europa wcrdcu und sich zu einer Blüthe aufschwingen tönneu, wie sie scldst Venedig nie besessen. Aber dazu ist es dringend nölhig, daß sich die Tricstcr Kaufleute bei Zeiten aufraffen uud die nöthigen Bordcrcituugcu treffen, um im gcgclicucn Mo-mcutc dem vcräudcrtcn Vcrhältuisfc Ncchuung tragcu zu können. Als ciucu wichtigen Schritt iu dieser Richtung kann ich uur wiederholt dicAusdchung der östcrr. Dampfschiffahrt von Suez uach Iudicu uud Chiua bczcichncn. Jetzt, wo die k. k. Expedition nach Ostaficn endlich ad' gesegelt ist, sollte sogleich rüstig und eifrig an die Aus' führuug des zweiten Projects, nämlich die Errichtung eiucr Schraubcudampfcr-Viuic für Waarcntranspolt zwischen Suez und China unter österr. Flagge, geschritten werden. Locales. — Vom Herrn Dr. M. G a u st e r erhalten wir nachstehende Zuschrift: Geehrte Redaction! Ich bitle, behufs Vermeidung von Mißverständnissen ans den in hicrländigm Zeilschriften ilber meinen Antrag bezüglich SlnNitmäüdcrnug dl'S ärmlichen Vereines erschienenen Milthciliiii-geii, Willigst dm wesenüichen Inhali ineincö Antrages veroffeiit-lichen zn wollen. Mein Antrag geht dahin: Der Zweck dcö ärztlichen Vereines bestehe : 1. In Fürderimg der niedicmisch-wisscllschaftlichen Vilduüg dnrch grgenseiligc Mittheilung von Studie», Erfahrungen und 3lnschannna.cn. 2. In Förderung und Wahrung der hygienischen Interessen dr6 Landes. 3. Iu Förderung und Wahrung der ärztlichen Standcö-„nd Bcrnfs-Intcressm. Hochachtungsvoll,c. — (Tod fall.) Vosyestern starb lx'er Herr Obcr-bergratb Altmar. n, der durch viele Jahre an der Spitze der hiesigen t. l. Aerghauptmannschaft stand, und die aUge« meine Achtung genoß. — (Weihnachtsbescherung.) Morgen Vor« mittag halb 1l llbr findet im Citalnicasaale die Veilhei-lung der Wmttraiizüge filr arme Schulkinder stall, wozu die sannutlicd^n Wohlihaler uüd Wohlthäterinnen freundlichs! eingeladen sind. — (Chri s! baumfeie i. ) Morgen Nachmittag 5 Uhr findet in der evangelischen Schule die vom Iralun-verein veranstaltete Weihnacdthbescheiuna, illc die ärmeren Kinder der Gemeinde slalt. Zu freuudlichon Besuche bedarf es teinpr l)> sondere» Ei"fl>drul,a,, sondern es ficht jedermann der Zutritt off>n. __ (Den zweiten populär»wissenschafili' chen Vortrag im Casino) dielt verflossenen Donners-taa .s^err eoana. Pfarrer Otto Sch a ck Über die pädagogische Behandlung der Alinden uno ihre sociale Stllunq. Der Neoner lieferte zun'cksl weilhuolle slatifüsche Daten llbec die Zahl dec Vlinden in den verschiedenen Lä,>dessa, Bez. Venalet in Äühmen, vor einlM Monate entwichene I4jäbrige Gürtnerjuna/n, I. L. und C. S., als auswrie- uno sucsislenz'.os hier angehalten. Sie halten die Abslcht, sich Italien zu besehen, waien m»t geladenen Pülolen bewaffnet, und wurden im Schubswege zu ibll'N bellimmelten Eltern lüctbefördetl. — Am I (i. d. wurde am Gllreiormallte dem Giundblscher I. I. auo Ktlßniz vuM Wagen rm Pilz, im Lelbe mit schivaizcii, in den Aermeln mit weißen FclUn gefültert, duich unbekannten Thäter entwendet. ^ (Theater) Daß gestern das Theater trol^ dein Concerte dcr philh Ocscllschaft recht gut besucht war, ist ein Vcweis, daß gute Kräfte immer ein Hans zu füllen uermugcn. Dcr lin-gnnslige Eindruck dcr schr matten Anffnhrung von Vcmenifcld's „Ans der Gefellschast" (Fvl. Arthur lliisgcnoinmcni, wurde gestern dnrch taubes „(sraf Esfe^' volltummc» verwischt. Unscr liebcno ».nirdige Ga>t Frl. Caroüue Arl hur spielte die Oräfiil Rmnand init dcr ihr eigcnihümlichcn Wanne und Natürlichkeit, besonders cutzitckte sie unö dnrch ihr herzliches Spiel im zweiten und letzten Acte. - Sehr wirlsam nnlcrslntzl wurde das Fäulcin dllrch Frau Schmidts (Clisavcth), die das eitle, stolze, dlnch Zunlcksctzling in glilhcndcn Haß verfehle Weib trefflich zeichnete. Herr Matthes ^Essex) scheint ein routinirler Schauspieler zn sein, dcr neben ciner schönen Gestalt ein volles, saftiges Organ bcscht; stine Leistung war eine recht gute, doch können wir ein nälicrcö Urtheil noch nicht fällen. Frl. SolmS (^'ady Nottingham) declamirte so ziemlich — mit der Hand fortwährend am Herze». Neun Herr Mitller, dessen furchtsamer Hanöhofmcistcr Jonathan sonst ganz gnt war, den Souffleur zn lautere», Sprechen zu ermähnen hat, so wurden wir ihn ersuchen, cö nächstens stiller zu thun. — (Ein Gulden.) Daß man für einen Gulden cine Maß Wein bekommt, ist bekannt, daß es aber auch möglich sei, für diesen Betrag ganzjährig eine Zeitschrift zu erhalten, die zudem reich und gut illustrirt ist, ist weniger bekannt. Die t. l. Landwirthschasts'Gesellschaft in Wien gibt ein solches Blatt unter dem Titel „der praktische Land-wirth" heraus, das monatlich zweimal erscheint und für einen Papiergulden nach allen Orten Oesterreich-Ungarns franco versendet wird: und was noch mehr sagen will, das Blatt ist gut, ja vortrefflich. Wir empfehlen es unseren Lesern bestens. Neueste Post. (Original-Telegramm der „Laibacher Zeitung.") Wien, «5. December. Im Abgeordne-tenhause beantragt Noser, die tägliche Arbeits« zeit in den Fabriken auf lO Stunden zu beschränken. Die ,M. Fr. Presse' meldet: Der Aus« bruch der Feindseligkeiten zwischen Türken und Griechen ist bevorstehend. Paris: Lavalette wurde an die Stelle Moustier's Minister deS Aeußeren. Berlin, 17. December. Dic ..Nordeutsche Allgemeine Zeitung" spricht iu ihrem Leitartikel gegen die Wiener Presse uud sagt: Preußen kann, will und wird Süd-Deutschlaud nicht erobern. Preußen wird aber Süd-Deutschland mit Hingabe aller Kraft und mit Energie zu schützen wissen, wenn Süd-Deutschland das im Präger Friedensvertrage vorhergesehene nationale Band mit dem Nordbuude herzustellen Willens und entschlossen ist. Madrid, 17. December. Die „Gazeta" veröffentlicht ein Telegramm aus Burgos vom 15., welches meldet, das sich in Miranda eine Carlistenbande gebildet habe, welche im Dorfe Nio ^osa erschien und Lebens» mittet verlangte. Zwci von der Bande wurden verhaftet, sechs andere ergriffen die Flucht. Telegraphische Wectiselcourse. uom I« December. üperc. Metalliqucs 59, — 5pcrc. M.talliqueS mit Mai- und Vllivriiiber.Ziiiseii «0. — üperc. Natiunal-Anlehen 64 70. — 1860er Lmatöcmlrl)«,',! i»0. — Bantactiei! ij(i4. — Errdilaclieii 237 56 — London 1Ä»55 — Silber N5.75. — K. l Ducatrn 5.74. Angekommene Fremde. Am 17. December. Htadt Wi»n. Die Herren: Schwarz, Kanfm., von Brilnn. Kroll, Kauim., ans Tirol. Wllöqnittrr nnd Tachauer, Kaust von Kanischa. — Eiscnberger. Aainm, von Wien. — Barte, Frl. Verderuer nnd Frl. Maiäun, uun Goilfchee. (flrf.'Nt, Die Herren: Benejch, l. l. ^imlenalit. von Boheu. - FÜchel, Hlrolihllifaliricant, von Oraz. — Oobalt Josef und ölefan, ilalifl,, vun Gcroua. ztaise^ vo» vcstcrr^icli Die Herren- Kette, Bestellter, von Sisset Fenr,, k. t ^ienlcilanl. von Finme. — W»tsa,in?g, Schrislsetzcr, von Graz — Premrou, Nealliätenliefitzcr, von Ulu'lMi. — Diuiat. — Hanodcsitzer, uu". Trifail. Mohre». Herr B^>th, Forstbcaniter, von Idria. lmrg, uud dcr altc Mcistcr Kuodt fiug sogar schou an, sich iu das Unvermeidliche zu fügen. Da kain dic Kunde von dem Todc dcs Grafen Wilhelm, dic altcu militärischeu Pcrhältuisse sciurr lleiucu Heimat hatten kciucn Werth für Scharuhorst, ohne ihu ^ dcr allciu durch seinen Ruhm und sciuc Grüße ihn dort gefesselt hatte. — (5r sch„te sich hinaus in dic Welt uud trat 1770 in das hamwvcrschc Dra-goncr-Ncgimcut von Estorf ein, wo feine Talente fo rafch zur Entwictcluug kanicu, daß cr bald dic Auf-mcrksamtcit sciucr Vorgcsc^tcn auf sich zog uud schon nach kurzer Zeit Osficier wurde. Nun eilte er zu Caroline, um mit ihr die Freude zu thciku, wclchc die fillicrncu Achselschuürc dem juu^cu Officicr machtcü. Dic Stunde deö Wicdcrschcus war voll nucndlichcr Wouuc; aber ahncud durchzog iln' Herz das Gefühl, daß dics Glück dcs Gelicdtcu zlir Scheidewand werden müsse zwischen ihnen. Sic fühltc cs, daß sic in ihrcr Einfachheit nicht passen werde in diese ncucu ^bci^vcrlMinssc Gclihaids, uud nach langeu, schwcrcu Kämpfcu. uachdcm fic sich iiumcr mchr ül'cizcugt haitc, daß ciu Tag tommcu töuuc, wo Scharuhorst für gcmz andere Ziele, als diejenigen stillen Familicuglücks, bc-stimmt, in dem Vaud, das ihn an sic tuüpfeu würde, vielleicht Fesseln erblicken möchte, die ihu in sciucm wcitcrcu Fluge hcmmtcn, da schrieb sic mit zitternder Hand, abcr,uit festem Hcrzcn ihm folgende Zeilen: Mein geliebter Gcbhard! Lauge habe ich nachgedacht uud gctämftft mit der Liebe im meinem Herzen zn Dir, chc ich diese Zeilen schricli; abcr nuu steht cö fest, unwiderruflich — was ich Dir fagcu will — versuche nicht, cS zu ändern in Deiner Liebe; denn ich weiß cs ja, Dein Herz hängt auch au mir — mein Gclihard — adcr dcunoch gebe ich Dir Dein Trcuucrsvrcchcu zurück, — nicht weil ich Dich weniger liebe, — Du bleibst ja immer mciu Liebstes auf dcr Wclt, abcr Du bist nun Officicr gc< wordcu uud gehörst damit zu dcn voruchmcu Leuten; — ich aber biu uur cin einfaches ungebildetes Bürgcrtmd, Du mußt nun ciue andere Frau haben, denn flehst Du, Gcbhard, ich würde mich nicht finden köuucn und auch nicht pafscn in die vornehme Wclt; dcr Vater sagte eö schou damals als Du uoch Stückjunkcr warst, Du würdest Dich meiucr vielleicht schämen — das würde Dir uud mir wehe thun — darum ist cö besser so wie ick Dir sage. Nimm ciuc Frau, die Dir — gleichsteht. Der Vater, dcr Dich herzlich grüßen läßt. ist mit mci-ucm Entschluß zufrieden uud sagt, daß ich rccht habe. obgleich cr Dich auch so lieb hat. aber er scguctc sciu Kind dafür, als cr sah, wic schwer cs mir wurde, Dir das alles zu schreiben. Nimm deu Seqcn nicht wieder von dem Haupte Deiner Caroline, schreibe mir nicht mchr, Du" würdest nichts mchr ändern, abcr dann uud wami wollen wir uns Grüßc senden; wenn wir Gclc-gcnhcit dazu halicn, su hören wir noch von einander. Du kanust cS wohl denken, wic schwer cS mir geworden, Dir diese Zeilen zu schreiben, adcr cs mußtc so scin, uud nun ist's vollbracht! — Gott segne Dich, mein geliebter Gcbhcud, mein Herz wird nie einen Andern licbcn, als Dich, — das" ist das Lctztc was ich Dir sagc, aber vergiß auch Du nicht ganz. Deine Caroline. Schcmihorst war wie vernichtet, als er dicsc Zei-lcli las, cr eilte nach Bückeburg, cr vcschwor Caroline die Worte ih>cs Vriefcö zurüäzuuchmcn — die Seine zu wcrdm — ihn nicht zu verlassen; aber Caroline blieb unerschütterlich in ihrcm Entschluß — obgleich ihr Herz zu brcchcn drohn-, bc> dcin Schmerz und der Ver-zwcisilmg dcs Geliebten, nnd mit der lchtcu Kraft ihrcr scclc nahm sic Abschied von dem, den sie über alles l'clitc; demi sie wußte cS — es war besser so. Scharnhorst kehlte uach Haünovrr zurück und suchtc dann, durch ciuc uoch größere Thätigkeit als bisher seiuc» Sch'i'ei-z um ?ie vcllorcncu Hoffuungcn sci« ucs Hnzeiis zu betäuben. Er schrieb zu der Zeit seiue crslcu bedeut»noeu militärischen Weike und die Wellen des Lcbcus sührlcu ihn nach Preußen und auf den Gipfel dcS Nl'hmS. Caroline hiclt Wort — sie blieb ihm treu, wie sie ihu gelullt. In der Liebe liegen die Kämpfe des Weibes. — Nicht das Blut ihrer Adern machen sie stießen; aber dic Wunden, dhr zliwc,lcn eine Heldin. N,emuls starb in Caroliucus Hcrzcn die Liebe zu Scharuhoist; — sie verheiratete sich mcht — abcr gern sp^ch sie in spütcru Jahren von ihrem einstigen Glück uud dem, dessen höchstes Lob gcwcsci,, was Schcnkeudorf am Schlusfe seines LiedtS auf ihu singt: Keiner war wohl treuer, reiner, Näher stand dem König keiner -Doch den, Volle schlug sein Herz. Ewig auf den Lippen schweben Wird er, wird im Volte leben, Besser als in Stein und Erz l 2170 Handel und Uolkswirthschastliches. Ml'lllmill und scille 6chuh^zeuPln^, Von H. Die Anfertigung von Lederschuhen in NeumarilI und dessen Umgebung reicht um cine erkleckliche Neihe von Jahren zurück, und bildet dieser Artikel seit langem einen nicht unechehlichcn Gegenstand dcr Ausfuhr fül Steiermcnk, Kärntin, Oheröstcrreich, Salzburg, Tirol und Vorarlberg, sondern auch wesenclch» sin Croatien, Slavonien, die Mili-ta'rgrenze und einen Theil Niederungaius, drch hat die Erzeugung von Schuhen in jenen Districten nie den (5ha-lalter der eigentlichen Fabrikation angenommen. Dieses Neumarktl und dlssen nachbarliche Olle, welche sich auf die Erzeugung von Schuhen seit langem verlegten, blieben bis heutigentags von dem belebenden und schöpferischen Athem der Neuzeit, von den Verbesserungen des Aeuheln und der Form dts betreffenden Fabricates so weit entfernt, wie sie es allenfalls vor ciium Vierteljahr-Hundert gewesen sein mochten, Es ist wahr und wir geben es zu, daß Nnlmarltl und dessen Umgrbung seit jeher dem Principe der Industrie, der billigen Cizeugung, einer gewissen unverdrossenen Ausdauer Rechnung trug — wohl verstanden, wir sprechen nur von dem Zweige der Schuhr-Fabricalion — was aber anderseits eben so gewiß ist, die Leute kamen „icht dazu, ihr Fabricat zu vetvolNommneu, man muhte eben nur die seit circa 12 Iahie» aufgetauchte Erzeugung von N a h v»« schuhen, die mbenbei bemerkt, slhr primitiv ausfallen, oder den heroischen C'olschluh, den Knabenschlchen Absä!;c zu geben, für einen wlsenil,chen Fortschritt halten. Mö^,e da lachen, wer wolle, aber man sei Kaufmann und v.illhre mit den Leuten am Fuße der Karawanen, und man wird uns dann verstehen. Die F/ihricalion von Eckuorn hat in Oesterreich slit circa 15 Jahren einen bedeulenoe,' Aufschwung genommen; unser gutes Nrumarkll sammt Umgebung hat fortwährend Abfall fur seine Waare, welche nichtsdestoweniger heute oer Uiurcnlel beiläufig in derstlben Form erzeugt, als es seinerzeit der Ururgiosivaler that. Und warum sollte er dies auch nicht? Einmal muh der Schuhmacher die angefertigte Waare zu jenem Machthaber tragen, der ihm Leder und Leinwand gidt, u»d dessen P«annotation oder grundbüchcr-liche Einverleibung in ein.m lleincrn oder gröhecn Betrage auf der Liegenschaft des Schuhmachers hafl>t. Weilers ist nach althergebrachter Eitle der Geselle oder Arbeiter velvfl'chttt, eine gewisse Anzahl von Paar Schuhen um die täglicde .Kost zu erznlgcn: was dann darüber zu Stande gebracht wird, dildct erst das Object, vo» welchem der Taglohn rcparlilt oder zugemessen wird. Nehmen wir nun noch dazu, daß von leinei Seite der Impuls gegeben, dah silr gefälligere Arbeit ein besserer Lohn in Aussicht gestellt wird, und bah rie allenfalls etwas unabhängigeren Schuhmachernuister jener Gegend einen ängstlichen Zunftzwang bewahren und sich alle Mühe gcben, duich abweichende Nummeruung ihres Fabricates linen indicectcn Gewinn zu suchen, so liegt die ganze Zerfahrenheit, das kleinstädtische Zunftübel vor unseren Augen, und wenn wir weiter sagen, daß Neumarktl zwar vnllbeschüsligt ist, seinen gewissen lllinbürgerlichrn Gewinn einzieht, so hat anderseits noch niemand damit bewiesen, daß unsere obeltrainer Schuhindustrie im wahren Sinne statt vorwärts — nicht zurück ginge. Wir wollen mit dieser Vehauvtung dcu dabci miltel-und unmittelbar Aelhciligten nicht wehe thun, aber wir müssen zur Steuer der Wahrheit bekennen, daß uns seit Jahren dieser Zustand der Dinge nicht das Gefühl einflößt, uls wären wir entfernt darauf vorbercilct, in den wenigen Jahren, die uns dem Westen und Osten näher bringe» Werden, in die Action der Coucurrenz zu treten. Es hat s?.r uns den Anjcdcin, als lümmelte sich der industrielle Ort Neumarlll sehr wenig darum, ob ihm der Concurrent ans Wien, Vohmen oder Mähren oder jener aus Süddeutsch-land zu der hcranbrcchenden Zeit, wo der Schicnenstrang vom Vodensee nach den Niederungen der Dräu, Save und Donau und bis unter das Valkangebirge führen wird, ob die in gar nicht langer Ferne zur That gewordene Schiffahrt durch den Islumus ton Suez mehr oder minder un- bequem weiden tann-, es gibt e!n gewisses kleinstädtisches Gefühl der Sicherheit, in welchem sich viele Bewohner nnsc-res Hinterlandes wiegen, denen es gar nicht eingehen will. baß wir hier in unserem mageren Kronlanoe je berufen fein sollten, auf dem Gebiete der Industrie und des Handels eine größere Rolle zu spielen, gerade in ähnlicher Wcise, als wenn man im Anfange der fünfziger Jahre einem Laibacher Hufschmiede, Riemer, Kneipenwirth oder Oocrfachin gesagt hätle, daß unwiderruflich eine fast totale Vecsiegung der dermaligen Erwerbsquellen, mit der Eröffnung der Laibach Triesler Bahnstrecke eintreten müsse. Diese verschiedenen Fragen beschäftigen uns seit einer Reihe von Jahren. Wir haben mannigfaltiges Material aufgespart, uns stets dcm Glauben hingebend, es werde im Schoße unserer Nation dahingearbeitet werde», alle die man-nigfaltigcn Quellen der in Aussicht stehenden und die Vervollkommnung der bereits bestehenden Industrie auszuschließen, doch haben wir uns in dieser Richtung verrechnet. Gerade bei der Partei, die sich jene d es L a nd e s nennt, sind die wahren Interessen des Lande« am a lle r s ch wä ch st e n vertreten. Diese, denen das glücklich situirte Land so viel Chancen des Erwerbes bietet, diese lassen das, was so nahe vor ihnen liegt, außer dem Bereiche ihrer Beurtheilung, resp. Ausbeutung, und wo sie dem Lande nützen könnten, schaden sie ihm, indcm sie tie Zeit nutzlos vorüberslreichen lassen und Positionen stürmen wollen, die unter anderen Grundbedingungen leicht genommen werden könnten. Wenn nun einmal, wie es uns so recht genehm wäre, dic Industrie in unserem Kronlande emporblühen, und wir Geld und Credit, diese ausschließenden Factoren eines ge> sunden Geschäftes, zu unserer Verfügung haben würden. sino wir doch leichter in der Lage, unsere heimatliche Sprache nicht allein zu vervollkommnen und dadurch der kommenden Generalion vie E>Werbung van einschlägigen Brodwissen- ^schaflcn zugängig zu machen, sondern, wir tornnun in die Lag,', wahrhaft unabhängig zu weiden und uns aus diesen , Grundlagen die Achtung und Aneikeiüiung unserer Nachbarn , zu sicher». Wir haben ja doch leine Aufgabe zu bewältigen, oic , vereinzelt da stünde, sondern wir sind in der glücklichen Lage, es andern Völkern nur nachmaclx'n zu dürfen, um bald die ^Früchte unseres Gewerbcsleißcs und das Bestreben nach Veloollkommnung unserer industriellen Erzeugnisse mit hundert« fachen Zinsen einzuheimsen. Wir kommen nach diesem Seitensprunge auf unsere heimatlichen Schuhe znrück. Wir blsiken fünf ooer sechs Ortschaften in Oberkrün, welcbe Schuhl,- als Handelsarlikcl eizeugen; wir nehmen in runder Summe circa U5—90 Meister m,t 229-250 Gesellen , und weitere 350—400 Peisonen an unmilUldarcm Hilfspersonal an (das sind Leh, junge», die Miste,in u»c sonstige zeilwlise für das Schuhmachergcwerbe beschäftigte Personen), das gäbe daher annäherungsweise 709 Köpfe. Dl'se erzeugen i» einem Jahre — mit 280 Arbeitstage» gerechnet — pro Tag beiläufig 2400 — 2500 Paar Schuhe, daher im Jahre annäherungsweise ^ Millionen Paar Eckuhe: diese Menge repräsentirt bei einem Durchschnittspreise von 40 — 55 kr. pio Paar die anständige Summe von 400,000 Gulden. Wir behaupten nun, daß, nachdem beute die verfeinerte Waare vo» Böhmen, Mähren und Wien, in ge> fälliger Form erzeugt, unseren hiesigen Fumen bereit» besser conuenirt, als der Bezug von Oberkrain, wo doch die Grundbedingungen des billigen Leders und der billigen Atbiit^lcaft vorhanden sind, wir, damit Oberlrain die Coucurrcnz aushallen lönne, nichts andcns brauche», als die Umänderung im Zufchnille u»d einige Allxiler, welche die Art und Weise, den Schuh gefälliger, daher concurrenz-sa'hia/r zu machen, die Aufgabe halten, freilich stoßen wir hier auf nne wesriUliche Klippe, und dilse Klippe ist das, was wir im Eingänge unseres heutigen Berichtes erwähnten. Es ist die Klippe des althergebrachten Zunslwisens, obwohl nach dcm Gesetze die Zünfte eigentlich nicht eiistiren sollten, es ist die gewisse Theilnahmelosigleit des Meisters seinem Lederlieferanten und Schuhabnchmer gegenüber, der in seiner wöchentlichen Udlttfcrung sei» Wochentagwerl beendet sieht, und mit der Ablieferung der Arbeit so eine Art tri-butähnlicher Abschlagszahlung geleistet hat, und es ist ferner die nicht minder verdammenvwerthe Abdängigleit des Ge° sellen. dcr seinem Meister täglich so und so viel Paar Schuhe für Kost und Unterkunft zu verfertigen hat, und erst dann von der Mehrerzeugurig einen ziemlich kärglich zugemessenm Lohn erhält. Wenn nun unser Ncumarltler Schuhmacher-dislrict uns gegenüber behaupten wollt?, er fände doch hinreichend Absal; für sein Fabrikat, welches seit Decenmen sicheren Absatz gesunden hat, so schleudern wir ihm als Antwort zurück, ob, wenn er sich ein unbedingt abhängiges Fadriksverfonalc zusammengestellt und demselben ein paar tüchtige Arbeiter von Wien, Prag oder einer dcr Släote Oesterreichs, deren Schuhindustiie wälüend dcr letzten Jahre so rapid auferblühte, welche in dort bestehenden Fabriken tüchtig ausgebildet sind, als Werkleiter beigcgeben bälte, dieser Fabrikant heute nicht alkin verhällnißmaßig größeren Preis für sein Fabrikat erzielen, sondern auch sein Aibeiterpersonale besser bezahlen lönnte. Es gehört leine besondere Weisheit dazu, um beur» theilen zu können, ob dcr Geselle bei einem sogenannten deutschen Schuster oder jener bei unserm heimischen'Vorstadt-Ovljiir, oder dem Schuhmacher des Landes, oder vielleicht der Geselle beim Opankcnmacher in unsern an Croatien grenzenden Bezirken arbeitet, sagcn wir, wer von düsen Arbeitern am meisten verdient? Es wird uns vielleicht irgend ein „Zunstweiser" entgegnen , oaß der Geselle des Stadtschustcrs, obwohl er oft das vierfache gegen seine übrigen College« verdient, doch nichts davon habe, da er seinen Verdienst eben wieder anbringt. Auf dicfe Einwendung bemerke» wir, daß dies nicht jeder Arbeiter thun und daß man sehr weit kommen würde, wenn man diesen Umstand in irgend einen Betracht ziehen woUte, denn selbslvelständlich sollte ein Opanken» machcrgesclle auch nichl mehr vertrinken, als er eben verdient, — übrigens was streben wir heule vor allem bei unseren Arbeitern in moralischer und intellectu.Ncr Richtung an? — Wir werden mit unserm nächsten es versuche,'., eine Skizze vorzulegen, wie es möglich wäre, di.sen Industriezweig vielleicht in unserer Landeshauptstadt in die Hand zu n.hrm'N, wenn. wie wir e s f a st befürchten, unsere Landsllute am Fuße der Karawanlen für molivirte G'ünde nicht zugänglich sein sollten, denn jetzt lauttt die Devise von Kcain, als Hinterland des adrialischen Meeres mehr als je: „Vorwcnts!" Uns sollen die in Aussicht stehenden Wandlungen nicht unvorbereitet finden. Fürst Paul l5Hterha;y-Vl)se. Bei dcr am 15. Decem bcr 186« liegoiincnm mermidsech^lsMii „nd letzten Verlosung wurdm bisher nachstehende dr, iszig gröfzerc Treffer mil dm »/-I)ci,sil-I,nidc,i Gciuimistcu gezogn/und zwar fiel der HaupM'ch'cr »>u <:<».«„«, fl. auf Nr. 14i).3l9; drr zweite Ticfftr mit l^.MM fl. anf Nr, Nl>,?8? ; dcr drille Trrffcr mil !»0<»0 fl. gm'iimt Nr. 1156; 400 fl, Nr. 3l,U23; je 260 fl. lM'inm'ii : Nr. 17 515, mid 173.537 ; je 100 st. : Nc, 10.1»5, 27,66^», W/,656, 1I8.1!1. 126.81? und 140.974 und endlich gewimim jl,' 84 sl. - Nr. 767, 14.838, 15.291, 21.460, 25.888, 37.201, 3«.05O, 38.976. 42.715, 49.355, 50,384. 50.792, 58.054. 58611. 59,017, 63.368, 64.363, 66.1Ü8, 72,468. ?:!066, 73.95«, 77,836, 83 985, 8?>98, 3,1,105, 95,600, 101,931, 10< 9/6, U)2 857. N3.93I, 114.432, 123.05i'. 1^4 204,125 596, 125.8l6. 128.814, ,29.192, '.33.198. 133.246. 136.748, 1.'!?.008, 137,802, 138 249, 138,359.145.055.148.581. 151.877,152.832, 15 >.616. 156.8,'»2,158.712,159.695, 162.694. 165 584, 166,252, 167.374 168.388, 172.001. 172 528 mid 172 891. Moleorullil.Mjl; NeolwclitlllMN in ^Mllch. 6 u, Mss! 327ü4 . -7-2,!, l windstill großth. Iicw. 18, 2 „ N. 327.?9 '^- 5 3 ^SO. schwach halbheiter O.i.o 10 .. Äli. 327,«7 ^ .'l,H SO, schwach ganz brw. Nachts haldheitcr. Vormittag Soniirnschelu. Nachmittag zunehmende Vcwülluna,, Wolkenzug ans O. und SO, DaS Ta-gcömillcl dcr Wärme j^3.8", um 5 1" iloer dcm Normale. Verantwortlicher Redacteur: Ignaz u. K l c i u m a y r. ^N^l'^n^l»»'»«'!^ Wien, 17, December. Die Papiere erfuhren leine wesentliche Couröveräuderinig und auch Devisen und Valuten, wiewohl yu'hl'r eröffnend, orücklm sich il'iodcr liis zur K»lll^nl1^NU)t. gestrigen Notiz. Geld abondant. Umfatz mäßig. Veffentliche Schuld. k. des Staate«« (fiir 100 fl) Oeld Waare In 0. W. zu 5p„ 53— f^üo Ulit Verlos. U.I. 1839 . . . 185,50 186 — „ „ „ 1854 . , . 85.25) «5.50 „ „ „ „ I860zu500fl. 91.- l)i.io „ „ „ 1860 „100., 97. -. U7.5U " , „ 1864 „100.. 109.50 109 60 Lomo-Rmtensch, zu 4^ -m«.. 24- 24.50 Domlliiieii 5pcrc in .— 89.5" Schlesien .... „ 5 „ 88.50 89.— Stclermart . . . „ 5 „ 88.— 89.— Ungarn.....„ 5 „ 78.75 79,- - Temcser-Nanllt . . „5 „ 77.50 78.- Croaticn und Slavonim „ 5 „ 77.75 78.— Galizien .... „ 5 ,, rnowitz«'r Äcticn . 174.-- 175.-- Vcrsichcr.-Ocscllschast Donau . 250,- 252.- Pfandbriefe (für 100 fl.) National- 1 baut ans > verloübar zu 5"/« 98 — 98.20 (5. M. 1 Nlllionalb.aufo.W.verlosb.5„ 93.40 93 50 Uug. Äud.-lircb.-Ailst. zu 5'/, „ 91.75 92.25 Aüg. öst, Booeu-Credit-'.'lustall verloßbar ^l 5°/„ in Silber 106.50 107 — dto.iu33I.n!ch.zu5pEt.ino.W. 87.- 87.25 Uose (pr. StUcl.) Ered,-A.f.H,u.G.^.I00fl.ö,W. 152 75 153.25 Dou..Dmpfsch,-G.,z.U)0si,(iM. 93.50 94.- Stadtgrni. Ofen „ 40 „ ü. W. 33.- 33 n0 Estcrhazy zu 40 fl. TM. —.— ".-^ Geld Waare Salm zu 40 fl. CM. 41 50 42.50 Palffy „40.. « . 3250 3350 Elary „ 40 ,. „ - 38— 3^.._ Sl. Oenoiö „ 40 „ „ - ^50 34.— Nindischgräh „ 20 „ „ - w.— 21,— Waldslciu „ 20 „ ,. - 2150 22.50 Kcglcmch „ 10 „ « . 14.50 15.50 Rudolf-Slistuug 10 „ „ . 14.75 15.>5 Mecksel (3 Mou,) Augsburg filr 100 fl südd. W. 100.25 100.50 ssrautsurl a.M. 1^0 fl. dctto ^(»0.40 100.50 Hamburg, für K)" Mark Bcmlo 88 60 88.75 London silr 10 Ps. Sterling . 180. , 120.20 Paris s'tr 100 Franko . . . 47.75 47.95 (5o»irK der Oeldsovte» Geld Waare K. Mu!i;-Dncllteu . 5 fl. 72 rr. 5 fl. 73 lr. Napolconsd'or . . 9 „ 59 „ 9 ,. t>9,; „ Rufs, Imprrialö ... „ - „ __ ^, __'^ Vercruölhalcr . . 1 .. ?7j „ 1 ,. 77; „ ^"lber . . N8 ., 5^ ^ 1,8 „ 75 ,. Kraiuische GrundmUllüliugs-Oblillatiolleu, Pn, dlltuotrrunu: 86.50 Geld, 90 Waare